Ich steig aufs Pferd

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Re: Ich steig aufs Pferd

Beitrag von darie » Sa 21. Dez 2013, 18:33

So, nu werd ich mal demnächst das Westernreiten ausprobieren :)

Ich weiß, dass ich als Kind mal ne Stunde hatte und es mir super Spaß gemacht hat.

Susannes Platz ist im Moment unreitbar bzw man kann nur Schritt reiten, weil der Boden dort total glitschig ist und wir lassens dann besser.

Ich hab im Internet einen Westernreithof gefunden, der mir auf den ersten Blick sehr gut gefällt und ich hab mal wegen ner Einzelstunde angefragt - mal schauen :)

....und die haben postwendend geantwortet, ich hatte wegen ner Einzelstunde angefragt und nu hab ich mal den 27.12. vorgeschlagen :mrgreen:



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Re: Ich steig aufs Pferd

Beitrag von Entensusi » Sa 21. Dez 2013, 19:53

:top: tolle Idee!
Bin gespannt, wie es Dir gefällt... :lieb:


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Re: Ich steig aufs Pferd

Beitrag von Emmy » Sa 21. Dez 2013, 20:20

Hab auch ne zeitlang ein Pony western geritten und das war suuuuper :top:
Ganz viel Spaß und ich bin gespannt, was du uns berichtest. :)


Liebe Grüße von Kerstin

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Re: Ich steig aufs Pferd

Beitrag von Bigfoot63 » So 22. Dez 2013, 07:33

Ich bin gespannt wie du es findest.
Meine Freundin die das Ponyaltersheim betreibt hat mich vor vielen Jahren mal auf ihr Westernpferd gesetzt.
Nach anfänglichen Mißverständnissen bezüglich der Zügellänge und der Geschichte mit dem weichen vor dem Schenkel ging das ganz gut. Es war entspannter, weil einfach nicht so viel zu tun war reiterlich. Im Gelände sehr gemütlich. Auf leisen Zuruf konnte ich das Pferd stoppen, je nach Zügelmaß und Haltung der Zügel das Pferd einhändig auf einem Trailparcours reiten, es war beeindruckend.

Was wirklich echt blöde war und warum sich jeder auf dem Hof heute noch daran erinnert, war wie ich beim Absteigen zu weit nach vorner gebeugt war und mit dem Sport BH am Sattelhorn hängen geblieben bin. Man kann sich aus der Situation nicht gut befreien und Hilfe wollte ich auch nicht so :)
Gut für mich, das auch in dem Altersheim der Ponys die Helfer doch häufiger wechseln und irgendwann gibt es keine Zeitzeugen mehr für den Stunt, dann ist es nur noch ein Gerücht` :D

Mein Fazit, vorsicht vor dem Sattelhorn :schäm:


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Re: Ich steig aufs Pferd

Beitrag von darie » So 22. Dez 2013, 10:45

Der Termin steht - kommende Woche Freitag 11 Uhr :freu:

Gut, dass meine RL drauf geachtet hat, dass ich anfangs nur aussitze im Trab, denn das klappt mittlerweile richtig gut und im Westernreiten wird ja meist ausgesessen.

Bigfoot, wie meinst Du das mit dem Weichen vor dem Schenkel? Wird das im Western nicht gemacht? Oder anders?
Einseitiger Schenkeldruck veranlasst doch das Pferd in die gegengesetzte Richtugn auszuweichen, beidseitiger Druck halt dann nach vorne - ich kann mir nicht vorstellen, dass es da anders ist :crazy:

Soweit ich weiß, gibt man auch die Hilfen nur einmal z.B. für den Trab und dann bleibt das Pferd solange in der Gangart, bis es neue Hilfen bekommt

(wobei - wenn ich mit Pagaluna im Gelände bin, ist es da auch so)



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Re: Ich steig aufs Pferd

Beitrag von Bigfoot63 » So 22. Dez 2013, 10:59

Genau so ist es auch.
Mein Problem war das meine verwahrende Schenkelhilfe z. B auf dem Zirkel als Galopphilfe verstanden wurde. Solche Kleinigkeiten. Es gab da so ein paar Dinge z.B Pferd wich dem Zügel der den Hals berührte. Kannte ich aus dem klassischen Reiten nicht.
Mein Problem war vor allem das ich Dinge verinnerlicht hatte und auf einem Westepferd führte dies zu anderen Ergebnissen.


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Re: Ich steig aufs Pferd

Beitrag von darie » So 22. Dez 2013, 11:08

Diese Unterschiede haste auch im klassischen Reiten....Pagaluna bekomm ich in den Galopp nur durch Gewichtsverlagerung, der innere Schenkel treibt - auf dem Reiterhof, als ich den Amato geritten habe, der reagierte nur auf den äusseren Schenkel, das war da die Hilfe zum Galopp :hm:

Muss man gucken.....jedenfalls freu ich mich schon total :freu:

Ich kann mir seeehr gut vorstellen, dass das eher was ist für mich :)



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Re: Ich steig aufs Pferd

Beitrag von Bigfoot63 » So 22. Dez 2013, 14:47

Ich denke auch das wird dir Spaß machen.

Was wirklich stört ist das irre Gewicht der Sättel, kriegste kaum aufs Pferd gehoben :)

Die Reiterei mit feinen Hilfen ist schon mein Ding, ich bin Turnier bis M gegangen, aber die Westernpferde werden nun auch immer am langen, durchhängenden Zügel geritten. Das war mir einfach zu Beginn extrem fremd.

Ich durfte kürzlich mal ein Pferd reiten das Dressur bis S - Grand Prix gegangen ist. Der Wallach ist nun zwar auch an die 20 Jahre, aber ich hatte eine Ausbildungs Stunde auf ihm. Ich habe soviel gelernt in dieser Stunde, wahnsinn.
War super toll, aber ich merkte schnell das eine Schenkelhilfe bei ihm schon auf cm sitzen musste, etwas zu weit nach hinten, dann gab es keine Seitengänge, sondern er kam ans passagieren, fand ich irre.
Dabei bildete ich mir schon ein, das Nr. 3 mittlerweile auch sehr fein geritten wird von mir.. denkste.
Da liegen noch Welten zwischen...
Und so wie auf dem Grand Prix Pferd ging es mir auch auf dem Westernpferd, die Hilfen waren schon gleich, aber doch anders. Ich bin es gewohnt nach der Galopphilfe den äußeren Schenkel noch 2 Handbreit hinter dem Gurt, verwahrend, liegen zu lassen. Beim Westernpferd kommt der dann wieder nach vorne, denn sonst geht er vom Schenkel weg nach innen, wenn man ihn auch nur leicht antippt. Nun reden wir hier aber auch von einem sehr fein ausgebildeten Westernpferd, ich weiß nicht wie das sonst so ist.
Wir hatten einfach ein paar Verständigungsprobleme, auch lustig, das ich mir während des gallopierens kurz erklären lasse habe, wie man anhält. Therorie ist zwar toll, aber wichtige Dinge hatte ich wohl überlesen :)

Im Gelände war das "Westernreiten" ein paradiesischer Zustand, am langen Zügel, tief einsitzend in exakt dem gleichen Tempo gallopieren. Die Sättel sind gemütlich, es war einfach entspannend.
Mittlerweile habe ich meine Nr. 3 auch so weit, das sie am langen Zügel im Gelände gallopiert, das ist einfach gemütlicher...ich mische mittlerweile viele Elemente aus unterschiedlichen Reitweisen, so nach Bauchgefühl...ich kann mir das nun auch so aussuchen, da ich aktiv keinerlei Tuniere mehr reite, da ich mit FN und ähnlichem sehr hadere, das ist aber ein anderes Thema.

Ich freue mich auf deinen Bericht und wünsche dir super viel Spaß mit der Reitstunde..


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Re: Ich steig aufs Pferd

Beitrag von darie » So 22. Dez 2013, 17:28

Ich hab mich vorhin mit meienr Nachbarin darüber unterhalten, sie grinste mich an und meinte "Das passt besser zu Dir als das klassische Reiten" mal sehen, ob sie Recht hat :)

Ich denke auch, dass man viele Dinge aus beiden Reitweisen kombinieren kann, grad in der Ausbildung der Pferde, aber da geht meine RL absolut nicht mit. Für sie gibts nur das Klassische :hm:

Pagaluna reite ich nur am langen Zügel, wenn ich spüre, dass sie entspannt ist, wie z.B. die letzten 10 min im Gelände im Schritt, manchmal ist sie etwas nervöser, da hab sie dann doch lieber am Zügel :hehe:

Das wird auf alle Fälle total ungewohnt und ich bin mächtig gespannt :hot:

Wie hast Du das eigentlich geschafft, mit dem Sport BH am Sattelhorn hängenzubleiben :grübel: da musst Du ja irgendwie eingefädelt haben oder hattest kein T-Shirt drüber? :saphira:



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Re: Ich steig aufs Pferd

Beitrag von Bigfoot63 » So 22. Dez 2013, 17:40

Ich hatte ein Shirt an.
Beim absteigen bin ich mit dem Oberkörper nach vorne um das Bein über den Rücken des Pferdes zu schwingen. Der Sattelhorn hat dann mit samt TShirt von unten nach oben eingefädelt beim runtersteigen hing ich dann fest :D :D


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Re: Ich steig aufs Pferd

Beitrag von darie » So 22. Dez 2013, 18:07

So steig ich ja auch immer ab....ich werd dann Freitag dran denken, dass ich das Sattelhorn mit einkalkuliere :mrgreen:

Wobei ich meine, dass man beim Westernreiten noch wie früher absteigt, also rechtes Bein übers Pferd, dann auf den Boden und erst dann den linken Fuß aus dem Steigbügel - finde ich persönlich sehr gefährlich. Mal schauen wie es dort gehandhabt wird :)



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Re: Ich steig aufs Pferd

Beitrag von Bigfoot63 » So 22. Dez 2013, 18:56

darie hat geschrieben:So steig ich ja auch immer ab....ich werd dann Freitag dran denken, dass ich das Sattelhorn mit einkalkuliere :mrgreen:

Wobei ich meine, dass man beim Westernreiten noch wie früher absteigt, also rechtes Bein übers Pferd, dann auf den Boden und erst dann den linken Fuß aus dem Steigbügel - finde ich persönlich sehr gefährlich. Mal schauen wie es dort gehandhabt wird :)
Hätte ich dieses Wissen gehabt wäre mir das erspart geblieben. Ich hab natürlich die Füsse aus den Bügeln genommen und zack.....

Wahrscheinlich schafft das ausser mir auch kaum einer sich so dämlich anzustellen :schäm:


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Re: Ich steig aufs Pferd

Beitrag von darie » Mo 23. Dez 2013, 09:24

Bigfoot63 hat geschrieben:Wahrscheinlich schafft das ausser mir auch kaum einer sich so dämlich anzustellen
Wetten doch? Ich bin in solchen Dingen auch seeeehr verpeilt, ich schaffs ja sogar beim Absteigen vom normalen Sattel auf dem A**** zu landen :lol:



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Re: Ich steig aufs Pferd

Beitrag von darie » Fr 27. Dez 2013, 14:39

Hui....ich hats mir einfacher vorgestellt :mrgreen:

Ich hab doch schon einges aus der klassischen Reitweise verinnerlicht, ich fands z.B. total ungewohnt, am langen Zügel zu reiten oder die Zügelhaltung beispielsweise bei der Kehrtvolte, aber es hat dann echt irre Spaß gemacht....gewöhnungsbedürftig auch die Split Reins

Geritten habe ich eine reinrassige Appaloosastute,Maita, 18 Jahre alt, die man ihr aber absolut nicht anmerkt. Sie ist sehr leichtrittig, sprich reagiert ganz fein und zeigt einem natürlich auch gleich, wenn man etwas falsch macht.

Der Western-Jog ist ja echt cool, man gibt einmal die Hilfe und trabt dann ganz gemütlich vor sich hin :mrgreen:
Halten: Becken nach vorne, kurz in die Steigbügel rein und "Whou" ...klappte super :)

Sie wollte es dann natürlich auch wissen und die Stunde beenden, in dem sie einfach in die Mitte ging und stehenblieb, da musste ich mich dann echt durchsetzen - funktionierte dann auch, denn ich hab drauf geachtet, dass der innere Zügel immer leicht am Hals anlag.

Galopp wollte ich natürlich aus ausprobieren, Claudia ging dann an die Seite und meinte, es könnte sein, dass sie zu ihr kommt und ich sie nicht auf dem Hufschlag halten kann, aber nö- hab ne saubere Runde geschafft :)
Den Galopp fand ich hier etwas härter, als bei Pagaluna, die natürlich auch um einiges größer ist und einen raumgreifenden Schaukelpferdgalopp hat.

Ich weiß nicht, in welche Richtung ich gehe...... :grübel:

Ich hab mich für nächstes WE nochmal mit Claudia verabredet und wir wollen dann ausreiten - wenn das Wetter mitspielt. Ich muss aber eh noch 2-3 Std nehmen um zu schauen, was mir besser gefällt.



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Re: Ich steig aufs Pferd

Beitrag von darie » Sa 28. Dez 2013, 13:38

Ich hab mich entschlossen, bei meinem bisherigen Reiten zu bleiben, also auf Pagaluna - ich kann bei Susanne sehr viel mehr lernen und ich finde halt das Reiten auf so einem Großpferd mit weichen Gängen angenehmer :)

Was ich aber auf alle Fälle mal machen werde - der Westernreithof bietet auch 2 stündige Ausritte an, das probier ich mal im Frühjahr aus :)
Die lockere Verabredung nächstes WE hab ich abgesagt

War gut, dass ich mal diesen kleinen "Ausflug" gemacht habe :)



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Re: Ich steig aufs Pferd

Beitrag von Entensusi » Sa 28. Dez 2013, 17:28

Ich finde es toll, dass Du Dich auch mal anderweitig umgesehen hast! :top:
In unserem Stall konnte ich ja lange Jahre Westernreiter beobachten, und da hier in Ausgsburg regelmäßig die "Americana" stattfindet, Messe für (Western)reiter plus Meisterschaften, fand ich es immer spannend.
Mich hätte es "gejuckt", wenn ich das Gefühl gehabt hätte, das Westernreiten sei "sanfter" als das klassische. Aber gerade das Zureiten eines Westernreitpferdes ist wohl alles andere als "sanft".. ergo dreh ich da die Hand nicht um. :hm:


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Re: Ich steig aufs Pferd

Beitrag von Emmy » Sa 28. Dez 2013, 18:14

Ich empfand Western auch als sanfter. Vor allem fürs Pferdemaul.
Wenn man sieht, wie so manch einer seinem Pferd mit Gewalt die Maulwinkel kaputt macht, wird mir ganz anders. Aber letztendlich bin ich dann auch beim klassischen Stil geblieben. Ist halt meistens üblicher. Was ich auch total toll fand, waren Wanderritte auf Isländern. Das hat super viel Spaß gemacht und auch hier empfand ich es als sanfteren Reitstil.


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Re: Ich steig aufs Pferd

Beitrag von Murx Pickwick » Sa 28. Dez 2013, 19:36

Was das Einreiten angeht - auch im Westernreiten setzen sich zum Glück immer mehr die sanften Methoden durch, zumal man nicht viel länger braucht, bis man ein gut eingerittenes Pferd hat. Das Grundprinzip ist, dem Pferd alles vorher beizubringen, was es braucht, um ohne krank zu werden einen Reiter zu tragen - es ist also dasselbe Prinzip, wie in der klassischen Dressur, wo die Pferde über Bodenarbeit und spezielle Übungen dazu gebracht werden, so zu laufen, daß sie keine Rücken- und Beinschäden vom Reiten davontragen.
Das Hauptaugenmerk bei der Westernausbildung ist jedoch eindeutig die Desensibilisierung vor allem, wovor sich ein Pferd erschrecken kann ... ist das Pferd dann endlich soweit, daß es ruhig bleibt, komme was da wolle, ist es kein Problem mehr, sich einfach aufs Pferd draufzusetzen und loszureiten ...

Die "schnelle" Brachial-Methoden gibts in ausnahmslos allen Reitstilen, die es weltweit gibt ... wobei die morderne FN-Reiterei, wie sie heutzutage praktiziert wird, eindeutig die brutalsten Ausbildungsmethoden mitbringt, da ist selbst das Einreiten über Brechen des (halbwilden) Pferdes, wie es die Gouchos in Südamerika praktizieren, richtig pferdegerecht gegen!
Sehen tut man das allerdings nicht ... aber messen und anhand der Frakturen am Schädel der Pferde nachweisen. Kieferanbrüche sind nämlich leider keine Seltenheit beim Einreiten morderner Sport- und Freizeitpferde nach FN-Manier. Es gibt weltweit keine Reitweise, bei der derartig viel Kraft auf den Kiefer übertragen wird und erst recht keine Reitweise, bei der diese Kraft dauerhaft auf den Kiefer wirkt!
(Nach dem, was als FN-Anleitung geschrieben wurde und wird, ist diese starke Anlehnung bis hin zur Hyperflexion zur Brust nicht erwünscht! Eigentlich geht es hier vielmehr um die Anlehnung, die das Pferd selbst sucht, um die Signale, die über Gebiß und Kopfstück übertragen werden sollen, besser zu verstehen. Eine ständige Anlehnung, wie sie heute FN-mäßig geritten wird, ist nachdem, was in den FN-Lehrbüchern steht, absolut unerwünscht und nonsense!)

Pferdegerechte Einreitmethoden gibts allerdings auch weltweit in jedem Reitstil. Ausnahmsweise alle diese sanften Einreitmethoden setzen letztendlich auf Gewöhnung des Pferdes an den Menschen, an die Umgebung, in der sie geritten werden sollen und an die Hilfengebung, noch bevor ein Reiter sich je auf den Rücken des Pferdes schwingt ...

Es geht noch weiter ... untersucht man mal ganz unauffällig, wie die Leute weltweit, egal in welchem Reistil, auf ihren Pferden rumhocken, stellt man fest, es gibt deutlich mehr Gemeinsamkeiten in der Hilfengebung, wie es Unterschiede gibt! Ein Barock gerittener Knabstrupper kann innerhalb kürzester Zeit von einem Westernreiter ohne Vorkenntnisse in klassischer Dressur oder FN-Reiterei geritten werden, wie ein auf Snaffelbit ausgebildetes Pferd sofort von einem Barockreiter geritten werden kann, auch in den landestypischen Zäumungen und Sätteln - einzig die Besonderheiten der Reitstile (Spin beim Westernpferd kennt nunmal das Barockpferd nicht, dafür wird ein Barockpferd sich schwer tun, ständig vorwärts-abwärts zu laufen, wie es jedoch von Westernpferden erwartet wird.)

Es gibt nur die FN-Reiter, welche extreme Probleme auf nicht FN-konform ausgebildeten Pferden bekommen ... klar, sie ziehen den Gäulen die Schnauzen bis zur Brust und lassen nicht mehr los und klammern mit den Beinen, damit sie sich selbst nicht über den Pferdehals vom Pferd ziehen, mit dieser schmerzhaften Variante der "Anlehnung" kann jedoch kein Pferd der Welt was anfangen, sie versuchen einfach nur noch auf verschiedenste Weise diesem Dauerschmerz zu entkommen und fangen an rückwärts zu laufen, zu tänzeln, buckeln, steigen etc.
Insofern finde ich es nicht schlecht, wenn Reitlehrer auch ohne Zügel reiten lassen, um den Sitz zu korrigieren ... wer es schafft, ein Pferd ohne Zügelhilfe gekonnt gebogen in die Kurve zu bekommen, beherrscht die korrekten Gesäß- und Gewichtshilfen.

Wenn man nun die klassische Dressur direkt mit der Westernreiterei vergeicht, fällt einfach nur auf, daß in der klassischen Dressur das Hauptaugenmerk auf die Versammlung gelegt wird,beim Westernpferd dagegen das Hauptaugenmerk auf das vorwärts-abwärts, was für die schnellen Spurts, Spins und entspannten Wanderungen Grundvorraussetzung ist. Hat man das einmal begriffen, wird man auch keine Probleme beim Wechseln von klassischer Dressur auf Westernreiten bekommen - schließlich wird auch klassisch das vorwärts-abwärts mit längerem Zügel geritten, das Pferd soll sich ja nach vorne strecken können! Und auch die Gewichtshilfen gehen bei der klassischen Dressur fürs vorwärts abwärts eher dahin, daß das Pferd sich bei freier Schulter nach vorne strecken kann ... und damit ist man dann schon wieder bei den Hilfen der Westernreiterei!

Die permanente Hilfengebung, wie sie heute so gern gelehrt und geritten wird, ist sogar nach FN-Reitlehren, wenn man sie mal so nimmt, wie sie dastehen, schlichtweg verkehrt!
Das hinter den Sattelgurt genommene Bein beim Angaloppieren ist eigentlich eine Krücke, um möglichst schnell möglichst vielen Menschen beizubringen, wie das Gewicht und das Gesäß verschoben werden muß, damit das Pferd die Schulter zum Angalloppieren auf der richtigen Seite freibekommt. Mit einem korrekten Sitz bekommt man selbst unausgebildete Pferde dazu, auf der richtigen Seite anzugalloppieren!



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Re: Ich steig aufs Pferd

Beitrag von Bigfoot63 » Sa 28. Dez 2013, 21:33

Danke für deinen Bericht. Ich würde die Gelegenheit auch nutzen und mal einen Ausritt mitmachen, das ist schon eine tolle Sache. So wie du es beschreibst habe ich es auch erlebt...

Leider ist die FN Reitweise, klassisch, mittlerweile mangels eindeutiger Voten der FN wirklich auf den Hund gekommen. Was man alles auf ein Pferd schnallen darf, da hauts mich um. Ich habe vor einigen Jahren Reitausweis und Lizenzen an die FN zurück gegeben, die können sie sich aber mal....Rollkur na ja aber nicht so lange sagt die FN, also Bitte das geht ga rnicht. Wenn ich mir auf Verkaufsplattformen Pferde ansehe, vor allem Videos, dann sehe ich kein Pferd das die Nase eine Handbreit vor der Senkrechten hat. Ich würde mich schämen so zu reiten, dann gehe ich lieber zu Fuß. Die Ohrspeicheldrüse muss beim heutigen Sportpferd schon hart im nehmen sein.

Hengste 3 jährig reiten und kören, so ein Unsinn, das sind Jungspunde die gehören auf die Weide und nicht showmäßig zusammen gezogen und im Klatschmarsch strampelnd auf Körungen vorgestellt.
So merkwürdig das viele Sportpferde schon mit 8 Jahren Athrosen etc haben. Warum auch reell reiten ?
Die Reitweise ist wirklich der Hammer. 1000 kg Gewicht auf der Hand und man sieht schon einige Reiterinnen die Oberarme haben wie Arnie Schwarzenegger, woher das nun wieder kommt :sauer:

Schade das eine Kandarre mit 90 C und mehr Streckung dem widersätzlichen Hüh doch tatsächlich mal den Kiefer bricht - so what der Markt ist voll von Krachern und die Preise sind am Boden...

Springen mit Metall ohne Ende im Maul, da darfst auch an keinem Magneten vorbei reiten.
Gratulation erst züchten wir Pferde mit riesig "Go" und dann reiten wir so schlecht das wir sie nur mit schärfster Zäumung noch unter Kontrolle bekommen und das ist auch auf Olympiaden oder sonst wo zu beobachten, nicht nur ländlich..

Ganz ehrlich dann noch die totale Überraschung einiger Reiterinnen mit Blingblang Schabrake auf dem Hüh, das Ding lebt und es rennt unkontrolliert los in der Halle wenn draussen Geräusche sind.
Was wird dann unternommen, ablongieren bis die Schwarte kracht und das ganze Umfeld noch reizarmer gestalten. Warum das Hüh dann nur immer auf Turnieren so durchdreht und schon wird irgend ein Guru beauftragt oder Komunikator oder sonstwas. Die allerwengisten zeigen ihren Pferden mal ein wenig was von der Welt im allgemeinen. Auf die Weide stellen - oh nein, das Hüh tobt dann immer so, der wird sich noch verletzten. Alle Hinweise darauf das der nur tobt weil er so selten draussen ist, werden ignoriert.
Was niemals hinterfragt wird ist der Umgang mit dem Tier, 20 Stunden Box 2 Stunden Führmaschine und eine Stunde Halle und ein bischen tüdeln, das muss reichen...Wichtiger sich im Reiterstübchen noch schnell über die neuesten Farbtrends der Fleecebandagen auszutauschen.....
Das gelangweilte Hüh in der Box oder in Box mit Terrasse fängt derweil das weben oder koppen an... muss Rassebedingt sein, das nächste mal wird aber was anders gekauft...der ist sowieso immer so "grell"

Ein guter Reiter braucht den Zügel nicht, auch wenn er in der FN reitweise nicht durchhängt, muss ich kein Gewicht darauf haben. Die Paraden sind so gut wie unsichtbar und die meisten Schenkelhilfen auch. Ein senisbel gerittenes Pferd braucht keine Sporen, keine Hilfszügel und auch keine Sperrriemen. So sehe ich das, völlig egal in welcher Reitweise.

Die Ironie möge man mir verzeihen


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Re: Ich steig aufs Pferd

Beitrag von Entensusi » Sa 28. Dez 2013, 21:57

:shock: das nenn ich mal "Frust ablassen"!

Leider habe ich mit Westernreitern ähnliche Erfahrung gemacht wie mit den klassischen - bin froh, dass ich bei Springpferden nicht allzu nahe dran bin.
Bigfoot63 hat geschrieben: Ein guter Reiter braucht den Zügel nicht, auch wenn er in der FN reitweise nicht durchhängt, muss ich kein Gewicht darauf haben. Die Paraden sind so gut wie unsichtbar und die meisten Schenkelhilfen auch. Ein senisbel gerittenes Pferd braucht keine Sporen, keine Hilfszügel und auch keine Sperrriemen. So sehe ich das, völlig egal in welcher Reitweise.
Ich denke, das ist das, wo man hin will - aber das Dumme ist, so ein Reiter muss auch erst "gemacht" werden. Und das ist ein langer Weg...


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Re: Ich steig aufs Pferd

Beitrag von Murx Pickwick » Sa 28. Dez 2013, 23:58

Ich denke, das ist das, wo man hin will - aber das Dumme ist, so ein Reiter muss auch erst "gemacht" werden. Und das ist ein langer Weg...
Wenn man da wirklich hinwollte, würde man es so lehren ... wenn jedoch das Gegenteil gelehrt wird um des schnöden Mammons willen, ist der Weg unendlich lang - und dann kann mir auch keiner erzählen, daß man da wirklich hinwill ... ansonsten würde die Entwicklung nicht Richtung immer mehr Gewalt gegen das Pferd gehen.

Es gibt auch die anderen Strömungen, beispielsweise Brent Branderup ... man kann über diesen Menschen sagen, was man will - aber er hat die Massen erreicht und ein gewisser Teil kann sogar das, was er lehrt, umsetzen.
Daß es natürlich immer auch einige Leute gibt, die glauben, nur, weil sie von ihm das Buch gelesen haben, könnten sie reiten, ohne Korrektur durch Andere - ok ... aber das ist ja nu nicht unbedingt Branderups Schuld.
Mal ganz davon abgesehen schädigt es nur selten das Pferd, selbst wenn es falsch verstanden und falsch umgesetzt wurde ...



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Re: Ich steig aufs Pferd

Beitrag von Balino » So 29. Dez 2013, 00:29

Die Pferde kämen auch ohne Eisen im Mund gut klar, es gibt auch reitweisen die ohne gebiss reiten zB raireiten.
Ich finde es nicht gut Pferde mit gebiss zu reiten, ...


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Re: Ich steig aufs Pferd

Beitrag von Bigfoot63 » So 29. Dez 2013, 06:55

Murx Pickwick hat geschrieben: Wenn man da wirklich hinwollte, würde man es so lehren ... wenn jedoch das Gegenteil gelehrt wird um des schnöden Mammons willen, ist der Weg unendlich lang - und dann kann mir auch keiner erzählen, daß man da wirklich hinwill ... ansonsten würde die Entwicklung nicht Richtung immer mehr Gewalt gegen das Pferd gehen.

Es gibt auch die anderen Strömungen, beispielsweise Brent Branderup ... man kann über diesen Menschen sagen, was man will - aber er hat die Massen erreicht und ein gewisser Teil kann sogar das, was er lehrt, umsetzen.
Daß es natürlich immer auch einige Leute gibt, die glauben, nur, weil sie von ihm das Buch gelesen haben, könnten sie reiten, ohne Korrektur durch Andere - ok ... aber das ist ja nu nicht unbedingt Branderups Schuld.
Mal ganz davon abgesehen schädigt es nur selten das Pferd, selbst wenn es falsch verstanden und falsch umgesetzt wurde ...
Genau das. Es wird heute kaum noch gelehrt. Wie oft kommen Reiter ohne anfängliche Sitzübungen auf das Pferd. Ein gefestigter Sitz dauert aber seine Zeit, man müsste also lange Sitzübungen machen - das halten aber die Leute nicht durch, daher kommen sie schnell aufs Pferd, denn der Kunde muss bleiben, er zahlt. Thema Geld, da isses wieder. Das viele nach Jahren Reitunterricht nicht sagen können welcher Fuß des Pferdes gerade aufsetzt ist schon erstaunlich.

Die Trainer reflektieren heute meist garnicht mehr dein Reiten, sondern verpacken das so das der Kunde auch da bleibt und der will oftmals aufgegeilt von Medien, Stallkollegen etc. denn schnellen Erfolg und der geht immer nur auf Kosten der Pferde, da ist die reitweise fast egal. Brent Branderup und einige andere würde ich ausnehmen wollen.
Da würde ich einfach erwarten das Verbände verbindliche Richtlinien herausgeben die da zumindest gegen steuern. Da sehe ich aber nicht wirklich was. Die LPO erlaubt immer mehr Unsinn und die FN denkt Jahre darüber nach wie schädlich die Rollkur ist :sauer: Warum erlaubt die LPO nicht auch Gebissloses reiten. Wer mag soll doch damit antreten. Nein das geht nicht aber Pellham u. Martingal in Kombi :autsch: Es geht auch nicht darum ob mit oder ohne Gebiss, wenn die Hand ruhig steht und klar ist welche Kraft wo liegt ist alles kein Problem. Das muss man den Kindern beibringen, denn die sind völlig unverdorben und offen für alles. Sie wollen keinem Pferd weh tun. Das kann mir keiner erzählen, hier fehlt heute einfach vernünftige Basisarbeit. Die Betriebe die Schulpferde halten sterben aus. Die Trainer raten Anfängern dazu sich doch besser ein eigenes Pferd zu kaufen :autsch: :autsch:

Bücher lesen hilft, aber fachgerechte Korrektur ist wichtig und die bekommt man nur auf dem Pferd, man lernt wirklich nie aus. Es braucht Trainer die mutig sind und es müsste mal wieder Richter geben die sich trauen zu bewerten was sie sehen
Murx hat leider vollkommen Recht, es ist Geld im Spiel und dann geht da fast alles.

Ich wollte nicht gefrustet rüber kommen, das bin ich nicht. Ich mag nur die Realität nicht so gerne haben und will Immenhof zurück :D :D :D :D


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Re: Ich steig aufs Pferd

Beitrag von Entensusi » So 29. Dez 2013, 08:09

ok, man kann es auch andersrum formulieren - wenn ICH "dorthin" will, wie finde ich einen Reitlehrer, der mir das so beibringt?
Ich geh mal davon aus, es gibt sie.. aber vermutlich nicht auf den Höfen hier, vermutlich nicht im nächsten Stall. Also muss ich mit dem "arbeiten", was es gibt - mit den bereits komplett kaputten oder versauten Pferden, mit den Reitlehrern, die auf Geld, Erfolg und vielleicht noch Sicherheit ihrer Reitschüler schauen, mit dem Ehrgeiz und den Vorstellungen der Pferdebesitzer.
Oder ich lass es mit dem reiten... :hm:

(Eine Freundin von mir hat zwei Pferde, die sie nach einer bestimmten "Methode" zugeritten hat. Dafür fährt sie mit ihnen jedes WE 100e von Kilometern zur Reitlehrerin. Unter der Woche versucht sie, es selbst weiter zu führen. Ihren Kindern das Reiten so beizubringen. Sie will ihre Pferde auch in einer Herde halten, auch das gibt größte Probleme, weil die "Herden" hier wenig mit dem zu tun haben, was für ein Pferd normal wäre... und nun hat sie aber die FINANZIELLE Möglichkeit, genau das zu tun, was sie möchte. Bei anderen scheitert es doch schon daran, und man nimmt eben das "erstbeste", um sein Pferd auszubilden und zu halten. Kurz gesagt, ich seh es auch andersrum: Idealismus muss man sich leisten können! Dass das je nachdem kurzsichtig gedacht ist, ist auch klar - Krankheiten bei Mensch und Tier kosten viel Geld...)


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Re: Ich steig aufs Pferd

Beitrag von darie » So 29. Dez 2013, 10:55

Erstmal ganz lieben Dank für eure tollen, informativen Beiträge :top:

Ich denke, es wird oft übel fürs Pferd, wenn Geld ins Spiel kommt.....Verkaufspferede müssen so schnell wie möglich zugeritten und verkauft werden. Möglichst kurz auf dem Hof, damit die Futterkosten erträglich bleiben und das wird es in allen Reitweisen geben.

Die Claudia vom Westernhof erzählte mir auch von Westernreitern, die das Fell ihrer Tiere mit Farbe übersprühen, damit man die blutigen Stellen nicht sieht, die durch die Sporen entstanden sind :?

Meine Nachbarin hat eine 5 jährige Stute, die jetzt erst lernt unter dem Reiter zu galoppieren, Angela bildet sie sehr vorsichtig und mit viel Geduld aus, an der Seite hat sie Susanne, unsere RL.
Santana macht ganz viel Bodenarbeit, sie gehen auch einfach mal mit ihr im Gelände spazieren, damit sie viel kennenlernt und das Ausbildungstempo richtet sich nach ihr.

Mein Reitunterricht bei Susanne ist vielleicht auf den ersten Blick nicht so "effektiv" wie in Reitschulen, wo die Schüler 45 min lang hintereinander weg traben und galoppieren, aber ich lerne bei ihr die ganz feine Reitweise mit viel Gewichtsverlagerung und weicher Hand. Ich kann Pagaluna am langen Zügel in Schlangenlinien reiten oder durch die Bahn wechseln etc. Zwar nur im Schritt, aber immerhin :)

Wir reiten das Pferd auch nicht AM Zügel sondern versuchen sie von der Hinterhand AN den Zügel zu reiten, ich finde das spürt man ganz deutlich beim Anhalten, wenn sie ganz weich untertritt und dann steht :)

Claudia verurteilte beim klassischen Reiten das Rundreiten, womit sie wohl die Rollkur meint (denke ich)....aber Susanne achtet drauf, dass die Pferde die Nase VOR der Senkrechten haben und wenn sie dann schön den Rücken aufwölben beim Trab z.B. ist das soooo weich, fast wie Schweben auf dem Pferd :)

Ich bin echt happy, dass ich das Reiten bei ihr lerne :)

Klar muss man bei Pagaluna aufpassen, sie ist sehr guckig und findet auch mal das eine oder andere recht gruselig, wo die Araber nur drüber "lachen"....aber sie ist halt ne echte Pilot Enkelin :hehe:

Sie ist eine sehr gute Lehrerin. Pagaluna weiß, was sie ihrem Reiter zumuten kann und was nicht. Inzwischen gibt sie im Gelände nach und nach die Verantwortung an mich ab - wo sie anfangs noch gaaanz vorsichtig im Schritt ging, galoppiert sie jetzt mit mir fröhlich los :)



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Re: Ich steig aufs Pferd

Beitrag von Bigfoot63 » So 29. Dez 2013, 11:23

@Darie
Das was du von Susanne schreibst, so sollte das laufen.
Möglich das du länger Unterricht haben wirst, aber du lernst
auch in jeder Stunde was. Idealfall !
Eine Pilotin als Unterrichtspferd spricht schon für sich.
Nr.3 eigentlich Paola war nach der Sportpferdekarriere
als Schulpferd laut RL vor Ort nicht zu gebrauchen. Das ist schon mal
ein deutlicher Unterschied zu deiner RL. Nr 3 kommt aus einem FN
Zertifikats Betrieb.


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Re: Ich steig aufs Pferd

Beitrag von Traber » So 29. Dez 2013, 11:26

Balino hat geschrieben:Die Pferde kämen auch ohne Eisen im Mund gut klar, es gibt auch reitweisen die ohne gebiss reiten zB raireiten.
Ich finde es nicht gut Pferde mit gebiss zu reiten, ...
sorry Balino, aber der Rai...*hust*

schön wenn die Pferde nix im Maul haben, womit er sich ja brüstet, sie aber dafür mit weggedrücktem Rücken und hochgerissenem Kopf laufen. Er selbst saß da immer drauf wie auf nem Lehnstuhl.
Den als gutes Beispiel kann man echt nicht anführen.

Wichtig ist doch, dass die Ausbildungsskala dem Pferd angepasst angewendet wird, das Pferd niemals zu früh gefordert wird in Anbetracht der Tatsache wie alt es werden kann wenn man es vernünftig hält und reitet, dass es schonend passiert und es nicht überfordert wird.

Zum Glück denken da immer mehr um und handeln auch danach, es gab auch noch nie so viele alte Pferde wie jetzt, einfach weil nicht alle Besitzer/ Reiter sich mehr mit gesundheitlichen Dingen beschäftigen ( Zahnarzt, Osteopath etc. ) und weil es glücklicherweise für einige selbstverständlich ist dass ein guter Kamerad irgendwann auch Spaß am spazierengehen haben kann ohne geritten werden zu müssen.

Wenn ich überlege, wieviele Urlaube ich mit meinen Pferden gemacht habe, egal ob Heide, Meer, Watt etc., das sind einfach tolle Erlebnisse die man nicht missen möchte.

Und man muss auf jedes Pferd einzeln eingehen, mein Traber z.B. hat es gehasst wenn ich den gebisslos reiten wollte, der hasst alles was Druck auf der Nase macht und sperrt sofort freiwllig das Maul auf für die Trense, einfach weil er gerne rumkaut und dann auch schön in Haltung läuft- er tritt dann unter und der Rücken schwingt, da kann ich doch nicht sagen, das sei schlecht.

Im übrigen mag ich grad kleinere Pferde mit weniger Schwung viel lieber *gg* und kann mich mit lockerem Westernreiten viel mehr identifizieren als mit dem englischen wo man docj deutlich mehr "dran" ist.
Aber so unterschiedlich ist das eben, ist ja auch gut so ;)

Hauptsache, es macht Spaß, auch dem Pferd ;)



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Re: Ich steig aufs Pferd

Beitrag von darie » So 29. Dez 2013, 11:39

@Bigfoot Susanne hat Pagaluna für 1€ gekauft, weil sie jahrelang als Springer misshandelt wurde und sich dann irgendwann total verweigert hat - da war sie für ihre Besitzer nichts mehr wert :(

Und heute reiten Anfänger auf ihr, sogar ein traumatisiertes Kind, bzw junges Mädchen, die einen sehr schweren Reitunfall hatte.

Sie wird übrigens mit Gebiss geritten, aber ohne Nasenriemen.

@Traber Ich fand diese kurzen Galoppsprünge total gewöhnungsbedürftig :lol: Nu ist diese Appaloosastute auch um einiges kleiner als Pagaluna (die hat Stockmaß 1,75m) :)

Und wenn ich mal den Westernjog vergleiche mit dem schwungvollen Trab von Pagaluna.....naja, ich glaub, alles zu seiner Zeit....so ein längerer Ausritt, da stell ich mir den Jog sehr angenehm vor, aber mal so eine grade Strecke in dem schnellen Trab, das macht auch irre Spaß :)



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Re: Ich steig aufs Pferd

Beitrag von Traber » So 29. Dez 2013, 11:51

gruselig mit Pagaluna ;(

ja, man kann auch aktiv ein Pferd kaputt machen, leider

umso besser dass es ihr jetzt gut geht

Das mit den Galoppsprüngen glaub ich, es ist natürlich Gewöhnung, klar, aber da finde ich es schon verständlich dass einem runde Sprünge besser gefallen als kürzere flachere Tritte.
Dafür ist dann der Waldweg nicht gleich zu Ende und man passt noch unter den Bäumen durch *grins*



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Re: Ich steig aufs Pferd

Beitrag von darie » So 29. Dez 2013, 12:01

Unter den Bäumen sind wir auch oft...aber eher ungewollt :schäm:

Der Reitweg ist relativ breit und besteht aus Sand, aber Pagaluna geht lieber auf Gras und das ist nur an der Seite und sie versucht es immer wieder, auf das Gras zu gelangen aber da sind dann auch die Bäume bzw die Äste, die dann runterhängen - joah und dann raschelt das natürlich mal döller, Pagaluna erschrickt sich und prescht los. Zum Glück ist sie gut regulierbar :)

Inzwischen klappt es aber immer besser, dass ich sie in der Spur halte :D

Die Westernpferde müssen ja flacher laufen, sonst würden sie gar nicht die Strecken durchhalten, die sie im Cowboyalltag bewältigen müssen. Es sind halt ursprünglich reine Arbeitstiere :)

Ich finds gut, dass der Trend immer mehr zum Freizeitpferd geht und auch ältere Menschen mit dem Reiten anfangen, die haben dann keine Ambitionen mehr auf Turniere sondern möchten mit dem Partner Pferd zusammen Spaß haben :)



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