Jetzt schon trocknen?

[eigentlich max]

Beim Futter sammlen fällt mir auf meiner Naturwiese nebenan immer wieder auf, dass hier Unmengen von Brennesseln wachsen. Frisch mögen sie meine garnicht, bleibt im Gehege stehen. Aber nun überlege ich, mal welche zu trocknen. Die Brennessel ist noch schön klein, so 10cm hoch -also zarte Blätter.

Aber ist es nicht eigentlich noch viel zu früh zum Trocknen? Es ist ja grad mal April.


Oder beginnt ihr schon?

Auch die Löwenzahnblüten find ich zur Zeit so "ansprechend" - frag mich ob es Sinn machen würde sie auch zu trocknen.

Voriges Jahr hab ich nur Maisblätter getrocknet, davon aber 50 Bunde. Ist im Winter gut angekommen. Dieses Jahr soll es viel viel mehr werden.

[Murx Pickwick]

Ich werd, sobald ich wieder ein wenig Luft habe, die Brennesseln jetzt schon sammeln und trocknen - sie sind dann schön eiweißreich, bestens geeignet für Kaninchen. Für die Meerschweinchen sind sie jetzt gepflückt und getrocknet ein sehr energiehaltiges Beifutter, muß man halt ein wenig schauen, daß man nicht zuviel auf einmal verfüttert.
Andererseits bekommen deine Meerschweinchen ja sehr abwechslungsreiches Futter, da können sie sich das mit dem Energiegehalt meist selbst sehr gut einteilen, dann braucht man auf sowas wieder nicht zu achten.
Oder man mischt die Brennesseln mit dem Heu ... dann futtern sie so viel Heu mit, daß sich das mit dem Eiweißgehalt auch ausgleicht, dann braucht man auch auf nix weiter zu achten.

[eigentlich max]

Dann werd ich wohl auch beginnen und mal ein paar Bunde machen. Ich hab unter einem Dach eine Leine gespannt, wo alles regengeschützt trocknen kann.

Allerdings wollte ich das hauPtsächlich ALS WINTERVORRAT - im Sommer vielleicht nur mal ne Kostprobe. Wäre das zu alt - um es im Winter 2012/13 zu verfüttern?

Auf jeden Fall mach ich heute mal paar Probebunde, um zu gucken wie es ankommt.

Das mit dem Heu mischen - ist ne Superidee. Gibt es nicht auch dieses Heu von Vitakr*** wo Löwenzahnblüten untergemischt sind..... Wenn ich die gelben Blüten seh....ich kann kaum dran vorbei gehen....ohne dass es in der Seele weh tut....

[eigentlich max]

Hab nun mal 10 Bunde gemacht. Hat richtig Spass gemacht. Sammeln kann soooo schön sein.

Hier gibt es soviel Brennessel, ich könnte eine Fabrik damit aufmachen.

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[Murx Pickwick]

Die getrockneten Brennesseln halten ca. ein Jahr lang fast ohne Verluste, danach gehen immer mehr Nährstoffe flöten, weil sie sich mit der Zeit doch zersetzen. Spätestens nach zwei Jahren kann man getrocknete Brennesseln bestenfalls noch als Dünger verwenden.
Du hast also ein bis zwei Winter Zeit, deine getrockneten Brennesseln ans Schwein zu bringen

Die Löwenzahnblüten werden vermutlich noch, bevor sie trocken sind, Pusteblumen sein ... das Problem ist, daß die Löwenzahnblüten auf einem sehr nährstoffreichen Polstersitzen, welches noch genügend Nährstoffe und Wasser liefert, daß die Blüten sich befruchten können und Samen draus Wachsen.
Entweder müßtest du die Löwenzahnblüten als gerade aufgehende Knospen pflücken, dann könntest du Glück haben, daß die Nährstoffe und das Wasser nicht mehr ausreichen, daß da Samen draus wachsen, oder du müßtest die Löwenzahnblüten so schnell trocknen, daß sie keine Chance haben, zu Samen zu werden.

Bin dennoch gespannt, ob es nicht vielleicht bei dir doch funktioniert ...

[Venga]

Brennesseln bestenfalls noch als Dünger verwenden.

Dafür will ich in den nächsten Tagen Brennesseln sammeln.

Löwenzahn blüht hier nur ganz vereinzelnd. Vielleicht versuche ich mal Knospen zu trocknen.
Oder man sammelt Blüten und rupft die Blütenblätter ab und trocknet nur die. Das macht, glaub ich, am meisten Sinn.

[eigentlich max]

Lach, das hab ich mir fast gedacht, dass das mit den Löwenzahnblüten nichts wird. Deshalb erstmal nur 3 Probebunde. (ich glaub ich hatte das früher schon mal versucht, da hatten sich alle Blüten geschlossen und die gelben Blütenblätter entwickelten sich zu diesen Pustedingers.....weiss garnicht mehr, ob sie sich noch mal geöffnet hatten.....)

Im gelbe Blütenblätter auszupfen hätt ich allerdings Übung, hab ich mal einen ganzen Tag lang getan - für meinen Löwenzahnhonig. Vielleicht probier ich das im Urlaub mal, da dürften die Pflanzen in voller Blüte stehen.

Venga, darf ich mal fragen, was du damit düngen willst? Ich hab ja bald Achatschnecken und könnte da gut einen biologischen Dünger gebrauchen, da ich nur echte Pflanzen hab. Und wie reichst du das den Pflanzen, als Aufguss oder zerkrümelt?

[Venga]

Ich setze eine Brennesseljauche an.
Ein großes Gefäß, Tonne, Fass... (aus Holz oder Plastik, kein Metall) mit den frischen nicht blühenden Brennesseln füllen und mit Wasser aufgießen bis sie bedeckt sind, am Besten mit Brunnen oder Regenwasser.
Abdecken, damit keine Tiere reinfallen und ertrinken können.
Täglich umrühren, damit es nicht schimmelt.
Nach ca 3 Tagen fängt es an zu gären (und stinken), nach 2-3 Wochen (wenn keine Blasen mehr aufsteigen) ist die Jauche fertig. In der Sonne geht es schneller. Den Gestank kann man mit Gesteinsmehl oder Kohle vermindern.
Die beste Wirkung hat die Jauche im Mischungsverhältnis 1:20, 1/2 Liter Jauche auf 10 Liter Wasser. Damit die Pflanzen gießen. An trüben Tagen dürfen auch die Blätter begossen werden.
Bei sehr jungen Pflanzen, Setzlingen und Rasen sollte man mehr Wasser (1:50) nehmen.

Das ist auch ein gutes Ungeziefermittel.
Die unverdünnte Jauche in eine Sprühflasche geben und an 3 Tagen nacheinander die befallenen Pflanzen damit einsprühen.
Viele Schädlinge gehen von der Jauche ein, aber die Nährstoffe werden von den Blättern aufgenommen und die Pflanze so gestärkt.

[Murx Pickwick]

Das Gefäß darf auch ruhig aus Metall sein - die Jauche löst Metallionen aus der Gefäßwand und zwar genau so viele, wie in der Jauche fehlen. Gerade Eisenionen sind sehr wichtig für Pflanzen und oft in Brennesseljauche eher zuwenig enthalten.
Allerdings hat das Ganze dann auch einen Nachteil - ein Plastikgefäß für Jauche hält, je nachdem, was für ein Plastik es ist und wie es der Witterung ausgesetzt ist, meist über 10 Jahre lang, Holzgefäße werden durch die Kieselsäure und die Gerbsäuren der Brennesseln regelrecht konserviert, da haben in 1000 Jahren Archäologen auch noch ihren Spaß dran - ganz anders bei den Metallgefäßen, die lösen sich nach und nach durch die Jauche auf, korrodieren und können alle Jahre ausgewechselt werden (solange ein Metallgefäß nicht wasserdurchlässig ist, ist es auch verrostet noch für Jaucheherstellung geeignet)
Nimmt man wiederum Edelstahl, löst sich so gut wie nix in der Jauche, dafür hält Edelstahl länger wie Plastik.

Gibt übrigens noch mehr Unterschiede zwischen den einzelnen Materialien ... Holz, insbesondere Hainbuchenholz und Eichenholz, geben an die Jauche diverse Harze und weitere Stoffe ab, welche das Bakterien- und Pilzwachstum in der Jauche hemmen. Die Jauche braucht ein paar Tage länger zum Reifen - aber sie schimmelt nicht, auch nicht, wenn man das Umrühren vergißt. Kiefernholz und Fichtenholz können das nicht, die verhalten sich ähnlich wie Edelstahlgefäße.

Plastik gibt Lösungsmittel an die Jauche ab, das Plastik wird, je nachdem, was es für ein Plastik ist, mehr oder weniger schnell spröde. Die Lösungsmittel wiederum können größtteils in der Jauche nicht abgebaut werden, wird also viel mit Jauche gedüngt, reichern sich die Lösungsmittel in der Erde an, werden von den Pflanzen über die Jahre aufgenommen und bieten so einen zusätzlichen Schutz gegen Fraßfeinde - leider auch gegen Schnecken, Meerschweinchen und Co ... das Problem hat man jedoch nicht, wenn man die Jauche in Blumentöpfen verwendet und regelmäßig umtopft oder aber nach ner mehrtägigen Jauchekur ordentlich mit Wasser gießt. So kann sich da nix anreichern und das bischen Lösungsmittel in der Erde und der Pflanze schadet nix und niemanden.
Es gibt hier enorme Unterschiede zwischen den Plastikgefäßen, Siliereimer beispielsweise geben so gut wie keine Lösungsmittel in die Jauche ab, die handelsüblichen Eimer dagegen, die man so bei OBI und Co hinterhergeschmissen bekommt, sehr viel ...

[eigentlich max]

Also ich hab so eine grosse industrielle Tonne, die bald frei wird. Die ist unzerstörbar. Aber mir kam da noch ein Frage:

Brennesselsud tötet also "allerhand Ungeziefer".....

Das fiele für mich flach, wenn sie auch Nematoden und Raubmilben töten, die hab ich nämlich regelmässig in meinen Blumentöpfen und die möchte ich natürlich NICHT umbringen, da ich regelmässig Probleme mit Trauermücken hab und diese zur Bekämpfung einsetze.

[WELLEN]

Ich trockne auch schon Wiese
Mit Brennesseln woll ich auch schon anfangen, vergesse aber immer meine Handschuhe mitzunehmen

Das Bild mit den hängenden Brennnesseln sieht ja toll aus

[Murx Pickwick]

Brennesseljauche stärkt die befallenen Pflanzen, so daß sie ihre Freßfeinde aktiv bekämpfen können.
Gegen Nematoden und Raubmilben kann sie nix ausrichten.

[Venga]

...außerdem wird Brennesseljauche als Stärkungsmittel verdünnt und wöchendlich gegossen.
Als Abwehrmittel gegen Insekten nimmt man es pur an 3 aufeinanderfolgenden Tagen.