Paula hat Blasensteine

[Emmy]

Ich danke euch.
Die Ärztin hat angerufen. Alle Steine sind raus. Allerdings saß der eine arg ungünstig.
Die OP hat länger gedauert, als letztes Mal. Ich muss damit rechnen, dass es nicht so reibunglos verläuft. Jetzt hoffen wir aber erst mal, dass sie die Nacht gut übersteht. Sie meldet sich morgen früh bei mir, wie es Paula geht. Wenn alles gut ist, darf sie morgen Nachmittag nach Hause.
Ach so, und Fakt ist, die Wahrscheinlichkeit ist sehr hoch, dass sie das wieder bekommt.

[Heike]

Auch von mir werden die Daumen ganz fest für Paula gedrückt [emoji3]

[PiWi]

Ich hoffe die süße Maus übersteht die Nacht gut und kann morgen wieder nach Hause.
Ich denke ganz feste an euch. Sie schafft das schon!

[Fredpe]

Ich hoffe auch, dass die Nacht ohne Komplikationen verläuft und Paula morgen wieder recht fit nach Hause kommt.

[Traber]

Die packt das schon, das ist klar eine blöde Nachricht, aber man muss wohl immer versuchen alles von der positiven Seite zu sehen.
Du weißt zumindest wo ihre Schwäche ist und kannst sie daraufhin beobachten. Der Abstand vom letzten Eingriff ist ja zum Glück recht groß, vielleicht habt ihr ja wieder ein Jahr Ruhe.
Wichtig ist, dass sie jetzt schnell fit wird und ohne das störende da drin und in der gewohnten Gruppe geht das sicher fix.
Ich muss mit Quix heute auch wieder zum Doc wegen der Zähne, er fängt wieder an zu maulen. Das letzte Mal waren wir im März. Ist aber natürlich kein Ding im Gegensatz zu so einer OP.

sag mal Bescheid wenn du sie heimholen kannst

[Melli]

Ach herrje, was ist denn hier passiert
Ich drück der Paula ganz fest die Daumen, dass sie sich schnell davon erholt
Musst bitte sofort schreiben, wenn du was zu ihrem Zustand weißt Ich drück dich

[Miss Marple]

Wie ist denn die Steinzusammensetzung?

[Emmy]

Paula geht es leider ziemlich schlecht. Wir sprechen heute Mittag wieder.
Wenn es dann nicht besser ist, werden wir sie erlösen lassen müssen.
Aber noch geben wir die Hoffnung nicht auf

[Fredpe]

Oh nein, ich hoffe, sie berappelt sich. Ich denk an Euch.

[Melli]

Oh nein Paula muss das schaffen!!
Daumen sind feste gedrückt!!

[Hasilein]

Oh nein...Wir drücken alle Daumen und Pfötchen, daß sie sich berappelt...

[Traber]

oh nein, ich kann mich nur anschließen, alles alles Gute!!
Liebe Paula, du musst das schaffen!!!

[Wildkaninchen]

Hier sind auch alle Daumen und Pfoten für Paula gedrückt!

[Emmy]

Paula ist vor ca. einer Stunde für immer eingeschlafen.
Wir konnten sie nur noch erlösen

[Hasilein]

Ach Emmy, das tut mir so leid... Wir hatten doch alle so gehofft...

Liebe Paula, komm gut über den Regenbogen...

[Heike]

[Emmy]

Mittlerweile habe ich mich etwas gesammelt und möchte euch jetzt auch schreiben, was passiert ist.

Am letzten Samstag waren meine Eltern hier, so dass die Schweinchen wegen dem Hund in den Käfig mussten. Als ich Paula raus genommen habe, habe ich gesehen, dass sie weiche Köttel hatte.
Paula ist ein Schweinchen, dass immer perfekte Köttel hat. Das machte mich schon stutzig. Sie sah dann auch den ganzen Tag irgendwie unglücklich aus. Nachmittags im Garten hat sie ihr Versteck-Papier total zerfetzt. Da habe ich schon geahnt, dass etwas nicht stimmt.
Sonntag Morgen fing sie dann an, beim Pullern zu jammern. Ansonsten hat sie sich aber total unauffällig verhalten. Hat gefuttert, ist glucksend rumgelaufen, hat entspannt geschlafen. Würden sie nicht im Wohnzimmer mit uns leben, wäre es vielleicht überhaupt nicht aufgefallen.
Ich hab dann hin und her überlegt, was ich tun soll. Aber mein Gefühl hat mir gesagt, dass ich direkt in die TiHo fahren sollte. Meine Ärztin ist leider immer noch in Elternzeit. Aber ich hatte Glück, die Ärztin, an die ich mich als ihre Vertretung wenden sollte, war nachmittags dann da.
Sie hat Paula untersucht und hat mich, glaube ich, erst nicht ganz ernst genommen. Denn auch die erste Untersuchung war unauffällig. Sie hat nicht mal aufs Abtasten der Blase reagiert.
Ich hatte natürlich schon eine Tüte Wiese dabei, weil ich irgendwie wusste, dass sie bleiben muss.
So, dann wurde geröntgt. Tja und dann kam der Knall: Drei Steine. Einer in der Blase, einer schon fast draußen und ein großer im Ureter. Das konnte man auf dem RöBi noch nicht 100% erkennen, aber der Ultraschall bestätigte das. Dieser Stein war der Grund, weshalb wir uns für eine Not-OP entschieden haben. Die Gefahr, dass die Nieren vergiften, war einfach zu groß.
Sie hat mich informiert, dass diese OP ganz andere Komplikationen bringen kann, als das letzte Mal. Aber insbesondere aufgrund ihres guten Allgemeinbefindens gab es keine Zweifel, Paula die Chance zu geben. Aber sie sagte auch, dass es ein schwieriger Eingriff wird.
Um neun rief sie mich an, dass alle Steine raus sind und Paula am Aufwachen ist. Es war schon sehr kompliziert, den Stein aus dem Ureter zu bekommen. Wir müssen die Nacht abwarten, wie sie sich macht. Morgens rief sie mich an und sagte, dass es ihr nicht gut geht. Sie machten deshalb einen Ultraschall, um zu gucken, ob im Bauch irgendwas aufgegangen ist. Aber es war alles ok. Nichts aufgegangen, kein Wasser, kein Blut.
Sie haben die Blutwerte geprüft. Nieren und Leberwerte waren nicht gut und sie war leicht unterzuckert. Sie bekam eine Infusion, in der Hoffnung, dass ihre Werte besser werden und sie sich etwas berappelt. Mittags haben wir telefoniert, aber leider ging es Paula immer noch sehr schlecht.
Wir haben deshalb entschieden, dass sie sich nicht quälen soll. Ich hab mich direkt auf den Weg gemacht. Ich war erschrocken, als ich sie sah. Es ging ihr richtig schlecht. Sie ließen mich einen Moment mit ihr alleine. Snorre war dabei. Er war total in Panik. Er war dann die ganze Zeit auf meinem Arm und hat meinen Hals geleckt.
Es war wirklich unendlich traurig, aber es war das einzige, was ich noch für sie tun konnte.
Sie hat die beste medizinsiche Versorgung bekommen, die ich ihr ermöglichen konnte. Es wurde direkt, alles getan. Aber es sollte nicht sein.
Die beiden Ärztinnen, die sie behandelt haben, konnten mir nicht sagen, was letztendlich der Grund war. Vielleicht hatten die Nieren schon einen Schaden genommen. Man weiß es nicht
Es ist so unwirklich irgendwie. Montag Morgen hat sie noch nach Erbsenflocken gebettelt. Am nächsten Tag war sie nicht mehr da. So richtig fassen kann ich es noch nicht

Ich habe ihr nach der ersten Balsenstein-OP fast durchgehend Schüßler Salze gegeben. Sie hat immer aus der kleinen Spritze Wasser zu trinken gekriegt. An meiner Fütterung gibt es nichts zu verbessern, das haben mir die beiden Ärztinnen nochmal bestätigt.
Ich weiß nicht, warum wir so ein Pech haben mussten. Ich weiß es einfach nicht.

[Traber]

Du darfst dir keine Vorwürfe machen, manchmal ist es einfach so.
Ich weiß dass es schwer ist das zu akzeptieren aber du hast wirklich alles gemacht was geht und nur weil du so extrem gut deine Tiere kennst und beobachtest hast du es überhaupt gemerkt!
Ich glaube es ist so wie du geschrieben hattest, da war etwas das stärker war.

Warum sterben Tiere wenn sie so perfekt und liebevoll versorgt werden? Warum werden andere steinalt obwohl sie kein schönes Leben haben dürfen? Warum müssen kleine Kinder sterben?
Das sind alles Dinge die wir nicht in der Hand haben.

Vielleicht ist es auch gut so, in diesem Fall war es sehr sehr traurig. Und eben nicht fair.

Aber Paula hatte das beste Leben bei euch was sie hätte haben können. Und das sage ich nicht nur so, das meine ich genau so! Mit den besten Menschen die immer liebevoll zu ihr waren, Mit dem besten Futter. Mit den tollsten Kameraden.
Sie hatte mehr, viel mehr, als viele andere haben.

Und nun ist sie bei Lotti.
Ihr habt alles richtig gemacht.

Es tut mir sehr leid dass es so gekommen ist und treibt mir jetzt schon wieder die Tränen in die Augen.
Fühl dich ganz ganz doll gedrückt aber hör bitte auf dich zu fragen wo der Fehler war- es gab nämlich keinen.

[Emmy]

Danke, danke, danke für deine lieben Worte

[Heike]

Liebe Kerstin, ich hoffe du bist mir nicht böse, wenn ich in Paulas Thread mal was loswerden muss, was mir schon länger auf der Seele liegt.
Vereinzelt wurde hier auf dem Planeten von Meerschwein Besitzern geschrieben, dass mit Wiesen Fütterung ad.lib. Grünfutter Ernährung und ein wenig Gemüse gängige Krankheiten wie Blasensteine, Blasengrieß , Zahnprobleme und ähnliches nicht mehr vorkommen. Es freut mich für diese Halter, dass sie von diesen Sorgen um ihr Schweinchen verschont bleiben.Aber es kommt eben doch vor, dass trotz bester naturnaher Fütterung Meerschweine Blasensteine entwickeln und darunter leiden. Ich habe es vor zwei Jahren mit meiner Emma erlebt und kann mich noch sehr gut an die Verzweifelung erinnern, nicht zu wissen, was man als Halter falsch gemacht haben könnte. Mich hat es gekränkt, danach solche Posts von Usern zu lesen, dass man mit Vermeidung von Fütterungs Fehlern auf der sicheren Seite ist und alles richtig macht.
Liebe Kerstin
Ich kann so gut mit dir fühlen und es tut mir leid, dass du so eine schwere Zeit erleben musst.
Es ist mir ein Trost, dass deine Paula sich nicht lange leiden musste. Sie hatte ein großes Glück, dass du so schnell ihre Lage erkannt hast. Du hast ihr somit viel Leid und Schmerzen erspart.
Fühl dich lieb gedrückt, liebe Kerstin

[Emmy]

Danke Heike. Natürlich bin ich dir nicht böse.
Mir wurde sowohl bei meinen Zahnschweinchen, als auch letztes Jahr schon bei Paula gesagt, dass ich nichts besser machen kann usw. usf. Unsere TÄ hat sich immer ganz viel Mühe gegeben, dass ich mich nicht mit Vorwürfen verrückt mache.
Drei Zahnschweine in Folge. Und dann ein Blasenschweinchen.
Wie kann man da nicht ins Grübeln kommen, woran das liegt?

Ich habe in der Klinik eine Ernährungsberatung für Kaninchenhalter mitgehört.
Ich konnte nicht glauben, dass man das erklären musste. Für mich alles selbstverständlich.
Und trotzdem bin ich diejenige, die sein geliebtes Tier tot mit nach Hause nimmt.

[Miss Marple]

Ich habe in der Klinik eine Ernährungsberatung für Kaninchenhalter mitgehört.
Ich konnte nicht glauben, dass man das erklären musste. Für mich alles selbstverständlich.
Und trotzdem bin ich diejenige, die sein geliebtes Tier tot mit nach Hause nimmt.

Nach meinen Erfahrungen war es so, dass unsere Tiere dieselben Krankheiten bekommen können, wie jedes andere Tier. Nur haben wir in Sachen Haltung und Fütterung ziemlich viele potentielle Krankheitsursachen abgedeckt. Und wenn dann tatsächlich eine Krankheit zuschlägt, haben wir kaum noch Handlungsspielraum.
Ein Schweinchen mit Pelletts, max. (wenn überhaupt) einem Partner auf einem Quadratmeter - da kann man im Krankheitsfall jede Menge optimieren, was zu einem positiven Verlauf beitragen kann.
Wenn ein Schweinchen wie Paula krank wird - was will man noch verbessern?
Jedes einzelne Schweinchen, das ich beerdigt habe, wurde irgendwann schwer krank und vom TA bekam ich jedes Mal eine Diagnose mit Rat "erlösen". Ich hatte nicht mehr die Wahl, Ernährung oder Haltung zu verbessern und dem jeweiligen Tier dadurch zu helfen.

[PiWi]

Ach Kerstin, ich weiß gar nicht was ich schreiben soll. Es ist einfach so schrecklich.
Du darfst dir keine Vorwürfe machen. Du hast die richtigen Entscheidungen zur richtigen Zeit getroffen.
Auch wenn es so unendlich unfair ist, dass Paula gehen musste.
Ich weiß, dass es momentan keine Worte gibt die dir den Schmerz nehmen könnten. Aber ich kann dir sagen, dass jeder hier sehr gut nachempfinden kann wie es dir geht.

[Emmy]

Nach meinen Erfahrungen war es so, dass unsere Tiere dieselben Krankheiten bekommen können, wie jedes andere Tier. Nur haben wir in Sachen Haltung und Fütterung ziemlich viele potentielle Krankheitsursachen abgedeckt.

Und unsere Tiere haben die Chance, sich selber zu behandeln.
Ich glaube langsam, Paula hat das getan. Und zwar schon lange.
Ich musste wirklich jeden Tag das Gehege sauber machen, es war immer überall nass.
Das habe ich immer auf eine Gruppenproduktion geschoben. Aber jetzt, wo nur noch Snorre und Ylvi da sind, reicht ganz locker, alle zwei Tage sauber machen. Nicht mal nach zwei Tagen sind so nasse Ecken da, wie vorher nach einem Tag.
Ich denke, dass es da wirklich einen Zusammenhang gibt.

Jedes einzelne Schweinchen, das ich beerdigt habe, wurde irgendwann schwer krank und vom TA bekam ich jedes Mal eine Diagnose mit Rat "erlösen".

Und dann steht man da, hilflos.

Aber ich kann dir sagen, dass jeder hier sehr gut nachempfinden kann wie es dir geht.

Das ist ein gutes Gefühl. Im "normalen" Leben können es nur wenige verstehen. Leider.

[Fredpe]

Liebe Emmy, ich kann Deine Gedanken und Ängste auch nur allzu gut nachempfinden. Bei meiner Paula war es ja letztes Jahr ganz ähnlich. [emoji25] Ich frag mich oft, wie ich es nicht merken konnte, dass sie so krank ist. Letztendlich glaube ich, dass sie es genauso wollte.
Ich finde auch irgendwie nicht die richtigen Worte, aber ich fühle mit Dir.
Es ist einfach so schrecklich still und leer, wenn sie uns verlassen mussten. Fühl Dich gedrückt.

[Kara]

Ich habe in der Klinik eine Ernährungsberatung für Kaninchenhalter mitgehört.
Ich konnte nicht glauben, dass man das erklären musste. Für mich alles selbstverständlich.
Und trotzdem bin ich diejenige, die sein geliebtes Tier tot mit nach Hause nimmt.

Nach meinen Erfahrungen war es so, dass unsere Tiere dieselben Krankheiten bekommen können, wie jedes andere Tier. Nur haben wir in Sachen Haltung und Fütterung ziemlich viele potentielle Krankheitsursachen abgedeckt. Und wenn dann tatsächlich eine Krankheit zuschlägt, haben wir kaum noch Handlungsspielraum.
Ein Schweinchen mit Pelletts, max. (wenn überhaupt) einem Partner auf einem Quadratmeter - da kann man im Krankheitsfall jede Menge optimieren, was zu einem positiven Verlauf beitragen kann.
Wenn ein Schweinchen wie Paula krank wird - was will man noch verbessern?
Jedes einzelne Schweinchen, das ich beerdigt habe, wurde irgendwann schwer krank und vom TA bekam ich jedes Mal eine Diagnose mit Rat "erlösen". Ich hatte nicht mehr die Wahl, Ernährung oder Haltung zu verbessern und dem jeweiligen Tier dadurch zu helfen.

Liebe Emmy,

ich lese die Geschichte erst jetzt und kann es auch noch nicht fassen, auch wenn ich selbst, wie viele hier, ähnliche Situationen bereits erlebt habe.

Ich stimme Miss Marple zu - über Haltung und Fütterung kann man vieles optimieren; oft bekommen unsere Tiere die "normalen Krankheiten" gar nicht mehr. Wenn sie krank werden, dann meist schwer. Meine TÄ sagte mir im letzten Jahr, als sie mir die Diagnaose "Leukose" für Urmelchen geben musste, dass sie mir gerne auch mal positive Nachrichten (behandelbare Krankheiten) geben würde, wenn ich mit kranken Tieren zu ihr komme. Und nicht immer die Aussicht, dass man nur noch versuchen und Leiden lindern kann, bis es zum unausweichlichen Ende kommt.

Ganz am Anfang, als ich in dieses Forum kam, habe ich irgendwo gelesen "Tiere dürfen, genau wie wir Menschen, auch krank werden". Dieser Satz, diese Auffassung, tröstet mich letztendlich irgendwann. Wir können Erkrankungen bei aller Haltungsoptimierung nicht ganz verhindern - leider.

[Emmy]

"Tiere dürfen, genau wie wir Menschen, auch krank werden"

Da stimme ich dir auf jeden Fall zu.
Ich hatte einfach nur so gehofft, dass sie die OP gut übersteht und wir noch ein paar Jährchen zusammen haben. Schon allein wegen ihrer Vorgeschichte hatte sie es so verdient, meine Kleine

[Melli]

Verdient hätte sie es auf jeden Fall leider läuft das Leben oft nicht gerecht ab
Aber so hatte sie ein sehr erfülltes Leben und musste keine lange Krankheit erleiden. Ich drück dich nochmal