hund abgehauen -wie verhaltet ihr euch?

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hund abgehauen -wie verhaltet ihr euch?

Beitrag von steffi » Mo 11. Okt 2010, 13:46

hallo

nachdem ich ja momentan nicht so doll laufen kann und dazu noch eine dicke grippe habe, holt mein papa jamie immer ab.
heute kam papa allein zurück: jamie war auf und davon und ward nicht mehr auffindbar. wir, ich natürlich leicht in panik, sind dann wieder los und da kam und jamie kam uns da auch schon entgegengespult. hab ihn dann sofort an die leine und zu hause hab ich ihn in seinen korb geschickt und da darf er jetzt auch erstmal wieder raus...

meine frage wäre, wie verhaltet ihr euch in so einer situation?


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Re: hund abgehauen -wie verhaltet ihr euch?

Beitrag von lapin » Mo 11. Okt 2010, 13:53

Mag jetzt vllt nen bissl, na wie soll ich sagen...arrogant klingen (aber du kennst mich ja besser :lieb:)...vorbeugen ist besser, als auf die Schuhe kotzen...weeßte wie!?

Also soweit würde es bei uns nicht kommen.

Keine Ahnung, wie man einem Hund, nachdem er abgehauen ist, klar machen will, dass DIES falsch war und nicht das es falsch ist, nun wieder da zu sein.
Jamie wird wohl selber ganz erschrocken gewesen sein, dass plötzlich kein Vertrauter mehr in seiner Nähe war.
Also könnte das schon Lehre genug gewesen sein.

Ansonsten wüsste ich jetzt selber nicht was ich tun würde....wenn mein Hund weg wäre, ausser eben MIR...unheimlich viele Vorwürfe.

Ich hoffe du weißt wie ich das jetzt meine :lieb:


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Re: hund abgehauen -wie verhaltet ihr euch?

Beitrag von steffi » Mo 11. Okt 2010, 14:15

klar versteh ich, was du meinst.... :top:

ich hab ihn auch nich geschumpfen, als er angesprungen kam. hab ihn an die leine und zu hause dann in sein körpchen geschickt. ich weiß ja, daß er den weg nach hause kennt, aber das problem ist, daß er da über mindestens eine straße rennt. :autsch: und mein papa, abgesehen, daß der auch stinksauer auf jamie war, hätte sich die größten vorwürfe gemacht, wenn ihm was passiert wäre :püh: aber zur zeit ist es mal wieder ganz schlimm, das folgen, was eigentlich sonst klappt, haut nicht wirklich hin :sauer:

und ich weiß auch genau, daß er weiß, daß er was angestellt hat!!!


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Re: hund abgehauen -wie verhaltet ihr euch?

Beitrag von lapin » Mo 11. Okt 2010, 14:32

Wie kommt denn dieses abhauen zu Stande...jagt er etwas oder ist er einfach unaufmerksam?


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Re: hund abgehauen -wie verhaltet ihr euch?

Beitrag von steffi » Mo 11. Okt 2010, 14:50

bei jamie ist es bekanntermaßen bei andren hunden ein problem.... wo er sonst kommt, wenn man ihn ruft, kennt er, wenn er andre hunde sieht, keinerlei vaterlandsliebe. :autsch:
das sind die momente, wenn steffis schritt um einiges schneller wird und der leicht hysterische unterton im rufen mitschwingt. :schäm:
was diesmal der grund war: keine ahnung!! aber er war und blieb spurlos verschwunden, während aykoo, der goldie von papa, wieder zurückgetrottet kam. :sauer:


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Re: hund abgehauen -wie verhaltet ihr euch?

Beitrag von Nightmoon » Mo 11. Okt 2010, 19:57

Macht Jamie das auch bei Dir? Oder nur bei Deinem Paps?
Am besten ist es, wenn man da stehen bleibt, auch wenns echt unbequem für den jenigen ist. :? Hunde, wenn sie abgehauen sind, kommen normal immer wieder zu ihrem Ausgangspunkt zurück. Es sei denn, sie sind Wild gefolgt, da kann es passieren, dass sie kurzzeitig den Rückweg "verloren" haben.

Ist es passiert, dann hilft nur stetes Rufen nach dem Hund und dort bleiben, wo er ausgebüxt ist. Kommt er dann "nach stundenlangem Warten" endlich wieder, dann sollte man sich normaler Weise immernoch über dessen Rückkehr freuen, was einem zugegebener Maßen dann äußerst schwer fällt. Aber für Hunde gibt es in solchen Fällen keine zeitliche Begrenzung, für sie zählt nur, dass sie wieder zurück kamen und das Rudel komplettieren und das Rudel hat sich gefälligst zu freuen. ;)
In der Natur ist es bei Rudeltieren ja auch so, dass sie sich ab und an vom Rudel entfernen und dann aber wieder zurückkehren und da macht dann auch Keiner ein Drama draus. Im Gegenteil, die freuen sich, wie Bolle, dass der/die Jenige wieder da ist/sind.
Deswegen ist es paradox, wenn Herrchen oder Frauchen sagen "ja, und wenn ich dann mit ihm schimpfe, weil er jetzt erst wieder kommt, dann guckt er schon schuldbewusst und versucht sich wieder bei uns einzuschleimen". Logisch, der sieht nur, Herrchen oder Frauchen haben eine Stinklaune, er weiß aber nicht warum, also wird Hund beschwichtigend auf Herrchen oder Frauchen einwirken, um sie wieder gut zu stimmen, weil das ja schon öfter klappte.

Ich hab das bei meinen Hunden nur ein paar Mal gehabt, dass sie erst beim 5 oder 6. Rufen zu mir kamen. Richtig abgehauen ist Keiner bei mir. Aber ich hab denen das auch immer schon angesehen, dass sie etwas mit ihrem Blick fixierten und dann hab ich schon "dazwischen gefunkt". Vielleicht ist das der Punkt, warum er sich das immernoch bei Euch herausnimmt. Ihr überseht vielleicht die Anzeichen bei ihm, für sein "gleich fetz ich los"? :lieb:

Bei einer Hundegassibekanntschaft kam das regelmäßig 2 Mal im Jahr vor, dass die Hündin richtig angehauen ist und kam erst nach 1 Woche wieder. Sie meinte, dass ihre Hündin sich mit einem weibl. Fuchs traf. Sie meinte, eine Fehe, die wahrscheinlich ihren Wurf immer zu diesen Zeiten hatte. Aus irgend einem Grund war sie dann für 1 Woche bei der Fehe. :hm:
Ich weiß es nicht, ich hab es nur von ihr so gehört, wenn sie es erzählte. Die Hündin war tatsächlich immer zu den selben Zeiten, 2x im Jahr für eine komplette Woche weg.

Übernahm sie vielleicht die Ammenfunktion in dieser Zeit? Nach dieser Woche konnte ihr Frauchen wieder zu der Stelle fahren, wo sie ihr abgehauen ist und dann saß sie auch schon dort. Komischer Weise immer völlig verstört und verdreckt. Sie ließ sich dann nur von ihrem Frauchen anfassen. Bei jedem anderen fletschte sie die Zähne und hätte auch zugeschnappt oder gar gebissen, wenn man näher herangegangen wäre. So nach ca 2 bis 3 Tagen war diese Hündin dann wieder "ganz die Alte".

Wenn sie ihr so zwischendurch Mal abgehauen ist, dann war sie für gewöhnlich am selben Abend, spätestens am nächsten Morgen wieder da. Sie saß oder lag dann neben ihrem Auto. Das konnte sie parken, wo sie wollte, die Hündin fand es immer. Auch da ließ sie Niemanden anderen an sich heran.
Ich klingelte Frauchen so manches Mal aus dem Bett, um ihr freudestrahlend mit zu teilen, dass Madame jetzt vom Auto abgeholt werden möchte.


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Re: hund abgehauen -wie verhaltet ihr euch?

Beitrag von Barbara » Mo 11. Okt 2010, 20:10

Meine Eltern haben einen Podenco-Mix, der eigentlich aufs Wort hört... aber nicht unbedingt bei jedem in der Familie... bei mir und meiner Mutter klappts am Besten, wenn ich mit ihm laufe, hängt die Leine bei mir um den Oberkörper..
Irgendwann ist der kleine Troll (er heißt wirklich so) nem Kaninchen hinterher, meine Mutter am rufen.. nix da, kam schließlich auch noch ein Bauer, der meine Mutter beschimpft hat... sie den Hund aus den Augen verloren, weil ja der Bauer sie vollgelabert hat, weiter hinten eine Straße... meine Mutter schon Panik bekommen... Von der Hundeschule weiß sie, 2-3 mal rufen und dann auf der Stelle da warten, Hund kommt wieder. Naja, sie irgendwann Handy gezückt, meinen Vater zu Hause angerufen und gefragt, ob er den Hund am Haus gesehen hat (das Haus ist ca. 20 Min. von der Stelle weg)... mein Vater geht zur Tür, sitzt da ganz artig Troll vor der Tür...
Auf meine Schwester hört Troll fast gar nicht, er ihr auch in den Feldern stiften gegangen... sie kam nach Hause und dachte Troll wäre zurück gelaufen.. nix da! Meine Eltern auf 180, wie sie denn weggehen könnte usw. Ende vom Lied: Diesmal ist Troll zurückgekommen zu der Stelle, wo er weggelaufen ist.

Bei Schwiegerma ist mir letztens der Aufpass-Hund durch die Hecke zum Nachbarn aufs Grundstück entwischt. Eigentlich hört er bei mir aufs Wort, obwohl ich ihn so nicht laufen lasse außer auf dem Grundstück. Ich ihn x-Mal gerufen, keine Reaktion... ich durch die Hecke - was für ein Akt und was tut man nicht alles fürs Tier - Buster am Halsband gepackt (Leine natürlich nicht dabei... braucht man auf dem eigenen Grundstück ja nicht :autsch: ), mit Hund am Halsband durch die Hecke gequetscht (wobei Hund nicht freiwillig durch die Hecke wollte), zum Haus wo die Besitzerin uns verdattert angeguckt hat und ich nur meinte: keine Beachtung mehr schenken... der wußte genau was er getan hat: nämlich nicht gehört! Rute hing unten, er hat das Mauseloch gesucht.

Ich denke, wenn der Hund wegläuft sollte man ihn ruhig begrüßen, an die Leine nehmen und fertig. Aber bei der Aktion bei Buster haben wir alle ihn nicht mehr beachtet und er hats gemerkt. Gestern ist er nämlich auch bei der Begrüßung wieder stürmisch in die Anlage verschwunden und ich brauchte nur pfeifen und "Hier" rufen und er war wieder bei mir.

Ich meine es kommt immer auf die Aktion an. Es heißt ja immer, Hunde wissen nach einiger Zeit nicht mehr was sie getan haben. Von daher denke ich sie wegen dem Weglaufen beim Wiederkommen zu strafen, ist nicht gerade richtig. Dann verbinden sie das Wiederkommen nachher nicht mit etwas Gutem, warum also zurückkommen?



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Re: hund abgehauen -wie verhaltet ihr euch?

Beitrag von steffi » Mo 11. Okt 2010, 21:08

zu meiner ehrenrettung muß ich aber jetzt schon noch sagen, daß ich ihn über den kopf gestreichelt habe und "fein" gesagt habe, als er angefetzt war und bevor ich ihn angeleint habe ;) ich weiß ja, daß man ihn loben muß, DASS er kam. ehrlich gesagt, ich war wesentlich stinkiger auf meinen dad, der nach hause gelaufen ist ohne hund!! :arg:
und trotzdem hat er gewußt, daß er was angestellt hat. seine dackelblicke von unten haben bände gesprochen :lol:
jetzt liegt er im wohnzimmer und zerlegt sein rinderohr, daß ich heute im freßnapf mitgenommen habe - ich kann einfach nicht lange böse sein :lieb: wobei es bei mir wohl eher der schreck und die angst war, als das ich sauer war ;)


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Re: hund abgehauen -wie verhaltet ihr euch?

Beitrag von BerlinPaws » So 12. Dez 2010, 21:07

Hallo Fories.
Möchte dazu auch mal meinen Senf beitragen.
Ich frage mich gerade warum ich meinen Hund loben sollte, wenn er nach einem Alleinspaziergang zurück kommt.

Wenn man sich hier mal Hunde im Rudel anschaut, dann wird einem dort völlig anderes gezeigt.
Geht man beispielsweise mit einem Auslaufrudel mit und ein Hund entfernt sich zu weit/lang und kehrt ins Rudel zurück, der wird nicht freudig empfangen, da gibt's von den höheren Hunden richtig eins auf die Mütze oder sie werden ignoriert.
Allein machen ist da nicht so gern gesehen.

Warum entfernen wir uns bei der Erziehung unserer Hunde so weit von der Natur?

Davon mal abgesehen, dass ich dann dringend am Gehorsam meines Hundes arbeiten würde, wenn er weg läuft bzw. mich völlig ignoriert, würde ich ihn kommentarlos anleinen und vollkommen ignorieren.

Man kann einem Hund auch sehr schnell eine Verhaltenskette anerziehen. Ich laufe weg = komme wieder und alle freuen sich. Juchu! :)

Mein Hund ist in seiner "Ich werd erwachsen"-Phase ein Mal einem Hasen nachgerannt und war für fünf Minuten verschwunden. Das hat er nur ein einziges Mal gemacht, der Anschiss hatte gesessen.

LG
Jule



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Re: hund abgehauen -wie verhaltet ihr euch?

Beitrag von Nightmoon » So 12. Dez 2010, 22:24

BerlinPaws hat geschrieben:Geht man beispielsweise mit einem Auslaufrudel mit und ein Hund entfernt sich zu weit/lang und kehrt ins Rudel zurück, der wird nicht freudig empfangen, da gibt's von den höheren Hunden richtig eins auf die Mütze oder sie werden ignoriert.
Da Du nun etwas tiefer in die Materie gehst, mach ich das auch mal, aus meinem Verständnis/Beobachtungen/Wissen heraus.

Wie ich schon grob schrieb, damit meinte ich Situationen z.B. "Wichtiger Grund"...
Nightmoon hat geschrieben:Aber für Hunde gibt es in solchen Fällen keine zeitliche Begrenzung, für sie zählt nur, dass sie wieder zurück kamen und das Rudel komplettieren und das Rudel hat sich gefälligst zu freuen. ;)
In der Natur ist es bei Rudeltieren ja auch so, dass sie sich ab und an vom Rudel entfernen und dann aber wieder zurückkehren und da macht dann auch Keiner ein Drama draus. Im Gegenteil, die freuen sich, wie Bolle, dass der/die Jenige wieder da ist/sind.
Dann guck dir ein Wolfsrudel an und da kommt es erst gar nicht so weit. Entfernt sich da einer, ohne wichtigen Grund, wie z.B. die Jagd oder die Revierverteidigung usw., dann rennt ein Anderer sofort hinterher und treibt ihn zurück zum Rudel und u.U. gibt es dann Stress, der aber immer nur so ausfällt, dass keiner ernsthaft dabei verletzt wird, denn verletzte Tiere schwächen ein Rudel, bzw. sie würden es u.U. vom Rudel ausschließen.
Wie möchtest Du das als Zweibeiner veranstalten?
Du kannst in dem Moment nichts anderes tun, als rufen und warten, es sei denn, Du bist ein Supersprinter oder Dein Hund ist so langsam, dass Du ihn einholen kannst.
Aber man kann im Vorfeld eine Menge tun, dass es erst gar nicht so weit kommt, in dem man seinen Hund beobachtet und schon beim ersten Anzeichen, der oft nur ein Blick ist "zurück pfeifen".
Hatte ich ja schon geschrieben.

Hunde, die immer wieder abhauen, denen fehlt es in der Tat an der richtigen oder besser gesagt eindeutigen Erziehung, aber es kommt eben immer auch darauf an, wie stark der Jagdinstinkt ausgeprägt ist und da kann man oft nur im Welpenalter und heranwachsenden Alter etwas Grundlegendes tun.
Hat man den Hund viel später bekommen, dann wird es schwieriger, ihm bereits angewöhnte Verhaltensmuster abzugewöhnen, ihn umzuerziehen. Da wäre Schimpfen oder gar Verhauen (sah ich leider schon öfter :arg: ) der falsche Weg.
Wenn ein Hund immer und immer wieder Ärger kriegt, weil er nach seinem Instinkt einem wichtigen Grund hinterhergesetzt ist, der wird irgendwann nicht mehr zu seinem Zweibeiner hingehen, denn er kriegt ja dann eh Ärger zumindest sagt ihm das dann sein erlerntes Wissen.
BerlinPaws hat geschrieben:Man kann einem Hund auch sehr schnell eine Verhaltenskette anerziehen. Ich laufe weg = komme wieder und alle freuen sich. Juchu! :)
Nein, so ist es nicht. Man schmeißt ja nicht gleich eine Party, weil Hund endlich wieder da ist.
Während Hund wieder in Rufweite ist, gibt man ihm ja erneut Kommandos und die klingen dann bestimmt nicht nach Heitideiti, sonden dann sind es klare Kommandos und wenn er dann das gegebene Kommando richtig befolgt, dann wird gelobt. Es bleibt ja Keiner stehen, brüllt dem weglaufendem Hund 3x hinterher und wartet dann geduldig und stumm solange, bis er wieder da ist und lobt ihn dann überschwenglich.
Man muss immer den Zusammenhang sehen und in welcher Abfolge was passiert.

Ignoriert werden Hunde nur, wenn sie sich zu viel herausgenommen haben, zum Beispiel, wenn sie dem Ranghöchsten den Rang streitig machen wollten, ein anderes Rudelmitglied dauernd geärgert haben, obwohl schon ein Ranghöherer dazwischen gegangen ist und sowas in der Art. Wegen Entfernen vom Rudel wird Keiner ignoriert! Aber man schließt einen vom Rudel für eine gewisse Zeit aus, was dann aussehen könnte, als wäre er weggeangen, dem ist aber nicht so. Der Hund wird wegen seines Fehlverhaltens kurzzeitig ausgeschlossen und ignoriert. Man kann so etwas an dem ausgeschlossenem Tier ganz deutlich im Verhalten erkennen. Das ausgeschlossene Rudelmitglied versucht, durch verschiedene Körperstellungen/Positionen seine Rückkehr zu erbetteln, das kann soweit gehen, dass er anfängt zu kauen und zu lecken und im tiefergelegten "Schleichgang", den Kopf in abgeschrägter Position haltend und mit eingekniffener Rute versucht, beim wiederkommen "heile Welt - ich bin wieder lieb - ich habe meine Lektion gelernt" zu signalisieren. Direkte Blickkontakte zu den anderen Hunden werden dabei strikt vermieden, denn das wäre aufmüpfig.
Verhält sich ein Hund also so extrem eindeutig, dann kann man sich eh das Schimpfen sparen. Dann weiß er bereits, dass irgend etwas Falsch war.
Bleibt nur die Frage, ob er sein Fehlverhalten richtig gedeutet hat und das ist abhängig davon, ob Du als Herrchen oder Frauchen ihm sein Fehlverhalten, im richtigen Moment mitgeteilt hast.

Selbige oder besser gesagt fast gleiche Körpersprache kann man bei so ziemlich allen Säugetierarten beobachten.
Wird ein Hund oder Wolf richtig aus dem Rudel ausgeschlossen, dann versucht er solche Wiedereinschleimaktionen oft erst gar nicht, denn dann muss er um sein Leben rennen und würde max. einen 2. Versuch starten, um zurück zugelangen, was er dann aber u.U. direkt mit dem Leben bezahlen könnte. Sowas tun nur unerfahrene Tiere. Derlei Aktionen passieren bei Rangkämpfen. Wenn einer die Leitposition übernehmen will oder das ultimative Partnertier, welches dem Leittier zur Fortpflanzung dient unerlaubt sozusagen decken/belegen will.


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Re: hund abgehauen -wie verhaltet ihr euch?

Beitrag von isthisit » So 12. Dez 2010, 22:31

Nightmoon und du widersprecht euch komplett... was stimmt denn nun?

Abgesehen davon bin ich bei "ordentlichem Anschiss" bei Hunden immer etwas skeptisch - einfach weil (mir zumindest) nicht klar ist, ob der Hund das dann wirklich so versteht, wie der Halter es meint. Im schlimmsten Fall endets dann so wie bei meinem 2. Patenhund: der hat sich einen ganzen Tag lang nicht vom Fleck getraut, weil die HH gemeint haben, sie müssen eine Wurfkette ausprobieren..


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Re: hund abgehauen -wie verhaltet ihr euch?

Beitrag von Nightmoon » So 12. Dez 2010, 23:02

Tja, das kommt immer darauf an, was jeder für Erfahrungen gesammelt hat. Ich hab viele Tiere von klein auf in Natura beobachtet, aber auch viele Haustiere und habe dabei eben festgestellt, dass die Körpersprache bei den Säugetieren zumindest immer recht gleich ist, abgesehen von kleinen Abweichungen, wie Katze und Hund, wo Schwänzchenwedeln anders gedeutet wird, wenn sie es nicht gelernt haben. Das meinte ich mit Abweichungen z.B.. Grundlegende Sachen sind gleich.
Ich bevorzuge, nach Möglichkeit immer die sanfte Variante - Kommandos - Handzeichen und Körpersprache - und meine jetzige Hundemaus zeigt mir, dass ich wohl richtig damit liege, denn sie ist mir noch nicht abgehauen. Sie ist einmal einem Kaninchen voller Jagdeifer hinterher gesetzt und das auch ziemlich ausgiebig, sie konnte mich da theoretisch nicht mehr hören, weil es zu laut war in der Umgebung, aber ich konnte ihr per antrainierter Handzeichen signalisieren, dass sie umzukehren und zu mir, zurück zu kommen hat, was sie auch tat. Das war aber auch das einzigste Mal.
Das heißt nicht, dass ich mit meinen Tieren nicht auch schon geschimpft hab. Bei Tessa z.B., wenn sie ohne ersichtlichen Grund wild um sich kläffte. Sie hat einen ordentlichen Hang zum Kläffen, der aber selbst jetzt schon sehr zurückgegangen ist, was auch mit ihrer Alterstaubheit wohl zu tun hat, weil sie weniger akustische Ablenkungen erfährt. Jetzt kommunizieren wir nur noch über Handzeichen und Körpersprache. Anders gehts ja nicht - zumal wir kleine Leinengänger sind und nur selten waren. :hehe:


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Re: hund abgehauen -wie verhaltet ihr euch?

Beitrag von Venga » So 12. Dez 2010, 23:19

Ein "ordentlicher Anschiss" kann auch nach hinten losgehen.
Wenn man einen sensiblen Hund hat, der hin und wieder mal abhaut, erzielt man genau das Gegenteil.
Der Hund weiß, das gibt Mecker, wenn ich zurückkomme, also dehnt er die Ausflüge immer weiter aus und traut sich kaum noch zurück zu kommen oder bewegt sich die letzten Meter in niedrigster Gangart.

Loben, für´s Zurückkommen, würde ich auch nicht. Die sind nicht so blöd, nicht zu wissen, dass sie was verbotenes gemacht haben, schließlich haben sie auf´s Rufen nicht gehört.
Einfach an die Leine nehmen, Spaziergang abrechen und auf dem kürzesten Weg nach Hause, bei Fuß gehen lassen, unterwegs ignorieren.

Besser ist es den Hund gut zu beobachten, meistens sieht man, wenn der Hund gleich durchstartet und ihn vorher zu sich heran ruft.
Hört der Hund dann nicht, sollte man während der Spaziergänge zwischendurch Übungen machen (sitz, platz, bleib, Fuß usw.) und mit Leckerli belohnen.
Wenn der Hund weiß, er wird belohnt, ist man sich seiner Aufmerksamkeit meistens sicher. Eine laut raschelnde Leckerlitüte ist ein gutes Hilfsmittel.


LG
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Re: hund abgehauen -wie verhaltet ihr euch?

Beitrag von Murx Pickwick » Mo 13. Dez 2010, 02:55

Ich selbst würd auf den Hund reagieren, den ich tatsächlich führe, wenn er mir abhaut ...

Hab ich nen unsicheren Kameraden, der vielleicht sogar noch ne entsprechende Geschichte hinter sich hat, werde ich meinen Gram runterschlucken und nen Freudentanz veranstalten und das Hundili mit aller Liebe und Belohnungsstückchen überhäufen, was ich überhaupt gerade so bei mir hab.

Hab ich nen ausgebufften Jäger am andern Ende der Strippe, der sich womöglich noch irgendwo und irgendwann in seinem Leben selbstversorgen mußte, werde ich zusehen, mit dem Hund gemeinsam zu jagen - dann fragt der Hund nämlich vorher, bevor er auf Jagd geht und ich hab so überhaupt nur irgendeine Chance, den Hund davon abzuhalten, immer wieder abzuhauen, nur weil er irgendwo ne Fährte hat oder nen Leckerbissen aufscheucht.

Hab ich nen Windhund, womöglich sogar noch nen Afghanen am andern Ende der unsichtbaren Leine, seh ich zu, mir sein Vertrauen und seine Loyalität zu erarbeiten - da ist weder was mit Strafe, noch mit Lob, das ist dann wirklich sich in den Windhund hineinversetzen und mit ihm gemeinsam eine gemeinsame Sprache entwickeln!
Windhunde sind so ziemlich die anspruchsvollsten Hunde überhaupt in der Hundeausbildung und gerade die asiatischen und afrikanischen Windhunde verzeihen so gut wie keinen einzigen Ausbildungsfehler!

Hab ich nen echten Arbeitshund, womöglich noch son Workaholic, wie Weimaraner oder gar Malinois als Hund bei mir, dann geh ich zur Sache - wenn da nicht pariert wird, wird halt nach den alten Methoden gearbeitet - Leinenruck, strenge Unterordnung und vor allem, Beschäftigung, welche diese Hunde fordert - ICH verlange von solchen Hunden Aufmerksamkeit, den mir diese Hunde abzuliefern haben - sie laufen also kurzum höchstens einmal weg, dann nie wieder ...

Anders wieder Dackel - hier geht es mir nur darum, dem Hund klarzumachen, daß ich der bessere Führer bin - ich brauche da weder Halsband noch Leine zu, sondern nur Konsequenz und eine gerade Linie - dann haut ein Dackel auch nicht mehr ab, im Gegenteil, der hört ganz von allein ... sturköpfigen Dackeln bin ich bis heute noch nicht begegnet ...

Bei den Terriern hab ich es wiederum mit einem kernigen Wesen, oft hoher Raubzeugschärfe und hoher Instinktsicherheit, gepaart mit einem Hang zur Selbstüberschätzung zu tun - hauen sie ab, dann fast immer, weil sie jagen wollen oder weil sie Rüden sind, die den läufigen Damen den Hof machen wollen. Bei Beidem heißts also rechtzeitig das Ausbüxen abpassen und entsprechend eingreifen - je härter der Hund, desto härter die Strafe in der Intention.
Kommen Terrier wieder, haben sie eh schon längst "vergessen", was sie getan haben, sie bringen da keine Verbindung zu ihrer Untat, ich kann also so ziemlich tun und lassen was ich will, es hat keine Auswirkung aufs nächste mal mit dem Abhauen.

Bei meiner eigenen Hünden, Schäferhündin und passionierte Jägerin, hatte etwas gewirkt, was man eigentlich nicht machen sollte - als sie glücklich von der Jagd wieder zurückkam, bin ich ausgerastet - das hatte gesessen, sie hatte fast ein halbes Jahr lang sämtliche Jagdabsichten sein lassen - den Durchbruch hatte ich allerdings erst bei ihr, als ich sie zum Jagdhund ausbildete ... ein solcher Jagdtrieb läßt sich halt nicht unterdrücken, sondern nur mit ihm arbeiten - also, wie beim Hund, der sich selbst versorgen mußte, gemeinsame Jagd, anders geht dem nicht.

Haut der Hund ab, weil er Angst hat, kann ich ihn wohl kaum strafen, sondern muß ihn irgendwie beruhigen und sein Vertrauen gewinnen ... ebenso bei Schreck, auch hier geht es darum, dem Hund zu zeigen - komm, hast dich zwar erschreckt, aber brauchst doch nicht gleich nach Amerika auswandern deswegen ... jeglicher böse Blick kann Angst und Schreck verstärken!

Wenn ein Hund "abhaut", weil er einfach selbstvergessen irgendwo schnupperte und dann nur feststellt: *ups - Frauchen ist weg* und dann kopflos anfängt zu suchen, muß ich halt zusehen, daß ich auf mich aufmerksam mache (durch Rufen zum Beispiel), damit Hundili in seiner Kopflosigkeit mitbekommt, wo ich überhaupt stecke - daß ich mich da natürlich nen Ast freue, wenn Hundchen mich wiedergefunden hat, ist doch in so einem Falle selbstverfreilich, oder?

Wenn also ein Hund abhaut, muß ich schauen:
1. Was für einen Hund hab ich mir da überhaupt angelacht, wozu wurde er gezüchtet?
2. Welche Anlagen hat er?
3. Welche Motivation hatte der Hund, abzuhauen? Weil er sein früheres Frauchen wiedergesehen hat? Weil er jagd? Weil er einfach nur austesten will, wie weit er gehen kann? Oder noch irgeneinen anderen Grund?
4. Ist er es gewöhnt, in gleichen Situationen abzuhauen, oder war das eine einmalige Sache oder erst zum ersten Mal passiert?
5. Wie alt ist der Hund, welchen Ausbildungsstand hat er?
6. Wie lange führe ich ihn denn schon, wer führt ihn sonst noch alles? (Tierheimhunde, die von mehreren Menschen ausgeführt werden, wissen wegen Hü mal Hott oft gar nicht mehr, was sie überhaupt sollen, die hauen nicht ab, weil sie abhauen wollen, sondern schlichtweg, weil sie keine Bindung zu den Personen aufbauen können, welche sie spazieren führen)
7. Was für einen Charakter hab ich da überhaupt am andern Ende der Leine? Führig? Oder Sturkopp? Weich? Oder Hart?

Bei 20 abhauenden Hunden sind es genau 20 unterschiedliche Reaktionen, die bei diesen Hunden richtig sind ... jeder Hund ist da anders, jeder Halter ist anders, damit ist dann auch das Gespann jeweils anders, es gibt kein Chema F ...



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Beitrag von chien » Mo 13. Dez 2010, 08:44

Ich will mal kurz folgendes in den Raum werfen:

Da hier ja viel über das Rudelverhalten eines Hundes geredet wird, muss man aber auch wissen, dass es ziemlich ungewöhnlich für ein Rudeltier ist, sich auf eigene Füsse zu machen ausser es ist auf Nahrungssuche.
Gerade im Rudel sind sie stark und wissen das auch. Das Rudel wie es so gerne herkömmlich bezeichnet wird, ist nichts anderes als eine Familie und da ist der Zusammenhalt sehr wichtig.
Nun machen wir einem Tier welches u.U. einen bestimmten Drang hat den Vorwurf das es abhaut ohne zu wissen mit welchem Hintergrund das geschehen ist?
Im übrigen kann man die meisten "Wolfstudien" in Bezug auf das "Rudelverhalten" vergessen, da sie so nicht zutreffend sind und in den meisten Fällen auf Wölfe in Gefangenschaft zutreffen was wiederum nicht ihr natürliches Verhalten widerspiegelt!



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Re: hund abgehauen -wie verhaltet ihr euch?

Beitrag von Murx Pickwick » Mo 13. Dez 2010, 09:19

Hunde haben vom Verhalten auch herzlich wenig mit Wölfen zu tun ... alleine schon die Mimik der Hunde ist nur noch sehr rudimentär erhalten, wenn man sie mit der Mimik von Wölfen vergleicht. Dafür übernehmen Hunde ein gutes Stück Mimik und Gestik vom Menschen. Verschiedene Spiele, die Wölfe selbst als ausgewachsene Tiere gern spielen, gibt es bei Hunden nicht - und, das Wichtigste, es gibt beim Hund kein Rudelverhalten mehr, sondern bestenfalls ein Meuteverhalten, welches sich stark vom Rudelverhalten der Wölfe unterscheidet!

Wir haben es beim Hund und beim Wolf mit genauso verschiedenen Arten inzwischen zu tun, wie mit Wolf und Koyote ... Wolf und Hund bzw Wolf und Koyote können sich zwar noch paaren und fertile Jungen zur Welt bringen, sie tun das teilweise auch spontan, wenn Wölfe selten sind und keine geeigneten Partner mehr finden, aber das wars dann auch schon ...

Der Hund kann nur noch in der Mensch-Hund-Gruppe bzw im Kontext zu seinem Züchtungszweck betrachtet werden. Das Herleiten von irgendwelchen "natürlichen" Verhaltensweisen vom Wolfsrudel her ist nicht legitim ... schon alleine Pudel, Dackel und Afghane zeigen absolut unterschiedliche Gruppenverhalten und Verhaltensweisen gegenüber dem Menschen und untereinander! Man merkt es, wenn man diese unterschiedlichen Hundetypen auszubilden hat - es ist einfach kein Vergleich zwischen diesen Hundetypen!



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Re: hund abgehauen -wie verhaltet ihr euch?

Beitrag von isthisit » Mo 13. Dez 2010, 09:22

Murx-pedia, zuverlässig und informativ wie immer :yo:
Murx Pickwick hat geschrieben:6. Wie lange führe ich ihn denn schon, wer führt ihn sonst noch alles? (Tierheimhunde, die von mehreren Menschen ausgeführt werden, wissen wegen Hü mal Hott oft gar nicht mehr, was sie überhaupt sollen, die hauen nicht ab, weil sie abhauen wollen, sondern schlichtweg, weil sie keine Bindung zu den Personen aufbauen können, welche sie spazieren führen)
Meinst du? Mein 2. Patenhund kommt mit seiner 1.Patin nur am Wochenende raus, ich nehm ihn jetzt unter der Woche 1, 2x mit.. ist das also eigentlich garnicht gut für ihn? Ich hab eigentlich das Gefühl, dass ich einen guten Draht zu ihm hab.

Bei uns darf man die TH Hunde übrigens garnicht von der Leine abmachen, somit hat sich die ganze Problematik eigentlich erledigt - außer es geht einem so wie mir gestern: Karabiner gebrochen, total gestresster, ängstlicher Dobi-Mischling rennt frei rum... mein Freund ist sofort hinterhergerannt, ich hab schon eine Trainerin angerufen weil ich nicht weiter wusste.. hinterm Hügel hat er einen anderen Hund getroffen(er ignoriert Hunde normalerweise), sich etwas geprügelt(Beisskorb sei dank, nix passiert) und dann kam der Wuff zu mir, ich nahm ihn am Geschirr und er setzte sich einfach hin, als wärs das normalste auf der Welt :hm:


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Re: hund abgehauen -wie verhaltet ihr euch?

Beitrag von chien » Mo 13. Dez 2010, 09:37

Bei uns darf man die TH Hunde übrigens garnicht von der Leine abmachen, somit hat sich die ganze Problematik eigentlich erledigt
Das ist nicht nur bei euch so, das wird in jeden TH so gehandhabt eigentlich!
Der Hund kann nur noch in der Mensch-Hund-Gruppe bzw im Kontext zu seinem Züchtungszweck betrachtet werden.
Im Grunde wurde das sogar so in den Wolffamilien genau so betrachtet. Die Familien waren vom Grunde her ziemlich unterschiedlich. Ich denke es wird einfach zuviel in das Rudelverhalten hinein interpretiert, desto mehr man sich damit auseinander setzt umso mehr erkennt man wie viel "Schmarn" im Netz darüber geschrieben wurde und wird!



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Re: hund abgehauen -wie verhaltet ihr euch?

Beitrag von Kati+Rusty » Mo 13. Dez 2010, 10:03

Also ich kann nur von meinen Hunden reden.
Mein Rusty ist damals stiften gegangen, allerdings hat er das nur ein einziges mal gemacht...
Ansonsten würde ich heutzutage einen Hund,bei dem der Rückruf eh unsicher ist, nicht ohne Einwirksmöglichkeit frei laufen lassen. Sei es nu Schlappleine oder diverse andere Mittel (was man persönlich davon hält ist ja nun zweierlei). Weil ich muss sagen, ich treffe auf dem Feld immer wieder Hunde, die sich net zurückrufen lassen und ich finds einfach nur ätzend und anstregend. Oder auch Hunde, die immer wieder irgendwelche Wildtiere hin und her scheuchen, ich kanns einfach net verstehen. :hm:
Venga hat geschrieben:Ein "ordentlicher Anschiss" kann auch nach hinten losgehen. Wenn man einen sensiblen Hund hat, der hin und wieder mal abhaut, erzielt man genau das Gegenteil.
Der Hund weiß, das gibt Mecker, wenn ich zurückkomme, also dehnt er die Ausflüge immer weiter aus und traut sich kaum noch zurück zu kommen oder bewegt sich die letzten Meter in niedrigster Gangart.[...]
Äh da würd ich dann mal hinterher gehen? Ich kann wohl behaupten, dass ich einen recht sensiblen Hunde habe. Manchmal reicht schief anschauen und mein Hund geht rückwärts. Aber trotzdem würde ich mir manches einfach net gefallen lassen. Und sorry, wenn ich weiß, bei meinem Hund ist der Rückruf nicht so sicher, kommt er net von der Leine ab. Bzw. nur so, das ich immer noch Einwirkmöglichkeit habe (Freilauffläche mit Zäunen umrandet etc.).
Wenn ich dran denke, bei uns wohnt ein Deutscher Jagdterrier. Wenn der Besitzer mit dem aufs Feld geht, ist der Hund einfach für ein paar Stunden immer weg. Hat aber die Jagdprüfung bestanden.. suuuuper.
Nun mach der ihn nur noch hier vor der Haustür ab, weil er da hört.

Wie gesagt, ich bin mehr als wütend, wenn ein freilaufender Hund einfach zu mir geprescht kommt. Zumindest hab ich die Erfahrung gemacht, kann der Besitzer den Hund net mal zurückrufen, sind diese Hund meist total unkontrolliert und auch net immer sozial verträglich. Und wer einmal seinen Hund vor fremden Hunden retten musste, der weiß wovon ich rede...@ gell Jule?^^



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Re: hund abgehauen -wie verhaltet ihr euch?

Beitrag von Murx Pickwick » Mo 13. Dez 2010, 10:41

@Kati + Rusty:
Du hast einen leichtführigen, sensiblen und auf den Menschen gut zu fixierenden Hund, der fast keinen Jagdtrieb aufweist, bzw der Jagdtrieb beschränkt sich auf das Nachfolgen und Zusammentreiben, da mußt du weder nen Hetztrieb unterdrücken, noch mußt du gegen nen Fährtenwillen ankämpfen oder gar mit den Eigenschaften eines Workaholics dich arrangieren, das ist kein Vergleich beispielsweise mit nem Weimaraner oder, um mal was Sensibles aufzufahren, mit nem Afghanen ... wer seinen Sheltie nicht so ausgebildet bekommt, daß der perfekt hört, sollte nochmal nen Kurs in der Hundeschule besuchen - Shelties und Dackel gehören so ziemlich zu den am leichtesten auzubildenden Hunden.
Was jedoch teilweise da am andern Ende der Leine geführt wird, das sind unterbeschäftigte Workaholics, selbstständig arbeitende Sichtjäger, raubzeugscharfe Hunde, Spezialisten aller Facon, die nicht in ihrem Spezialgebiet arbeiten dürfen. Daß da die Hunde, wenn sie denn mal losgelassen, keinen Meter hören, liegt doch auf der Hand, oder?
Läßt man solcherart Hunde nur an der Leine, werden sie irgendwann richtig gefährlich (wobei das eigentlich nicht viel ausmacht, denn die meisten Leute haben keine Ahnung davon, was sie da durch die Gegend führen und schaffen es deshalb, ihre Hunde auch gänzlich ohne Leine richtig gefährlich zu machen!)
Wenn diese Leute das Wissen zu ihren Hunden hätten, dann würden sie der Veranlagung des Hundes entsprechend mit ihren Tieren arbeiten - und es bliebe nur noch bei den wirklich schwierigen, weil extrem schwerführigen und eigenständigen, Hundetypen, die eben ab und an nicht mehr zu halten sind ... mal ne Situation als sicher eingeschätzt, die nicht sicher ist, und diese Hunde werden einfach jagen gehen ...
Tja ... und der andere Teil sind dann die "MEIN HUND TUT NIX"-Hunde ... absolut liebe und brave Hunde, allerdings nur, weil deren Führer so weit vom Hund weg sind, daß sie erst gar nicht mitbekommen, wie ihre MEIN-HUND-TUT-NIX-Hunde gerade Taschen durchkauen, andere Hunde aufmischen, Kinder umrennen oder alten Leuten die Gehstöcke klauen ...
Traurigerweise sind da dann Hunde bei, die deutlich noch leichter auszubilden sind, wie dein Rusty ...
Karabiner gebrochen, total gestresster, ängstlicher Dobi-Mischling rennt frei rum... mein Freund ist sofort hinterhergerannt, ich hab schon eine Trainerin angerufen weil ich nicht weiter wusste.. hinterm Hügel hat er einen anderen Hund getroffen(er ignoriert Hunde normalerweise), sich etwas geprügelt(Beisskorb sei dank, nix passiert) und dann kam der Wuff zu mir, ich nahm ihn am Geschirr und er setzte sich einfach hin, als wärs das normalste auf der Welt
Genau das ist das Problem - diese Hunde sind total durcheinander.
Wenn eine Bindung zwischen dir und diesem Hund bestanden hätte, dann würde er in dieser für ihn außergewöhnlichen Situation ansprechbar gewesen sein, da hätte niemand hinterherrennen brauchen - also nicht irgendwo in die Weltgeschichte abhauen und aus Frust Hunde verprügeln gehen wäre die Reaktion des Hundes, sondern ein leiser Befehl oder sogar nur eine kleine Geste hätte ausgereicht, die Aufmerksamkeit des Hundes auf dich zu lenken und ihn an die unsichtbare Leine zu binden.
Mal ganz davon abgesehen hat dein Freund einen Kardinalfehler begangen: Er ist in dieser Situation hinterhergerannt und hat damit mehr oder weniger zum Angriff gegenüber dem anderen Hund geblasen! Euch hätte in dieser Situation genauso passieren können, daß der Hund das Hinterherrennen interpretiert als Signal zur Jagd oder aber daß er aus Unsicherheit gleich ganz abhaut ...

Wenn mir in der Hundeausbildung oder beim Hundegassiführen so etwas passiert war, dann wußte ich, ich hab Scheiße gebaut ... entweder hab ich die Gesamtsituation falsch eingeschätzt (wenn man fremde Hunde mit rausführt oder ausbildet, ohne sie voll selbst zu übernehmen, hat man es nicht nur mit dem Hund zu tun, sondern auch mit den mehr oder weniger vorhandenen Erziehungsversuchen der Halter des Hundes - da kann alleine schon ein böses Wort zur unrechten Zeit vom Hausherrn den Hund unberechenbar machen ... es war meine Aufgabe, sowas im Vorfeld zu erkennen und die Aufmerksamkeit des Hundes wieder auf mich bzw die Hundegruppe zu lenken, damit selbst dann, wenn ne Leine riß oder der Karabiner aufging, ich den Hund dennoch unter Kontrolle hatte) oder aber, noch schlimmer, ich hab den Hund falsch angepackt.

Du solltest dich mit der anderen Patin absprechen, was ihr tut, wie ihr mit dem Hund umgeht etc, ruhig mal ein paarmal gemeinsam spazierengehen, damit ihr voneinander lernt, wie ihr mit dem Hund umgeht ... nur so ist es zu zweit im Wechsel möglich, dem Hund eine gewisse Sicherheit in eurem Verhalten zu bieten. Hunde sind nicht dafür ausgelegt, daß sie mit unterschiedlichen Menschen und unterschiedlichen Auffassungen von Erziehung ständig konfrontiert werden, sie sind dafür ausgelegt, in einer festen Mensch-Hund-Familienstruktur sich einzupassen, wo feste, für den Hund begreifbare Regeln gelten.



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Re: hund abgehauen -wie verhaltet ihr euch?

Beitrag von Dogmaniac » Mo 13. Dez 2010, 10:46

Leo war diesen Sommer auch abhanden gekommen:
Die Haustür war nur zugezogen, nicht abgeschlossen, irgendwas muss ihm tierisch Angst eingejagt haben und er hat die Tür aufgemacht. Ist zusammen mit Cato stiften gegangen. Wir waren in der Zeit nicht zuhause.
Als wir dann Heim kamen hang ein Zettel an der Tür: Cato ist bei den Nachbarn. Er hat ihn dann geholt und gehofft das Leo auch dabei ist, dem war aber nicht so.
Also liefen wir alle Wege ab die er dort kennt, das waren damals noch nicht viele weil ich erst ein paar Wochen vorher dorthin gezogen bin.
Natürlich haben wir ihn nicht gefunden. Also haben wir die Polizei angerufen, die verwies uns an die Feuerwehr die einen Hund eingefangen hat der zur Beschreibung passt.
Dann riefen wir die Feuerwehr an, sie bestätigte uns das es sich um den beschriebenen Hund handeln könnte und sie ihn ins Tierheim gebracht haben. Es war allerdings schon halb eins nachts, keiner mehr im Tierheim.
Durch Freunde weiß ich das es beim Ordnungsamt immer einen Schlüßel gibt um dort Hunde wegzu schließen die gefunden wurden, also riefen wir dort an, die haben aber gesagt sowas haben sie nicht und wären nicht Zuständig, das wäre die Arbeit der Feuerwehr.
Wir haben dann noch eine Stunde hin und her telefoniert mit dem "Erfolg" das Leo eine Nacht im Tierheim schlafen durfte weil uns keiner weiter helfen konnte/wollte. Auch als ich sagte das der HUnd Medikamente bräuchte wurden wir nur abgewimmelt.
Wir sind dann gleich morgens um 6 Uhr ins Tierheim gefahren. Hatten vorher angerufen: "Ja so ein hund wurde gefunden, er ist sehr ängstlich und ich glaube er würde jeden hier beissen", da war mir klar das es sich defintiv um Leo handelt. Wir haben ihn dann geholt, den Impfausweis vorgezeigt, den Chip verglichen, haben 10 zahlen müssen und durften ihn mitnehmen.

Weggelaufen, beim Gassie gehen oder so, sind meine Hunde in dem Sinne noch nie. Leo hat es zwei mal geschafft sich mit seinem Jagdtrieb durchzusetzen und war für 10 Minuten weg. Ich hatte an der Stelle gewartet wo er weggelaufen ist und er kam beide male wieder zu mir zurück.
Amy ist bisher erst einmal weggelaufen, auch wegen Jagens, kam auch nach ein paar Minuten wieder.

Einer Freundin ist im Sommer eine kleine Pinscherhündin weg gelaufen, die auch wirklich 3 Stunden weg war. Sie hatte so lange an dem Fleck gewartet wo sie weggelaufen ist bis sie wieder kam.

Ich muss dazu sagen, das das alles drei Fälle sind, in denen die Hunde selbst froh sind wenn sie niemand anderem begegnen und auch nicht "gewollt" mit anderen Hunden Kontakt suchen....die wollen dann einfach nur noch Heim wenn sie mal weggelaufen sind.


www.sporty-dogs.de

Glücklich wer, das was er liebt, voll Mut zu verteidigen wagt.

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Re: hund abgehauen -wie verhaltet ihr euch?

Beitrag von Kati+Rusty » Mo 13. Dez 2010, 11:08

Murx Pickwick hat geschrieben:@Kati + Rusty:
Du hast einen leichtführigen, sensiblen und auf den Menschen gut zu fixierenden Hund, der fast keinen Jagdtrieb aufweist, bzw der Jagdtrieb beschränkt sich auf das Nachfolgen und Zusammentreiben, da mußt du weder nen Hetztrieb unterdrücken, noch mußt du gegen nen Fährtenwillen ankämpfen oder gar mit den Eigenschaften eines Workaholics dich arrangieren, das ist kein Vergleich beispielsweise mit nem Weimaraner oder, um mal was Sensibles aufzufahren, mit nem Afghanen ... wer seinen Sheltie nicht so ausgebildet bekommt, daß der perfekt hört, sollte nochmal nen Kurs in der Hundeschule besuchen - Shelties und Dackel gehören so ziemlich zu den am leichtesten auzubildenden Hunden.
Öhm wer sagt Dir, dass ich nur mit Hütehunden zurechtkomme? Leider gottes gibts viele Shelties die jagen und auch mehrere Besitzer, die gar net klar kommen. Und ich denke nicht, dass man von Rasse = Hunde-
Eigenschaft gehen sollte. Wenn ich danach gehen kann, dass müsste jeder Sheltie reserviert gegenüber Fremden sein. Und meine Hündin ist alles andere als das. Gut Veranlagung ist dabei, aber es gibt genug Hunde, die davon abweichen.
Ich hatt erst einen Parson Russel Terrier ( 4 Vorbesitzer) hier, der eingeschläfert werden sollte. Der Hund war hochagressiv und hätte jeden Hund angegriffen (samt Besitzer). Seine Vorbesitzer hat er in den Wahnsinn getrieben. Und auch die gute Hundeschule, die versucht hat mit clickertraining das hinzubekommen, hat net geholfen. Sie kamen wohl 25 m an einen anderne Hund ran, ohne das er durchgedreht ist und den eigenen Besitzer ins Bein gebissen hat. Super , 25 m sind bestimmt gut , wie in einer Stadt wie Berlin. Oder aber wir lenken ihn von anderen Hunden ab, kommt man bestimmt gut durch den Alltag, wenn man das immer macht... Der Terrier brauchte einfach nur eine klare , konsequente Hand, wo ihm gezeigt wird, was genau von ihm erwartet wird und was nicht.
Ganz ehrlich gesagt, würde ich in viele Berliner Hunderschulen gar keinen mehr reinschicken.. weil es eh nix bringt. Meine Meinung. Am liebsten hab ich da die Trainer, die andauernd ihre Meinung wechseln, aber was die sagen ist ja immer richtig *lol*
Aber Hundeerziehung ist eh ein Thema für sich. :mrgreen:



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Re: hund abgehauen -wie verhaltet ihr euch?

Beitrag von chien » Mo 13. Dez 2010, 11:13

Und ich denke nicht, dass man von Rasse = Hunde-
Eigenschaft gehen sollte. Wenn ich danach gehen kann, dass müsste jeder Sheltie reserviert gegenüber Fremden sein. Und meine Hündin ist alles andere als das. Gut Veranlagung ist dabei, aber es gibt genug Hunde, die davon abweichen.
Ich denke die Rasse ist immer ein Grundindikator, zumindest was allgemein für die Rasse übliche Verhaltensweisen betrifft. Natürlich ist der jeweilige Charakter des Hundes immer entscheidend.
Mal abgesehen davon, sollte man sich vor Augen halten, dass kein Hund wie der Andere ist, genau wie bei uns Menschen und daher auch keine Patentrezepte in irgend einer Schublade schlummern die angewendet werden können, vielmehr sind es viele Erfahrungswerte die als Sammelsurium dienbar sein können im Einzelfall !!!



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Re: hund abgehauen -wie verhaltet ihr euch?

Beitrag von Kati+Rusty » Mo 13. Dez 2010, 11:17

chienloup hat geschrieben:
Und ich denke nicht, dass man von Rasse = Hunde-
Eigenschaft gehen sollte. Wenn ich danach gehen kann, dass müsste jeder Sheltie reserviert gegenüber Fremden sein. Und meine Hündin ist alles andere als das. Gut Veranlagung ist dabei, aber es gibt genug Hunde, die davon abweichen.
Ich denke die Rasse ist immer ein Grundindikator, zumindest was allgemein für die Rasse übliche Verhaltensweisen betrifft. Natürlich ist der jeweilige Charakter des Hundes immer entscheidend.
Mal abgesehen davon, sollte man sich vor Augen halten, dass kein Hund wie der Andere ist, genau wie bei uns Menschen und daher auch keine Patentrezepte in irgend einer Schublade schlummern die angewendet werden können, vielmehr sind es viele Erfahrungswerte die als Sammelsurium dienbar sein können im Einzelfall !!!
Jupp und leider sind viele Hundeschule hier der Ansicht, dass ihre Idee bzw. Meinung zu 100 % immer richtig sind... :roll:



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Re: hund abgehauen -wie verhaltet ihr euch?

Beitrag von Murx Pickwick » Mo 13. Dez 2010, 12:08

Naja ... der Jack Russel ist deshalb zu DEM Reitbegleithund mutiert, weil er noch einer der einfachsten Terrier überhaupt ist ... er hat kaum Raubzeugschärfe, Raufbolde sind unter den Jack Russels eher die Ausnahme, sie sind für Terrier extrem leichtführig (ok, gegenüber nen Sheltie ist das schon ein ganz eigenes Arbeiten, ohne klare, konsequente Linie kommt man beim Terrier nicht weit, bei den Shelties gibts welche, die hören irgendwie ohne daß man da groß rumerzieht oder so, hauptsache, da ist wenigstens ein bischen für den Hund erkennbare Konsequenz in der Führung ... ), wenn du da nen durchschnittlichen Jagdterrier das erste Mal ausbilden sollst, merkst du einfach den Unterschied.
Beim Sheltie gibt es das zwar, daß auch Shelties hinter Katzen herjagen und Mäuse fangen, aber Raubzeugschärfe, wie die Terrier, wirst du beim Sheltie nicht finden. Das ist einfach genetisch nicht möglich, genauso, wie es genetisch nicht möglich ist, daß du aus der Verpaarung Zobel x Zobel nen Merle bekommst ...
Unter den Shelties gibt es zwar sehr dominante Rüden, die sich nicht zu schade sind, sich mit andern Rüden zu messen und sich bis aufs Blut zu beißen - aber diese Rauflust, wie du sie bei Terriern leider nur allzuoft hast, gepaart mit maßloser Selbstüberschätzung, selbst bei einigen Jack Russels, die wirst du beim Sheltie nie finden.
Es gibt Shelties, die hinter Rotwild herjagen, wenn dieses flieht - keine Frage, aber du wirst nicht einen einzigen Sheltie erleben, der dem Rotwild im Galopp 30km und länger folgt, wie es selbst untrainierte Laufhunde tun.
Es gibt sogar noch Shelties, die man dazu ausbilden kann, Schafe zu treiben - keine Frage, aber das ich nen Sheltie das erste mal mit nem Schaftreibehund mitschicke und er beim zweiten Mal weiß, was er zu tun hat - no way, das gibt es nicht, das ist dem Sheltie schon seit den 50er Jahren weggezüchtet worden!
Es gibt reaktionsschnelle Shelties - im Grunde genommen ist es sogar traurig, wie viele Schlaftabletten es inzwischen unter den Shelties gibt - aber das ein Sheltie just in dem Augenblick, wo ihm Rehwild ins Blickfeld wandert, auch schon losspurtet, so daß zwischen der typischen Körper- und Lefzenanspannung und dem Lossprinten nur ne Zehntelsekunde für den Hundeführer zum Reagieren liegt - das gibt es beim Sheltie nicht, bei keinem! Aber für viele Windhunde ist genau das typisch!
Es gibt sensible Shelties, die nur wenig Ausbildungsfehler verzeihen - aber sowas, wie beim Afghanen, wo nur ein einziger Ausbildungsfehler dazu führen kann, daß dieser Hund sämtliche Bindung zum HF kappt und nun endgültig sich eigenständig macht, das wirst du beim Sheltie nicht finden!
Shelties sind brauchbare Arbeitshunde, man kann viel mit ihnen machen - aber Workaholics wirst du unter den Shelties nicht finden! Wenn du da das erste Mal in deinem Leben vor dem Problem stehst, nen Malinois aus ner K9-Linie zu führen, oder noch schlimmer, nen Weimaraner, dann wirst du mir recht geben, sowas an Arbeitswillen hat nicht ein einziger Sheltie!
Es gibt Sturköppe unter den Shelties - aber Hunde, die sich, egal was du machst, einfach am Hundeauslaufgebieteingang hinsetzen und warten, bis du sie wieder abholst, weil sie zu faul sind, ihre Gehwarzen zu benutzen, das hast du zwar unter den Pekinesen, aber ganz bestimmt nicht unter den Shelties!

Hab ja in Berlin Hundeausbildung gelernt - leider auf den falschen Plätzen, wir hatten uns ne Schäferhündin angeschafft und da war naheliegend, auf den nächsten Schäferhundeplatz zu gehen ... das, was wir dort leider gelernt haben, das war das Einbrechen des Hundes, notfalls mit angespitzten Stachler (wohlgemerkt, es ging hier um diese Schlaftabletten-Show-Schäferhunde, vorne Hund, hinten Frosch, die man ja nun wirklich auch ohne Starkzwang ausbilden kann, es ging nicht um K9-Hybriden oder Malis aus K9-Linien!). Ich hab lang gebraucht, um zu begreifen, daß das nun wirklich nicht die feine Art ist, nen Hund auszubilden ... danach hatte ich so ziemlich alle nordischen Hundeplätze abgeklappert, bis ich endlich meine Plätze gefunden hatte.
Es gibt einige sehr gute Hundeausbilder in Berlin, beispielsweise die Leiter der beiden Rettungshundestaffeln in Berlin haben echt was auf den Kasten, oder, lange Zeit arbeitete ein Blindenführhundausbilder auf einem der Plätze am Flughafen Tegel - von diesen Menschen kann wirklich jeder Hundeführer noch was lernen (er war der erste Trainer überhaupt, der erkannte, weshalb meine Hunde zwar perfekt hörten, aber nicht ein einziger Hund bei mir perfekt Fuß laufen konnte ... ). Aber das Meiste, was ich kennengelernt hab an Hundetrainern, da geb ich dir Recht, kann man in der Pfeife rauchen :D



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Re: hund abgehauen -wie verhaltet ihr euch?

Beitrag von Kati+Rusty » Mo 13. Dez 2010, 12:32

Also wenn du so auf die Rasse wert legst, sollte man schon unterscheiden zwischen Jack Russell Terrier, Parson Russell Terrier Schönheitszucht und Parson Russell terrier Arbeitszucht. Der Parson, von dem ich rede, stammt aus der Schönheitszucht. Ich kenne aber auch Parson aus der Arbeitslinie und die sind auch net ohne. Wobei wenn ich ehrlich bin, ich finde Deutsche Jagdterrier einfach nur genial.. wenn ich keine Kaninchen hätte... ^^
Murx Pickwick hat geschrieben: Shelties sind brauchbare Arbeitshunde, man kann viel mit ihnen machen - aber Workaholics wirst du unter den Shelties nicht finden! Wenn du da das erste Mal in deinem Leben vor dem Problem stehst, nen Malinois aus ner K9-Linie zu führen, oder noch schlimmer, nen Weimaraner, dann wirst du mir recht geben, sowas an Arbeitswillen hat nicht ein einziger Sheltie!
Was siehst du als Workaholics? Dann müsste ja nen Border Collie stellvertretend für ein workaholic hier stehen. Wobei nächstes jahr bei mir einer einzieht *freu* Wozu soll ich mit nem Mali aus der K9 Linie vergleichen? Ich denke ein Mali sind für Leute, die sehr viel Ahnung haben und die werden auch mit anderen Hunden kein Problem haben. Und man wird sich ja wohl nur so einen Hund holen, wenn man was spezielles damit machen möchte. Ein Hundetrainer, den ich zu 100 % bei Problemhunde bzw. Problembesitzern weiterempfehlen würde, trainiert Belgische und Deutsche Schäfer für die Polzei etc. Allerdings braucht man bei ihm nicht mit sensiblen Hunden hingehen, die gehen einfach unter. Wobei zum Weimaraner würde ich auch vorsichtig sein und ich finde die nicht annährend so , wie nen Mali. Anscheind sind Weimaraner ziemlich Modehunde geworden und zwischenzeitlich sah man die ziemlich oft (genau wie den Aussie, den Border, den Mali).
Nochmal zu den workaholics. Ich denke schon, dass man Shelties dazu erziehen kann (wie die meisten Border). Ich denke mein einer Hund bewegt sich ziemlich an der Grenze da dran, kommt halt davon wenn man nur auf Hundetrainer hört, die keine Ahnung haben...

Es gibt Sturköppe unter den Shelties - aber Hunde, die sich, egal was du machst, einfach am Hundeauslaufgebieteingang hinsetzen und warten, bis du sie wieder abholst, weil sie zu faul sind, ihre Gehwarzen zu benutzen, das hast du zwar unter den Pekinesen, aber ganz bestimmt nicht unter den Shelties!
Bist du dir da sicher? Mir würden schon welche einfallen. Allerdings auch Jack Russell, die super auf dich warten würden.
Aber das Meiste, was ich kennengelernt hab an Hundetrainern, da geb ich dir Recht, kann man in der Pfeife rauchen
Meine Worte... und wenn du davor noch kein ernsthaftes Problem hast, haste nach dem Hundeschulenbesuch wirklich eins...



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Beitrag von chien » Mo 13. Dez 2010, 12:52

Meine Worte... und wenn du davor noch kein ernsthaftes Problem hast, haste nach dem Hundeschulenbesuch wirklich eins...
passt zwar nicht ganz in den Thread, aber ich kann es nicht mehr lesen wenn als Antwort auf ein Problem mit einem Hund da steht "ein Besuch in einer Hundeschule ist anzuraten" und das liest man in der einen oder anderen Form quer durch alle Foren leider ...



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Re: hund abgehauen -wie verhaltet ihr euch?

Beitrag von Murx Pickwick » Mo 13. Dez 2010, 14:41

Weimaraner sind Jagdhunde, echte Allrounder im Jagdbereich, welche sich bedingt auch zum Schutzdienst eignen, Malinois sind echte Polizeigebrauchshunde, die sich son bischen immer noch zur Treibearbeit eignen.
Die Workaholics unter den Treibehunden findet man bei den altdeutschen Hütehunden und Kuhhunden.
Dadurch, daß diese Hunde für sehr unterschiedliche Zwecke gezüchtet wurden, sind sie auch vom Wesen her sehr unterschiedlich - aber eines haben sie gemeinsam, sie müssen gearbeitet werden, bevorzugt in ihrem Bereich, für den sie gezüchtet wurden.

Bisher hab ich noch keinen echten Workaholic unter den Border Collies kennengelernt - dafür jede Menge verrückt gemachte Balljunkies ... nunja, DAS versteh ich nicht unter nem Workaholic ...
Ich hatte ja nen Weimaraner ausgebildet ... das Einzige, was ihn wirklich geschafft hatte, war Trümmersuche auf dem Rettungshundeplatz. Ansonsten war ich im Grunde genommen ständig gefordert von diesem Hund, er forderte von mir regelrecht tägliche Arbeit mit ihm ein. Wenn ich mal ne Woche lang mit ihm nur Spazierengegangen bin oder nur Fahrradgefahren bin, war der unausstehlich!
Meine Schäferhündin Cyra war schon sehr arbeitsfreudig - halt so, wie nen Border etwa von der Arbeitsfreude, aber es war bei ihr nicht weiter tragisch, wenn sie mal nur für ein paar Wochen ins Hundeauslaufgebiet kam. Sie hat sich gefreut, wenn ich mit ihr gearbeitet hatte, keine Frage, aber es war keinesfalls so, daß ich nun täglich irgendwelche Fährten legen mußte oder verlorene Gegenstände suchen lassen mußte oder so ...

Weimaraner wurden leider nur allzuoft als Modehündchen gehalten, bis irgendwann der Jagdhundeverband dem ein Riegel vorschob, anerkannte Weimaraner aus seriöser Zucht werden nun zum Glück nur noch an Leute mit Jagdschein abgegeben. Diese Hunde wurden oft genug aggressiv, weil sie einfach total unterfordert waren mit nem biseken Spazierengehen und hübsch in der Wohnung rumliegen ... dazu sind die nicht gezüchtet worden!

Jagdhundeprüfung bestanden heißt übrigens nicht, daß der Hund ausgebildet ist - im Gegenteil, man will hier am liebsten rohe Hunde prüfen, einfach, weil man mit Ausbildung ne Menge Jagdanlagen vortäuschen kann, die gar nicht im Hund stecken. Im Grunde genommen hätte ich problemlos meine Schäferhündin durch die Jagdprüfung bekommen - einfach weil das, was ihr an angeborenen Verhalten fehlte, ich ihr hätte problemlos beibringen können.



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Re: hund abgehauen -wie verhaltet ihr euch?

Beitrag von BerlinPaws » Mo 13. Dez 2010, 16:27

Hallo Murx Pickwick.
Ich wende mich jetzt einfach mal an deine Beiträge.
Ich frage mich bei dem ganzen: Wie viele Hunde hast du überhaupt ausgebildet und wie viele hast du überhaupt kennen gelernt.
Das, was du schreibst, mag in der Theorie ja ganz richtig sein, in der Praxis ist es aber einfach nur Halbwissen bis hin zu völlig falschen Aussagen!!

Ich arbeite berufsbedingt mit ca. 50-100 Hunden im Monat zusammen. Tausende verschiedene Rassen, tausende gleiche Rassen, aber völlig andere Charaktere.

Wenn ich den Sheltiebesitzern sagen würde, dass ihre Hunde doch eigentlich völlig leicht zu erziehen sind und ihr Problem nach einem Mal gegessen ist, würden sie sich freuen.
Die Realität ist da völlig anders.

Du stürzt dich ja gerade so gern auf die Workaholics. Altdeutsche Hütehunde. Davon kenne ich viele. Was nun an ihnen anders sein soll, als an Sheltie, Border & Co, weiß ich nicht.
Ich habe viele Altdeutsche kennen gelernt, erst vor einem Monat wieder, außer, dass diese Hunde mit zu den unsozialisten überhaupt gehören, wollen auch sie nicht viel mehr arbeiten als Border & Co.
Was machen denn die Schäfer, denen sie gehören? Jeden Tag hüten gehen?
Vergiss es!
Hab ich nen Windhund, womöglich sogar noch nen Afghanen am andern Ende der unsichtbaren Leine, seh ich zu, mir sein Vertrauen und seine Loyalität zu erarbeiten - da ist weder was mit Strafe, noch mit Lob, das ist dann wirklich sich in den Windhund hineinversetzen und mit ihm gemeinsam eine gemeinsame Sprache entwickeln!
Windhunde sind so ziemlich die anspruchsvollsten Hunde überhaupt in der Hundeausbildung und gerade die asiatischen und afrikanischen Windhunde verzeihen so gut wie keinen einzigen Ausbildungsfehler!
Also tut mir leid. Aber diese Aussage ist völlig falsch. Ja, Afghanen und andere Windhunder sind anspruchsvoll. Aber auch sie verzeihen genauso wenig Ausbildungsfehler wie andere Rassen.
Mein Aussie verzeiht auch keinen einzigen Ausbildungsfehler (und es war genau einer, der sein Fehlverhalten vorrief) und das wieder aus dem Hund zu bekommen, dauerte mehrere Monate.
Ich kenne mich mittlerweile sehr gut mit Hundeerziehung aus. Wie gesagt, ständig muss ich Menschen helfen mit ihren Hunden klar zu kommen und sehe da stets, dass da Hunde eine einzige Sache nicht verziehen haben.

Du solltest diese Rassen nicht allzu verallgemeinern. Ich kenne einen Afghanen, der als Kind gehalten worden ist und völlig ohne Konsequenz erzogen wurde. Der Hund hatte trotzdem gehört und das sogar sehr gut, einfach weil er vom Wesen sehr leichtführig war.
Hab ich nen echten Arbeitshund, womöglich noch son Workaholic, wie Weimaraner oder gar Malinois als Hund bei mir, dann geh ich zur Sache - wenn da nicht pariert wird, wird halt nach den alten Methoden gearbeitet - Leinenruck, strenge Unterordnung und vor allem, Beschäftigung, welche diese Hunde fordert - ICH verlange von solchen Hunden Aufmerksamkeit, den mir diese Hunde abzuliefern haben - sie laufen also kurzum höchstens einmal weg, dann nie wieder ...
Das möchte ich sehen! :D
Ich komme gern vorbei und schaue mir mal an wie du einen völlig hochgedrehten Malinois dazu bringst eine Sache nur ein Mal zu tun.
Übrigens verlange ich von JEDEM Hund absolute Aufmerksamkeit, scheiß egal welche Rasse er hat. Wo kommen wir denn hin, wenn ich meinem Dackel völlige Narrenfreiheit gewähre, während mein Mali nur neben mir laufen muss.

Ach so und die leichterziehbaren Dackel möchte ich auch gern mal kennen lernen. ;)
Du hast einen leichtführigen, sensiblen und auf den Menschen gut zu fixierenden Hund, der fast keinen Jagdtrieb aufweist, bzw der Jagdtrieb beschränkt sich auf das Nachfolgen und Zusammentreiben, da mußt du weder nen Hetztrieb unterdrücken, noch mußt du gegen nen Fährtenwillen ankämpfen oder gar mit den Eigenschaften eines Workaholics dich arrangieren, das ist kein Vergleich beispielsweise mit nem Weimaraner oder, um mal was Sensibles aufzufahren, mit nem Afghanen ... wer seinen Sheltie nicht so ausgebildet bekommt, daß der perfekt hört, sollte nochmal nen Kurs in der Hundeschule besuchen - Shelties und Dackel gehören so ziemlich zu den am leichtesten auzubildenden Hunden.
Nun ja. Dazu schrieb ich ja oben schon mal was.
Ich habe zwar keinen Sheltie, aber einen Aussie. Ist in der Theorie super leicht zu führen, wird ja auch gern so angegeben. Ist aber nicht so.
Schau mal die Aussiebesitzer an. Wie viele haben da Probleme mit dem Jagen? Wahnsinnig viele.
Was ist denn der Jagdtrieb bzw. der Hütetrieb? Eines greift doch ins Andere über, nur dass beim Hüten eigentlich der Todesbiss fehlen sollte. Wissen aber nicht alle Hütehunde. Dazu ist der Instinkt viel zu groß.
Kenne einige Aussies, die erfolgreich Wild gerissen haben.

Achso. Meine Freundin mit dem Auslaufrudel (oben genannt) hat n Weimaraner im Rudel. Der weiß übrigens auch nicht, dass er schwer auszubilden ist. Jagen geht der schon lange nicht mehr.

Und deine Meinung mit den netten Jack Russel. Ha. Ha. Ha.
Die meisten JR, die den Weg kreuzen, sind absolut hochaggressive Hunde mit ner gehörigen Portion Jagdtrieb.
Na ja dein Satz danach mit dem Sheltie find ich wieder amüsant. Wie gesagt: Lern erstmal Shelties kennen, dann reden wir weiter.
Die hören auch nicht von allein.
Du solltest mal Hunde kennen lernen gehen und nicht alles aus der Theorie knüpfen. Theorie und Praxis weisen einen großen Unterschied auf. In der Praxis halten sich nicht alle Hunde an das, was in der Theorie steht.

Mein Aussie wurde zum Hüten gezüchtet, findet Schafe aber eigentlich viel zu nett, als dass er sie hüten würde. Dagegen war er im ersten Lebensjahr relativ schnell fürs Wild hinterher jagen zu begeistern. Wie ich oben schrieb, hatte sich das mit nem riesigen Anschiss schnell getan.

Übrigens mein Schäferhund aus LZ würde auch gern jagen. Würde man sie lassen, würde sie auf Sicht los düsen und weg wäre sie. Aber sie hört und von daher lässt sie es und das erwarte ich einfach von jedem Hund. Egal, welcher Rasse er angehört.

Lieben Gruß
Jule



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Isa
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Re: hund abgehauen -wie verhaltet ihr euch?

Beitrag von Isa » Mo 13. Dez 2010, 16:35

So, ich lese schon den ganzen Tag immer wieder die neuen Beiträge hier und finde das alles hoch intessant!
Nicht zuletzt, weil ich mir auch in naher Zukunft einen Hund zulegen möchte; mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit wird das ein Sheltie werden.
Ich sauge hier die Infos also auf wie ein Schwamm! ;)
Wirklich sehr interessant und informativ, was hier zusammen getragen wird! :top:

Ich würde mir sehr wünschen, dass die Diskussion und der Meinungsaustausch hier weiterhin friedlich abläuft, danke! :)


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