CC + andere industriell verarbeitete Futtermittel u. d. Darm

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Giftige Pflanzen die hier aufgeführt oder vorgestellt werden, stellen für Tiere die Ad Libitum ernährt werden selten eine Gefahr dar, da sie in der Lage sind zu selektieren und daher immer wissen, was fressbar und genießbar ist und was nicht.

Wie in allen Fällen auch, ist jedes Tier individuell zu betrachten und man sollte neue Pflanzen IMMER langsam anfüttern.
Jedes Tier kann unterschiedliche Dinge auch unterschiedlich vertragen.

Die User sprechen von eigenen Erfahrungen, es liegt an Euch, Eure zu sammeln.
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CC + andere industriell verarbeitete Futtermittel u. d. Darm

Beitrag von Miss Marple » Di 5. Apr 2011, 20:45

Dupliziert aus: https://www.tierpla.net/gesundheit-meerschweinchen/schmerzmittel-fur-zahnschweinchen-t9568.html" onclick="window.open(this.href);return false;
Zur Frage, welche Schäden zermahlene Strukturfasern verursachen können und warum sie ihre physiologischen Aufgaben nicht erfüllen.



Kein Päppeln mehr? Bin froh, dass er das CC ohne Aufgasungen im Dünndarm überstanden hat! :top:


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Re: Schmerzmittel für Zahnschweinchen

Beitrag von Alex » Di 5. Apr 2011, 21:58

Du Miss Marple - Aufgasung hin oder her, natürlich ist der Kot heute Matsche - aber der Kerl wäre fast hops gegangen. Es ging hier ums Überleben. Ich hätte alles in ihn rein gestopft.......
Gerade sitzt er vor mir und frisst Gras.
Er will nur fressen wenn er bei mir auf dem Schreibtisch sitzt....

Nein kein Päppeln, aber ein "Anschubser" hin und wieder. 2-3 Spritzen Brei genügen und er frisst sein Frischfutter.



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Re: Schmerzmittel für Zahnschweinchen

Beitrag von Miss Marple » Mi 6. Apr 2011, 13:06

Alex hat geschrieben:Du Miss Marple - Aufgasung hin oder her, natürlich ist der Kot heute Matsche - aber der Kerl wäre fast hops gegangen. Es ging hier ums Überleben. Ich hätte alles in ihn rein gestopft.......
Das Füttern von Critical Care hat also das Überleben ermöglicht?
Gut, ne Zwangsernährunsdiskussion ist noch mal ein anderes Thema, wobei ich sagen muss, seit ich es sehr bewußt in den Foren beobachte, sehe ich schon, dass zwangsernährte Tiere vermehrt zu Milben, Pilz und Abszessen neigen.
Mir ging es um Aufgasungen im Dünndarm durch vermahlene Futterkomponenten.
Timothee-Gras (getrocknet und geschrotet), Sojaschalen, Weizenkeime, Haferschälkleie, Weizenfuttermehl, Sojaproteinkonzentrat, Kochsalz, Melasse, Hefe (hitzeinaktiviert), Vitamin-, Spurenelementvormischung.
Zum einen erst mal alles Sachen, die man anfüttern müsste, da unbekannt. Die Vitaminmischung ist sicherlich auch eine künstliche. Ich weiß nun leider immer noch nicht, wie man natürliche Vitamine in solch einem Pulver konserviert.

Dann weiß ich auch nicht, welcher Nager einen Verdauungstrakt hat, der mit solchen Futtermehlen klar kommt. Zwar werden bei Ernährungsthemen leider immer wieder Wildmeerschweinchen und domestizierte Meerschweinchen in einen Topf geworfen, aber in dem Fall geht es um die Darmpassage der Tiere an sich. Futtermehle haben eine Konsistenz, wie sie im Nahrungsspektrum der Meerschweinchen nicht vorkommen. So fein wird nichts zerkaut. Dieser Brei verweilt länger als die normale Nahrung im Dünndarm, weil die schwache Peristaltik bei dieser unnatürlichen Konsistenz nicht nachkommt (zerkaute Fasern schieben sich einfach besser als solch ein Mehl) und man von oben gar nicht so schnell nachschieben kann wie Bakterien aus Dickdarm und Blinddarm, die nix im Dünndarm zu suchen haben, einwandern. Der Nahrungsbrei beginnt zu gären, weil nun Bakterien da sind, die normalerweise, falls sie mal in den Dünndarm einwandern, durch regelmäßiges Fressen gleich wieder raus geschoben werden. -> Aufgasungen.
Bei einem fastenden Schweinchen ist nichts im Dünndarm, was gären könnte.

Für ein Zahnschweinchen finde ich diese Aufgasungen um so kritischer, weil ja über den Dünndarm die Nährstoffe ins Blut gelangen. Und gerade ein Zahnschweinchen ist mehr als jedes andere Tier von der Versorgung mit Nährstoffen für den Zahn- und Kieferaufbau und halbwegs gesunde Maulschleimhaut abhängig.

Aus dem Grund meine Freude, dass Maxi es so gut überstanden hat.


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Re: Schmerzmittel für Zahnschweinchen

Beitrag von Kirja » Mi 6. Apr 2011, 13:20

Natürlich ist CC nicht gut und im Normalfall hätte ich es nie einem Schweinchen gegeben.... Aber wir sind mit Maxi zu Alex gefahren, um ihn erlösen zu lassen. Es war der letzte Versuch, alles oder nichts. CC hat er freiwillig genommen, von dem selbstgemachten Brei wollte er gar nichts.

Klar - allgemein kein CC. Aber wenn ich die Wahl habe zwischen Euthanasie und CC, probier ich es halt nochmal mit dem Teufelszeug.


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Re: Schmerzmittel für Zahnschweinchen

Beitrag von Alex » Mi 6. Apr 2011, 13:35

So eien Scheiße - jetzt habe ich gerade einen seitenlangen Text dazu geschrieben und nun ist er weg. Kann ich den wieder finden?
Hab nämlich keinen Bock mehr alles nochmal zu schreiben und muss jetzt weg.

Vielleicht antworte ich darauf heute Abend nochmals.



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Re: Schmerzmittel für Zahnschweinchen

Beitrag von daniii » Mi 6. Apr 2011, 13:39

Och Mensch, Alex ;) Jetzt war ich so gespannt auf deine Antwort zu der CC-Geschichte. Weil Bela das ja lange bekommen hat, bis ich dann auf Kräuterbrei umgestiegen bin, und ich glaube, dass ich ihm damit den Darm ruiniert habe, aber trotzdem wüsste ich nicht, ob ich bei einem Zahnschweinchen, das keinen selbstgemachten Brei möchte, nicht doch probeweise noch mal CC anbieten würde :schäm: Obwohl mir bei dem Gedanken nicht wohl ist :?


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Re: Schmerzmittel für Zahnschweinchen

Beitrag von Miss Marple » Mi 6. Apr 2011, 13:44

Alex hat geschrieben:So eien Scheiße - jetzt habe ich gerade einen seitenlangen Text dazu geschrieben und nun ist er weg. Kann ich den wieder finden?
Eigentlich mit Klick auf Pfeil zurück. Zumindest bei Firefox geht das bei mir. Schade!


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Re: Schmerzmittel für Zahnschweinchen

Beitrag von Alex » Mi 6. Apr 2011, 15:16

So, bin aus der Stadt schneller zurück als ich dachte. Habe die Skripte für die Kräuterexkursion am Samstag drucken lassen.
Total prima, habe unterwegs eine Stelle mit gaaanz viel Vogelmiere gefunden. Heute hat Maxi Vogelmierentag ;)

Ich versuchs nochmal, obwohls so blöd ist, der erste Text kam fett aus dem Bauch und nun alles wiederholen :arg:

Thema CC.

Jaaaa Marple hat Recht. Schlecht für den Düda, feingemahlenes ist Scheiße, Zeug drin was blöd ist.

1. Maxi:
Maxi wäre vor 2 Tagen fast gestorben.
Er hat nichts mehr gefressen. Seinen eingenen Brei hat er ausgwürgt. Keine Aufnahme von festem Futter.
Es war kurz vor Eutha, aber davor teste ich immer ganz gerne nochmals die Futteraufnahme selber. Wie schluckt das Tier, wie kaut es.
Dazu habe ich mein CC angerührt (warum ich es in der Praxis habe ist dann Punkt 2).
Maxi hat es gierig gefressen.
Es hat damit sein Leben gerettet.
Ja, Fasten ist ne tolle Sache. Wildtiere fasten auch. Viele hören aber auch auf zu Fressen und sterben. Maxi wäre gestorben. Was ich zum Thema Fasten beim Herbivoren halte - ein anderes Mal.
Soviel jetzt - manchmal ist es Segen, manchmal tötet es.
CC in Maxis Darm ist unnatürlich. So wie 10 Narkosen in einem Jahr, Zähne runter schleifen, Schmerzmittel und Päppeln.
Maxi als Wildtier wäre längst zu Futter für ein anderes Tier geworden.
Ich habe an dem Tag CC genommen weil es in meiner Praxis ist und weil es schnell geht und weil ich mich eigentlich nur davon überzeugen wollte, ob ich ihn töten soll, oder nicht.
Maxi hat viele Probleme. Natürlich hat er jetzt Durchfall. Aber er frisst. Gerade mit Genuss seine Vogelmiere.
Maxi wird nicht alt werden. Wieviele Narkosen verkraftet sein Körper?
Wir haben ihm Vorgestern noch mal aus dem Tunnel mit dem Licht geholt, mit CC.
Ich glaube sein Tod wird nicht CC sein. Es hat ihm den Appetit wieder gebracht.
Mir ist völlig Wurscht wie, aber er frisst, das ist mir wichtig.
Hmmmmmm Vogelmiere - ihr solltet ihn jetzt sehen!!
2. CC in meiner Praxis:
In meine Praxis kommen zu 5% Menschen wie Sachenbauers, Isas, Steffis.......Zu 25% besorgte und interessierte Tierhalter und zu 70% "Normalo-Heimtierbesitzer".
Man muss lernen Kompromisse einzugehen, ich kann nicht alle missionieren. Wir hatten das Thema schon an anderer Stelle. Und ich bin gewiss die Art von Tierärztin die viel, sehr viel für ihre Patienten tut und viel, sehr viel aufklärt und unter die Arme greift. Nicht umsonst kochen sehr viele meiner Hundebesitzer schon selber. Aber es gibt auch die anderen Situationen. Schnell muss es gehen. Einfach muss es sein. Manchmal rettet CC Leben. Weil nicht jedes Fasten beim Heimtier zur Gesundung führt. In der Praxis ist CC schnell angerührt und der Besitzer ist damit nicht überfordert.
Ebenso ein Thema ist BB.
3. CC Überhaupt:
Ja - CC hat im gesunden Meerlidarm nichts zu suchen. Ebenso wie 10 Narkosen in einem Jahr. Metacam. Levothyroxin, Antibiotika.........
Millionen von Heimtieren leben von Vitakraft und Co. (Nicht falsch verstehen, ich hasse das Zeug auch) und außergewöhnlich viele von ihnen leben ein Leben lang damit ohne Probleme. "Nein Frau Doktor, alle meine Kaninchen haben schon immer Getreide gefressen und waren nie krank"..........
Ich kenne Kaninchen und Meerlis die leben nur noch dank CC und das ohne Probleme mit dem Darm. Ihnen geht es wahrscheinlich so, wie den Millionen die ohne Probleme mit Vitakraft alt werden.
Toll ist es nicht, aber manchmal haut es hin.
Ich habe mehrere Wochen in der Uniklinik München in der Station für Kleine Heimtiere, in der Chirurgie, gearbeitet. Dort sind alle mit CC gepäppelt worden. Sie hatten guten Kot und waren gesund. Mir ist nicht bekannt, dass hinterher alle einen kaputten Darm hatten.
Ich denke der Körper kann so einiges kompensieren und reparieren.
Vieles von dem was wir in der Medizin machen ist schädlich. Die Tiermedizin, ja sogar die Haltung der Tiere ist nie natürlich. Wollen wir hier immer auf Natürlichkeit pochen, sollten wir keine Tiere mehr halten (bissi überspitzt, aber ihr wisst was ich meine). Kompromisse sind in meinem Job täglich Brot. Und bei Euch Zuhause eigentlich auch.
Vielleicht, wenn ich mal reich und berühmt werde, schaffe ich es und mache eine größere Praxis auf und verkaufe mein eigenes Phyto, Kräuter und Päppelbrei ;)
Ich bezweifle aber auch, dass jeder selber gemachte Päppelbrei tatsächlich dem Bedarf des Tieres entspricht.
CC ist gedacht für schwer kranke Tiere, für kurzfristig, um den Energiebedarf zu decken. Bei allem Scheiß der drin ist, so ist es berechnet. Gerade neulich hatte ich das Thema mit dem Chef von Almapharm (die machen auch so ein Päppelpulver) ich habe bei ihm über diese Breie geschimpft. Er hat mich aufgeklärt und gemeint, es seien nur Päppelbreie für schwer kranke Tiere die kurzfristig eine gewisse Energieversorgung brauchen. Die bekäme man mit selber zerstampftem Heu nicht hin. Der Typ ist nicht nur Chef der Firma, er ist ein großer Phytotherapeut und Kämpfer für die Phytotherapie.
Ich selber arbeite mit einer Ernährungsberaterin zusammen. Die muss ich mal bezüglich der Heimtiere fragen.
Also CC Fluch oder Segen - das hängt von Einzelfall ab.
Es gibt Situationen da muss man einfach die Prioritäten abklären und etsprechend handeln.
Auch BB kann, in der Tierarztpraxis, mal ein Segen sein.
Was kann ich als TÄ bei einer kaputten Darmflora machen?
Es gibt verschiedene Möglichkeiten und die hängen wieder vom Tierbesitzer ab, der vor mir steht.
1. Die Sachenbauersche Art : - Phytotherapeutische und diätetische Behandlung. Möglich weil eben Sachenbauers und weil die Tiere naturnah gehalten werden. Die Umgebung, die Haltung, die Ernähung stimmt.
2. die anderen: Nahrungsumstellung und Haltungsbedingungen ansprechen und versuchen aufzuklären. Klappt machmal, nicht immer.
Schadenbegrenzung durchführen......das ist meißt der Fall.

Der spinnt, jetzt will er gerade eine Haselnussblüte fressen :shock:


Sodala nun muss ich in die Praxis - Maxi darf gleich wieder nach Hause :)



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Re: Schmerzmittel für Zahnschweinchen

Beitrag von daniii » Mi 6. Apr 2011, 15:30

Alex hat geschrieben:CC ist gedacht für schwer kranke Tiere, für kurzfristig, um den Energiebedarf zu decken. Bei allem Scheiß der drin ist, so ist es berechnet. Gerade neulich hatte ich das Thema mit dem Chef von Almapharm (die machen auch so ein Päppelpulver) ich habe bei ihm über diese Breie geschimpft. Er hat mich aufgeklärt und gemeint, es seien nur Päppelbreie für schwer kranke Tiere die kurzfristig eine gewisse Energieversorgung brauchen. Die bekäme man mit selber zerstampftem Heu nicht hin. Der Typ ist nicht nur Chef der Firma, er ist ein großer Phytotherapeut und Kämpfer für die Phytotherapie.
Ich selber arbeite mit einer Ernährungsberaterin zusammen. Die muss ich mal bezüglich der Heimtiere fragen.
Also CC Fluch oder Segen - das hängt von Einzelfall ab.
Es gibt Situationen da muss man einfach die Prioritäten abklären und etsprechend handeln.
Ok, das heißt für mich jetzt, dass die CC-Gabe bei Bela zumindest am Anfang gar nicht NUR falsch war, denn es ging ja wirklich darum, ihn am Leben zu halten, bis sich das mit den Zähnen wieder reguliert. Das ist dann halt leider nie passiert, und dummerweise war ich nur bei Tierärzten, die mir leider keine Alternativen genannt haben und die dauerhafte Gabe von CC (und BB) für notwendig hielten. Dabei war ich doch bereit, Sachen für meinen Belaknuffel zu ändern :sauer: Naja, nächstes Mal weiß ichs besser. Und dann frag ich gleich dich, Alex. Und zu dir komme ich auch definitiv für sämtliche notwendig werdenden Zahnkorrekturen ;) Auch wenn ich hoffe, dass es nie nötig sein wird.
Alex hat geschrieben:Ja, Fasten ist ne tolle Sache. Wildtiere fasten auch. Viele hören aber auch auf zu Fressen und sterben. Maxi wäre gestorben. Was ich zum Thema Fasten beim Herbivoren halte - ein anderes Mal.
Das würde mich auch auf jeden Fall interessieren!

Und zum Thema: Super, dass Maxi noch mal die Kurve gekriegt hat :freu: Ich les hier immer mal wieder mit.


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Re: Schmerzmittel für Zahnschweinchen

Beitrag von Alex » Mi 6. Apr 2011, 15:39

Ja Danii - für kurzfristig kann es ihn gerettet haben. Zumindest für Deine Situation damls.

Langfristig ist natürlich immer das Ziel - die natürliche Ernährung!!
Geht das nicht mehr - dann hat das Tier ja sowieso kein natürliches Leben mehr. Dann sollte man sich bemühen, so wie ihr es hier ja alle tut - so naturnah wie möglich.

Und dann auch nur noch "gesunde Sachen" in den Darm ;)

Da gibt es, auch bei meinen Patienten, Alternativen zum Päppelbrei aus der Tüte.



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Re: Schmerzmittel für Zahnschweinchen

Beitrag von Miss Marple » Mi 6. Apr 2011, 15:45

Ich selber hoffe NIE mehr, in die Lage kommen zu müssen, wo gepäppelt werden muss. Meine Tiere haben es gehaßt wie die Pest!
Alex hat geschrieben:Vielleicht, wenn ich mal reich und berühmt werde, schaffe ich es und mache eine größere Praxis auf und verkaufe mein eigenes Phyto, Kräuter und Päppelbrei ;)
Hast Du Rezeptvorschläge?

Was mich noch interessiert: ist Maxi schmerzfrei? Wie geht man mit Schmerzen der Tiere um, gerade bei Zahnschweinen? Ich bin da sehr hilflos. :hm:

@ Dani: Problem ist eben auch, dass CC als Notlösung niemals die nötigen Nährstoffe hergibt, um das Zahnproblem beheben zu können. Zähne, Kiefer und Maulschleimhaut brauchen weit mehr Nährstoffe, um halbwegs gesund werden zu können.
Ich denke, wenn man ein Zahnschwein nicht schnell wieder an Gestifteltes usw. ran bekommt, gerät man in einen Kreislauf, wo man den Kiefer nicht mehr heil bekommt, einfach, weil über die Verdauung nicht mehr genug ins Tier kommt. Was bleibt sind Schmerzen. :(


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Re: Schmerzmittel für Zahnschweinchen

Beitrag von daniii » Mi 6. Apr 2011, 15:51

Miss Marple hat geschrieben:@ Dani: Problem ist eben auch, dass CC als Notlösung niemals die nötigen Nährstoffe hergibt, um das Zahnproblem beheben zu können. Zähne, Kiefer und Maulschleimhaut brauchen weit mehr Nährstoffe, um halbwegs gesund werden zu können.
Ich denke, wenn man ein Zahnschwein nicht schnell wieder an Gestifteltes usw. ran bekommt, gerät man in einen Kreislauf, wo man den Kiefer nicht mehr heil bekommt, einfach, weil über die Verdauung nicht mehr genug ins Tier kommt. Was bleibt sind Schmerzen. :(
Und ich denke, das ist ziemlich genau das Bela-Dilemma auf den Punkt gebracht. Aus diesem Kreislauf konnten wir ums Verrecken nicht mehr ausbrechen (und ich habs ja wirklich versucht), da war es einfach schon zu spät. Da hätte ich rückblickend auch von HoWi mehr erwartet, aber das ist ein anderes Thema :X
Dazu kamen bei Bela dann eben auch noch die Schmerzen - Bela war wahrscheinlich fast nie komplett schmerzfrei (bis auf ein paar kurze Positiv-Phasen), er hat ein volles Jahr lang täglich Schmerzmittel bekommen. Daher ist das Thema mit den Schmerzen bei Zahnschweinchen, das du ansprichst, auch für mich immer noch interessant!


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Re: Schmerzmittel für Zahnschweinchen

Beitrag von Miss Marple » Mi 6. Apr 2011, 16:45

Saloiv hat mir gerade noch mal Quellen gegeben. :lieb:
Alles >0,3mm landet im Blinddarm, während gröber strukturiertes Futter sich nicht im Blinddarm absetzt sondern ziemlich schnell in den Dünndarm gelangt. Feiner und grober Nahrungsbrei wird im Verdauungstrakt somit anders verdaut.
Kaninchen verweigern bei gemahlener Nahrung die Nahrungsaufnahme gänzlich und hungern lieber.

"Kaninchen nehmen Futter mit fester Struktur lieber auf. Wird ihnen feingemahlenes Futter als alleinige Nahrungsquelle gereicht, so verweigern sie drei Tage jegliche Futteraufnahme." (Wiesenmüller/Leibestseder 1993)

Warum verweigern sie dieses Futter wohl?

Die Quelle dafür, dass ab einem Mahlgrad von <0,1-0,2 mm die Strukturfasern nicht mehr ihre physiologische Aufgabe erfüllen, ist Pairet et al. 1986. Allerdings habe ich diese Quelle nicht vorliegen sondern aus Sekundärliteratur (Fakete/Wiesenmüller), aber diese Quelle ist sehr zuverlässig.

Quellen:
Wiesenmüller, W./Leibestseder J. (Hrsg.): Ernährung monogastischer Nutztiere. Gustav Fischer Verlag Jena, 1993
Pairet, M./Bouyssou, T./Auvergne, A./Candau, M./ et Ruckebusch, Y.: Reprod. Nurt. Dévelop. 26 (1986), 85-95
Dani, ich habe mal rot gekennzeichnet, warum Bela immer mehr Gewicht verlor. Der Mahlgrad der CC - Partikel - diese Fasern ernährten Bela nicht. :heul:
Die vielgepriesene Rohfaser... "CC ist so viel besser als ein selbst zubereiteter Brei".... so traurig, dass dieser Mythos in vielen Foren als wahr propagiert wird. :(


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Re: Schmerzmittel für Zahnschweinchen

Beitrag von daniii » Mi 6. Apr 2011, 17:06

Miss Marple hat geschrieben:Dani, ich habe mal rot gekennzeichnet, warum Bela immer mehr Gewicht verlor. Der Mahlgrad der CC - Partikel - diese Fasern ernährten Bela nicht. :heul:
Ich weiß nicht, wie oft ich zu Tierärzten - auch und gerade in HoWi - gesagt habe, dass ich das Gefühl habe, ich kann päppeln, päppeln, päppeln (Bela hats ja freiwillig geschlabbert, weil er Hunger hatte), und egal wie viel Brei ins Schwein kommt - es verhungert mir unter der Hand weg. NIX ist da zurückgekommen. Nein, ich hab ja bloß überdramatisiert (weil ich verhungern gesagt habe) und: "Dann müssen Sie eben noch mehr päppeln, dann reicht eben die Menge nicht."
Ich hab selbst mehrfach den Verdacht angesprochen, dass das CC aufgrund seiner Struktur nicht zur Ernährung ausreicht. NIX ist da zurückgekommen. Ja, meine Güte, wenn selbst Tierärzte so einfache Dinge nicht wissen ... (Anwesende natürlich ausgeschlossen).
Das war mit eins der schlimmsten Dinge: "Futter" in rauhen Mengen ins hungrige Schweinchen geben, das trotzdem zusehends an Gewicht verloren hat. Guybrush ist deutlich kleiner als Bela war und ist auch beileibe kein mopsiges Schwein - der wiegt jetzt 100 Gramm mehr als Bela an dem Tag, an dem er eingeschläfert wurde. Und Bela hat sich bis zum letzten Tag päppeln lassen.

Tschuldigung, jetzt isses schon wieder mit mir durchgegangen. :schäm: Bitte nicht übel nehmen. Ich freu mich so über euren Maxi, ich kanns keinem sagen. Mir stehen hier bald die Tränen in den Augen :heul:


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Re: Schmerzmittel für Zahnschweinchen

Beitrag von Miss Marple » Mi 6. Apr 2011, 17:11

daniii hat geschrieben:[Tschuldigung, jetzt isses schon wieder mit mir durchgegangen. :schäm: Bitte nicht übel nehmen. Ich freu mich so über euren Maxi, ich kanns keinem sagen. Mir stehen hier bald die Tränen in den Augen :heul:
Kein Problem. Gibt so viele Zahnschweinchenhalter, die Infos suchen. Google klappert hier im Thread auch alles Mögliche ab! Wer lernen will, wird in Deinen Post fündig!

Wegen Maxi: Woran ich denke, die letzte Korrektur bei Dr. Eickhoff, da wurde auch mehr gekürzt als sonst, um den Zeitraum zu verlängern. Und auch da hatte Maxi mehr Probleme als sonst und es ging ihm schlecht.
Vielleicht gibt es da nen Zusammenhang. :grübel:


"Der Clown ist die wichtigste Mahlzeit des Tages."

geklaut


"Ich schimpfe nie über Regen. Ich mochte ihn ja auch, als er noch das Meer war."

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Re: Schmerzmittel für Zahnschweinchen

Beitrag von Alex » Mi 6. Apr 2011, 17:34

Klaro - sooooo tief feile ich niiiie wieder bei Maxi.
Ich wollte ihm was Gutes tun, damit er länger Ruhe vor mir hat.
Nein - es geht nur in kürzeren Abständen aber dafür etwas milder, weniger abschleifen.

Schmerzmittel sind A und O bei Zahnschweinen. Schmerztherapie generell ist enorm wichtig bei unseren Patienten -



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Re: Schmerzmittel für Zahnschweinchen

Beitrag von sachenbauer » Mi 6. Apr 2011, 20:45

Danke für die Diskussion. Auch das bringt uns alle weiter. Besonderen Dank Alex, für Deinen ausführlichen Beitrag. Du hast damit auch unsere Situation genau beschrieben.
Kurz zurück zu unserem kleinen Helden:
Er futtert sehr schön. Nicht nur auf dem Tisch bei Lena, die ihm mit Notebook eine Alex-Atmosphäre gebastelt hat, sondern inzwischen auch im EB mit den anderen Wutzen. Er hat zusammen mit Murmele Wiese gefressen. Und er zeigt Interesse am Gemüse. Vorgestern hätte ich im Traum nicht daran gedacht, so eine schöne Situation nochmal mit Maxi erleben zu dürfen.
Und er ist richtig munter. Hat wieder Glanz in den Augen. Es ist unglaublich. Er hat ein großes Stück Lebensfreude wieder gefunden.


Wenn Tiere die Wahl hätten, müssten wir Menschen uns ganz schön anstrengen, um von unseren Tieren gewählt zu werden.

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Re: CC + andere industriell verarbeitete Futtermittel u. d.

Beitrag von saloiv » Di 17. Mai 2011, 03:59

Ich muss auch noch meine Meinung zum Thema Critical Care (und ähnliche Produkte) los werden...

Dafür sollen ja folgende Punkte sprechen (laut der Diskussion hier):
- hohe Akzeptanz
- "als letzter Weg" bevor ein Tier sterben würde / im Notfall
- nicht ins gesunde Tier, aber ins kranke als Lösung
- schnell zuzubereiten (für den Normalo-Tierhalter)
- Schadet nicht, denn tausende von Kaninchen leben sogar mit Vitakraft und Co...
- CC = optimal - selbsgemacht = ggf. Mangelernährung

- hohe Akzeptanz
Kann ich nicht bestätigen... Selbstgemachte Päppelbreie haben eine deutlich bessere Akzeptanzund lassen sich an den Geschmack der Tiere und ihre vorherige Ernährung anpassen. Warum soll genau dieses Pulver DIE Akzeptanz haben?
- "als letzter Weg" bevor ein Tier sterben würde / im Notfall
Und warum genau CC? Vieles andere würde genauso gehen... Ich bezweifel, dass es Tiere gibt, die nur CC fressen und sonst nichts.
- nicht ins gesunde Tier, aber ins kranke als Lösung
Gerade kranke Tiere brauchen eine optimale Versorgung. Was ich nicht ins gesunde Tier punpen möchte, stopfe ich schon garnicht in ein krankes/geschwächtes Tier! :hm:
- schnell zuzubereiten (für den Normalo-Tierhalter)
Da gibt es aber auch andere schnelle Zubereitungen... Vieles kann man fertig kaufen und muss es nur noch zusammenmixen. Ansonsten ist immer noch die beste Möglichkeit: Alles in die Küchenmaschine und fertig! :D
- Schadet nicht, denn tausende von Kaninchen leben sogar mit Vitakraft und Co...
Kann ich nicht bestätigen. Die 12 Jährigen Vitakraft-Kaninchen oder 10-jährigen Trockenfuttermeerschweine gibt es zwar, die gibt es aber genauso auch bei Frischfutterernährung. Und das Durchschnittsalter ist bei Frischfutter deutlich höher. Trockenfutter-Meerschweinchen sterben meiner Erfahrung nach durchschnittlich mit 3-4 Jahren. Nur weil es 90-jährige gibt die ihr Leben lange geraucht haben, heißt das nicht, dass Rauchen nicht schadet.
- CC = optimal <-> selbstgemacht = ggf. Mangelernährung
Was ist denn an dem Einheitsbrei CC optimal? Und jeden Tag das gleiche... Ich wüsste nicht, wie man besser einen Mangel herbeiführen könnte... Das klingt sehr nach Futterindustrie-Propaganda. Gerade Fertigkost ist so einseitig wie nichts anderes... Dann kann man gleich beim Menschen empfehlen nur noch Fertigessen zu essen, weil er sich mit frisch zubereiteten Speisen mangelernähren würde. :crazy:

Und Critical Care wird eben nicht nur vorübergehend genutzt. Ich kenne einige Meerschweinchenhalter mit Päppelschweinchen die seit einem halben Jahr oder länger von diesem Zeug ernährt werden. Wie diese Tiere aussehen möchte ich hier gar nicht beschreiben. Mit selbst gemachten Päppelbrei haben sie dann auch eine deutlich bessere Akzeptanz und fangen wieder an selber zu fressen. Meistens findet man irgendwas, das sie selbständig aufnehmen und das noch Struktur hat. Die Verdauung gewinnt dadurch enorm. Und völlige Breie sind nicht meerschweingerecht. Meerschweinchen brauchen Struktur im Futter. Auch (oder gerade) wenn sie krank sind.

Ich möchte CC nicht verteufeln, aber das ganze klingt hier teilweise zu sehr nach der Herstellerwerbung. Gerade die "alles drinnen"-Sprüche finde ich immer irre... Wer glaubt wirklich, dass die Zusammensetzung eines einseitigen Fertigfutters "alles enthält", was das Tier benötigt? Glaubt ihr das bei eurer Mikrowellenlasagne auch? :arg: Klar kann man Mikrowellenlasagne essen, aber wenn man sowieso schon krank ist, sollte man nicht ein halbes Jahr lang ausschließlich Mikrowellenlasagne zu sich nehmen. Beim Mensch scheint das völlig logisch, beim Tier wird das Fertigkram immer hochgejubelt (die Futterindustrie braucht gar nicht werben, die Halter und TÄ übernehmen das...).
Und nicht jedes selbstgekochte Essen und nicht jeder Päppelbrei hat die ideale Zusammensetzung. Das ist aber auch nicht nötig, die Mischung und Abwechslungs macht´s... Wer berechnet schon jeden Tag sein Mittagsessen nach Inhaltsstoffen? Und wenn er dazu nicht fähig ist, isst er einfach nur noch Fertigessen?
Denn ansonsten käme es ja zu einem Mangel? Ein bischen gesunden Menschenverstand für Frische, Abwechslung und Anpassung an die Bedürfnisse des Essers kann man schon voraussetzen... Und wenn CC mit zum Päppeln verwendet wird oder alle paar Tage ein Fertiggericht im Ofen landet, ist das nicht tragisch. Aber 7 Tage die Woche über mehrere Wochen, Monate, Jahre - das kann nicht die Lösung sein! Und wer auch noch denkt, dass das gesünder als selbstgemachtes ist, ...

Und zum Thema Päppeln... Mich gruselt es mittlerweile im Kleintierbereich bei dem Thema. Keiner würde eine Katze zwangsernähren weil sie nicht mehr frisst. Vorübergehend für drei Tage, ja, aber doch nicht ein halbes Jahr! Diese Horden an Tierhaltern, die über Monate, Jahre ihre Kaninchen oder Meerschweinchen zwangsernähren, weil jedes 7. oder 10 Tier damit überlebt, schlagen mich in die Flucht...
Ich habe das Gefühl es wird immer enorm viel Energie und Aufwand in die Zwangsernährung gesteckt (die eine richtige Tortur darstellt) und nicht mehr darauf geschaut was wirklich los ist. Tier frisst nicht -> Zwangsfütterung. Häää? Warum lassen die Leute einmal die Zähne checken, geben eine Kotprobe ab und wenn sich nichts findet, wird davon ausgegangen das alles stimmt und das Tier zwangsernährt?
Wenn ein Tier die Nahrungsaufnahme einstellt, stimmt etwa sganz und garnicht mehr und oberste Priorität sollte die Ursachenbehebung haben. Päppeln kann nur eine unterstützende Hilfsmasnahme sein während man nach der Ursache sucht. Zwangsernährung ist nie nie niemals die Lösung eines Gesundheitsproblems! Und wenn man die Ursache nach Monaten immer noch nicht findet kann man doch nicht einfach das Tier leiden lassen und zwanghaft am Leben erhalten mit derartigen Maßnahmen!

Ich weiß, das ganze ist nicht ganz sachlich, aber mir gehen diese ewigen Diskussionen und Fertigfutter-Jubeleien auf den Keks. :D


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Re: CC + andere industriell verarbeitete Futtermittel u. d.

Beitrag von Alex » Di 17. Mai 2011, 07:32

Sorry -

"Ich möchte CC nicht verteufeln, aber das ganze klingt hier teilweise zu sehr nach der Herstellerwerbung. "

- aber das hier ist ja wohl das Allerletzte!!!

Ich glaube man will hier einfach alles falsch verstehen. In den falschen Hals bekommen und Zoff anregen.

Ein paar hier kennen mich ein bisschen besser und wissen, dass das jetzt eine grobe Unverschämtheit ist!!!

Habe jetzt auch überhaupt keinen Bock mehr daraut einzugehen.

Ich werde weiterhin eine TÄ sein die sich viel Mühe macht und nur das Beste für meine Patienten will. Dazu gehören im Alltag Kompromisse!!! Unsachliche Verunglimpfungen und Halbwahrheiten in einem Forum können tatsächlich auch ein wenig zu weit führen.

Auch andere Menschen machen Erfahrungen, die müsssen sich nicht zwangsläufig mit dem Gedankengut des TP decken!!

Ich geh jetzt mal in meine Praxis und mach ordentlich Kohle indem ich tierschutzwidrige Präparate massenhaft verkaufe, meine Patientenbesitzer schröpfe und mit Nichtwissen glänze!!!!



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Re: CC + andere industriell verarbeitete Futtermittel u. d.

Beitrag von Isa » Di 17. Mai 2011, 08:22

Alex, ich bin mir 100%ig sicher, dass saloiv dich damit weder angesprochen hat, noch dich angreifen wollte.
Es war einfach nur eine allgemeine These und ihre persönliche Meinung / Erfahrung zum CC, nicht aber zu deiner Person!!
Wenn man von "TÄ" spricht, dann schließt dich das im Allgemeinen natürlich ein, weil du eine TÄ bist.
Es soll aber auf keinen Fall heißen, dass wir dich im besonderen meinen!!
Schau mal.... ich wetter auch oft gegen einige TÄ. Einfach weil ich in der Vergangenheit so viel Grund dazu hatte.
Hier im Umkreis meines Wohnortes sind bestimmt locker 30-40 TÄ und in Stuttgart vor Esslingen bestimmt nochmal doppelt so viele.
Glaubst du, ich hätte den "weiten" Weg zu dir in die Praxis damals angetreten, wenn du mir negativ empfohlen worden wärst? Weil untermittelmäßige TÄ hab ich hier genug! ;)

Ich vertrete die gleiche Meinung wie saloiv zum Thema CC.
Und ich weiß wie du die Sache siehst; nämlich aus 2 Perspektiven.
Aber glaubst du, ich würd immer noch zu dir kommen, wenn du eine schlechte, provitgeile, tierschutzwidrige TÄ wärst?
... ja ich würd wahrscheinlich wieder kommen... EINMAL nämlich um dir gehörig die Meinung zu geigen. :jaja:
Und nicht, um dir die Krankheiten meiner allerheiligsten Lieblinge anzuvertrauen, wie ich es nämlich tue. ;)


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Re: CC + andere industriell verarbeitete Futtermittel u. d.

Beitrag von schweinsnase77 » Di 17. Mai 2011, 08:26

Ich denke man sollte hier nen paar Dinge ganz klar differenzieren.

1. Alex hat nie geschrieben das sie CC für dauerhafte Ernährung empfiehlt.

2. Die Firma Albrecht schreibt nie was von zwangsfütterung

3. Sie schreibt "......ist es immer das Ziel, das Tier so bald wie möglich an die Aufnahme des gewohnten, artgerechten Futters heranzuführen". Klingt irgendwie nicht nach: " Füttern sie ihr Tier über monate ausschließlich mit dem Futter." ;)

4. Hier schreibt jeder immer nur seine ganz pers. Erfahrungen. Manchmal hat der eine mehr, der andere weniger, dass hat aber nichts mit Allgemeingültigkeit derErfahrungen zu tun. Jedes Tier und auch jeder Halter sind anders. Es gibt Nager bei denen die Verdauung ohne Probleme mit Nahrungsverweigerung klar kommt, andere Tiere reagieren nach kurzer Zeit schon mit Aufgasung, bzw. geraten in ne Ketose. Da kann man ohne das Tier zu sehen, einfach nicht pauschal zu- oder abraten.

5. Man kann kranke Tiere nicht mit gesunden vergleichen. Die Argumentation: Was in nen gesundes Tier nicht rein darf, darf in nen krankes schon gar nicht rein, ist schlichtweg Blödsinn. Demnach dürfte ich weder Medikamente geben, noch kleine Kinder bei nem Magen-Darm- Infekt in Cola ertränken und mit Salzstangen ad lib füttern.


Mit freundlichen Grunzern

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Re: CC + andere industriell verarbeitete Futtermittel u. d.

Beitrag von saloiv » Di 17. Mai 2011, 08:36

Alex, ich bin mir 100%ig sicher, dass saloiv dich damit weder angesprochen hat, noch dich angreifen wollte.
Es war einfach nur eine allgemeine These und ihre persönliche Meinung / Erfahrung zum CC, nicht aber zu deiner Person!!
Ja genau, mein Text ist auf keine Person bezogen. Um Gottes Willen, ich wollte ja niemanden hier angreifen, es geht nur um meine Meinung. ;)


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Re: CC + andere industriell verarbeitete Futtermittel u. d.

Beitrag von Anita » Di 17. Mai 2011, 10:04

Hallo zusammen,

ich finde den Thread sehr interessant, grade vor dem Hintergrund dass auch wir immer wieder Kaninchen haben die z.B. genau diesen Anschubser brauchen von dem Alex spricht. Ich persönlich hatte auch ein Kaninchen welches tatsächlich hauptsächlich Brei gefressen hat, da er kaum noch Zähne hatte.
Vom Zwangsfüttern, grade und vorallem über längere Zeiträume, distanzieren wir uns auch deutlich. Jedes Tier das mit etwas Brei zugefüttert wird hat aber auch die Möglichkeit selbst zu fressen und bekommt Wiese, Kräuter & Co.
Bei dem Tieraufkommen mit dem wir arbeiten ist es aber z.B. nicht möglich jeden Tag Päppelbrei komplett selbst anzurühren. Allerdings sind wir auch weit von CC weggekommen, denn das ist meiner Meinung nach alles andere als ideal.
Als Basis für unsere Päppelmischungen dient ein Brei den wie hier gefunden haben: https://www.deichschnuten.de" onclick="window.open(this.href);return false; (falls unerwünschte Werbung bitte löschen, danke).

Zusammensetzung:
Heupulver aus eigener Verarbeitung
gem. Topinamburblätter
gem. Basilikum
gem. Erdbeerblätter
gem. Fenchel
gem. Haselnussblätter
gem. Kamille
gem. Lindenblüten
gem. Löwenzahn
gem. Malve
gem. Melisse
gem. Petersilie
gem. Pfefferminze
gem. Salbei
gem. Schafgarbe
gem. Spitzwegerich
gem. Thymian
gem. Vogelmiere
gem. Weidenrinde
gem. Weißdorn
gem. Wermuth
Mineralstoff- und Vitaminmischung

Klar, die geringe Partikelgröße haben wir auch hier, aber das lässt sich wohl mit Brei nicht umgehen. Allerdings kann ich bei Kaninchen dieses Abmagern nicht bestätigen. Wir haben Tiere die während einer kurzen Päppelphase mit dem Brei (meist mit Tees, Säften o. Gemüsegläschen angerührt und ergänzt durch Babygetreidebrei) sogar zugenommen haben.
Auch der kleine Felix der bei uns dauerhaft Brei gefressen hat kam damit super zurecht. Bei ihm haben wir dann aber auch Gemüse, Obst und was an Grünfutter ging stark zerkleinert bis püriert angeboten. Er war bis zum Schluss ein propperes Kerlchen und starb am Alter.

Ich denke mal wenn man sich Gedanken macht was man gibt und warum ist schon viel gewonnen.

Der o.g. Brei wird übrigends bei uns von allen Tieren freiwillig genommen, im Gegensatz zu CC.

Allerdings muss ich auch sagen, dass die meisten doch viel zu früh zur Päppelspritze greifen. Jetzt nicht auf Maxi bezogen, hier war das sicher notwendig. Aber allgemein beobachten wir das sehr sehr oft. Wir haben z.B. grade die Erfahrung gemacht, dass eine Häsin bei uns Ende März einen so schweren E.C.-Schub hatte, dass sie die ersten 4-5 Wochen nur lag, anfangs nur auf einer Seite, später auf dem Rücken, den Kopf um mehr als 100 Grad verdreht. Sie wurde den ersten Abend aus Unsicherheit heraus gepäppelt. Als wir dafür aber keine Spritze brauchten weil sie den Brei schon vom Löffel geschleckt hat haben wir uns entschieden es erstmal auch ganz ohne Brei zu versuchen. Wir haben ihr, da sie nicht selbst ans Futter kam, Blättchen für Blättchen vor die Nase gehalten und sie hat dabei sogar noch selektiert. Wasser gabs aus der Spritze direkt ins Mäulchen. Sie ist heute aus dem Schlimmsten raus und steht wieder mit allen 4 Pfoten seit ca. 2 Wochen fest, naja ok noch etwas wackelig, im Leben. Ich bin sicher, dass grade die normale Ernährung ihr sehr geholfen hat, aber es ist natürlich mit einer gewissen Mühe verbunden. Und leider weiß ich auch in wievielen anderen Orgas bei solchen Tieren sofort die Päppelspritze gezückt wird weil das arme Tier ja angeblich nicht selbst fressen kann... sie kommen vllt. nicht selbst ans Futter, aber E.C. verursacht keine Zahnschäden. ;)

LG Anita



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Re: CC + andere industriell verarbeitete Futtermittel u. d.

Beitrag von Alex » Di 17. Mai 2011, 11:50

@schweinsnase: danke für den Satz:

"Es gibt Nager bei denen die Verdauung ohne Probleme mit Nahrungsverweigerung klar kommt, andere Tiere reagieren nach kurzer Zeit schon mit Aufgasung, bzw. geraten in ne Ketose. Da kann man ohne das Tier zu sehen, einfach nicht pauschal zu- oder abraten."


Denn ich will es jetzt doch mal ansprechen, obwohl ich erst keine Lust auf eine solche Diskussion hatte.
Fasten kann gut sein. Ja.
Cindy Engel hat ein tolles Buch geschrieben. Ja.

Aber - es trifft definitiv nicht auf jede Tierart zu.
Ich erlebe so oft, dass Kaninchen und Meeris die das Fressen eingestellt haben sterben.
Wenn sie zu lange keine Nahrung aufnehmen, dann bricht der Kreislauf zusammen. Der Darm kommt damit nicht mehr zurecht. Ketose, Aufgasung usw.
Da könnt ihr diskutieren wie ihr wollt. Ich sehe das seit Jahren täglich.
Genauso habe ich schon unmengen von Heimtieren über den Berg gebracht indem ich kurzzeitig, je nach Indikation, zugefüttert habe. Hätte ich sie hungern lassen, wären sie alle gestorben. Das weiß ich, denn das sehe ich oft.
Ich weiß, dass das Nichtfressen, nicht für jede Tierart gut ist und dass es manchmal Hilfe braucht.

Dabei geht es nicht um Zahnpatienten deren Leben nur noch aus Brei besteht. Wobei auch hier gibt es Ausnahmen.
So gibt es unzählige Chinchillas, die nach Zahnkorrektur gepäppelt werden (mit oder ohne CC spielt keinerelei Rolle) und dann nach Wochen wieder ganz normal fressen. Viele halten sich so über Monate bis zur nächten Korrektur.

Wir haben im Tierheim Kaninchen, die einfach nicht mehr normal fressen können. Die bekommen CC. Babybrei und winzig geschnittenes Gemüse, Obst und Grün. Es geht ihnen prima. Wer es nicht glaubt kann sie gerne mal besuchen!!!



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Re: CC + andere industriell verarbeitete Futtermittel u. d.

Beitrag von Isa » Di 17. Mai 2011, 11:59

Alex hat geschrieben: Wir haben im Tierheim Kaninchen, die einfach nicht mehr normal fressen können. Die bekommen CC. Babybrei und winzig geschnittenes Gemüse, Obst und Grün. Es geht ihnen prima. Wer es nicht glaubt kann sie gerne mal besuchen!!!
Mich würde interessieren, ob es gerade da nicht auch ohne CC ginge?
Denn diese Kaninchen, über die du schreibst, fressen ja auch Babybrei und klein geschnippeltes Gemüse, Obst und Grünzeug.
Könnte man da nicht getrost auf das CC verzichten?


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Re: CC + andere industriell verarbeitete Futtermittel u. d.

Beitrag von eigentlich max » Di 17. Mai 2011, 12:42

Ich bin ein wenig erschrocken. :o

Welches Signal wollt ihr denn eigentlich rüberbringen?

Leute, wenn ihr mal ein operiertes Tier habt, stopft es nicht mit irgendwelchen industriellen Breien voll, setzt es in den Käfig, stellt ne Schale Grünfutter rein - entweder es frisst oder eben nicht.

Den von Alex beschriebenen Effekt: geringere Nahrungsaufnahme ----> Aufgasung----> Tod

habe ich bereits bei einem operiertem Tier erlebt. Es ist eben nicht an einem industriellem Brei gestorben sondern an Aufgasung.



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Re: CC + andere industriell verarbeitete Futtermittel u. d.

Beitrag von lapin » Di 17. Mai 2011, 12:47

Leute....jedes Tier, was Nahrung verweigert gehört künstlich ernährt... INFUSION
aber doch nicht Spritze ins Maul und dann CC rein?!
Wo bitte macht man denn so etwas?

Ansonsten ist es doch wohl ein einfaches nen eigenen Brei herzustellen oder?


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Re: CC + andere industriell verarbeitete Futtermittel u. d.

Beitrag von schweinsnase77 » Di 17. Mai 2011, 12:52

lapin hat geschrieben: aber doch nicht Spritze ins Maul und dann CC rein?!
Wo bitte macht man denn so etwas?

Nun noch nicht mal der Hersteller empfielt das :jaja:

https://www.albrecht.eu/pdf/produkte/N_CriticalCare.pdf" onclick="window.open(this.href);return false;


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Re: CC + andere industriell verarbeitete Futtermittel u. d.

Beitrag von lapin » Di 17. Mai 2011, 12:54

In einer gewissen Weise schon:
Mit Wasser zubereitet ist Critical Care ein
sehr hochwertiges Futtermittel zur Eingabe mit der Spritze oder zur freiwilligen
Aufnahme für pflanzenfressende Heimtiere, die durch Erkrankung oder nach
Operation ihr gewohntes Futter nicht aufnehmen können.
Und "zur Eingabe" ist unter Zwang...
und ich weiß, dass ich das schon mal an anderer Stelle erwähnte, aber dieser Thread hier kitzelt mir erneut diese Äußerung hervor...
alle die ihre Kaninchen, Meerschweinchen whatever zwangsernähren, dürfen sich glücklich schätzen, dass diese nicht in der Lage sind zu KOTZEN! :roll:


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Re: CC + andere industriell verarbeitete Futtermittel u. d.

Beitrag von eigentlich max » Di 17. Mai 2011, 12:57

Wie? Infusion? Du meinst jetzt aber doch nicht die Infusion im medizinischen Sinne? (an den Folgen eines Einstiches kämpfen wir grad)

Natürlich kann man Brei selbst herstellen und ich mache das auch (bzw. mische 50% selbst zu, z.B. Frühkarotten)

Aber wenn man Heu kleinmahlt oder andere Sachen verstossen sie ja wieder gegen das Ursprungsthema hier. (Fasern sind zu klein und passieren den Dünndarm nicht) Päppeln bedeutet nun mal zermahlene Sachen / pürrierte Sachen in eine Spritze aufziehen. Und durch die Öffnung passen nun mal keine grossen Stücke.

Ich muss glaub ich mal ein Video drehen (aber dafür fehlt mir die dritte Hand) Meine Püppi wird NICHT ZWANGS- ernährt. Sie hebt den Kopf von allein in Richtung Spritze und kaut jeden Happen minutenlang genüsslich durch.

Wie kommt ihr überhaupt darauf, dass ein Brei mit Zwang in das Tier gespritzt wird?



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