Vögel für Anfänger?

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Re: Vögel für Anfänger?

Beitrag von Nightmoon » Di 7. Apr 2009, 16:37

Hmmm, so spezielle Anfängervögelchen kenne ich jetzt aus dem Stehgreif gar nicht.
Mein erstes Vögelchen war ein Wellensittichmädchen, welches ich draußen an einem kalten und veregneten, stürmischen Novembertag einfing. Es dauerte nicht lange und ich holte ein Männchen dazu. Ich dachte damals, dass mein Weibchen ein Männchen war, was sich nachher als falsch herausstellte. :oops: Sie hatte eine typisch blaue Nase, wo die Meisten immer sagen, dass es dann ein Männchen sei. :roll:
Naja, innerhalb kürzester Zeit merkte ich einfach, was die Zwei brauchten. Einen großen Käfig und viel naturnahes Zeugs zum Sitzen und sich beschäftigen. In den darauffolgenden Jahren hatte ich dann immer pünktlich zu den Ferienzeiten das Glück oder Pech weitere Wellensittiche draußen einzufangen. Merkwürdig. :?
So hatte ich dann zu Spitzenzeiten mind. 4 Wellis, die den ganzen Tag in meiner Wohnung herumflogen.
Da einige irgendwelche Krankheiten hatten, als ich sie draußen einfing, musste ich mich zwangsläufig intensiver mit der Haltung, Pflege und Ernährung beschäftigen. Klar, das kam auch meinen Wellis sehr zu Gute.
Ich bevorzugte eine naturnahe Ernährung. Das heißt, keine fertigen Futtermischungen aus dem Zooladen. Fisches Grünzeug aus der Natur, aus dem Obst- und Gemüseladen oder was der Garten gerade hergab. Getreidesorten bezog ich über ein Zoofachgeschäft.
An Käfigausstattung nahm ich so ziemlich alles aus naturbelassenem Holz, außer die Wasserbehälter und die Vogelbadewannen. Als Käfig hatte ich einen großen Nagerkäfig, da der über mehrere kleine Türchen verfügte. Das war ganz praktisch, denn so konnte man die Badewannen an einigen Türchen aufhängen, während eine Tür mindestens immer offen stand. Sie sollten sich ja frei bewegen können.
Neben und auf dem Käfig hatte ich einen Vogelspielplatz eingerichtet, ebenso einen kleinen Fertigspielplatz auf meiner Wohnwand, wo sie immer wie die Orgelpfeifen gerne draufsaßen und uns genau beobachteten.
Jeden Tag wude im Käfig sauber gemacht. Ich hatte dazu einen kleinen leisen Akkusauger, mit dem ich die losen Federn, Kotkrümelchen und leeren Körnerschalen wegsaugte. Die Vögel gewöhnten sich da ganz schnell dran. Den Rest füllte ich mit frischem Vogelsand wieder auf.
Ich wechselte den Sand komplett einmal wöchentlich und hatte immer so eine Schicht von ca. 2,5 bis 3 cm Sand drin, bestehend aus mehreren Sandsorten. Wegen der Abwechslung. ;) Ich vers´mischte die Sandsorten nie, sondern schüttete die nebeneinander. So konnte ich am Besten erkennen, welche Sandsorte sie bevorzugten. Dem entsprechend gab es von dem beliebten Sand beim nächsten Mal etwas mehr.
Von der Vogelkohle mischte ich immer ein paar Krümel unter den Sand. Ansonsten hatte ich noch eine Sepiamuschel, für ihren Kalkbedarf. Sie knabberten nicht einmal daran. :autsch:
Sämtliche Sitzstangen waren unterschiedlich dick, lang und geformt, dass sie kein einheitliches Greifverhalten hatten. Zwei Schaukeln waren auch drin, ich hängte sie ganz weit oben rein. Die waren immer der Renner unter den begehrten Sitzplätzen. ;)
Eine Wasserschale auf dem Boden aus Steingut und zwei weitere Trinkbehälter an den Seiten des Käfigs. 3 kleinere Futterschälchen an den Seiten verteilt, auf unterschiedlichen Höhen angebracht. so konnten sie, entsprechend ihrer Rangordnung alle futtern. Dann Hirsekolben und halt Obst, Salatblättchen oder Gräser, Vogelmiere, Löwenzahn usw...

Mein Käfig war damals ca. 1m breit, 40 oder 50 tief und 80 cm hoch. Da er aber ständig offen stand, wurde er nur zum Schlafen und zum Essen Hauptsächlich genutzt. Ich denke, wenn sie keinen Freiflug haben, dann ist so ein Käfig viel zu klein. Dann wäre eine größere Vogelvoliere wirklich angebracht.
Ich denke da eher an so etwas: [url=http://www.zooplus.de/bilder/montana/voliere/villa/casa/iii/1/49147_wagners_vogel_voliere_villa_casa_lll_1.jpg]Voliere[/url]

Wenn ich noch einmal Wellis oder ähnliche Vögelchen hätte, dann würde ich wohl eher auf die marke Eigenbau zurückgreifen, wie hier zum Beispiel: [url=http://www.voliere-bau.de/images/sonder/vogel01.jpg]Eigenbau[/url]

Wellensittiche können je nach Gesundheit, Lebensweise und Haltung mind. zwischen 10 und 12 Jahre alt werden.


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Meine süße kleine Tessamaus, ich hab dir immer versprochen, dich nicht leiden zu lassen, ich hoffe Du verzeihst mir.[/align]

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Re: Vögel für Anfänger?

Beitrag von saloiv » Di 7. Apr 2009, 16:39

Kastration ist möglich, macht man aber nur aus gesundheitlichen Gründen (z.B. bei häufigen Kloakenvorfällen ;)). Normalerweise braucht man sie nicht, denn du kannst die Eier gegen künstliche Eier austauschen, falls sie Eier legen. Allerdings legen nur sehr wenige Vögel (fast garkeine) Eier, wenn sie keine Nisthilfen angeboten bekommen. Deshalb kann man die Geburtelregelung sehr gut ohne Kastration machen, indem man nichts anbietet was zum nisten genutzt wird ;). Bei Zebrafinken ist es etwas anders, allerdings würde ich Finken auch nicht für Anfänger empfehlen.

Welcher Vogel für dich geeignet ist kommt auch auf deine Wünsche an. Ich denke mit Wellensittichen oder Großsittichen bist du für den Anfang gut beraten, je nach deinen Wünschen ;). Papageien würde ich für Anfänger nur empfehlen, wenn sie sich sehr sehr gut informieren und jemanden mit Papageien-Erfahrung an der Hand haben ;).

Die Volieren-Mindestmaße kommen auch auf die Spannweite der Vögel an, man muss sich also ersteinmal für eine Art entscheiden und kann dann schauen, was sie benötigt, das ist von Art zu Art verschieden...
Einen ungefähren Richtwert bekommst du hier: [url=http://www.tierpla.net/wikipet-vogel/die-haltung-von-vogeln-t540.html]Haltung[/url]
Auch bei Vögeln gilt immer: Je größer, desto besser! Und eigentlich ist nur eine Haltung mit ganztägigen Freiflug in einem Raum artgerecht ;).

Du kannst eine große Gruppe halten, Vögel sind ja Schwarmtiere und lieben das Miteinander. Mindestens sollten es zwei sein, aber eine große Gruppe ist lebendiger, aktiver und glücklicher ;). Dazu kannst du auch hier lesen: [url=http://www.tierpla.net/wikipet-vogel/einzelhaltung-soziale-bedurfnisse-von-vogeln-t691.html]Schwarm-Tiere[/url].
Idealerweise sollten es dann gleichviele Männchen wie Weibchen sein oder zumindest eine gerade Anzahl.

Was würdest du von einer Vogel-Haltung erwarten? Diese Frage ist ganz wichtig, wenn man sich für eine Vogelart entscheidet ;).

Wenn du die Möglichkeit zur Außenhaltung hast, empfehle ich dir diese wunderschöne Seite: https://www.wellivilla.de/aussenvoliere.html" onclick="window.open(this.href);return false;


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Re: Vögel für Anfänger?

Beitrag von Anne » Di 7. Apr 2009, 21:31

Hallo Kaktus,

Vögel für Anfänger gibt es meiner Meinung nach nicht, der Ausdruck hat irgendwie so etwas abwertendes. So nach dem Motto, ich fange mal mit Zebrafinken an, dann kann ich später zu Großpapageien wechseln...

Jede Vogelart hat ihre ganz speziellen Ansprüche, man kann auch mit Zebrafinken, Kanarienvögeln und Wellensittichen sehr gut beschäftigt sein, wenn man sie wirklich einigermaßen artgerecht halten möchte. Es gibt einige domestizierte Vogelarten, die mittlerweile an unser Klima angepasst und an Menschen gewöhnt sind, dazu gehören unter anderem die erwähnten Zebrafinken, Kanarienvögel und Wellensittiche, außerdem noch Nymphensittiche und die Unzertrennlichen.

Das heißt aber nicht, dass diese Vogelarten anspruchslos sind, sie brauchen genug Platz, Frischluft, auf die jeweilige Art abgestimmtes Futter, auch Frischfutter, sie brauchen kundige tierärztliche Versorgung, man muss in der Lage sein, beginnende Krankheiten zu erkennen und und und.

Deswegen ist es bei jeder Vogelart wichtig, sich vorher zu informieren, zu lernen und anhand der eigenen Lebensumstände abzuwägen, welche Vögel zu einem passen. Egal, ob Graupapageien oder Zebrafinken. ;)


LG, Anne

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Re: Vögel für Anfänger?

Beitrag von saloiv » Di 7. Apr 2009, 21:41

Anne hat geschrieben:Hallo Kaktus,

Vögel für Anfänger gibt es meiner Meinung nach nicht, der Ausdruck hat irgendwie so etwas abwertendes. So nach dem Motto, ich fange mal mit Zebrafinken an, dann kann ich später zu Großpapageien wechseln...
Ich finde den Begriff nicht abwertend :hm:.
Aber davon mal abgesehen, dass jeder Vogel (egal welcher Art) seine Bedürfnisse hat, manche Vögel sind doch deutlich schwieriger zu handhaben, so zumindest meine Erfahrungen. Ich selber habe (nach den Laufenten) mit Wellensittichen angefangen - und hätte ich damals mit zwei Graupapageien oder Aras angefangen (um mal das Extrem zu zeigen), ich glaube, dass ich überfordert gewesen wäre :lach:, und zwar ziemlich...

Der Unterschied von Anfängervögeln zu "Fortgeschrittenen Vögeln" ist für mich:
1. Sie sind gut zu handhaben
2. Sie müssen nicht "erzogen werden"
3. Sie sind nicht gefährlich (beißen)

Bei einem Wellensittich kann man auch mal etwas falsch machen. Einen Grauen muss man erziehen und er wird Probleme bereiten, wenn man einen klitzekleinen Fehler macht. Und diese Probleme können dann evtl. auch gefährlich für einen selber werden... dann wenn er anfängt Agressionen zu entwickeln. Das finde ich viel fataler... Deshalb sind Graupapageien beispielsweise für mich keine Anfängervögel mehr, im Gegensatz zu Klein- und Großsittichen... Finken und Kanarien sind meines Erachtens nach auch nicht wirklich Anfängervögel :hm:.

Von den Haltungs- und Futteransprüchen sind alle Vögel ähnlich anspruchsvoll, wenn sich deine Aussage darauf bezog... Nach diesen Kriterien gibt es wirklich keine Anfängervögel.


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Re: Vögel für Anfänger?

Beitrag von saloiv » Di 7. Apr 2009, 22:16

Wenn du das Schwarmverhalten gerne beobachten möchtest, würde ich dir zu den kleinen Vogelarten raten. Das sind in erster Linie Finken, Kanarien und kleine Sitticharten (wie z.B. Wellensittiche). Denn bei den größeren Arten brauchst du nocheinmal ein Stück mehr Platz um einen ganzen Schwarm zu halten und es ist auch schwieriger viele Tiere zu bekommen (und der Preis ist bei Großsittichen auch gehobener, was sich bei einem Schwarm dann auswirken würde...).
Wenn du den Platz hast könntest du aber auch größere Arten als Schwarm halten (z.B. in einer rießigen Außenvoliere).

Du kannst jetzt an zweiter Stelle auf jeden Fall auch nach deinen Vorlieben wählen... Ich zeig dir mal ein paar Richtungen...
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Zebrafinken...
Von Kanarien habe ich irgendwie jetzt kein Foto gefunden (wenn ich eines finde, liefer ich es nach ;)).
Dann Wellensittiche:
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Und dann die Großsittiche...
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Nymphensittich
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-> https://www.oyla24.de/userdaten/57645305/bilder/Braunohrsittich1.JPG" onclick="window.open(this.href);return false; (zu groß zum einfügen, muss aber sein :D)
Bild
DSC_8854.JPG
DSC_8866.JPG
Ich hoffe, der Unterschied geht ein bischen aus den Fotos hervor... Nach deiner Aussage habe ich als erstes an Wellensittiche gedacht. Fenken sind leider nicht als Schwarm zu halten und Kanarien finde ich zum beobachten nicht ganz so spannend, weil Wellensittiche doch nocheinmal ein ausgeprägteres Schwarmverhalten haben (aber lass dich davon nicht beeinflussen, wenn dich Kanarien mehr ansprechen sind das die Richtigen für dich ;)). Großsitticxhe wären sicherlich auch toll, allerdings etwas teurer und ich weiß nicht, wie viel Platz du hast...
Du hast keine ausreichende Berechtigung, um die Dateianhänge dieses Beitrags anzusehen.


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Re: Vögel für Anfänger?

Beitrag von saloiv » Di 7. Apr 2009, 22:57

Du meinst den Nymphensittich? :D
Das sind keine Großsittiche, sondern Kakadus. Tolle Tiere, die fauchen auch mal, viel Charakter :love:.

Das Verhältnis sollte immer 1:1 sein, also beispielsweise 2 Männchen & 2 Weibchen.
An deiner Stelle würde ich sie frei in einem großen Zimmer oder in einer großen Außenvoliere halten, alles kleinere unterdrückt das Schwarm- und Flugverhalten, deshalb kannst du ab dieser Größe wohl an besten und meisten beobachten ;).

Sie sind ein Stückchen größer als Wellensittiche.

Achja, wegen den Enten:
Sie fliegen nicht weg, auch wenn die Flügel nicht gestutzt sind ;). Schau mal hier (Laufenten, aber von Haltung, Fütterung usw. das Gleiche...): https://www.tierpla.net/wikipet-vogel/indische-laufenten-richtig-halten-t1261.html" onclick="window.open(this.href);return false;


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Re: Vögel für Anfänger?

Beitrag von Anne » Mi 8. Apr 2009, 00:01

Okay, natürlich neigen Großpapageien mehr zu Verhaltensstörungen wie Beißen, Schreien etc. als die kleineren Arten ( auch Sittiche sind Papageien ), weil sie einfach intelligenter und noch komplexer in ihrem Verhalten sind.

Aber es gibt auch Wellensittiche, die beißen, es ist bei weitem nicht so gefährlich wie bei einem Großpapagei, tut aber auch schon ganz gut weh. :pfeif: Es gibt Wellensittiche, die Wände aushöhlen, Möbel anknabbern etc, das ist dann auch nicht immer leicht zu handhaben.

Kleine Vögel sind meist "anders schwierig " als Großpapageien. Bei den Großen sind es vielleicht mehr die drohenden Verhaltensstörungen, bei den Kleinen die drohenden Krankheiten. Gerade Wellensittiche sind so überzüchtet , dass ein Großteil noch vor dem 3. Lebensjahr schwer erkrankt, an Tumoren, an Leberstörungen, an PBFD oder anderen Viruserkrankungen oder an schwerwiegenden Pilzerkrankungen, das war jetzt nur eine kleine Auswahl.

Mit hohen Tierarztkosten ist fast automatisch zu rechnen, wenn man sich Wellensittiche anschafft, von daher würde ich sie ganz bestimmt nicht als Anfängervögel bezeichnen. :|

Bei Kanarien und Zebrafinken ist es vielleicht der Bruttrieb, der Probleme machen kann und mit dem man sich gut auskennen muss. Auch Nymphen haben einen nicht zu unterschätzenden Bruttrieb, viele Hennen sterben an Legenot.

Nymphen gehören übrigens nicht zu den Kakadus an sich, sondern bilden eine eigene Unterart in der Familie der Kakadus. ;)

Ich möchte damit nur sagen, dass jede Vogelart ihre eigenen Probleme macht, die eine mit Aggressivität und Verhaltensstörungen, die andere mit vermehrter Krankheitsanfälligkeit , wieder eine andere mit einem fast nicht zu kontrollierenden Bruttrieb - was jetzt jeweils schwieriger ist, möchte ich nicht entscheiden. :?


LG, Anne

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Re: Vögel für Anfänger?

Beitrag von saloiv » Mi 8. Apr 2009, 00:20

Ja, ansich hast du schon recht: Alle Vögel haben ihre Probleme und sind nicht "einfach".
Aber die Gradwanderung zwischen Wellie und Kakadu (große) ist schon immens... Welche Vögel hast du selber zu Hause und mit welchen hast du Erfahrungen/welche hattest du schon?
auch Sittiche sind Papageien
Ja, wenn man es nach der Systematik sieht schon. Doch so lassen sich die Gruppen besser einteilen... wenn ich nur von Papageien sprechen dürfte (streng nach der Systematik) würde keiner mehr durchblicken, welche Vögel, welcher Größe ich meine ;).
Aber es gibt auch Wellensittiche, die beißen, es ist bei weitem nicht so gefährlich wie bei einem Großpapagei, tut aber auch schon ganz gut weh. Es gibt Wellensittiche, die Wände aushöhlen, Möbel anknabbern etc, das ist dann auch nicht immer leicht zu handhaben.
Gut, beim Wellensittich sage ich aua und klebe gegebenfalls ein Pflaster drauf, beim Papagei fahre ich zum Notarzt um mir den Finger annähen zu lassen (wenn er ordentlich zuzwickt) :lach:. Das ist schon ein Unterschied...
Und wenn ich anschließend nach Hause komme, vermeide ich beim Wellie ihn auf die Pelle zu rücken, beim Papagei ziehe ich in den Keller, weil er mich gegebenfalls anfliegt usw.... Der Unterschied: Beim Wellensittich wird immer der Mensch siegen, er ist einfach überlegen. Beim Papagei kann auch der Papagei siegen und er wird viel daran setzen...

Zu deiner Gesundheits-Aussage:
Hast du diese Erfahrung bei deinen Wellensittichen gemacht? Hm, bei mir ist es nicht so ausgeprägt und hier allgemein in der Gegend auch nicht. Das Problem bei den Wellies sind die Zuchtbestimmungen, weil keine wilden Wellensittiche eingekreuzt werden dürfen und aus wenigen Zugelassenen viele produziert wurden (Inzucht)... Aber ich finde, dass es doch noch geht. Hier zumindest ist es nicht so schlimm.

Sind Tierarztkosten deiner Meinung nach ein Indikator für den Begriff "Anfängervogel"? Für mich zählt eher, ob die Vögel gut zu handhaben sind.
Mit einem kranken Vogel kommt ein Anfänger wohl besser zurecht, als mit einem aggressiven.


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Re: Vögel für Anfänger?

Beitrag von Anne » Mi 8. Apr 2009, 01:28

saloiv hat geschrieben:Ja, ansich hast du schon recht: Alle Vögel haben ihre Probleme und sind nicht "einfach".
Aber die Gradwanderung zwischen Wellie und Kakadu (große) ist schon immens... Welche Vögel hast du selber zu Hause und mit welchen hast du Erfahrungen/welche hattest du schon?
Ich selbst halte Wellensittiche im Schwarm, der immer so zwischen 8-14 Vögeln schwankt, habe tierschutzmäßig aber auch sehr viel Kontakt zu Großpapageienhaltern und weiß um die Problematik
auch Sittiche sind Papageien
Ja, wenn man es nach der Systematik sieht schon. Doch so lassen sich die Gruppen besser einteilen... wenn ich nur von Papageien sprechen dürfte (streng nach der Systematik) würde keiner mehr durchblicken, welche Vögel, welcher Größe ich meine ;).
Umgangssprachlich gelten Papageienvögel mit langem Schwanz als Sittiche - von daher müssten dann auch Aras Sittiche sein. :D
Aber es gibt auch Wellensittiche, die beißen, es ist bei weitem nicht so gefährlich wie bei einem Großpapagei, tut aber auch schon ganz gut weh. Es gibt Wellensittiche, die Wände aushöhlen, Möbel anknabbern etc, das ist dann auch nicht immer leicht zu handhaben.
Gut, beim Wellensittich sage ich aua und klebe gegebenfalls ein Pflaster drauf, beim Papagei fahre ich zum Notarzt um mir den Finger annähen zu lassen (wenn er ordentlich zuzwickt) :lach:. Das ist schon ein Unterschied...
Und wenn ich anschließend nach Hause komme, vermeide ich beim Wellie ihn auf die Pelle zu rücken, beim Papagei ziehe ich in den Keller, weil er mich gegebenfalls anfliegt usw.... Der Unterschied: Beim Wellensittich wird immer der Mensch siegen, er ist einfach überlegen. Beim Papagei kann auch der Papagei siegen und er wird viel daran setzen...
Da gebe ich Dir natürlich recht. Nur werden Verhaltensprobleme beim Welli nicht weniger, nur weil der Mensch stärker ist. Es gibt auch viele Wellis, die sich rupfen...
Zu deiner Gesundheits-Aussage:
Hast du diese Erfahrung bei deinen Wellensittichen gemacht? Hm, bei mir ist es nicht so ausgeprägt und hier allgemein in der Gegend auch nicht. Das Problem bei den Wellies sind die Zuchtbestimmungen, weil keine wilden Wellensittiche eingekreuzt werden dürfen und aus wenigen Zugelassenen viele produziert wurden (Inzucht)... Aber ich finde, dass es doch noch geht. Hier zumindest ist es nicht so schlimm.
Auch da gebe ich Dir recht, der Genpool für Wellensittiche ist mittlerweile viel zu eng. Dazu kommt noch die gezielte Linienzucht auf bestimmte Farbschläge und Standardvögel. Und ja, ich und viele andere haben die Erfahrung gemacht, dass Wellensittiche oft noch nicht einmal 3 Jahre alt werden, ohne ernsthaft zu erkranken, siehe einschlägige Wellensittichforen.
Sind Tierarztkosten deiner Meinung nach ein Indikator für den Begriff "Anfängervogel"? Für mich zählt eher, ob die Vögel gut zu handhaben sind.
Mit einem kranken Vogel kommt ein Anfänger wohl besser zurecht, als mit einem aggressiven.
Tierarztkosten sind für mich definitiv ein Indikator, was den Begriff Anfängervogel betrifft. Viele Neulinge sind sich einfach nicht im Klaren darüber, welche Tierarztkosten auf sie zukommen können. Jeder hofft ja erstmal, seine Vögel bleiben gesund.

Bei chronisch kranken Wellis sind aber Tierarztkosten von 300 Euro pro Monat keine Seltenheit, oft mehr, und das, solange der Vogel lebt. Damit kommen viele nicht klar und wollen die Vögel dann wieder abgeben. Von den Kosten ganz abgesehen, kostet es auch immer viel Herzblut, einen kleinen Vogel leiden zu sehen, viele Halter kommen auch damit nicht klar.


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Re: Vögel für Anfänger?

Beitrag von saloiv » Mi 8. Apr 2009, 02:24

Ich denke, wir meinen das selbe, nur mit einer bischen anderen Herangehensweise, wie immer :mrgreen:. Ich weiß nicht, ob ich einem Menschen, der sich für Hunde interessiert an erster Stelle auf die Nase binden würde, dass sie beißen, gerne im Mist wälzen, jagen, abhauen usw. Das würde der Spezies Hund nicht ganz gerecht werden :D. Aber die Menschen sind verschieden und das ist auch gut so...
Und ja, ich und viele andere haben die Erfahrung gemacht, dass Wellensittiche oft noch nicht einmal 3 Jahre alt werden, ohne ernsthaft zu erkranken, siehe einschlägige Wellensittichforen.
Wobei man auch immer im Auge behalten sollte, dass in Internetforen geballt Problemfälle auftreten. Viele Tierhalter informieren sich erst dann, wenn der Vogel krank ist und danach nie wieder ;). Deshalb sammeln sich in den Foren so schön viele Krankheiten an. Die reellen Zahlen aus den eigenen Erfahrungen bzw. aus dem eigenen Umfeld (Bekannte, Freunde, Verwandte usw.) sind doch etwas aussagestärker. Bisher kenne ich genau 2 Wellensittiche, die einen Tumor bekommen haben. Einer ist daran mit 3 Jahren gestorben und der andere lebt (noch) mit 5,5 Jahren. Ich kenne aber ca. 50 Wellensittiche. Da finde ich die Tumorerkrankungen jetzt nicht sooo stark verbreitet vor. Wellensittiche mit Leberstörungen sind mir bisher noch keine real begegnet. Wenn ich jetzt eine Brücke zu anderen Vogelarten schlage, finde ich die Erkrankungsrate beim Wellensittich zwar etwas höher vor, aber nicht so immens, dass man sagen könnte "der Wellensittich ist eine völlig kranke Rasse". ;) Soweit mein Blickwinkel...


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Re: Vögel für Anfänger?

Beitrag von Bonny » Mi 8. Apr 2009, 07:27

Also : Zwischen Papageien und Sittichen gibt es schon Unterschiede. Papageien bilden eine eigene Gruppe, genauso wie auch die Sittiche. Sie gehören zwar zu den Papageienvögeln, aber sind an sich keine :D

Ich würde für jemanden mit wenig oder gar keiner Vogelerfahrung immer zu Wellensittichen und Nymphensittichen raten. Finken und Großpapageien sind nicht so geeignet. Wie meine Vorredner schon gesagt haben sollten immer mehrere Tiere gehalten werden und immer 1:1. Jeder Vogel sollte auch einen Partner bekommen.
Was die Ernährung angeht kannst du entweder das Futter selbst mischen um verschiedene Mischungen anbieten zu können und um zu sehen was sie bevorzugen, oder aber du kaufst Fertigmischungen, aber bitte nicht aus dem Supermarkt, lieber aus dem Zoofachgeschäft. Wenn du dich für Nymphensittiche entscheiden solltest, dann bedenke, dass in den Fertigmischungen zu viele Sonnenblumenkerne drin sind, du kannst aber Wellensittichfutter untermischen um das auszugleichen.
Worauf du auch achten solltest, ist, dass deine Vögel nach der Eingewöhnungsphase Freiflug bekommen und das so oft wie möglich. Bei mir und wie ich lese auch bei den anderen steht die Kafigtür immer offen. Und wie Nightmoon schon sagte, solltest du auch außerhalb des Käfigs Sitz- und Spielmöglichkeiten haben. Du kannst auch eine Futter- und Wasserschale mit hinstellen.
Sie Futterschalen im Käfig können verschieden Größen haben, aber bitte kein Plastik, dass gilt auch für Badehäuschen und Sitzstangen. Bei mir stehen Futter-, Wasser- und Badeschale auf dem Käfigboden. Bei der Auswahl des Käfigs musst du auch unbedingt auf die Gitterabstände achten. Für Wellensittiche sollt nur 1 - 1,2 cm Luft zwischen den Stäben sein. Was die Sitzstangen angeht, immer aus Holz. Es können auch Äste aus dem Garten oder aus der Natur genommen werden, aber dabei immer darauf achten, ob die GHölzer giftig für die Vögel sind.

Schau einfach mal ins [url=http://www.tierpla.net/wikipet-vogel/]Wikipet[/url]. Im Inhaltsverzeichnis findest du alles was du wissen musste, was das Futter und die Haltung angeht :D


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