Familienhund beißt Baby in Cottbus tot

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Familienhund beißt Baby in Cottbus tot

Beitrag von Nightmoon » Di 27. Apr 2010, 06:56

Cottbus (dpa) - Der Hund einer Cottbusser Familie hat die acht Wochen alte Tochter totgebissen. "Es war eine schreckliche Tragödie. Das Tier gehört zur Familie", sagte der Cottbuser Polizeisprecher Berndt Fleischer am Sonntag der Nachrichtenagentur dpa.

Der Husky-Schäferhund-Mischling hatte am Samstagabend den Kinderwagen umgestoßen und sich dann auf Baby gestürzt. Der Notarzt konnte nicht mehr helfen. Das kleine Mädchen starb im Klinikum an seinen schweren Bissverletzungen. Die Eltern standen unter Schock und konnten zunächst nicht vernommen werden.

Die Staatsanwaltschaft Cottbus leitete Ermittlungen gegen die Eltern wegen des Verdachts der fahrlässigen Tötung ein. "Wir prüfen, ob die Eltern ihre Aufsichtspflicht vernachlässigt haben", sagte der Sprecher Horst Nothbaum. Außerdem wolle man herausfinden, ob es schon früher Anzeichen für ein aggressives Verhalten des Tieres gab. Die Leiche soll am Montag obduziert werden.

Warum der Hund den Säugling angriff, können sich die Ermittler nicht erklären. "Vielleicht war das Tier eifersüchtig, weil es nach der Geburt des Kindes nicht mehr so viel Aufmerksamkeit von der Familie bekam", vermutete Fleischer.
Quelle und weiter geht es [url=http://magazine.web.de/de/themen/nachrichten/panorama/10298356-Familienhund-beisst-Baby-in-Cottbus-tot,page=1.html]HIER KLICK WEB.DE[/url]

Da fragt man sich warum?

Haben die Besitzer ihren Hund nicht gekannt? Wurde er so stark vernachlässigt?
Oder brach ein natürlicher Instinkt durch, der ihn dazu brachte?

Es ist mir unbegreiflich!

Kann ein Hund so eine "Eifersucht" wirklich entwickeln, dass er dafür tötet? Oder könnten ungewohnte Geräusche des Babys ihn dazu gebracht haben, dass er den Säugling angriff?
Oder wollte er einfach nach dem Baby gucken und der Wagen hielt seinem Gewicht nicht stand, fiel um und er erschreckte dadurch so sehr, dass er das schreiende Baby deshalb biss?
Hat man dem Hund nicht beigebracht, dass Baby jetzt zum Rudel dazu gehört?

Wie konnte es dazu kommen?


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Re: Familienhund beißt Baby in Cottbus tot

Beitrag von schweinsnase77 » Di 27. Apr 2010, 07:44

:hm: Ich weiß es nicht. Allerdings (o.k. ist natürlich nen Diskussionswürdiges Thema) find ich die Mischung Husky und Schäferhund weder vom Wesen her, noch vom "Arbeitsanspruch" her Familienhundtauglich.
Zudem wissen wir ja nicht nicht wie Hund und baby vergesellschaftet wurden und wie das verhalten der besitzer zu dem Baby und dem Hund war. Wie war das verhalten zum baby gegenüber? Gerade in dem Alter können die Nerven bei Eltern ziemlich runter sein :jaja: . Hat der Hund einfach die Familie vor dem "brüllenden Untier" beschützen wollen?
Ich finds immer schwierig Hunde und Babies zu vergesellschaften, wenn der Hund zuerst da war. Es ist ja nicht nur die Rudelproblematik, sondern auch immer die Problematik wie fast der Hund das Verhalten des Kindes auf.

Allerdings ist das mit der Eifersucht auch nicht von der Hand zu weisen. Ich hatte so einen ähnlichen Fall mit etwa 12 Jahren. Eine Schäferhündin lebte ziemlich "abngestellt" inder Familie, wurde nicht wirklich gefordert (wurde 3x täglich um den Block gechleudert) und mußte in der Wohnung am Platz (in einem seperaten Zimmer) bleiben. Dann kam die Besitzerin auf die Idee sich einen Welpen dazu zuholen. Der durfte "natürlich" in der ganzen Wohnung rumtoben und erhielt wesentlcih mehr Aufmerksamkeit als die Hündin. Sie hat dem Welpen bei einem Spaziergang an der Leine (allerdings nicht mit der Besitzerin) wirklich aus heiterem himmel das Rückgrat durchgebissen.


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Re: Familienhund beißt Baby in Cottbus tot

Beitrag von Dogmaniac » Di 27. Apr 2010, 08:30

Ich denke die Antwort ist ganz einfach und man kann dem Hund keinen wirklichen Vorwurf machen. Die Eltern haben das Kind unbeaufsichtigt im Garten stehen lassen, der Hund hat wohl sehr getobt weil er sehr agil ist , dabei hat er wahrscheinlich den Kinderwagen umgeschmissen, das Kind hat angefangen zu heulen und der Hund dachte: Cool was zum spielen! und hat es eben aus dem Spiel heraus totgebissen. (ich will den Menschen nicht unterstellen sie hätten den Hund nicht ausgelastet, sowas könnte bei Amy auch passieren weil sie wie eine bekloppte von Garten in Hof rennt und alles umnietet was ihr im Weg steht, und sie ist ausgelastet)

Auch wenn der Vergleich blöd klingt:
Leo hat mal meine Kaninchendame getötet. Er hat sie gejagt, da war er 7 Monate alt, eigentlich hat er denen nie was gemacht, aber sie fing an zu quiecken als er sie hatte. Es ist einfach Instinkt des Hunde sowas zu beuteln und zu töten, ein Husky hat ebenfalls einen sehr ausgepägten Jagdinstinkt und hat von dem her Hundisch gehandelt und es für etwas gehalten mit dem man spielen darf. Da es nicht viel bedarf so einem kleinem Wesem, wie ein 8 Wochen altes Baby, zu verletzen, liegt es doch Nahe das es an den Verletzungen gestorben ist.

Ich finde schrecklich das sowas immer noch passiert, es ist mir klar das man nicht jede Sekunde ein Auge auf sein Baby haben kann, aber ich lasse es auch nicht bei einem so agilen Hund einfach im Garten stehen. Das würde ich bei meinen Hunden niemals tun weil ich weiß wie sie umher schießen.
Der Hund denkt sich nicht: Ich bin Eifersüchtig und nutze meine Chance: schmeiße den Kinderwagen um und töte es. Ich denke viel eher das es wirklich ein ganz normales Beute-Spielverhalten war das einen schrecklichen Unfall verursacht hat, für das weder der Hund noch das Kind etwas kann. Den einzigen Vorwurf den man jemandem machen kann ist, wären wahrscheinlich die Eltern die die Situation wohl einfach unterschätzt haben und mit diesem schrecklichen Ereignis genug bestraft sind....


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Re: Familienhund beißt Baby in Cottbus tot

Beitrag von chien » Di 27. Apr 2010, 08:36

So traurig diese Sache ist umso mehr sollte sie denen zu denken geben, die Gesetze machen und nur gewisse Rassen als Gefährlich einstufen ohne Sinn und Verstand.

Vom Grunde her, kann jeder Hund beissen und jeder Hund kann eine Gefahr sein, es ist einfach eine Sache der Erziehung und auch des Wesens im Zusammenhang. Sorry, aber ein Hund geht nicht einfach so ohne irgendetwas auf ein Baby los, da muss einiges im Vorfeld im Argen gelegen haben und die Ahnungslosigkeit der Halter hat seinen Beitrag dazu geleistet. Ich wette, dass es im Vorfeld schon Rangproblematiken gegeben hat und das Baby ist von Anfang an sicherlich ein "Dorn" im Auge des Hundes gewesen. Das hat nur keiner erkannt und so ist es zu dieser Tragödie gekommen.



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Re: Familienhund beißt Baby in Cottbus tot

Beitrag von schweinsnase77 » Di 27. Apr 2010, 08:57

Es muss noch nicht mal unbedingt ne Rangordnungsproblematik gewesen sein...

Hattet ihr schon mal nen Baby? (ich kenn euren Familienstand nicht so :D ) Das kann die ganze Familie alleine durch das Weinen und den Schlafentzug an die Grenzen der belastbarkeit bringen. Unsere Heulboje ist jetzt fast 18 Monate alt, aber da liegen bei mir (und teilweise bei meinem mann) abends wirklich die Nerven blank und dementsprechend äußern wir uns dann auch. Und ich denke schon das gerade nen Husky-Schäferhundmix, der ja einiges an Intelligenz und Instinkt mitbringt da schon nen Zusammenhang zwischen Baby und "Wesensveränderung" beim Rest des Rudes herstellt. Und wer weiß wie aufgeladen die Stimmung an dem Tag schon war....Baby brüllt....Hund weiß gleich kommt wieder jemand genervt aus dem haus. Hund will vll. einfach wirklich nur versuchen Baby zu beruhigen. Baby schreit weiter....Hund "brennt" quasi die Welpenschutzsicherung durch und schaltet auf Beuteverhalten.


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Re: Familienhund beißt Baby in Cottbus tot

Beitrag von chien » Di 27. Apr 2010, 09:00

.Hund "brennt" quasi die Welpenschutzsicherung durch und schaltet auf Beuteverhalten.
Welpenschutz gibt es nicht, das ist eine widerlegte Theorie!



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Re: Familienhund beißt Baby in Cottbus tot

Beitrag von schweinsnase77 » Di 27. Apr 2010, 09:09

Wie es bei Hunden aussieht weiß ich ehrlich gesagt nicht, aber ich hab zumindets bei Katzen und Kindern festgestellt, dass es da sehr wohl einen gibt. Wobei das aber wiederum möglicherweise auch geschlechtsspezifisch ist...ich hatte nämlich nur weibliche Katzen und Babies. Aber da konnte man immer recht genau feststellen das so mit 15 Monaten erzieherische Maßnahmen anfingen. Zuerst ohne kralen udn so nach vier Wochen dann mit Krallen. :lol:


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Re: Familienhund beißt Baby in Cottbus tot

Beitrag von chien » Di 27. Apr 2010, 09:21

Der Welpenschutz resultiert ja erstmal aus der Märchenkiste der Hundehaltung, mittlerweile sit aber eindeutig erwiesen das es den nicht gibt. Es ist wohl so, dass die älteren eines Rudels eine etwas längere Geduldsspanne ggü. den Welpen des eigenen Rudels haben, aber das war es auch.



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Re: Familienhund beißt Baby in Cottbus tot

Beitrag von schweinsnase77 » Di 27. Apr 2010, 09:29

O.k. ich glaub ich hab dann blöd formuliert. Ich hab die Geduld einfach für Welpenschutz gehalten. Also Definitionsfehler meinerseits. Das der nur fürs eigene Rudel gilt (bzw. auch vom Wesen des Tieres abhängt) war mir klar. Die Gretchenfrage ist halt was zählt für das einzelne Tier zum Rudel und was nicht.


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Re: Familienhund beißt Baby in Cottbus tot

Beitrag von serafina » Di 27. Apr 2010, 09:36

Für mich ist es eindeutig "Aufsichtspflichtverletzung"
Natürlich ist es jetzt wieder so,das eine Bestie ein armes kleines Baby getötet hat.Das sind immer die ersten Schreie. Wieder wird ein Hund zur Bestie gemacht,weil Menschen ihre Pflicht vernachlässigt haben. Sie hätten das Kind nur kurz alleine gelassen.
Es ist ein ganz normales Verhalten.Das Baby hat eventuell geschrien,der Hund will gucken,wirft dabei den Wagen um. So, wo waren in diesem Moment die Eltern???
Wie lange muß der Hund mit dem Baby alleine gewesen sein um ein Kind zu töten.Das macht ein Familienhund nicht mit einem Biss.Ich denke da wurde erst mal bißchen mit gespielt.
Ich hoffe nur der arme Hund wird nicht eingeschläfert. :heul:

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Re: Familienhund beißt Baby in Cottbus tot

Beitrag von lapin » Di 27. Apr 2010, 09:53

Iwie find ich nix, weiß jemand das Alter des Hundes?

War er in einem "pubertärem" Alter? Wie verhält es sich mit Babies von einem evtl nicht akzeptierten Rudelführer? Vllt ist das ganze ein Hirarchie Problem? Das Tier hat ein Nachkömmling entfernt, welches hätte seines sein müssen, da es das Rudeltier ist bzw dieses versucht damit zu demonstrieren?

Ich denke der Geruch des Säuglings nach Mutter und Vater erschließen sich dem Hund schon...vllt ist meine Überlegung aber auch etwas zu hochgegriffen :hm:!?


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Re: Familienhund beißt Baby in Cottbus tot

Beitrag von schweinsnase77 » Di 27. Apr 2010, 10:11

Ich denke solche Fälle sind immer nen Hierachie- bzw. Akzeptanzproblem, was aber meiner Meinung immer auch mit dem Wesen des Hundes zusammen hängt. Nen Hund der nen Problem damit hat, letzter im Rudel zu sein wird für ein Kind immer ne größere gefahr darstellen (vor allem dann wenn sich seiner Meinung nach durch das Baby das akzeptanzverhalten ihm gegenüber ändert) , als ein Hund der mit seinem Status zufrieden ist und das Gefühl hat trotz einem Rudelmitglied mehr, dadurch nen "Gewinn" zu haben.

Meine Hündin branca wäre nie auf die idee gekommen das baby zu beissen. Sie durfte weiterhin mit auf die Couch (wurde also nicht vom baby von ihrem Paltz verdrängt) und hatte einen echten Gewinn in Form von Flaschenresten 8ergeben sehr seidiges Fell :D ) und später in Form von Keksresten. Ich denke schon das sie den zusammenhang zwischen Baby und leckerem Schlabebrfutetr recht schnell raus hatte.


Edit: Ich find das mit der Aufsichtspflichtverletzung ist so ne Sache. In dem Fall hätte man das Problem noch umgehen können, aber was ist, wenn man mit Kind und Hund alleien ist und zum beispiel gerade Toilettengang hat, Türklingel oder sonst was, oder nachts? Den Hund dann jedes mal einsperren? Was ist wenn das Kind älter wird, und man mal vergisst die Tür abzuschließen? Ich finde ein hundeführer muss einfach einschätzen können wie sein Hund "gestrickt" ist. Wnen ich weiß er hat nen Problem...keine Frage, dann leg ich ihn wirklich immer an die leine oder sperr "sein" Zimmer ab. Aber von nem wirklich wesensfesten Familienhund erwarte ich schon, dass er nen Kind auch mal fallen sehen kann, ohne das er gleich zubeisst.


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Re: Familienhund beißt Baby in Cottbus tot

Beitrag von chien » Di 27. Apr 2010, 10:48

Aufsichtspflichtverletzung wird am Ende der Geschichte dabei rauskommen, das ist ziemlich sicher.
Allerdings ist hier wiederum der Halter der jenige, der sich einen Hund ins haus holt und nicht in der Lage ist diesen richtig einzuschätzen. Auch das wiederum ist ein Zeichen dafür, dass die Hundehalter nicht Herr der Lage sind um eigentlich gar keinen Hund hätten halten dürfen.
Der Hund kann auch das Baby nicht einschätzen, man hat es ihm bestimmt auch nicht bei gebracht. Der Hund wird mit der Geburt des Babys wahrscheinlich nur Restriktionen und Verbote in Verbindung bringen. Das Resultat ist für den HUND, Baby = Störfried im Rudel.



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Re: Familienhund beißt Baby in Cottbus tot

Beitrag von Nightmoon » Di 27. Apr 2010, 18:13

schweinsnase77 hat geschrieben:Es muss noch nicht mal unbedingt ne Rangordnungsproblematik gewesen sein...

Hattet ihr schon mal nen Baby? (ich kenn euren Familienstand nicht so :D ) Das kann die ganze Familie alleine durch das Weinen und den Schlafentzug an die Grenzen der belastbarkeit bringen. Unsere Heulboje ist jetzt fast 18 Monate alt, aber da liegen bei mir (und teilweise bei meinem mann) abends wirklich die Nerven blank und dementsprechend äußern wir uns dann auch. Und ich denke schon das gerade nen Husky-Schäferhundmix, der ja einiges an Intelligenz und Instinkt mitbringt da schon nen Zusammenhang zwischen Baby und "Wesensveränderung" beim Rest des Rudes herstellt. Und wer weiß wie aufgeladen die Stimmung an dem Tag schon war....Baby brüllt....Hund weiß gleich kommt wieder jemand genervt aus dem haus.
Bis dahin gehe ich voll mit.
schweinsnase77 hat geschrieben:Hund will vll. einfach wirklich nur versuchen Baby zu beruhigen. Baby schreit weiter....Hund "brennt" quasi die Welpenschutzsicherung durch und schaltet auf Beuteverhalten.
Nein, aber das hatte ja Chienloup schon geschrieben.

Ich könnte mir vorstellen, dass es vielleicht sogar wirklich eine etwas genervte Stimmung gab oder immer wenn Baby schrie, ist jemand hin und hat es beruhigt. Da war aber nun Niemand da, der nach dem baby geguckt hat.
Hunde haben ja oft die Angewohnheit, dass sie die Verhaltensweisen von Herrchen und Frauchen versuchen nachzuahmen.
Theorie 1: Vielleicht dachte der Hund, weil Niemand da war, dass er gucken muss, anstatt Herrchen und Frauchen und schmiss damit den Kinderwagen um. So ein H.-S.-Mix muss wenigstens um die 35 bis 40 kg haben, wenns reicht. So standsicher sind die Kinderwagen leider nicht. ...beim Fallen könnte dann eine instinktive Reaktion /Beute machen herausgekommen sein.

Oder aber... Theorie 2:
Die Eltern sind gar nicht so tolle Eltern und haben das Baby immer angeschrien, wenns gebrüllt hat und Hund hat sich gedacht, "dem geb ich jetzt Bescheid", weil kein Anderer da war. Er hat quasi die Rolle des Rudelchefs übernommen. Wenn nun ein Rudeltier "seinem Untergebenem" mehrmals Bescheid geben muss und der hört nicht, dann wird der von Mal zu Mal heftiger reagieren, bis hin zum kräftigeren Bissen. Wenn also die Eltern es vorher vielleicht angemotzt haben, dann sieht Hund, dass es Herrchen und Frauchen missfällt, da sie nicht eingreifen konnten, handelte er, um den Störenfired zurecht zu weisen, was dann eskalierte, weils nicht aufhörte. - Wie gesagt, alles rein theoretisch und mit einem ganz großen "Vielleicht". :hm:

Ich hab es nur an meinen Hunden immer gesehen, wenn ich mit jemanden schimpfte, dann konnte ich es an meinen Hunden sehen, dass auch sie auf den anderen plötzlich negativer reagierten. Entweder gingen sie dem Anderen aus dem Weg oder sie kläfften den zusätzlich an, weil ich ja auch meckerte und einer, der Dingo (Rotti) wollte sogar auf mein Gegenüber losgehen. (Gab aber kein Drama, weil ich ihn abrief. ;) )
Tessa z.B. ist da auch ziemlich energisch. Wenn ich zu jemandem sage: "lass den Hund in Ruhe", dann fängt sie sofort an zu knurren, wenn sie jemand berühren will. Sie hat verstanden, dass sie Keiner anfassen soll. Sag ich aber zu Tessa "sei lieb", dann lässt sie sich anfassen. Sage ich gar nichts dazu, dann entscheidet sie es selbst, indem sie stehen bleibt oder weggeht.


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Re: Familienhund beißt Baby in Cottbus tot

Beitrag von Nightmoon » Do 13. Mai 2010, 19:16

Hab gerade die Meldung gelesen, dass dieser Hund nicht eingeschläfert wird!
Demnach verhalte sich der Familienhund gegenüber verschiedenen Umweltreizen völlig neutral. Das Tier hatte am 24. April den Kinderwagen mit dem Säugling auf dem Familiengrundstück umgestoßen. Anschließend stürzte sich der Husky auf das acht Wochen alte Mädchen, das herausgefallen war, und biss es tot. Die Eltern waren gerade mit dem abgeräumten Geschirr ins Haus gegangen.
Quelle: nachrichten.t-online.de


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