Wie würdet ihr reagieren wenn euer Hund jemanden beisst?

[chien]

Hallo liebe Planetarier,

mich würde mal interessieren, wie würdet ihr reagieren wenn euer Hund aus einer völlig unerwarteten Situation heraus hemanden beisst.

Zum Beispiel ihr sitzt an eineParkbank und jemand kommt vorbei, euer Hund reagiert sofort und beisst die Person. Von mir aus auch andere Beispiele!

Interessant wären die einzellnen Reaktionen des gesammten Ablaufs wenns geht

[Kenny]

Hm. Was würde ich machen? Hab ja einen recht schwierigen Hund bei dem ich, zumindest bei fremden Menschen, immer auf der Hut sein muss.

1.) Hund sichern! Irgendwo anleinen oder festbinden damit er nicht nochmal auf die Person los kann.
2.) Zu dem betroffenen gehen und fragen was genau passiert ist. Gegebenenfalls ärztliche Hilfe holen!
3.) Personalien austauschen um evtl. Forderungen der Versicherung melden zu können.

Ich denke das sind die wichtigsten Punkte. Es kommt aber immer darauf an wie schlimm der Biss letztendlich gewesen ist. Wenns "nur" ein Zwicken war kann man die Person ja auch alleine nach Hause gehen lassen. Bei schlimmeren Verletzungen würde ich ein Taxi oder gar Krankenwagen rufen damit der Biss schnellstmöglich ärztlich versorgt werden kann.

Nachtrag:
Nicht das nun jemand meinen ersten Satz missversteht. Mein Hund ist nicht bissig!
Aber durch seine schlimmen Erfahrungen in seinem ersten Lebensjahr sehr zurückhaltend, ja gar ängstlich, wenn fremde Menschen sich ihm nähern oder anfassen wollen.

[Mugen]

Ich find das was Kenny geschrieben hat schon ganz richtig. Ich hab nun auch keinen Hund der beißt, aber man weiß ja nie was für Situationen mal kommen könnten. Kibou ist z.B. ein Schisser und rennt eigentlich vor Menschen weg. Aber wenn er in die Enge getrieben werden würde, weiß ich auch nciht, was dann passiert.
Würde mein Hund aber schnappen/beißen ohne ersichtlichen Grund würde ich auf jeden Fall an der Erziehung arbeiten oder direkt nen Maulkorb nehmen

[Grashüpfer]

Mir ist vor zwei Jahren folgendes passiert:

Meine beiden Hunde sind mit einem Münsterländer aus der Nachbarschaft aufgewachsen. Da wir die größere Wiese haben, war der Münsterländer fast täglich zum spielen bei uns, oder wir sind von unserem Haus gemeinsam zu einem Spaziergang aufgebrochen.
Der Münsterländer ist eine sie, ich habe einen kastrierten Rüden und eine kastrierte Hündin.

Vor zwei Jahren klingelte die Nachbarin in ihrer Mittagspause bei mir und fragte, ob ich über Mittag auf ihren Hund aufpassen könnte. Ich sagte ja, ich spielte mit allen dreien auf unserer Wiese, das klappte eine ganze zeitlang ganz gut, als ich auf einmal meinen Arm hebte, um ein Spielzeug zu werfen und der Münsterländer auf mich los ging. Es war Winter. Ich hatte eine ur, uralte Jacke an, sowas gibt es heute glaube ich gar nicht mehr. Die Jacke war aus echtem Leder ausen und innen mit ganz, ganz dickem Fell. Der Münsterländer biss die Jacke durch - einen Zentimeter neben meiner Pulsader, woraus das Blut wie aus einem "Bach" floss.
Ich habe das gar nicht realisiert. Ich sah das Blut auch erst gar nicht, erst als meine beiden Hunde dann auf den Münsterländer losgingen, verspürte ich den Schmerz am Unterarm, wurde mit der Situation nicht mehr fertig, rief meinen Mann, der die Hunde mit einem Schrei auseinander brachte.
Und mich sofort ins Krankenhaus gefahren hat, wo ich genäht wurde. Muss mal schauen, ich glaube ich habe irgendwo Fotos von der Jacke und dem Biss.

Wir sperrten unsere Hunde ins Haus, den Münsterländer liesen wir im Garten.

Irgendwie dumm gelaufen, denn meine Hunde haben mich verteidigt, aber wir mussten sie ja weg sperren, da ich zum Arzt musste.
Ich hoffe sehr, dass sie das nicht als Bestrafung empfunden haben.

Später meinte eine Hundeerfahrene Frau, der Münsterländer hätte aus einer Übersprungshandlung heraus gehandelt.
Die Besitzer des Münsterländer selber haben sich bei mir entschuldigt, aber bestrafen oder ähnliches haben sie bestimmt nicht gemacht, da sie ihn ja erst Stunden später wieder abholten und das sonst auch eine ganz nette und liebe Familie ist.

Seither, jedes Mal wenn sie bei uns am Haus vorbei laufen, rasten meine beiden völlig aus. Wenn ich sie auf neutralem Boden treffe, spielen sie miteinander wie früher.

[plofre]

Kommt drauf an, was man unter "Beissen" versteht.
Mein Blacky hat außerhalb des Hauses überhaupt noch nie jemanden gebissen.
Bei uns zu Hause hat es nur einen einzigen Vorfall gegeben, und zwar betraf das witzigerweise einen Hundetrainer, den wir geholt haben, weil Blacky ein bisschen ein Problem hat mit Fremden, die ins Haus kommen. Der Trainer wollte das testen und kam einfach herein, uns hat er nicht gesagt, was wir machen sollen, also machten wir nichts. Blacky fuhr auf ihn hin und zwickte ihn in die Wade. Der Mann trug eine Abschürfung durch einen Fangzahn davon, sonst nichts. Er sagte, das sei sein Berufsrisiko.
Sonst hat sich wie gesagt niemals und nirgends was ereignet.

Ich gehe nach wie vor nicht davon aus, das Blacky außer Haus jemanden beißen wird, der nicht einen von uns angreift. In dem Fall täte mir der nicht leid. Das gleiche trifft zu, wenn jemand in unser Haus einbricht.
Sollte Blacky wider Erwarten jemanden beißen, der mit unserer Zustimmung unser Haus betritt (wir arbeiten an der Behebung seiner Fremden-Ablehnung) würden wir natürlich - so notwendig - ärztliche Hilfe holen und auf jeden Fall den Versicherungsfall regeln. Aber wenn Handwerker da sind, kriegt Blacky sowieso einen Maulkorb bzw. wird weg gesperrt.

Gruß
plofre

[die_ansche]

Hallo,

wenn ich die Story von Tess lese, stellen sich bei mir schon wieder die Nackenhaare auf!

Wenn uns jmd. weh tut, dann wehren wir uns auch, und wenn jmd. einen anderen verletzt oder "aus Versehen" aus Notwehr tötet, dann wird er auch freigesprochen. Aber sind ja nur Viecher. Die sollen funktionieren und sich gefälligst der Gesellschaft anpassen. *argh*

Gut, ich hab keinen Hund. Unsere Hündin damals hat 2 Mal jmd. gebissen, einmal hat eine Fremde durch´s Gitter vom Zwinger gefasst und der andere war alkoholisiert, ich habe die Erfahrung gemacht, dass Tiere so was gar nicht mögen, auch wenn das keine Entschuldigung ist.

Natürlich würde ich den Hund sofort wegzieht. Meist schnappen Hunde, die sonst normal sind, ja auch nur zu und lassen gleich wieder los, weil diese halt oft aus Angst oder Notwehr beißen. Wenn der Hund sich festbeißt, würde ich mir schon ernsthafter Gedanken machen. Dann würde ich den Hund zurückhalten und mich erstmal nach der Person erkundigen und dem entsprechend, wie schlimm es ist, handeln. Bzw. wie er reagiert. Den Hund würde ich wohl einfach ignorieren. Ich denke, er versteht dann nach dem Tumult eh nicht mehr, was Sache ist und wofür er jetzt bestraft oder so wird. Dann würde ich halt versuchen rauszufinden, warum er das gemacht hat und diese Situationen mit ihm üben.

LG, Antje

[Gast0815]

Mein Hund hat jemanden gebissen: mich. Und wisst ihr was? es war ganz eindeutig und alleine meine Schuld.

Weil ich vorher schon monatelang immer nur in dem Tonfall "liebes Hundileinchen, würdest Du bitte,wenn es Dich gerade nicht stört, Sitz machen?" und ihm dafür dann nen fettes Leckerlie ins Maul geschoben habe. Kein Wunder, dass er mich nicht ernst genommen hat, und als ich mich dann ins eine super tolle beziehung zu herrchen drängen wollte in dem ich ihn aus der Besucherritze vom ehebett bitten wollte(mit dem ich in dieser Phase etwas oft Streit hatte, was wieder dem hund das Gefühl gab, er sei in der Rangordnung über mir), hat er gebissen - wollte wohl sowas wie nen Schnauzenbiss ansetzen, nur dass MEnschend a sehr dünne haut haben. Es waren nur die oberen reißzähne ohne Gegenbiss, Gott sei Dank, hat aber geblutet wie Sau, irre weh getan und ich sah lange aus wie nach einer Schlägerei. Narben habe ich immer noch.

Wir haben Jack behalten. Lange überlegt, mit vielen menschen drüber gesprochen, oft hin und her überlegt, und entschieden, ihn zu behalten.

Seitdem verkehre ich mit Jack im Kasernenhofton - also "Jack! Sitz!" und das ohne Leckerchen dafür. Funktioniert einwandfrei. mein mann und ich tragen unsere Differenzen außerhalb seiner Hörweite aus, und danach dampft mein mann nicht mehr beleidigt ab um zwei Stunden gassi zu gehen. Jack schläft nicht mehr im bett, liegt nicht mehr auf dem Sofa, und ich bin seine Hauptbezugsperson. Es ist seitdem nie wieder auch nur in die Nähe einer solchen Situation gekommen, und das ganze ist jetzt Jahre her.

[Die Wilde7]

gerade nen Aktueller Fall:

Ein Golden Retriver hat sein Frauchen zerfleischt!
14 Monate alt der Hund, und warum hat er das gemacht?

Weil er schon wie lange vorher misshandelt wurde, angeblich ist mit Steinen auf ihn eingeschlagen worden und alles, dieser Hund hat sich lediglich nur mal zur Wehr gesetzt, natürlich die Frau ist schwer Verletzt, aber mal ehrlich, wundert euch das?

Wenn ein Mensch einem anderen Mensch einen Stein auf den Kopf schlägt, meint ihr nicht der würde sich dann auch zur Wehr setzen?

Der Hund wurde eingeschläfert, der arme arme Hund sag ich da nur, nur weil er sich einmal gewehrt hat und seinem Frauchen mal das zurück gegeben hat, was er schon wie lange musste ertragen, wurde dem Hund das Leben genommen.

@Tess: Ich geb Dir da völlig recht, man muss immer mal die Situation abwiegen, warum beisst ein Hund!

Vor zwei Jahren hatte unser Apollo auch jemand Gebissen, wir durften ihn nach einem Schweren Kampf behalten, aber auch nur weil der Hund noch als Diensthund von meinem Freund geführt wird, ansonsten wäre das auch anders ausgegangen, wir haben wirklich nen Erbitterten Kampf geführt!

Zum Grund: Unser Hund hat ich würd es mal noch als Schnappen bezeichnen, weil jemand meiner Tochter an den Kragen wollte, und da jeder der sich mit Hunden etwas auskennt weiß, das Rottweiler sehr Familienbezogene Hunde sind, der weiß WARUM der Hund zugebissen hat.

Apollo zählt nun hier in Rheinland - Pfalz zu den "gefährlichen Hunden" er hat Maulkorb und Leinenzwang, darf nur noch mit Maulkorb zum Gassi gehen ausgeführt werden, darf nur noch alleine ausgeführt werden, und nur noch von seinem Halter (mein Freund) und nach einer Extragenehmigung, die nen Haufen Geld gekostet hat, auch von meiner Wenigkeit.

Im Prinzip werden den Gefährlich Deklarierten Hunden, irgendwie das Leben abgesprochen, denn was für ein Hundeleben ist das wenn man nicht mehr mit Kumpels spielen darf und wenn man nur noch mit Maulkorb (der übrigens auch Vorgeschrieben wurde, er muss komplett das Maul zu haben, entweder mit so einem Gitterding oder mit einem Ledermaulkorb) auf die Wiese zum schnüffeln darf, tschuldigung das ist für mich kein würdiges Hundeleben mehr.

Apollo musste die Sachkundeprüfung machen, darf nun weiter bei uns im Haushalt bleiben... und im Dienst ist er von allen Anklagen befreit 1. weil es ein anderes Bundesland ist, und 2. weil er als Diensthund eben kein "gefährlich-deklarierter-Hund" ist!

Soll ma noch einer Durchblicken!

Achja noch zu der eigentlichen Frage: Ich hab natürlich auch zu aller erst geschaut was derjenige davongetragen hat, aber es sah nicht mal so schlimm aus, ich hab ihn sogar noch ins Krankenhaus gefahren, da er ja ne Tetanus-Impfung brauchte und sich da mal drüberschauen lassen wollte... die Folge war, ne Anzeige auf der Polizei, ne Privatanzeige für Schmerzensgeld, zwei, drei Bitterböse Anwaltsbriefe, die Beantragung das der Hund eingeschläfert wird und noch vieles mehr, ich weiß das war ne Zeit da hab ich mich absolut nicht mehr getraut an den Briefkasten zu gehen, oder wenns geklingelt hat die Tür zu öffnen, weil ich dachte jeden Moment kommt da wer und holt dir den Hund weg.
Das End vom Lied war dann: Kein Schmerzensgeld, nicht mal nen Pfennig, und alle Anklagepunkte sind abgewiesen worden, zum einen war da ne Anzeige wegen Schwerer Körperverletzung am laufen! Alles eingestellt worden

Zu jemand den wir kennen hat derjenige nämlich gesagt, über die Finanzier ich mir jetzt meine Sanierung am Haus, pahhh hatter gedacht, is nix draus geworden

[Gast0815]

Ich denke auch, wenn ein Hund beißt, dann hat das in 99% der Fälle einen wirklich guten Grund - wie bei mir mein höchst eigenes Fehlverhalten. Ich war eben unerfahren, und nachdem wir an den hund gekommen sind wie ne Jungfrau zu nem Kind waren wir unvorbereitet und hatten auch kein Geld für ne Hudneschule - nicht für den hund, sondern für mich, damit mir jemand beibringt, wie man mit Hunden umgeht. Mir haben da auch alle Leute empfohlen,d en hund einschläfern zu lassen, aber mir war schon irgendwo gedämmert, dass ich nicht ganz unschuldig war.

Ich denke, mit der Forderung nach einschläfern ist man oft viel zu früh dran. Nur eien Ausnahme: ein Hund der einmal beißt, vor allem innerhalb der Kernfamilie, hatte noch nie eine richtig fest sitzende Beißhemmung, daher vorsicht mit Kindern.

[Die Wilde7]

Wenn die Frau diejenige war, die den Hund misshandelt hat, tut er mir sehr leid, dass sie überlebt hat. Schade.

Ja soll sie gewesen sein!