Chihuahua und die Kälte

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Chihuahua und die Kälte

Beitrag von Binchen » Mi 1. Dez 2010, 10:32

Hallo,

keine Frage, Emmi findet den Schnee richtig toll und tobt herum.
Nur nach ca. 10 Minuten fängt sie an zu zittern und möchte wieder rein.

Nun habe ich ihr einen Mantel gekauft, das Problem ist, dass ihr das gar nicht behagt und sie dann keinen Schritt mehr gehen möchte.

Daher frage ich mich, was ich nun machen soll. Wie lange kann ich mit ihr draußen bleiben, ohne dass sie krank wird oder wie gewöhne ich sie an den Mantel.

Noch ein paar Schneebilder:

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Liebe Grüße Sabine
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Re: Chihuahua und die Kälte

Beitrag von Murx Pickwick » Mi 1. Dez 2010, 10:58

Ich würd so häufig wie möglich, aber eben nur kurz vor die Tür gehen mit ihr ... wenn sie wieder reinwill, wirds ihr zu kalt, also wieder rein mit ihr ... das Ganze hat ohne Mäntelchen sogar ne gesundheitsfördernde Wirkung ähnlich wie Kneipp.

Das Problem dieser Zwerghunde ist die unverhältnismäßig riesige Körperoberfläche zum Körperinneren, ein einfaches, mathematisches Problem - und leider der beste Garant für eine schnelle Auskühlung dieser Zwerge.
Es gibt einige Zwerghunde, vor allem unter den Yorkies und chinesischen Nackthunden, die einen derartig schnellen Stoffwechsel haben, daß ihnen selbst bei Minusgraden nicht kalt wird - die können stundenlang in der Kälte marschieren, brauchen halt nur genügend energiereiches und hochwertiges Futter, um den Stoffwechsel auf vollen Touren laufen zu lassen, aber das sind halt genetische Besonderheiten, die nur bei einigen Zwerghunden vorhanden sind. Der Rest kühlt innerhalb kurzer Zeit aus, die können den Stoffwechsel nicht auf das erforderliche Maß hochschrauben.

Die Wärmeregulation wird beim Hund hauptsächlich über die Haut geleistet ... das Problem dieser Mäntelchen ist nun jedoch, daß sie oft derartig luftdicht sind, daß der Rücken zuwenig Luft abbekommt, die Folge ist, daß mehr Talk produziert wird und dieses die Talkdrüsen verstopfen kann oder sich so auf die Haut legt, daß durch Luftmangel nun Ekzeme und ähnliches entstehen können.
Bei Hunden ab Dackelgröße reinigt sich die Haut über das Kreislaufsystem und Lymphsystem sehr gut, die Hautzellen werden oft genug erneuert, die alte Haut abgestoßen, bevor was passiert. Bei Zwerghunden gibt es ein Mißverhältnis in der Größe - die Hautoberfläche ist so riesig, daß das System bei so einer Extrembelastung, wie Mäntelchen, nicht mehr funktioniert. Zwerghunde, die oft und lange Mäntelchen tragen müssen, neigen deshalb zu Ekzemen und anderen krankhaften Veränderungen der Haut (auch gebarfte Zwerghunde). Wenn also Mäntelchen angezogen wird, muß halt regelmäßig das Fell kontrolliert werden, man merkt ja schließlich beim Anfassen, wann das Rückenfell sich anfängt, sich anderes anzufühlen wie das Fell, welches nicht vom Mäntelchen bedeckt wird ...

Zum Gewöhnen ans Mäntelchen lohnt es sich, dem Hund einfach das Mäntelchen anzuziehen und dann wirklich leckeres Futter hinzustellen, dem Hundchen garantiert nicht widerstehen kann ... die Verknüpfung Futter - Mäntelchen sorgt dann irgendwann dafür, das es Hundchen auch nicht mehr stört, wenn es eingepackt wird.

Schwitzen tun Hunde zwar nicht, aber beim Spielen kann Schnee zwischen Mäntelchen und Fell gelangen ... das führt dazu, daß der Schnee schmilzt und durch das Mäntelchen bis auf die Haut des Hundes gerieben wird. Dadurch jedoch kühlt der Hund nun schneller aus wie ohne Mäntelchen!
Also auch darauf ist zu achten, das Mäntelchen ist kein Garant dafür, daß der Hund nicht mehr friert ...



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Re: Chihuahua und die Kälte

Beitrag von chien » Mi 1. Dez 2010, 11:27

Sehe ich ähnlich wie Murx, ich persönlich würde mich nach dem Hund richten, wenn du genau beobachtest wirst du sehen wann es genug ist, ein bissl Zittern ist auch erstmal nicht schlimm, nur länger anhaltend wäre nicht so gut. Ich glaube der Hund selbst weiss wann es für ihn genug ist. daher dürften die Signale des Hundes ausreichend sein um eine Zeit zu bestimmen!

Auch würde ich eventuell einfach mal etwas üben mit dem Mantel oder einfach nur mal ne Socke nehmen und aufschneiden (Der Torso ist halt etwas bedeckter), kann schon für 5 Min mehr Spielspass reichen!
Kannst ja innen das Ding mal anziehen und so sie etwas daran gewöhnen, vielleicht suggerierst ihr auch, jetzt kommt Mantel und es geht raus zum Spielen, so freut sie sich wen der Mantel hervor geholt wird.
Achten musst du natürlich darauf, dass das Zeugs nicht nass wird bzw. wenn es nass geworden ist, nicht all zulange anzulassen!



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Re: Chihuahua und die Kälte

Beitrag von Binchen » Fr 3. Dez 2010, 07:59

Danke für die Tipps. Selbst mit Mantel friert Emmi recht schnell. Langsam gewöhnt sie sich auch daran, etwas anzuziehen. Das Wetter ist für meine Kleinen wohl nichts, selbst Nicki ist es schnell zu kalt.


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Re: Chihuahua und die Kälte

Beitrag von lapin » Fr 3. Dez 2010, 11:15

Ich kann nur sagen...letztes Jahr und Lucy (Yorkshire Terrier---kurz getrimmt :D) bei jedem Windstoß mächtig angefangen zu zittern...das war echt schlimm...man hat echt gedacht sie erfriert uns direkt...
dann lag Schnee und sie hat gar nix mehr verstanden außer kaaaaaaaaaaaaalt! :jaja:
Sie bekam ein Wintermantel und zitterte dennoch!
Das war nun ihr erster Winter im Leben...

Dieses Jahr sieht das gaaaaanz anders aus...
es geht ja nun jeden Tag mit ihr raus...bei Wind und Wetter...da die Kaninchen ja nun mal futter benötigen :jaja:
Das heißt, sie ist alles gewöhnt von warm bis A***kalt :D!

Dieses Jahr zittert sie NULL...nicht mal wenn wir schon lange zittern...
wollten letztens bei -8,5°C Futter holen und Gassi gehen... Lucy war schon 50m weg....und wir sind wieder ins Auto gehüpft und haben "NEEE heut gibts nix zu futtern *bibber" gerufen..
doch Lucy lief und lief und lief...
"was die Alten nur haben *pfff"...

Ich denke mit ein bissl Wettertraining wird jeder Hund Winterhart :top: :D


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Re: Chihuahua und die Kälte

Beitrag von Nightmoon » Fr 3. Dez 2010, 21:59

chienloup hat geschrieben:Sehe ich ähnlich wie Murx, ich persönlich würde mich nach dem Hund richten, wenn du genau beobachtest wirst du sehen wann es genug ist, ein bissl Zittern ist auch erstmal nicht schlimm, nur länger anhaltend wäre nicht so gut. Ich glaube der Hund selbst weiss wann es für ihn genug ist. daher dürften die Signale des Hundes ausreichend sein um eine Zeit zu bestimmen!
Hi Chien,
ein Chihuaha ist ein Wüstenhund. Das ist ein Hund, der so gezüchtet ist, dass er ziemlich hohe Temperaturen ab kann, aber er kann Kälte wesentlich schlechter ab. Das kann man mit einem Yorckie nicht vergleichen.
Zittern ist gar nicht gut.
Aber, allgemein gilt, gerade bei kleinen/jungen Hunden...
Wenn ein Hund anfängt zu zittern, dann ist das bereits ein Zeichen dafür, dass er ausgekühlt ist. Durch das Zittern werden sämtliche Muskeln animiert zu arbeiten, die durch ihre "Arbeit" verhindern sollen, dass die Unterkühlung in einen bedrohlichen Zustand übergeht. Es werden chemische Prozesse im Körper freigesetzt, die Wärme produzieren, was aber viel zu wenig ist, in Anbetracht der lausigen Temperaturen und der halben Portion Chihuaha, das ist ja noch ein Welpe und mit Welpen allgemein geht man nie länger als max. 10 min pro Gassigang raus.

Mein Tierarzt hat sagte mir damals, sobald ein Hund anfängt zu zittern, gehört ihm eine Hundedecke angezogen, sonst gibt es "günstigsten Falles" fett Halsweh, schlimmsten Falles Schnupfen und Husten, mit Fieber für Hund. Was widerum die Gabe von AB bedeutet, was auch nicht gut ist.

*malloswerdenwollte* :lieb:

Welpen kann man nicht mit ausgewachsenen Hunden vergleichen.


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Re: Chihuahua und die Kälte

Beitrag von chien » Fr 3. Dez 2010, 22:22

*messerwetz :D

sehe ich nicht so und denke das ein Chihuahua auch gegen die Kälte abgehärtet werden kann und das Behätscheln dem Hund nicht dienlich ist. OK, der Chihuahua ist sicherlich aufgrund seiner Fellstruktur (mangelndes Unterfell), im übrigen genau wie beim Yorkie :D, im ersten Moment empfindlicher ggü. der Kälte, aber das Zittern ist auch im ersten Moment eine gute Eigenschaft, weil gerade das Zittern den Hund wieder aufwärmt. Egal wie, der Chihuahua muss in Bewegung bleiben um warm zu bleiben und da ist ein Schutz gg. die Kälte sicherlich ratsam, aber jetzt Panik zu bekommen weil der Hund ein bissl zittert denke ich ist falsch ;)



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Re: Chihuahua und die Kälte

Beitrag von Nightmoon » Fr 3. Dez 2010, 22:42

chienloup hat geschrieben:*messerwetz :D
Hier wird nix gewetzt....tzzhhhh :jaja:
chienloup hat geschrieben:sehe ich nicht so und denke das ein Chihuahua auch gegen die Kälte abgehärtet werden kann
Wenn der Hund erwachsen ist!
Wir sprechen hier über einen Welpen/Junghund/halbe Portion.
chienloup hat geschrieben:OK, der Chihuahua ist sicherlich aufgrund seiner Fellstruktur (mangelndes Unterfell), im übrigen genau wie beim Yorkie :D, im ersten Moment empfindlicher ggü. der Kälte, aber das Zittern ist auch im ersten Moment eine gute Eigenschaft, weil gerade das Zittern den Hund wieder aufwärmt.
Der erste Teil ist fast richtig, der Zweite nicht.

Ein Hund kann nur durch die eigenen Muskeln erwärmt werden, wenn genügend davon vorhanden sind, die ein Welpe noch nicht in der Menge hat, in der Hund sie dafür braucht.
Erst, wenn Hund ausgewachsen ist, die Knochen ausgehärtet, dann kann man davon ausgehen, dass auch die Muskulatur entsprechend gut ausgebildet ist.
chienloup hat geschrieben:aber jetzt Panik zu bekommen weil der Hund ein bissl zittert denke ich ist falsch ;)
Panik muss man nun nicht gleich bekommen, aber man sollte entsprechende Vorkehrungen treffen, dass der Hund nicht auskühlt, was bei einem Chihuahua eh schon sehr schnell geht, erst Recht bei einem so jungen Hund/Welpen.

Ich hab alleine auf der Arbeit zwei Chihs herumflitzen, Beide bereits erwachsen und Beide immernoch ziemlich kälteempfindlich, obwohl einer Langhaar und der Andere Kurzhaar ist. Es macht keinen Unterschied. Chihuahuas sind für kalte Extreme einfach nicht geschaffen.
Man kann sie nach und nach abhärten, aber ganz wird man die Empfindlichkeit der Kälte gegenüber nicht heraus bekommen. Dazu ist der kleine Körper nicht ausreichend proportioniert, dass er der Kälte lange Widerstand geben kann.


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Re: Chihuahua und die Kälte

Beitrag von Binchen » Fr 3. Dez 2010, 22:46

Also wenn wir länger draußen waren und ihr kalt wurde, nahm ich sie immer unter meine Jacke. Das kann ich gar nicht mit ansehen, wenn sie so friert.

Sie wiegt ja auch nur 1578 g und ist ganz dünn.

Nicki mit ihren 3,9 kg friert nicht ganz so schnell, aber sie bekommt nun auch einen Hundemantel an.

Nicki und Emmi dürfen in meinem Bett schlafen, sie legen sich dann mit unter meine Bettdecke, eine links, die andere rechts. *lach*

Ich denke so langsam gewöhnt sich Emmi an die Jacke:

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Nickis Jacke:

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Re: Chihuahua und die Kälte

Beitrag von Murx Pickwick » Fr 3. Dez 2010, 22:59

Es gibt noch einen ganz anderen Grund, weshalb Chihuahuas sehr viel öfter eben nicht an diese extremen Temperaturen angepaßt werden können - auch nicht als ausgewachsene Hunde:
Chihuahuas wurden für den Export gezüchtet - und da der Kunde gerne Zwerge sehen wollte, die noch zwergenhafter waren, wie die zwergigsten in Europa schon lebenden Zwerghunde, griff man zu einem üblen Mittel:
Man hungerte die Chis groß ... es gab also gerade mal so viel Futter, daß die Chis nicht starben, aber so wenig Futter, daß die Chis kümmerten - und schön zwergig wurden.
Mit den Kleinsten kleingehungerten Chihuahuas züchtete man dann munter weiter - nach dem gleichen Prinzip!

Die Folge ist nun, daß auch heute noch der Chihuahua einen der effektivsten Stoffwechsel aller Hunde aufweist - nur eines ist dabei fast vollständig genetisch verloren gegangen, er kann seinen Stoffwechsel gar nicht mehr hochfahren und auf Hochtouren bringen - und das bedeutet, daß er alleine nur schon vom Stoffwechsel überhaupt nicht mehr in der Lage ist, die Wärme zu produzieren, die er bräuchte, um diese Riesenoberfläche von Haut wettzumachen ...
Dafür frißt er jedoch selbst in Relation zu seiner Größe sehr wenig ohne Abzunehmen.
Ist doch auch was ... :D

Gibt nur wenige Chihuahuas, auch Ausgewachsene, die bei diesen Temperaturen nicht frieren ... hat leider nix mit nicht verpäppeln zu tun.



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