Frankfurter Zoo

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Re: Frankfurter Zoo

Beitrag von Murx Pickwick » Di 21. Okt 2014, 17:35

Springen wir in der Systematik wieder zurück zu den Nagetieren, zu einem weiteren weit entfernten verwandten unserer Meerschweinchen.

Meerschweinchen, Degus, Chinchillas und die weiter oben beschriebenen Greifstachler gehören genauso zu den Stachelschweinartigen, wie die nun folgenden Gundis - allerdings haben sich vor langer, langer Zeit die Stachelschweinartigen in eine südamerikanische und eine afrikanische Linie aufgespalten. Die Gundis gehören mit den Stachelschweinen zu den Afrikanern. Das Stachelkleid der Stachelschweine und der Greifstachler hat sich also zweimal unabhängig voneinander entwickelt ... ist halt ein sehr wirksamer Schutz.
Gundis haben kein Stachelkleid, sondern ein ganz normales, sogar sehr weiches, plüschiges Fell - eine Anpassung an ihren Lebensraum.
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Gundis leben in Nordafrika, genauer gesagt in Felsen- und Geröllwüsten der Sahara. Dies ist ein recht extremer Lebensraum, der zwar durch die extreme Trockenheit nur wenigen Tieren, und damit auch nur wenigen Beutegreifern, ein Auskommen sichert, aber gleichzeitig nahrungsarm und wasserarm ist. Es gibt zwar immer wieder Jahre, wo es viel regnet und dementsprechend viel wächst, aber das sind nur kurze, paradiesische Zustände für die Gundis, normal herrscht Nahrungs- und Wassermangel ... Gundis sind deshalb sehr flexibel, was die Wohnsituation angeht. Gibts viel Nahrung, bleiben sie freiwillig auf wenigen Quadratmetern, gibts wenig Nahrung, wandern sie zwangsweise kilometerweit. Außerdem sind sie nicht sehr wählerisch, was Nahrung angeht, sie fressen nahezu alle in ihrem Vorkommensgebiet vorkommenden Pflanzen.
Die ständig nachwachsenden Backenzähne ermöglichen es ihnen sogar, viele stark schleifende Pflanzen, wie beispielsweise Gräser, zu futtern, ohne daß sie innerhalb weniger Jahre auf dem Zahnfleisch kauen müssen.
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Um sich vor dem Verdursten zu retten, können Gundis ihren Harn eindicken, weiterhin kommt ihnen eine Nagereigenschaft zugute, sie schwitzen nicht. Dafür sind sie auf schattige Felshöhlen und Felsspalten angewiesen, wo sich sich in der größten Hitze des Tages zurückziehen können. Sie sind zudem äußerst hitzeresistent, wo andere Nager im gleichen Lebensraum schon längst austrocknen, finden es Gundis noch äußerst witzig, sich in der Sonne zu ahlen. Erst bei Temperaturen von über 30°C im Schatten ziehen sie sich in die kühlen Felsspalten zurück.
Gundis können im felsigen Revier keine Höhlen bauen - und versuchen das erst gar nicht ... sie nutzen also nur Felsspalten und Felshöhlen - und die sind nicht immer dem Umfang der Gundis angepaßt, also müssen sich die Gundis der Felsspaltengröße anpassen. Sie können durch spezielle Scharniere ihrer Rippen sich platt wie Flunder machen und können sich entsprechend noch in Felsspalten pressen, die eigentlich viel zu eng sein sollten für die Gundis.
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Gundis sind durch ihre Tarnfärbung für Beutegreifer nahezu unsichtbar ... aber sobald sie sich bewegen, fallen sie auf. Sie haben also ein Problem - einesteils brauchen sie Nahrung, sie müssen also raus aus ihren Verstecken und sich bewegen, andernteils lauert der nächste Beutegreifer bestimmt ...
Die Möglichkeit, ihre Aktivität an extrem kleine oder extrem große Reviere anzupassen, ist eine notwendige Anpassung, um einen brauchbaren Kompromiß zu schaffen. Die hohe Hitzeresistent ist eine weitere - denn in der brütenden Tageshitze sind die Beutegreifer nicht mehr gern unterwegs, sie sind mit Wassersparen beschäftigt ... und faulenzen lieber in seltenen Schattenbereichen vor sich hin ... dementsprechend wird man Gundis niemals draußen sehen, wenn es unter 10°C kalt ist. Da dauern sie lieber unsichtbar in ihren durch die Sonne des Vortages angewärmten Felsspalten aus.
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Gundis haben so ziemlich alles eingespart, was sie auch nur irgendwie daran hindern könnte, sich in Felsspalten zu quetschen. Sogar die Ohren zeigen auffällige Änderungen, so sieht man kaum Ohrmuschel - wegrationiert, damit die Gundis nicht an scharfen Kanten der Felsspalten hängenbleiben können.
Ohne Ohrmuscheln können jedoch Töne nicht mehr so gut geortet werden - bzw die eh in der Wüste nur schlecht vernehmbaren Geräusche können nicht mehr gebündelt werden. Also nutzen die hochsozialen Gundis Pfeiff- und Zwitschertöne, die besonders weit in der Wüstenluft getragen werden und haben zudem eine extrem große Ohrenöffnung - was jedoch wieder zu einem weiteren Problem führt, denn wo viel Ton reinkommt, kommt auch viel Sand rein! Versandete Ohren würden sich jedoch entzünden, geht also gar nicht ...
Also schützen die Gundis ihre Ohren mit steifen Haaren, welche zwar die Töne gut durchkommen lassen, aber den Sand abfangen.
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Im Zoo Frankfurt gibt es regelmäßig Gundijunge. Und mit ein wenig Glück kann man eine weitere Besonderheit der Gundis beobachten, denn die Zitzen sitzen partout nicht dort, wo man sie erwarten würde, sondern ein Zitzenpaar sitzt direkt hinter den Achseln ziemlich seitlich am Gundi, ein zweites Zitzenpaar sitzt an der Vorderbrust vor den Vorderbeinen. Dies ist eine weitere Anpassung an ihre Lebensweise auf Felsen, denn so stören die Zitzen nicht, wenn sich die Gundis in superenge Felsspalten quetschen. Würden die Zitzen an den üblichen Stellen sitzen, würden sie beim Verstecken über den Boden schleifen und es käme vermehrt zu Entzündungen der Zitzen.
Ich denke, an der Stellung der beiden saugenden Jungen kann man die Platzierung der Zitzen gut abschätzen.
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Gundis sind sehr soziale Tiere, ihre Jungen werden fertig geboren und sind nur kleinere Ausgaben der ausgewachsenen Gundis.
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In der Regel werden in den ersten drei Tagen die ein bis zwei Jungen nur von ihrer Mutter betreut - danach jedoch werden sie von der gesamten Gruppe betreut. Da die Backenzähnchen erst wachsen müssen, kauen die ausgewachsenen Gundis sogar hartes Pflanzenmaterial vor, so daß die Lütten schon recht früh Zusatznahrung zur Muttermilch nutzen können, das entlastet die Mutter.
Im Zoo Frankfurt ist es nahezu unmöglich, die korrekten Mütter zu den Jungen zu finden ... die Jungen saugen an jeder Mutter, die gerade Milch hat. Und wenn sie mal nicht bei fremden Müttern nach Nahrung suchen, so sind sie ziemlich selbstständig auf Entdeckungstour.
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Zwar werden die Lütten auch von den ausgewachsenen Gundis geputzt, aber sie können das eigentlich auch schon selbst sehr gut.
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Ich hab ja oben schon davon geschrieben, wie stark die Gundis alles wegrationalisiert haben, was das Quetschen in Felsspalten irgendwie behindern könnte - selbst der Schwanz ist wegrationalisiert, über bleiben nur ein paar Härchen dort, wo man den Schwanz vermuten würde ...
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Es gibt nur weniges, was vom Gundi absteht - dazu gehören die Tasthaare. Die sind wichtig, denn sie geben den Gundis zusätzliche Informationen, wo es in dunklen Spalten und Höhlen weitergeht und wo sie sich noch überall so reinquetschen können.
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Gedrungener und walzenförmiger Körperbau und kurze Beine komplettieren die äußerlich sichtbaren Anpassungen an die Felsspaltenversteckerei.
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Wenn Gundis etwas finden, was freßbar ist, fackeln sie nicht lange, sie können es sich nicht leisten, Futter liegenzulassen - sie legen keine Vorräte an, nicht mal in Form von Speicherfett, sondern leben von der Hand in den Mund ... wirds eng, wandern sie halt kilometerweit, gibts viel Fressi, reichen ihnen deshalb wenige Quadratmeter aus.
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Re: Frankfurter Zoo

Beitrag von Venga » Di 21. Okt 2014, 18:56

So tolle Fotos! :top:
Das Faultier... das Foto ist der Wahnsinn. :shock:
Vielen Dank für die Erklärungen zu den Tieren.


LG
Venga

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Re: Frankfurter Zoo

Beitrag von Sassy » Mi 22. Okt 2014, 01:08

Ich bin absolut fasziniert von den gundis und deiner Beschreibung über sie. :yeah:


Liebe Grüße
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Re: Frankfurter Zoo

Beitrag von Murx Pickwick » Mi 22. Okt 2014, 18:22

Eine weitere Tierart, die im Grzimek-Haus untergebracht ist, ist ein Verwandter der Elefanten ... hat zwar nicht ganz die Größe, aber ansonsten ist doch wirklich viel Ähnlichkeit vorhanden, oder etwa nicht?
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ok ... ich gebs zu ...
Klippschliefer haben keinen Rüssel ... aber sie haben Stoßzähne!
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Stoßzähne sind genau wie Nagezähne Schneidezähne, welche wurzeloffen sind, also ständig wachsen ... beim afrikanischem Elefanten können die Stoßzähne 3m lang werden (längster Stoßzahn soll ein 3,1m langer Stoßzahn gewesen sein, der von einem Elefanten stammt, welcher am Kilimandscharo abgeschossen wurde). Allerdings stehen Nagezähne sehr eng beieinander und sind zum Nagen gedacht, während Stoßzähne eher Prestigeobjekte sind - nicht nur von Großwildjägern, sondern eben auch von den eigentlichen Besitzern, den Elefanten und Schliefern. Sie nehmen genau den Platz ein, den ursprünglich mal der Eckzahn einnahm. Dementsprechend weit auseinander wachsen diese Art von Schneidezähnen.
Hinter den Stoßzähnen befindet sich eine Lücke - und wir finden den Eckzahn, welcher durch den Stoßzahn ersetzt wurde ... allerdings sieht der Eckzahn nicht mehr aus wie Eckzahn, sondern vielmehr wie Backenzahn!
Er ist zu einem Mahlwerkzeug umfunktioniert worden.
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Zum Abbeißen sind die Stoßzähne definitiv nicht geeignet, weder beim Elefanten, noch beim Schliefer ... abgebissen wird mit den Backenzähnen und dem Eckzahn. Dazu schieben die Klippschliefer das Futter sehr weit in ihren Mund. Dementsprechend lassen sich die Mundwinkel weit nach hinten verschieben.
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Schliefer haben eine weitere Besonderheit ... sie besitzen auf ihrem Rücken eine Drüse, die mit farbigen Haaren besonders gekennzeichnet ist. Die Haare können aufgestellt werden und so auch ein optisches Signal stehen. Um diese Haare noch auffälliger werden zu lassen, wachsen diese farbigen Haare gegen den Strich.
Ich hab leider bislang noch nicht das Glück gehabt, diese Haare in Aktion photografieren zu können, aber auf diesem Bild erahnt man denke ich schon, wo diese Drüse mit der besonderen Haarbildung sitzt.
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Die Jungen der Klippschliefer sind genauso Nestflüchter, wie Meerschweinchen oder Gundis ... sie werden als kleine Ausgaben ihrer Eltern geboren. Sogar die Milchzähne sind bei Geburt schon vollständig durchgebrochen.
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Die Jungen sind vom ersten Tag an sehr selbstständig und können zusätzlich zur Muttermilch schon feste Nahrung aufnehmen, was die Mutter entlastet.
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Klippschliefer leben ebenso wie die Gundis in Lebensräumen, die es nicht gerade sonderlich gut mit kleinen Tieren meinen ... es gibt zuwenig zu futtern und das Wasser ist knapp. Klippschliefer bewohnen genau wie Gundis felsige Gegenden - allerdings anders wie die Gundis gehen sie auch in große Höhen, wo es kühler ist. Sie sind deshalb nicht ganz so wärmebedürftig, wie Gundis.
Anders wie die Gundis wandern Klippschliefer bei Nahrungsmangel nicht - bzw nicht so weit. Denn Wandern tun sie durchaus manchmal ... aber dazu später. Sie haben dafür ein sehr effektives System der Nahrungsverwertung gefunden, sie sind wie die Pferde Enddarmfermentierer. Ihr Blinddarm ist sogar noch deutlich größer im Verhältnis zum Körper ausgebildet, wie bei Meerschweinchen. Zusätzlich besitzen Schliefer noch eine weitere große Aussackung am Dickdarm, die in zwei Zipfeln ausläuft. Hier und im Blinddarm verbleibt das Futter mehrere Tage, so daß selbst Cellulose aufgeschlossen und zu lebenswichtigem Bakterieneiweiß umgewandelt werden kann.
Die Gärkammer nimmt den meisten Teil des Bauchraumes ein ...
Ihr ahnt es schon, Klippschliefer sind genau wie Meerschwein und Co fast reine Veganer, es gibt nur selten Gelegenheiten, wo sie auch etwas tierisches fressen (ihre Nachgeburt beispielsweise). Ähnlich wie Gundis können sie sich nicht leisten, mäklig zu sein, auch sie nutzen fast alle Pflanzen, die sie finden.
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Selbst als wandelnde Gärkammer finden Klippschliefer meist nicht genügend Futter, um sich am Leben zu erhalten, wenn sie also nicht weit wandern wollen, brauchen sie noch eine Anpassung - und das heißt in ihrem Falle spare, spare, Häusle baue ... ok, Häusle bauen lassen wir weg, das tun sie nicht, aber sparen tun sie tatsächlich fleißig ... sie lassen ihre Körpertemperatur absinken, wenn es kühl wird - also nachts und tagsüber halten sie sich erst gar nicht mit der Kühlung ihres Körpers auf, sondern lassen die Körpertemperatur stark ansteigen.
Hat nur leider einen Nachteil ... wenn sie morgens aufstehen, sind sie kalt und steif ... und das ist nicht gut, wenn man auf Fressisuche gehen muß, aber weiß, daß man der geborene Snack ist ...
Klippschliefer legen sich also morgens in die Sonne und lassen sich erstmal aufwärmen - was die Kaffernadler wiederum freut, denn sie haben eine besonders geniale Methode, sich an sich aufwärmendes Kleinvieh anzuschleichen, sie fliegen genau so, daß sie die Sonne im Rücken haben - und damit jedes Kleinvieh, was sie jagen wollen, sie nicht entdecken kann, ohne von der Sonne geblendet zu werden.
Nun - die Klippschliefer haben sich auch daran angepaßt, sie haben im Auge eine Vorrichtung, die wie eine Sonnenbrille wirkt, sie können eine pigmentierte Bildung vor die Linse schieben und so das Sonnenlicht wegfiltern - und sehen den Kaffernadler auch dann rechtzeitig, wenn dieser sich die Sonne zunutze macht.
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Die Vorfahren der Klippschliefer waren große Weidegänger, die weite Wanderungen unternahmen und schnell laufen konnten. Ein solcher Bauplan braucht stabile Beine, dementsprechend sind bei den Klippschliefern die Elle und Speiche und auch Schienbein und Wadenbein teilweise miteinander verwachsen. Sie können sich nicht mehr umeinander drehen. Die Schliefer sind Zwergausgaben dieser einstigen Wandergänger - und haben nun einen Nachteil, denn mit Beinen, die so unbeweglich sind, kann so ein kleines Tierchen ein Großteil der Nahrung gar nicht mehr nutzen, es hat nämlich als Zwergausgabe weder die Größe, an Buschblätter ranzukommen, noch kann es klettern - aber nun haben Säugetiere ja nicht nur Knochen im Unterarm und Unterbein, sondern auch noch Handgelenke und Fußgelenke - und die sind bei den Schliefern so umgebaut, daß Schliefer ihre Hände und Füße beliebig drehen und beugen können - und somit doch wieder klettern können!
Reichen also die Gräser und Kräuter auf dem Boden nicht mehr aus, werden die umliegenden Büsche geplündert ... :D
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Die wandernde Lebensweise haben einige Teilpopulationen der Kap-Klippschliefer beibehalten, während die meisten anderen Populationen nicht mehr wandern.



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Re: Frankfurter Zoo

Beitrag von Murx Pickwick » Mi 22. Okt 2014, 19:13

Jetzt kommt mal zur Abwechslung kein entfernter Verwandter unserer Hausmeerschweinchen, sondern ein naher Verwandter dran: Das Sumpfmeerschweinchen.
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Die Meerschweinchen sind mit Krallenäffchen vergesellschaftet - dadurch, daß die Meerschweinchen Bodentiere sind, die Krallenäffchen jedoch Baumbewohner, kommen sie sich nicht ins Gehege.
Gefüttert wird unter anderem mit Bambus, aber auch blättrigem Gemüse, Salat, Laub ... Früchte werden aufgehängt, so kommen die Meerschweinchen nicht dran, aber die Äffchen dafür umso besser.
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Auch Sumpfmeerschweinchen mögen Deckung und verstecken sich liebend gern hinter und unter Gehölz.
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Sumpfmeerschweinchen sehen durch ihre längeren Beine, ihr langes Gesicht und die sehr weit oben liegenden Ohren eleganter aus, wie unsere Hausmeerschweinchen.
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Auch Sumpfmeerschweinchen bilden Familiengruppen, meist handelt es sich um ein Männchen mit zwei bis drei Weibchen und deren Jungtiere.
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Hier sieht man sehr schön die vergleichsweise langen Beinchen, eine Anpassung an sumpfiges Gelände. Das Bäuchlein wird dann nicht so schnell naß, wenn die Schweinchen höhergelegt sind.
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Gucken können die Sumpfmeerschweinchen genauso süß wie Hausmeerschweinchen ... *schmacht*
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Die Sumpfmeerschweinchen scheinen sich pudelwohl zu fühlen ... man sieht sie oft selbst auf freier Fläche sehr entspannt rumliegen.Bild

... und nach einer Weile fallen dann gaaanz langsam die Äuglein zu ... Bild



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Re: Frankfurter Zoo

Beitrag von Murx Pickwick » Mi 22. Okt 2014, 19:23

Das sind die lustigen Gesellen, mit denen die Meerschweinchen vergesellschaftet waren: Schwarze Springtamarine.

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Re: Frankfurter Zoo

Beitrag von Bigfoot63 » Do 23. Okt 2014, 07:58

Ich wiederhole mich aber trotzdem. So toll und ich lerne täglich neue Tiere kennen und erhalte spannend wissenswertes dazu vermittelt. Ich freu mich jeden Morgen und schau nach ob es was neues gibt. DANKE Murx es ist einfach toll


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Re: Frankfurter Zoo

Beitrag von Murx Pickwick » Do 23. Okt 2014, 14:27

Ich lieebe diese Art von Wiederholungen! ^^
Macht dann einfach Spaß, hier weiterzumachen ...

Ich bleib mal erstmal wieder bei den Äffchen und stelle goldgelbe Löwenäffchen vor.
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Löwenäffchen waren mal recht häufig im südostbrasilianischen Urwald und im Urwald von Rio de Janeiro ... allerdings haben sie ein echtes Problem, so wie die ganzen anderen Krallenäffchen und viele, viele andere Wildtiere auch ... der Urwald wird in einem immer schnelleren Tempo abgeholzt!
Und ohne Wald können diese Äffchen nicht überleben ...
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Nun werden insbesondere die goldgelben Löwenäffchen viel in den Zoos nachgezüchtet, damit sie nicht ganz aussterben. Als der Naturpark Poco-das-Antas eingerichtet wurde, wurden dort Löwenäffchen aus zoologischen Gärten ausgewildert - mit Erfolg, dort haben sie sich erstmal wieder vermehrt. Bild

Leider wird den Löwenäffchen das nix helfen, denn der brasilianische Urwald wird weiterhin in rasendem Tempo vernichtet ... inzwischen liegt der Hauptanteil der Vernichtung übrigens bei der Produktion von Palmöl, dicht gefolgt von Biosoja für die Produktion von Veggieburgern und Co.
Es ist also schon lange nicht mehr das Futter für unsere armen Massenhaltungsmasttiere - die werden zunehmend mit Gensoja und Genweizen aus USA gefüttert.Bild

Im Zoo Frankfurt ist man redlich bemüht, den Löwenäffchen vielseitige Beschäftigungsmöglichkeiten zu bieten - so ist der Boden mit Erde ausgelegt und als wenn das noch nicht genug ist, wurde in der Erde auch noch Leckereien untergebuddelt, Baumstämme drübergelegt, so daß die armen, hungernden Löwenäffchen sich ganz schön anstrengen müssen, da ranzukommen :DBild

Aber auch im Gezweig ist Futter aufgehängt, vor allem Früchte werden an den unmöglichsten Plätzen selbst für die Löwenäffchen schwer erreichbar aufgehängt - so bleiben die Äffchen fit.Bild

Löwenäffchen sind, wie alle Krallenäffchen, sehr sozial ... sie putzen sich gegenseitig, sie halten zusammen, sie teilen sich das Futter redlich ... kurzum, es geht immer sehr friedlich bei den Löwenäffchen zu.
Allerdings gibts dennoch etwas ab und an, was Streit und Aggressionen provoziert ...
Löwenäffchen leben in Familiengruppen, wobei die Kinder solange bei den Eltern bleiben dürfen, wie sie wollen - nur eigene Kinder dürfen sie nicht haben, solange sie ihre Füße unterm Tisch ihrer Eltern haben! Wer eigene Kinder haben will, muß also ausziehen und einen eigenen Partner suchen.
Nur halten sich die lieben Kleinen nicht immer dran, es kommt immer wieder mal vor, daß die älteste Tochter sich doch schwängern läßt ... und das mag ihre Mutter gar nicht! Passiert es, daß die älteste Tochter ein Kind bekommt, wird sie schon in der Schwangerschaft von ihrer eigenen Mutter gepiesakt, gemobbt und sehr unfair und unfein behandelt ... durch den entstehenden Streß sterben die Jungen der Tochter schneller, wie die von der Mutter.
Nach spätestens zwei Jahren nimmt in solchen Fällen die Tochter reißaus und sucht sich nen eigenen Mann ... Bild



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Re: Frankfurter Zoo

Beitrag von Bigfoot63 » Fr 24. Okt 2014, 09:16

Ich habe im Leben noch kein goldgebes Löwenäffchen gesehen. Die sind wirklich schön, die Bilder sind super.
Tatsächlich geht due Regenwaldabholzung für die Herstellung von Biosoja drauf - hätte ich nicht gedacht *erstaunt*


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Re: Frankfurter Zoo

Beitrag von Heike » Sa 25. Okt 2014, 00:04

Hoffentlich hast du noch lange Spaß hier weiterzumachen :D
Deine Erklärungen sind wirklich super- hast du dir die Infos erlesen oder aus dem Inet erarbeitet?



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Re: Frankfurter Zoo

Beitrag von Murx Pickwick » Sa 25. Okt 2014, 00:46

Teils, teils ... in einem Alter, wo andere Mädels mit Puppen gespielt haben, hatte ich jedes Tier beobachtet, was mir über den Weg krabbelte, in einem Alter, wo andere Kinder anfingen, Kinderbücher zu lesen, hab ich Brehms Tierleben gelesen ... als andere Kinder ins Kino gingen, hab ich angefangen, alles das, was ich über Tiere in Erfahrung bringen konnte, zu sammeln, Bildchen auszuschneiden und in Ordnern abzuheften. Die Ordner existieren immer noch - und füllen ein ganzes Bücherregal.

Manches hab ich halt noch aus dem Studium, anderes fiel mir bei Recherchen im Internet über Ernährung, alte Gemüsesorten und ka, was noch alles, zufälligerweise in die Hände.
Ist halt einfach ein Hobby von mir ...

Ach ja ... und die armen Tierpfleger im Frankfurter Zoo hassen mich glaub ich langsam ... die Ärmsten kommen nur selten an mir vorbei, ohne von mir gelöchert zu werden :shock:

Gibt aber auch die schwarzen Löcher ... Tierarten, über die ich fast gar nix weiß.
Gerade im Exotarium des Frankfurter Zoos gibts davon jede Menge ...



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Re: Frankfurter Zoo

Beitrag von Bigfoot63 » Di 28. Okt 2014, 18:55

Murx Pickwick hat geschrieben:Teils, teils ... in einem Alter, wo andere Mädels mit Puppen gespielt haben, hatte ich jedes Tier beobachtet, was mir über den Weg krabbelte, in einem Alter, wo andere Kinder anfingen, Kinderbücher zu lesen, hab ich Brehms Tierleben gelesen ... als andere Kinder ins Kino gingen, hab ich angefangen, alles das, was ich über Tiere in Erfahrung bringen konnte, zu sammeln, Bildchen auszuschneiden und in Ordnern abzuheften. Die Ordner existieren immer noch - und füllen ein ganzes Bücherregal.
.
Obwohl ich dich nur aus den Foren kenne, dachte ich mir irgendwie das Barbie Puppen nicht so dein Ding waren in der Kindheit....´

ich liebe diesen Thread sehr :)


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Re: Frankfurter Zoo

Beitrag von suntrek » Di 28. Okt 2014, 19:51

Murx Pickwick hat geschrieben:Teils, teils ... in einem Alter, wo andere Mädels mit Puppen gespielt haben, hatte ich jedes Tier beobachtet, was mir über den Weg krabbelte, in einem Alter, wo andere Kinder anfingen, Kinderbücher zu lesen, hab ich Brehms Tierleben gelesen ... als andere Kinder ins Kino gingen, hab ich angefangen, alles das, was ich über Tiere in Erfahrung bringen konnte, zu sammeln, Bildchen auszuschneiden und in Ordnern abzuheften. Die Ordner existieren immer noch - und füllen ein ganzes Bücherregal.
Hat Ähnlichkeit mit mir xD
Puppen zwar ja auch. Aber ich habe aus der Bücherrei stapelweise Tierbücher raus geholt und alles mögliche kopiert zu verschiedensten Tierarten. Und das war nicht gerade wenig. Hatte bestimmt jedes Buch was ich da fand durch xD
Leider weiß ich gar nicht wo ich diese Sachen mehr habe auch wenn es noch nicht extrem lange her ist, bin erst 18. Und Tiere die ich draußen entdeckten waren sowieso immer echt spannend.


Ich liebe diesen Theard gerade wenn neben der Foto nocht so tolle Texte dazu kommen.
Also auch von mri Danke dafür!


Mit freundlichen Grüßen Jasmin und ihr tierischer Anhang.

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Re: AW: Frankfurter Zoo

Beitrag von Bigfoot63 » Mo 3. Nov 2014, 14:48

Ich guck hier immer noch jeden morgen rein [emoji3]


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Re: Frankfurter Zoo

Beitrag von Murx Pickwick » Di 4. Nov 2014, 16:54

Ich bin unschuldig, daß es momentan so stockt ... mein FTP-Programm war der Meinung, er bräuche unbedingt auch mal Urlaub oder so und streikte ... *seufz*

Noch ein Nachschlag von den goldgelben Löwenäffchen:
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So liegen sie häufig in der Gegend rum, aber sie bleiben meist nicht lange liegen, dann sind sie wieder munter am Rumspringen ... tja, und bei dem Dämmerlicht im Grzimek-Haus hab ich keine Chance, ich muß warten, bis sie mal wieder ein paar Sekündchen in der Gegend rumliegen, ansonsten gibts nur rotgelbe Streifen auf den Bildern ...
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Im unteren Bereich sind Zwergagutis untergebracht, nahe Verwandte der Meerschweinchenartigen. Die Agutis sollen einigen Berichten zufolge Affengruppen folgen, in der Hoffnung, daß da mal was Leckeres runterfällt.
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oh ... lecker! Die Löwenäffchen haben mir was fallengelassen!

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Iiiiiieh! Was war DAS denn, das schmeckt ja fürchterlich!

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Tierpfleger bitte zu mir! Ich habe eine Beschwerde vorzubringen!



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Re: Frankfurter Zoo

Beitrag von Murx Pickwick » Di 4. Nov 2014, 17:29

... und nochmal Nachschlag bei den schwarzen Springtamarinen ...

Nicht schlecht gestaunt hab ich beim Futter für die schwarzen Springtamarine - sie bekommen auch gekochte Kartoffel. Scheint ihnen zu munden ... :D
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Wer kann schon diesen braunen Augen widerstehen?
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Re: Frankfurter Zoo

Beitrag von Murx Pickwick » Di 4. Nov 2014, 17:57

Totenkopfäffchen hab ich ja schonmal vorgestellt im Serengetipark Hodenhagen-Thread ... dort hatten sie ein Schutzhaus und eine wirklich riesige, begehbare Voliere. Zoo Frankfurt hat diesen Platz nicht, zwar ist der Schutzraum der Totenkopfäffchen immerhin so groß, wie ein durchschnittliches Kinderzimmer und sie haben noch einen kleinen, vergitterten Außenbereich, aber es ist kein Vergleich mit dem Platz für die Totenkopfäffchen im Serengetipark.
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Ich hab in mehreren Zoos mit den gleichen Problemen gesehen, daß die Totenkopfäffchen tagsüber ganz frei laufen dürfen und nur nachts in ihrem Gehege eingesperrt wurden - Zoo Frankfurt bietet diese Möglichkeit nicht, ich muß da unbedingt nen passenden Tierpfleger noch erwischen, um ihn zu löchern, weshalb die Totenkopfäffchen ausgerechnet der Zoo Frankfurt, der sonst eher führend in Ideen ist, wie sie ihren Tieren das Leben erleichtern können, diese Möglichkeit nicht umgesetzt hat.
Ich wette, da gibts nen sehr triftigen Grund, an den ich bislang überhaupt nicht gedacht hab ...
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Re: Frankfurter Zoo

Beitrag von Bigfoot63 » Di 4. Nov 2014, 19:22

Wahnsinn, mein Tag ist viel besser geworden,
seit ich den Zwergaguti mit ausgestreckter Zunge gesehen habe.
Super getroffen, der Ausdruck in den Augen.

Super schöne Bilder.
Bin mal gespannt was du herausfindest warum die Totenkopfäffchen dort so leben,
auf jeden Fall auch sehr schöne Bilder.

Vielen, vielen Dank dafür..


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Re: Frankfurter Zoo

Beitrag von Murx Pickwick » Mi 5. Nov 2014, 19:43

Es geht weiter mit Weißkopfsakis ...
Eine der Weißkopfsakidamen hatte dies Jahr ein Junges gehabt, leider war sie den Tag, als ich das Junge das erste Mal erblickte, ein wenig photoscheu, deshalb gibts nur zwei weniger gute Photos.
Das Lütte war ziemlich gut versteckt im Fell der Mutter, aber wenn sie sich hinsetzte, lugte das Kleine schon ganz schön neugierig unterm Bauch vor.
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Bei den meisten Affen werden die Jungen erst unterm Bauch getragen, wo sie sich gut festklammern. Das war auch noch bei unseren Vorfahren so, auch Menschenbabies sind also eigentlich Traglinge und keine Nestlinge oder Setzlinge, wie es uns Ärzte und leider sogar noch Hebammen immer wieder einreden wollen. Noch immer zeigen unsere Babies frisch geboren, noch bevor sie trocken sind, den Greifreflex, mit denen sich die Babies unserer Vorfahren fest im Fell der Mutter verankert hatten. Und noch heute sind unsere Babies leider sehr, sehr zielgenau, wenn sie Fell vorfinden - ich weiß nicht, wie viele kleinen Schreihälse ich schon aus meinen Haaren sortiert hab ... und das nur, weil ich zu nah an ein Menschenbaby rankam ...
Diese Art des Transports ermöglicht es der Affenmutti, sich frei zu bewegen, sie hat alle Hände und Füße frei zum Springen, Klettern, Pflücken und was Affen halt sonst so den lieben langen Tag machen.
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Irgendwann im Laufe der Evolution haben wir Menschen unser Fell verloren - wir wurden zu den Nacktaffen, die wir heute noch sind, das heißt, sinnvoll ist so eine Entwicklung nur in feuchttropischem Klima, was heißt, daß vermutlich schon die gemeinsamen Vorfahren von Homo erectus und dem modernen Menschen (Homo sapiens) nackicht waren. Das ist schlecht zum im Fell festhalten, die Kinder müßten sich im Haar verankern, wo sie nicht gerade sonderlich sicher wären ... folglich wurden Babies bis zum 4. Lebensjahr in Tragetüchern, Tragegestellen, auf dem Arm oder ähnlich getragen. Speziell die Tragetücher und Tragegestelle erwiesen sich dabei als sehr praktisch, da Mensch genau wie die meisten anderen Affen wieder alle Hände frei hatte.
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Man beachte übrigens - das dritte Bild zeigt das Jungtier, wo es schon ein paar Monate älter ist - es wird nun praktischerweise auf dem Rücken transportert - und auch das läßt sich sogar noch am Menschen beobachten, wenn auch nur noch bei den meisten indigenen Völkern, nicht mehr in unserer mordernen und viel besseren Zivilisation, wo die Kinder häufig als Nestlinge im Kinderzimmer alleingelassen werden.
In den meisten indigenen Völkern ist es üblich, die Kiddies erst vor der Brust zu befestigen, erst mit nem halben Jahr, wenn die Lütten langsam und sicher schwer werden, wandern sie entweder zur Seite und sitzen oberhalb des Beckens oder werden auf dem Rücken verschnallt. Auf dem Rücken können Affen deutlich mehr Gewicht tragen, wie auf dem Bauch - und das Junge muß mit seinem immer schwereren Gewicht nicht immer mehr Kraft zum Festhalten aufbieten. Dieses auf den Rücken wandern mit dem Alter ist also eine Kraftersparnis.
Für uns Menschen bietet sich zusätzlich der Beckengürtel als Sitzplatz an, da die Hüfte bei den meisten Frauen praktischerweise schon wie ein Sitz ausgebildet ist - so können unsere Babies in der Hüfte reiten, nur wenig gehalten durch ein Tragetuch ... wobei sie das mit nem halben Jahr in aller Regel auch schon ohne Sicherung schaffen - außer, wenn Mama sich mal unvorsichtig oder gar schnell bewegen muß - und für solche Bewegungen ist dann die Sicherung des Tragetuches da.
Auf dem Rücken selbst gibt es beim Menschen keine so schöne Einbuchtung, hier würde das Baby ohne Sicherung einfach runterrutschen - so ohne Fell zum Festklammern. Außerdem läßt der Klammerreflex mit über einem halben Jahr beim Menschen langsam nach ... bei den anderen Affenarten dagegen bleibt er, bis die Lütten selbstständig werden.
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Die Weißkopfsakis haben einen ganz besonderen Schutz ihrer Kinder, auch wenn sie schon älter sind - das ist ihr Fell. Wenn die Kleinen sich dicht an die Mutter pressen, verschwinden sie im Fell der Mutter und sind nicht mehr sichtbar. So sind sie weder im Weg, wenn die Mutter nen schnellen Sprint durch die Baumkronen absolvieren muß, noch fallen sie irgendwelchen Räubern auf.
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Ist keine Gefahr im Verzug und der Lütte ist gerade wach, kann er jederzeit sich ein wenig aufrichten und selbst die Gegend erkunden.
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Man sieht hier sehr schön - das Fell des Lütten gleicht exakt dem Fell der Mutter, man kann nicht sehen, wo Kind aufhört und Mutter anfängt.
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Re: Frankfurter Zoo

Beitrag von Murx Pickwick » Mi 5. Nov 2014, 20:36

Die Zwergseidenäffchen sind die kleinsten eigentlichen Affen, einzig unter den Halbaffen gibts noch kleinere Arten.
Nun ist das Verhältnis von Körperoberfläche zu Körpermasse sehr ungünstig - diese kleinen Äffchen verbrauchen irrsinnig viel Energie, da sie über diese riesige Körperoberfläche immens viel Wärme verlieren.
Die Muskeln sind jedoch ähnlich wie die Muskeln der Spitzmäuse auf schnelle Bewegungen ausgelegt - und brauchen eine entsprechend hohe Körpertemperatur.

Um die notwendige Energie aufbringen zu können, brauchen Zwergseidenäffchen wiederum eine sehr leicht verdauliche Kost. Sie haben sich auf Baumsäfte spezialisiert - und haben dadurch sogar echte Vorteile gegenüber größeren Affen, da sie sich gut versteckt auch im Gezweig lukrative Stellen suchen können, die sie aufbeißen können, um an den begehrten Baumsaft zu kommen.
Baumsäfte bestehen aus Wasser und verschiedenen Zuckern - insbesondere Zuckeralkoholen, wie beispielsweise Xylitol, dem Birkenzucker. Diese können die Zwergseidenäffchen gleich im Maul schon zerlegen, im Dünndarm kommen nur noch Einfachzucker und ähnliche einfache Verbindungen an, die sofort über die Darmschleimhaut aufgenommen werden. Baumsäfte werden restlos verdaut, da bleibt nix über ... außer Wasser, das halt einfach durch Pinkeln entsorgt wird.

Bestimmte Vitamine können Affen nicht selbst herstellen, oder es ist schwierig, sie im Dämmerlicht der Baumkronen herzustellen, weil dazu Licht fehlt. Diese Vitamine ergänzen Zwergseidenäffchen durch Insekten, wobei sie Eier und kleine Wirbeltiere, wenn sie sie überraschen können und diese nicht zu wehrhaft sind, auch nicht abgeneigt sind. Immerhin ist der Anteil der tierischen Komponente mit 10 - 20% genauso hoch, wie bei uns Menschen und den Schimpansen.

Zur Gesunderhaltung brauchen auch Zwergseidenäffchen pflanzliche Wirkstoffe - und damit sie sich da nicht mit schwer verdaulichem, faserigem Zeugs rumschlagen müssen, bevorzugen sie hier eiweißreiche Knospen, eiweißreichen Bast, der zwischen Borke und Holz an den Bäumen gefunden wird und zuckersüße, reife Früchte.

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Re: Frankfurter Zoo

Beitrag von Bigfoot63 » Do 6. Nov 2014, 07:21

Faszinierende Bilder bei dem Weißkopfsaki Jungtier, ich hätte es wohl nicht gesehen, wenn ich im Zoo
gewesen wäre. Eine tolle Tarnung. Perfekt.

Ein schöner lehrreicher Morgen mal wieder, danke Murx.


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Re: Frankfurter Zoo

Beitrag von Murx Pickwick » Fr 7. Nov 2014, 08:52

Schräg gegenüber von den goldgelben Löwenäffchen, Agutis, Sumpfmeerschweinchen und schwarzen Springtamarinen kann man etwas beobachten, was kein Fell hat, sondern Schuppen:
Komodowarane.
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Die Komodowarane sind mit den Bindenwaranen die größten Schuppenkriechtiere, die heute noch leben. Der Komodowaran hat den stärkeren Knochenbau und ist auch etwas kompakter gebaut, ist also das deutlich schwerste Schuppenkriechtier, der Bindenwaran dagegen ist etwas eleganter und leichter, dafür hat man etwas längere Exemplare in freier Wildbahn gemessen.
Komodowarane werden in den meisten Zoos der Welt zu dick gefüttert ... nicht, weil das so gesund für diese Echsen wäre oder weil die Tierpfleger keine Ahnung hätten - nein, alleine nur, um diese Echsen noch wuchtiger, größer und gefährlicher aussehen zu lassen! Schließlich scheint es einen inoffiziellen Wettbewerb unter den Zoologischen Gärten zu geben, wer den Größten und Stärksten hat. Und wenn man wegen gesellschaftlicher Gründe schon nicht sein bestes Stück vergleichen kann, dann doch wenigstens Komodowarane und Riesenschlangen (da besteht nämlich das gleiche Problem!)
Eigentlich schade, denn Komodowarane sind eigentlich sehr interessante und sehr agile Gesellen, die sich oft bewegen und teilweise sogar richtig schnelle Aktionen zeigen und das tun sie nunmal nur dann, wenn sie nicht überfüttert sind!
Die Komodowarane im Zoo Frankfurt sind deutlich schlanker, wie ich sie aus anderen Zoos kenne - aber vergleiche ich mit Bildern wildlebender Komodowarane, erscheinen sie mir immer noch deutlich molliger ... aber vielleicht täuscht das auch, ist ja doch immer recht schwer, den Fütterungszustand von Tieren auf Bildern zu beurteilen - und Reptilien sind jetzt nicht unbedingt mein Wissensschwerpunkt ... um nicht zu sagen, sie gehören größtenteils zu den schwarzen Löchern auf der Wissenskarte.
Jedenfalls dadurch, daß die Komodos im Zoo Frankfurt schlanker sind, wie ihre Artgenossen in anderen Zoos, ist es oft recht interessant, sie zu beobachten, sie liegen nämlich keinesfalls immer nur reglos in der Gegend rum, wie in anderen Zoos.
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Ausgewachsene Komodowarane sind Aasfresser ... und Aas hat so die unangenehme Eigenschaft, es ist nicht immer verfügbar. Um nicht hungern zu müssen, haben Komodowarane eine sehr effektive Strategie entwickelt, Aas zu produzieren. In ihrem Kiefer sitzt eine Giftdrüse mit einem sehr langsam wirkenden Gift.
Die Komodowarane lauern nun noch äußerst lebendigem und gesundem Wild auf oder verfolgen sie sehr ausdauernd, bis sie das Tier beißen können - machen kurz *haps* und injizieren damit das Gift ... nun heißt es nur noch abwarten, oft tagelang, bis das liebe Vieh aufgrund der Vergiftung langsam zusammenbricht und stirbt - und die Warane haben ein Festmahl.
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Was erzählst du da? ... Ich hab noch nie auch nur einer Fliege was zuleide getan!
Ich bin ganz lieb und freß nur, was mir die Pfleger bringen ...



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Re: Frankfurter Zoo

Beitrag von Bigfoot63 » Fr 7. Nov 2014, 09:02

wieder schlauer geworden heute morgen
und ein Augenschmaus die gestochen scharfen Bilder


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Re: Frankfurter Zoo

Beitrag von Murx Pickwick » Fr 7. Nov 2014, 09:08

Damit sind wir schon wieder bei der Voliere der Borstenhörnchen und Siedelweber angekommen ...
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Die Borstenhörnchen sind wirklich ausgesprochen photophil, fast auf Bestellung kommt man als Photograf zu wundervollen Portraits dieser Hörnchen.
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An den martialischen Krallen sieht man, daß die Borstenhörnchen ihre Baue selbst graben ...
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@Bigfoot63: Danke fürs Lob :D



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Re: Frankfurter Zoo

Beitrag von Murx Pickwick » Fr 7. Nov 2014, 09:28

Und nun kommen wieder diejenigen, die mich noch ins Grab bringen ... die Siedelweber!
Vögel bewegen sich zum Glück nicht durchgängig, sondern es gibt immer wieder kleine Päuschen, wo sie für nen winzigen Augenblick mal stillsitzen - die Siedelweber machen da keine Ausnahme. Diese kleinen Päuschen entsprechen bei den Siedelwebern ca. 1/100s ... heißt also, damit ich sogar noch so etwas wie Zeit habe, vorherzusehen, wann die Siedelweber mal stillsitzen und Knöpfche drücke kann, hat sich bei ihnen ne Belichtungszeit von 1/160s am Besten herausgestellt - immerhin ergab das dann solche Bilder:
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Sicher ... hätte ich mehr Licht, wären kürzere Belichtungszeiten deutlich besser - aber das Licht hab ich nunmal nicht ...
Die Siedelweber waren offenbar gerade in der Mauser, die sahen alle recht gerupft aus oder saßen aufgeplustert in der Gegend rum - hatte für mich den Vorteil, daß sie nicht mehr ganz so hyperaktiv unterwegs waren.
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Die Gruppen Sperlinge, Webervögel, Witwenvögel und Finken sind phylogenetisch besonders nah miteinander verwandt ... ich denke, auf diesem Bild kann man sich das ganz gut vorstellen, daß die Siedelweber mit den Spatzen entfernt verwandt sind :D
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Re: Frankfurter Zoo

Beitrag von Murx Pickwick » Fr 7. Nov 2014, 10:07

Es gibt auch Raubtiere im Grzimek-Haus, genauer gesagt, Mangusten ...
Die Zwergmangusten kommen in vielfältigen Lebensräumen im südlichen Afrika vor und gehören, neben den indischen Mungos, die für ihre Kunst, selbst große Kobras zu erjagen und den Erdmännchen, die durch ihre aufrecht stehenden Beobachtungsposten bekannt geworden sind, zu den bekanntesten Mangustenarten.
Das Besondere der Zwergmangusten ist, daß eine britische Ethnologin über ihr Familienleben geschrieben hat und das nicht furztrocken, bis es staubt und alles eingeschlafen ist, sondern sehr, sehr interessant.
Ich kann das Buch von Anne Rasa: Die perfekte Familie nur empfehlen ... zumal das grundsätzliche Prinzip der Familienbildung sich auch bei sehr, sehr vielen Nagetieren (beispielsweise den Rennmäusen) wiederfindet. Es kann prinzipielle Anhaltspunkte geben, weshalb bestimmte Vergesellschaftungen klappen und andere wiederum nicht.
ok ... zurück zu den Zwergmungos, wie sie auch genannt werden ...
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Ebenso, wie es bei vielen Zwergkrallenäffchen üblich ist, gehts auch bei den Zwergmungos ab - ein Gründerpärchen bekommt Kinder, die Kinder dürfen solange in der Gemeinschaft bleiben, wie sie wollen ... zu dem Preis, daß sie keine eigenen Kinder bekommen dürfen! Dabei gehen die Zwergmungos sogar noch einen Schritt weiter, das Gründerweibchen sendet Pheromone aus, welche die Fötenbildung bei den weiblichen Töchtern unterdrückt ... klappt nicht immer, aber immer öfter, die Evolution ist hier also noch stark am entwickeln sozusagen.
Wenn das mit der pheromonellen Unterdrückung der Kinder nicht klappt, greift das Gründerweibchen zum selben, längst bewährten Mittel, wie das Gründerweibchen der goldgelben Löwenäffchen, die Töchter werden gemobbt und sollten sie dennoch die Jungen austragen, werden die Jungen rigoros umgebracht ... allerdings sind die Zwergmungos darin deutlich effektiver, wie die goldgelben Löwenäffchen! Bei den Zwergmungos überlebt kein einziges Junge der Töchter.
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Es wird, leider auch in der Fachliteratur, immer wieder von Rangordnung gesprochen ... nun, es ist keine Rangordnung, wie wir Affen sie kennen und es ist keine Hackordnung, wie man sie bei Hühnern beobachten kann, sondern es handelt sich hier schlichtweg um eine Eltern-Kinder-Beziehung ... und da die Kiddies nunmal noch viel von ihren Eltern lernen müssen, werden sie die Eltern nachmachen.
Gerade die Zwergmungos zeigen, daß das Ganze nur wenig mit einer äffischen Rangordnung zu tun hat - die Eltern kümmern sich aufopferungsvoll um ihre Lütten, die bei ihnen bleiben ... hat ja auch nen Vorteil für sie, denn die älteren Kinder helfen schon sehr tatkräftig bei der Jungenaufzucht, halten Wachdienst und jagen selbst sehr tatkräftig. Wir haben es also mit einem sehr komplexen Familienleben zu tun, nicht mit einer Rangordnung ... es gibt deshalb auch keine Unterwerfungsgesten oder ähnliches, die nur von den Ranghohen gegenüber den Rangniederen gezeigt werden (gibts eh fast nur bei den Affen), sondern nur Beschwichtigungsgesten, die sowohl von den Eltern zur Beruhigung der Kiddies, als auch von den Kiddies als Loyalitätsversicherung gegenüber den Eltern gezeigt werden.
Wenn man dieses Familienleben als Rangordnung beschreiben wollte, so müßte es auch als Rangordnung gesehen werden, wenn wir unsere Kinder aufziehen ... ein komischer Gedanke, daß Mama die Rangordnung gegenüber ihrem eigenen Säugling herstellt, indem es den Säugling an die Brust legt, oder die Rangordnung gegenüber den eigenen Kindern zeigt, indem es die Kinder zu Arbeiten im Haushalt anleitet, oder?
Ist auch genauso komisch, wenn man solche Familiensysteme über Rangordnung beschreibt ...
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... und, ich hätte es fast vergessen, noch ein Portrait :D
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Re: Frankfurter Zoo

Beitrag von Saubergschweinchen » Fr 7. Nov 2014, 10:51

Jetz hat ich endlich mal Zeit hier reinzuschauen...man Murx, ich weis nicht was ich sagen soll...vielen Dank für die tollen Bilder :freu:

Die Gundis!!! :shock: ... wann und wo kann man die auf Leinwand kaufen? :lieb:


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Re: Frankfurter Zoo

Beitrag von Murx Pickwick » Fr 7. Nov 2014, 11:17

Du meinst sowas auf Leinwand?
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Oder lieber in Ausgewachsen?
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:D

Ich muß ehrlich gestehen, ich weiß nicht mal, wo man sich Photos auf Leinwand machen kann ... noch schwieriger wirds dann mit der Vermarktung, ich brauch dafür die Erlaubnis vom Zoo Frankfurt ...



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Re: AW: Frankfurter Zoo

Beitrag von Bigfoot63 » Fr 7. Nov 2014, 11:33

Bei der Werbung die du für den Zoo Frankfurt machst [emoji6]

Wieder so tolle Bilder aber das muss ich nachher am PC mal in groß ansehen


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Re: Frankfurter Zoo

Beitrag von Saubergschweinchen » Fr 7. Nov 2014, 11:43

Hm, also mein Favorit für mein arfikanisch angehauchtes Wohnzimmer wäre sowas...
Murx Pickwick hat geschrieben:Bild
...als Leinwand :pfeif:

Mach lassen kann man das mittlerweile überall im Internet aber wenn du den Zoo fragst verkaufen die dann wohl ihre eigenen Leinwände ;)
Ich find die Bilder jedenfalls klasse und würde mir damit sofort die Wohnung zuhängen, sie als Postkarten verschicken, auf Dekokissen drucken...und, ach da fällt mir noch viel ein ;)


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