Es ist eine Beobachtung, die ich nun über die Feiertage machen konnte, weil ich erstmals seit Sommer längers daheim war. Unsere beiden Schweinchen plaudern viel weniger (miteinander) als früher. Damit meine ich kein aufgeregtes lautes Gerufe, wenn sie die typischen Futtervorbereitungsgeräusche hören oder das auffordernde Anquieken, wenn sie mich um Leckerlies anhauen - das ist alles wie immer.
Ich meine ihr Geplapper untereinander. Sie brommseln zwar schon noch, meiner Meinung nach aber viel seltener als früher und das leise Gemuige, das immer klingt wie leise Unterhaltungen, hab ich überhaupt nicht gehört die letzten Tage... Bisher waren sie total kommunikativ, ständig gab es leise Geräusche aus ihrem Gehege, daher fiel es mir nun auch auf, dass dieses Geräusch erstmals seit 6 Jahren in unserem Wohnzimmer völlig und dauerhaft fehlt...
Woran kann das liegen? Fühlen sie sich vielleicht unwohl? Oder gibt's irgendeinen Grund für so ein verändertes Verhalten?
Schweine "plaudern" weniger
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Re: Schweine "plaudern" weniger
Es ist eher das Gegenteil ... sie wissen nach sechs Jahren langsam, daß sie sich aufeinander verlassen können ...
Das Gebrommsel ist Machogehabe: "Ich bin der Bessere, ich bin der Stärkere, du hast hier gar nix zu sagen", wer besser und ausdauernder Bromseln kann, bleibt Sieger, wenn sie sich nicht einigen können, wer besser bromselt, wirds halt ausgefochten ...
Diese leisen "Unterhaltungen" sind Kontaktlaute: "Ich bin hier, wo bist du?"
Je unübersichtlicher das Gelände, je einsamer sich ein Meerschweinchen fühlt, je mehr es die Meerschweingruppe aus den Augen verliert, desto intensiver ist dieses Gebrabbel zu hören. Wenn ein Meerschweinchen das Gemuige seiner Gruppe nicht mehr hört, wird panisch laut gepfiffen ... für Meerschweinchen ist es lebenswichtig, zusammenzuhalten.
Wenn nun zwei Meerschweinchen sehr lange in gewohnter Umgebung zusammenleben, wissen sie einfach, daß sie sich aufeinander verlassen können und wissen auch ohne dieses leise Tuctuctuc, wo der Andere sich aufhält, also können sie auch stumm bleiben, sie vertrauen einander. Werden sie in unheimlichen, weil fremden, Terrain ausgesetzt, wirst du auch wieder dieses Tuctuctuc sehr intensiv hören.
Wenn Meerschweinchen allerdings einzeln gehalten werden, geben sie irgendwann auf, sich die Lunge nach ner Gruppe aus dem Halse zu schreien - auch einzeln gehaltene Meerschweinchen sind meist stumm und quieken höchstens lautstark, wenn Fressi kommt. Das hat dann nix mehr mit Vertrauen zu tun, sondern einfach nur mit Resignation.
Das Gebrommsel ist Machogehabe: "Ich bin der Bessere, ich bin der Stärkere, du hast hier gar nix zu sagen", wer besser und ausdauernder Bromseln kann, bleibt Sieger, wenn sie sich nicht einigen können, wer besser bromselt, wirds halt ausgefochten ...
Diese leisen "Unterhaltungen" sind Kontaktlaute: "Ich bin hier, wo bist du?"
Je unübersichtlicher das Gelände, je einsamer sich ein Meerschweinchen fühlt, je mehr es die Meerschweingruppe aus den Augen verliert, desto intensiver ist dieses Gebrabbel zu hören. Wenn ein Meerschweinchen das Gemuige seiner Gruppe nicht mehr hört, wird panisch laut gepfiffen ... für Meerschweinchen ist es lebenswichtig, zusammenzuhalten.
Wenn nun zwei Meerschweinchen sehr lange in gewohnter Umgebung zusammenleben, wissen sie einfach, daß sie sich aufeinander verlassen können und wissen auch ohne dieses leise Tuctuctuc, wo der Andere sich aufhält, also können sie auch stumm bleiben, sie vertrauen einander. Werden sie in unheimlichen, weil fremden, Terrain ausgesetzt, wirst du auch wieder dieses Tuctuctuc sehr intensiv hören.
Wenn Meerschweinchen allerdings einzeln gehalten werden, geben sie irgendwann auf, sich die Lunge nach ner Gruppe aus dem Halse zu schreien - auch einzeln gehaltene Meerschweinchen sind meist stumm und quieken höchstens lautstark, wenn Fressi kommt. Das hat dann nix mehr mit Vertrauen zu tun, sondern einfach nur mit Resignation.
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Re: Schweine "plaudern" weniger
Das klingt wie in einer langjährigen aufeinander eingespielten Beziehung...da ist das Wichtigste geklärt, jeder weiss woran er mit dem anderen ist und wenn man eh ständig aufeinanderhockt, gibts nicht mehr so viel zu erzählen