Kaninchen "Ad libitum Fütterung"

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Giftige Pflanzen die hier aufgeführt oder vorgestellt werden, stellen für Tiere die Ad Libitum ernährt werden selten eine Gefahr dar, da sie in der Lage sind zu selektieren und daher immer wissen, was fressbar und genießbar ist und was nicht.

Wie in allen Fällen auch, ist jedes Tier individuell zu betrachten und man sollte neue Pflanzen IMMER langsam anfüttern.
Jedes Tier kann unterschiedliche Dinge auch unterschiedlich vertragen.

Die User sprechen von eigenen Erfahrungen, es liegt an Euch, Eure zu sammeln.
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saloiv
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Kaninchen "Ad libitum Fütterung"

Beitrag von saloiv » Mo 6. Apr 2009, 19:03

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Ad libitum Fütterung beim Kaninchen

Die Fütterung mit großen Mengen an Frischfutter, so dass es nie ausgeht, ist die naturnaheste Möglichkeit, seine Kaninchen zu füttern und somit die gesündeste.

Der Begriff
Von einer Ad libitum Fütterung beim Kaninchen spricht man, wenn die drei Hauptsäulen dieser Fütterungsart erfüllt sind:
:: Rund um die Uhr ist verschiedenes Frischfutter vorhanden, mehrere Sorten, es geht nie aus.
:: Es wird auf die Abwechslung und Vielfalt Wert gelegt.
:: Die Futtermittel werden kaninchengerecht ausgewählt.

Der Vorteil gegenüber anderen Fütterungsarten
Erst wenn man Kaninchen eine große Auswahl an unterschiedlichen Gemüsepflanzen, Kräutern, Gräsern, Ästen, Blättern, Obst und Wildpflanzen zur Verfügung stellt, dass sie rund um die Uhr eine Auswahl zur Verfügung haben, findet freie Selektion statt. Selektion ist der Schlüssel zur Vitalität, denn erst wenn das Kaninchen selektiert, frisst es nach seinen körperlichen Bedürfnissen.

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Bei rationierter Fütterung oder kleiner Futtermittelauswahl, wird das Kaninchen sich auf die Futterration stürzen und diese verschlingen, egal ob die Futterzusammenstellung ideal war, oder nicht. Deshalb ist bei einer Fütterung in Portionen der Mensch gefragt, der sich Gedanken machen muss, welche Zusammenstellung ideal ist. Doch gibt es überhaupt eine ideale Zusammenstellung? Frisst nicht jedes Kaninchen nach seinen Bedürfnissen, Körperbau und seiner Situation individuell?

Deshalb hat die Ad libitum Fütterung einen entscheidenden Vorteil: Das Kaninchen frisst genau nach seinem Bedarf.

Im Überblick: Vor- und Nachteile gegenüber der rationierten Fütterung

Vorteile:
- Durch Selektion wird die ideale Zusammensetzung der Futtermittel gewählt
- Die Kaninchen werden seltener Krank
- Gegenüber von Giftstoffen sind die so gefütterten Tiere widerstandsfähiger, außerdem selektieren sie giftige Pflanzen automatisch.

Nachteile:
- Die Fütterung ist teurer
- Man muss mehr Umkosten einplanen (Gemüsepreise)
- Größerer Aufwand ist erforderlich (Auswahl zusammensuchen, pflücken…)
- Man hat keine genaue Kontrolle, was die Kaninchen fressen

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Voraussetzungen für diese Futterform

Entscheidend für die Ad libitum Fütterung sind die oben genannten Hauptsäulen. Hier möchte ich sie noch einmal im Detail erläutern:

:: Es müssen grundsätzlich mehrere Futtermittel zur Auswahl zur Verfügung stehen:
Die Vielfalt darf nie „ausgehen“. Das erfordert eine genaue Beobachtung um die Mengen gut einschätzen zu können und häufige Kontrollen (mehrmals täglich). Auch die Einkäufe müssen entsprechend geplant werden.

:: Eine große Auswahl muss gesichert sein, wichtig ist hierbei auch die Vielfalt:
Es sollten immer mehrere Futtergruppen vertreten sein: Wiesengewächse (Gras, Kräuter…), Gemüse, Äste, Obst, Küchenkräuter…

:: Die Futtermittel werden entsprechend ausgewählt:
An wichtigsten ist die Gruppe „Wiesengewächse“, sie entspricht an meisten der natürlichen Kaninchenernährung und macht den Hauptbestandteil in der Wildkaninchen-Ernährung aus. Er „Blattanteil“ (Blattgemüse, Kräuter, Wiesengrün usw.) sollte möglichst hoch sein.

Futtermittel

Die Hauptgruppen sollten möglichst vielfältig vertreten sein:

1. Kräuter
Kaninchen fressen in erster Linie Kräuter, in Frage kommen verschiedene Küchenkräuter die im Handel erhältlich sind, Wiesenkräuter oder aber man baut sich seine Kräuter im eigenen Garten an. Zur Not auch getrocknete Kräuter.
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2. Gräser
Auch Gräser werden von Wildkaninchen gefressen. Man findet sie auf Wiesen. Auch im Blumentopf lassen sich Gräser ansähen, allerdings ist meistens der Aufwand im Vergleich zum Ertrag extrem groß.

3. Gemüse
3.1 Blattgemüse (bevorzugt)
Beispielsweise: Karottengrün, Kohlrabigrün, Salate, Kohlarten, Fenchelgrün…
3.2 Wurzel- und Knollengemüse
Beispielsweise: Karotten, Knollensellerie, Kohlrabi, Rote Bete, Steckrüben, Petersilienwurz, Topinambur…
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4. Obst
Beispielsweise: Äpfel, Birnen, Kiwi usw. (Exotik muss nicht sein)
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5. Äste
Beispielsweise: Alle Obstbaumäste, Haselnuss, Weide…

6. Heu
Sollte immer vorhanden sein und wird ergänzend gefressen!


Umgewöhnung
Auch auf die Ad libitum Fütterung ist eine langsame Gewöhnung von anderen Futterformen nötig, damit sich die Verdauung auf die Futtermittel und Mengen einstellen kann. Deshalb sollte man die Abwechslung und Anhäufung langsam steigern, bis man bei einer großen Vielfalt und Menge angelangt ist. Voraussetzung ist, dass die Verdauung gesund ist. Deshalb muss man bei gewissen Kandidaten in manchen Fällen erst die Darmflora sanieren.
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