Verschiedene Gruppenkonstellationen // Experimente

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Verschiedene Gruppenkonstellationen // Experimente

Beitrag von halloich » Di 31. Mär 2009, 02:52

So, ich will mal meine bisherigen Gruppenkonstellationen/Experimente und damit das Verhalten meiner Beobachtungen schildern und damit auch gleichzeitig die Schwierigkeiten mit Bockhaltung, Gruppe mit mehr Böcken als Weibchen, erläutern.

Meine ersten Meerschweinchen waren ein Bruderbockpärchen.
Ich hatte sie auch sehr schlechter Haltung übernommen.
Sie saßen zu zweit in einem 1m Käfig mit pitschnassem, leicht angeschimmeltem Streu, zwei "Hamsterhäusern", kaputter, tropfender Trinkflasche, die immer leer war und bekamen alle zwei bis drei Tage eine Handvoll TroFut in den Käfig geschmissen, das ganze ohne Auslauf.

Wir haben dann erstmal den Käfig mit Scheuermilch und Essig gereinigt und am nächsten Tag direkt einen zweiten Käfig geholt und diese miteinander verbunden.
Die zwei waren ein Herz und eine Seele. Sie haben zusammen gefressen, geschlafen und auch gekuschelt (ja, heute weiss ich das Meerschweinchen auch nicht miteinander kuscheln, ausser aus Angst). Sie haben kaum Geräusche von sich gegeben und immer geschlafen.

Nach ca. 3 Monaten mit den zwei Käfigen haben wir dann unseren ersten EB gebaut.
1,2m * 1,2m Bodenplatte, bezogen mit Teichfolie, vier Bretter drumm und ein "grünes Aussengittergestell" innen festgenagelt, vier Rollen drunter, fertig. (hatte vorher keine Ahnung von Meeries und auch keine EB im I-Net gesehen und mich auch nicht schlau gemacht :schäm: ).
Auf einmal hatte ich zwei fremde Schweinchen. :D Sie haben sich bewegt, sie haben gequikt, sie haben sich den ganzen Tag unterhalten und sind durch den EB geflitzt wie die Wilden.
Heute weiss ich, das sie sich da das erstemal wie richtige Meerschweinchen benommen haben und scheinbar glücklich waren. Sie haben sich auch teilweise an der nase kraulen lassen und Futter aus der Hand geholt.
Apropo Futter. Sie haben bei mir von Anfang an Gurke, Möhre, Salat und Tomate bekommen. Nach dem ersten TA Besuch habe ich dann auch fenchel, Paprika und Petersilie mit in den Plan aufgenommen. Und es gab vom ersten Tag an HEU, HEU und nochmal HEU.

Wir hatten die Schweinchen ca. 7-8 Monate da fing der Boss an, den anderen dauert zu besteigen, das war am Anfang noch OK, auf einmal wurde es immer schlimmer. Der Chef hat den anderen 6-7 Tage nicht mehr ans Futter gelassen, unter der Weidenbrücke durfte er auch nicht mehr raus. Der durfte gar nichts mehr. Mehr als besteigen war aber nicht, ansonsten friedlich, bisschen gebrommsel, aber kein Zähneklappern, keine Beissereiren, einfach nur Boss sein wollen und unterwerfen. Mir taten beide schon leid, so schlimm war das.

Also Versuch, beide zu kastrieren und sehen was passiert.
Nach der Kastra war alles wie früher. Beide lebten miteinander ein richtig friedliches Schweineleben. Leichtes Ranggeplänkel, bisschen brommseln und Popowackeln, aber sonst nichts. Eben wie richtige Meerschweineböcke.

Somit kann ich den Mythos, das eine Kastra am Verhalten nichts ändert, wiederlegen.

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Re: Verschiedene Gruppenkonstellationen // Experimente

Beitrag von halloich » Di 31. Mär 2009, 03:12

Also zwei Böcke funktionieren problemlos, wenn Platz da ist.

Wir hatten sie jetzt ein Jahr, dann kam folgendes.
Die zwei waren glücklich bis ein Bekannter von uns meinte "Ein Meerschweinchen von mir ist erfroren (handelsüblicher Hasenstall, über Winter ungeschützt draussen :autsch: ), ihr müsst den zweiten nehmen, ich will keine Meerschweinchen mehr und einer alleine ist ja nicht schön." :yeah:

Also wir gesagt, wir versuchen es, wenn es nicht gutgeht, soll er sich einen anderen Meerschweinebesitzer aussuchen.
Meerschweinchen abgeholt und EB in zwei Hälften geteilt. Die Zwei auf der einen Seite, der Neue auf der anderen Seite. Sie konnten sich durch die Gitter sehen, riechen, höhren und beschnuppern (ja, ich weiss, das sind nicht gerade die Regeln der richtigen Vergesellschaftung, ich wusste es nicht besser :schäm: )
Nach drei Tagen, Gitter raus und beobachten was passiert.
Es gab ein Knäuel aus drei Meerschweinchen, keine Ahnung wer oben unten oder sonst wo war, es war einfach nur ein Knäuel aus Pfötchen und Fell, mehr sah man gar nicht, so schnell waren die. Ich habe mich auch nicht getraut dazwischenzugehen :schäm: :D .
Das war wahrscheinlich auch gut so. Nach 1-2 Stunden lagen alle platt in den Ecken verteilt und waren am schlafen. Danach wurde gefuttert und geschlafen und ich habe nie wieder so ein Knäuel gesehen.
Die drei waren ab sofort recht friedlich. Der Neue und der Unterwürfige verstanden sich nicht ganz so gut. Da gab es gebrommsel, zähnegeklapper, popogewackel. Der Boss hat aber seine Rolle toll erfüllt. Er ist immer sofort ruhig, aber bestimmt, dazwischen gegangen. Er hat sich teilweise sogar zwischen die Streithähne zum schlafen gelegt. Ein wirklich tollter Boss.

So lebten die drei friedlich in einer untypischen Dreierbockgruppe friedlich miteinander.
Jeder wollte lauter quiken als der andere, man könnte ja mehr Futter abbekommen :mrgreen:
Alle drei haben aus der Hand gefuttert. Der Boss lies sich immer auf der Nase kraulen, man konnte ihn auch einfach so aus dem Gehege holen, ohne jagen. Man musste nur sagen "komm hier in die Ecke" und schon war er da. Der Neue wollte immer und überall gekrault werden, oft 10-15 Miunten lang (war frei im EB und konnte jederzeit weglaufen). Der Unterwürfige war immer sehr schüchtern und zurückhaltend, aber auch er kam ab und zu um sich unter dem Kinn kraulen zu lassen.

Den Mythos, das Dreierbockgruppen nicht funktioniern, kann ich somit nicht bestätigen.


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Re: Verschiedene Gruppenkonstellationen // Experimente

Beitrag von halloich » Di 31. Mär 2009, 03:55

2006 war dann das absolute Horrorjahr und das Unheil nahm seinen lauf.

Anfang des Jahres bekam der Boss einen Zahn/Kieferabszess. Er wurde aufgeschnitten, gespült und mit Medikamenten behandelt. Heute weiss ich das die TÄ nicht alles richtig gemacht hat.
Sie hat mir nicht gesagt das der Abszess regelmässig gespült werden muß, ich sollte einfach eine Woche abwarten und beobachten. Wenn es wieder dick wird sofort wieder kommen, wenn es nicht dick wird nach einer Woche wieder kommen. Nach drei tagen war ich wieder da. Sie hat den Abszess nur geöffnet und sonst nichts gemacht und mir einen OP Termin für 4 Tage später gegeben.
Inzwischen hatte der arme Kerl fast 400g abgenommen.
Bei der OP hat die TÄ dann festgestellt, das bereits der komplette Kiefer und die Lymphdrüsen zerfressen sind. Er hatte keine Change mehr zu fressen und somit zu leben, also durfte er weiter schlafen und wurde erst gar nicht mehr aus der narkose aufgeweckt.

Jetzt hatte ich nur noch den Neuen und den Unterwürfigen.
Sie haben sich sofort zusammen gerauft und super verstanden. Es gab kein gebrommsel, kein Zähnegeklapper, nichts. Ich habe nicht feststellen können wer jetzt der neue Boss wird/ist.

Mein Fazit:
Vertraue keinem TA blind. Mach dich selber schlau und informier dich. Nicht jeder TA kennt sich mit jeder Tierart gleich gut aus.

War die Dreierbockgruppe doch nicht so gut? Warum sind die zwei Streihähne jetzt friedlich? Merken sie das einer fehlt? Wie lange wird getrauert?



Dann kam es ca. 6 Monate später zu richtigen Horror.
Der Neue hatte kahle, schuppig, blutige Stellen am ganzen Körper.
Er wurde gegen Pilz und Milbenbehandelt, es saß erst ganz gut aus, dann wurde es wieder schlimmer und dann wieder besser. Bis die TÄ meinte er hat eine Allergie. Wo gegen diese sein sollte weiss ich bis heute nicht. Sie meinte nur, das er jetzt Kortisonspritzen bekommen würde, die würden ja scheinbar helfen, daduch hätte das Tier aber eine niedrigere Lebenserwartung als andere Meerschweinchen.
In der Nacht nach der Kortisonspritze ist er eingeschlafen. (Hat die TÄ ihn totgespritzt :X , solche gedanken hatte ich)

Jetzt hatten wir nur noch den Unterwürfigen, der eh schüchterner und scheuer war als die anderen. Er saß nur noch im haus und kam nicht mehr futtern. Er hat nichts mehr gemacht und saß nur noch elendig in der Ecke und vegetierte vor sich hin.
Das konnte ich nichtmit ansehen und wollte noch vor dem Wochenende, wir hatten Samstag, ein neues Schweinchen holen um ihn von der trauer abzulenken.
Da er kastriert war wollte ich jetzt ein Weibchen, damit ich später die Möglichkeit einer Haremsgruppe hatte.
Also zum Tierheim. Das hatte zu. Das nächste hatte keine Meerschweinchen also ab zur Tierhandlung und Weibchen gekauft.

Eine Woche später bekam der Bock einen Zahn/Kieferabszess, genau wie sein Bruder. Der Abszess war aber lange noch nicht so groß. TÄ wollte diesmal auch sofort am nächsten Tag OP machen. Die OP haben wir dann abgesagt. Er hat diesen einen Tag nicht mehr überstanden. Die Dame hat ihn aber vorher eine Woche lang ein schönes leben beschert. Er ist in der Woche aufgeblüht wie ein junger Spunt.

Also neuen Kastrat geholt.
Jetzt hatte ich dann keinen meiner ehemaligen Böckchen mehr und innerhalb von 10 Tagen hatte ich zwei Schweinchen verloren und zwei neue bekommen.

Somit hatte ich jetzt Maya und Willi

Mein Fazit:
Beide Brüder sind an der gleichen Krankheit gestorben. Genetisch bedingt? Erbkrankheit?


Maya später auch Mutti genannt und Willi später auch Vatti genannt (er ist nicht der leibliche Vater, nur der Ziehvater von Mayas Kindern) wurden dann ein paar Wochen später stolze Eltern von 5 Babys. Maya war schon in anderen Umständen als sie bei und eingezogen ist
3 Böcke und 2 Weibchen

HILFE, ich wollte doch keine Bockgruppen mehr :X

Fazit:
Kein Tier mehr aus Zoohandlung/Tierhandlung.


Mit der Schwangerschaft und den Babys habe ich dann angefangen mich im I-Net schlau zu machen. Und erstmals habe ich viele Fehler gefunden die ich gemacht habe, aber ich glaube nicht alles war falsch :grübel:

Mehr zu den Abenteuern und Konstellationen der Großfamile vermutlich morgen.

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Re: Verschiedene Gruppenkonstellationen // Experimente

Beitrag von halloich » Mi 1. Apr 2009, 02:47

So aktueller Stand ist ja ein Weibchen Namens Maya, Rufname Mutti und ein Böckchen Namens Willi, Rufname Vatti.

Am 08.11.2006 war es dann soweit.
Nachdem die TÄ meinte es werden 2 evtl. auch 3 Babys sind nachts oder frühmorgens 5 gesunde, muntere Babys zur Welt gekommen.
Ich habe direkt versucht die Geschlechter zu schauen, ich wollte ja schließlich alle behalten
(Kampf mit meinem Mann gewonnen, er wollte nur die 2-3 die von der TÄ prophezeit worden sind und nicht mehr).

Ich konnte nur bei dreien mit Sicherheit das Geschlecht bestimmen, bei zweien war ich mir unsicher. Im alter von drei Tagen zum TA und Geschlechter bestimmen lassen.

3 Böcke und 2 Weibchen.

Was jetzt?
Ich wuste, entweder Frühkastration oder mit 250g Böcke und Weibchen trennen.
Ich habe verschiedenen TÄ angerufen:
"Frühkastration was ist das", "kenne ich nicht", "mache ich nicht", "gibt es nicht", "geht nicht", "verboten", "ich bring doch nicht meine eigenen Patienten um" waren nur die harmlosesten Antworten die ich bekommen habe.
Also keine Frühkastration, trennen mit 250g.
Aber die Kleinen kann man auch nicht sofort alleine lassen, sie müssen ja noch Sozialverhalten lernen.

In der Zeit der Schwangerschaft haben wir uns schon Gedanken gemacht und einen neuen Käfig gebaut. Bodenfläsche mit 1,20m * 1,40m kleine Zwischenetage 0,80m * 0,60m zum raufgehen noch oben auf eine Etage mit noch mal 1,20m * 1,40m.
Die Etagen waren so geschalten, das man entweder alles auf lassen kann und alle überall hinkommen, oder die obere Etage getrennt genutz werden kann.

Alle 7 zusammen

Die ersten ca. 3-4 Wochen war die komplette Familie zusammen. Die Mutter hat die kleinen gesäugt, ihnen das Futter gezeigt und mit ihnen gekuschelt. Der Kastrat wurde von den Babys verfolgt. Er hatte immer 2-3 der Babys hinter sich herlaufen, sie klebten förmlich an seinem Popo. Er war ab und zu ein wenig genervt und wollte sie sanft loswerden, dann kam aber sofort die Mutter und hat sie selber weggeholt. Die Kleinen waren aber sehr hartnäckig und sind immer wieder hinter dem Kastrat her und er hat ihnen dann das Popcornen beigebracht. Er war wirklich ein sehr guter Vater hat immer mit den kleinen Blödsinn angestellt und Treppen laufen beigebracht. Wie eine richtige Familie Vater zum toben und spielen und die Mutter zum verwöhnen, kuscheln, füttern.
Ich hätte gerne gehabt das es immer weiter so geht. Aber das ging ja nicht ohne Frühkastration.

Nach Geschlechtern getrennt, 4 Böcke und 3 Weibchen


Als der schwerste der Babyböcke 268g hatte habe ich dann die obere Etage zugemacht und dort war dann der Kastrat mit den drei kleinen Böcken und die Mutti war mit den zwei kleinen Weibchen unten. So hatte jedes Baby auch einen Erwachsene zum lernen bei sich.

Das blieb knapp 3 Monate so, dann wurden die kleinen kastriert.

3 Weibchen und 1 Kastrat (Haremsgruppe), 3 kleine Kastraten (Dreierbockgruppe)

Damit die kleinen am Tag der Kastration ihre Ruhe haben und der Vatti nicht alleine ist und die drei Weibchen eh langsam zickig wurden wurde die gruppe umgestellt.
Jetzt kam Vatti wieder zur Mutti und den zwei Töchtern und die drei kleinen Mutigen helden ertrugen das Schicksal gemeinsam.

In der Zeit waren die Gruppenunterschiede am besten zu bemerken. Diese Konstellation wurde einmal unterbrochen "Sommerresidenz draussen (3 Monate im Aussengehege)" dazu später aber mehr. Insgesammt hatte ich diese Gruppenvariante 3,5 Monate, und nach "Sommerresidenz draussen" nochmal 1,5 Jahre.
Wenn man die Zeit zusammen rechnet sind das knapp zwei Jahre.
Das ist jetzt meine zweite Dreierbockgruppe die funktioniert.

Den Mythos, das Dreierbockgruppen nicht funktioniern, kann ich somit nicht bestätigen.

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Re: Verschiedene Gruppenkonstellationen // Experimente

Beitrag von halloich » Mi 1. Apr 2009, 03:02

3 Weibchen und 1 Kastrat (Haremsgruppe), 3 kleine Kastraten (Dreierbockgruppe)

Hier kommen jetzt erstmal die Erfahrungen der Haremsgruppe in Gegenüberstellung der Dreierbockgruppe.

Die Haremsgruppe hatte ihren Chef, den Kastrat und ein sehr dominantes Weibchen, die Mutter.
Eine Tochter, Lady oder auch PischerTussy genannt, wollte der Mutti den Rang ablaufen. Der Kastrat ist sehr ruhig aber bestimmt dazwischen gegangen und hat geklärt wer der Chef ist und für Ruhe gesorgt.
Wie er das macht weiss ich heute noch nicht :grübel: . Er gibt kaum Töne von sich (ausser wenn es Futter gibt), er brommselt nicht, er wackelt auch nur selten mit dem Po. Er kommt einfach an, geht mal an beiden vorbei und Ruhe ist.
Die Gruppe ist extrem friedlich und ruhig, fast langweillig :X . Ab und zu wird mal gerannt, aber nur selten. Die einzigen hecktischen Aktivitäten und Geräusche kommen immer nur wenn es Futter gibt oder man Futter vermutet weil irgenwas raschelt oder irgendeiner ein Holzbrettchen in der Hand hält.
Die zweite Tochter, Finchen oder auch kleine Dicke genannt, ist sehr schüchtern und ängstlich. Sie hat sich das erste Jahr noch nicht mal Futter aus der Hand geholt. Sie kam angelaufen, wenn die "böse" Hand da war, ist sie aber sofort wieder weg. Alle anderen holten von anfang an Futter aus der Hand, vor allem die Babys haben es ja auch so gelernt, nur die eine wollte nicht.
Mitlerweile ist sie die erste die das Futter aus der Hand klaut. Wenn man eine Faust macht, knabbert sie so lange an den Fingern, zieht sie richtig weg, bis sie das Futter hat.

Die Rangodnung hat sich nie geändert, es war immer ruhig, kein Streit kein nichts, einfach friedlich.
Im Gegensatz zu der Dreierbockgruppe in der immer was los war.

In der Dreierbockgruppe gab es keine Rangeleien aber immer wieder mal kleine Auseinandersetzungen.
Da wurde gebrommselt, gequikt und sich in allen möglichen und unmöglichen Stimmlagen unterhalten, auch mal mit den Zähnen geklappert, mit dem Popo gewackelt, aber sonst nichts.
Alle drei haben da immer kräftig mitgemacht. Jeder wollte vermutlich der Chef sein.
Da gab es einen der war von Anfang an der Chef. Wie sie das geklärt haben weiss ich nicht. Es gab keine richtigen Anzeichen. Es gab einen der wollte auch Chef sein. Die zwei haben sich oft gejagt und seitlich nebeneinader stehend angebrommselt, nach 5 Minuten war alles wieder Ok. Ohne Aufreiten ohne Kralle ausfahren. Keine Ahnung woran die es jetzt festgemacht haben wer der Chef ist und bleibt.
Der Dritte hat sich aus allem rausgehalten und ist immer flüchten gegangen wenn einer mit zickereien anfangen wollte. Er war immer sehr ruhig und friedlich. Beim Kampfs um Futter aber immer der erste.

Gerade in nicht so einfachen Konstellationen achte ich beim TÜV noch besser auf Kratzer, Ungeziefer oder sonstige Anzeichen die durch Stress verursacht werden.
Das war nie was.
Die drei waren einfach nur unterhaltsam, da war immer was los. Gemeinsames fressen, zum schlafen hat sich jeder eine Ecke gesucht, mal im freien, mal unter einer Weidenbrücke, jedes mal woanders, da hatte auch keinen seinen festen Platz, es wurde auch keiner beim schlafen gestört.
Einfach eine schöne friedliche Truppe.

Fazit: Bockgruppen können super harmonisch funktionieren wenn man ein Paar Regeln beachtet.

Bei Bockgruppen muß ausreichend Platz da sein.

Ich will mich jetzt da nicht streiten und festlegen oder um jeden cm kämpfen. Bei mir waren es 1,7m² für die drei Böcke. Ich denke es kommt vor allem aber auch auf den Charakter und die Sozialisierung der Tiere an.
Sie hatten immerhin in der ersten Zeit ihres Lebens einen sehr tollen, ruhigen Ziehvater, der seine Arbeit gut gemacht hat.

Häuser, Unterschlüpfe immer mit zwei Ein.-u. Ausgängen, damit keiner in die Enge getrieben wird

Genügend Unterschlüpfe, am besten mehr als Tiere in der Gruppe sind

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Re: Verschiedene Gruppenkonstellationen // Experimente

Beitrag von halloich » Mi 1. Apr 2009, 23:55

So hier mein erstes Experiment // Versuch alle 7 zusammen zu halten

Nach der Kastration der drei Babyböcke und abwarten der Kastrationsfrist, im Alter von 4-5 Monaten der Kleinen, wollte ich versuchen ob sich alle zusammen noch/wieder verstehen und zusammen leben können.

Wichtig bei solchen Experimenten ist immer das man Zeit hat und auch fast 24 Stunden rund um die Uhr eingreifen kann falls es doch zu unerwarteten Komplikatinen/Streitereien kommt.


Ich hatte auch in der Zeit Urlaub und alles griffbereit liegen zum trennen.

Also alle sieben auf neutralem Bodem 24 Stunden gelassen (das war ein gebrommsel und gezeter), aber kein gebeisse, keine verkugeln in einander, nur Geräuche und teilweisee Zähnegeklapper.
Es sah so aus, als ob es keine Kämpfe geben wollte, alles lief recht reibungslos.
Also alle in den EB.
Zwei Babymänner sind direkt mit dem Vatti bei den Weibchen geblieben. Einer wollt nicht und saß die ganze Zeit alleine auf einer Etage. Na ja Treppen sind offen, alle können da hin wo sie wollen.
Macheiner ist dann mal Treppe rauf und wieder Treppe runter, aber im Grunde saßen sechs zusammen auf einer Etage und der siebte alleine.

5 Tage hat alles gut geklappt.
Der Vatti hat "seine" Damen (alle drei) verteidigt, und die kleinen sind wieder die Treppe rauf und wieder runter und wieder rauf.

Ich denke, dann sind die Kleinen mutiger geworden und wollten auch Chef sein. Jetzt ging es los mit Raufereien bis das Fell flog. Einer hat auch einen kleinen Kratzer abbekommen, die Mutter hat nicht mehr viel gefressen und alle waren gestresst.
Der der nicht zu den Weibchen wollte saß drei Tage komplett alleine, weil kein anderer mehr zu ihm wollte.

Also habe ich die alte Ordnung wie vor dem Experiment wieder hergestellt. Die Dreierbockgruppe und die Haremsgruppe waren wieder komplett friedlich, der Stress ließ schlagartig nach, gefressen wurde auch wieder mit Ruhe.
Man sah den Tieren an das es ihnen wieder besser ging und sie viel entspannter waren.

Der EG wurde vorher so konziepiert, das wenn das Experiment schiefgeht, alle wieder (in zwei Gruppen) getrennt werden können, was ja auch leider sein musste.

Fazit:
Die reine Bodenfläsche ist ausschlaggebend und nicht die Etagen, da doch fast alle Tiere immer zusammen auf einer Etage sitzen wollen. So muß jede Etage mindestens so groß sein, das alle Tiere Platz haben.
Gemischte Gruppen aus mehrern Böcken funktioniert scheinbar wirklich nicht



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Re: Verschiedene Gruppenkonstellationen // Experimente

Beitrag von halloich » Do 2. Apr 2009, 01:25

Nun mein zweites Experiment // Versuch alle 7 zusammen zu halten (Sommerresidenz/Aussenhaltung)

Das war recht kurz, ca. 4 - 5 Wochen, nach dem ersten Experiment.

Wir haben im Garten eine Sommerresidenz gebaut.
Das Gehege war insgesamt 6m² groß, hatte mehrere Weidenbrücken, Häuser und zwei größere 0,5m² große/kleine (handelübliche Kanninchenställe) die Regen und Windgeschützt waren.
Das Gehege hatte eine komplette Folie zum aus und wieder einrollen als Regenschutz. Die Seiten waren komplett offen/

Das Gehege war von oben und unten gesichert und so gebaut, das wir jederzeit das Gehege hätten teilen können.
Natürlich hatte ich auch hier wieder frei und konnte so bei dem Experiment dabei sein und schnellstmöglich eingreifen wenn was passiert wäre.

Alle 7 ins Gegehege gesetzt und gewartet was passiert.
Nichts ist passiert. Leichtes gejage, ab und zu mal ein Aufreiten von jedem Böckchen bei jedem Weibchen und sonst nichts.
Alles verlief ruhig und friedlich. Jeder hat mal mit jedem in verschiedesten Konstellationen in den Ställen geschlafen, alle haben gemeinsam gefressen. Es gab keinen Streit um die Unterschlüpfe, es wurde keiner verjagt und geärgert.

Eigentlich sollte die Sommerresidenz für den kompletten Sommer sein.
Es hat aber einmal fast zwei Wochen am Stück geregnet und das ganze Gehege war schon pitschnass, der Boden komplett weich. Die Folie konnte den Regen von allen Seiten nicht mehr aufhalten. Die Schweinchen waren schon richtig dreckig.
Zudem hatten wir Urlaub gebucht und ich wollte meiner Mutter nicht zumuten durch den aufgeweichten Garten im Matsch und durch den Regen zu laufen.
Also haben wir die 7 wieder reingeholt und alle 7 zusammen in den EG gesetzt.
Dort hat man nach zwei Tagen gemerkt das sie wieder, alle 7 zusammen, auf der kleineren Fläsche , (saßen alle zusammen auf einer Etage von knapp 2m², die andere Etage wurde nicht genutzt) nicht zurecht kamen und wieder Stress aufkam.
Das war mir dann zu riskant. Wollten ja mit ruhe Urlaub machen. Also wieder die alte erste ordnung hergestellt. Dreierbockgruppe und Haremsgruppe.
Da war sofort wieder alles gut.



Fazit:
-Gemischte Gruppen, mit mehreren Böcken, können doch sehr gut und friedlich miteinander leben, wenn sie viel Platz haben.
-Bockgruppen müssen nach dem Kontakt mit Weibchen nicht zwangsläufig zerfallen.
-Bodenfläsche/Fläsche einer Etage ist wichtiger als als kleine Etagen wo eh keiner sitzt, da die schweinchen alle zusammen bleiben wollen.


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Re: Verschiedene Gruppenkonstellationen // Experimente

Beitrag von halloich » Do 2. Apr 2009, 02:41

Die Gruppen lebten dann von Juli 2007 bis Oktober 2008 in der Konstellation.
Es gab nie Stress, keine Zankereiern, alles war friedlich wie eh und je.

Dann haben wir unser Wohnzimmer umgebaut und viel Platz für einen neuen großen EB gehabt. Der EB wurde dann 4m² groß, 2,05m * 2,00m, plus zwei Etagen die einerseits als Unterschlüpfe, anderseits zum Ausweichen bei möglichem Streit dienen sollten.
Eine Etage hat 0,6m², die ander 1,1m²

Die Größe hat dann gereitz wieder ein Experiment zu starten.
Also ein neuer Versuch alle 7 zusammen in einer Gruppe zu halten.
Hat bei 2m² Bodenfläsche nicht funktioniert, bei 6m² Bodenfläsche war alles in Ordnung.

Hier mal unser zweiter EB, bzw. der erste EB seit dem Wissen der Schwangerschaft.

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Und hier jetzt der neue große EB, einmal ohne Etagen, einmal mit Etagen

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Die Trennung vom Gehege war vorbereitet und lag griffbereit.
Mein Mann war den ganzen Tag zuhause, so er hätte jeder Zeit eingreifen können.
Ohne die Kontrolle hätte ich mich auch sehr unwohl gefühlt.
Also los gehts, alle gleichzeitig in den neuen Bau und gespannt warten was passiert.

Die erste Woche ohne die Etagen waren schlimmer als die zweite Woche mit Etagen. Bis auf eine blutige Lippe, war auch nur ein Tropfen Blut, ist bis dahin gar nichts passiert.

Als die Etagen drin waren sind die 4 die Treppen rauf und runter gewetzt wie die Wilden, als ob sie sagen würden, "Hey endlich wieder Treppen und Stroh"
Die 3 Böcke die vorher keine Treppe hatten, nur letzten Sommer im Aussengehege, trauen sich nicht so richtig, halb rauf, dann aber umgedreht und wieder runter.
Das war mir aber egal, wenn von den 7 wenigstens 4 auf die Etagen gehen und sich verteilen ist das ja auch schon gut.
Mutti und Vatti liegen fast nur noch auf der Etage und kommen fast nur noch zum fressen runter.


Also jetzt erstmal hier die Beschreibung der ersten Tage:
EB ist fast fertig, die Etagen fehlten am Anfang noch, kamen erst eine Woche später, riesen Heuberg rein, viel FriFut verteilt.
Häuser habe ich gar keine, ich habe nur Weidenbrücken, auch für jeden eine.
Meeries alle rein und erstmal war nur ein richtiges gewusel.
Klar alles ist neu, keiner kennt den EB, keiner weiss was los ist und wohin er soll.
Die haben gar nicht verstanden was los ist.
Dann haben erstmal alle gefressen und geschlafen, aber fast alle da wo sie gerade waren oder im Heu, die Weidenbrücken wurden fast nicht benutzt.
Es war extrem friedlich und ruhig, bis zum nächsten Morgen, da gab es Futter.

Beim futtern ist das Gerangel um die besten Stücken natürlich vorprogrammiert, jeder will das, des anderen haben. Scheinbar haben die drei Böcke da erst gemerkt das auch Weiber da sind und schon ging das Popo wackeln und gebrommsel richtig los.
Die drei Böcke aus der Bockgruppe sind immer hinter den Weibern her, den Kastraten aus der Haremsgruppe hat das alles nicht interessiert.
Ausser gebrommsel und Popo wackeln war alles friedlich.

Erst am 2. oder 3. Tag hat der Kastrat gemerkt das auch andere Böcke da sind und an seinen Weibern Interesse angemeldet haben. Da kam es dann das erstemal zu Zähneklappern.
Die, die am lautesten geklappert hatten, sind aber am schnellsten weggerannt.
Am 4. Tag kam es leider zu einer unschönen Rangelei, da kugelten der Chef der Bockgruppe und der Kastrat verknäult inneinander durch den ganzen EB.
Einer hatte eine ganz leicht blutige Lippe (ein Glück nur einen Tropfen Blut), 2 Minuten später lagen beide friedlich nebeneinander im Heu und haben gemeinsam den Heuberg vernichtet.

In den nächsten 2 Tagen haben dann alle 4 Böcke sich gegenseitig angebrommselt, mit den Zähnen gklappert und richtig einen auf Chef gemacht, selbst die zwei Böcke die vorher immer am rangniedrigsten waren haben fleissig mitgemischt. Es gab noch einmal ein kleines Fellbüchel im Gehege, aber keine Beissereien, keine Verletzungen.

Den Damen war das alles komplett egal, die haben sich aus allem rausgehalten und sind nur in eine Weidenbrücke geflüchtet wenn einer der Herren zu rabiat vorgehnen wollte. Die Herren haben in der Zeit alle mindestens einmal von jedem Weibchen eine Dusche abbekommen.

Dann kamen endlich die fertigen Etagen in den EB. Eine Dame hat richtig Freudentänzchen aufgeführt und ist immer wieder in die Hängematte rein und wieder raus und wieder rein, so als ob sie sie schon ewig vermisst hätte.
Ein Tag nachdem die Etagen drinne waren sind die 4 aus der Haremsgruppe die beiden Rampen rauf als ob sie nie was anderes gemacht hätten (kannten eine Rampe ja schon vom alten Bau). Sie waren auf beiden Etagen in den verschiedesten Konstellationen. Die anderen 3 Böcke waren bis dahin noch nicht oben. Die Rampe bis zur hälfte ja, dann aber wieder umgedreht und runter.
das ist aber egal, solange sich vier Schweinchen auch auf den Etagen verteilen reicht das völlig.

Seitdem ist es extrem ruhig geworden, schon richtig beängstigend.
Ich denke
1. haben sie jetzt eine neue Rangordnung festgelegt
2. rennt der Kastrat immer die Rampe rauf sobald auch nur einer anfängt zu brommseln
3. Der Kastrat eh sehr viel auf der Etage ist
4. die Damen mit Anlauf in die Hängematten fliegen wenn einer der Herren im Anmarsch ist
5. allgemein mehr Abwechslung vorhanden ist

Der Zustand der Schweine ist sehr gut.
Nach dem ersten TÜV der Zusammenführung gibt es absolut keine Anzeichen Besorgt zu sein.
Gewicht gehalten (vielleicht haben wir auch mehr gefüttert als sonst, dann sind sie nämlich immer freidlich gewesen), keine Kratzer, keine Stellen, kein Ungeziefer (was bei Stress ja schnell ausbrechen kann), einfach nichts und fit und fresch wie immer.

Das einzige was mir evtl. Sorgen macht ist mein "alter" Kastrat aus der Haremsgruppe.
Der liegt und buddelt den ganzen Tag auf der großen Etage, schläft teilweise komplett unter dem Stroh, so das man ihn gar nicht mehr sieht. (könnte man ein Fotosuchrätsel draus machen "Wo ist das Schweinchen?")

Zum fressen und trinken kommt er runter, wuselt ein wenig, sobald aber einer der anderen Böcke nur ein wenig brommselt ist er in windeseile wieder oben. Seitdem er sehr viel oben ist, ist es richtig erschreckend harmonisch geworden.

Nach ein paar tgane war dann das erstemal seit der zusammenführung eine der Damen heiß.
3 Böcke versuchen immer gleichzeitig auf sie rauf zukommen. Sie sprintet dann in ihre Hängematte und hebt den Po, dann hat mindestens einer eine Dusche bekommen und Ruhe ist, bis sie aus der Hängematte kommt, die Herren scheinen schon richtig zu lauern.
Fressen darf sie aber mit Ruhe.

Dann auf einmal wurde es schlimmer und die Situationen die ich nie erleben wollte sind eingetroffen.

Der ehemalige Haremsführer ist nicht mehr von der Etage runter, auch zum fressen nicht.
Wenn er dann dochmal unten war, ist er innerhalb der nächsten 20 Sekunden wieder rauf. Hat sich manchmal Futter mit rauf genommen. Also oben füttern und er kam gar nicht mehr runter, war total verängstigt.
Gleichzeitig haben dann der Chef aus der ehemaligen Bockgruppe und der zweite in der Rangordnung der Bockgruppe angefangen zu kämfen.
Da flogen die Haarbüschel nur so rum.
Beim saubermachen und TÜV ist dann aufgefallen das zwar keiner Abgenommen hat, aber beide hatten sehr viele Bißwunden am Po und Rücken, einer eine richtig dicke Pfote und der andere hatte oben fast keine Schneidezähne mehr
Also ab zum TA.
"Bumble Food" (lt. TA Rechnung) ist eine Entzündung auf Grund einer Bißwunde.
Salbe und Klebeverband, Schmerzmittel, beim zweiten Zähne kurz geraspelt, so das sie auf einer länge sind.

Zuhause haben wir dann direkt umgebaut und wider die alten Gruppen zusammengestellt.
Die Haremsgruppe (Kastrat und drei Weibchen) wie immer friedlich, freundlich und harmonisch.
Die drei Böcke haben sich allerdings nicht mehr ganz so gut verstanden.
Der ehemalige Boß, jetzt schneidezahnlos, wurde gemobbt und gejagt.
Fell flog durch die Gegend, gebissen wurde auch recht hefig. Er hat sich dann nur in die Hängematte gelegt und ist auch dort drei Tage nicht mehr raus.
Wir haben ihn in der Hängematte gefüttert und eine kleine Tischetage daneben gestellt, so konnt er aus der Hängematte raus futtern.
Er ist total verängstigt.

Also ist das schlimmste eingetreten was man sich vorstellen kann. Eine vorher funktionierende Gruppe ist auseinander gefallen.

Jetzt habe ich drei Gruppen und kein Nerv mehr.

Ich wusste ja das sowas passieren kann und war darauf eingestellt.
Also jetzt haben wir eine dreier Haremsgruppe, eine Zweierbockgruppe und ein Päärchen und schon ist alles wieder friedlich.
Die Zweierbockgruppe besteht aus den zweien, die nicht Chef waren. Jetzt ist der Zweithöchste der Chef der beiden.
Das Päärchen ist der ehemalige Chef der Dreierbockgruppe und die oberzicke Lady (PischerTussy), die schon die Mutti ärgen wollen.

Die Haremsgruppe ist fast langweilig, extrem ruhig und friedlich, lebt zu dritt auf 2m²

Die Zweierbockgruppe ist etwas unternehmungslustiger, aber agil, und friedlich, lebt auf den anderen 2m², allerdings mit Sichtkontakt zu der Haremsgruppe.
Ja das ist auch untypisch und riskant, funktioniert jetzt aber schon seit November.

Das Päärchewn ist verrückt :crazy: . Wollen beide gleichzeitig in die Hängematte, und knallen zusammen, können nicht alleine fressen, er bromselt mindestend 12 Stunden am Tag und sie quitscht immer zurück. Das ist echt ein Traumpäärchen, wunderschön anzuschauen. Sie leben über der haremsgruppe auf einer Etage von 1,1m²

Ich denke nochmal werde ich das auf keinen Fall versuchen.
Letztes Jahr hat es gut funktioniert, jetzt leider nicht. Hoffnung war nach einer Zeit noch da. Aber es sollte halt nicht sein.
Jetzt sind wenigstens die Schweinchen wieder glücklich.

Fazit:
Man kann keine Regeln aufstellen, was geht und was nicht geht. Was vorher gut war, geht nachher gar nicht mehr, untypisches ist möglich.
Meiner Meinung nach hängt sehr vieles mit dem Charakter und des Alters zusammen.
Man kann alle Gruppenkonstellationen ausprobieren, man sollte aber mit dem schlimmsten rechnen und alles gut überwachen, per TÜV kontrollieren und bei bedarf eingreifen



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Re: Verschiedene Gruppenkonstellationen // Experimente

Beitrag von halloich » So 22. Aug 2010, 08:41

Das Horrorjahr 2006 hatten wir ja super weggesteckt.

Das Traumpäärchen (Gizmo und Pischi), die Dreierharemsgruppe (Willi, Maya und die kleine Dicke) und das Bockpäärchen (Leo und Charly) waren immer sehr friedlich freundlich.
Man konnte gute Unterschiede zwischen den drei Gruppen feststellen.
Haremsgruppe langweilig ruhig
Bockpäärchen ruhig und friedlich mit leichtem Ansatz zum brommseligem.
Traumpäärchen: er ständig am brommseln, sie ständig am quitschen, aber einfach nur Traumhaft die beiden, lebhaft munter und immer was los.

Das ganze ging von November 2008 bis 06.07.2010 gut.
Wegen mir hätte es weitergehen können wie bisher.

Am 06.07.2010 hat sich dann das
https://www.tierpla.net/gesundheit-meerschweinchen/auflosende-zahnwurzeln-lockere-zahne-t6850.html" onclick="window.open(this.href);return false;
ereignet.

Bockpäärchen Chef musst leider eingeschläfert werden, was tun?
Leo sollte ja nicht alleine bleiben, Gehege war gerade erst recht frisch sauber, also eine Dame (die kleine Dicke) aus der Haremsgruppe raus und zu Leo.
Ohne neutralen Boden und Essigwischerei, einfach sofort rein ins Gehge und gut ist.
Ich hatte das Gefühl die zwei kennen sich schon ewig, sie haben sich zu einem neuem Traumpäärchen entwickelt.

Kannten sie sich wirklich noch? Können Meerschweinchen sich nach 3 Jahren noch erinnern?
Waren ja 2007 mal alle zusammen in der Sommerresidenz.

OK, jetzt hatte ich drei Päärchen, das sollte wegen mir auch so bleiben.

Leider hat mit Gizmo einen Strich durch die Rechnung gemacht und wurde auch krank und musste eingeschläffert werden:
https://www.tierpla.net/gesundheit-meerschweinchen/zahnwurzelgranulome-und-zungenabszesz-t6954.html" onclick="window.open(this.href);return false;
Das ganze 2 Wochen nach Charlie

Jetzt war die Pischi (erstes Traumpäärchen alleine)

Was tun? Wohin mit der Pischi?
Ich dachte Leo und kleine Dicke sind gerade erst zwei Wochen zusammen und sollen das erstmal geniesen und nicht wieder gestört werden.
Maya und Willi waren ja lange zu dritt, also dort wieder eine dritte hin.
Also Pischi, ohne neutralen Boden und Essigwischerei, sofort zu den zweien.

Es gab wilde Begrüßungen zwischen Maya und Pischi, ich dachte schon die zwei zusammen geht sicher nicht gut, aber es hat funktioniert, allerdings auch nur für einen Tag.

Dann hat es micht in den Fingern gejuckt.
Jetzt hatte ich nur noch 2 Böcke und 3 Weibchen, wobei die 2 verbliebenen Böcke eh schon immer die ruhigeren waren.
Zudem habe ich ein tolles Angebot bekommen und mein Mann hat auch zugestimmt.

Es kamen zwei neue Schweinchen dazu :freu:
Trixi und Dixi Kleinschweinchen von 7-8 Wochen

Also Etage war weg.
Bodengehgetrennung weggemacht, jetzt konnten die 5 die kompletten 4m² nutzen.
Am nächsten Tag kamen dann Trixi und Dixi.

Ich habe die zwei ohne neutralen Boden und Essigwischerei direkt zu den 5en gepackt.
Es gab die ersten Tage ein wenig neugieriges gerenne und geschnupper, kein Zähneklappern, ein wenig gebrommsel, aber alle 7 waren und sind bisher immer noch sehr friedlich.

Die ersten Tage habe ich sie genau beobachtet und konnt nichts auffälliges feststellen.
Beim ersten größeren TÜV nach der Vergesellschaftung war ich sehr zufrieden.
keiner hat abgenommen, keine Milben oder sonstige stressbedingten Veränderrungen, keine Schrammen, keine beisswunden, nix, einfach alle topfit und munter.

Hier die passenden Bilder und Video zu der aktuellen Situation:
https://www.tierpla.net/allgemeines-meerschweinchen/trixi-dixi-und-sonstige-schweinerei-t7296.html" onclick="window.open(this.href);return false;

Mein Fazit:

-2 Böcke mit 5 Weibchen funktioniert
-Kleinschweine beleben die Gruppe und bringen die älteren in Schwung
-Vergesellschaftungen sind auch ohne Großreinigung des Geheges möglich
-Neutraler Boden (Platz/Ort den noch keines der vorhanden Tiere kennt) ist nicht nötig

Es kommt wie immer auf den Charakter des jeden einzelnen Tieres und die vorherige Sozialisierung im Babyalter an.
Alles ist möglich, man muß nur gut beobachten und regelmässig Kontrollieren.


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