Mut zusprechen

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Re: Mut zusprechen

Beitrag von Bigfoot63 » Mo 19. Jan 2015, 13:10

Ich höre das im Moment auch oft das Pferdeleute ihre Haltung aufgeben. Mir tut es immer um die älteren Pferde leid. Die haben meist ein ungewisses Schiksal vor sich.... Vielleicht überlegt sie sich das nochmal wenn es ernst wird.
Manche geben den Verkaufsgedanken auch auf wenn die ersten zum Probereiten da waren....


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Re: Mut zusprechen

Beitrag von Entensusi » Di 20. Jan 2015, 15:18

Ich denke, der Hauptfrust kommt daher, dass die Haltung so schwierig geworden ist. Um alles muss man kämpfen, nichts ist selbstverständlich, und immer gibt es Ärger.
Ein Beispiel, unser Stall bietet "Selbstversorgung" an. Wir machen das, und das heißt, dass meine Freundin das Futter, Heu, Stroh etc. selbst besorgen muss. Für 3 Pferde eine ganze Menge, und die will irgendwo gelagert werden. Das war bisher kein Problem, plötzlich wollen die Stallbesitzer "Lagergebühr", und zwar nach Anzahl Ballen. Ab 10 Ballen... aber nicht pro Pferd, sondern pro Besitzer, was natürlich für Leute mit 3 Pferden und deren Bedarf an Heu/Stroh irgendwie unfair ist...dann gab es leere Boxen, die wurden als "Futterbox" genutzt, sollen nun plötzlich 50 € im Monat kosten.. und so weiter. (Der Freund der Stallbesitzerin ist Politiker, wen wundert's?)
Halbpension, Vollpension, aber wenn man sieht, was die Pferde dann bekommen, ist auch nicht wirklich geholfen.
Es gibt keine Heizung mehr in der Sattelkammer - im "Stüble" :taetchel: , Sättel fangen an zu schimmeln.
Nun könnte man natürlich wieder umziehen, aber erstens nervt das irgendwann, ich finde das Nomadendasein der Einsteller eh seltsam, und zweitens hat jeder Stall seine eigenen Probleme.
Und drei Pferde sind halt ganz schön Arbeit, ich müsste grad wirklich nichts anderes mehr tun. 3-4 mal am Tag runter fahren, na ja, bräuchte ich jetzt auf Dauer echt nicht.
Zum Glück weiß ich aber, dass meine Freundin ihre Pferde versorgt, wie auch immer. Gut, wenn sie den Jungen verkauft, dann ist er weg, ich glaub, da wird sie dann nichts mehr wissen wollen, aus reinem Selbstschutz. Aber die andern beiden behält sie im Auge ;)


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Re: Mut zusprechen

Beitrag von Bigfoot63 » Do 22. Jan 2015, 11:36

Immerhin sucht deine Freundin eine machbare Lösung. Das finde ich toll.
Pferdehaltung ist super leider sind viele Einsteller Nomaden und viele Stallbetreiber haben Service und Marketing nicht im Programm. Gut die zu bedienende Klientel ist auch nicht immer einfach. Doch die Ansprüche von eurer Seiten sind doch eher niedrig. Trockene Sattelkammer ist Pflicht. Wer will schon seinen teuren Sattel schimmeln sehen.
Ich kenne hier keinen Stall wo das Selbstversorgen so abläuft wie bei euch. Das ist hart. Bei dem Pferdebetrieb gleich nebenan zahlst du 350€ fix. Dann musst du zuzahlen für Misten und seperater Weidegang. Auf die Weide hol und bring Service kostet 0,50 € je Weidetag, Decken und Gamschen rauf und runter kostet extra. Fütter geht immer nur über den Stallmeister du kannst aber sei Futter dort in einer Tonne lagern und die ziehen dir den Hafer ab den sie sparen.
Heu muss immer vom Betrieb genommen werden und Stroh oder Späne auch. Bei misten in eigenregie gibt es eine Mengenzuteilung an Stroh oder Späne. Heu kommt in Netz. Je nachdem was du alles wählst kommst du dann auf 450teuros max. Das Konzept gefällt mir super gut. Dazu ist natürlich die Benutzung der Hallen, Plätze und Longierhallen usw incl.
Trotzdem herrscht auch dort ein Nomadentreiben ohne Ende. Der Betreiber versicherte mir letze Woche noch glaubhaft das er Einsteller jetzt nach 6 Jahren wieder da hat.
Da bin ich froh in meiner Pferderentneridylle das ich mit den übrigen Rahmenbedingungen nur wenig zu tun habe bzgl. Equipment Strassglitzerstirnbändchen und Dressurbandagen passend zu Satteldecke sind da stark unterbewertet.
Würde mich freuen wenn ihr unter die Pferdehalter geht......geschenkter Gaul hätte es bestimmt top bei euch...


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Re: Mut zusprechen

Beitrag von Entensusi » Sa 24. Jan 2015, 17:49

Der Pferdebetrieb klingt wirklich interessant! Ist aber sicher auch ein Riesenaufwand, wenn jeder Einsteller ein anderes "Programm" hat. Wehe, der Pferdepfleger bringt was durcheinander! :smile:

Mir ist heut aufgefallen, dass sich das Bild bei uns am Stall sehr gewandelt hat. Durch die Selbstversorgung sind die Pferdebesitzer/Einsteller viel mehr zum Arbeiten unten, als zum Reiten. Und sehen entsprechend aus, gerade bei dem Schlammwetter zurzeit.. auch die Pferde sehen mehr aus wie Nilpferde, von wegen Glitzerstirnbändchen.. :tanz: und dann kommen die Reitschüler, die sich ja normalerweise etwas "minderwertig" gefühlt haben, picobello sauber, adrett mit dünnen Stiefeln und Reithose, im frisch gewaschenen SUV von Mami angeliefert... :lol: die Schulpferde sind auch adrett, weil sie ja nie raus kommen... :heul:


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