„belastetes“ Gras verfüttern?

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Giftige Pflanzen die hier aufgeführt oder vorgestellt werden, stellen für Tiere die Ad Libitum ernährt werden selten eine Gefahr dar, da sie in der Lage sind zu selektieren und daher immer wissen, was fressbar und genießbar ist und was nicht.

Wie in allen Fällen auch, ist jedes Tier individuell zu betrachten und man sollte neue Pflanzen IMMER langsam anfüttern.
Jedes Tier kann unterschiedliche Dinge auch unterschiedlich vertragen.

Die User sprechen von eigenen Erfahrungen, es liegt an Euch, Eure zu sammeln.
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krümel 94
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„belastetes“ Gras verfüttern?

Beitrag von krümel 94 » Do 27. Mär 2014, 10:42

hallo :)

ich habe mal ne frage wegen dem thema wiese ;)

ich bin vor kurzem umgezogen und soweit ich es bisher gesehen hab, gibt es hier keine wiese die nicht „nur“ gedüngt ist, sondern die wiesen liegen direkt an der Autobahn bzw ich habe nur wegränder gefunden, wo auch fleißig von hunden gedüngt wird :roll:

ansonsten gibt es viel wald und felder, also nix wo ich wirklich das bisherige grünzeug finden kann :(
kann ich dieses gras dennoch ohne bedenken verfüttern, ggf mit vorheringem abspülen?

derzeit bekomm ich schon böse blicke von den schweinis, weil es immer noch nur gemüse und heu gibt :hehe:
aber wenn ich wieder zeit zum sammeln und suchen habe, halte ich auch nach weiteren wiesen ausschau ;)


ganz zur not kann ich auch noch auf meiner alten futterwiese sammeln, da ich noch in jena arbeite. allerdings gehen da noch mal 2-3stunden extra drauf um da hin zu fahrn und dann wieder zum bhf, zudem wird es im sommer sicher richtig warm im zug sein, was ja auch nich so toll für das gras ist :grübel:

LG krümel :)



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darie
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Re: „belastetes“ Gras verfüttern?

Beitrag von darie » Do 27. Mär 2014, 11:11

Ich würds wohl nicht verfüttern :grübel: aber möglich, dass das ne Kopfsache bei mir ist, wenn ich weiß, dass da z.B. Hunde-Urin drauf ist

Gibt es bei Dir keine Kleingärtnervereine? Dort stehen oft Gärten leer und man kann nach Nachfrage dort zumindest nach Grünfutter schauen solange die nicht neu verpachtet sind.

Oder einen Friedhof?



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Re: „belastetes“ Gras verfüttern?

Beitrag von Hasilein » Do 27. Mär 2014, 11:45

Ich wäre ja froh, wenn meine Hasen Hundewiese fressen würden! Hundeurin ist ja nicht schlimm.
Im Moment sammel ich auch auf gedüngten Wiesen, wo Wiesenlieschgras, Knaulgras und auch Weidelgras wächst. Da pullern die Hunde wenigstens nicht auf jeden Halm.
Anfang März hab ich an Bundesstraßen Vogelmieren und Gras gesammelt. Was soll ich machen? Denen alles vorenthalten?
Ich verfüttere jetzt viele Ästchen mit Laub. Das ist auch eine gute Alternative, um genug zusammenzukriegen. Da pieseln die Hunde nicht drauf! :smile:

Ich versuche, von möglichst vielen verschiedenen Sammelstellen Futter anzubieten. Dann hab ich nen Biobauern, wo ich im Ort von deren Acker Rotklee und Gras pflücken darf.
Oft fahr ich auch für eben mal was sammeln 30-40 Km.
Ich weiß, da können viel Zeit und Nerven draufgehen. Besonders deshalb, weil hier alles Naturschutzgebiete sind. Da muß man ständig warten, bis die Leute weg sind.
Wenn ich Gemüse anbieten würde, würden die Hasen glatt in einen Hungerstreik gehen. Allerdings hab ich Glück, da der Wirsing auf´einem Acker hier schießt, da gehn die wohl dran. Und den darf ich abernten, solange der noch steht.



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Re: „belastetes“ Gras verfüttern?

Beitrag von Selene » Do 27. Mär 2014, 12:15

Bei Wegrand bin ich nicht zimperlich, solange es nur ein Hundeweg ist, oder eine wenig befahrene Straße. Hundehäufchen werden halt umgangen ;) Von viel befahrenen Straßen fütter ich aber nicht. Das hatte ich mal gemacht, als wir noch in unserer alten Wohnung gewohnt haben, und ich hatte das Gefühl, dass bei der gesamten Gruppe das Wohlbefinden nicht so gut war in der Zeit - obwohl das Grünzeug von einer Wiese zwischen zwei viel befahrenen Straßen (Abstand 50m) dem Gemüse immer noch um Längen vorgezogen wurde. Ich habs dann gelassen, weil ich Angst hatte, dass die richtig krank werden.


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Re: „belastetes“ Gras verfüttern?

Beitrag von Murx Pickwick » Do 27. Mär 2014, 12:46

Die beste Sammelstelle, die ich hatte, war ein Dreieck zwischen zwei vielbefahrenen Straßen ... allerdings nicht gerade Autobahn. Die Wiese, die ich dort gepflückt hatte, wurde selbst vom mäkligsten Kaninchen gern gefressen- und es tat ihnen gut. Nur für die Meerschweinchen war die Wiese eigentlich zu fett (viel Löwenzahn, Bärenklau, Wiesenplatterbse, Hornklee etc, dazu sehr viel Knaulgras, Wiesenfuchsschwanz und ähnlich zuckerhaltige Gräser)

Inzwischen hab ich ganz andere Möglichkeiten und keine Kaninchen mehr ... also brauch ich diese Sammelstelle nicht mehr. Wenn man jedoch gar nix anderes hat, sind solche Stellen immer noch besser, wie gar keine Sammelstelle.

Das Gemüse, was wir so in den Läden angeboten bekommen, ist übrigens oft auch nicht so ohne - konventionelles Obst und Gemüse ist oft stark belastet mit Pestizidrückständen, Biogemüse wächst teilweise auf Randstücken, die von den konventionellen Landwirten nicht gern bewirtschaftet werden, weil sie einfach für die Maschinenverarbeitung zu ungünstig liegen - darunter gibt es etliche Biofelder, die direkt an vielbefahrenen Straßen einschließlich Autobahnen angelegt sind und mit der weitesten Stelle nur 20 - 50m von der Straße/Autobahn entfernt sind.
Auch beim Heu kauft man sich oftmals Heu, welches entweder Wiese von Autobahndreiecken ist, oder aber, noch schlimmer, schonend heißluftgetrocknet ist ... schonend heißluftgetrocknet heißt zu gut deutsch, es wurde mit Dieselgeneratorabgasen getrocknet!

Wenn man wirklich unbelastetes Futter verfüttern will in der heutigen Zeit, muß man entweder sein Futter regelmäßig ins Labor schicken und auf alles mögliche und unmögliche untersuchen lassen oder aber man kennt die Stellen, wo geerntet wurde - anders ist das bei käuflicher Ware nicht mehr möglich, hochbelastetes Futter auszuschließen. Fast immer ist es nur Illusion, wenn man glaubt, daß das, was in der Ladentheke oder im Tierhandel zu ergattern ist, unbelasteter ist, wie das, was man selbst auf Hundewiese und auf Wiesen an vielbefahrenen Straßen sammelt.

Klar ... wenn man unbelastete Sammelstellen kennt, sollte man da auch so oft, wie es praktikabel ist, sammeln - die Tiere werden es einem mit Gesundheit danken. Aber wenn es nicht geht und man nur belastete Sammelstellen hat, muß man damit klarkommen ... und damit auch die Tiere. Sie zeigen einem schon, was gar nicht mehr geht und wo Gemüse dann doch die gesündere Alternative ist.
Der Rest ist gute Beobachtung seiner Tiere ... wenn man merkt, daß die Tiere mit dem Futter einer bestimmten Wiese nicht mehr so toll drauf sind, läßt man halt dieses Futter zwangsweise weg - was soll man denn auch sonst tun?



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Re: „belastetes“ Gras verfüttern?

Beitrag von Hasilein » Do 27. Mär 2014, 13:22

Ja, so Dreiecke sind echt klasse!

Ich bau ja jetzt zusätzlich an. Nur markiert da jetzt der Marder! :arg:

Der Biobauer hier hat seine Felder auch hier an den Bundesstraßen. Alle Felder, auch die konventionellen, liegen fast alle an Straßen, Autobahnen oder Bundesstraßen.
Wenn nicht, dann wird eben noch schnell Round-Up auf den fertigen Weizen gesprüht!
Irgendwas hat man immer!
Wenn ich am Rhein hektarweise Fuchsschwanz und auch paar Wiesenplatterbsen gefunden hab, dann darf ich nicht drüber nachdenken, was da bei den Überschwemmungen alles so passiert.

Die Kaninchen machen eh immer so Pausen, wo ich dann merke, daß es jetzt reicht und sie wieder was anderes wollen. Aber wenn sie was gerne fressen, sei es auch von Bundesstraßen, dann sollen sie auch tun!
Ich schau halt nur, daß die Sammelstellen kontinuierlich wechseln.

(Letztes Jahr war ich so verzweifelt, weil sie kein Hundezeugs angerührt hatten, daß ich alles Mögliche ausprobiert hatte. "Wiese an Natron", mit Apfelsaft, kalt und warm gewaschen, mit Pollensoße, und was weiß ich nicht. :saphira: Ich konnte sie aber nicht reinlegen!)



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Re: „belastetes“ Gras verfüttern?

Beitrag von krümel 94 » Fr 28. Mär 2014, 18:51

Ich hatte bisher noch nicht die gelegenheit mich hier großartig umzusehen. Eine Kleingartenanlage habe ich aber schon gefunden, liegt sehr dicht an der autobahn :?
Hasilein hat geschrieben:Oft fahr ich auch für eben mal was sammeln 30-40 Km.
Darf ich fragen wo du wohnst? :lieb:
Mit dem radius könnte ich auch auf meiner alten Wiese sammeln und unterwegs auch noch mehr.als genug sammeln :hehe:

Ich hatte bisher nur in nem radius von etwa 5km geguckt :schäm:
Ab nächste woche werd ich wohl etwas mehr Zeit haben und mal mit Fahrrad und grasbeutel los ziehen ;)

Werde auf jedenfall auch mal die umliegenden dörfer abfahren, wird auf jedenfall gedüngt sein aber besser als Autobahn :)



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Re: „belastetes“ Gras verfüttern?

Beitrag von Hasilein » Fr 28. Mär 2014, 19:09

Ich wohn in der Nähe von Düsseldorf.

Du mußt das ja nicht jeden Tag machen. Dann fährste halt mal ab und zu zur alten Wiese und sammelst so richtig was. Und dann findest du bestimmt was in den Dörfern, und hier und da...Da kommt dann bestimmt was Ordentliches zusammen. :smile:

Oder mal gedüngt, mal Autobahn...



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Re: „belastetes“ Gras verfüttern?

Beitrag von Amitaba » So 12. Okt 2014, 21:28

Also kann man auch neben normalen Feldern sammeln? Ich habe da ja etwas Angst, wenn die Bauern da spritzen oder das die Stadt da irgendwas gespritzt hat...andereseits hole ich Gemüse vom Supermarkt und das wird dann ja auch immer gespritzt sein.


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Re: „belastetes“ Gras verfüttern?

Beitrag von Murx Pickwick » So 12. Okt 2014, 23:27

Vermutlich sind Feldränder und Gräben um Feldern die belastetsten Orte, an denen man in Deutschland sammeln kann ... wenn du jedoch nichts anderes hast, bleibt dir nix anderes übrig, wie an Feldrändern zu sammeln - ich selbst hatte im Herbst dort für die Kaninchen und Meerschweinchen etliches gesammelt ...

Je belasteter die Pflückstellen sind, desto häufiger sollte von unterschiedlichen Pflückstellen geholt werden - hat nen ganz einfachen Grund, so werden die enthaltenen Giftstoffe verdünnt und die Belastung ist dann nicht so hoch - und dennoch hat man die heilende Wirkung der wildwachsenden Pflanzen.



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Re: „belastetes“ Gras verfüttern?

Beitrag von Saubergschweinchen » Mo 13. Okt 2014, 07:30

Ab und an, gibts bei mir auch Feldrand weil dort einfach Pflanzen wachsen die ich nirgends anders finden kann. Ackerstiefmütterchen, Rainfarn, Ackerhelllerkraut usw. hol ich fast nur von da.

Ich habe mich auch lange Zeit nicht getraut, mittlerweile bin ich der Überzeugung das es schädlicher ist kein Wiesenfutter zu füttern als das Grün von Feldrändern, Straßenrändern und Hundewiesen zu beziehen.

Und das das Supermarktgemüse immer belastet ist, damit hast du recht. Wenn man nicht alles vom Demeterbauernhof bezieht dann ist das auch kein Argument gegen Wegrand-Futter.


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