Blasenstein den Harnleiter herabgewandert.

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Alles, was hier im Forum speziell zu Krankheiten, Diagnosen, Medikamenten und deren Dosierungen zu finden ist, sind persönliche Erfahrungen, Tipps und Ratschläge.

Diese Tipps und Ratschläge ersetzen keinen Tierarztbesuch.

Es gibt sehr viele ernst zu nehmende Krankheiten, die man durch Eigenbehandlung/Eigentherapie noch verschlimmern kann.

Es ist daher wichtig, jede Medikamentenabgabe und Therapie unbedingt mit dem Arzt zu besprechen und gemeinsam nach der besten Lösung, für das jeweilige Tier zu suchen.

Also zieht bitte immer einen Tierarzt zu Rate. Selbstverständlich könnt Ihr die hier gegebenen Tipps und Ratschläge mit Eurem Tierarzt besprechen.
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Blasenstein den Harnleiter herabgewandert.

Beitrag von saloiv » Di 9. Jun 2009, 00:43

Nachdem ich heute früh schon beim Tierarzt war, blieb ein weiterer Besuch natürlich nicht aus (vorallem nachdem ich morgen früh sowieso wieder dort gewesen wäre) :autsch:.

Heute Nachmittags entdeckte ich, dass ein Pflege-Meerschweinchen stark krampfte und das Hinterteil anhob. Ich nahm es sofort hoch und schaute mir den Po an. Das ganze Geschlechtsteil war rausgestülpt. Ich dachte sofort an einen Vorfall und rief bei der Klinikl an um bescheid zu geben, dass ich komme.

Natürlich ging auf dem Weg dorthin auch noch die Schranke heraunter und ich musste ewig auf den vorbeituckernden Zug warten, wöhrend das Meerschweinchen wiederholt krampfte und schrie.

Irgendwann bin ich doch noch in der Klinik angekommen :schwitz: und es stellte sich durch ein Röntgenbild heraus, dass es ein Harnstein ist. Er ist ca. tennisballgroß!

Er ist im Harnleiter nach unten gewandert und hängt nun fest. Was das Meerschweinchen für Schmerzen hat, kann man sich gut vorstellen!

Es wurde notopperiert (nachdem das Wartezimmer leer war. Jede Minute war eine Stunde lang bis ich es endlich in die OP entlassen konnte :heul:). Ohne OP wäre es gestorben, die OP ist eine Chance, aber sie muss nicht erfolreich sein. Der Harnleiter ist sehr dünn. Ein Wunder, dass so ein Stein dort reinpasst! Durch den Stein ist er stark gereizt. Jenachdem wie es zusammengenäht wird und wie er erhalten ist, kann die OP Erfolg bringen oder eben nicht :(.

Ich drücke auf jeden Fall die Daumen und Hoffe natürlich das Beste :(!

Naja, heute war ich fast nur beim Tierarzt. Wenn etwas kommt, dann immer gleich alles.
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Re: Blasenstein den Harnleiter herabgewandert.

Beitrag von saloiv » Di 9. Jun 2009, 00:50

Tischtennisball-groß ;).

Ich habe mich auch gewundert. Vorallem: Wie soll der in den Harnleiter passen? :shock:

Wie es ihm geht weiß ich nicht. Es wurde ziemlich am Abend opperiert und dann lag es ja noch in Narkose. Ich wollte nicht mitten in der Nacht anrufen :X. Aber morgen früh fahre ich gleich hin :). Ich muss wegen den Schnupfen-Kaninchen sowieso hin...
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Re: Blasenstein den Harnleiter herabgewandert.

Beitrag von saloiv » Di 9. Jun 2009, 01:11

Jap, durch die Ernährung. Stichwort Heu.

Ich habe mich heute still kaputt gelacht als die Tierärztin meinte, dass durch zu viel Löwenzahn oder kalziumreiches Gemüse das ganze verursacht gewesen sein wird :lol:.

Die wirkliche Ursache ist:
Das Heu hat einen sehr konzentrierten Kalziumgehalt durch den Wasserentzug. Alles kalziumreiche getrocknete Futter verursacht Harngries/-steine, denn durch das fehlende Wasser werden die Mineralien nicht weiter transportiert sondern lagern sich ab, d.h. der Urin ist sehr konzentriert (es fehlt ja Wasser, eine normale Pflanzen enthält 80% Wasser, Heu vielleicht 3%), dadurch kommt es zur Bildung von Harngries und Harnsteinen.

Daher auch immer wieder meine Empfehlung möglichst so viel Frischfutter zu füttern, wie nur irgendwie möglich. Getrocknete Kräuter, Heu, Trockenfutter usw. verursachen soetwas! Frisches kalziumreiches Grün ist hingegen bedenkenlos bzw. sehr gesund :D!
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Re: Blasenstein den Harnleiter herabgewandert.

Beitrag von saloiv » Di 9. Jun 2009, 01:27

Wobei ich zugeben muss, dass ich an der Ernährung nicht ganz unschuldig bin :X. Ich kenne das Meerschweinchen von Klein auf und das ist schon etwas her (6 Jahre), damals hat es noch Trockenfutter bekommen (Jungtiere). Ich habe empfohlen das Trockenfutter abzusetzen und Heu, Gemüse, Kräuter und Frisches von der Wiese zu füttern. Ich hätte den Schwerpunkt anders setzen müssen (auf Gemüse, Kräuter und vorallem Wiese!). Aber gut, man lernt ja dazu... :schäm:
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Re: Blasenstein den Harnleiter herabgewandert.

Beitrag von saloiv » Di 9. Jun 2009, 01:58

Um soetwas vorzubeugen muss man eigentlich Grünfutter ad libitum bieten. Nur so lässt sich wohl die Menge Flüssigkeit erreichen, die man braucht. Wenn nicht Wiese, dann Gemüse, Kräuter usw.
Bei so einer Ernährung können sie dann auch Heu fressen (und das tun Meerschweinchen zusätzlich gerne ein wenig) ohne Schaden zu nehmen :(.
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Re: Blasenstein den Harnleiter herabgewandert.

Beitrag von saloiv » Di 9. Jun 2009, 02:02

Klar berichte ich ;).
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Re: Blasenstein den Harnleiter herabgewandert.

Beitrag von halloich » Di 9. Jun 2009, 06:10

Ich drück dir die Daumen das alles gut geht.

Ich hatte mal ausgerechnet was meine Meerie an Heu fressen.
Klar bei meherer Tieren frisst einer vielleicht etwas mehr der andere etwas weniger.
Ich habe 5 kg Heu die halten ca. 14 Tage.
Das sind pro Tag 357g für 7 Schweinchen.
Da komme ich dann auf 51 g Heu pro Tag und Tier.

Wenn ich jetzt überlege das sie an Gemüse ca. 150 g bekommen und zusätzlich noch Kräuter, Wiese, Äste, mit Blättern denke ich das dies ein gutes Verhältnis ist.
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Re: Blasenstein den Harnleiter herabgewandert.

Beitrag von halloich » Di 9. Jun 2009, 12:04

Klar ist das viel, eine große Hand voll.
Wenn man aber mal rechnet 50g geteilt duch 24 Stunden sind das gerade mal 2g pro Stunde :shock:
Bei mir in den ca. 150g FriFut ist das Gras und dr Löwenzahn noch nicht mitgerechnet.
Also wesentlich mehr FriFut als Heu.

@saloiv
Gibt es schon was neues? Wie gehts dem Schweinchen?
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Re: Blasenstein den Harnleiter herabgewandert.

Beitrag von die_ansche » Di 9. Jun 2009, 14:04

:D Ja ja, die sind schon verfressen die Viecher...Da sind die Chins nun schon ganz anders, die lassen auch mal Futter liegen und reißen einem nicht alles aus der Hand. Apropos, ist das bei Chins denn nicht besonders gefährlich? Die bekommen ja egtl. kein Frischfutter, höchstens mal Apfel als Leckerchen.
Meine Daumen sind natürlich auch gedrückt.
Keiner ist unnütz. Er kann immer noch als schlechtes Beispiel dienen.

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Re: Blasenstein den Harnleiter herabgewandert.

Beitrag von saloiv » Di 9. Jun 2009, 16:18

Ja, es gibt Neuigkeiten. Die Kleine ist wieder bei mir, ich habe sie heute abholen dürfen. Die OP hat sie gut überstanden, sie frisst, trinkt, setzt Kot ab...

Sie hat natürlich Schmerzmittel und Antibiotika bekommen usw.

Hier mal Fotos einen Tag vor der OP (vorgestern) auf der Wiese in ihrer Gruppe...

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Und heute nach dem Abholen (sie muss einzeln sitzen um Kot und Harnabsatz zu kontrollieren usw.).

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Leider kann ich gerade kein foto von der Wunde machen, weil ich sie dafür gleichzeitig halten und fotografieren müsste und ich habe nur zwei Hände, aber sobald es möglich ist, hole ich es nach ;).

Und noch das Beste... Ich habe den Stein mit nach Hause bekommen. Er ist zwar nicht ganz tischtennisgroß, aber doch beachtlich rießig wenn man überlegt, dass er im Harnleiter (sehr sehr dünn!) war!

Ich sage euch, nocheinmal hole ich den Stein nicht mehr aus der Verpackung :würg: er stinkt so sehr, dass ich jetzt das ganze Zimmer lüften muss... :schreck:

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Re: Blasenstein den Harnleiter herabgewandert.

Beitrag von saloiv » Di 9. Jun 2009, 16:55

Sie verhält sich total normal als wenn sie gesund wäre... Aber sie hat ja auch Schmerzmittel bekommen ;).
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Re: Blasenstein den Harnleiter herabgewandert.

Beitrag von halloich » Di 9. Jun 2009, 17:08

:top: toll das es dem Schweinchen so gut geht, hat scheinbar die OP ja recht gut verkraftet.
Offtopic:
Hinweis: die Fragen zu Chin Ernährung habe ich nach https://www.tierpla.net/ernahrung-chinchilla/trockenfutter-oder-frischfutter-t2919.html" onclick="window.open(this.href);return false; verschoben
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Re: Blasenstein den Harnleiter herabgewandert.

Beitrag von saloiv » Mi 10. Jun 2009, 14:24

Die Größe des Steines ist mit im Verhältnis zum Meerschweinchen so gigantisch als wenn ein Mensch einen fussballgroßen Blasenstein im Eileiter hätte, hat die Tierärztin heute gemeint.

Ich habe jetzt die Fotos von der Narbe (2 Tage nach der OP - heute):

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Sie hat immernoch Schmerzmittel und Antibiotika bekommen. Wegen des schnellen Stoffwechsels bekommt sie 2x tägl. Schmerzmittel.
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Re: Blasenstein den Harnleiter herabgewandert.

Beitrag von saloiv » Do 11. Jun 2009, 12:45

Es kotet und uriniert, außerdem schwellt die OP-Wunde langsam ab ;).

Allerdings frisst es weniger als gestern, dafür ist es aber etwas fitter (gestern war es extrem schlapp). Ich habe mir jetzt zusätzliche Schmerzmittel-Spritzen mitgeben lassen, weil durch den schnellen Stoffwechsel das Schmerzmittel nach ein paar Stunden schon abgebaut ist und ohne Schmerzmittel ist es extrem schlapp und hat große Schmerzen :(. Morgen ist wohl die letzte Antibiotika und Schmerzmittel-Gabe.

Ich werde es heute Nachmittag wieder zur Gruppe setzen (wenn es bis dahin uriniert und kotet) damit es nicht aufgibt. Es hat ja vor 2 Wochen seinen alten Partner verloren und jetzt schon wieder von der Gruppe (der neuen) getrennt: Das wäre zu viel...

Ich hoffe, dass es schnell wieder fit wird.

Die TÄ meinte bei einer vergleichbaren OP (Blasenstein aus Harnleiter entfernen) liegt ein Mensch zwei Wochen im Krankenhaus...
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Re: Blasenstein den Harnleiter herabgewandert.

Beitrag von Gast0815 » So 14. Jun 2009, 16:05

Oh Gott, das arme Schwein, der Stein war ja riesig!

Nur als kleiner Hinweis: auch Frischfutter ist an der Bildung von Harnsteinen nicht unschuldig. Viele Steine bestehen aus Calciumoxalat, also Oxalsäure, die mit dem Calcium aus der Nahrung reagiert und zu kristallinen Gebilden wird.
Oxalsäure ist in vielen Gemüsen enthalten, z.B. Rote Beete, Spinat, Chiccoree (vor allem Strunk und äußere Blätter), Mangold und Rhabarber ist besonders viel enthalten, aber auch in vielen anderen Sorten sind kleine Mengen enthalten. Füttert man nun etwas Oxalsäurereiches und etwas Calciumreiches gibt das natürlich gleich einen guten Wachstumsschub bei den Harnsteinen - bis sie zu groß werden, um als Harngries ausgeschieden zu werden.

beim Heu gilt es eben, ein Gleichgewicht zwischen ausreichender Aufnahme für den notwendigen Zahnabrieb und nicht zu viel Calcium zu finden, frisches Gras gibt es eben nidht ganzjährig - und selbst im Sommer schaffen es doch die meisten nicht, ausreichende Mengen aufzutreiben. bei mir scheitert es an der puren Menge, da kriege ich Ärger mit den Bauern, bei anderen an den mangelnden Stellen zum sammeln.

Übrigens: wenn ich Schweine extra setzen muss wegen Op-Narben, Beobachtung etc. stelle ich einfach das Gitter eines normalen Käfigs ins Gehege und setze da das Schwein rein. So hat es trotzdem Kontakt, gehört weiterhin zur Gruppe, dennoch kann keiner Fäden ziehen und ich sehe genau, wie viele Köttel von diesem Schwein kommen und wie viel es frisst. Das ist einfach die stressfreiere variante, mit Hauschen und Kuschelsachen so, dass das Schwein gute Sicht auf die Artgenossen hat. Danach muss man auch nicht neu vergesellschaften.

Ih wünsche der Nase mal weiterhin gute Besserung!

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Re: Blasenstein den Harnleiter herabgewandert.

Beitrag von saloiv » So 14. Jun 2009, 16:49

Ersteinmal Zwischenstand: Sie ist seit Freitag wieder in der Klinik stationär aufgenommen, sie baut immer mehr ab und ist in einem kritischen Zustand :(. Die Wunde ist optimal verheilt, nach der OP war sie ja auch wieder fit usw.
Die Tierärztin meint es wäre typisch bei Kleintieren, was sich auch mit meinen Erfahrungen deckt, dass Kleintiere oft nach der OP alles top überstanden haben und nach wenigen Tagen doch abbauen... Ohne erkennbaren Hintergrund.
Nur als kleiner Hinweis: auch Frischfutter ist an der Bildung von Harnsteinen nicht unschuldig. Viele Steine bestehen aus Calciumoxalat, also Oxalsäure, die mit dem Calcium aus der Nahrung reagiert und zu kristallinen Gebilden wird.
Oxalsäure ist in vielen Gemüsen enthalten, z.B. Rote Beete, Spinat, Chiccoree (vor allem Strunk und äußere Blätter), Mangold und Rhabarber ist besonders viel enthalten, aber auch in vielen anderen Sorten sind kleine Mengen enthalten. Füttert man nun etwas Oxalsäurereiches und etwas Calciumreiches gibt das natürlich gleich einen guten Wachstumsschub bei den Harnsteinen - bis sie zu groß werden, um als Harngries ausgeschieden zu werden.
Danke für die Ergänzung!
Wobei das Calciumoxalat normalerweise ausgeschieden wird solange der Stoffwechsel in Ordnung ist. Nur wenn er gestört ist (ein Stück weit auch eine Veranlagung, aber auch durch Oxlasäure verstärkt) oder ein anderes Problem auftritt sammelt er sich an und es kommt zu Harngrieß oder später dann Harnsteinen.

Eine hohe Oxalsäure-Zufuhr hat dann noch einen weiteren Nachteil: Es kommt zu Kalziummangel weil das Kalzium durch die Oxalsäure gebunden wird...

Interessant fand ich einen Satz, den ich mal bei Nachforschungen gefunden habe:
"Calciumoxalat entsteht in der Natur häufig beim Absterben von Pflanzenzellen [...] Nierensteine bestehen meist aus Calciumoxalat und Harnsäure die Steinbildung wird aber durch Zitronensäure welche in Früchten vorkommt verhindert."
Quelle: https://www.uni-protokolle.de/Lexikon/Oxals%E4ure.html" onclick="window.open(this.href);return false;

Was passiert denn bei der Heuwerbung? Die Pflanzenzellen sterben ab! Das müsste man mal genau recherchieren...

Der Aspekt zur Zitronensäure ist auch sehr interessant. Natürlich sollte man es nicht übertreiben aber etwas Fruchtzufütterung ist vielleicht ganz gut (im Sommer gibt es bei mir eigentl. keine Früchte, das sollte ich vielleicht ändern, im Winter dafür mehr).
Übrigens: wenn ich Schweine extra setzen muss wegen Op-Narben, Beobachtung etc. stelle ich einfach das Gitter eines normalen Käfigs ins Gehege und setze da das Schwein rein. So hat es trotzdem Kontakt, gehört weiterhin zur Gruppe, dennoch kann keiner Fäden ziehen und ich sehe genau, wie viele Köttel von diesem Schwein kommen und wie viel es frisst. Das ist einfach die stressfreiere variante, mit Hauschen und Kuschelsachen so, dass das Schwein gute Sicht auf die Artgenossen hat. Danach muss man auch nicht neu vergesellschaften.

Ih wünsche der Nase mal weiterhin gute Besserung!
Ja stimmt, daran habe ich garnicht gedacht. Wenn die Gruppe sich schon kennt ist das auch gut machbar, danke für den Tipp! Und danke für die Besserungswünsche, die kann sie gebrauchen :(.

EDIT:
beim Heu gilt es eben, ein Gleichgewicht zwischen ausreichender Aufnahme für den notwendigen Zahnabrieb und nicht zu viel Calcium zu finden, frisches Gras gibt es eben nidht ganzjährig - und selbst im Sommer schaffen es doch die meisten nicht, ausreichende Mengen aufzutreiben. bei mir scheitert es an der puren Menge, da kriege ich Ärger mit den Bauern, bei anderen an den mangelnden Stellen zum sammeln.
Für den Zahnabrieb ist ja Heu nicht unbedingt notwendig.
Es sind zwei Eigenschaften die zum Zahnabrieb führen:
- Kieselsäure (in allen Pflanzen enthalten, auch im Gemüse)
- Das Aufeinanderreiben der Zähne (Wie lange wird das Futtermittel gemahlen = wie viel werden die Zähne abgenutzt, deshalb führt beispielsweise der natürliche Rohfaser zum Zahnabrieb, wird er aber gemahlen (für Pellets usw.) bringt er garnichts mehr)

Schade dass eure Bauern in der Umgebung so genau sind. Mich hat noch niemand zurück gewießen und ich pflücke oft vor der Nase von Bauern... (bin ich froh...).
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Re: Blasenstein den Harnleiter herabgewandert.

Beitrag von Gast0815 » So 14. Jun 2009, 17:54

da hoffe ich sehr, dass die Kleine die notwenide Kraft noch hat. das ist wirklich schwer mit den kleinen Schweinchen...

Soviel ich weiß, ist in heu nciht übermäßig viel oxalsäure enthalten, die wird wohl beim trocknen abgebaut.

und ob die BAuern mit dem pflücken kalr kommen oder nicht hängt maßgeblich vonder MEnge ab - die zwei handvoll für ein paar Schweinchen sind kaum ein problem, aber ich mit meinen 31 Schweinen müsste schon jeden tag mehrere Kilo holen, das akzeptiert kein Bauer. und eine Wiese die für brauchbares Geld zu pachten wäre haben wir noch keine gefunden. Noch dazu weil eine Wiese ja nebenher noch regelmäßig gemäht werden muss, um nciht zu festes gras auszubilden und gepflegt werden will.

so geht es eben bei uns nur über den hohen Rohfaseranteil von Heu - die Kieselsäure hilft eben nur manchmal, wenn gerade so genug gras aufzutreiben ist. der Kieselsäureanteil in anderem Gemüse ist einfach zu gering, und außerdem ist ganz nebenbei der Preis zu hoch, um so viele tiere mit weitaus mehr als 3 Kilo am tag zu versorgen.

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Re: Blasenstein den Harnleiter herabgewandert.

Beitrag von saloiv » So 14. Jun 2009, 18:08

Ich hoffe auch noch. Bei Schweinchen ist es manchmal echt schwer, weil sie sobald irgendeine OP oder eine Kranklheit kommt, nicht mehr auf die Beine kommen :(.
Soviel ich weiß, ist in heu nciht übermäßig viel oxalsäure enthalten, die wird wohl beim trocknen abgebaut.
Das müsste man mal genau recherchieren. Dieser eine Satz spricht nicht gerade für Heu...
"Calciumoxalat entsteht in der Natur häufig beim Absterben von Pflanzenzellen"
Quelle: https://www.uni-protokolle.de/Lexikon/Oxals%E4ure.html" onclick="window.open(this.href);return false;

Bei der Heuwerbung sterben ja Pflanzenzellen ab, jede Menge.
und ob die BAuern mit dem pflücken kalr kommen oder nicht hängt maßgeblich vonder MEnge ab - die zwei handvoll für ein paar Schweinchen sind kaum ein problem, aber ich mit meinen 31 Schweinen müsste schon jeden tag mehrere Kilo holen, das akzeptiert kein Bauer. und eine Wiese die für brauchbares Geld zu pachten wäre haben wir noch keine gefunden. Noch dazu weil eine Wiese ja nebenher noch regelmäßig gemäht werden muss, um nciht zu festes gras auszubilden und gepflegt werden will.
Hm, hier wird es wie gesagt gut akzeptiert (es hat sich noch keiner beschwert ;)). Und im Moment versorge ich 6 Kaninchen und 16 Meerschweinchen (und ein paar Vögel, aber sie fressen nicht diese Mengen an Wiese ;)). Sie bekommen auch nur Gräser und Kräuter, Heu wird kaum angerührt wenn es Gräser gibt und nachdem sie rund um die Uhr zur Verfügung stehen... Ab und zu fütter ich Gemüse zu, aber eigentlich nicht in nennenswerten Mengen ;).
so geht es eben bei uns nur über den hohen Rohfaseranteil von Heu - die Kieselsäure hilft eben nur manchmal, wenn gerade so genug gras aufzutreiben ist. der Kieselsäureanteil in anderem Gemüse ist einfach zu gering, und außerdem ist ganz nebenbei der Preis zu hoch, um so viele tiere mit weitaus mehr als 3 Kilo am tag zu versorgen.
Klar, Tierhaltung ist teuer. Im Winter fütter ich meine Kaninchen und Meerschweinchen mit Gemüse ad libitum (vorranig Blattgemüse, Kräuter usw.). Warum sollte die Kieselsäure nur manchmal helfen? :hm: Kieselsäure ist wie Schleifpapier, besonders zusammen mit Wasser schmiergelt sie die Zähne wahnsinnig ab. Bei reiner Grasfütterung sind die Zähne teilweiße ziemlich runter geschmiergelt. Im Winter wenn es Gemüse als Hauptnahrung gibt werden sie Zähne auch noch ideal abgeschmiergelt ;). Zwar hat Gemüse einen geringeren Kieselsäure-Gehalt als Gräser aber immernoch genug.
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Re: Blasenstein den Harnleiter herabgewandert.

Beitrag von saloiv » Di 30. Jun 2009, 03:20

Ich habe ganz vergessen zu berichten. Ihm ging es ja merklich immer schlechter, doch es hat die Kurve gepackt und ist jetzt wieder absolut fit! Nocheinmal Glück gehabt...
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Re: Blasenstein den Harnleiter herabgewandert.

Beitrag von saloiv » Do 2. Jul 2009, 16:23

Noch eine interessante Studie dazu: https://www.fraumeier.org/harnsteine.htm" onclick="window.open(this.href);return false;
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