Früher kaum Todesfälle und heute ständig krank

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Es gibt Meerschweinchenhalter, erfahrene Meerschweinchenhalter und sehr erfahrene Meerschweinchenhalter.
Nicht jeder kennt sich mit diversen Krankheiten aus.
Selbst als sehr erfahrener Meerschweinchenhalter kann man nicht alles kennen und wissen.

Alles, was hier im Forum speziell zu Krankheiten, Diagnosen, Medikamenten und deren Dosierungen zu finden ist, sind persönliche Erfahrungen, Tipps und Ratschläge.

Diese Tipps und Ratschläge ersetzen keinen Tierarztbesuch.

Es gibt sehr viele ernst zu nehmende Krankheiten, die man durch Eigenbehandlung/Eigentherapie noch verschlimmern kann.

Es ist daher wichtig, jede Medikamentenabgabe und Therapie unbedingt mit dem Arzt zu besprechen und gemeinsam nach der besten Lösung, für das jeweilige Tier zu suchen.

Also zieht bitte immer einen Tierarzt zu Rate. Selbstverständlich könnt Ihr die hier gegebenen Tipps und Ratschläge mit Eurem Tierarzt besprechen.
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Murx Pickwick
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Re: Früher kaum Todesfälle und heute ständig krank

Beitrag von Murx Pickwick » Mo 17. Jun 2013, 11:04

1. Gerade bei den Nagern, wenn ihr die Tiere verschenkt habt, habt ihr auch die Zeit, wo sich Krankheiten häufen, mitverschenkt. Die neuen Halter haben sich darum nicht unbedingt geschert und selbst wenn sie zum TA gingen, hatten die TÄ kein Verständnis dafür. Kurzum, es viel nicht gerade auf, wenn da mal nen Schilddrüsenschweinchen oder ne Ratte mit Atemwegsproblemen bei war ...
... und damit kommen wir zu

2. Man hat sich weniger ums Vieh geschert. Natürlich hatten die auch immer mal was, aber man hat nicht so drauf geachtet, man hat nicht jedes Niesen und jedes Furzen ausgewertet ... ich sehe es ja auf dem Reiterhof - es gibt die teuren Pferde und es gibt die billigen Pferde. Bei den billigen Pferden wird nur selten was gemacht ... die sind nicht kränker, wie die teuren Pferde, die schon beim nächsten Flohstich beim TA sind! Im Gegenteil, durch den TA-Streß und das ständige sorgenvolle Abtasten, Beobachten, da mal ne Creme und dort mal ne Paste, lernen die teuren Pferde erst, darauf zu achten, wie dreckig es ihnen geht - bei Nagern ist der gleiche Effekt zu beobachten.

3. Die Ignoranz ...
Ich bin manchmal zu Familien zum Krallen schneiden gegangen, bei denen die Krallen der Meerschweinchen sich in einer kunstvollen Biege um die Pfoten wickelte! Diese Meerschweinchen konnten schon gar nicht mehr laufen! (Und waren deshalb auch so ruhig, wenn man sie raussetze, die brauchten wirklich keinen großen Käfig mehr!) Hatte ich die Halter dazu befragt, ob ihnen das nicht eher aufgefallen sei, oder ob ihnen die Filzstellen im Fell nicht aufgefallen sein, die tränenden Augen, der Matschkot oder was auch immer - nein, es viel tatsächlich nicht auf! Man hat es sehr gekonnt ignoriert!
Diese Ignoranz läßt zum Glück immer mehr nach ...

4. Beim Hund kommt noch was hinzu ... außer dem Glück, gibt nämlich Hunde, die selbst bei miesester Haltung und Fütterung bis ins hohe Alter augenscheinlich gesund bleiben. Die hat es immer gegeben, die wird es immer geben.
Gehen wir jedoch von der Statistik aus, wo solche Hunde irgendwann nicht mehr ins Gewicht fallen, so haben wir tatsächlich eine Entwicklung hin zum kranken Hund - aufgrund der Futtermittel!
Je mehr die Hunde von Essensresten vom Tisch und je weniger sie mit Fertigfutter ernährt wurden, desto robuster und gesünder waren die Hunde. Momentan füttern geschätzte übern Daumen gepeilte 99% der Menschen Fertigfutter! In den 50er Jahren waren es nur 2%, die rein Fertigfutter fütterten, weitere 10 - 20%, die Fertigfutter und Essensreste, Schlachtabfälle und so fütterten. Da ist kein Wunder, daß die Hunde immer mal was haben!

Es geht aber noch weiter ... wenn ein Hund von einer fertigfuttergefütterten Hündin gesäugt wird, dann wird er immer deutlich empfindlicher sein, wie sein Geschwister, welches von einer gebarften oder resteernährten Hündin gesäugt wurde ... Hündinnen, die mit Fertigfutter ernährt werden, haben mit der Zeit einen latenten Vitamin K-Mangel (und oft noch weitere Überversorgungen und Unterversorgungen mit bestimmten Nährstoffen). Vitamin K ist nicht nur wichtig, um Hirnblutungen zu verhindern, sondern ist auch wichtig, um Darm, Immunsystem etc korrekt reifen zu lassen. Beim Menschen, der sich ja inzwischen genauso von hauptsächlich Fertigfutter ernährt, werden die frisch geborenen Säuglinge reihenweise mit ner Vitamin K-Spritze versehen - bei Welpen macht man das nicht ... die Welpen werden also, solange sie gesäugt werden, mangelernährt! Und haben dadurch einen schlechten Start ins Leben ...
Welpen gebarfter oder resteernährter Hunde sind deshalb deutlich robuster, auch als ausgewachsene Hunde und auch dann, wenn sie ihr Lebtag lang nur Fertigheimer zu sehen bekommen.
Auch hier wieder, je höher der Anteil von Fertigfutter, desto stärker der Effekt.

Und nun wieder von der Statistik weg zu eurem Hund, da will ich jetzt einfach mal raten ... :D
1. Euer erster Hund stammt mit Sicherheit von einer Mischkost-Hündin ab ... Fertigfutter und Anderes ...
2. Sie bekam ihr Lebtag lang Fertigfutter (daher die Analdrüsenverstopfung)
3. Sie war ein eher kleiner bis mittelgroßer Hund
4. Sie hatte mehr, wie nur ne Analdrüsenverstopfung, beispielsweise Zahnstein (also gelbe Zähne), nur hat das jeder für Normal gehalten und hat nicht drüber nachgedacht, daß das krankhaft sein könnte :D

Ich bin mal gespannt, wie richtig ich liege :D

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Re: Früher kaum Todesfälle und heute ständig krank

Beitrag von Löwenzahn » Mo 17. Jun 2013, 13:25

Murx Pickwick hat geschrieben:m Gegenteil, durch den TA-Streß und das ständige sorgenvolle Abtasten, Beobachten, da mal ne Creme und dort mal ne Paste, lernen die teuren Pferde erst, darauf zu achten, wie dreckig es ihnen geht - bei Nagern ist der gleiche Effekt zu beobachten.
Dieses Zu-Tode-Therapieren in Kombination mit einem Zu-Gut-Meinen in Sachen Fütterungsvielfalt (v.a. im Winter aus allen Herren Ländern angekarrtes, übermässig gespritztes und überdüngtes, so ziemlich vitaminloses Gemüsezeugs) mache ich persönlich für viele frühe Probleme/Todesfälle bei Nagern verantwortlich. Es gab eine Zeit, da hätte ich noch das böse Trockenfutter angeführt. Aber ich denke mittlerweile, ein wirklich gutes Trockenfutter in Kombination mit Saisongemüse ist sinnvoller als ein bunter Teller voller Pestizide. Ich denke dies, nachdem ich teures Lehrgeld bezahlen musste.
Liebe Grüsse, Arletta

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Re: Früher kaum Todesfälle und heute ständig krank

Beitrag von Kaktus » Di 18. Jun 2013, 01:25

Müssten wir Menschen aber dann nicht auch dauerkrank und vergiftet sein, wenn all das Gemüse und Obst SO schädlich ist?
Es grüßt Flora mit den geliebten Plüschbällchen
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Re: Früher kaum Todesfälle und heute ständig krank

Beitrag von Murx Pickwick » Di 18. Jun 2013, 08:16

Nunja ... ist dein Darm in Ordnung?
Meiner ist es nicht ... und ich hab schon in meiner Kindheit nicht viel Fertigfutter bekommen ...

Die häufigsten Krankheiten in unserer westlichen Gesellschaft sind chronische Darmerkrankungen! Woher kommen die, wenn Obst und Gemüse nicht so gesund sind? Wie kommt es, daß Darmerkrankungen auch in der Gruppe der Selbstkocher und Obst-Gemüsefresser zunehmen, also nicht nur bei den Fertigfutterjunkies?
Und weshalb gehts mir im Sommer und Herbst besser, wenn ich viel Wildgemüse und Wildobst futter?

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Re: Früher kaum Todesfälle und heute ständig krank

Beitrag von Murx Pickwick » Di 18. Jun 2013, 10:44

Wirr ist es sicherlich dadurch, daß ich mal wieder versucht hab, die eierlegende Wollmilchsau zu erschaffen - es gibt so viele Faktoren, die sich in den letzten 50 - 100 Jahren enorm verändert haben und die alle eine mehr oder weniger große Rolle spielen, da ist die Haltung und Fütterung nur ein kleiner Teil ...

Das Alter selbst hat übrigens nur wenig mit dem Gesundheitszustand zu tun (klar, wenn ein Tier so schlecht gehalten oder gefüttert wird, daß es so stark erkrankt, daß es daran stirbt, ist das sicherlich altersbeeinflussend - nur sind solche Tiere eher die Ausnahme, von wenigen Tierarten mal abgesehen, die reihenweise derartig fatal gehalten und gefüttert werden.)
Schilddrüsenkranke Meerschweinchen können durchaus 6 - 9 Jahre alt werden, bei Einzelhaft auf wenig Platz können sie es sogar auf 12 - 20 Jahre bringen ... aber sind krank, egal ob erkannt wird, daß sie schilddrüsenkrank sind oder nicht. Bei den meisten Darmerkrankungen siehts genauso aus - ab und an mal Matsche, über die sich nie Gedanken gemacht wird, ist ja am nächsten Tag wieder vorbei, aber es ist wirklich nix, was das Alter in irgendeiner Art und Weise beeinflussen würde. Darmkranke Meerschweinchen können steinalt werden ...
Es gibt nur vergleichsweise wenig Erkrankungen, welche tatsächlich das Alter stark drücken - und fast alle von denen sind weder fütterungs- noch haltungsbedingt ...

Vergleicht man mit Wildtieren, ist das Alter sogar noch von ganz anderen Dingen abhängig, beim Kaninchen beispielsweise vom Rang und der Fähigkeit, ein gutes Fortpflanzungsrevier über die Jahre immer wieder zu erkämpfen und zu halten. Ranghohe wildlebende Kaninchen werden im Schnitt sieben Jahre alt - rangniedrige Geschwister, die eigentlich im selben Gebiet wohnen, die gleiche Nahrung haben etc, leben im Schnitt nur zwei bis drei Jahre ... die Jungen der ranghohen wildlebenden Kaninchen kommen fast alle durch, die Jungen der rangniedrigen Kaninchen überleben größtteils nicht mal den ersten Winter.

Allergien sind nix weiter, wie eine Unter- oder Überforderung des Immunsystems ... und jede Chemikalie, die es erst seit ein paar Jahrzehnten auf der Welt gibt, ist in der Lage, das Immunsystem hoffnungslos zu überfordern. Dabei richtet sich das Immunsystem nur selten gegen den Auslöser der Allergie, sondern gegen ganz natürliche Stoffe! Es kommt nicht von ungefähr, daß die meisten Kontaktallergien bei Krankenschwestern, Friseuren und Gärtnern zu finden sind, die mit extrem vielen Chemikalien, die es erst seit ein paar Jahrzehnten auf der Welt gibt, täglich hantieren. Solcherart Stoffe haben in den Städten erst in den letzten Jahrzehnten eine derartige Vielfalt und Menge erreicht, wie wir sie heutzutage beobachten können und sie werden immer mehr.
Sicher finden sich solcherart Chemikalien besonders viel im Fertigfutter - aber auch ganz ohne Fertigfutter kommt jeder von uns inzwischen tagtäglich mit solchen Chemikalien in Kontakt, man kann dem nicht mehr ausweichen ... da ist doch irgendwo klar, daß Allergien zunehmen, oder nicht?

Aber es kommt noch mehr hinzu ... die Artenvielfalt bei den Pflanzen spielt hier wiederum eine Rolle.
Wenn im Extremfall nur noch Turbowiesen, Agrarwüsten und Stangenwälder übrig sind, werden Pollenallergien zwangsweise zunehmen, weil das Immunsystem nun mit einer einzigen Pollensorte pro Saison total überfrachtet wird ... das Immunsystem ist angepaßt auf vielfältigste Angriffe aller Art, nicht auf das Bombardement nur einer einzigen Sorte an Allergenen.
Bei artenreichen extensiven Weiden und Wiesen, Mosaiklandschaften und Permakulturbetrieben dagegen kommt es schlichtweg nicht vor, daß eine einzige Pollensorte eine derartige Konzentration in der Luft erreicht, wie in artenarmen Pflanzengesellschaften.

Und selbst das ist nicht alles - wir haben hier auch noch ne seelische Komponente ... gequälte Meerschweinchen und Menschen werden schneller krank, wie Meerschweinchen und Menschen mit hoher Lebensqualität. Das gilt für die meisten Säugerarten. Und hier kann man wiederum beobachten, daß Säugetiere mit einer hohen Lebensqualität nicht nur gesünder und vitaler sind, sondern weniger alt werden, wie Säugetiere mit niedriger Lebensqualität, die ständig vor sich hinkränkeln!
Eine ganz böse Schlußfolgerung (die jetzt hoffentlich nicht ernst genommen wird *g*) wäre nun, je länger ein Tier gelebt hat, desto schlechter wurde es gehalten ... :shock:

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Re: Früher kaum Todesfälle und heute ständig krank

Beitrag von Ziesel » Di 18. Jun 2013, 12:05

Ich seh´s so: vor 20-30 Jahren gab es viele Untersuchungen, Behandlungsmethoden usw für Tiere gar nicht (bzw wurden manche nicht/kaum bei Klein-und Haustieren angewandt), auch keine Referenzwerte wie zB bei meerschweinischen Blutuntersuchungen uÄ. Also waren die Tiere nicht unbedingt gesünder, es wurden nur weniger gesundheiltiche Probs/Krankheiten erkannt und diagnosiziert.
Dazu kommt noch, dass auch bei erkannten tierischen Problemen eben nicht alles was man jetzt so tut um einem Klein-oder Haustier ein längeres Leben zu ermöglichen zur Verfügung stand bzw ausgeschöpft wurde. Somit wurden sicherlich manche "Folgeprobleme" und "Wechselwirkungen" ausgeschlossen.

Zur pflanzlichen Kost in Vielfalt hab ich die Frage im Kopf: müssten dann nicht alle Vegis ziemliche gesundheitliche Probs haben? Gerade im Winter werden sie sich ja nicht nur von eingelagerten Äpfeln/Möhren ernähren und dem O&G was halt gerade saisonal aus der Region angeboten wird wie Rosenkohl und Wirsing (selbst wenn kann auch das gedüngt und gespritzt sein wie auch das Eingelagerte)
Ausserdem wurde Zeugs (Düngemittel, Pestizide usw) vor Jahren genauso aufs Feld gebracht wie heute aber ist nicht heutzutage viel mehr erforscht was das ist und wie es wirkt ? Dazu sind Vorgaben und Kontrollen meiner Meinung nach in den letzten Jahren deutlich mehr, vielfältiger und strenger geworden.
Glaubt ihr, dass alles was an Getreide und Gemüse im Trofu landete als Vitakraft und Co aufkamen unbedenklicher war/ist? Das wurde ja auch irgendwo zu welchen Bedingungen mit was für Chemikalien auch immer angebaut, genauso wie Samen/Saaten, Trockenkräuter, Heu usw was gerade im Winter dem Schweinchen/Kaninchen usw zugefüttert wird.
Was willl man dann im Winter überhaupt füttern ? Ausschliesslich das, was Draussen noch natürlich wächst wie zB ´n bißchen Brombeeren, Bambus (der ist wieder exotisch), Efeu und das was es gerade saisonal gibt wie Grünkohl, Wirsing usw aber von augesuchten Biobauern?
Klar muss es kein Jiaogulan oder´ne Cranberry sein aber ich für meinen Teil werd jetzt nicht im Winter auf das Anbieten von Blattsalaten oder Küchenkräutern und ´n Obstleckerlie verzichten nur weil die im Winter vielleicht´n Vitamin weniger haben (wie auch Eingelagertes oder Getrocknetes weniger vitaminreich sein dürfte)

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Re: Früher kaum Todesfälle und heute ständig krank

Beitrag von Murx Pickwick » Di 18. Jun 2013, 13:38

Zur pflanzlichen Kost in Vielfalt hab ich die Frage im Kopf: müssten dann nicht alle Vegis ziemliche gesundheitliche Probs haben? Gerade im Winter werden sie sich ja nicht nur von eingelagerten Äpfeln/Möhren ernähren und dem O&G was halt gerade saisonal aus der Region angeboten wird wie Rosenkohl und Wirsing (selbst wenn kann auch das gedüngt und gespritzt sein wie auch das Eingelagerte)
Die meisten Veganer ernähren sich Bio oder qualitativ sogar deutlich besser, da ist nix mit Spritzmitteln ... dazu kommt, daß sie gerade im Winter sehr abwechslungsreich Sämereien einschließlich unterschiedlichster Hülsen- und Ölsaaten und Nüsse in ihre Kost einbauen, du brauchst da nur mal die einschlägigen Kochrezepte aus der Veganerzunft durchzuschauen.
Und noch etwas ist gerade bei den Veganern auffällig, viele von ihnen sammeln sehr viel, leben also auch im Winter von Wildobst (Hagebutten, Schlehen etc) und eingelegtem Wildgemüse.
Wenn Exotenobst, was über Bioorange und Biobanane hinausgeht, mit in die Ernährung eingebaut wird, dann ists in der Regel Obst aus den einschlägigen Rohkostläden - und die Qualität ist Permakultur und diese Shops garantieren, daß das Obst zum optimalen Reifezeitpunkt gepflückt und innerhalb von nur ein bis zwei Tagen von der Pflanze an die Haustür gelangt! Die Logistik ist bei denen genial, denn um möglichst umweltbewußt die Exoten frisch vom Baum auf den europäischen Teller zu bekommen, werden größtteils von Fracht- und Passagierflugzeugen der nichtgenutzte Platz genutzt. Die Flugzeuge fliegen, ob leer oder voll - so fliegen sie halt immer voll.
Die Logistik, daß sowas möglich ist, ist phänomenal!

Kurzum, gerade bei den Veganern hat man sehr oft eine stark saisonale Kost, die von der Qualität und Pflanzenschutzmittelfreiheit her alles topt, was man selbst im Bioladen bekommt! Dazu kommt, daß hier der Anteil der sekundären Pflanzenstoffe für unsere morderne Ernährung extrem hoch liegt - und damit ist diese Ernährung auch entsprechend gesund, da macht ein hoher Nitratgehalt einzelner Pflanzen gar nix aus ...
Ausserdem wurde Zeugs (Düngemittel, Pestizide usw) vor Jahren genauso aufs Feld gebracht wie heute aber ist nicht heutzutage viel mehr erforscht was das ist und wie es wirkt ? Dazu sind Vorgaben und Kontrollen meiner Meinung nach in den letzten Jahren deutlich mehr, vielfältiger und strenger geworden.
Was nützen die ganzen Kontrollen, wenn sie keine Konsequenzen haben?
1. Früher war es möglich, für nen gewissen Obulus die staatlichen Untersuchungsergebnisse abzurufen, heutzutage gibts nur noch ne jährliche Zusammenfassung davon, wobei oftmals gemessene Spitzenwerte als Ausreißer erst gar nicht mehr erwähnt werden. Außerdem lassen sich die Einzelergebnisse der Untersuchungen nicht mehr als Privatmensch abrufen und was noch viel schlimmer ist, nur, weil festgestellt wurde, daß irgend ein Stoff um ein Vielfaches der erlaubten Grenzwerte erhöht ist, heißt das noch lange nicht, daß die Ware aus dem Verkehr gezogen wird! Den untersuchten Kopfsalat mit Spitzenwerten von 8000mg/kg Nitrat (zugelassene Höchstmenge sind 4500mg/kg Nitrat) kann man neben dem zugelassenen Kopfsalat bei Aldi holen ... am besten nen Nitratmeßset mitnehmen, damit man den Spitzenwert-Kopfsalat auch zuverlässig findet!
Und das, trotzdem die Grenzwerte schon um ein Vielfaches hochgesetzt wurden!
Ach ja - nur zum Vergleich, die zulässige Höchstmenge an Nitrat im Trinkwasser liegt bei gerade mal 50mg/l (also ca 50mg/kg, stimmt nicht ganz, weil das Volumen nunmal temperaturabhängig ist)

2. Wir haben es inzwischen noch zusätzlich mit GVO zu tun ... gentechnisch veränderte Organismen enthalten Eiweißtypen, wie es sie erst seit der Einschleusung von artfremden Genen in Pflanzen und Tiere existieren. Davon sind etliche hochgiftig ... nun bleiben die eingeschleusten Gene nicht, wie postuliert, in den Pflanzen, in denen sie eingeschleust wurden, sondern sie verbreiten sich auch noch über sämtliche Artgrenzen hinweg ... man hat beispielsweise eingeschleuste Gene im Bt-Mais in Broilern wiedergefunden, welche damit gefüttert wurden.
An Ratten ist nachgewiesen, daß diverse von Monsanto entwickelten GVO-Nutzpflanzen zu Leber-, Nieren etc Schäden führen und das selbst in geringen Mengen und über kurze Zeiträume verfüttert!
Prekärerweise wurden diese Untersuchungen direkt von Monsanto gemacht, die sind nämlich dazu verpflichtet, wozu sie nicht verpflichtet sind, ist, diese Ergebnisse zu veröffentlichen oder Konsequenzen aus diesen Ergebnissen zu ziehen. Diese Ergebnisse sind erst nach und nach durch Whistleblower in die Öffentlichkeit gelangt, lange, nachdem die untersuchten Pflanzen weltweit in großem Stil angebaut wurden (und werden)!
Glaubt ihr, dass alles was an Getreide und Gemüse im Trofu landete als Vitakraft und Co aufkamen unbedenklicher war/ist?
Ich kann aufgrund eigener Tierversuche definitiv sagen, daß in den 90er Jahren Vitakraftfutter, egal welches ich ausprobiert hatte, bei den Tierarten, für die dieses Futter bestimmt war, eindeutig nach nur kleinen Gaben und nach nur einem Tag zu Matsche und Durchfall führte ... den gleichen Effekt gab es auch, wenn man dieses Futter Tierarten anbot, für welche es eigentlich nicht bestimmt war ... :D
Die Versuchstiere: Goldbrüstchen, Grauamadinen, Zwergwachteln, Dominikaner-Witwen, Farbratten, Farbmäuse, heimische Wühlerarten, Rennmäuse, Stachelmäuse, Hunde ...

Ob das heute noch so ist, weiß ich nicht, meine jetzigen Versuchstiere weigern sich, sowas auch nur zu probieren ... :shock:
Was willl man dann im Winter überhaupt füttern ? Ausschliesslich das, was Draussen noch natürlich wächst wie zB ´n bißchen Brombeeren, Bambus (der ist wieder exotisch), Efeu und das was es gerade saisonal gibt wie Grünkohl, Wirsing usw aber von augesuchten Biobauern?
Genau so hab ich lange Zeit meine Tiere gefüttert ... es gab nur wenige Jahre, wo ich im Winter Futterrüben und Futtermöhren von konventionellen Landwirten (die ich kenne) zukaufte. Was ganzjährig nicht immer Bio war und ist, das sind Sämereien und Nüsse ... und selbst da achte ich drauf, daß es sich eben um seltenere Sämereien handelt, die mit hoher Wahrscheinlichkeit ungespritzt sind und von Hand geerntet werden (Tef beispielsweise, oder Hiobsträne. Für beide Getreide gibt es keine Erntemaschinen und keine passenden Pflanzenschutzmittel. Wer da spritzt, spritzt sich gleich seine Kulturpflanze mit tot :D). Das Bischen, was dann doch stark gespritzt bei mir im Saatennapf landet, machte selbst bei meinen Sorghum-Fütterungsexperimenten mit den Kaninchen gerade mal nen halbes Kilo aufs Jahr verteilt aus ... gegenüber den Mengen, welche die Kaninchen sonst so wegschnabuliert hatten, ist das nicht mal nen Zehntel-Gewichstprozent gewesen!

Inzwischen sind nur noch zwei Chinchillas über ... die bekommen fast ausschließlich nur noch Selbstgesammeltes, auch im Winter ... wird halt getrocknet und eingelagert. Die paar Sämereien, die weder selbstgesammelt noch bio sind, das sind übers Jahr vielleicht ein kleiner Futternapf voll ... fällt nicht weiter auf.

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Re: Früher kaum Todesfälle und heute ständig krank

Beitrag von saloiv » Di 18. Jun 2013, 13:51

Ich weiß auch aus Erfahrung, dass die Tiere früher anders bei Krankheiten behandelt wurde.
Mein Vater hatte schon Meerschweinchen die damals nur mit Wildpflanzen und Küchenabfällen gefüttert wurden (und Heu) und wenn das Tier mal was hatte, hat man sich nicht so den Kopf gemacht...
Das war bei mir als Kind auch so. Ein Tier hat sich mal das Auge verletzt, da ging man damals nicht zum Tierarzt sondern lies das Auge halt tränen und eitern solange das Tier noch fit ist... Und wenn das Tier Durchfall hatte, hat man vielleicht das Futter leicht verändert aber sicher keine Kotprobe abgegeben und es zum Tierarzt geschleppt... Früher gab es da auch mehr Hausmittelchen (die manchmal klappten und manchmal eben nicht). Ich kann mich noch erinnern, dass ich als Kind immer so Sachen am Kaninchen oder Meerschweinchen gefunden hab,. die sonst keiner in der Familie gesehen hätte, z.B. Filz und Verklebungen an den Beinen bei alten Tieren, Blut im Stall (Urin wie ich heute weiß) etc. aber eigentlich hat da keiner drauf reagiert. Ich habe als Kind dann immer selber versucht da was zu machen (Filz entfernen etc.). Die Tiere starben auch alle "natürlich" (was ist ein natürlicher Tod?) außer sie wurden angefahren oder siechten dahin (dann ging man eher zum Tierarzt).
Mit steigenden Wissen und Gefühl für die Tiere, aber auch dadurch, dass ich einen recht engen Kontakt zu den Tieren habe, merkt man auch mehr Erkrankungen (der sitzt heute komisch, da ist ein Kot komisch geformt, das Auge tränt...), die oft ansonsten untergehen.

Selbst sehr engagierte Halter "vernachlässigen" in diesem Punkt gelegentlich ihre Tiere. Zum Beispiel habe ich eine Freundin die Kaninchen hält und sich rührend um sie kümmert, aber sie nicht halten/hoch nehmen kann, sie sieht dadurch vieles nicht. Wenn ich dort bin fallen mir ganz andere Dinge auf (ich habe wohl ein anderes Auge), z.B. dass die Krallen lang sind, hinten am Popo was klebt und das Auge nicht i.o. ist - dafür hat sie nicht so den Blick. Wenn mir so etwas auffällt, nehme ich sie hoch und schau alles genau an, und dann fällt mir noch mehr auf...
Je mehr man weiß, desto mehr erkennt man, deshalb werden heute auch Athrosen, Diabetes und Schilddrüsenerkrankungen behandelt, früher war das Tier einfach nur "bewegungsfaul", hat halt viel getrunken oder war immer schon recht dürr... Das nahm man so hin.
Wenn man nun wegen jedem kleinen Ding zum Tierarzt geht (habe ich früher auch so gemacht - je mehr man an Erfahrung sammelt, desto seltener geht man), werden immer gleich Hammer-Mittel verabreicht (AB, Schmerzmittel, Insektengifte, Vitaminspritze...) und es wird geröngt, viel Stress verursacht (Ultraschall etc.) so dass das Tier evtl. gleich die nächste Erkrankung bekommt, denn das Immunsystem ist dann erst mal hops und das Tier recht anfällig.
Mittlerweile gehe ich deutlich seltener zum Tierarzt aber weiß eben auch wann es nötig ist. Ein neuer Halter ist da einfach zu verunsichert und erkennt nicht den Ernstfall aber geht mit Lapalien zum Tierarzt...

Die Belastung des Obsts- und Gemüses halte ich übrigens für Unsinn, früher wurden ganz andere Umweltgifte in die Luft geblasen, die Kinder spielten mit Asbest und Grenzwerte kannte man nicht. So sauber und unbelastet wie heute war es noch nie. Früher gab man teilweise den Tieren auch viel "Abfall" etc.
Ich glaube deshalb nehmen auch die Allergien zu, denn zu viel Hygiene macht das Immunsystem untätig und irgendwann greift es sich selber an (Automimmunerkrankungen, Allergien, Anfälligkeit für Krankheiten).

Ich habe mich früher viel sorgfältiger ernährt, auf Pestizidbelastung und alles mögliche beachtet, da hatte ich auch noch Allergien... Mittlerweile esse ich eher was mir gerade passt und meine Allergien sind alle Vergangenheit.
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Ich wünsche Dir...
dass Du arbeitest als würdest Du kein Geld brauchen.
dass Du liebst, als hätte Dich noch nie jemand verletzt.
dass Du tanzt, als würde keiner hinschauen.
dass Du singst, als würde keiner zuhören.
dass Du lebst, als wäre das Paradies auf Erden.

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Re: Früher kaum Todesfälle und heute ständig krank

Beitrag von Murx Pickwick » Di 18. Jun 2013, 14:21

Die Qualität der Umweltgifte hat sich verändert, nicht die Menge!
Und dementsprechend haben sich die Krankheiten in den betroffenen Gebieten geändert ...

Während beispielsweise noch in den 80er Jahren in Berlin Kreuzberg solche Erkrankungen, wie tränende Augen, Migräne (durch Lärmbelastung), Atemwegserkrankungen (Asbestfasern im Dämm-Material!), Bleivergiftungen und ähnliches im Vordergrund standen, sinds nun Allergien und Darmerkrankungen - wobei der Hygienewahn in Berlin Kreuzberg abgenommen und nicht zugenommen hat! Die Kinder spielen nun auch wieder vermehrt im Dreck ... also eigentlich sollten ja dann die Allergien dort abnehmen und nicht zunehmen!
Was parallel zugenommen hat, sind jede Menge Wirkstoffe in Nahrung und Kosmetika, die es erst seit ein paar Jahren gibt! Die können noch gar nicht wirklich auf Verträglichkeit ausgetestet sein - und kein Körper der Welt hat sich daran anpassen können. Dazu kommen noch irgendwelche Dufttannenbäumchen fürs Auto, WC-Steine und ka was noch alles sich die Leute antun, um den Duft ihrer Umgebung zu "verschönern" - alles Substanzen, die es erst seit neuestem überhaupt gibt.
Was auch zugenommen hat und gerade in Berlin Kreuzberg viel gegessen wird, das sind mit GVO gefütterte Tiere ... nun ist das Fleisch aus Massentierhaltung auch ohne GVO nicht gerade sonderlich gesund - aber GVO verschärft das Problem noch.

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Re: Früher kaum Todesfälle und heute ständig krank

Beitrag von Valerie » Di 18. Jun 2013, 19:41

Zu ein paar Punkten fällt mir auch noch was ein:

Also ich bin auch der Überzeugung, dass dieses ganze Fertigfutter vor allem Katzen und Hunde heutzutage krank macht. Es gibt soooo unendlich viele Leckerlies und Knabberstangen, die so toll aussehen, dass man sie einfach kaufen muss/will. Ich bin selten in Zoohandlungen, aber ich wundere mich immer, was die Leute alles kaufen und wofür sie Geld ausgeben .... gleich nochmal so viel Geld bzw. noch viel mehr können sie dann auch gleich noch beim Tierarzt ausgeben.

Die Katze meiner Chefin wurde 25 Jahre alt und sie hat in ihrem ganzen Leben noch nie eine Dose gesehen ... bekam immer nur Tischabfälle und natürlich selbstgefangene Mäuse. Natürlich gibt es immer Ausnahmen, aber ich denke schon, dass das Futter sehr viel ausmacht. Außerdem sind ganz bestimmt die Impfungen auch nicht so ohne, ich denke, dass man heutzutage viel zu viel impft!

Was die Pestizide angeht: Meine Tierärztin, die selber Meerschweinchen hat, verfüttert ihren Schweinchen zB im Winter keine Blattsalate und nur wenig nicht saisonales Gemüse ... sie wird wohl auch ihren Grund haben.

Und was noch interessant ist: Die Meerschweinchen meiner Schwiegermutter werden leider total schlecht gehalten ... aber das ist ein anderes Thema ... jedenfalls werden diese Schweinchen immer älter als unsere (hatten sogar mal welche aus dem selben Wurf). Ihre Schweinchen bekommen nur Trockenfutter und etwas Heu und hin und wieder ein paar Gemüseabfälle, Tierarzt kennen sie auch keinen.

Unsere Meeris werden so gut wie möglich artgerecht gehalten, leider waren wir mit unseren Schweinchen sehr oft beim Tierarzt ... für Operationen usw. ... konnten das Leben der Tiere ein paar Wochen verlängern und dann starben sie trotzdem. Keine Ahnung warum, vielleicht hatten wir auch einfach nur Pech, aber man kommt sich ziemlich blöd vor in diesen Momenten.
Liebe Grüße auch von Schweinchen Resi, Hermine & Alfons mit Katzen Ylvie & Bounty
Lotte, Otto, Wilma, Chili, Rocco und Filou - für immer in unseren Herzen.

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Re: Früher kaum Todesfälle und heute ständig krank

Beitrag von Löwenzahn » Mi 19. Jun 2013, 08:59

Valerie hat geschrieben:Was die Pestizide angeht: Meine Tierärztin, die selber Meerschweinchen hat, verfüttert ihren Schweinchen zB im Winter keine Blattsalate und nur wenig nicht saisonales Gemüse ... sie wird wohl auch ihren Grund haben.
So habe ich das letzten Winter auch gehandhabt und nächsten Winter wird es nicht anders laufen :lieb: da ich a) die besseren Erfahrungen damit gemacht habe und b) ein besseres Gefühl dabei habe.
Liebe Grüsse, Arletta

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Re: Früher kaum Todesfälle und heute ständig krank

Beitrag von Löwenzahn » Mi 19. Jun 2013, 10:24

radefix hat geschrieben:Heute wartet man ja schon förmlich drauf, das wieder was kommt und es vergeht echt kein Tag, an dem ich hier nicht etliche Halter treffe, deren Hunde mal wieder irgendwas ausbrüten, ausgebrütet oder hinter sich haben.... Oo
Wenn man drauf wartet, dann kommt's auch. Garantiert. Das ist das Gesetz der Anziehung :D Sorry für meinen kleinen Exkurs in die Esoterik :lieb:
Liebe Grüsse, Arletta

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Re: Früher kaum Todesfälle und heute ständig krank

Beitrag von Balino » Mi 19. Jun 2013, 10:42

Finde den Thread interessant. Konnte das bei meinen Kaninchen auch schon feststellen.
Meine früheren Kaninchen waren nie krank (wobei ich ja nicht weiß wie es IN dem Kaninchen aussah), bekamen aber hauptsächlich Trockenfutter und Reste aus der Küche.
Meine jetzigen Kaninchen waren x-mal beim Tierarzt, weil ich im Internet gelesen hab, dass Trockenfutter schlecht ist, und Kaninchen nur Gemüse und Heu brauchen. Also Ernährung umgestellt und dann fing es an. Ausnahmslos alle Kaninchen bekamen irgendwelche Krankheiten und war die eine vorbei, kam die nächste.

Jetzt hab ich die Ernährung wieder umgestellt. Im Winter gibt es vor allem Trockenfutter, das Gemüse ist nur ergänzend als Abwechslung. Im Sommer gibt es Trockenfutter, aber wenig. Ich versuche vor allem Wiese zu verfüttern.
Seit ich das so mache musste kein Kaninchen mehr zum Tierarzt (abgesehen von Bisswunden ;) ).


Es kann schon sein, dass es an der Fütterung liegt, warum Tiere so viel krank werden. Man versucht natürlich zu füttern, greift aber dabei auf Alternativen zurück (Gemüse statt Wiese), welche den Tieren nicht das bietet, was sie brauchen. Naja so scheint es mir zumindest zu sein.
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Re: Früher kaum Todesfälle und heute ständig krank

Beitrag von Löwenzahn » Mi 19. Jun 2013, 10:57

Balino hat geschrieben:Jetzt hab ich die Ernährung wieder umgestellt. Im Winter gibt es vor allem Trockenfutter, das Gemüse ist nur ergänzend als Abwechslung. Im Sommer gibt es Trockenfutter, aber wenig. Ich versuche vor allem Wiese zu verfüttern.
Seit ich das so mache musste kein Kaninchen mehr zum Tierarzt (abgesehen von Bisswunden ;)
Kann ich - für meine Meerschweinchen - unterschreiben so. Ich handhabe das ebenso und werde auch dabei bleiben. Gemüse ad libitum, das hat sich bei meinen Tieren nicht bewährt, das schien ihnen mehr zu schaden sogar. Tierarzt gab es seither nur noch für Humpelbeinchen, also für Unfallgeschehen.
Liebe Grüsse, Arletta

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Re: Früher kaum Todesfälle und heute ständig krank

Beitrag von Murx Pickwick » Mi 19. Jun 2013, 11:08

Das Problem mit den Kaninchen ist ja, daß wir es hier eigentlich mit sehr anspruchsvollen Pfleglingen zu tun haben ... ohne Wiese und Wegrand geht Kaninchenernährung eigentlich nur dann, wenn man die Möglichkeit hat, viel alte Gemüsesorten zu verfüttern und dann muß man auch noch wissen, was man da tut, das ist nicht einfach, das Gemüse so zusammenzustellen, daß es paßt - das, was sich an der Alditheke findet, ist nicht mal im Ansatz ausreichend für Kaninchen.

Und Heu ist ein billiges und wirklich sehr schönes Beschäftigungsmaterial für Kaninchen, was sie auch mal selbst in größeren Mengen knabbern können, ohne daß es schadet - aber es ist kein Futter!
Heißt also, wenn ich versuche, Kaninchen nur noch mit einem Beschäftigungsmittel und einem unzureichenden Futter, womöglich noch das Futter rationiert, zu füttern, geht das schief ... ist ne Binsenweisheit!
Genau das aber wurde und wird leider immer noch vehement im Internet als ideales Kaninchenfutter verkauft ...

Bei den Meerschweinchen scheint es dann beim Gemüse eher das Ding zu sein, daß sie gar nicht angepaßt sind, die leichtverdaulichen Gemüseteile zu futtern, sondern vielmehr die schwerverdaulichen und giftigen Gemüseteile - deshalb ging das vermutlich bei mir so gut, die Meerschweinchen bekamen hauptsächlich das, was als Rest in der Küche blieb. Allerdings hatte ich, seit ich Meerschweinchen hatte, schon immer viel Gehölz und im Sommer eben auch Wiese und Wegrand gefüttert, das dürfte ein Übriges getan haben.

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Re: Früher kaum Todesfälle und heute ständig krank

Beitrag von Ziesel » Mi 19. Jun 2013, 11:26

Die Tiere leben heut ganz anders, werden anders beobachtet und behandelt. Galt es vor 15 Jahren als normal die Kaninchen/Meeris draussen in Buchten und den Hund an der Kette/im Zwinger zu halten und war überwiegend nur das teure Rassemietz ´n Stubentiger während die Hofkatze auf´m Hof/in der Scheune blieb - so sind das jetzt mehr oder weniger Familienmitglieder, werden zum Teil mehr "verhätschelt" als manche Kids, stehen viel mehr im Focus. Sicher fällt dem Halter dies und jenes Problemchen, irgendwelche ungewöhnlichen Verhaltensweisen uÄ schneller auf zB wenn das Kanin einem in der Wohnung mit verklebtem Poppes um die Füsse hoppelt, der Hund nach Feierabend mit Gassirunde und Restaurantbesuch neben einem auf der Couch parkt und Mundgeruch hat, die Meeris neben der Couch im EB im Matschekot sitzen, ´s Katzi täglich/regelmäßig zum Futtern, Fellpflegen und Kuscheln rein kommt und dabei auf´m Schoss ständig pupst . . .
Die Haustierhaltung heute sorgt meiner Meinung nach nicht nur für mehr Aufmerksamkeit des Halters gegenüber dem Haustier, sondern auch dafür, dass eine ganz andere (emotionale) Bindung zum Tier entsteht. Entsprechend wird ge-und behandelt (mit viel mehr Methoden/Möglichkeiten als vor Jahren), wo man früher weniger bemerkte oder es einfach nicht so wichtig nahm aber das heisst doch noch nicht, dass vor 15-20 Jahren die Tiere gesünder waren und gar nix hatten?!


Mmmhh Murx, ich sehe so ziemlich täglich was Veganer/Vegetarierer kaufen und unterhalte mich auch mit einigen Stammkunden bzw gibt´s im Bekanntenkreis das Thema ebenfalls, wüsste jetzt allerdings keinen davon der sich was sammelt (ausser in Gärten wo man´s ihnen erlaubt bzw solche Angebote wie Erdbeerenpflücken auf´m Feld uÄ). Klar kaufen die Vegis recht viel Bio aber das nicht nur weil sie die Priorität auf Bio legen sondern auch, weil so manches nicht konventionell angeboten wird (zB ist Quinoa, Sprossen/Keimlinge, veganes Grillzeug ect bei uns nur als Bio erhältlich und ich wüsst jetzt nicht, dass Aldi, Lild usw sowas führen).
Wird halt für´n Rezept was Bestimmtes benötigt oder hat man einfach mal Lust auf ´n Obst/Gemüse muss das nicht Bio sein, es muss ansprechen..(und es wird auch von Vegis oft exotisches Obst/Gemüse ausser ´ner Banane gekauft obwohl ich nun nicht in einem einschlägigen Rohkostladen arbeite)

Was die Kontrollen betrifft: es gibt sie, ich erlebe sie und auch Konsequenzen hab ich schon mitbekommen (zB Warenannahme verweigert, nach Proben in der Zentrale keine Verteilung auf Filialen, Anbieterwechsel uÄ)

Wenn ich sehe wie viele Menschen ihr Vitaminfutter hauptsächlich aus Discountern beziehen und keine Probleme oder gar Mangelerscheinungen haben, kann das O&G gar nicht so schlecht sein. Warum sollte das dann dafür verantwortlich sein, dass die Tiere krank werden davon?

Was ist mit den Wildtieren, die sich zB auf konventionellen Feldern selbst bedienen bzw den Tieren von allen die auf/an normalen Feldern pflücken? Da wird auch gedüngt, gespritzt ect - und - sollten die das nun auch komplett lassen weils für Tier zu Probs führen könnte ? Damit würde Saisonales/Regionales in vielen Fällen als Frischfutter auch ausscheiden, ob nun aus´m Laden, vom Bauern oder direkt vom Feld

Mein Fazit: nein, O & G ist nicht schlecht oder gar schädlich und es ist sicher nicht minderwertiger oder belasteter als vor Jahren >> darauf würd ich keine generellen Erkrankungen schieben (Einzelfälle/Ausnahmen mags geben)

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Re: Früher kaum Todesfälle und heute ständig krank

Beitrag von Löwenzahn » Mi 19. Jun 2013, 11:34

Murx Pickwick hat geschrieben:Bei den Meerschweinchen scheint es dann beim Gemüse eher das Ding zu sein, daß sie gar nicht angepaßt sind, die leichtverdaulichen Gemüseteile zu futtern, sondern vielmehr die schwerverdaulichen und giftigen Gemüseteile - deshalb ging das vermutlich bei mir so gut, die Meerschweinchen bekamen hauptsächlich das, was als Rest in der Küche blieb. Allerdings hatte ich, seit ich Meerschweinchen hatte, schon immer viel Gehölz und im Sommer eben auch Wiese und Wegrand gefüttert, das dürfte ein Übriges getan haben.
Was sind denn deiner Meinung nach ideale käufliche Gemüse oder Gemüseteile, was würdest du da empfehlen für über die Wintermonate so zur Ergänzung an möglichst einheimischem?
Liebe Grüsse, Arletta

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Re: Früher kaum Todesfälle und heute ständig krank

Beitrag von Murx Pickwick » Mi 19. Jun 2013, 12:35

In erster Linie Kohl - und hier eher die Kohlstrünke, Kohlrabiblätter etc, nicht unbedingt die Kohlrabiknolle oder die Blumenkohlröschen, die sind für den Menschen. Dann, Tomatengrün, Paprikagrün und Paprikakerne, Kartoffelgrün und Kartoffelschalen, Möhrengrün (die Möhrenwurzel dagegen ist wieder für den Menschen), Chicoree, Mangold, Postelein (wobei man mit Chicoree, Mangold und Postelein die Meerschweinchen zu Nahrungskonkurrenten macht, sollten wir nach und nach von wegkommen), Spinatstiele (die sind auch nicht so blähend, wie die Spinatblätter), vom Maiskolben die Blätter drumrum und die Fäden, Apfelgriebsche und Apfelschalen, Kürbisschalen und den Kernbereich vom Kürbis etc ... kurzum, das, was in der Küche als "Grünabfall" anfällt ...
Wenn dann ab und an mal ganze Möhren oder ganze Äpfel in Form von Aussortiertem oder Fallobst den Weg zu den Meerschweinchen finden, ist es nicht weiter tragisch - nur sollte das halt nicht unbedingt das Hauptfutter über den gesamten Winter darstellen ... Meerschweinchen sind Gras- und Grünabfallfresser, keine Wurzel- und Fruchtfresser.

Dazu dann halt das, was auch die Natur im Winter bietet: Nadelgehölz, Bambus, Ziergräser, wenn wenig oder kein Schnee liegt, Kraut und Wiese ... dabei geht es nicht um heimische Kost, sondern es geht um die regionale Verfügbarkeit - und die ist einfach eine ganz andere, ob ich nun neben einem Gartenbesitzer mit Bambusvermehrungsproblem lebe, oder ob ich neben einem alten Friedhof lebe. Auf dem alten Friedhof werd ich wohl eher heimische Kiefern und Tannen finden, beim Gartenbesitzer dann eher den eingeschleppten Bambus und das Pfeiffengras aus der Heimat der Meerschweinchen ...

Bei uns haben Sprossen inzwischen auch bei Aldi Einzug erhalten - Rewe bietet schon lange Veganer-Food.
Bei Aldi gabs zeitweise auch vegane Fleischersatzobjekte ... das ist aber wieder verschwunden, denn es wurde zuwenig gekauft, trotzdem es nicht mal ein Viertel von dem kostete, wie in den Bioläden das vegane Fleischersatzzeugs.

Ebenso sprossen regelrecht in den letzten zehn Jahre Rohkostläden, Veganerläden etc aller Couleur aus dem Boden des Internets - gehalten haben sich nur die mit den teuren Preisen, die aber wirklich gute Qualität anbieten. Wer schlechte Qualität bietet, egal welche Preisklasse, verschwindet relativ schnell wieder. Das wäre anders, wenn es nicht genügend Veganer und Rohköstler gäbe, die eben auf Qualität schauen. Inzwischen gibts deshalb sogar die erste hochwertige Rohkostschokolade in Bioläden!
Wenn ich sehe wie viele Menschen ihr Vitaminfutter hauptsächlich aus Discountern beziehen und keine Probleme oder gar Mangelerscheinungen haben, kann das O&G gar nicht so schlecht sein. Warum sollte das dann dafür verantwortlich sein, dass die Tiere krank werden davon?
Bist du dir sicher, daß diese Menschen wirklich keine Probleme haben oder bekommen werden?
Siehst du ihre Bauchschmerzen an, wenn sie die haben?

Alleine nur in dem Bioladen, wo ich regelmäßig einkaufen gehe, waren um 2000, als wir hier hinzogen, fast nur Freaks Kunden, die eh Bio haben wollten ... also so die Unverbesserlichen wie ich, die einfach behauptet hatten, Bio sei besser und fertig. Der Anteil der Leute, die umstiegen, weil der Arzt es eben nicht mehr schaffte, die Wehwehchen durch Tabletten und OPs zu lindern und die vermeintlichen Mangelerscheinungen wegzusupplementieren, waren vielleicht bei 10% - aber schon da stark steigende Tendenz. Inzwischen liegt der Anteil bei über 50%, immer noch steigende Tendenz - es spricht sich einfach rum, daß man weniger für Tabletten und Supplemente ausgeben muß und es einem dennoch besser geht, wenn man hauptsächlich Bio kauft.
Das sind alles Leute, die eigentlich sich gar nicht leisten können/wollen, im Bioladen einzukaufen - sie sind durch ihren jetzigen Gesundheitszustand aber dazu gezwungen!
(Besonders antilustig, wenn man weiß, daß es sich um alleinstehende Hartz IV Empfänger handelt, die selbst die Praxisgebühr für den Arzt oft genug nicht mehr aufbringen können - man erkennt sie oft daran, daß sie fast schon mit Tränen in den Augen von Produkt zu Produkt gehen und die Preise vergleichen, bis sie dann doch wieder bei den billigen Vollkornnudeln und Tomatensauce hängenbleiben - mir dreht sich dann jedesmal der Magen um, wenn ich sowas seh! Man bekommt hier einfach viel zu viel über die anderen Leute mit, was sie eigentlich gar nicht selbst sagen wollen.)

Gibt übrigens ganz witzige Nebeneffekte, beispielsweise die Nörgler, die wirklich bei JEDEM Einkauf im ihrer Meinung nach viel zu überteuertem Bioladen darauf hinweisen, daß ja Alditheke viel frischer ist und viel besser schmeckt und eh überhaupt vollkommen unverständlich ist, warum Bio so teuer sein muß! Auf die Frage dann, weshalb sie denn nu im Bioladen einkaufen, kommt dann meist irgendeine ausweichende Antwort oder sowas wie, man hätte es nicht zu Aldi geschafft (besonders lustig, wenn diese Aussage von jemandem stammt, der direkt neben Aldi wohnt! :lol:), oder es waren die (teilweise nichtvorhandenen) Familienmitglieder, die verköstigt werden müssen und schwachsinnigerweise auf Bio bestehen und so ... :D

Übrigens geht es hier nicht um Mangelerscheinungen ... die Nährstoffe in der Alditheke sind vergleichbar mit den Nährstoffen in der Biotheke! Da gibts keinen Unterschied!
Der Unterschied liegt in den fehlenden sekundären Pflanzenstoffen und den an und teilweise über den Grenzwerten liegenden Pestizidrückständen, höherer Schimmelbelastung und Wachsen vergleichbarer Produkte ...

Übrigens habt ihr hauptsächlich die Puddingveganer bei euch ... die echten Veganer haben sich nicht nur dem freiwilligen Verzicht sämtlicher tierischer Nahrung verschrieben, sondern da steckt eine ganze Lebensphilosophie dahinter, möglichst wenig Schaden anzurichten. Dazu zählt eben auch, hauptsächlich oder nur noch Bio oder besser zu essen. Dazu zählt, nix mehr zu unterstützen, was Tiere mißbraucht oder verwertet. Diese echten Veganer werdet ihr nur selten an eurer Theke finden, die haben oftmals ihre ganz eigenen Quellen, wo sie ihr Futter herbekommen. Diese Leute finden sich oftmals nicht mal in den Bioläden ein ... einfach, weil Bioläden ja Tierisches verkaufen und sowas dementsprechend abgelehnt werden muß ...
Über ihre Lebensphilosophie grenzen sich diese Menschen insgesamt auch sehr stark aus der Gesellschaft aus ... sie wollen mit den "Mördern" nix mehr zu tun haben. Und diese Leute treffe ich durchaus, wenn ich für meine Tiere sammle - ist nämlich in meiner Gegend ein noch seltener Anblick, daß Leute Kräuter sammeln, das kommt jetzt erst wieder.

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Re: Früher kaum Todesfälle und heute ständig krank

Beitrag von saloiv » Mi 19. Jun 2013, 21:01

Balino hat geschrieben:Finde den Thread interessant. Konnte das bei meinen Kaninchen auch schon feststellen.
Meine früheren Kaninchen waren nie krank (wobei ich ja nicht weiß wie es IN dem Kaninchen aussah), bekamen aber hauptsächlich Trockenfutter und Reste aus der Küche.
Meine jetzigen Kaninchen waren x-mal beim Tierarzt, weil ich im Internet gelesen hab, dass Trockenfutter schlecht ist, und Kaninchen nur Gemüse und Heu brauchen. Also Ernährung umgestellt und dann fing es an. Ausnahmslos alle Kaninchen bekamen irgendwelche Krankheiten und war die eine vorbei, kam die nächste.

Jetzt hab ich die Ernährung wieder umgestellt. Im Winter gibt es vor allem Trockenfutter, das Gemüse ist nur ergänzend als Abwechslung. Im Sommer gibt es Trockenfutter, aber wenig. Ich versuche vor allem Wiese zu verfüttern.
Seit ich das so mache musste kein Kaninchen mehr zum Tierarzt (abgesehen von Bisswunden ;) ).


Es kann schon sein, dass es an der Fütterung liegt, warum Tiere so viel krank werden. Man versucht natürlich zu füttern, greift aber dabei auf Alternativen zurück (Gemüse statt Wiese), welche den Tieren nicht das bietet, was sie brauchen. Naja so scheint es mir zumindest zu sein.
Wann hast du denn deine Kaninchen ausgewogen mit Frischem, Trockenkräutern usw. ernährt? Hab ich das irgendwie verpasst? Ich kenne nur deine ganzen Themen in denen es dir zu teuer war das Trockenfutter weg zu lassen usw. usf.

Nachdem es hier um Meerschweinchen geht, mal etwas zu diesen...

Mittlerweile habe ich keine mehr, aber hatte ja lange Zeit welche, das letzte habe ich dann mit 11 Jahren vermittelt nachdem der 10jährige Partner verstarb.
Am Anfang der Meerschweinchenhaltung gab es noch Trockenfutter, allerdings nur für ca. 4 Monate, in dieser Zeit ist 1 Meerschweinchen gestorben (Jungtier), dann hatte ich mehrere Generationen von Meerschweinchen die kein Trockenfutter bekamen, bis auf eines, das einen Herzfehler (zuchtbedingt) hatte, das nur 4 Jahre alt wurde, wurden alle min. 8 Jahre alt.

Nachdem ich viele Jahre auch beruflich mit Meerschweinchen gearbeitet habe, konnte ich recht gut sehen, bei welcher Fütterung welche Tiere gesund sind. Eine Halterin die viel Trockenfutter verfütterte und dazu täglich Gemüse und Heu, erreichte niemals ein höheres Alter als 4 Jahre, sie erzählte ganz deprimiert mir davon, woraufhin sie die Ernährung umstellte...
Es gab einzelne Trockenfutter-Senioren (deren Partner meist früh verstorben waren), die das wohl überlebt hatten, aber die meisten Tiere, die ungesund ernährt wurden, starben recht früh. Bei Meerschweinchen hörte ich etwas von 3-4 Jahren Lebenserwartung während gesünder ernährte Tiere meistens min. 6-7 Jahre alt wurden.

Bei Trockenfutter gab es vor allem Verdauungsprobleme (langsamer Stoffwechsel) und die Tiere waren teilweise etwas anfällig.
Meine Meerschweinchen waren übrigens fast nie beim Tierarzt, außer das herzkranke Meerschweinchen. Einmal vermutete ich noch Milben und ging zum Tierarzt, aber das war wohl eher übertriebene Vorsicht und wenn die Tiere starben im Alter waren sie natürlich auch oft krank. Es gibt immer auch recht anfällige Meerschweinchen die trotz optimaler Bedingungen viel mitnehmen, aber solche hatte ich glücklicherweise nie.

Bei anderen Tieren gab es ähnliche Erfahrungswerte, allerdings ist das hier ja kein Thema. ;)
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Ich wünsche Dir...
dass Du arbeitest als würdest Du kein Geld brauchen.
dass Du liebst, als hätte Dich noch nie jemand verletzt.
dass Du tanzt, als würde keiner hinschauen.
dass Du singst, als würde keiner zuhören.
dass Du lebst, als wäre das Paradies auf Erden.

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