Katzensteuer und Kastrationspflicht

[Entensusi]

ja, das denke ich auch...

trotzdem eine interessante Frage.
Ich mein, ich bin ja im Katzenhilfedingens, und sollte subjektiv bleiben.
Aber geanu betrachtet nimmt sich der Katzen-Tierschutz da schon eine Sonderstellung raus, ist es das, was Du meinst, Murx?
Nehmen wir mal die Waschbären. Waschbären sollten sich nicht allzu ausufernd vermehren, aus diversen gründen.
Sie schmecken nicht, also könnte nur noch sein, dass die Jäger das Fell verwerten wollen.
Folglich wäre doch Kastration ein gutes Mittel, die Sache unter Kontrolle zu bringen?
Aber prinzipiell ist es meines Wissens verboten, Wildtiere zu kastrieren, oder gilt das nur für die Rote Liste?
Versteht mich richtig, ich theoretisiere hier nur, denn finanzieren wird so etwas eh kein Schwein.

[Murx Pickwick]

Ja, diese Sonderstellung mein ich ...
Waschbärenfelle werden samt Waschbär weggeschmissen, ich kenne keinen Jäger, der Interesse an sowas hätte - Katzenfelle dagegen werden teilweise abgezogen und verwertet.

Die Frage, ob Wildtierkastration verboten ist oder nicht, ist eine sehr interessante Frage - kann ich nicht mal beantworten!

[Ziesel]

- warum ist denn dann noch niemand auf die Idee gekommen, Rehe und Wildschweine zu kastrieren, statt sie zu schießen

Weil sie gut schmecken.

sorry, ich musst grinsen aber Vengas Antwort triffts...da wird eben die Vermehrung kastrationslos durch den Menschen beeinflusst was wohl bei Katzen nicht passieren wird weil wohl die Nachfrage an Wildkatzenmenüs nicht gegeben sein dürfte

Ich glaub auch nicht, dass man Wildtiere kastrieren darf weil ja schon die "Mitnahme oder besser Entnahme aus der Wildnis" verboten ist bzw dem Bundesjagdrecht unterliegt.
Berechtigt zur Aneignung von Wildtieren ist der Jagdausübungsberechtigte des jeweiligen Jagdbezirks meines Wissens und je nach Bundesland gibts Vorschriften über das Aufnehmen bzw die Pflege im Krankheitsfall oder das Aufziehen von elternlosen Wildjungtieren uÄ. Von Kastrationen wüsst ich speziell nix eben weil man Tier ja nicht mitnehmen soll/darf und das Kastrieren auch gar nicht will wo´s doch schmeckt

[Ziesel]

ohh, bei der Katzensteuer sind wir hier noch nicht aber (Quelle: TH Kassel: https://www.wau-mau-insel.de/" onclick="window.open(this.href);return false;)

Einführung der Kastrations- und Kennzeichnungspflicht von Freigängerkatzen - Expertenanhörung

In Kassel soll 2013 eine allgemeine Kastrations- und Kennzeichnungspflicht für Freigängerkatzen eingeführt werden.
Der Rat der Stadt Kassel hat beschlossen, dass es diesbezüglich eine Experten-Anhörung geben soll.
Eingeladen sind: die hessische Landestierschutzbeauftragte Dr. Madeleine Martin, Tierheimleiter Karsten Plücker, Vertreter von Tierschutzverbänden, Vertreter der Städte Paderborn und Bad Dürrenberg, Rechtsamt der Stadt Kassel und die Landestierärztekammer.

Die Anhörung findet am 25. April, um 17 Uhr, im....

Mhh wäre bestimmt bestimmt interessant sich das anzuhören..mal gucken was mein Dienstplan sagt

[Ziesel]

ich wollt ja immermal posten was bei rauskam fällt mir grad ein >>also:

"Yes we can! - Einführung der Katzenkastrationspflicht in Kassel | 07.06.2013

Die Bürgereingabe von Karsten Plücker bezüglich der Einführung einer allgemeinen Kastrations- und Kennzeichnungspflicht in Kassel hat nicht nur eine deutliche Mehrheit in der Stadtverordnetenversammlung am 4.6.2013 gefunden, sondern wurde sogar einstimmig angenommen. Das ist ein Riesenerfolg für den Tierschutz!

Nun ist der Magistrat der Stadt Kassel gefragt, die Satzungsänderung auszuarbeiten und der Stadtverordnetenversammlung zur Abstimmung vorzulegen. Dies wird sicherlich noch einige Zeit in Anspruch nehmen, aber die Einführung der Katzenkastrations- und Kennzeichnungspflicht in Kassel ist beschlossene Sache. Und das ist erst einmal das Wichtigste!"
(Quelle: Hp des Th Kassel https://www.wau-mau-insel.de/" onclick="window.open(this.href);return false; )

Na da bin ich jetzt gespannt wie sie das umsetzen wollen, wer das wie kontrolliert usw.

[Murx Pickwick]

Vor allem bin ich ja mal gespannt, ob sich nun irgendetwas an der Katzenlage der verwilderten Katzen in Kassel ändern wird ... wer ist jetzt eigentlich verpflichtet, diese zu kennzeichnen?

[Ziesel]

keine Ahnung...falls ich News find, werd ich weiter berichten

[halloich]

Das heisst du darfst auch Steuern zahlen? Für deine reinen Wohnungsmiezen?

[Entensusi]

Bisher ist von Steuern wohl noch nicht die Rede - könnte aber bald kommen!
Und ich hoffe, dass dann niemand auf die Idee kommt, den Katzen Halsbänder mit Marken zu verordnen.
Und das Ganze soll wohl nur für Freigänger gelten. Wenn ich allerdings unsere Notrufe "Wohnungskatze entkommen/entlaufen" so übers Jahr zusammenzähle, wäre ich froh, wenn die auch kastriert und gekennzeichnet wären...

Vor allem bin ich ja mal gespannt, ob sich nun irgendetwas an der Katzenlage der verwilderten Katzen in Kassel ändern wird ... wer ist jetzt eigentlich verpflichtet, diese zu kennzeichnen?

Ja, das ist der Knackpunkt. Eigentlich dürfte es diese Katzen ja gar nicht geben, zumindest laut vieler Politiker. Und erst Recht kein "Problem" in diesem Zusammenhang! Folglich wäre es doch ein Leichtes, wenn die Städte/Kommunen/? für die Kastration und Kennzeichnung aufkommen würden.. sind ja nicht viele...
Ich fürchte nur, dass es für "Landwirtschaftliche Betriebe" wieder Ausnahmen geben wird. Aber gut, mal sehen, was Kassel macht!

[Murx Pickwick]

Nun ja ... offenbar wird dabei die enorme Reproduktionsrate der Katzen ein klitzekleinesbißchen unterschätzt ...

In Berlin werden ca. 6000 - 8000 Katzen jährlich eingefangen und kastriert ... das ist gerade mal das, was alleine die verwilderten Katzen mit ihren Kitten jährlich sofort wieder auffüllen! Selbst, wenn doppelt so viele Katzen kastriert werden würden, wäre es überhaupt kein Problem für die Verwilderten, ihre Population weiterhin stabil zu halten!

Soll ich mal ganz ehrlich sein?
Ich bezweifel, daß das in Kassel anders ist ... dazu kommt, daß Kassel katzenreiches Umland hat, was in der Stadt rausgefangen und kastriert wird, wandert einfach wieder ein - zumal die Nahrungslage und Verstecklage in Kassel selbst deutlich besser ist wie im Umland!
Selbst wenn die Verwilderten wieder als Platzhalter ausgesetzt werden, ändert es nix an der Population der Getigerten ... sobald eine Kastrierte wegstirbt, wandert eine fertile aus dem Umland wieder ein ...

Ist wenigstens ne begleitende Studie zu dem Thema angedacht?
Vermutlich nicht, weil, könnte sich ja rausstellen, daß die gesamte Kennzeichnungs- und Kastrationspflicht für die Katz ist ... UND es könnte eventuell sogar nachgewiesen werden, daß die Population der Verwilderten vielleicht doch ein klitzekleines bißchen mehr ist, wie nur ein paar ...
Wird nämlich ähnlich wie in Berlin sein, wo auf jede Katze mit Besitzer mind. vier ohne Besitzer kommen ... auch Kassel ist reich an katzengeeigneten Verstecken und katzenverwertbarem Futter.

[Ziesel]

Das heisst du darfst auch Steuern zahlen? Für deine reinen Wohnungsmiezen?

nee, geht ja noch nicht um Steuern sondern bis jetzt um Kennzeichnungs- und Kastrationspflicht von Freigängerkatzen

[Ziesel]

Alle Fragen sind bisher nicht geklärt aber ich hab in einem "Interview mit Veterinärdienstleiter über die 2014 geltende Kastrationspflicht für Katzen" gelesen:
"Ab Anfang 2014 gilt in Kassel eine Registrierungs- und Kastrationspflicht für alle freilaufenden Katzen."

auf die Frage
"Warum brauchen wir in Kassel eine solche Pflicht?"
sagte Dr Heiko Purkl
"In der Stadt ist in den vergangenen Jahren die Zahl streunender, herrenloser Katzen auf geschätzte 2000 bis 3000 Tiere gestiegen. Die Population geht überwiegend auf nicht kastrierte Freigängerkatzen zurück" . . .

Er erwähnt weiterhin, dass die herrenlosen Mietzen oft verwarlost sind und in einem schlechten Gesundheitszustand weil regelmäßige Futterversorgung und Gesundheitsvorsorge fehlen und die Katzen damit krankheitsanfällig werden
"wie etwa Katzenschnupfen oder die auch auf den Menschen übertragbare Toxoplasmose. Diesen Teufelskreis müssen wir durchbrechen. Wir halten die Pflicht für eine wirksame und verhältnismäßige Einflussnahme."
Mhh, ich weiss, dass Toxoplasmose durch Katzen übertragen werden kann aber auch, dass man sich diesen Erreger genausogut durch Fleisch vom Schwein oder Schaf einfangen kann. Ich halte es für genauso wahrscheinlich durch´n Steak (egal ob mir rohem Fleisch hantiert oder medium verspeist), beim Boulettenmachen oder dem Verzehr ´ner Salami, Mettwurst bzw ´nem Mettbrötchen sich zu infizieren als durch Streunermietzen. Die sind ja nu oft so scheu, dass man kaum in die Verlegenheit kommt die zu begrapschen bzw sonstigen Körperkontakt hat und so bliebe quasi nur´n Kackehäufchen vom Streuner im Garten als Übertragungsquelle, wo man ja nu meist nicht freiwillig direkt reinlangt.
Ich will damit sagen, dass ich dieses Argument nicht so ganz nachvollziehen kann aber vermutlich zieht es mehr wenn man argumentativ mit Krankheiten kommt, die so´n Tier auf den Menschen übertragen kann (Kastrieren und registrieren wir jetzt auch gleich Stadtratten, fliegende wie Tauben und normale ? Dazu die Waschbären, welche in Kassel und Umgebung Mülltonnen plündern? das sind doch auch potentielle Krankheitsüberträger . . )

gefragt wurde auch , was hier einige interessiert:
"Wie soll die Einhaltung wirksam kontrolliert werden?"
Antwort von Dr.Purkl:
"Private Tierhaltung unterliegt keiner gesetzlichen Kontrolle. Der Veterinärdienst der Stadt führt aber anlassbezogene Kontrollen durch ... kann die Einhaltung der Kastrationspflicht stichprobenartig mit überprüft werden. Flächendeckende Kontrollen würden in keinem Verhältnis zum beabsichtigten Zweck stehen."

Ahja, was zur nächsten logischen Frage führt:
"Aber ist dann nicht zu befürchten, dass sich viele an die Pflicht nicht halten?"
die Antwort find ich etwas naja...
"sobald die neue Satzung eingeführt ist, wird es nicht unser Ziel sein, mit Sanktionen zu drohen. . . Ich gehe davon aus, dass viele Halter die Problematik erkennen und die Verpflichtung einhalten"
wenns diese Einsicht gäbe, würden doch nicht alle Streuner von Freigängern abstammen?

Auch interessant fand ich die Frage:
"Ist eine auf Kassel beschränkte Kastrationspflicht sinnvoll, schließlich laufen auch Tiere aus dem Landkreis in die Stadt?"
Antwort:
"Dass es einen gewissen Zulauf gibt, lässt sich nicht verhindern. Er spielt aber für die Praxis keine große Rolle."
Mhh, spielt´s echt keine Rolle, dass diese Pflicht für die Dorf-und Bauernhofkatzen nicht gilt? Ich glaub doch, denn so einige Höfe/Gemeinden grenzen ziemlich dicht an´s Stadtgebiet...warum ist sinnlose Vermehrung, Verwahrlosung und Toxoplasmoseübertragung 5m hinter der Stadgrenze kein Prob mehr? Weils da im Ernstfall jemand anders zahlt (Gemeinden) oder sind da zB Schwangere immun gegen Toxo . ..

(Quelle: https://www.hna.de/lokales/kassel/3000-streuner-stadt-2994340.html" onclick="window.open(this.href);return false;)

[Entensusi]

Das Interview ist ein wenig armselig...
Klingt nach "na ja, nun haben wir halt das Gesetz. Ändern wird sich dadurch nicht viel"
spannend wird für mich, was passiert, wenn z.B. der Tierschutz unkastrierte Katzen einsammelt, für die kein Halter ausfindig gemacht wird. Nun ist es ja Gesetz, dass das Tier kastriert sein muss, wenn es wieder auf die Straße kommt. Also, wer zahlt?

[Murx Pickwick]

Naja ... das ist doch in dem Falle ganz einfach, der Steuerzahler natürlich!
Also genau genommen, die Stadt Kassel ... die haben offenbar irgendwie zuviel Geld oder so ...

Und da relativ schnell festgestellt, daß dem nicht so ist, bleibt dann noch ein ganz anderer Doofer über: Die Katzenschutzverbände! Nicht, daß die eh schon finanziell überbelastet sind ...

[Ziesel]

Dwas passiert, wenn z.B. der Tierschutz unkastrierte Katzen einsammelt, für die kein Halter ausfindig gemacht wird.

theoretisch haben wir dann ja "Registrierungs- und Kastrationspflicht", also müsste sich wegen der Registrierungspflicht der Besitzer ganz leicht finden lassen wenn nicht ganz zufällig eine reine Wohnungskatze ausgebüchst ist oder eine Mietz vom angrenzden Bauernhof die Großstadt besucht...

@ Murx: die Stadt Kassel ?!
"Es wird in den nächsten Jahren auch darum gehen, sich um den Bestand an wilden Katzen zu kümmern. Dabei sind wir auf das Engagement der Tierschutzvereine angewiesen, die weiterhin die Tiere kastrieren lassen. "
naja, nur insofern die jeweiligen Tierschutzvereine Gelder von der Stadt bekommen

[Murx Pickwick]

Nun ...

.. bestätigt voll und ganz meine Vorurteile!

Wobei ich mal kurz im Kaffeesatz gelesen habe - der nächste Schritt wird sein, daß die Gelder für Tierschutzvereine gekürzt werden, da es ja nu aufgrund der neuen Gesetzeslage kein Katzenproblem mehr gibt ...

[Entensusi]

Dwas passiert, wenn z.B. der Tierschutz unkastrierte Katzen einsammelt, für die kein Halter ausfindig gemacht wird.

theoretisch haben wir dann ja "Registrierungs- und Kastrationspflicht", also müsste sich wegen der Registrierungspflicht der Besitzer ganz leicht finden lassen wenn nicht ganz zufällig eine reine Wohnungskatze ausgebüchst ist oder eine Mietz vom angrenzden Bauernhof die Großstadt besucht...

@ Murx: die Stadt Kassel ?!
"Es wird in den nächsten Jahren auch darum gehen, sich um den Bestand an wilden Katzen zu kümmern. Dabei sind wir auf das Engagement der Tierschutzvereine angewiesen, die weiterhin die Tiere kastrieren lassen. "
naja, nur insofern die jeweiligen Tierschutzvereine Gelder von der Stadt bekommen

Ich fürchte mal, dass eine unkastrierte Katze in den seltensten Fällen registriert ist.. wird normalerweise in einem "Aufwasch" erledigt.

Das mit den Geldern der Städte/Gemeinden für den Tierschutz ist eh so ein Drama. Hier bekommt das örtliche Tierheim, das keinerlei Straßenarbeit macht, eine pro-Einwohner-Pauschale von einigen Städten/Gemeinden. Diese sind dann natürlich absolut unwillig an einen anderen Tierschutzverein, der die Straßenkatzen aufsammelt, zusätzlich zu zahlen.