VG und Beißerei bei Paar - Hilfe

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VG und Beißerei bei Paar - Hilfe

Beitrag von Bigfoot63 » Mi 16. Okt 2013, 07:52

Wir haben am Freitag unseren Mumpitz mit McFly einer in etwa gleichalten kastrierten Häsin vergesellschaftet. Alles okay, bis gestern nachmittag lang anhaltende Kämpfe mit üblen Bißverletzungen im Bauch und Halsbereich begonnen haben. Wir mussten die beiden Kampfnasen trennen, nach einer Weile, es ging nicht mehr.
Wir hatten in der vorherigen VG mit dem Rammlerauch schon ein Problem, dachten aber das läge an unserer ollen "Zicke".
Sowohl mein Mann, als auch ich sind hier nicht sicher, was ausgelöst hat. Allerdings würde ich diesen Weg nicht mehr gehen wollen. Die Häsin kam auch schon öfter aus Vermittlung zurück, der Mumpitz hatte im Tierheim keine Chance, weil ihn niemand gesehen hat.
Was mach ich nun.

Ich füge mal den Thread aus der vorherigen VG hier ein. [url=http://www.tierpla.net/kaninchenvorstellung-geschichten-und-fotos/ein-neuer-mitbewohner-t15656.html]ein-neuer-mitbewohner-t15656.html[/url]

Was tun ? Die Häsin ist überaus aktiv, super menschenbezogen und völlig unerschrocken, die läuft überall rum, während Mumpitz sein Gehege, am liebsten seine Hütten nicht verlässt. Ihn sehen wir nur selten, während sie völlig ohne Schutz immer und überall rumliegt. Sie hat vor nichts Angst, er vor allem.

Woran kann der plötzliche Stress den die beiden miteinander haben, denn liegen. Sie kamen vorher gut klar, sie lagen in kleinem Abstand nebeneinander usw.
Mir völlig unverständlich was das nun ist - irgendwie steht derzeit kein guter Stern über uns :nein: :autsch:
Noch so ein Ding und ich gebe die Kaninchenhaltung zugunsten von Steiff Tieren auf.
Off Topic
Ich hab den Link anklickbar gemacht. LG Venga


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Re: VG und Beißerei bei Paar - Hilfe

Beitrag von Mrs Rabbit » Mi 16. Okt 2013, 12:06

Schwierig woran es liegen könnte.
Habt ihr mitbekommen wer den Streit angefangen hat?
Vielleicht nervt ihn ihre unerschrockene und aktive Art?
Ich vermute, er brauch noch etwas mehr Zeit um sich an die neue Situation und Dame zu gewöhnen. :grübel:

Als mein Bounty damals seinen Kumpel Rabbit verloren hatte, hatten wir direkt ein junges Weibchen geholt, da ihm eindeutig der Partner gefehlt hatte. Er war gegen jeden aggressiv, er hatte jeden angegriffen der ihm über'n Weg lief. (Hunde, Katzen, Mich)
Anfangs war kurze Jagerrei sonst nichts und in der Nacht hatte sie plötzlich laut geschriehen. :shock: , Bounty hatte sie mehrmals in die Nase gebissen. Wir hatten sie 2 Wochen getrennt, sie konnten sich nicht sehen, jedoch konnten sie sich riechen und hören. Wir haben 2x täglich die Seiten gewechselt, Hope lief im Zimmer rum und Bounty war im Gehege. Dann lief Bounty wieder im Zimmer rum und sie war im Gehege. So haben wir es 2 Wochen lang gemacht. Dann hatten wir einen komplett neutralen Raum (20m²) fertig gemacht. Wir haben sie Zeitgleich raus gelassen. Bounty wurde in der rechten unteren Ecke raus gelassen und Hope kam oben links raus. Sie hatten zuerst keine Zeit sich zu jagen, da alles andere viel interessanter war. Dann ging später die Jagerrei los. Bounty lief wie angestochen hinter der Kleinen her, sie war deutlich flinker und wendiger. Es gab keine Beißerreien mehr, sie futterten in großen Abstanden und Bounty hatte sie immer mal gejagd.
Die VG hat auf neutralen Raum gut 2 Monate gedauert bis sie nebeneinander gesessen und gefressen hatten. Dann kamen sie in ihr eigentliches Gehege zurück, welches ich vorher gründlich gereinigt und desinfiziert hatte. Es gab erneut kurzes gejage und dann waren sie unzertrennlich. :hm:


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Re: VG und Beißerei bei Paar - Hilfe

Beitrag von Murx Pickwick » Mi 16. Okt 2013, 13:45

Die Häsin benimmt sich, als sei sie nie kastriert worden!

Du hast du mit hoher Wahrscheinlichkeit das Problem, daß sie ein Fortpflanzungsrevier aufgebaut hat und nun alles, was ihr zu keinen Nachwuchs verhilft, gnadenlos verjagt - ein Rammler, der kastriert ist, riecht schon so, als sei er nicht in der Lage, ihr Junge zu verpassen.
Eventuell wäre hier ein potenter Rammler der Ausweg ... potente Rammler treiben und berammeln Häsinnen, auch kastrierte Häsinnen. Das müßte sie beruhigen, denn ein solches Verhalten führt ja nach Kaninchenlogik zum erhofften Nachwuchs.
(Sie ist wirklich 100%ig kastriert? Nicht, daß dieser Rat dann doch zu vielen, kleinen, schnuckeligen und wuschligen Kaninchen führt ... )

Bei Kaninchen hat die Ruhe nix mit dem Alter zu tun, sondern mit der Genetik und dem Gesundheitszustand. Kaninchen bleiben bis ins hohe Alter fit, ranghohe wildlebende Kaninchen halten meist ihr Revier, bis sie von alleine aus den Latschen kippen - und das kann durchaus mit 10 Jahren oder älter sein, wenn es für sie gut läuft!
Sie bekommen auch noch im hohen Alter genauso viele Jungen, wie sie bei gleichen Bedingungen als junge Kaninchen mit zwei bis drei Jahren bekommen ...



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Re: VG und Beißerei bei Paar - Hilfe

Beitrag von Bigfoot63 » Mi 16. Okt 2013, 20:49

Die Kastra ist knapp 3 Wochen her.
Vielleicht fährt sie sich noch was runter.
Mehr als diese Hoffnung bleibt mir nicht....


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Re: VG und Beißerei bei Paar - Hilfe

Beitrag von lapin » Mi 16. Okt 2013, 20:51

Laut TÄ dauert es bis zu 2 Monate bis das mit den Hormonen Geschichte ist,...könnte also Murx These/Erfahrungen bestätigen .. :)
Dann hoffen wir mal, dass es dann wieder friedlich wird :daum:


Lg lapin"Das Leben ist 10% was dir passiert und 90%, wie du darauf reagierst."

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Re: VG und Beißerei bei Paar - Hilfe

Beitrag von Bigfoot63 » Do 17. Okt 2013, 07:53

Muaaa, ich hatte so gehofft das mal etwas klappt, aber nun habe ich die beiden Streitparteien nebeneinander im getrennten Gehege sitzen, völlig unpraktisch.

Ich fahre raus und vergesellschafte die merkwürdigsten Kombis und das klappt und hier bei uns wird das immer so ein riesen Ding....oder ich such mir immer so merkwürdige Viechers aus. :autsch: :sauer:

Hoffe aber auch, das ich es nochmal so hinbekomme, das sie sich zumindest am Gitter ignorieren bzw. an der Plexiglasscheibe und sie die Hormone runterfährt.
Ich werde sie dann in einigen Monaten neutral in der Wohnküche oder im Waschkeller ( grosse Fenster ) vergesellschaften.

Nun habe ich vom Tierarzt erfahren das er nur die Eierstöcke entfernt habe ( Tier gehörte mir zu diesem Zeitpunkt noch nicht mir). Die Gebärmutter wurde nicht entfernt. Macht das einen Unterschied ? Er sagt er entfernt ungerne die Gebärmutter da es ein sehr grosser Eingriff sei. Ich kenne das bisher nur, das sowohl Eierstöcke als auch Gebärmutter entfernt wurde.
Gibt es da irgendwas zu in der Literatur oder/und kennt sich jemand damit aus und kann mir das erklären.


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Re: VG und Beißerei bei Paar - Hilfe

Beitrag von Balino » Do 17. Okt 2013, 09:17

Laut "neuesten" Erkenntnissen sei es besser nur die Eierstöcke zu entfernen.
In meinem ganzen Bundesland wollte kein TA beides rausmachen. Es hieß immer nur, dass die Gebärmutter nur mit raus kommt wenn sie Veränderungen zeigt.
Aaber für die Hormone macht das keinen Unterschied, da sind nämlich die Eierstöcke für verantwortlich.

Und lapin hat Recht. Nach 3 Wochen darfst du noch nicht allzu viel erwarten.
Angeblich kann es bis zu 6 Monaten dauern.


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Re: VG und Beißerei bei Paar - Hilfe

Beitrag von Bigfoot63 » Do 17. Okt 2013, 09:39

Im Hinblick auf die Kastra ist das also völlig in Ordnung und die frühere Vorgehensweisen der Tierärzte also arg überholt ?
Da sind die Tierärzte hier im Kölner Raum wohl auch ganz unterschiedlicher Meinung.
Ich war nur sehr überrascht wie fit die McFly nach der OP war. Sie wurde mittags operiert und hat sich abends schon wieder einen ganzen Teller Grünfutter reingeschaufelt.
Den Tag nach der OP haben wir das Schmerzmittel nicht mehr gegeben, da sie schon anfing über Tisch und Bänke zu gehen, sozusagen. Der Tierarzt empfahl darauf hin, das Schmerzmittel abzusetzen, da er der Ansicht ist, ein wenig Schmerz hindere die Häsin an diesem Verhalten, das sei von Natur aus so vorgesehen und auch gut so..zum Eigenschutz....

Ich ziehe mal das positive Resüme, es ist noch nicht ganz hoffnungslos....

Bleibt nur die Tatsache, daß die beiden renitenten Pelzgesichter so dicht beisammen hocken. Ich werde nun alle paar Tage mal die Gehege tauschen und hoffe das beste.
Eine bessere Lösung kann ich nicht bieten, so sehr ich überlege, mir fällt nichts vernünftiges ein.


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Re: VG und Beißerei bei Paar - Hilfe

Beitrag von Ringelsöckchen » Do 17. Okt 2013, 10:29

Vom hormonellen Standpunkt aus ist es völlig in Ordnung, wenn nur die Eierstöcke raus kommen. Als persönliche Vorliebe wäre es mir bei meinen eigenen Häsinnen nicht genug, eben WEIL wir bereits Veränderungen in der Gebärmutter hatten bei einem Tier, die nur durch einen absoluten Zufall gefunden wurden und die vermutlich binnen der nächsten Woche zum Tod geführt hätten (innerliches Verbluten - im Prinzip wäre das Tierchen einfach tot umgekippt). Demnach würde ICH immer drauf bestehen, Eierstöcke UND Gebärmutter rauszunehmen, wenn das Tier sowieso schon unter dem Messer liegt. Das ist aber eine persönliche Vorliebe / Erfahrung und nicht allgemein zu sehen.

Generell ist nach 3 Wochen hormonell aber noch nicht so wirklich viel runtergefahren. Bei uns brauchte es in allen Fällen mindestens 2 Monate, bei der letzten Kastra glaub ich sogar länger, bis ich Änderungen am Verhalten bemerkte. Davor waren die Weibchen immer wie "unkastriert".

Meine waren übrigens beide nach ihren Kastras total fit. Sie haben überhaupt kein Schmerzmittel bekommen, sofort wieder gefressen und sich sogar geputzt (hatten einen lustigen "Body" an, den haben sie einfach mitgeputzt *g*). Sie waren ein bisschen träger als sonst, aber machten nicht den Anschein, sich schwach oder krnak zu fühlen. Direkt an Tag 2 waren sie wie immer, fit, sprangen auf Höhen und hinunter, tobten mit ihren Partnern und fraßen wie immer.

OT: Wildkaninchen werden übrigens selten älter als 1 Jahr. Die Sterblichkeit im ersten Lebensjahr bei Wildkaninchen liegt um die 90%. Woanders habe ich von 75% Sterblickeit gelesen, der Kaninchen unterliegen, noch ehe sie sich ein Revier gesucht haben. Demnach gibt es wenig wildlebende Kaninchen, die wirklich alt werden...



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Re: VG und Beißerei bei Paar - Hilfe

Beitrag von Murx Pickwick » Do 17. Okt 2013, 13:17

Bei Blacky wurden nur die Eierstöcke rausgenommen, mir erschien es logisch, daß es besser sei, nur die Eierstöcke zu entfernen ... das Problem war jedoch, daß Blacky sich trotzdem wie eine Häsin verhalten hatte, sie hatte sich decken lassen, hatte Wurfhöhlen gebaut, Nistmaterial eingebracht - und litt furchtbar darunter, daß sie keine eigenen Jungen bekam! Teilweise hat sie versucht, die Wurfhöhlen der anderen Häsinnen zu okkupieren, was zu heftigen Prügeleien auf der Weide führte.

Auch so war es alles andere wie toll, Blacky fühlte sich wie Häsin, aber wurde von den anderen Häsinnen nicht wirklich als Häsin anerkannt, sie roch anders ... deshalb hatte sie nie den ihr zustehenden Rang auf der Weide einnehmen können ... wenn sie mal wieder in ihre Schranken verwiesen wurde, zeigte sie sich zeitweise sehr depressiv, das kenne ich so von den anderen Häsinnen überhaupt nicht, selbst wenn sie in die Randposition gedrängt werden, nutzen diese Häsinnen die Randposition, um sich zu erholen und im nächsten Frühjahr gehts wieder rund - daß sie inaktiver geworden wären oder depressiv erschienen, kenne ich nur von Blacky.

Es ist auch nicht richtig, daß die zur Fortpflanzung notwendigen Hormone nicht mehr hergestellt werden, die Gebärmutter ist ebenso in der Lage, Fortpflanzungshormone herzustellen, auch wenn sie das in Anwesenheit von Eierstöcken nur wenig tut - sind die Eierstöcke raus und die Bedingungen günstig, kann die Gebärmutter fast vollständig die Produktion von Fortpflanzungshormonen übernehmen!
Das gilt insbesondere für Kaninchen ...

Ich werde aus den Erfahrungen heraus immer drauf bestehen, daß bei Kaninchen, wenn es nötig ist, ne Total-OP gemacht wird.

Noch eine Überlegung ...
Die Fortpflanzung der Kaninchen wird sehr stark gesteuert von äußeren Reizen, neben einem abwechslungsreichen, wasserreichen Futter und genügend Platz zählt dazu unter anderem auch das Sehen von potentiellen Fortpflanzungspartnern. Bei Häsinnen reicht oft schon aus, daß sie andere Kaninchen sehen und sie produzieren die für die Fortpflanzung wichtigen Hormone ... sobald das Treiben vom Rammler dazukommt, samt den Reiz des Schnauze auf Rücken legens, erfolgt der Eisprung prompt, auch wenn die Häsin eigentlich nicht in der Hitzezeit ist, vor allem dann, wenn sie vorher andere Kaninchen beobachten konnte.

Heißt also für diesen Fall, solange sie ihren Zukünftigen sieht, kann sie gar nicht von den Hormonen runterkommen, da die Gebärmutter unter dem Reiz der Anwesenheit von Kaninchen weiterhin Fortpflanzungshormone produziert, das Einzige, was wegfällt, ist einzig der Eisprung bei Treiben und Berührung des Rückens!
Wenn Häsinnen schon sehr jung die Eierstöcke rausgenommen werden, sieht das sicherlich anders aus, die wissen ja noch gar nicht so recht, wozu sie da sind, da werden dann sicherlich tatsächlich keine Fortpflanzungshormone mehr von der Gebärmutter nachproduziert - aber bei einer Althäsin läuft das wie geschmiert, der Körper weiß einfach, welchen Hormontiter zur Fortpflanzung gebraucht wird - und ein hoher Fortpflanzungshormontiter bei hohem Rang bedeutet nunmal, Erkämpfen und Reinhalten von einem genügend großen Fortpflanzungsrevier!
Da kann sich also nix bei bessern!
OT: Wildkaninchen werden übrigens selten älter als 1 Jahr. Die Sterblichkeit im ersten Lebensjahr bei Wildkaninchen liegt um die 90%. Woanders habe ich von 75% Sterblickeit gelesen, der Kaninchen unterliegen, noch ehe sie sich ein Revier gesucht haben. Demnach gibt es wenig wildlebende Kaninchen, die wirklich alt werden...
Das kommt sehr stark darauf an, wie stark ein Kaninchengebiet besetzt ist und welche Güte es hat ... bei Neubesiedlung eines sehr guten Kaninchenreviers stirbt so gut wie kein einziges Jungkaninchen, nur so können Kaninchen so schnell neue Gebiete erobern, wie sie es tun.
Wenn jedoch ein Kaninchengebiet überbesetzt ist, sterben fast alle Jungtiere im Frühjahr ... also noch bevor sie Junge bekommen können. Weiterhin schwächen Infektionskrankheiten, wie Impfung vorgebeugt werden">Myxomatose und RHD die Population. Gerade RHD kann dabei zum fast vollständigen Zusammenbrechen der Kaninchenpopulation führen, so daß in einem Kaninchengebiet mit ehemals über 1000 Tieren nur noch zehn oder zwanzig überbleiben ... diese jedoch bekommen im nächsten Jahr ihre Nachkommenschaft unabhängig vom Rang fast vollständig hoch, da stirbt dann so gut wie kein Kaninchen.

Es geht aber noch weiter ...
Man hat im Kaninchengebiet immer unterschiedliche als Fortpflanzungsrevier geeignete Ecken, die heiß umkämpft werden. Ranghohe Häsinnen krallen sich diese Reviere, oft über Jahre dasselbe Revier, die Häsinnen, die sie in ihrem Fortfplanzungsrevier dulden, sind meist junge Häsinnen zwischen dem 1. und 3. Lebensjahr ... kommt dann mal ein schlechteres Jahr, wird die ranghöchste Häsin nur noch eine Häsin neben sich im Revier dulden, die anderen Häsinnen, die sonst in ihrem Revier ihre Jungen bekommen durften, fristen nun ihr Leben als Randkaninchen - und werden fast immer aufgrund der erbitterten Kämpfe, die sie im Frühjahr führen, und dem damit erfolgendem Kräfteverlust, gefressen!
Die ranghohen Häsinnen dagegen leben fast immer mind. fünf Jahre, bevor Impfung vorgebeugt werden">Myxomatose, RHD oder andere Krankheiten oder einfach nur Pech ihnen das Leben nehmen. Während die wenigsten rangniedrigen Kaninchen überhaupt nur das vierte Lebensjahr erreichen und das eher die Ausnahme ist, liegt das Durchschnittsalter der ranghohen Häsinnen, abhängig von der Umgebung und der vorherrschenden Genetik der Population, zwischen vier und sieben Jahren!

Da es jedoch nur wenige wirklich ranghohe Häsinnen gibt, die in der Lage sind, über Jahre Fortpflanzungsreviere zu führen, kommt die hohe Sterblichkeit der Gesamtpopulation von wildlebenden Kaninchen zustande.

Ein weiterer Faktor ist einfach die Umgebung selbst, hoher Feinddruck, fehlende Artenvielfalt der Weiden, dauernasser Boden etc sorgen dafür, daß generell die Überlebenschance bei Kaninchen extrem sinkt - das kann sogar dazu führen, daß in guten Kaninchengebieten, die stark landwirtschaftlich genutzt werden, über Jahre die Kaninchenpopulation vollständig zusammenbricht und teilweise sogar erlischt!
Einfach, weil hier selbst die ranghohen Häsinnen keine Chance mehr haben, länger wie zwei, drei Jahre lang zu überleben ...



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