Kieselsäure

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Giftige Pflanzen die hier aufgeführt oder vorgestellt werden, stellen für Tiere die Ad Libitum ernährt werden selten eine Gefahr dar, da sie in der Lage sind zu selektieren und daher immer wissen, was fressbar und genießbar ist und was nicht.

Wie in allen Fällen auch, ist jedes Tier individuell zu betrachten und man sollte neue Pflanzen IMMER langsam anfüttern.
Jedes Tier kann unterschiedliche Dinge auch unterschiedlich vertragen.

Die User sprechen von eigenen Erfahrungen, es liegt an Euch, Eure zu sammeln.
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Lara
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Kieselsäure

Beitrag von Lara » So 17. Jan 2010, 10:01

Hallo Leute.

Kieselsäure - dieser Begriff ist mir jetzt in der letzten Zeit im Zusammenhang mit Heu/Zahnabrieb/Verdauung zu Ohren gekommen, aber ich habe ihn noch nicht ganz verstanden. Was ist das? Wo ist das drin? Wofür ist das gut?

Ich hoffe, ihr könnt mir Aufklärung schaffen. :D

LG

Lara


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Re: Kieselsäure

Beitrag von lapin » So 17. Jan 2010, 10:37

Kieselsäure ist ja bekanntlich gut für Haare, Nägel und Bindegewebe (beim Menschen).
Inwiefern man das Nahrungstechnisch den Ninis zum futtern anbieten kann, liegt nicht in meinem Erfahrungsbereich, könnte mir aber auch nicht vorstellen wie man das anbietet (in welcher Form) :grübel:.


Lg lapin"Das Leben ist 10% was dir passiert und 90%, wie du darauf reagierst."

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Re: Kieselsäure

Beitrag von bunny-in » So 17. Jan 2010, 10:48

Ich denke, wer seine Tiere möglichst artgerecht ernährt, der wird über diese Ernährung genug erreichen, um auf Zusatzstoffe verzichten zu können.

Ich kenne Kieselsäure (Silicea) nur aus der Homöopathie, in der man es bei gewissen, passenden Patienten erfolgreich gegen Erkrankungen anwenden kann.


Liebe Grüße sendet Sonja

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Re: Kieselsäure

Beitrag von Murx Pickwick » So 17. Jan 2010, 11:31

Der Begriff Kieselsäure ist eigentlich ein nicht ganz korrekter Begriff für diverse Silikatverbindungen ... wenn man sich Kieselsäure für Haut, Haare und Nägel holt, ist das zwar tatsächlich Kieselsäure, in Pflanzen jedoch findet sich ausser der Kieselsäure selbst noch die Salze davon und verschiedene weitere Verbdindungen.

Diese Silikatverbindungen sind in den meisten Pflanzen zur Stabilisation in den Zellen, einige Pflanzen nutzen diese Verbindungen jedoch auch als Fraßschutzstoff: Gräser und Schachtelhalme zum Beispiel.

Als Fraßschutzstoff wirkt die Kieselsäure auf unterschiedliche Art und Weise:
- sie raspelt beim Kauen die Zähne weg
- Kieselsäure greift direkt in den Stoffwechsel ein
- in sehr hohen Konzentrationen kann Kieselsäure verhindern, daß bestimmte Nährstoffe, wie beispielsweise Eiweiße, aufgenommen werden können.

Eine ganze Reihe von Tieren ist daran angepaßt, sie haben ihren Stoffwechsel auf einen bestimmten Kieselsäuregehalt eingestellt, bekommen sie keine Kieselsäure, werden sie weniger schnell wachsen, weniger aktiv sein usw usf.
Außerdem haben viele Pflanzenfresser als Schutz ihrer Zähne bei hohen Kieselsäuregehalten ewig wachsende Backenzähne entwickelt - wir kennen das von Kaninchen, Meerschweinchen, Degus und Chinchillas. Die Backenzähne dieser Tiere müssen nun sogar regelmäßig durch Kauen geschliffen werden, wenn sie nicht zu lang werden sollen ... Kieselsäure ist dafür bestens geeignet, denn genau dafür haben diese Tiere ihre nachwachsenden Zähne.

Die meiste Kieselsäure findet sich in Schachtelhalmen und Gräsern, aber auch Kräuter, Gemüseblätter und Laub enthalten Kieselsäure. In Salaten und in einigen Kohlsorten hat der Mensch allerdings durch Zucht über die Jahrhunderte den Kieselsäuregehalt verringert - wir Menschen sind nämlich nicht an hohe Kieselsäuregehalte angepaßt, wenn wir stark kieselsäurehaltige Kost essen, raspeln wir uns die Zähne bis aufs Zahnfleisch runter - und unsere Zähne wachsen nicht nach!
Dieser reduzierte Kieselsäuregehalt in Gemüse und die fast fehlende Kieselsäure in Früchten, Knollen und Speicherwurzeln muß nun in der Ernährung unserer Tiere berücksichtigt werden - Heu ist dafür ein brauchbarer Ausgleich, da in Heu genügend Kieselsäure enthalten ist.

Silikatverbindungen hat man übrigens auch im Sand, Diatomeen nutzten Siliciumverbindungen, um ihre Schalen aufzubauen und Silicium wird in der Chipherstellung verwendet - ist also auch in unseren Computern enthalten. Es ist also allgegenwärtig - kein Wunder, daß es die Pflanzen bei sich einbauen und als Stützmaterial und Fraßschutzstoff verwenden.

Ich weiß, dieser Text ist nicht druckreif, hab nur schnell mal runtergetippt, also einfach nachfragen, wenn ihr was nicht verstanden habt, ich hab glaubs ein wenig konfus geschrieben.



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Re: Kieselsäure

Beitrag von Kaktus » So 17. Jan 2010, 13:56

Murx hat das Wichtigste ja bereits gesagt. Wer Lust hat kann sich den Text auf meiner HP zum Thema durchlesen, da wird auch die Kieselsäure angesprochen: https://chinchilla-scientia.de/index.php?id=329" onclick="window.open(this.href);return false;


Es grüßt Flora mit den geliebten Plüschbällchen
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