Wie sinnvoll ist Vielfalt wirklich?

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Giftige Pflanzen die hier aufgeführt oder vorgestellt werden, stellen für Tiere die Ad Libitum ernährt werden selten eine Gefahr dar, da sie in der Lage sind zu selektieren und daher immer wissen, was fressbar und genießbar ist und was nicht.

Wie in allen Fällen auch, ist jedes Tier individuell zu betrachten und man sollte neue Pflanzen IMMER langsam anfüttern.
Jedes Tier kann unterschiedliche Dinge auch unterschiedlich vertragen.

Die User sprechen von eigenen Erfahrungen, es liegt an Euch, Eure zu sammeln.
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bustomat
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Re: Wie sinnvoll ist Vielfalt wirklich?

Beitrag von bustomat » Fr 30. Jan 2015, 21:24

Vom Aufwand unterscheiden sich keine der Verschieden Haltungsmöglichkeiten, denke ich. Die Zeit, die ich für Gartenpflege (vertikutieren, düngen, kalken, sähen, beschneiden, usw) brauche, nutzen andere, um zu sammeln. Ditto, ob nun ein Gehege gereinigt, ein Zimmer geputzt oder wie in meinem Fall, einmal in der Woche die Köttel mit einem naß/trocken Sauger aus dem Garten entfernt werden.
Interessant wäre der Kostenfaktor. Mehrkosten durch Wohnung mit Garten vs. Benzin/Fahrzeugkosten.

Auch die Frage, ob nun eine oder 50 Sammelstellen angelaufen wird, die Gefahr einer Kontamination kann nicht ausgeschlossen werden. Und vorher eine Probe dieser Stellen Labor technisch untersuchen zu lassen, ist nicht praktikabel. Die Ungewissheit würde mich nicht zur Ruhe kommen lassen.

Außer acht gelassen wird oft die Lebensqualität des Tieres. Das aktiv und weitestgehend selbstbesimmt am Leben teilnehmen, mit der Futtersuche beschäftigt sein oder nur mal eine Auszeit zu geniesen ist ebenso wichtig wie die richtige Nahrung und medizinische Fürsorge. Ganzheitlich eben.


Videos meiner Truppe findet ihr unter:

https://www.youtube.com/user/bustomat8/

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Re: Wie sinnvoll ist Vielfalt wirklich?

Beitrag von schweinsnase77 » Sa 31. Jan 2015, 14:55

Was ich aus meine Züchterzeiten noch zufügen kann: Mit ad lib Fütterung hatte ich nicht nur gleichmässigere Geburtsgewichte, sondern auch erheblich weniger Toxikosen als andere Züchter im gleichen Zeitraum. Leider (und das war wirklich ein Manko) waren die Würfe auch wesentlich größer. 4 Babies waren Minimum, ich hatte auch diverse 7er Würfe.

Leider deshalb weil man die Tiere ja auch immer gut vermittelt bekommen möchte.

Im Sommer gabs hier Wiese und Garten sowie Küchenabfälle, im Winter Heu, Kraftfutter, Möhren, Kohl, Laubgehälz und Nadelbaum


Mit freundlichen Grunzern

Annette

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Re: Wie sinnvoll ist Vielfalt wirklich?

Beitrag von Saubergschweinchen » Sa 31. Jan 2015, 19:27

Das ist eine prima Info, leider wir ad libitum Fütterung von vielen Züchtern belächelnd abgelehnt zumindest was das Frischfutter angeht. Pellets ad lib sind ja die Norm, und das ist denke ich auch das gößte Problem bezüglich der Toxikosen.
Ein Zusammenhang zwischen Fütterung und Wurfgröße ist natürlich sehr interessant. Ich bin bisher von einer genetischen Veranlagung ausgegangen, denn man sagt ja auch das sich die Neigung zu sehr großen Würfen vererbt und es auch besser ist diese Sauen aus der Zucht zu lassen denn alles über vier ist ja nicht nur blöd für die Vermittlung sondern auch sehr anstrengend für die Sau und schlechter für die Entwicklung des einzelnen Jungtieres.
So super viele Würfe habe ich noch nicht betreut aber einen siebener Wurf hatte ich mal von einer völlig verwahrlosten und mehr als schlecht gefütterten Sau. Dort haben es auch nicht alle Jungtiere geschafft aber das wäre mein Beispiel für große Würfe bei mangelhafter Fütterung. Die Nottiere die in der praxisinternen Auffangstation geworfen haben hatten alle nicht weniger als 4 Jungtiere und diese wurden nach tierärztlicher Meinung versorgt.


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Re: Wie sinnvoll ist Vielfalt wirklich?

Beitrag von ElHappy » Sa 31. Jan 2015, 21:48

Ich finde den Zusammenhang,zumindest im Zuchtbereich ,in freier Wildbahn weiß man es ja schon sehr,sehr viel länger,mit Wurfgröße und Fütterung logischer. Den wenn es in der Natur ein großes gibt gibt es mehr Nachwuchs weil ja ausreichend Futter vorhanden ist. ist dIe Zeit und Ort futterarm gibt es weniger Nachwuchs. Das ist ein Gesetz der Natur. Deswegen kommen die meisten Jungtiere im Frühjahr /Sommer zur Welt . So reguliert Mutter Natur das es ausreichend Nahrung gibt . Wenn ausreichen Nahrung da dann viel Nachwuchs dementsprechend groß auch die Würfe von Wildkaninchen Hase , und Fuchs . z.B Nahrungsarmesgebiet oder Zeit dann wenig bis kein Nachwuchs. Und ich denke das die Zuchtmeeris einfach durch das Futterangebot ihr natürliches Erbe ausgepackt haben . Wir Menschen haben auch etwas ähnliches . Das hat Mutter Natur eingerichtet um Fortpflanzung und auch das überleben von Arten und Menschen zu sichern.


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Re: Wie sinnvoll ist Vielfalt wirklich?

Beitrag von Murx Pickwick » Sa 31. Jan 2015, 22:50

Bei den Kaninchen gibts ne genetische Komponente und Futter und Bewegung spielt da auch mit rein.

Ich hatte beispielsweise mit Rheinischen Schecken angefangen - die hatten schon mit Pellets Würfe mit 7 - 10 Jungen gehabt. Mit Wiesengrün in Buchten waren es 8 - 11 Junge (selbe Häsinnen), von denen aber nur 10 aufgezogen werden konnten - und eine 3/4 Rheinische Schecke, die ich nachher noch auf der Weide hatte, hatte mir dort regelmäßig Würfe von 14 Junge und mehr hingelegt, von denen aber auch nur 10 Junge aufgezogen werden konnten.
Die hatte ich dann aus der Zucht genommen und nur die Häsinnen behalten, die im ersten Wurf über 6 und ab dem zweiten Wurf möglichst genau 10 Jungen zur Welt brachten.

Eine Häsin hatte ich bei, die grundsätzlich nur sechs Junge zur Welt brachte ... egal wie gut das Futter war. Wurde das Futter unzureichend, wie nach dem einen Winter, wo ich viel Heu verfüttert hatte, hatte sie mir nur einen Wurf gebracht mit vier Jungen.

Kaninchen passen allerdings ihre Wurfanzahl den äußeren Bedingungen an - je besser sie in Zuchtkondition sind, desto eher lassen sie sich vom Rammler decken und desto mehr Würfe gibt es ... eine ranghohe Häsin, die ein ideales Fortpflanzungsjahr hat, kann bis zu fünf Würfe im Jahr haben ... in schlechten Jahren dagegen kann es passieren, daß selbst die ranghohen Häsinnen keinen oder nur zwei Würfe haben.
Das klappt allerdings nur auf der Weide bei genügend Platz, wo sie ne Chance haben, sich gegen die Rammler zur Wehr zu setzen. In einem Stall von nur 20qm klappt das nicht mehr - die Rammler vergewaltigen die Häsinnen und sie haben mehr Würfe, wie sie natürlicherweise zulassen würden.
Unter Buchtenbedingungen gibt es Häsinnen, die bis zu 10 Würfe im Jahr haben! Das ist für die Weide undenkbar ... man kann sich ausrechnen, was das dann für ne Belastung für die armen Häsinnen sein muß, wenn man sie derartig oft belegen läßt.



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Re: Wie sinnvoll ist Vielfalt wirklich?

Beitrag von Saubergschweinchen » So 1. Feb 2015, 07:40

Was mich interessiert ist wann die Wurfgröße bei schlechter Fütterung reguliert wird? Werden überschüssige Föten resorbiert? Schlechter versorgt und damit lebensschwach geboren und nach der Geburt entsorgt? Oder wird es bereits bei der Befruchtung reguliert (das kann ich mir nicht vorstellen)?

Was man unter Züchtern sehr oft hört und liest sind ja große Würfe mit Verlusten (tote, nicht ausgepackte Jungtiere, Kümmerlinge, überhaupt sehr unterschiedliche Geburtsgewichte, Steinfrüchte oder gar die Resorbtion ganzer Würfe) unter ad libutum Fütterung werden die Jungtiere ziemlich sicher besser versorgt. Und damit haben große Würfe die besseren Chancen....aber ist es dann nicht gerade angebracht Sauen rauszunehmen die unter Optimalbedingungen zu sehr großen Würfen neigen? :hm:


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Re: Wie sinnvoll ist Vielfalt wirklich?

Beitrag von Murx Pickwick » So 1. Feb 2015, 12:51

Bei Kaninchen wird die Wurfgröße mit Sicherheit schon bei der Befruchtung oder beim Einnisten der Eier geregelt - wenn während der Schwangerschaft die Bedingungen sich verschlechtern, gibts keinen Unterschied in der Wurfgröße zu guten Zeiten.

Allerdings können bei Verschlechterung der Bedingungen die Föten nicht richtig versorgt werden, was dann wiederum mehr Murkel ergibt - und die sterben oft in den ersten Lebenstagen, vor allem in großen Würfen, weil sie keine Chance bekommen, an die Zitzen zu gelangen. Also die Föten werden mit Sicherheit nicht, wie bei den Hausmäusen, resorbiert.
Bei Murkeln gibts auch überproportional viele Organschäden und eben auch Zahnfehlstellungen. Die sind also nicht nur kleiner geblieben.

Die Wurfanzahl im Jahr dagegen wird direkt von der Häsin bestimmt, wenn sie sich für Würfe nicht in der Lage fühlt, läßt sie sich nicht decken - und genau das kann man superleicht aushebeln, indem man Häsinnen im Stall oder in Buchten hält, da die Häsin dann keine Chance gegen den Rammler hat und sich zwangsweise decken läßt.

Wie es bei Meerschweinchen ist, weiß ich nicht ... ist ja bei jeder Tierart anders geregelt.
Und damit haben große Würfe die besseren Chancen....aber ist es dann nicht gerade angebracht Sauen rauszunehmen die unter Optimalbedingungen zu sehr großen Würfen neigen?
Meiner Meinung nach sollte auf eine Wurfgröße wie bei den Apereas oder den Tschudis geachtet werden - also 2 - 4 Junge. Was mehr oder was weniger ist, gehört meiner Meinung nach bei Hausmeerschweinchen nicht in die Zucht. Aber das sollte auch kein ko-Kriterium sein, wenn eine besonders vitale Sau nunmal ihre 6 Jungen aufwärts ferkelt, dann ist sie aufgrund ihrer besonderen Vitalität besonders wertvoll für die Zucht ...
... naja, in einer Zuchtgemeinde, wo selbst ko-Kriterien (Entropium/Ektropium bei Rosetten und Kräuselmeerschweinchen) nicht mehr gelten, sondern nur noch der Showerfolg, ist eine solche Entscheidung für den einzelnen Züchter vermutlich eh zu schwierig ... bzw da wird dann halt auf möglichst hohe Wurfstärke hin gezüchtet, weil man so ja mehr Showtiere bekommt ... :(



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Re: Wie sinnvoll ist Vielfalt wirklich?

Beitrag von saloiv » So 1. Feb 2015, 16:54

Ich übertreibe es nicht mit der Vielfalt. Ich fahre (wenn überhaupt) wenige Kilometer und das auch nur,weil es 30-40 Kaninchen sind und ich deshalb andere Mengen,also bei 2-4 Kaninchen benötige. Wenn ich eine tolle Wiese habe, pflücke ich dort so lange es gut geht und wechsel erst, wenn sie verholzt oder gemähht wird. Dazu hole ich noch Zweige, meistens Laub-und Nadelbaumzweige. Supervielfältig ist das Futter nicht immer. Aber die Kaninchen haben täglich Futter, das sie gerne fressen.
Ich glaube nicht, dass man 50km weit fahren muss. Früher hatte ich meine Pflückwiese hinter dem Haus und habe damit alle versorgt. Nur wenn sie frisch gemäht war, bin ich auf die Nachbarwiesen ausgewichen und das hat so immer super geklappt. ;)


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Re: Wie sinnvoll ist Vielfalt wirklich?

Beitrag von lapin » So 1. Feb 2015, 17:01

Und ich glaube das ist an dem kaninchen und seinen Lebensverhältnissen orientiert die aller beste Ernährung. Nicht zu häufig wechselnde Wiesen.


Lg lapin"Das Leben ist 10% was dir passiert und 90%, wie du darauf reagierst."

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Re: Wie sinnvoll ist Vielfalt wirklich?

Beitrag von schweinsnase77 » So 1. Feb 2015, 21:36

Saubergschweinchen hat geschrieben:
Was man unter Züchtern sehr oft hört und liest sind ja große Würfe mit Verlusten (tote, nicht ausgepackte Jungtiere, Kümmerlinge, überhaupt sehr unterschiedliche Geburtsgewichte, Steinfrüchte oder gar die Resorbtion ganzer Würfe) unter ad libutum Fütterung werden die Jungtiere ziemlich sicher besser versorgt. Und damit haben große Würfe die besseren Chancen....aber ist es dann nicht gerade angebracht Sauen rauszunehmen die unter Optimalbedingungen zu sehr großen Würfen neigen? :hm:

Ich galube das größte Probloem bei großen Würfen bei der Geburt ist einfach, dass siech eine Sau die noch ca. 500- 600g Babymasse im bauch hat sich nicht richtig bewegen kann und einfach nicht an die ersten 1-2 Babies zum auspacken drankommt. Das Problem hatt ich durchaus öfter. Wenn man Glück hat kommt man dann selber zum auspacken, wenn nicht :heul: Ein anderes Problem bei großen Würfen kann eine Unterzuckerung nach der Geburt bei den Welpen sein, Da tut Dextroselösung und rubbeln mit Noppenhandschuhen sehr gute Dienste. Ein Baby kam extrem groß zur Welt (125g) und hatte schlicht Anpassungschwierigkeiten und das andere war ein Baby aus einem 7er Wurf mit nur 45g. Beide erreichten gesund das Abgabealter, wobei ich bei ersterem nicht nach Gewicht gegangen bin ;) .

Ich bin sehr dafür, dass man Sauen mit großen Würfen rausnimmt. Aus mehreren Gründen. Zum einen geht es gerade wenn es ein Wurf spöter im Sommer/Herbst ist unheimlich auf die Kondition der Sau. Die gehen dann echt magersüchtig in die Frostperiode, wenn man sie nicht reinholen kann. Und es dauert dann im Frühjahr ewig, bis sie wieder Zuchtgewicht haben.

Der zweite Punkt ist, die Gefahr von Schwangerschafts- und Geburtskomplikationen ist höher. Die Föten haben ja weniger Platz um sich zu drehen und der Stoffwechsel der Mutter läuft mit Sicherheit auch am Limit. Bei der Geburt ist dann einfach das Risiko einer Querlage und des Nicht auspacken könnens höher. Als letzten Punkt ist natürlich auch der Faktor Vermitttlung, und Logistik zu sehen.
Wenn ich große Würfe habe, muss ich dementsprechend Abnehmer haben, oder Platz und finanzielle Mittel um die Tiere artgerecht halten zu können. Klar artgerecht halten ist bei Züchtern gerade bei Böcken ja durchaus ein Diskussionsthema.....da wird die Box halt nochmal halbiert. Dann läuft man aber auch wieder Gefahr, dass man durch zu hohen Besatz sich ein Milbenproblem fängt und die Vermittlungstiere plötzlich nicht mehr vermittelt werden können.
Ein weiteres Problem was mir aufgefallen ist...bei großen Würfen kommen weitaus "hässliche" Farben oder mehr Unitiere raus, als bei kleinen Würfen. Das mag aber möglicherweise auch an der Genetik gelegen haben. Ich hatte das "Glück" das bei 6 Würfen schwarz x rot-weiß 29 Tiere fielen von denen sage und schreibe 20 rein schwarz waren bzw. weiße Stichelhaare besaßen. Schwarz war in diesem Jahr leider völlig aus der Mode. Das 17 Tiere davon Böcke waren, hat die Sache nicht besser gemacht.

Ich habe in dem Jahr einiges gelernt:

a) Setze nie mehr als 2 Verpaarungen an.
b) Warte mit neuen Verpaarungen bis die Jungtiere alle weg sind
c) Höre auf keine anderen Züchter, die sagen du kannst in Frankfurt alle Tiere verkaufen.....stimmt kann man...wenn man keine Milben hat.
d) sichere Außenstelle grundsätzlich mit einem Schloß und lasse niemanden, wirklich niemanden außer dir ein Tier aus einem Stall nehmen. Wenn du Fremdfüttern lässt: Nimm nur jemanden der Garantiert kein Schwein rausnimmt :X
e) trenne schwangere Tiere die zeitgleich ferkeln. Es ist unheimlich schön, wenn eine Großgruppe zeitgleich Nachwuchs bekommt....es ist nur unmöglich gleichfarbige Tiere der richtigen Mama zuzuordnen. :schäm:

Ich war Anfang zwanzig und einfach schrecklich naiv......


Mit freundlichen Grunzern

Annette

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Re: Wie sinnvoll ist Vielfalt wirklich?

Beitrag von Murx Pickwick » So 1. Feb 2015, 21:56

schweinsnase77: Wie groß sollten deiner Meinung nach die Würfe sein?
Würdest du zu große Würfe als ko-Kriterium sehen (ein zu großer Wurf und Sau wird garantiert nicht mehr in der Zucht eingesetzt), oder bist du eher meiner Meinung, wenn eine Sau keinen Konditionsverlust nach dem großen Wurf hat, kann sie vorsichtig weiter eingesetzt werden?



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Re: Wie sinnvoll ist Vielfalt wirklich?

Beitrag von schweinsnase77 » Mo 2. Feb 2015, 07:45

Ich denke das 3 bis 4 Babies der Idealfall wären.

Ich würde nach spätestens dem zweiten 6er Wurf eine Sau aus der Zucht nehmen. Konditionsverlust hat dann meines Erachtens jede Sau, wenn man dann von einem durchschnittlichen Geburtsgewicht von 70-80g ausgeht.....hatte ich durchaus noch bei großen Würfen.


Allerdings kann man als Nichtzüchter auch immer einfach sagen, man nimmt eine Sau aus der Zucht. Je nach Qualität der Sau ist das ja oft ein herber Verlust für eine Linie und das nur weil der Wurf "zu groß" ist.

Man kann die Sau dann ja, wenn man Gruppenhaltung hat nicht mehr in der Zuchtgruppe lassen ( bei Einzelhaltung ist das einfacher). Wenn sie in die "Rentengruppe" integriert wird bedeutet das wieder Streß für die Gruppe mit eventuellem Milbenbefall bei empfindlichen Tieren. Man muss ggf. die Platzsituation in der Gruppe überdenken.

Bei einer Sau und einer Großen Zuchtgruppe noch völlig easy.....aber was macht der Züchter, der nur eine kleine Gruppe an Sauen hat und feststellt, dass nach dem ersten Wurf 50%-75% seiner Sauen aufgrund der Wurfgröße nicht zuchttauglich sind?

Wenn bei Saubergschweinchen plötzlich 3-4 Sauen rausfallen würden, würde sie das vll. nicht logistisch pro große Probleme stellen....züchterisch wäre es wahrscheinlich eine Katastrophe.


Mit freundlichen Grunzern

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