Pferdezucht, eine riesen Schweinerei?

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Pferdezucht, eine riesen Schweinerei?

Beitrag von lapin » Sa 9. Jan 2010, 14:41

Heute haben wir ein Bericht gesehen, wo junge Pferde vor dem Schlachthof gerettet wurden.
An sich ja leider nichts unbekanntes, aber der Grund warum sie dahin sollten fand ich empörend.

Züchter deren Pferde zB.: nicht den richtigen Farbschlag haben oder andere oberflächliche Schönheitsfehler, bringen dem Züchter nicht das Geld, welches er für dieses benötigen würde und somit kommt das Tier zum Schlachter... :o
Beispiel Haflinger, für ein gutes Pferd bekommt dieser Züchter dafür ca. 18.000€, ist das Pferd ein Tick zu dunkel ist er dem Tode geweiht.

Das kann doch nicht wahr sein oder?
In welcher Form ist denn so etwas überhaupt mit den Tierschutzgesetzen vereinbar?
Oder haben diese Züchter einen Vertrag mit Fleischereien :strange:....
Lg lapin"Das Leben ist 10% was dir passiert und 90%, wie du darauf reagierst."

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Anita
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Re: Pferdezucht, eine riesen Schweinerei?

Beitrag von Anita » Sa 9. Jan 2010, 15:03

Hallo Lapin,

ja das ist leider grausame Realität... aber bei allen Tieren die einfach so geschlachtet werden dürfen... und auch bei Hund und Katze gibts genug Tierärzte die für genug Geld schnell zur Spritze greifen...

Aber grade Haflinger sind in diesem Zusammenhang besonders betroffen... Immerhin ist das auch die erste Rasse der Wahl wenn es um Stutenmilchfarmen geht... und die Hengstfohlen die nicht nach dem Absetzen verkauft werden können landen in der Hundefutterdose.

Es ist wirklich schlimm... und man kann nur hoffen, dass der Tierschutz irgendwann in der Lage ist zusammen mit verantwortungsbewussten Züchtern gesetzliche Regelungen für alle Tierarten zu schaffen...

Und im Tierschutzgesetzt ist das glaube ich für die sog. Nutztiere zu denen Pferde gezählt werden nicht besonders geregelt.. nur, dass die Tötung von Wirbeltieren fachgerecht zu erfolgen hat. Und das macht der Schlachter ja leider... Der Züchter braucht nur behaupten, dass diese Tiere zur Fleischgewinnung gezüchtet wurden und schon darf er das was er macht.

LG Anita

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Re: Pferdezucht, eine riesen Schweinerei?

Beitrag von Nightmoon » Sa 9. Jan 2010, 16:05

Sorry Lapi, aber das ist in unserer Gesellschaft leider normal.
Weißte wieviel Fohlen nach Polen und Spanien lebend transportiert werden, nur dass sie da geschlachtet und verarbeitet werden?
Was denkst Du wo die alle herkommen. Guck einfach mal, wieviele Pferdezuchten es in Deutschland gibt. Da kann man echt nur noch den Kopf schütteln. Das ist ein Grund, warum ich keine Gestüte mehr angucke/besuche, geschweige da irgend eine Unterstützung zahlen würde.

Alleine wenn ich dann einmal im Jahr die Hengstparade angucke, da krieg ich nur noch das :kotz: , denn im Zuge der Veranstaltung werden viele Zuchtstuten angepriesen, Deckakte ausgehandelt, Jährlinge und Fohlen zur Versteigerung angeboten. Alles was kein Geld einbrachte kommt zum Schlachter.
Sorry, aber ich kann so etwas nicht mehr ertragen und wann immer irgendwo auch nur Unterschriften dagegen gesammelt wurden oder um eine Spende, für den Freikauf von Schlachtfohlen gebeten wurde, hab ich mich, wenn es irgendwie ging beteiligt.

Man möchte so vielen Tieren helfen, aber leider sind unsere Mittel begrenzt. :heul:
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Re: Pferdezucht, eine riesen Schweinerei?

Beitrag von Murx Pickwick » Sa 9. Jan 2010, 16:11

Ich wollte, es würden mehr Pferde von Züchtern zum Schlachter gebracht werden und ich wollte, es würden mehr Menschen Pferdefleisch kaufen.

Warum?

Weil Zuchtpferde nicht in winzigen Mastboxen ihr kümmerliches Leben bei Dämmerlicht hinter sich bringen müssen, bis die endlich für den Fleischbedarf erlöst werden.
Weil Zuchtpferde nicht in maschinelle Anlagen getrieben werden und vollautomatisch geschlachtet werden.
Weil Fohlen bisher nicht mal für die Pferdemilchproduktion grundsätzlich von ihren Müttern getrennt werden, was ja inzwischen sogar bei Ziegen und Schafen üblich geworden ist.
Weil Zuchtpferde bewegt, umhätschelt und gepflegt werden.

Kurzum - weil sie hochwertiges Fleisch bieten, ohne derartig gequält zu werden, wie manch ein Tier, was nur zur Schlachtung gehalten wird. Im Grunde genommen ist sogar jedes Pferd in der Hundewurst ein Rind aus Massentierhaltung weniger, was dort verarbeitet wird ... und das seh ich durchaus als genügenden Grund an, daß Pferde mit der falschen Farbe zum Schlachter kommen.

Wenn Pferde jedoch von vornherein eingeteilt werden würden, ob Fleischlieferant Pferd oder Sport- und Freizeitgerät Pferd - wie sieht dann die Wirklichkeit für die Schlachtgäule aus?
Wäre das wirklich ein erstrebenswertes Ziel?

Oder daß keine Pferde mehr zur Fleischproduktion verwendet werden dürfen, ist das wirklich ein erstrebenswertes Ziel?

Alles, was nur dem menschlichen und tierischem Essen dient, wird gequält, gemartert und gefoltert, auch in "artgerechter" Tierhaltung - Zuchtpferde dagegen haben es immer noch größtenteils richtig gut, trotz aller Haltungsmängel, die gerade im Sportpferdewesen und durch unsere immer beengtere Pferdehaltung bestehen.

Was allerdings meiner Meinung nach verboten gehört und immer noch gängige Praxis ist, das sind die Lebenstransporte über lange Strecken - bzw solche Transporte müßten mit so vielen Auflagen behaftet sein, daß es zwar für den Zuchttiertransport noch möglich ist, wenn auch umständlich und teuer, aber es sich zuverlässig nicht für Schlachttiere lohnt.

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Re: Pferdezucht, eine riesen Schweinerei?

Beitrag von serafina » Sa 9. Jan 2010, 16:43

Ich bin viele Jahr zu der Haflinger Weltausstellung nach Ebbs (Österreich) gefahren.Ich war immer sehr begeistert von dem sehr gut gepflegten Gestüt.Nicht umsonst haben die schon sehr viel Preise gewonnen. Leider habe ich dann irgenwann mitbekommen,das auch dort die Fohlen,die eventuell 3 schwarze Haare in der Mähne haben an den Schlachter gehen. Ich war so schockiert,das ich nun schon das 4 Jahr nicht mehr da war und dieses Gestüt nie wieder betreten werde.Leider ist es in sehr vielen sehr guten und bekannten Gestüten Alltag. Naja,aber woran liegt das,das es immer noch viel zu viele Menschen gibt,denen das Aussehen wichtig ist.

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Re: Pferdezucht, eine riesen Schweinerei?

Beitrag von Nightmoon » Sa 9. Jan 2010, 17:09

Murx Pickwick hat geschrieben:Ich wollte, es würden mehr Pferde von Züchtern zum Schlachter gebracht werden und ich wollte, es würden mehr Menschen Pferdefleisch kaufen.
.....

Wenn Pferde jedoch von vornherein eingeteilt werden würden, ob Fleischlieferant Pferd oder Sport- und Freizeitgerät Pferd - wie sieht dann die Wirklichkeit für die Schlachtgäule aus?
Wäre das wirklich ein erstrebenswertes Ziel?
Es gibt schon einige Schlachtpferde-Züchter. Früher gab es das noch rel. häufig, aber es war eine rückläufige Sache, da man den Nutzen sah, den man mit Pferden hatte und ihn als viel höher ansetzte, zumal es noch genügend andere Schlachtviehzuchten gab und gibt. Außerdem wurde das Pferd Stück für Stück immer mehr zu einem Liebhaber-"Objekt". Ähnlich, wie es mit den Hunden und Katzen geschah/geschieht.
In letzter Zeit aber gibt es da wieder ein Umdenken, denn kaum ein Fleisch ist eben sauberer und von irgendwelchen Krankheiten oder Seuchen verschonter, als Pferdefleisch. Hinzu kommt, dass es keine Allergien auslöst - zumindest der Stand, den ich noch weiß, aber selbst das kann sich ja inzwischen auch wieder geändert haben und dass es ein sehr mageres uns zartes Fleisch ist. Also sehr bekömmlich.

Hier ein Beispiel: [url=http://www.schlachtpferde.de/schweiz.htm]Schlachtpferde[/url]

Trotzdem, für mich ist und bleibt Pferd auf meinem Teller ein Tabu.

Man könnte dieses Massen-Züchten-Schlachten vielleicht noch verkraften, wenn nicht diese abartigen Tiertransporte wären, wo sich die Fahrer einen Scheiß um die Tiere kümmern. Das gilt im Übrigen für alle Tiertransporte. Das ist es, was die ganze Sache noch viel grausamer macht, als es so schon ist.
So etwas muss wirklich nicht mehr sein! Warum macht man es nicht wie früher? Jeder größere Ort hat seinen eigenen Schlachthof. Die Leute hätten wieder mehr Arbeit, die Tiere weniger Leid und allen wäre damit geholfen. Nur so einfach, wie ich mir das denke, nee, so geht das ja nicht. :autsch: Sch... Gesellschaft bei sowas - sorry... :arg:
Wenn schon Tiere für uns sterben müssen, dann sollten sie so wenig, wie irgend möglich dabei leiden müssen!
Deswegen unterstütze ich so etwas generell nicht - in keinster Weise!
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Re: Pferdezucht, eine riesen Schweinerei?

Beitrag von Murx Pickwick » Sa 9. Jan 2010, 18:22

Man könnte dieses Massen-Züchten-Schlachten vielleicht noch verkraften, wenn nicht diese abartigen Tiertransporte wären, wo sich die Fahrer einen Scheiß um die Tiere kümmern. Das gilt im Übrigen für alle Tiertransporte. Das ist es, was die ganze Sache noch viel grausamer macht, als es so schon ist.
Warum gibts denn überhaupt diese Massenlebendtransporte rund um die Weltgeschichte?
Weshalb gibts denn weiterhin den Agrardreieckshandel in Europa?
Woher kommen denn diese Auswüchse?

In Deutschland ist es nicht mehr üblich, Pferdefleisch zu essen, aber es fallen "Abfall"pferde an. In Frankreich dagegen herrscht ein großer Markt für Schlachtpferde.
Nun geht es einzig und allein in unserem System darum, Geld zu verdienen, um nix anderes ... und das meiste Geld verdient man nunmal, indem man Kosten senkt und die Einnahmen erhöht - und das unsichtbar Kleingedruckte mitbeachtet, was da heißt, um jeden Preis ... das heißt also, ich hab kostengünstige Pferde, die niemand haben will, hier in Deutschland.
Ich hab eine billige Transportmöglichkeit namens Container, da passen Quetsch nen paar Gäule oder auch ein paar Gäule mehr rein.
Ich hab Billiggroßschlachter in Frankreich, welche durch die weniger strengen Auflagen für Pferdeschlachtung für ein Bruchteil des Preises schlachten.
Ich hab in Frankreich Wurstereien, Gourmetrestaurants, Fleischereien und sonstige zahlungswillige Kunden für Pferdefleisch.

Also - was ist das logische Verhalten?
Ich kauf die Gäule hier in Deutschland auf, treibe sie mit hohem personellen Aufwand in die nächstliegende Kleinstschlachterei, welche sich auf Pferdeschlachtung spezialisiert hat, ziehe nen teuren Tierarzt hinzu, welcher das Schlachten überwacht und dem Schlachter, wenn er Scheiße baut, in die Parade fährt und eß dann das Fleisch selbst?

Oder werd ich nicht eher meine Container nehmen, da an Pferd reinquetschen, was ich billig ergattern kann, nach Frankreich karren und dort in eine der Massenschlachtereien daraus Wurst machen lassen, die ich gleich dort vor Ort teuer verkaufen kann?

Wenn du also dem einen Riegel vorschieben willst, kannst du es nur tun, indem du bei Kleinstmetzgern in der Nähe solcher Zuchten Pferdefleisch kaufst ... diese werden sich nämlich dann anfangen zu bemühen, an Pferde heranzukommen, die sie verkaufen können, vor allem, wenn du auch noch gut zahlst dafür.
Die Pferde wachsen also mehr oder weniger glücklich bei Mama auf, werden von der nächsten Kleinstschlachterei aufgekauft, für dich geschlachtet und haben auf die Art und Weise auch keinen langen Transportweg.

Falls du kein Fleisch brauchst (soll ja schließlich auch Veganer und Vegetarier geben), kannst du trotzdem etwas dafür tun:
Mobilisier die graue Käuferschar, mach sie auf das wertvolle Fleisch aufmerksam, mach Werbung für Kleinstschlachtereien, bring die Leute auf Ideen, wie sie das Fleisch mit wenig Arbeitsaufwand zu sich in die Pfanne bekommen - und schon hast du die notwendige Käuferschar, welche dafür sorgt, daß es sich mehr lohnt, die Pferde vor Ort zu schlachten - die langen Transporte für die Pferde fallen weg und wir haben hier tatsächlich so etwas ähnliches wie artgerechte Tierhaltung!

Verstehst du, was ich versuche zu erklären?

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Re: Pferdezucht, eine riesen Schweinerei?

Beitrag von Lightning » Sa 9. Jan 2010, 20:48

Ich finde das auch eine riiiiiiesen Schweinerei..aber wie alle das schon schön erklärt haben ist das leider fast das alltägliche Brot.
Vor ein paar Jahren haben eine Freundin und ich bei einem älteren Mann hier wo wir wohnen mal gefragt ob wir uns bisschen um seine Pferde kümmern dürfen.. halt putzen,füttern usw.
Dann haben wir halt von ihm herausgefunden,dass er die Pferde züchtet und eine Stute hat die von irgendeinem Rubinstein besamt wurde.Ihr Fohlen kam dann halt irgendwann und es hatte einen sogenannten
Bockhuf.Ist für die Zucht halt nicht gut meinte er immer wieder und war am überlegen ob er das Fohlen schlachten lassen will weil er meinte er wird das nicht los.
Leider haben wir mit der Zeit den Kontakt verloren und ich weiß nicht ob er das hat schlachten lassen.
Einfach furchtbar... :? :(
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Der Hund blieb mir im Sturme treu, der Mensch nicht mal im Winde.

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Re: Pferdezucht, eine riesen Schweinerei?

Beitrag von Nightmoon » Sa 9. Jan 2010, 22:17

Murx Pickwick hat geschrieben:...
In Deutschland ist es nicht mehr üblich, Pferdefleisch zu essen, aber es fallen "Abfall"pferde an. In Frankreich dagegen herrscht ein großer Markt für Schlachtpferde.
.....
Verstehst du, was ich versuche zu erklären?
Da kannst Du gleich noch Spanien und Polen dazu nehmen, denn dort ist der Markt ebenso groß und günstig.

Es gehen mehr Fohlentransporte nach Spanien, als nach Frankreich.

...und klar weiß ich, was Du meinst.

Theoretisch müssten alle sich Pferdeliebhaber ums Pferdefleisch hier in Deutschland reißen und darauf bestehen, dass es nur noch in kleinen privaten Schlachtereien geschlachtet wird, zu einem ziemlich hohen Preis, dass alle gut daran verdienen und dann würde man sich vielleicht die Sache überlegen, ob man die Tiere nicht doch lieber hier lässt und hier verarbeitet, um die Produkte dann teuer hier zu verkaufen oder sie im Ausland an den mann bringen kann. Die Nachfrage regelt das Angebot, also den Markt.

Dennoch, es kann doch nicht sein, dass die Lebendtransporte ins Ausland, zum Schlachten usw. unterm Strich immernoch günstiger sind, als die Tiere hier zu schlachten, zu verarbeiten und das fertige Endprodukt zu verkaufen. Da stimmt etwas Grundlegendes in der Wirtschaft nicht. Schon von der wirtschaftlichen Seite her betrachtet, entgehen Deutschland wichtige Arbeitsplätze, was die eigene Kaufkraft stärken würde und die Möglichkeit, mit den Pferdefleischprodukten zu handeln, was z.B. Devisen einbringen würde.

Die Tiere würden weniger leiden.

Im Übrigen heißt es gerade bei der Pferdeschlachtung, dass das Fleisch von ungestressten Tieren hochwertiger ist und das Fleisch von extrem gestressten Tieren sehr minderwertig ist.
Scheinbar stört das viele Endverbraucher kein Stück. Das sind doch Widersprüche.
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Re: Pferdezucht, eine riesen Schweinerei?

Beitrag von Murx Pickwick » Sa 9. Jan 2010, 22:39

Dennoch, es kann doch nicht sein, dass die Lebendtransporte ins Ausland, zum Schlachten usw. unterm Strich immernoch günstiger sind, als die Tiere hier zu schlachten, zu verarbeiten und das fertige Endprodukt zu verkaufen. Da stimmt etwas Grundlegendes in der Wirtschaft nicht. Schon von der wirtschaftlichen Seite her betrachtet, entgehen Deutschland wichtige Arbeitsplätze, was die eigene Kaufkraft stärken würde und die Möglichkeit, mit den Pferdefleischprodukten zu handeln, was z.B. Devisen einbringen würde.
Es ist aber so ...

Wir haben keinen wirklich freien Markt, der Markt wird durch Subventionen etc gelenkt und gesteuert ... und rate mal, wem das nutzt.
Weiterhin wurde uns in den letzten 50 Jahren von der Industrie doch regelrecht eingeimpft von wegen Geiz macht schön. Wer immer nur das Billigste auf dem Markt sucht, wird genau diese Drecksgeschäfte, welche auf den unterschiedlichen Subventionen der unterschiedlichen Länder aufbaut, erst richtig lukrativ machen - und braucht sich über Gammelfleischskandale nicht zu wundern, weil wenn das Fleisch nunmal erst als Lebendware einmal im Kreis durch Europa karrt und dann noch mal als Fleisch die gleiche Rundreise antritt, ists nunmal nicht mehr das Frischeste ...

Es geht hierbei nur um die Vermehrung des lieben Zasters, um weiter nix ... wenn eine Verdienstmöglichkeit gefunden wurde, wird sie um jeden Preis geschützt - auch wenn das heißt, über Leichen zu gehen!
Die graue Masse läßt sich gern verarschen ... lebt sich ja auch einfacher, den vorgefertigten Meinungen der Industrie zu folgen und erst gar nicht mitzubekommen, was eigentlich läuft - oder sich gar Fragen zu stellen!
Was wir hier mitbekommen, von unnötigen Tiertansporten über die bittere Wahrheit der Massentierhaltung bis hin zu Impfpolitik und Impfschäden, das sind alles nur die Spitzen eines riesengroßen unappetitlichen Eisberges.

Das Geschäft mit den "überschüssigen" Pferden ist da nur die kleinste Schweinerei - die hatten wenigstens als Fohlen noch nen schönes Leben, was man von Rind und Co nicht unbedingt behaupten kann.

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Re: Pferdezucht, eine riesen Schweinerei?

Beitrag von Nightmoon » So 10. Jan 2010, 10:14

Tja, leider haste Recht.
Was mich auch maßlos ärgert, wenn sie die überschüssigen Tiere wenigstens versuchen würden innerhalb Deutschlands an Liebhaber zu verkaufen, dann könnten sie vielleicht oft sogar mehr Geld einnehmen, als so nur zum Schlachtpreis abzugeben. Aber das geht denen wohl nicht schnell genug, da sie die Koppeln ja für die Nachzuchten wieder brauchen. :roll:

Es hängt wie immer am Geld.
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Re: Pferdezucht, eine riesen Schweinerei?

Beitrag von Grashüpfer » So 10. Jan 2010, 12:10

Nightmoon hat geschrieben: Es hängt wie immer am Geld.
Und genau das ist die Sch...und der ewige Kreislauf. Ich weiß nicht, ob wirklich viele Menschen die Hintergründe von teurem bzw. billigem Fleisch einfach wirklich nicht kennen, oder ob sie es sich einfach nicht leisten können, das teure Fleisch zu kaufen.

Der Staat lässt einem im Monat nicht mehr genug Geld übrig, also greifen viele Familien die rechnen müssen auf die Billiglebensmittel zurück. Die die da dahinter stecken freuen sich, Nachfrage ist ja da und machen mit ihren Machenschaften weiter wie bisher und verdienen sich eine goldene Nase, während unser einer nicht nur immer ärmer wird, sondern auch noch nicht einmal eine realistische Möglichkeit hat, kurzfristig und dauerhaft was daran zu ändern.
"Dass einmal das Wort Tierschutz geschaffen werden musste,
ist eine der blamabelsten Angelegenheiten der menschlichen Entwicklung."

(Theodor Heuss)

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