Freilaufende, unberechenbare Breitmaulnashörner mit einem Kampfgewicht von bis zu 2t sorgen bei mir jetzt nicht gerade für Vertrauen ... die Biester sind schließlich schwerer wie unser Auto! Außerdem sind mir Tiere mit eingebauter Ramme auf der Nase suspekt.
Weiteres tummeln sich einige Steppenzebras mit auf dem Gelände und da gerade das Wetter sich doch noch entschied, sowas wie blauen Himmel zu zeigen, sieht es sogar recht idyllisch aus ...
Ein weiterer Vertreter der Wildtierfauna in Südafrika stellt die Mendes-Antilope dar
Auch Dromedare waren hier zu bewundern, diesmal als Vertreter der Haustiere ...
Und wieder ein paar Haustiere ... diesmal Watussirinder.
Bisher hatte ich in Zoos nicht gerade viel Glück, diese Rinderrasse zu photografieren, immer, wenn ich gerade da war, lagen sie im dunklen Stall rum, oder im hintersten Winkel des Käfigs oder vor irgendwelchen gar nicht schönen dicken Gitterstäben - so schön, wie hier im Serengeti-Park dagegen hab ich sie noch nie vor der Linse gehabt.
Die Watussi-Rinder waren nicht nur Nutzvieh, sondern waren auch Zahlungsmittel der in Ruanda und Burundi lebenden Hirtenvölker ... je ausladender, ebenmäßiger und größer die Hörner waren, desto mehr Wert hatten die Rinder. Rinder mit kleinen Hörnern wurden geschlachtet ... so blieben dann nur die Rinder mit immer größeren Hörnern übrig.
Ansonsten wurde genau wie von den Massai bekannt geworden nur die Milch und das Blut genutzt.
Als die Gegend dort kolonialisiert wurde, hatten die Kolonialherren (unter anderem Deutschland!) eine wirklich geniale Idee ... die Völker dort teilten sich schon vordem in Arme und Reiche, den Hutu und den Tutsi. Die Unterschiede zwischen arm und reich wurde noch so richtig forciert und gefördert, so wurde alles zum Tutsi erklärt, was mehr wie 10 Rinder hatte, alles andere waren Hutu. So wurde die Gegend leichter regierbar und leichter ausbeutbar. Die mit den Kolonialmächten forcierten Ungerechtigkeiten zwischen Tutsi und Hutu gipfelten schließlich, nachdem die Kolonialherren schon längst abgezogen waren, in einen furchtbaren Bürgerkrieg, dessen Höhepunkt 1994 der als Völkermord in Ruanda bekannt gewordene Racheakt der Hutu war.
In nur 100 Tagen wurden mind. 500.000 Menschen (fast alle Tutsi) ermordet, einige Schätzungen gehen davon aus, daß es sogar eine Million Menschen waren, die innerhalb von 100 Tagen ihr Leben ließen.
Der Zankapfel, an dem sich alles festmachte, war letztendlich dieses harmlose Hausrind ...