[Vergesellschaftung] trennen und wieder zusammen?

[lapin]

Hallo ihr lieben, nachdem nun viele hier bei ihren Meerschweinchen die Erfahrung gemacht haben, dass sie sich doch an mehr erinnern, als Mensch zu glauben vermag, stellt sich mir die Frage, ob man jetzt nicht doch ganz anders an Vergesellschaftungen rangehen kann?

Es hieß ja immer, "setzt du die Tiere einmal zusammen, müssen sie auch zusammen bleiben, jedes neue, wiederholte aufeinander treffen führt zu Stress und die Tiere müssen jedesmal von neuem ihre Rangordnung klären." oooder "Streiten sich ein paar Tiere am Anfang zu sehr und es ist keine Einigung zu erkennen, dann mindestens 2 Wochen komplett voneinander trennen, sie vergessen sich und man kann neu vergesellschaften."

Das ist ja wohl ne typisch oberflächlich, menschliche Meinung...und deckt sich bei mir, ebenfalls wie bei den meisten Meerschweinchenhalter hier überhaupt nicht mit den gemachten Beobachtungen.
Bei Leon als auch bei Emma (Kaninchen) gibt bzw bei Leon gab es eine nächtliche Trennung, sie kommen sich von Tag zu Tag näher und ich muss sie Nachts nicht eben auf 10m² Zwangsvergesellschaften.

Ist dies also doch eine empfehlenswerte Methode?!

Ich habe es dupliziert, da es mich für Meerschweinchen und Kaninchen interessiert:
https://www.tierpla.net/haltung-kaninchen/trennen-und-wieder-zusammen-t6749.html" onclick="window.open(this.href);return false;

[schweinsnase77]

Hmm, ich denke zumindest wenn es um das Trennen von labilen gemeinschaften geht, stimmt die These mit dem Trennen schon, ansonsten ist kurzzeitiges Trennen z.b. übers WE kein Problem, sonst hätten Meerschweinchenaussteller ja irgendwann keine Ausstellungstiere mehr.


Ich rate teilweise auch bei zerstrittenen Gruppen neWoche konsequent zu trennen. Bei manchen Tieren funktioniert es danach tatsächlich, entweder liegt das daran das sie innerhalb kurzer Zeit keine bindung aufbauen oder es liegt einfach an geänderten hormonspiegeln.

[daniii]

Ich hab zwar nicht so richtig viel Erfahrung auf dem Gebiet, weil ich bisher immer das Glück hatte, dass meine Schweine sich auf Anhieb mochten, aber bei Bela und Merle kann ich auch berichten, dass kurzzeitige Trennungen kein Problem oder irgendwelchen Stress darstellen. Merle ist zum Beispiel letzten September operiert worden und musste über Nacht auf Station bleiben - ich hab sie ohne Probleme am nächsten tag wieder zu Bela setzen können. Der hat ihr die Öhrchen geschleckt (das macht sie bei ihm auch oft, wenn er aus Holzwickede zurückkommt) und ist vor lauter Freude erstmal futtern gegangen.
Aber die beiden haben sich ja auch vom ersten Moment an geliebt

[Isa]

Ich denke es kommt nicht nur auf das Erinnern an, sondern auch auf die gegenseitige Harmonie.
Meine Gruppe würde ich nur im aller äußersten Notfall trennen und wieder vergesellschaften wollen.
Sind doch zumindest 3 unter ihnen die recht dominant sein können und auf ihrem Rang bestehen und diesen gegenüber Neulingen gerne auch mal demonstrieren.
So sind sie aber recht harmonisch. Außer ab und zu mal kurz in Po zwicken oder sich gegenüber stehen und in die Luft schnappen, ist es friedlich.

[lapin]

Naja eine Gruppe die grade erst neue vergesellschaftet wird, hat leider noch keine Harmonie...ich denke das hier also einzig und allein die Erinnerung dafür sorgt, dass der Stress eigentlich geringer ist, als vermutet.
Alles andere ist natürlich Charaktersache.

[Isa]

Ich hatte Maia krankheitsbedingt mal für nur 2 Tage aus der Gruppe getrennt.
Sie wurde danach von Pü heftig angegangen. Zwar nicht sehr lange, aber hier scheint die Regel zu herrschen:
"Wenn du einmal weg bist und wieder kommst, reihste dich gefälligst im Rang hinten ein! Und damit du weißt wie das geht, zeig ich dir das eben mal!"
Von dem her denke ich schon, das eine "Wiedervergesellschaftung" reibungsloser abgeht, als eine Neuvergesellschaftung.
Bei ersterer wird nur kurz gezeigt, wo man sich beim Wieder erscheinen einreihen muss -zumindest die ersten Stunden-, bei zweiterer muss man sich erstmal kennen lernen.

Trotzdem würde ich auf keinen Fall für begrenzte Zeit trennen wollen.
Bin da doch zu zart besaitet.

[Doro]

Von der Wiedervergesellschaftung kann ich ja jetzt gerade aktuell mitreden. Meine Rentner WG, außer Emma, besucht ja jetzt regelmäßig die große Gruppe. Da ist nichts mit neu kennenlernen angesagt, sie kennen sich einfach. Gut, ich hab jetzt nicht getrennt weil sie sich zerstritten hatten sondern wegen Emmah und ihren Alterserscheinungen. Lulu folgte wegen ihrem Abzess Anfang des Jahres, Benny weil er ohne Lulu nicht sein kann und umgekehrt, Milky mit ihrer Mama die ja verstorben ist. Sie kennen sich und vor allem, sie mögen sich.

Bei einer Neuvergesellschaftung kann es auch ganz leicht passieren dass Tiere sich nicht ausstehen können, ich kann mir vorstellen dass das gerade in kleineren Gruppen unter 6 Tieren leichter passiert wie in größeren. In einer größeren Gruppe behaupte ich jetzt mal findet jedes Schweinchen Anschluss bei einem anderen und kann dann auch lernen. In einer kleineren Gruppe ist dies vielleicht nicht der Fall. Es kommt auch auf die Konstellation an und vor allem auf den Platz und den Charakter.