Dogsharing - Was haltet ihr davon?

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Dogsharing - Was haltet ihr davon?

Beitrag von Saubergschweinchen » Do 27. Nov 2014, 16:41

Ich bin gerade beim allwöchentlichen Stöbern durch die Kleinanzeigen meiner Umgebung auf diese Anzeige hier gestoßen und konnte es erst garnicht richtig glauben.
https://kleinanzeigen.ebay.de/anzeigen/s-anzeige/dogsharing-dogsharing-partner-dresden-gesucht-gemeinsamer-hund/262613321-134-3839?ref=search" onclick="window.open(this.href);return false;

Verlinkt wird außerdem diese kurze Info https://www.t-online.de/ratgeber/freizeit/haustiere/id_55246634/dogsharing-teilen-sie-sich-einen-hund.html" onclick="window.open(this.href);return false;

Was haltet ihr von dem selbst ernannten "neuen Trend". Ich kann mir nicht vorstellen das der Hund davon profitieren kann. Ich spreche nun nicht davon das ein Hund mal ein paar Stunden von einem Bekannten betreut wird wenn man selbst keine Zeit hat. Oder man sich mit einer Freundin in die Gassirunden teilt.
Ich finde es äußerst befremdlich das auf diesem Wege völlig fremde Leute sich zusammen einen hund anschaffen und sich auch nur darum kennenlernen, ich denke da ist Zündstoff vorprogrammiert. Streit und Stress der dann auf dem Rücken des Tieres ausgetragen wird.

Wie ist die Rechtslage? Man kann doch keine Hundesteuer teilen? Einer der beiden muss der rechtliche Besitzer sein und so geht die "Gleichberechtigung" schon nicht auf.

Fragen schwirren mir durch den Kopf:
Wer nimmt den Hund mit in den Urlaub?
Wie oft pendelt das Tier hin und her?
Es hat dann weder ein festes Rudel noch einen festen Schlafplatz?
Wie sieht es mit medizinischen Entscheidungen aus? Wer darf einer Op oder gar der Eutha im Notfall zustimmen?

Ich finde das alles sehr befremdlich und es ist sicherlich keine gute Sache ein Tier zu teilen wie ein Auto oder ein Wochenendhaus. Was meint ihr dazu? Bei Pferden gibt es ja das System der Reitbeteiligung was in meinen Augen auch ein Zweischneidiges Schwert ist aber das kann auch an meinen persönlichen schlechten Erfahrungen liegen.
Vlt. sehe ich das auch zu eng und es ist im Prinzip nichts anderes als geplantes Hundesitten?


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Re: Dogsharing - Was haltet ihr davon?

Beitrag von klauenscheuche » Do 27. Nov 2014, 17:04

Puuuhhh.. Ich kann mich deiner Meinung nur anschließen.. Auf mich wirkt das auch sehr befremdlich.. Vor allem glaub ich einfach, dass es für das Tier - in diesem Fall für den Hund - einfach nicht die ideale Lösung ist.. Ihm/ihr fehlt ja somit eine beständige Bezugsperson..


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Re: Dogsharing - Was haltet ihr davon?

Beitrag von Murx Pickwick » Do 27. Nov 2014, 17:29

Es gibt Hunde, die dafür geeignet sind, andere wiederum leiden ja schon unter regelmäßigem Dogsitting einmal die Woche.

Insgesamt ist das Ganze eh nur möglich als ein besonders intensives Dogsitting - aber mit dem richtigen Hund und den passenden Leuten ist es eine gute Methode, einen oder mehrere Hunde zu halten und dennoch zu gewährleisten, daß der Hund genügend Auslauf und Ansprache bekommt und eben nicht in der Wohnung versauert.

Es gibt jedoch etliches, was vorher möglichst schriftlich geregelt werden sollte, angefangen vom Fall eines Unfalls bis hin zu den Erziehungsmethoden. Es gibt wohl nix Schlimmeres für den Hund, wenn er mal hüh, dann hott ... und zu Weihnachten dann andersherum.



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Re: Dogsharing - Was haltet ihr davon?

Beitrag von klauenscheuche » Mo 1. Dez 2014, 09:14

Murx Pickwick hat geschrieben: Insgesamt ist das Ganze eh nur möglich als ein besonders intensives Dogsitting - aber mit dem richtigen Hund und den passenden Leuten ist es eine gute Methode, einen oder mehrere Hunde zu halten und dennoch zu gewährleisten, daß der Hund genügend Auslauf und Ansprache bekommt und eben nicht in der Wohnung versauert.
.
Ich gebe dir schon recht, dass es bestimmt auch Hunde gibt für die es eine ganz gute Lösung ist - also besser als wenn ein Hund den ganzen Tag alleine in einer Wohnung eingesperrt ist.. Aber ich glaube auch, dass vor allem sensible Hunde mit dem ständigen Wechsel nicht gut klar kommen.. Außerdem ist es für ein Tier halt sehr wichtig eine stetige Bezugsperson zu haben - das ist hier ja dann nicht der Fall und die Organisation rund herum (hast du eh schon angesprochen) muss halt passen.. Sonst wird das schnell ein unliebsames Chaos, dass auf dem Rücken des Hundes ausgetragen wird..


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Re: Dogsharing - Was haltet ihr davon?

Beitrag von Saubergschweinchen » Mo 1. Dez 2014, 09:24

Ich denke es ist auch was anderes ob ich einen Hund habe und sich meine Beschäftigung so ändert das ich dann eine solche Lösung finden muss da die Alternative die Abgabe wäre. Oder ob ich, wie hier, schon von Vornherein jemanden suche der sich einen Hund von der Anschaffung an mit mir teilt.

Das finde ich nicht so ganz gut durchdacht. Es muss ja einen rechtlichen Besitzer geben und wenn dieser von vorn herein weis das er eigentlich keine Zeit hat finde ich das problematisch. Denn wer garantiert denn das die beiden Dogsharer sich nicht zoffen oder der jenige der keine rechtliche Verantwortung trägt auf einmal keine Lust mehr hat? Was wird dann mit dem Tier?

Gerade da in der Anzeige davon die Rede ist das es sich um Studenten handelt. Ein Hund ist doch kein netter Studienzeitvertreib...was wird nachher wenn die Studenten ihrer Wege gehen?

Ich denke wenn man dauerhaft und garantiert nicht gewährleisten kann den Hund auch allein zu versorgen dann sollte man es doch besser lassen.


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Re: Dogsharing - Was haltet ihr davon?

Beitrag von Murx Pickwick » Mo 1. Dez 2014, 14:09

Das sind doch alles Probleme, die auch in der Familie auftreten ... zoffen sich die Ehepartner, ist oft nicht mal sicher, zu wem der Hund dann soll. Man kann es nicht ausschließen - genausowenig, wie man ausschließen kann, daß sich irgendwer mit totaler Begeisterung nen Hund anschafft, alles für den vierbeinigen Freund tut und dann plötzlich das Interesse verliert und den ach so geliebten Vierbeiner aussetzt oder sonstwie abschiebt ...

Gerade Hunde ein Hundeleben lang versorgen zu können und sicherzustellen, daß man sich selbst drum kümmern kann, ist utopisch - da dürfte sich niemand mehr nen Hund anschaffen! In der heutigen Zeit weiß man doch im Grunde genommen nicht mal mehr, was morgen wird ...
Ich selbst hab mit Hund studiert (der kam auch mit zu den Vorlesungen etc), aber ich hätt mir schon manchesmal jemanden gewünscht, der mir den Hund hätte abnehmen können, ich konnte nur diesen großen Hund, der noch in der Ausbildung war, nicht Hinz und Kunz in die Hand drücken, das wäre früher oder später zum SuperDAU geworden. Für mich bedeutete das Studium mit Hund nicht in die Mensa gehen zu können, nen Riesenaufwand zu betreiben, um die vorgeschriebenen Chemiekurse belegen zu können (ist klar, daß ein Hund im Chemielabor nix zu suchen hat), Kompromisse zu finden, weil einer der Professoren panische Angst vor Hunden hatte und sich nicht vorstellen konnte, mit Hund in einem Raum auch nur fünf Minuten zu verbringen etc.
Gut - ich hab immer Lösungen gefunden ... aber ob die besser gewesen sind, wie Dogsharing, wage ich zu bezweifeln ...

Es bleibet dabei - gut geplant und von vernunftbegabten Menschen durchgeführt (und ich halte Studenten zu einem großen Teil für vernunftbegabt, zwar nicht alle, aber doch einen anteilmäßig größeren Teil wie in der Normalbevölkerung) kann so etwas eine schöne Möglichkeit sein, nen Hund zu halten ... schlecht geplant oder mit den falschen Leuten kann dies genauso gut auch direkt in die Vollkatastrophe führen.
Es nur zu verurteilen, weil Zweiteres passieren kann, halte ich für falsch ... ansonsten müßten Familien oder Ehepartnern auch verboten werden, Hunde zu halten, das ist nämlich auch eine Art von Dogsharing, bei dem oftmals gar nicht bekannt ist, wer nun genau von den vollmündigen Familienmitgliedern vollverantwortlich ist für das liebe Vieh. Und gerade Familien und Ehepartnern werden besonders gern Hunde überlassen ... weil man von ausgeht, daß der Hund immer mind. einen Ansprechpartner hat, egal was passiert.

Selbst die Statistik ist da auf der Seite des Dogsharings bei Studenten ... ich hoffe, ich finde die Studie noch, aber es gibt da so eine Studie, die herausgearbeitet hat, daß Studenten, die ein gemeinsames Projekt in der Studienzeit bearbeitet hatten, deutlich länger und zuverlässiger nach dem Studium zusammenblieben (beispielsweise zur gemeinsamen Firmengründung), wie Ehepartner ...



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Re: Dogsharing - Was haltet ihr davon?

Beitrag von Saubergschweinchen » Mo 1. Dez 2014, 14:21

Du hast natürlich völlig recht das immer was passieren kann aber die Gefahr ist meiner Meinung nach schon sehr viel höher wenn, wie hier, übers internet nach einem Sharingpartner gesucht wird. Zwei Menschen die sich nicht kennen schaffen sich gemeinsam einen Hund an.
Das finde ich befremdlich und da finde ich das Risiko das was schief geht auch höher. Ist aber auch nur meine ganz subjektive Ansicht.

Bei allen Fällen die du beschreibst gab es ja zum Zeitpunkt der Anschaffung die Situation das es für das Tier passte. Was später kommt kann man nie wissen aber von vorn herein? Für mich wäre das nichts.


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Re: Dogsharing - Was haltet ihr davon?

Beitrag von MelanieH » Di 17. Mär 2015, 11:17

Ich glaube, sich mit einer völlig fremden Person über die gemeinsame Hundeanschaffung auszutauschen, ist nicht gerade das Wahre... Im schlimmsten Falle sind da doch Auseinandersetzungen und Nicht-Übereinstimmungen vorprogrammiert, weil beide unterschiedliche Ansichten einer "guten" Hunde-Haltung haben. Zudem funktioniert das bestimmt auch nicht mit jedem Hund - manche werden einfach zu sehr traumatisiert wenn sie wöchentlich (monatlich?) immer wieder das Zuhause und damit ja das eigene Revier wechseln - sind ja immer wieder ganz neue Eindrücke und Gerüche.
Ich glaube, da würde ich doch lieber auf die Dog-Sitter-Methode zurückgreifen, wenn ich mal wirklich einen Tag keine Zeit für meinen Hund hätte. Generell denke ich, dass man mit dem Kauf eines Tieres auch eine Verantwortung übernimmt, der man sich vorher bewusst sein sollte (auch über die Zeit, die ein Tier braucht) - ständiger Wechsel gehört m.M.n. nicht zu einer artgerechten Hundehaltung.



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Re: Dogsharing - Was haltet ihr davon?

Beitrag von Schweinsohr87 » Di 22. Mär 2016, 13:48

Auch ich halte von diesem so genannten Dogsharing überhaupt nichts. Meiner Meinung nach braucht jeder Hund ein festes Rudel, das ihm vertraut ist und auf das er sich verlassen kann. Daher glaube ich auch nicht, dass es Sinn macht, wenn zwei vorher wildfremde Leute sich einen Hund teilen, so, als wäre er ein Auto. Der Hund ist letztlich der Leidtragende, auf dessen Rücken Streitereien und Unsicherheiten ausgetragen werden.

Ich würde Dogsharing aber nicht mit einer Reitbeteiligung vergleichen. Ich selber habe eine Reitbeteiligung und das funktioniert ganz wunderbar. Liegt aber vielleicht auch daran, dass die Besitzerin eine sehr gute Freundin von mir ist und wir uns in allem einig sind. Deswegen gab es auch nie Streitereien. Ich weiß, dass ich zu allem meine Meinung sagen darf, die Entscheidung aber letztlich von Sarah (der Besitzerin) getroffen wird. Für mich ist das vollkommen ok. Aber auch das kann daran liegen, dass wir meistens die gleiche Meinung haben, was das Wohl des Pferdes angeht.

Viele Grüße



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Re: Dogsharing - Was haltet ihr davon?

Beitrag von hoppel84 » Mo 4. Apr 2016, 15:40

Generell halte ich auch erst mal nichts vom Dogsharing. Kann Saubergschweinchen nur zustimmen, wenn sich die persönliche Lage ändert und man den Hund nicht mehr alleine versorgen kann bzw. ihn im schlimmsten Fall abgeben müsste, dann ist das eine Möglichkeit. Aber sich von Vornherein einen Hund zu teilen, das kann doch nicht richtig gut gehen. Nicht nur ein möglicher Streit wäre schwierig, auch die Erziehung etc. würde gar nicht richtig funktionieren, weil der Hund sich immer wieder an sein anderes Herrchen oder Frauchen gewöhnen müsste.

Wahrscheinlich kommt es auch auf den jeweiligen Hund an, aber unsere Hündin hat ein sehr ängstliches Wesen und braucht daher immer eine Bezugsperson, auf die sie sich verlassen kann. Ein ständiges Hin und Her würde sie nur verunsichern, auch wenn sie "Ferien" bei der Schwiegermama liebt. Wahrscheinlich muss man in solchen Situationen einfach einsehen, dass ein Hund nicht in die derzeitige Lebenslage passt und die Anschaffung verschieben, bis sich eine richtige Lösung gefunden hat.


Tiere sind die besten Freunde. Sie stellen keine Fragen und kritisieren nicht. (Mark Twain)

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