Mein Stress und die Kaninchen...

Moderatoren: Bigfoot63, Da4nG3L

Antworten
Benutzeravatar
Hasilein
Planetarier
Planetarier
Beiträge: 2415
Registriert: Mo 19. Dez 2011, 10:57
Land: Deutschland
Wohnort: NRW
Hat sich bedankt: 453 Mal
Danksagung erhalten: 323 Mal
Geschlecht:
Kontaktdaten:

Mein Stress und die Kaninchen...

Beitrag von Hasilein » Mo 22. Dez 2014, 12:17

Etwa ein Tag, nachdem Mopli nicht mehr bei uns war, hatte ich eine große Erkenntnis. Es ist nicht so, daß mir dies nicht bewußt war, aber es kam wie der Heilige Geist plötzlich über mich. Mir war klar, daß die Kaninchen die ganzen 3 Jahre von mir gestreßt sein mußten. Und sie haben meine Angst gespürt. Angst, daß ich zuwenig Futter besorgen könnte, daß sie überhaupt zu wenig fressen...Die Umzüge und noch paar andere Dinge...Ich fühlte mich ständig überfordert.

Ich fing dann nach Moplis Tod an, mich ruhiger und intensiver um die einzelnen Kaninchen zu kümmern. Aber noch unbewußt. Dann kamen paar Situationen, die mir zeigten, daß sich etwas geändert hatte. Dexy putzte zum ersten Mal mein Gesicht, seine Schwester erfreut sich plötzlich an Kuscheleien auf meinem Arm und knuspert dabei...Die ganze Hasentruppe ist total entspannt. :smile:

Sie klopften auch hin und wieder, wenn ich reinkam. Jetzt kann ich sie ständig kraulen, und ich hab das Gefühl, die warten da schon drauf...

Ich bin davon überzeugt, daß ihr Immunsystem darunter sehr gelitten haben muß. Ich hoffe, daß sich vielleicht auf Dauer ihr Gesundheitszustand etwas verbessert. Besser drauf sind sie seit paar Tagen auf jeden Fall.
Für mich ist das jetzt ein Neustart mit den 4 Kaninchen. Es fühlt sich schon gut an... :smile:



Benutzeravatar
Saubergschweinchen
Globaler Moderator
Globaler Moderator
Beiträge: 2050
Registriert: Di 4. Feb 2014, 13:50
Land: Deutschland
Wohnort: nahe Dresden
Hat sich bedankt: 299 Mal
Danksagung erhalten: 549 Mal
Geschlecht:
Kontaktdaten:

Re: Mein Stress und die Kaninchen...

Beitrag von Saubergschweinchen » Mo 22. Dez 2014, 12:54

Davon kann ich auch ein Lied singen. Ich bin irgendwann schon hochangespannt in den Stall gegangen, bekam Alpträume wenn ich nicht min. 100 verschiedene Medikamente gegen alles mögliche griffbereit hatte. Habe jedes einzelne Tier tgl. von allen Seiten beäugt, sofort alle möglichen Diagnostiken angeleiert wenn nur eines schief guckte. Es war ein Alptraum für alle Beteiligten.

Nun habe ich keine Angst mehr vor Krankheiten, bin um einiges entspannter und weis weniger ist mehr. Mir das einzugestehen und damit auch alles was ich in meiner Ausbilung gelernt hatte hinten über zu werfen war nicht leicht. Es war ein langer Weg voller Zweifel.

Nun macht mir nur noch der Winter Sorgen weil ich da auch nicht genug Futter zusammenbekomme. Aber auch das ist leichter seit ich mich nicht mehr an die Mengenangaben diverser Futterlisten halten muss ;).

Ich wünsch dir einen entspannten Neustart ins neue Jahr, auch wenn der Auslöser kein schöner wahr. Ich denke sowas haben viele von uns schon erlebt.


Bild

Benutzeravatar
Wuffine
Planetarier
Planetarier
Beiträge: 50
Registriert: Mi 26. Nov 2014, 08:52
Land: Deutschland
Wohnort: Kufstein
Danksagung erhalten: 3 Mal
Geschlecht:
Kontaktdaten:

Re: Mein Stress und die Kaninchen...

Beitrag von Wuffine » Mo 22. Dez 2014, 13:23

Ich bin mir zu 100% sicher, dass Tiere auf jeden Fall spüren, wenn es einem nicht gut geht oder eben wenn man gestresst ist.. Das kann sich dann bestimmt auch weiter auf die Tiere auswirken.. Schön, wenn du es jetzt geschafft hast, deine Kaninchen "nicht mehr zu belasten" - ich wünsche euch auf jeden Fall ein ganz entspanntest 2015 :-)



Benutzeravatar
Hasilein
Planetarier
Planetarier
Beiträge: 2415
Registriert: Mo 19. Dez 2011, 10:57
Land: Deutschland
Wohnort: NRW
Hat sich bedankt: 453 Mal
Danksagung erhalten: 323 Mal
Geschlecht:
Kontaktdaten:

Re: Mein Stress und die Kaninchen...

Beitrag von Hasilein » Mo 22. Dez 2014, 13:28

Ja Saubergschweinchen, ich kann mir sehr gut vorstellen, daß es für dich ein schwerer Weg mit vielen Zweifeln war...
Aber ich glaube auch, weniger ist oft mehr. Naja, Futter hätte ich schon gern mehr. :roll:

Ich versuche, nicht mehr alles so perfekt machen zu wollen, was ja eh nie geschieht - sondern eher das Gegenteil, ein Chaos, und ein überfordertes :saphira: Hasilein.

Durch die ständige Angst, in der Vegetationszeit nicht genug artenreiche Wiese anzuschleppen zu können, hab ich bestimmt weniger gesammelt, als wenn ich ausgeglichener gewesen wäre. Die ganze Kraft geht dann ständig durch die Angst verloren. Ich hatte da auch schon Alpträume ohne Ende...
Das will ich nicht mehr.
Es gibt immer noch viel, was ich nicht verstehe, z.B. daß so wenig aus dem Garten gefressen wird...Aber ich kanns halt nicht ändern. Vielleicht wird das nächste Jahr besser, wer weiß...

Wenn wir jetzt entspannter mit unseren Tieren und vor Allem, mit uns selbst besser umgehen, dann können andere, nicht so optimale Dinge bestimmt besser weggesteckt werden.

Auch dir Saubergschweinchen wünsche ich weiterhin keine Ängste mehr und bleibe entspannt. :yo:

Ja, der Anlaß für meine Erkenntnis war nicht schön, aber so kann ich den Vieren jetzt ein entspannteres Leben bieten. Hoffe ich doch... :smile:



Benutzeravatar
Miss Marple
Globaler Moderator
Globaler Moderator
Beiträge: 10855
Registriert: Di 1. Dez 2009, 16:05
Land: Deutschland
Wohnort: Berlin Britz
Hat sich bedankt: 1578 Mal
Danksagung erhalten: 839 Mal
Geschlecht:
Kontaktdaten:

Re: Mein Stress und die Kaninchen...

Beitrag von Miss Marple » Mo 22. Dez 2014, 14:20

Ich denke auch, dass man als Halter mit den Jahren einen gewissen Instinkt entwickelt, für das was machbar und gut ist. Faustregel für mich, bei allem was ich mache ist, es muss mir gut tun. Also so richtig gut tun, nicht nur für den Moment oder diese Woche oder ausschließlich mir.
Manchmal sehe ich ein Zipperlein, und die beste Entscheidung ist dann, das Tier in Ruhe zu lassen und mit nem leckeren Tee in die Badewanne zu gehen.
So ein bisschen lasse ich mich da inzwischen auch von Voltaire lenken: "Das Geheimnis der Medizin besteht darin, den Patienten abzulenken, während die Nattur sich selber hilft."


"Der Clown ist die wichtigste Mahlzeit des Tages."

geklaut


"Ich schimpfe nie über Regen. Ich mochte ihn ja auch, als er noch das Meer war."

Benutzeravatar
Heike
Globaler Moderator
Globaler Moderator
Beiträge: 6099
Registriert: Fr 18. Mai 2012, 19:49
Land: Deutschland
Wohnort: 41569 Rommerskirchen
Hat sich bedankt: 1550 Mal
Danksagung erhalten: 1231 Mal
Geschlecht:
Kontaktdaten:

Re: Mein Stress und die Kaninchen...

Beitrag von Heike » Mo 22. Dez 2014, 14:26

Mir erging es mit meiner Marie ähnlich wie dir. Seitdem ich weiß, dass ich gegen den Nierentumor nichts mehr "machen" kann, bin ich ruhiger und gelassener mit ihr. Es gibt mir eine große Ruhe, dass ich die Süße nicht mehr zum TA schleppen muss. Sie darf fressen, was sie mag, und wenn es ihr schlechter geht, dann darf sie auch ihr Leben hier im Gehege beenden.
Das fühlt sich für mich sehr gut an.



Benutzeravatar
Wuffine
Planetarier
Planetarier
Beiträge: 50
Registriert: Mi 26. Nov 2014, 08:52
Land: Deutschland
Wohnort: Kufstein
Danksagung erhalten: 3 Mal
Geschlecht:
Kontaktdaten:

Re: Mein Stress und die Kaninchen...

Beitrag von Wuffine » Di 23. Dez 2014, 10:28

Miss Marple hat geschrieben: So ein bisschen lasse ich mich da inzwischen auch von Voltaire lenken: "Das Geheimnis der Medizin besteht darin, den Patienten abzulenken, während die Natur sich selber hilft."
Dieser Spruch ist mir unlängst auch untergekommen - ich hab ihn mir gleich auf ein PostIt geschrieben und in meinen Kalender gelegt.. Quasi als Wegweiser bzw. als Erinnerung, dass man nicht alles beeinflussen kann und aus vielen Situationen dann nur das beste machen kann um sie zu verändern :-)



Antworten

Zurück zu „Kaninchen Verhalten“