Grundstück ersetzt gassi/spazieren gehen!?

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Grundstück ersetzt gassi/spazieren gehen!?

Beitrag von lapin » Di 8. Mär 2011, 18:10

Ich kenne einige Hundehalter, die täglich mindestens 2x mit ihrem Hund um den Block laufen, um deren Geschäfte verrichten zu können.

Dann gibt es wiederum welche, die ihre Hunde viel übers Grundstück flitzen lassen und einmal alle paar Tage große Spaziergänge durch Wald und Wiesen machen.

Und dann gibt es noch die Halter, die ihren Hund rein in der Wohnung halten und ab und an zum Geschäfte verrichten alleine vor die Tür lassen und das wars.

Die Frage ist, wie ist das mit den verschiedenen Größen von Hunderassen vereinbar?

Warum sind meist kleine Hunderasse, die als Wohnungshund herhalten müssen und ihrem Bewegungsdrang völlig unterschätzt werden?

Welche Beobachtungen habt ihr gemacht?
Wie handhabt ihr das selber?
Findet ihr, dass ein Grundstück ausreichend ist und das Gassi gehen ersetzt?


Lg lapin"Das Leben ist 10% was dir passiert und 90%, wie du darauf reagierst."

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Stevie
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Re: Grundstück ersetzt gassi/spazieren gehen!?

Beitrag von Stevie » Di 8. Mär 2011, 18:23

Auf keinen Fall ersetzt ein Grundstück das Gassi gehen .

Alleine schon deshalb , weil die Hunde ja auf dem eigenen Grundstück gar keinen sozialen Kontakt zu anderen Hunden haben .

Auch die Reize und Gerüche , die der Hund aufnimmt sind doch ganz anders .

Ich bin jeden Tag mindestens 3-4 Stunden mit meinem Hund unterwegs , obwohl wir ein Grundstück von 4000 qm haben .

Klar ist er auch da unterwegs , aber das "mit mir unterwegs sein " ersetzt das nicht .


Manchmal muss ein Mensch sehr viel weinen , um den Platz im Herzen für ein Lachen frei zu machen !

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Re: Grundstück ersetzt gassi/spazieren gehen!?

Beitrag von schweinsnase77 » Di 8. Mär 2011, 18:39

Ob das Grundstück alleine für den Bewegungsdrang ausreicheind ist (ich bezieh mich jetzt nur mal auf den bewegungsdran) kommt meiner Meinung nach auf die größe und die Struktur des Grundstückes und die Größe des Hundes an. Mini-und Kleinhunde können mit 2-3 ha durchaus zufrieden sein.

Ansonsten denke ich eher immer, das viele Besitzer den Bewegugsanspruch ihrer Hunde unterschätzen.


Mit freundlichen Grunzern

Annette

Mit 2 samtpfotigen Killern

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Re: Grundstück ersetzt gassi/spazieren gehen!?

Beitrag von Vollblutkaninchen » Di 8. Mär 2011, 19:43

Da ich durch einen versehentlichen Klick meinen ganzen geschriebenen Text gelöscht habe ( :autsch: ) habe ich jetzt mal etwas aus dem Internet rausgesucht:
Hunde brauchen ausreichend Bewegung. Wölfe beispielsweise unternehmen mitunter nächtliche Wanderungen von über 50 Kilometer. Durschnittlich legen sie täglich zwischen 18 - 28 Kilometer zurück. Wenn es um die Verfolgung einer Beute geht, legen sie durchaus auch schon einmal 200 Kilometer zurück.

Der Hund mit seinem wölfischen Erbe benötigt also in erster Linie Bewegung. Eine halbe Stunde vormittags und eine halbe Stunde abends sind also nicht annähernd genug Auslauf für das Bewegungstier Hund. Es gehört auch zur Verantwortung des Menschen in dieser Hinsicht seinem Hund, selbstverständlich je nach Alter, Rasse, Größe und Gesudheitszustand, gerecht zu werden. Lassen sie nicht die eigene Bequemlichkeit als Ausrede dienen. Geben Sie sich einen Ruck und bieten Sie Ihrem Hund ein annähernd artgerechtes Leben.
Quelle: https://www.polar-chat.de/" onclick="window.open(this.href);return false;
Alle Hunde, auch die niedlichsten Schoßhündchen, sind von Haus aus Lauftiere. Sie sind für lange Erkundungsausflüge und schnelle Verfolgungsjagden ausgerüstet. Ein Hund der nicht gern läuft, ist krank.

Zum Hundeleben gehört der tägliche Spaziergang.Wichtiger aber als alle Zeiten und Kilometer ist, daß sich jeder Hund mindestens einmal am Tag so richtig verausgaben darf.

Quelle: https://www.kirasoftware.com/" onclick="window.open(this.href);return false;


Wir handhaben es mit unserem Charly (Labrador-Riesenschnauzer-Mix) so, dass morgens (unter der Woche) einer mit ihm eine kurze Runde dreht, ich mittags mit ihm eine lange Runde drehe (immer unterschiedlich lang, da wir auch mal Fahrrad fahren, joggen ect.) und Abends noch meine Mutter oder ihr Lebensgefährte lange mit ihm geht. Am Wochenende gehen wir für gewöhnlich etwas länger und auch mal mit anderen Hunden zusammen.

Lg
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Mit Finn, Fabi, Lotti, Luna und Fjodor für immer im Herzen...

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Re: Grundstück ersetzt gassi/spazieren gehen!?

Beitrag von Nightmoon » Di 8. Mär 2011, 20:10

Gute Fragen... ;)

Ich hab mir damals einen kleineren Hund ausgesucht, weil es in der damaligen Wohnung ( 60qm) auch irgendwie eine Platzfrage war. Ich meine, es macht schon einen Unterschied, ob ich einen Hund habe, der max. kniehoch ist oder einen, der beim Sitz-machen noch locker auf den Esstisch gucken kann, um einem jeden Bissen in den Hals zu zählen. ;) Über die gesunde Länge eines Gassispazierganges war ich mir ehrlich gesagt damals überhaupt nicht im Klaren. Tessa war sehr ausdauernd, aber richtig abfetzen machten ihre Gelenke schon damals nicht mit, sie humpelte dann leider immer am nächsten Tag. Also nichts mit Fahrradtouren für Hundi. Ursprünglich wollte ich ja einen Hund haben, der bei meinem damaligen Ausritten locker mithalten konnte, aber mit Tessa ging das nicht und aufs Pferd wollte sie patout nicht mit. Also musste Madame in der Obhut vom Sohnemann bleiben, was auch okay war.

Ich hab damals sehr schnell gemerkt, wenn man mit einem Hund immer die selben Runden geht, dann stumpft der Hund ab und verblödet regelrecht. Er geht nur noch raus, weil er halt "muss". Ich hab auch viele Hundebesi kennen gelernt, die typische Schönwetterhunde hatten (die gingen nur bei besonders schönem Wetter mit ihnen größere Runden, sonst sah man die eigentlich nie draußen. Dementsprechend waren die Hunde im Verhalten irgendwie gestört. Zumindest zeugen davon 15 Angriffe auf Tessa. :roll:

Tessa dagegen war immer für neue Touren offen und freute sich, wenn sie "neues Land" erkunden durfte. Sie konnte nie genug kriegen, was im Nachhinein leider für ihr Herz und ihre Gelenke auch nicht gut war(-en.) Das war leider wieder zu viel, des Guten. :schäm:
Naja, auch daraus hab ich gelernt :)

Wichtig ist jedenfalls, dass ein Hund nicht nur Mal eben in den Garten flitzt und ansonsten nichts von der Welt da draußen mitbekommt. Früher oder später würde ich sagen bauen sich dadurch verstärkt Macken, wenn nicht sogar Aggressionen oder übersteigerter Bewachungstrieb auf, die man dann wohl nicht oder nur sehr schwer wieder rausbekommt. Es passiert ja sonst nichts weiter, wo Hund seine überschüssige Energie abbauen kann, also sucht sich Hund eine Art Ersatzbefriedigung. Was man oft sieht, bei typischen Grundstückshunden, dass sie immer ein und den selben Weg benutzen, um vermeintliche "Feinde" zu verjagen und das oft mit viel Tam Tam, ohne dass ein besonderer Grund vorliegt. Die typischen Trampelpfade auf dem Grundstück selber sind nur unschwer zu übersehen. Hunde brauchen genauso, wie wir Menschen Abwechslung und zwar deutliche Abwechslung. Nicht, dass man einen Tag links um den Block Gassi geht und den anderen Tag geht man rechts herum. :roll: Das wäre wirklich eine tolle Abwechslung. :autsch:

...und wie hier schon geschrieben, die Hunde brachen soziale Kontakte zu ihren Artgenossen das ist für viele Hunde DIE Abwechslung schlechthin. Am besten, man tut sich mit einigen anderen Hundebesitzern zusammen und geht "in der Meute" auf ausgedehnte Sapaziergänge, wenn der eigene Hund mit anderen recht gut verträglich ist. Selbst extrem dominante Hunde wurden dadurch einfacher im Umgang, denn es ist bei Hunden, wie bei Kindern, untereinander erziehen sie sich mehr oder weniger alleine, zumindest solange keiner von den Hunden irgendwie schon "gestört" ist. Tessa mochte aber nicht nur ausgedehnte abwechslungreiche Runden, sie wollte auch ihre Schnüffelabschnitte (Kaninchenköttel oder Mäuselöcher untersuchen) und ihre Wasserlust befriedigt wissen und dazu war es damals in der berliner Ecke optimal. Ein Hügelchen, um Mal bergan und bergab laufen zu können, Kröten, die freiwillig vom Ufer aus ins Wasser sprangen, ab und an auch Mal beinahe auf eine Ringelnatter gelatscht, dann sprang sie, wie eine Bergziege umher, weil sie das gar niocht verstand, was da gerade abging, aber, wenn die Ringelnatter sich ins Wasser rettete oder die Kröten, da konnte sie prima hinterher hechten, dementsprechend sah sie aus und roch ganz wunderbar :? :hot: , Eau de Schlamm oder Eau de Büffel, denn nicht immer war es klares und sauberes Wasser. Sie jachterte gerne durch hohes Gras robbte unter Sträuchern und Büschen durch oder steckte bis zum Bauch in irgendwelchen Erdlöchern, lief über am Boden liegende Baumstämme oder kroch in hohle Baumstämme hinein, um dann vor Wespen, Bienen & Co zu flüchten... und und und.... Dreckig, aber glücklich. :lach:
Ja, mit Tessa war es nie langweilig, :P sie kläffte auch gerne in den Wald rein, um zu horchen, ob nicht irgendwo irgend ein Tier wegen ihr die Flucht ergreift (ich hatte beim Pilze sammeln immer Bammel vor Wildschweinen, Tessa hielt uns diese auf Abstand), ab und an jagdte sie halt auch Mal eine Katze, Kaninchen oder einen Wildhasen (hatte sie eh nie eine Chance), ließ sich aber immer wieder schnell abrufen, wenn ich sah, dass die Katze/Wildhase oder sowas "schlechte Karten" sonst hätte. Sie kläffte auch gerne die Pferde an und die bösen Pferde machten sich nicht Mal etwas aus ihr...unerhört. ;)


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Re: Grundstück ersetzt gassi/spazieren gehen!?

Beitrag von Nightmoon » Di 8. Mär 2011, 20:26

Noch Mal hinzufüg, von den Wochenend-Fahrradtouren für Hund, "dass er Mal richtig laufen kann und ausgepowert ist", halte ich rein gar nichts, weil man dem Hund damit mehr schadet, als dass man ihm damit Abwechslung verschafft, entweder jeden Tag ein vernünftiges Stück, als Lauftraining für den Hund oder gar nicht, denn einmal in der Woche dessen Körper von "0" auf "100", also Höchstleistung zu bringen, ist nicht gesund und auch kein ausgleichender Sport. Denn auch Hunde können ordentlichen Muskelkater bekommen, Viele unterschätzen das leider gewaltig. Klar läuft der Hund mitr, er würde seinem Herrchen oder Frauchen überall und immer folgen, wenn er kann, aber irgendwann ist es dann zu spät und Krankheiten der Herz-Kreislauf-Systems sind die Folge. Mit einem Hund macht ja auch Niemand ein vorheriges Stretching, Muskeln erwärmen und sowas, da gehts sozusagen "eiskalt" zur Sache.


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Re: Grundstück ersetzt gassi/spazieren gehen!?

Beitrag von Milo » Fr 25. Mär 2011, 14:49

Hallo und danke Nightmoon!

Ich muss ganz ehrlich sagen, dass ich das mit dem Muskelkater wirklich nicht gewusst habe. :schäm:
Zum Glück waren wir noch nicht so häufig mit dem Fahrrad unterwegs, dass ich mir jetzt Sorgen machen müsste. Ich hatte auch irrtümlicherweise gedacht, dass es meinem Hund gut tun würde, allerdings war ich schon sehr überrascht, dass das kleine agile Kraftpaket, ziemlich knülle war...

Da wir aber neuerdings zum Fährten gehen kommt für mich eine riesen Fahrradtour am Wochenende gar nicht mehr in Frage. :lieb:



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