Calming Signal: Lecken, Zeichen von Zuneigung unterbinden?

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Calming Signal: Lecken, Zeichen von Zuneigung unterbinden?

Beitrag von lapin » So 13. Dez 2009, 09:39

Mir kommen nun täglich immer mehr Bekannte unter die Augen, die ihren Hunden von kleinauf verboten haben, dem Menschen ein feuchten Kuss zu geben...dies gilt nicht nur für das Gesicht, sondern es ist ein komplettes Verbot.
Im Welpenalter wurde das so erzogen und heute (ich kenn die meisten ja nur groß) machen sie nicht eine Äußerung, was in Richtung lecken gehen könnte.

Ich persönlich finde es furchtbar einem Tier so etwas zu verbieten...dass wäre doch so, als würde man seinem Kind das Küssen verbieten oder? Ich würde es als zurückweisen verstehen...keine Ahnung wie ein Hund sowas empfindet, aber ich denke doch eine sehr große Einschränkung in seinem Willen, Zuneigung zu zeigen!!??


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Re: Calming Signal: Lecken, Zeichen von Zuneigung unterbinde

Beitrag von Nightmoon » So 13. Dez 2009, 10:00

Ich finde das auch nicht schlimm.
Tessa schlappt mir öfter mal über die Hand, wenn sie z. B. etwas Leckeres bekam, das ist dann wie ein "Dankeschön, das war super".
Es gibt Hundetrainer, die begrüßen es sogar, wenn man dem Hund beibringt auf Kommando Küsschen zu geben. Im Gesicht! Es soll dem Hund Respekt vor dem Gesicht beibringen und gleichzeitig im sagen, dass ist etwas Positives, da beißt man auch nicht und sowas...
Mit dem Respekt sehe ich nicht ganz so, aber das mit dem Positiven in Verbindung bringen schon.
Tessa gibt mir auch ein Küsschen. Wenn ich zu ihr sage "hast Du mich noch lieb?" Dann springt sie mich an und schlappt mir einmal über die Wange. Ich hab es ihr nicht beigebracht, sie macht es von sich aus. :hm: Keine Ahnung woher sie das hat. Es war Zufall, als ich das mal zu ihr sagte und sie promt diese Reaktion brachte.
:liebe: Ich finds total süß.
Aber Tessa macht das nur auf diese Frage hin, sonst gar nicht.
Hunde scheinen wirklich echt mehr mitzubekommen, als wir Menschen erahnen. ;)
Ich würde es nicht unterbinden. Die Hunde merken von ganz alleine, wann man es mag oder nicht. Solange der Hund seine ganzen Impfungen und regelmäßige Wurmkuren bekommt, keinen Kot frisst und auch sonst keine ansteckenden Krankheiten hat, ist es meiner Meinung nach okay. Sicher, direkt am-auf-im Mund mag ich auch keinen Schlapp haben, aber das kann man man ja eingrenzen.


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Re: Calming Signal: Lecken, Zeichen von Zuneigung unterbinde

Beitrag von Murx Pickwick » So 13. Dez 2009, 10:08

Lecken ist beim Hund keine Zuneigungsbezeugung, sondern Beschwichtigungsgeste gegenüber stärkeren Gruppenmitlgliedern. Meinen Hunden wurde das Lecken an sich nie abgewöhnt, die Hündin zeigte es trotzdem nur gegenüber dem TA, vor dem sie einfach enorme Angst hatte ...

Allerdings ist Lecken/Küssen eine menschliche Zuneigungsgeste und wird entsprechend vielen Hunden unbewußt sogar systematisch als solches beigebracht (ebenso wie das Küssen bei Kindern, wenn denen das nie vorgemacht wird, kommen sie nicht mal auf die Idee zu küssen). Beispielsweise wird sanftes Lecken der Hände selbst von Leuten, die nie was mit Hunden zu tun hatten, oft mit Streicheln beantwortet - und das empfindet der Hund als Belohnung, also macht er das Lecken häufiger und auch in Situationen, wo der Hund keinesfalls unsicher ist. Das ist dann schon irgendwie ne Zuneigungsbezeugung - aber halt ne erlernte, keine angeborene.

Jetzt fragt sich also, warum muß das Schlecken abgewöhnt werden, wenn der Hund keine Angst in der Gruppe haben braucht?
Handelt es sich um Hunde, die einfach in sich unsicher sind?
Dann wird das ähnlich sein, wie das gerade sitzen und gerade gehen beim Menschen, wenn dieser sich eher klein machen will und Demutshaltung einnehmen will - Menschen laufen dann wie mit Stock im Rücken, und die Hunde?



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Re: Calming Signal: Lecken, Zeichen von Zuneigung unterbinde

Beitrag von Nightmoon » So 13. Dez 2009, 10:34

Naja, ganz auf Demütig würde ich es nicht legen.
Ich kenne 2 Hunde (ein Mops und ein Chihuahua), die schlabbern sich gegenseitig den lieben langen Tag ab. Die finden es einfach schön scheinbar. Es hat ihnen auch keiner beigebracht. Sie tun es einfach - von Anfang an. Von Unterwürfigkeit ist da überhaupt nichts festzustellen, denn das wird zwischen den Beiden anderes geklärt. Es scheint ihnen einfach zu gefallen und es sieht immer so aus, als würden sie sich lieben ohne Ende. :jaja: Manchmal fragt man sich wirklich, ob die nicht schon Muskelkater in der Zunge haben. :lach:


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Re: Calming Signal: Lecken, Zeichen von Zuneigung unterbinde

Beitrag von Murx Pickwick » So 13. Dez 2009, 11:45

Siehst du ... das ist doch ein triftiger Grund, Hunden generell auch das gegenseitige Schlecken abzugewöhnen - man verhindert so schmerzhaften Zungenmuskelkater ...
:lol: :lach: :geil:

Bei vielen Klein- und Kleinsthunden hat man leider noch ein paar andere Effekte, die nicht vergessen werden dürfen:
1. Langeweile - die wenigsten Klein- und Kleinsthunde werden tatsächlich ihrer Intelligenz gemäß gefördert oder haben wenigstens genügend Auslauf. Irgendwie scheint zu gelten, je kleiner der Hund, desto weniger Auslauf und Beschäftigung braucht er, warum auch immer. Die Folge sind Tics und echte Verhaltensstörungen.
Insbesondere bei Chihuahuas und bei Maltesern/Coton du Tulear und wie die noch alle heißen ist mir das intensive Ablecken von allem Möglichen aufgefallen, einschließlich Stuhlbeine, Türschwellen, Bettdecken und ähnlichem.
Das verschwindet, wenn man die Hunde anfängt zu arbeiten oder ihnen wenigstens die Möglichkeit für lange, anregende Spaziergänge zu geben (auch ohne Leine und gemeinsam mit größeren Hunden)
2. Bei kleinen Hunden zieht der Niedlichkeitsfaktor mehr wie bei großen Hunden - das erstaunliche Ergebnis ist, daß kleine Hunde deutlich mehr Verhaltensweisen zeigen, welche Mensch als niedlich empfindet ... einschließlich dem gegenseitigen Abschlecken, wenn zwei oder mehr kleine Hunde im Haushalt sind. Als Belohnung für als niedlich empfundenes Verhalten scheint schon die erhöhte Aufmerksamkeit samt hoher Begeisterungslaute des Menschen auszureichen, um das Verhalten zu fördern und zu festigen.
3. Kleine Wurfzahlen - es ist möglich, daß sehr kleine Würfe (unter drei Welpen) vermehrt zu Tics führen, wenn es so wäre, dann wären hier ausgerechnet die Zwerghunde besonders von betroffen. Käme auch mit meiner Beobachtung hin, daß Zwerghunde und Kleinhunde deutlich häufiger schlecken, wie große Hunde.

Gibt mit Sicherheit noch weitaus mehr solcher Effekte, wenn man nur genau genug beobachtet und darauf achtet.
Wir haben es also selbst bei den beiden Hündchen mit hoher Wahrscheinlichkeit zwar mit Zuneigungsgesten zu tun (wenn die Beiden sich hassen würden, würden sie sich garantiert nicht gegenseitig abschlecken, dann würden sie sich eher an die Gurgel gehen oder sich permanent anknurren), aber halt auch in diesem Fall mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit angelernte Zuneigungsgesten, keine angeborenen.



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Re: Calming Signal: Lecken, Zeichen von Zuneigung unterbinde

Beitrag von Gast Luder » So 13. Dez 2009, 12:00

Ich denke das da etwas viel reininterpretiert wird. Ich persönlich kann es absolut nicht ab, abgeschleckt zu werden *schüttel*

Meine Hündin passt in Murx Schema, eine durch und durch unsichere Hündin. Sie schleckt jedem und alles die Hände, Arme und was sie sonst noch erwischt ab.

Ich mag das nicht und zieh dann den Arm etc. weg. Viele andere mögen das auch nicht, dann unterbinde ich das auch.

Damit muss sie leben ;)


Ich sehe es im übrigen auch mehr als Unterwürfigkeitsgeste oder wie im Fall der Kleinhunde bei Night als Tick


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Re: Calming Signal: Lecken, Zeichen von Zuneigung unterbinde

Beitrag von lapin » So 13. Dez 2009, 14:59

Ok...Lucy weckt uns jeden Morgen mit einem "Schleck" durchs Gesicht...(Was frühs übrigens wirklich "brrrr" ist :jaja:)
man könnte jetzt meinen, das ist ihre Art uns klar zu machen "ey ihr Ollschen steht auf, ich muss maaaaaaaaaal"...isses aber nicht...sie weckt uns, damit wir sie in den Arm nehmen zum kuscheln...
sie ist ein seltener "Lecker", aber wenn sie es tut, würde ich es nicht als Unterwürfigkeit interpretieren :hm:!


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Re: Calming Signal: Lecken, Zeichen von Zuneigung unterbinde

Beitrag von chien » So 13. Dez 2009, 15:03

Ich sehe es im übrigen auch mehr als Unterwürfigkeitsgeste oder wie im Fall der Kleinhunde bei Night als Tick
kann man so überhaupt nicht sehen finde ich, im Rudel lecken sich Gleichrangige auch ab und unter Welpen ist das auch zu beobachten und da kann man wirklich nicht von Unterwürfigkeitsgeste schon reden;)

Warum streicheln wir Menschen eigentlich einen Hund bzw. Tier?



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Re: Calming Signal: Lecken, Zeichen von Zuneigung unterbinde

Beitrag von Murx Pickwick » So 13. Dez 2009, 15:49

Wir sind Affen - und in der gesamten Affensippschaft ists nunmal so üblich, sich gegenseitig zu lausen.
Das Streicheln ist einfach ne Abart davon.

Es geht hier allerdings noch weiter - das Lausen wird auch politisch angewendet, man stellt sich gut oder man krault jemanden, den man gern zu etwas überreden will oder belohnt jemanden für eine gute Tat.
Genaugenommen ists uns Menschen also sogar angeboren, mit Streicheln zu belohnen, was hier erlernt dazukommt, ist einzig, daß wir auch andere Arten für ihr Wohlverhalten mit Streicheln belohnen wollen (dem Hund ists nur Recht, der läßt sich gewöhnlicherweise gerne streicheln.)

Interessanterweise ist das Füttern anderer Arten uns auch angeboren, man kann es bei Schimpansen und einigen Hundsaffen sogar regelmäßig beobachten. Bei Schimpansen allerdings meist mit dem Hintergedanken, erst das Tier anzulocken, dann zu töten, um das Fleisch wiederum politisch taktisch in der eigenen Gruppe zu verteilen, um in Rangkämpfen genügend Rückhalt von genügend Gruppenmitgliedern zu bekommen. Genaugenommen hat also sogar unsere Tierhaltung ihre Wurzeln im ganz normalen äffischen Verhalten und ist keine Neuerfindung des Menschen, sondern eine Weiterentwicklung des Anlockens mit Futter und Aufessens der auf den Leim gegangenen Beute.

Eine echte Besonderheit stellt die Koevolution der hündischen und der menschlichen Kommunikation dar - anders wie Wölfe lernen Hunde sehr gut, die menschliche Mimik und Gestik richtig zu interpretieren - und nicht nur das, sie zu kopieren und selbst richtig anzuwenden, soweit es ihnen aufgrund ihrer Anatomik möglich ist.
Hunde, welche nur zur Arbeit Kontakt mit ihren Menschen haben, haben deshalb auch eine sehr eingeschränkte Mimik, Hunde, welche eng mit Menschen zusammenleben, haben sehr oft ein sehr lebendiges Gesicht. Auf Hundeplätzen erkennt man deshalb oft relativ zielsicher die Hunde, welche im Zwinger wohnen und nur zur Arbeit rausgeholt werden, und Hunden, welche in den Familien aufgewachsen und vollwertige Gruppenmitglieder in der Familie sind.



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Re: Calming Signal: Lecken, Zeichen von Zuneigung unterbinde

Beitrag von Dogmaniac » So 13. Dez 2009, 16:07

Ich denke nicht das das abschlecken NUR was mit unsicherheit und Demut zutun hat, sonst wäre Amy der unsicherste Hund der Welt und das ist ja nun überhaupt nicht der Fall! Der Hund der bei uns am wenigsten schleckt ist Leo, und er ist mit Abstand der unsichreste Hund von den dreien (egal ob der Bezug auf Hunde untereinander ffällt, oder auf die Mensch-Hund Beziehung.)

Schlecken ist auch oft einfach nur ne Übersprungshandlung. Wenn der Hund im Zwispalt ist, d.h. ja aber noch lange nicht das er unsicher oder demütug ist. Wenn Amy was vom Tisch klauen will dann schaut sie sich erst um, schleckt sich über die Zunge und klaut dann, der Zwispalt ist das sie genau weiß das sie es nicht darf, es aber trotzdem tut.

Das Abschlecken im Gesicht oder Hände kann einfach ne Beschwichtigung sein, heißt aber auch noch lang nicht das es unsicherheit bedeutet, sonst müßten alle Hunde die in einer klaren Rudelstruktur leben in Angst und schrecken leben. Amy liebt es einfach Menschen abzuschlecken und Leo oder Arco übers Maul zu fahren. Ganz oft macht sie das aber wenn sie gerade fresch war und Leo beschwichtigen will, um zu sagen "okay war dumm, ich tus nie wieder, tu mir nicht weh, frieden"

Ich mag es nicht unbedingt wenn meine Hunde mich ablecken, aber Amy macht das auf eine so süße Art und Weise, das man es als Mensch nur als "ich hab dich soooooo lieb" interpretieren kann. Wenn Arco anfängt rumzuschlecken mag ich das gar nicht, nicht weil ich ihn nicht so sehr mag, sondern weil er es einfach nicht so zart macht wie Amy, und einen immer vollschlabbert.

Leo leckt einen nie ab :) er gibt so gar Küschen ohne Zunge, und das macht er wirklich! Wenn ich von der Arbeit heim komme dann springt er an mir hoch und drückt mir seine Schnauze ins Gesicht, als ob er mir einen willkommenskuss geben wollte. Und das macht er nur so, jeden Tag.


www.sporty-dogs.de

Glücklich wer, das was er liebt, voll Mut zu verteidigen wagt.

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Re: Calming Signal: Lecken, Zeichen von Zuneigung unterbinde

Beitrag von chien » So 13. Dez 2009, 16:27

Ich sehe das einfach als Kommunikationshandlung, der Hund hat keine Hände im wie wir, er kann nicht anfassen bzw. streicheln, er kommuniziert mit Lauten und Gesten, Lecken könnte ja auch eine Art Streicheln sein zum Beispiel. Ein Hund hält ja auch etwas mit seinem Maul fest im Gegensatz zu uns die es mit Händen festhalten.



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Re: Calming Signal: Lecken, Zeichen von Zuneigung unterbinde

Beitrag von Nightmoon » So 13. Dez 2009, 20:59

chienloup hat geschrieben:
Ich sehe es im übrigen auch mehr als Unterwürfigkeitsgeste oder wie im Fall der Kleinhunde bei Night als Tick
kann man so überhaupt nicht sehen finde ich, im Rudel lecken sich Gleichrangige auch ab und unter Welpen ist das auch zu beobachten und da kann man wirklich nicht von Unterwürfigkeitsgeste schon reden;)

Warum streicheln wir Menschen eigentlich einen Hund bzw. Tier?
Dass die Abschlabberei inzwischen als eine Art Tick ausgeartet ist, das könnte schon sein, aber die Hunde machen das aus freien Stücken, auch wenn sie alleine sind. Sie brauchen dazu also keine Animatiion und auch vorher brauchten sie diese nicht. Sie tun es einfach und scheinen Gefallen daran zu haben. :hm:

Obwohl es zwei kleine Hunde sind, es sind keine typischen Schoßhündchen, die man sich bei den Rassen vorstellt. Ganz das Gegenteil ist der Fall. Dadurch, dass ich sie beinahe jeden Tag sehe und um mich habe, weiß ich es. Sie sind supergut sozialisiert, werden optimal ernährt, haben eine Topfigur, haben eine gute Erziehung, bekommen viel Bewegung, werden geistig gefordert, bekommen viel Liebe und Streicheleinheiten-keine Schläge oder sonstige Grausamkeiten... haben regelmäßigen Umgang mit anderen Tieren und Hunden (wesentlich größere Hunde) regelmäßige Tierarztbesuche... usw.. Man kann durchaus sagen, dass sie ein ziemlich perfektes Hundeleben haben.
:grübel: Ich glaube nicht, dass sie es aus langer Weile tun.

Das Abschlabbern von uns Menschen sehe ich eher als eine Art Aufmerksamkeit erhalten und geben an. Sicherlich ist das nicht angeboren. Hunde haben den lieben langen Tag im Grunde genommen nichts anderes zu tun, als uns Zweibeiner abzuchecken und auszutesten. Sie lernen uns über jede kleine Geste und Mimik einzuschätzen. Ich denke schon, dass sie sich einige Sachen abgucken und versuchen diese nachzuahmen. Beim Abschlabbern muss es meiner Meinung um Symphatiebekundungen gehen, um ein harmonisches Rudel sozusagen darzustellen und Harmonie ist die Stärke eines jeden Rudels. Halt ähnlich, wie das Lausen bei den Affen.

Wie sollte man Tessas Verhalten sonst beurteilen, dass wenn sie etwas, für sie total Leckeres bekam, anschließend sie zu mir kommt und mir einen einzigen Schlapp über den Handrücken gibt und dann weiter geht. Meine Interpretation dazu halt " dankeschön, das war saulecker - gerne wieder mal". Denn sie macht es nicht immer und schon gar nicht auf Kommando. :hm: Ich bekam auch keinen Kuss hinterher, wenn ich für die Familie total lecker gekocht hatte. Da schlang man es hinter und wenn der Teller leer war, dann hatte ich zu wissen, dass es super war. :jaja: So in etwa..... ;) Von daher konnte sie es sich auch nicht abgeguckt haben.
Sie macht viele Ding, wo ich nicht weiß, von wem sie das hat oder wo sie sich das abgeguckt haben könnte. Da es für mich aber alltäglich ist, fällt es mir wahrscheinlich gar nicht mehr auf. Ich merke das nur über Besucher, die mir das ab und an sagen, weil denen das auffällt.


Nun noch kurz zus Frage von Chien, warum wir unsere Hunde streicheln...
Weil es sich gut anfühlt? Streicheln baut bei uns Stress ab, das ist wissentschaftlich erwiesen. Streicheln entspannt uns innerlich und macht uns ausgeglichener. Die Hunde haben gelernt, dass Streicheln etwas Positives ist und manche Hunde lassen sich regelrecht durchkraulen.
Es hat auch einen gesundheitlichen Aspekt für die Tiere. Ihr Kreislauf und die Durchblutung werden dabei angeregt. Ebenso bauen sie beim duchkraulen ebenso Stress ab, wie wir es dabei tun.
Wenn wir sehen, dass unser Hund sich dabei wohlfühlt, dann tun wir das noch lieber. Somit schließt sich der kreislauf. Aber es ist auch eine anerzogene Wohltat, die wahrscheinlich schon bei Welpen durchs Ablecken des gesamten Körpers gefördert wird. Vielleicht ist das auch die Grundsteinlegung fürs Schön-Empfinden des Hundes, wenn er gestreichelt wird.


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