Von Welpenspielstunden, Hundevereinen und Co.

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Re: Von Welpenspielstunden, Hundevereinen und Co.

Beitrag von chien » Mo 27. Dez 2010, 20:29

BerlinPaws hat geschrieben:Lustig wie du dich innerhalb deines Beitrages selbst berichtigst und widersprichst.
Ein Welpe lernt nicht von allein Grenzen kennen. Er würde laufen, laufen, laufen, spielen, spielen, spielen... und wenn man ihn nicht eingrenzt, überlastet er sich schnell mal.
Also widerspricht sich dein unterer Absatz mit dem oberen.
so ein quatsch. Nur weil du meinen Beitrag nicht verstehst heisst das ja nicht das ich mir widerspreche. Natürlich lernen Hund ihre Grenzen untereinander, sicherlich nicht die Grenzen die ein Hundehalter später setzt um das Leben zwischen Hund und Mensch genehm zu machen, aber darum geht es auch nicht. Komm mir jetzt nicht und versuch mir klar zu machen, dass ein Welpe durch Spielen überfordert wird ;) Hunde untereinander wissen eher wo ihre Grenzen sind und brauchen nicht den Menschen als Einflussfaktor. Der besser wissende Mensch ist da wohl am schädlichsten für den Hund ;)

PS: Natürlich gibt es auch Welpen die kein Ende finden, aber auch diese gehen bis zur Erschöpfungsgrenze auch nur ein paar mal bis sie begriffen haben was sie können und was nicht und genau darum geht es auch ;)



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Re: Von Welpenspielstunden, Hundevereinen und Co.

Beitrag von serafina » Mo 27. Dez 2010, 20:36

Ich bin mir sehr sicher,das Welpen ihre Grenzen kennen. Ronja hat immer nur eine gewisse Zeit gespielt.Wenn sie eine Pause gebraucht hat,hat sie die gemacht.Sie hat sich dann in eine Ecke gelegt,meistens unter den Tisch und Kräfte getankt.


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Re: Von Welpenspielstunden, Hundevereinen und Co.

Beitrag von schweinsnase77 » Mo 27. Dez 2010, 20:47

Ich hab was das Thema angeht sehr unterschiedliche Erfahrungen gemacht, was aber teilweise auch den Platzverhältnissen geschuldet war.

Wenn ein Welpe z.B. nicht die Möglichkeit hat sich zurück zu ziehen oder von seinem Halter nicht beim Rückzug unterstützt wird, nützt auch die größte Welpeneinsicht nichts. Und dann gibt es als andere negativ Erfahrung noch die Welpen die je größer die Gruppe ist, desto aufgedrehter werden. Die kommen wirklich alleine nicht zur Ruhe.

Aber da spielen halt einfach auch immer zu viele Faktoren rein um sagen zu können "gut oder schlecht" . Da kommt es einfach extrem auf das Gespür und die Fähigkeit der Trainer an, den Platz und die Gruppen selber entsprechend zu strukturieren, bzw. auch den Besitzern zu erklären, warum es vll besser ist den Hund mal raus zu nehmen.


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Re: Von Welpenspielstunden, Hundevereinen und Co.

Beitrag von Venga » Di 28. Dez 2010, 00:10

In unserer Spielstunde ist es nicht vorgekommen, dass sich ein Welpe verausgabt oder überanstrengt hat.
Die Welpen waren zwischen 3 und 8 Monaten und manchmal waren es mehr als 12 Hunde.
Wenn eines der Kleinen müde war, hat es sich zu seinem Herrchen oder Frauchen verzogen und dort ausgeruht.
Es wurde auch nicht ununterbrochen getobt. Nach ein paar Minuten hörten sie von selbst auf und fingen an zu schnüffeln und das Gelände zu erkunden. Zwischendurch sind ein paar mal wieder ´ne Runde gerannt.
Ein mal habe ich miterlebt, dass ein halbwüchsiger Schäferhund nicht aufhörte eine jüngere Hündin zu jagen. Die hatte allerdings irgendwann die Schnautze voll und hat sich gewehrt. Danach haben sich die beiden ignoriert.
Wir brauchten nie regulierend eingreifen. Wir haben die Hundis beobachtet und die Trainer haben uns Verhaltensweisen erklärt und Tipps gegeben.
Vielleicht lief es hier so gut, weil keiner nach seinem Hund über den Platz gröhlte oder hinter seinem Hund herrannte und damit die anderen "wild" machte. Wenn die Hunde es tatsächlich mal zu wild trieben, haben wir uns einfach umgedreht und sind ein Stück weggegangen. Das hat auch die wildeste Hummel wieder ´runtergeholt.


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Re: Von Welpenspielstunden, Hundevereinen und Co.

Beitrag von Ziesel » Di 28. Dez 2010, 00:20

Mmh, kann mich mal jemand aufklären? Wie ist das gemeint:
BerlinPaws hat geschrieben:Ein Welpe muss nicht ausgelastet werden. Ein Welpe muss lernen, Ruhe zu geben, denn das ist das A und O..
Was heisst bei dir "ausgelastet" in dem Zusammenhang ? Ist es nicht eher so, dass sich so´n kleiner Hund von allein ruhiger verhält, wenn er satt ist und von Spiel, Spaß und Spannung müde?
Und was mir gar nicht in den Kopf will: Wenn ich´n Welpen hab (und ich hatte schon) lernt der sicher nicht als Erstes Ruhe zu geben?!


das hier versteh ich auch nicht
BerlinPaws hat geschrieben:Mein Aussie-Rüde musste zum Schlafen gezwungen werden, weil er als Welpe-Junghund sonst gelaufen wäre ohne ein Ende zu finden. .Am Ende hatte ich ein Hund, der schlafen überflüssig fand und den man mal zum Liegen zwingen musste
Wie und wozu zwingt man bitte einen Hund zum Schlafen bzw zum Liegen ?



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Re: Von Welpenspielstunden, Hundevereinen und Co.

Beitrag von BerlinPaws » Di 28. Dez 2010, 07:15

Ziesel hat geschrieben:Mmh, kann mich mal jemand aufklären? Wie ist das gemeint:
BerlinPaws hat geschrieben:Ein Welpe muss nicht ausgelastet werden. Ein Welpe muss lernen, Ruhe zu geben, denn das ist das A und O..
Was heisst bei dir "ausgelastet" in dem Zusammenhang ? Ist es nicht eher so, dass sich so´n kleiner Hund von allein ruhiger verhält, wenn er satt ist und von Spiel, Spaß und Spannung müde?
Und was mir gar nicht in den Kopf will: Wenn ich´n Welpen hab (und ich hatte schon) lernt der sicher nicht als Erstes Ruhe zu geben?!
Das Ausgelastet bezog sich auf den Beitrag von chienloup.
Meinte wohl damit, dass der Welpe sich körperlich betätigt hat.

Klar, ein Welpe wird nach 2 Stunden Welpenschule schon schlafen. Aber schon allein die zwei Stunden sind für so ein kleines Hundevieh viel zu viel.
Ich mache es ungern, aber nehmen wir doch mal den Vergleich Mensch-Hund. Das Kind im Alter von 3-4 Jahren ist auch ständig auf Achse, will entdecken und geht mit Sicherheit nicht allein mittags und abends ins Bett, sondern schläft ggf, wenn man es lässt, irgendwann völlig übermüdet irgendwo ein.
Beim Welpen ist das ähnlich. Sie entdecken, wollen nichts verpassen und neigen dazu schlafen überflüssig zu finden. Gerade bei Aussie & Border ist das ein häufiges Problem, dass sie nicht "abschalten" können, sondern arbeiten wollen.
Ja, bei mir lernt der Welpe auch als Erstes Ruhe zu geben. Das schrieb ich doch auch so. Aber es gibt Hundebesitzer, da lernt der Welpe als erstes zu laufen...

Ziesel hat geschrieben:das hier versteh ich auch nicht
BerlinPaws hat geschrieben:Mein Aussie-Rüde musste zum Schlafen gezwungen werden, weil er als Welpe-Junghund sonst gelaufen wäre ohne ein Ende zu finden. .Am Ende hatte ich ein Hund, der schlafen überflüssig fand und den man mal zum Liegen zwingen musste
Wie und wozu zwingt man bitte einen Hund zum Schlafen bzw zum Liegen ?
Wie = auf seinen Platz verweisen oder an die Hundebox gewöhnen, damit ist der Radius der Aufmerksamkeit eingeschränkt = wird irgendwann einschlafen.
Wozu = damit der Hund sich selbst nicht überfordert.


Was ich noch anfügen müsste: Warum halten wir uns da eigentlich nicht an der Natur fest?
Es ist eigentlich abnormal für Hunde so lange Wachzeiten zu haben. Wolf & Wildhund schlafen fast 80% des Tages.

LG
Jule

EDIT: Natürlich kann man das nicht verallgemeinern. Sicherlich gibt es auch Welpen, die von sich aus von Anfang an viel schlafen. =)



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Re: Von Welpenspielstunden, Hundevereinen und Co.

Beitrag von serafina » Di 28. Dez 2010, 07:36

Also irgendwie,kenne ich nur die Variante,ich gebe meinem Hund das Gefühl von Ruhe,nicht umgekehrt.
Solange ich in Action bin,ist es mein Hund auch.Das ist völlig normal.


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Re: Von Welpenspielstunden, Hundevereinen und Co.

Beitrag von chien » Di 28. Dez 2010, 07:39

Wozu = damit der Hund sich selbst nicht überfordert.
Ein Hund überfordert sich nicht, das mag in den Augen der Halter so erscheinen aber mehr auch nicht.
Was ich noch anfügen müsste: Warum halten wir uns da eigentlich nicht an der Natur fest?
Es ist eigentlich abnormal für Hunde so lange Wachzeiten zu haben. Wolf & Wildhund schlafen fast 80% des Tages.
aha und wer sorgt dafür, dass die sich ihre Ruhephasen nehmen wie es denen beliebt ?
Warum überfordern die sich den da nicht?

Weil sie im Rudel leben bzw. Familien/ Gruppen leben und voneinander lernen und ihre Grenzen kennen. Dazu kommt auch noch die Tatsache, dass ein domestiziertes Tier nicht auf Jagd gehen muss um Futter (zum Überleben) zu bekommen und entsprechend keine Energiereserven vorhalten muss. So ein Wolf hat auch mal 3 Tage kein Futter und muss u.U. auf lange Beutezüge gehen für die Energie erforderlich ist. Er hat gelernt damit sparsam umzugehen.
Demzufolge wird ein domestiziertes Tier i.d.R. bis an die Grenzen gehen und wenn ein Border keine Ruhephase sucht, hat er entweder nicht gelernt welche zu nehmen, resultierend aus mangelnden Erlernten, aufgrund des nicht vorhandenen Erfordernisses und Umfeld oder er ist einfach noch nicht ausgelastet genug!



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Re: Von Welpenspielstunden, Hundevereinen und Co.

Beitrag von Dogmaniac » Di 28. Dez 2010, 09:02

Ich habe selbst schon Welpenstunden gehalten und kann nur sagen das man das ganze nicht unterschätzen sollte, auch wenn es Hundeschulen gibt die die Welpen einfach machen lassen und die Besitzer sich mit den Trainer über "Dies und Das" unterhalten.
Es ist nun mal Tatsache das die meißten Leute die sich zum erstenmal einen Hund anschaffen in eine Welpenstunde kommen wenn sie den Hund erst haben und sich nicht schon vorher beraten lassen.
Die meißte Zeit in solch einer Welpenspieltsunde geht darin "verloren" das die neuen Besitzer ihre Fragen stellen: Wie bekomme ich meinen Welpen stubenrein? Wie mache ich das er zuhause nicht rum jammert? Wie bringe ich ihm Auto fahren bei? Und ganz banale Sachen die die meisten Ersthundebeitzer vor eine große Schwierigkeit stellen die sie vorher nicht beachtet haben. Sogar Tierarztfragen bleiben in einer Welpenspielstunde nicht aus. Ich musste sogar schon Stunden damit verbeingen die Leute wegen der Fütterung und des Futters zu beraten. Das ist nun mal so.
Wir haben das ganze immer kombiniert mit kleinen Spielchen. Zu erst haben wir unser Thema durchgezogen, jede Stunde (ein Welpenkurs beinhaltet 10 Std) hat einen anderen Schwerpunkt gehabt, klar geht manchmal eine Stunde in die nächste über, aber grundsätzlich galt immer 30 min Pflichtprogram und 30 min Fragestunde und "pures" spielen für die Welpen.
Das sah meißt so aus das wir ein Spiel gemacht haben im Sinne von Bindungsaufbau - mit wegrennen und den Hund hinterher laufen lassen und so. Sachen wie bringe ich meinem Welpen "Sitz" und "platz" bei kamen meißt erst viel später weil sich die kleinen sowieso nicht so lange konzentrieren können.
Dann haben wir oft einen Tierarztbesuch nachgestellt. Also Welpe auf den Tisch und den Leuten gezeigt was
sie zuhause üben müssen, Ohren schauen, Zähne kontrollieren etc. Das ist eben nicht selbstverständlich für die Leute an sowas zu denken, deshalb macht man sowas dann im Welpenkurs.
Die Welpen oder "Junghunde" besuchen in der Regel so einen Kurs bis zum 6.Lebensmonat, manche dürfen auch länger drin bleiben, andere müssen früher raus weil sie den anderen körperlich zu überlegen werden.
Danach würde dann quasie der Erziehungskurs anfangen, weniger spielen mehr arbeiten.

Ich glaube einen Welpen mit einer Welpenspielstunde zu überfordern geht eigentlich gar nicht. Meißt sind es die Besitzer die nicht mehr mithalten können und denen es zu viel wird. Auch falsches Mitleid steht oft an der Tagesordnung wenn sich ein Welpe mal den anderen "zur Brust" nimmt. Den Leuten zu erklären das das "Sozialisierung" ist, ist nich immer einfach, aber eben auch wichtig damit sie auch draußen ohne Helfer lernen damit umzugehen.

Überforderung sehe ich in dem Sinne, das ein Welpe einfach noch nicht so aufnahmefähig ist wie ein älterer Junghund. Von daher ist es sehr wichtig die Welpen viel alleine machen zu lassen, sie spielerisch an Dinge heranzuführen damit sie keine Angst vor etwas haben, aber im wichtigsten ist und bleibt die Kommunikation zu den Besitzern um ihnen für zuhause Hausaufgaben mitzugeben. Nur für ein paar Minuten täglich das reicht vollkommen aus. Aber wirklich viel kann man mit einem Welpen doch nicht machen? Wichtig ist die Bindung zum Besitzer zu stärken und zu festigen und dem Besitzer zu zeigen wie er am besten mit dem Hund umgeht. Alles andere kommt mit der Zeit und in einer anderen Alterspanne.


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Re: Von Welpenspielstunden, Hundevereinen und Co.

Beitrag von serafina » Di 28. Dez 2010, 09:34

Besser hätte ich es nicht beschreiben können. :klatsch:


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Re: Von Welpenspielstunden, Hundevereinen und Co.

Beitrag von schweinsnase77 » Di 28. Dez 2010, 10:08

Du beschreibst aber quasi schon fast das Idealbild von ner Welpenstunde.

Wobei ich da auch manche Sachen nen bischen anders, bzw differenzierter sehe, was ich gerade auch bei Hundeanfänger *zu Isa zwinker* wichtig finde.
Dogmaniac hat geschrieben: Es ist nun mal Tatsache das die meißten Leute die sich zum erstenmal einen Hund anschaffen in eine Welpenstunde kommen wenn sie den Hund erst haben und sich nicht schon vorher beraten lassen.
Die meißte Zeit in solch einer Welpenspieltsunde geht darin "verloren" das die neuen Besitzer ihre Fragen stellen: Wie bekomme ich meinen Welpen stubenrein? Wie mache ich das er zuhause nicht rum jammert? Wie bringe ich ihm Auto fahren bei? Und ganz banale Sachen die die meisten Ersthundebeitzer vor eine große Schwierigkeit stellen die sie vorher nicht beachtet haben. Sogar Tierarztfragen bleiben in einer Welpenspielstunde nicht aus. Ich musste sogar schon Stunden damit verbeingen die Leute wegen der Fütterung und des Futters zu beraten. Das ist nun mal so.
Das ist völlig korrekt so, und da seh ich eigentlich auch die Hauptaufgabe von ner Welpenstunde.....da sidn nämlich 90 % der Besitzer nichts anderes als Welpen. :pfeif:

Wir haben allerdings quasi monatlich geschaut ob die Gruppen noch passen und max. 2 Moante im Alter zusammen gefasst. Ich find es macht alleine körperlich schon nen riesen Unterschied ob ich nen 14 Wochen alten Welpen oder nen 10 Wochen alten Welpen vor mir habe. Ebenso haben wir im 4 Wochen Rytmus das Trainingsprogramm angepasst.

Zumal nem 5 Monate Alter Hund ja schon ne ganz andere Arbeitsmotivation zeigt als nen " Frischling".

Bei uns wurde die Stunden in 10 Minutenblöcke aufgeteilt. 10 Minuten gab es entweder Arbeit oder Freispiel für die Hunde, danach gab es 10 Minuten Fragestellungen bzw. Erklärungen an die Besitzer in denen die Welpen Ruhezeit hatten. Anfangs hatten die Welpen 2 Balgephasen und eine Arbeitsphase, mit zunehmenden Alter wurde dann eine Balgephase immer mehr zur ner "aktiven" Arbeitsphase umgebaut wurde bei der Hund und Herrchen/Frauchen sich gemeinsam bewegt haben.


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Re: Von Welpenspielstunden, Hundevereinen und Co.

Beitrag von Kati+Rusty » Di 28. Dez 2010, 10:44

schweinsnase77 hat geschrieben:
Wir haben allerdings quasi monatlich geschaut ob die Gruppen noch passen und max. 2 Moante im Alter zusammen gefasst. Ich find es macht alleine körperlich schon nen riesen Unterschied ob ich nen 14 Wochen alten Welpen oder nen 10 Wochen alten Welpen vor mir habe. Ebenso haben wir im 4 Wochen Rytmus das Trainingsprogramm angepasst.

Zumal nem 5 Monate Alter Hund ja schon ne ganz andere Arbeitsmotivation zeigt als nen " Frischling".
Finde ich super so.
In der Hundeschule meiner Freundin wurden alle Hunde reingepackt. heißt auf deutsch von 8 Wochen bis 1 Jahr. Ich kann mich noch genau erinnern, dass da ein Kleiner 8 Wochen alter Terrier kam. Der wurde von den anderen nur bedrängt bzw. es kann nicht gesund sein, wenn nen 11 Monate alter Labbi bzw. Schäferhund den umrennt. Der kleine ist dann unter einen Stuhl und hat immer geknurrt bzw. geschnappt. Keiner hat sich weiter um den gekümmert. Nen viertel jahr später (wo ich nochmal bei meiner Freundin in der Hundeschule zugeschaut habe) hat der alles in seiner nähe angegriffen... Oder aber, man geht in eine Hundeschule, wo man als einziger mit einem Welpen ist.. Problem ist ja einfach, dass in manchen Gebieten kaum passende Welpen sind. :hm:



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Re: Von Welpenspielstunden, Hundevereinen und Co.

Beitrag von schweinsnase77 » Di 28. Dez 2010, 11:01

Das umgerannt werden an sich ist weniger nen Problem. Meine letzte Hündin (ausgewachsen ca. 30cm) war die beste Freundin von nem Malamut. Da gehts eher um die hier schon diskutierte Problematik der Ruhephasen. Nen Welpe hat mit 4 Monaten einfach viel weniger Konditon wie nen "alter" Welpe oder nen Jundhund. Und gerade wenn man dann nen Jundhund unter Babies hat "motiviert" der die immer wieder.

Wenn wir keine anderen Welpen hatten haben wir zum Spielen einfach nen geigneten Großhund genommen. Gibt da ja auch einige die noch herrlich rumtoben können.

Man muss halt wirklich auch nen Auge auf jeden Welpen in der Gruppe zu haben. Auch bei Welpengruppen gibts halt kein Patentrezept. Es gibt Welpen die laufen super beim toben in ner Großgruppe und manche brauchen hat ne 1:1 Spielsituation. Das ist mit Sicherheit abhängig davon wie die Sozialisierung beim züchter lief, aber auch einfach ne Charaktersache. Und den ändert man weder beim Menschen noch beim Tier, sondern da muss man sich einfach nen Stück weit anpassen und auf den Hund eingehen und sich nen Weg zum Ziel (z.B. spielen mit mehreren Hunden) suchen.


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Re: Von Welpenspielstunden, Hundevereinen und Co.

Beitrag von Ziesel » Di 28. Dez 2010, 14:41

serafina hat geschrieben:Also irgendwie,kenne ich nur die Variante,ich gebe meinem Hund das Gefühl von Ruhe,nicht umgekehrt.Solange ich in Action bin,ist es mein Hund auch . .
Ich bin mir sehr sicher,das Welpen ihre Grenzen kennen. Ronja hat immer nur eine gewisse Zeit gespielt.Wenn sie eine Pause gebraucht hat,hat sie die gemacht.
So ähnlich kenn ich das auch. Für mich ist es nicht das A und O dem Welpen beizubringen, dass er Ruhe zu geben hat, genausowenig wie bei einem Kleinkind. Hatten Hund und Kind die "Vormittagsbeschäftigung" (zB Spiel mit Artgenossen, Spaziergang mit Neuentdeckungen, Toben auf´m Hof ect) und ´ne Mahlzeit, musste ich weder den einen noch den anderen zur Ruhe zwingen.
Ich habe einfach was "Ruhiges" gemacht, wo keiner das Gefühl hatte was zu verpassen und deswegen wach bleiben zu müssen wie zB ´n Buch lesen, bügeln ect



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Re: Von Welpenspielstunden, Hundevereinen und Co.

Beitrag von RuJo » Di 28. Dez 2010, 15:26

BerlinPaws hat geschrieben: Was ich noch anfügen müsste: Warum halten wir uns da eigentlich nicht an der Natur fest?
Es ist eigentlich abnormal für Hunde so lange Wachzeiten zu haben. Wolf & Wildhund schlafen fast 80% des Tages.

Irgendwie habe ich das Gefühl, dass man die Natur immer nur dann zu Rate zieht, wenn es gerade in die Argumentation passt (das ist jetzt gar nicht speziell auf dich gerichtet, ist mir aber in anderen Diskussionen auch schon öfter aufgefallen)
Hunde sind nunmal keine Wölfe oder Wildhunde, sondern domestizierte Begeleiter des Menschen. In Studien an verwilderten Haushunden hat man auch recht deutliche Verhaltensunterschiede festgestellt. Und gerade und ganz besonders im Verhalten hat sich da so viel getan, wurde so vieles hervorgestrichen oder wegselektiert.
Wölfe jagen in der Regel auch Beutetiere und töten und fressen sie... trotzdem würde ich einen Teufel tun und mich bei meinem Hund daran orientieren.
Ebenso muss ich keine wölfisches Verhalten im Bezug auf rudelfremde Lebewesen unterstützen... das wäre für die üblichen Aktivitäten mit Hund einfach alles andere als förderlich und davon hätte am Ende weder Hund noch mensch etwas...
..
natürlich macht ein Abgleich mit natürlichem Verhalten in gewissem Maße Sinn, aber es ist für mich schlicht nicht das Totschlagargument als das es gerne verkauft wird. Man kann das so drehen und wenden, wie es einem gerade in den Kram passt.
Hunde sind keine Kaninchen, die nur eine relativ kurze Laufbahn in der Domestikation zurückgelegt haben und daher tatsächlich noch im breitem Maße große Vergleichbarkeit aufweißen, sondern Tiere die seit Jahrtausenden vom Menschen geformt und angepasst werden und sich dementsprechend stark verändert haben.

Zudem: Wenn der Hund mal eine Stunde in der Welpenspielgruppe unterwegs ist, hat er immernoch 23Stunden des Tages zum schlafen Zeit.. auch bie Wilden hundeartigen verteilen sich der vermeindlichen 20% nicht gleichmäßig auf den Tag.,. das wäre eine höchst ineffektive Jagdstrategie.. :lieb: (wie gesagt, man sich das alles zurechtbiegen wie es passt, in die eine oder andere Richtung....)


Mir wurde hin und wieder dringlichst davon abgeraten, mit einem Hund länger als eine Stunde unterwegs zu sein... damit würde man sich ein Powerbündel herantrainieren... Ich bin halt gerne einmal am Tag länger mit meinem Hund unterwegs...2-3 Stunden dauert unser langer Spaziergang. Aber auch an den Tagen, wo der nicht möglich ist, ist das für Suri kein merkliches Problem... da reichen ihr auch die kurzen Spaziergänge. (Unser Problem war wirklich eher der Ball, seit der aus dem Spiel ist, passt alles) .. insgesamt ist unser Hund eigentlich ziemlich ausgeglichen... trotz Welpenspielstunden und langen Spaziergängen

... Hundeerziehung ist wohl einfach wie Kindererziehung: Es gibt 100e Meinungen, 100e Dinge die man bei dem einen Tier falsch machen kann, und die das andere einfach unbemerkt übergeht und es ist wohl bei weitem nicht so, dass nur ein Weg nach Rom führt. Man muss in dem was man tut einfach das nötige Fingerspitzengefühl mitbringen und Konzequenz walten lassen. Ich bezweifle, dasses ind er HUndeerziehung sowas gibt wie ein Patentrezept..


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Re: Von Welpenspielstunden, Hundevereinen und Co.

Beitrag von Kati+Rusty » Di 28. Dez 2010, 15:49

RuJo hat geschrieben:[...]
Mir wurde hin und wieder dringlichst davon abgeraten, mit einem Hund länger als eine Stunde unterwegs zu sein... damit würde man sich ein Powerbündel herantrainieren... Ich bin halt gerne einmal am Tag länger mit meinem Hund unterwegs...2-3 Stunden dauert unser langer Spaziergang. [...]
Meinst du damit einen ausgewachsenen Hund oder einen Welpen? Mit meinen beiden ausgewachsenen Hunden bin ich manchmal schon 3-4 Stunden und mehr unterwegs. Oder auch noch länger, je nachdem wo ich langlaufe (bzw. mich verlaufe). Die Hunde sind trainiert und haben damit keinerlei Probleme die Distanzen zu meistern. Der Sheltie meiner Freundin fällt nach einem 2-3 Stunden Spaziergang mit mir für mehrere Stunden ins "Koma". Meine Hunde könnten auch locker noch weiter arbeiten nach so einem Sparziergang.
Irgendjemand hat noch geschrieben, dass ein Welpe von sich aus nicht lange laufen würde. Das halte ich für falsch. Mein Hund wollte die erste Woche bei uns rein gar nicht laufen und danach hätte ich mit den schon 2-3 Stunden laufen können. Der hätte nicht aufgehört. Wir waren auch viel im Garten und haben auf die Züchterin gehört, von wegen wir sollen den einfach laufen lassen. Ja, der ist gelaufen und gelaufen und gelaufen. Den ganzen Tag über. :hm: Obs ihn jetzt geschadet hat, weiß ich nicht und will ich auch nicht beurteilen, aber Fakt ist, dass er von sich aus nicht geschlafen oder geruht hat. Allerdings, wenn er mal schläft, dann kann man ihn nicht so leicht wecken (er ähnelt irgendwie mir selbst^^). Unsere Hündin hat sich sehr wohl von alleine hingelegt und geschlafen. So unterschiedlich sind halt die Hunde.



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Re: Von Welpenspielstunden, Hundevereinen und Co.

Beitrag von RuJo » Di 28. Dez 2010, 16:00

Huhu!

Natürich kein kleiner Welpe... aber so gut halbjährig bis ca ein dreiviertel Jahr, da ging habe ich das bei Suri auch wieder angefangen.


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Re: Von Welpenspielstunden, Hundevereinen und Co.

Beitrag von Kati+Rusty » Di 28. Dez 2010, 16:05

RuJo hat geschrieben:Huhu!

Natürich kein kleiner Welpe... aber so gut halbjährig bis ca ein dreiviertel Jahr, da ging habe ich das bei Suri auch wieder angefangen.
So natürlich ist das nicht. Ich hab mich schonmal mit einer Hundetrainerin unterhalten, für die war es vollkommen normal, dass man auch mit nem Welpen schon so lange geht. Man soll ja die Muskeln aufbauen.. :?



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Beitrag von schweinsnase77 » Di 28. Dez 2010, 16:21

Die hätte ich gerne mal mit meinem Hirtenhundmix gesehen. :lol:

Das einzige was sie trainiert hätte wären ihre Armmuskeln...entweder beim hinterherschleifen oder beim tragen. :pfeif:

Ich hab da niemals so speziell drauf geachtet, aber möglicherweise ist es nen größenabhängiges Phänomen. Meine kleinbe Hündin war nämlich auch wesentlich agiler und hat den ja doch wesentlich älteren Husky in Grund und Boden getobt. :grübel:

Ich glaub ich muss mal wieder auf nem Hundeplatz, zwecks Feldstudien. :mrgreen:


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Beitrag von chien » Di 28. Dez 2010, 16:30

Diese "Spaziergehformeln" sind auch total überbewertet und auch nur für Leute gemacht die absolut keinen Plan und kein Auge für ihr Tier haben. Wer sein Tier genau beobachtet wird schnell wissen bis wohin er gehen kann und bis wohin nicht. Es ist auch weniger die Zeit maßgebend sondern eher die Aktivität in der Zeit ;)



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Re: Von Welpenspielstunden, Hundevereinen und Co.

Beitrag von Kati+Rusty » Di 28. Dez 2010, 18:04

schweinsnase77 hat geschrieben:
Ich glaub ich muss mal wieder auf nem Hundeplatz, zwecks Feldstudien. :mrgreen:
Viel Spaß^^ Mir reichen meine bisherigen Erfahrungen, hab ja auch schon viele Hundeschulen durch in Berlin.



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Re: Von Welpenspielstunden, Hundevereinen und Co.

Beitrag von Nightmoon » Di 28. Dez 2010, 20:45

chienloup hat geschrieben:Wer sein Tier genau beobachtet wird schnell wissen bis wohin er gehen kann und bis wohin nicht. Es ist auch weniger die Zeit maßgebend sondern eher die Aktivität in der Zeit ;)
Ähm, da muss ich dir leider ein bisschen zumindest widersprechen. Auch wenn man ein erfahrener Hundehalter ist, neigt man leider dazu seinen Hund zu überfordern, bzw. zu unterfordern. Das richtige Mitelmaß zu finden ist verdammt schwer, denn es gibt kein Pauschalmaß, welches man auf alle Hunde anwenden könnte. Letzteres hattest Du ja auch schon so in etwa beschrieben.
Wenn ich an unsere zugelaufene Colliehündin meiner Mutter zurückdenke, die war mit Sicherheit unterfordert, weil mit ihr nur kurze Runden gegangen wurde. Halt ein typischer Großstadthund.
Wenn ich dagegen meine heutige Hündin sehe, sie wurde regelmäßig überfordert. Quittung dafür heute ist ihr extrem großes Herz und ihre Arthritis.
Sie war immer die Energiebombe, die nie klein zu kriegen war, trotz ihrer benachteiligenden Körperproportionen.
Das Bescheuerte daran ist, das ich selber früher Leistungssportler war und ich machte mir aber nie darüber Gedanken, dass man einen Hund, der immer sehr aktiv war genauso, wie einen Menschen hätte abtrainieren müssen, bevor die ersten Probleme auftreten. Es war schlichtweg Unwissenheit, denn wie will man bei einem Hund den richtigen Zeitpunkt dafür bestimmen, wenn er immer am Flitzen ist und nie schlapp macht?!?
Ich bin mit Tessa oft größere Runden und längere Runden gelaufen, als ich es mit unserer Bearded-Collie-Hündin tat, einfach weil sie nie genug bekam. Selbst unsere Rotties waren so manches Mal gegen Tessa echte Schlaftabletten.
Ich möchte nicht wissen, wieviele Agility-Hunde im Alter Herzprobleme oder Gelenkserkrankungen haben, was sicherlich auch ohne diesen Hundesport passieren kann, wie man ja bei mir/uns sieht.

Woran oder nach was soll man sich also richten/orientieren?


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Re: Von Welpenspielstunden, Hundevereinen und Co.

Beitrag von chien » Di 28. Dez 2010, 21:05

Woran oder nach was soll man sich also richten/orientieren?
an das jeweilige Tier und das Potenzial was dahinter steckt. Dazu muss man allerdings auch die Gabe haben sich in das Tier hinein zu versetzen;) Da kommt den auch der Aspekt der Beobachtung dazu den ich meinte. Du willst mir doch nicht sagen, dass du nicht in der Lage bist zu sehen wann dein Hund schwächelt oder ob ihm was fehlt oder oder oder? Bei Hunden die man nicht kennt, muss man sich halt gemeinsam an die Punkte heran arbeiten ;)



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Re: Von Welpenspielstunden, Hundevereinen und Co.

Beitrag von Löwenzahn » Mi 29. Dez 2010, 12:40

Isa hat geschrieben: Mit den ausgewachsenen Hunden werden ein paar -in meinen Augen halbherzige- Sitz-/Platz-Übungen gemacht und danach ist im Vereins-Stübchen "lustiges" beisammen Sitzen mit ein, zwei, acht Bierchen angesagt.
Ich denke, es gibt schon Menschen, die "Anleitung" nötig haben.
Aber alle anderen, erfahrenen Leuts, die suchen solche Veranstaltungen der Geselligkeit wegen auf.
Und das allein ist ja auch schon gut. Wenn das jemand will. Oder sucht.

Ich bin mit Hunden grossgeworden und habe mich vom Hundesport Mitte zwanzig getrennt,
wie ich ausgezogen bin und wie meine Eltern sich keine Hunde mehr anschaffen wollten.
Und ich fand diese Hundeclubs immer genial!
Nirgends hatte ich in meinem späteren Leben so viele gleichgesinnte Leuts kennengelernt.

Das war früher.
Wenn ich mal wieder einen Hund haben werden,
sprich: wenn ich in Rente bin,
dann werde ich diese Vereine meiden wie der Teufel das Weihwasser.
Diese Rechthaberei von den Leuten, jeder macht es besser,
nein, das bräuchte ich heute nicht mehr.
Weil ich mich verändert habe.
Und weil ich mir die selbständige Erziehung eines Hundes durchaus zutraue.
Auch im Stall beim Pferd, da lass ich mich möglichst wenig auf Diskussionen ein.
Nette Leute hin oder her.
Wenn es um die Tiere geht, dann kommt leicht ein Fanatismus ins Spiel.
Auch bei mir.
Ich mach es so, wie ich es für richtig halte.
Andere machen es nicht unbedingt falsch, halt einfach anders.


Liebe Grüsse, Arletta

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Re: Von Welpenspielstunden, Hundevereinen und Co.

Beitrag von Nightmoon » Mi 29. Dez 2010, 12:49

chienloup hat geschrieben:Du willst mir doch nicht sagen, dass du nicht in der Lage bist zu sehen wann dein Hund schwächelt oder ob ihm was fehlt oder oder oder?
Doch genau das wollte ich dir damit sagen. Tessa zeigte keinerlei Schwäche oder sonst was. (Außer halt bei Krankheit, das sehe ich sofort) Sie lief und lief und lief... Berg rauf Berg runter, durchs Wasser, durch Schlamm und Schnee, durch alles, was ihr in den Weg kam. Zu Hause irgendwann wieder angekommen legte sie sich so 10 min hin, ratzte wie ein Bär und schwupps war sie wieder fit.
So einen Hund hatte ich vorher auch noch nie. Deshalb schrieb ich es ja auch so... Bei unseren anderen Hunden war das auch anders. Tesssa war schon immer und in jeder Hinsicht eine echte Kämpfernatur. Aufgeben kommt für sie nicht in Frage.
...und das ist es, was mir manchmal halt auch ein bisschen Angst macht, dass ich den Zeitpunkt verpassen könnte, wann es Zeit ist, sie gehen zu lassen - eben weil sie immer kämpft. :(
....und ich kann Tiere normaler Weise wirklich sehr gut beobachten und einschätzen, aber Tessa ist irgendwie so ganz anders in ihrem Wesen. Ich kann es nicht beschreiben....


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Re: Von Welpenspielstunden, Hundevereinen und Co.

Beitrag von chien » Mi 29. Dez 2010, 12:56

Schön geschrieben Löwenzahn :)
Leute wie du sind sicherlich in der Lage mit ihrer Intelligenz und Auffassungsgabe das Richtige zu machen.
Am schlimmsten ist eigentlich auch noch die Tatsache, dass diese Institutionen die Leute auch noch faul machen und der Ansporn selber sein Gehirn einzuschalten und etwas selber zu machen dadurch stirbt.
Es gibt ja Hundevereine, Welpenspielstunden und Hundeschulen die werden es denn schon richten!
Die Leute haben ja eine "Hunde- Reparaturwerkstatt", also brauche ich mich umso weniger mit der Materie befassen.
In meinen Augen eine schlechte Entwicklung die oft sogar von TH und TS geschürt und unterstützt wird.
Das ist ein Wirtschaftszweig geworden der von der Faulheit und Bequemlichkeit der Hundehalter unterstützt wird.



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Re: Von Welpenspielstunden, Hundevereinen und Co.

Beitrag von Isa » Mi 29. Dez 2010, 13:16

Eine Bekannte von uns hatte sich einen Amstaff und einen riesigen schwarzen Mischling aus einem ungarischen TH angeschafft. Sie hat Null Hundeerfahrung gehabt.
Ich hab sie zuvor desöfteren gefragt, ob sie sich wirklich sicher sei, sich 1. gleich zwei Hunde auf einmal anzuschaffen, und sich 2. solche Tiere auszusuchen, also einen Amstaff, der wirklich gut erzogen und sozialisiert werden sollt und einen Hund aus Ungarn, von dem sie nur weiß er hatte es schwer und mehr nicht.
Nö, die beiden mussten es sein. Ihr Argument war, sie ginge ja schließlich dann auch zur Hundeschule mit beiden. :arg: Sie sah also die Hundeschule als "Allheilmittel".
Fazit:
Beide Hunde bellen wie die Teufel, wenn es an der Tür klingelt.
Beide Hunde springen einen an und rennen einen um, wenn die Tür geöffnet wird.
Setzt man sich auf die Couch, springen beide Hunde dazu und machen sich so breit, dass man selbst keinen Platz mehr hat.
Die Bekannte hat beide Hunde überhaupt nicht im Griff. Ich bin ein wirklicher Hundenarr, aber diese beiden Hunde sind mir "zu viel". Mein Freund und ich hatten dann schon nach 2 Besuchen gar keine Lust mehr, dort hin zu gehen.
Sie kam überhaupt nicht auf die Idee, dass nicht die Hundeschule, sondern sie zuhause "in ihren 4 Wänden" die Hauptarbeit leisten muss.
Was nützt es, wenn die Hunde in der Hundeschule was lernen (in dem Fall war es aber leider einer der besagten, trinkfreudigen Vereine, wo weniger Augenmerk auf den Hund, als eher aufs nächste Bierchen gelegt wurde! :arg: ), das aber vom Halter privat nicht weiter verfeinert / gefestigt wird?


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Re: Von Welpenspielstunden, Hundevereinen und Co.

Beitrag von Nightmoon » Mi 29. Dez 2010, 22:54

Isa hat geschrieben:Sie kam überhaupt nicht auf die Idee, dass nicht die Hundeschule, sondern sie zuhause "in ihren 4 Wänden" die Hauptarbeit leisten muss.
In der Tat ein weit verbreitetes Problem.
Also Mal dick unterstreiche!


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