Animal Hoarding in der Reptilien Welt

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Animal Hoarding in der Reptilien Welt

Beitrag von lapin » So 9. Mai 2010, 11:03

Jetzt muss ich doch mal fragen, was mir schon lange so im Kopf rumschwirrt.

Nachdem dieses Thema "Reptilien-Haltung" nun für uns auch aktuell wird, sieht man natürlich häufiger, die vollgestellte Garage oder den vorgestellten Keller, mit allerhand Terras in denen Schlangen, Echsen und Spinnen ihr zu Hause finden!
Es gibt auch die kreativere Variante als komplette Wand in der Stube, alles schick...aber ab wann zählt es auch hier als Messis?

Jeder bekommt große Augen, ab 10 Hunden :hm:, 40 Meerschweinchen, 10 Hamstern (alle in einzelnen Aquas) und 50 Vögeln...
hier wird schon über Überforderung nachgedacht und animal hoarding wird in Betracht gezogen.

Dieses Wort habe ich noch NIE in Zusammenhang von Reptilien Haltung gehört, dennoch empfinde ich einige schon für grenzwertig...
10h Arbeit nur fürs füttern, Feuchtigkeit hinein sprühen, Futtertiere (die auch in Massen gehalten werden müssen) pflegen und und und...

Die Stromkosten sollte man auch nicht ausser Acht lassen, wo ich mich natürlich frage, ist bei dieser Massenhaltung überhaupt eine ausreichende UV Versorgung, Helligkeit und Wärme für jedes einzelne Tier möglich??

Fragen über Fragen :pfeif:!
Wie denkt ihr darüber?

Mal ne ganz spezielle Frage an die Reptilienhalter unter uns, wieviele Reptilien leben bei euch und wie bekommt ihr alles unter den Hut?


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Re: Animal Hoarding in der Reptilien Welt

Beitrag von Doro » So 9. Mai 2010, 11:57

Meld :D

Also bei uns leben derzeit 2 Jemenchamäleons und 2 Phelsuma robertmertensi.

Jedes Terrarium ist ausgestattet mit einer Lucky Reptile Lampe (ich weiß gerade im Moment nicht welche genau, muss ich meinen Mann nachher fragen, Frauen und Technik eben :schäm: ), einem Thermo Socket Reflektor plus Starter und einer Osram Vita-Lux die allerdings zu bestimmten Zeiten manuell eingeschaltet wird. Selbst bei diesen 3 Terrarien sind die Stromkosten schon nicht zu unterschätzen.

Ob es Terrarien Messis gibt kann ich dir nicht sagen, ich kenn es nur von Züchtern her, diese dunklen Räume mit dem Neonlicht, kleine Terrarien gestapelt ohne Ende. Egal was mit den Jungtieren passiert, Hauptsache sie haben die richtige Farbe dass sie schnell verkauft werden und gutes Geld einbringen. Wichtiger ist da wohl die Tatsache dass das Tier futterfest ist, ist es das nicht lässt es sich schlechter verkaufen. Die Krankheiten, die ohne Licht auftreten, treten eh erst dann auf wenn die Tiere schon verkauft und beim neuen, teils sehr schlecht beratenen, Besitzer sind. Ich glaube da kann es schon eher vorkommen dass jemand mit weniger Reptilien deutlich überfordert ist wie jemand der der zwar viele Reptilien hat, sie dafür aber liebt.



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Re: Animal Hoarding in der Reptilien Welt

Beitrag von Ziesel » So 9. Mai 2010, 12:07

mmhh..die meisten Reptilien würde ich nicht mit Katze, Hund & Co vergleichen was hoarden anbetrifft

Stellen wir uns vor, du hast 10 Wolfshunde und ich halte 10 Königsnattern.
Ich guck täglich am Terra vorbei, sprühe und fülle das Badebecken eventuell auf. Habe ich echte Pflanzen gieße ich die bei Bedarf gleich mit. Gefüttert wird bei mir alle 12-14 Tage (adulte Tiere) und entsprechend muss ich beim tägl. Terra-Rundgang 2-3x im Monat noch´n Häufchen entsorgen.
Mein "Arbeitsaufwand" beläuft sich also auf ca. 15min täglich (Licht & Wärme regelt´ne Zeitschaltuhr) und ca. alle 2 Wochen beim Füttern inkl. Schlangen-TÜV benötige ich bei 10 Schlangen vielleicht noch mal 3 Stunden weil ich ja nicht das Terra aufmach und Futter rein sondern meist separat in Boxen fütter. Also könnt man diese Zeit auch drastisch verkürzen...(Chams,Bartis oder Spinnen fängt man beispielsweise auch nicht raus zum füttern).
Komplettwechsel des Bodengrundes macht man 1-2 pro Jahr und gelegentlich putzt man die Terrascheiben (fällt bei Holz-bzw.OSB-Terras auch weg)

Rechneste jetzt dagegen wie viel Zeit du täglich mit 10 Hunden brauchst ( Gassirunden, füttern, bespaßen, erziehen, Fellpflege/Hygienemaßnahmen ect) haste schon ´n Vollzeitjob.
Wenn du jetzt die laufenden Kosten gegenüberstellst:
Schlangen:
10x1,50€ für´ne Maus=15,-€, bei 2x im Monat füttern also 30,-€ pro Monat+Strom, (TA-Kosten sind Ausnahmen)
Hunde:
10x1,-€ täglich=10,-€, macht im Monat auch 30,-€ plus Knochen/Frischfleisch/Leckerlie und dann kommen noch Steuern, Ta-Kosten (Kastra, Chipen, Impfen ect)

PS: das könnt man jetzt so fortsetzen.. 10 Spinnen vs 10 Kaninchen usw



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Re: Animal Hoarding in der Reptilien Welt

Beitrag von lapin » So 9. Mai 2010, 12:24

Das hieße ja ganz klar, Reptilien sind in dem Fall "Haltung" die unkompliziertere Tierart?

Ich hab mich vor einiger Zeit noch in einem Reptilien Forum angemeldet und muss bei den ganzen Tipps die man da bekommt sagen, dass man schon aaarg viel beachten muss.
Insbesondere beim Licht/Wärme...und ich kann mir beim besten nicht vorstellen das man einen genauen Tagesablauf hauptsächlich mit einer Zeitschaltuhr regeln kann...
Also gehen wir zb davon aus:
Wir haben einen UV Strahler
2 HQI Röhren für die Helligkeit
und einen Spot um die Wärme zu regeln

Morgens geht die Sonne auf, es ist noch nicht sonderlich warm und hell, das heißt eine HQI geht an und der UV Strahler (hier verändert sich über den Tag nicht sonderlich viel), Mittags wird es heller und Wärmer, 2. HQI geht an und Spot!
Abends wird alles wieder weniger und kühler?
Ich denke, wer es wirklich so ernst nehmen möchte, wird es manuell tätigen müssen oder?

Das wäre also ein Aufwand den ich sehe und den so ziemlich alle Reptilien benötigen...

Nun wird noch empfohlen, bei einer gewissen Anzahl von Reptilien, selber Futtertiere zu züchten....es kommen also Mäuse und Ratten hinzu. Wie oft sie werfen und wieviele sie werfen, kann man kaum an einer Hand abzählen und es wäre ein weiterer Aufwand, da kommt hinzu das man auf Krankheiten achtet und ebenso darauf das es keine Inzuchten gibt!

Badeschalen müssen sicherlich regelmäßig kontrolliert werden?
Dann gibt es genug Reptilien, die sich wohl nicht mit 2-3x im Monat füttern zufrieden geben?!

:hm:


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Re: Animal Hoarding in der Reptilien Welt

Beitrag von Ziesel » So 9. Mai 2010, 12:36

Unkomplizierter würde ich nicht sagen, nur der Zeitaufwand ist bei Beobachtungstieren ein anderer und rein vom Wissen her muss man sich bei jeder Tierart über Haltung, Ernährung und besondere Bedürfnisse informieren, doch erfordert das bei Repti-Haltung etwas mehr "Hintergrundwissen". Ich mein bei Wau, Mietz, Meeri & Co macht sich niemand ´n Kopf über Bodengrund, Temp (Jahreszeiten inkl. Winterruhe, Tag/Nacht..) Luftfeuchte usw

PS:Was du mit der Beleuchtung ansprichst lässt sich doch einfach über verschiedene Zeitschaltuhren regeln und niemand muss sein Futter selbst züchten - gibt ja vieles als günstigeres TK, worauf einige Schlangenhalter zurückgreifen weil günstiger und kein arbeitsaufwand



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Re: Animal Hoarding in der Reptilien Welt

Beitrag von lapin » So 9. Mai 2010, 12:42

Ab wann wäre es denn jetzt mal ganz speziell für dich Ziesel persönlich grenzwertig...an Anzahl von Reptilien?


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Re: Animal Hoarding in der Reptilien Welt

Beitrag von Doro » So 9. Mai 2010, 12:46

Ich sprech jetzt mal speziell von unseren Phelsumen.

Meine Tochter zieht sich bei Merlin und Mimm jeden Tag die Klimadaten aus dem Internet um Licht, Wärme und Feuchtigkeit darauf abzustimmen. Eine Zeitlang hat sie dies nicht getan sondern mit Zeitschaltuhren geregelt. Fakt war dass wir bei beiden ganz gravierende Häutungsprobleme hatten. Seit dem wir wieder versuchen das Klima ein wenig anzupassen (ich weiß, eigentlich unmöglich, aber wir versuchen es) klappt es auch wieder einwandfrei mit der Häutung.

Das jetzt nur mal so speziell zu den Phelsumen.

Alles in allem ist der Zeitaufwand bei unseren Chamäleons sehr gering, für mich persönlich jedenfalls.



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Re: Animal Hoarding in der Reptilien Welt

Beitrag von Ziesel » So 9. Mai 2010, 13:04

@ Doro: Das Drum-Rum wie LF, Tag/Nacht ect würde ich auch von der Herkunft der Tiere abhängig machen und nicht pauschal empfohlene Daten übernehmen. Für mich gibts´n Unterschied ob ich die erste "DNZ" von Wildfängen halte, eine FZ bzw WF hab oder die 12. Generation eines Züchters pflege

@Lapin: Es gibt keine Zahl weils von den Arten abhängt und vom Engagement sowie den individuellen Möglichkeiten des Halters. Solange alle Tiere (egal ob Repti´s oder andere) anständig gehalten werden und ihre Bedürfnissen erfüllt werden ist es für mich kein Hoarding. Das fängt für mich an, wenn bei Futter, Licht, Wärme, Ta usw "gespart" wird oder man zeitlich nicht in der Lage ist Hygiene, Pflege usw zu gewährleisten und geht mit der Vermehrungs-Verantwortung weiter.



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Re: Animal Hoarding in der Reptilien Welt

Beitrag von Doro » So 9. Mai 2010, 13:11

Ich muss dir voll und ganz recht geben.

Ich/wir haben ja auch sehr viele Tiere. Manch einer ist mit einem Hund oder einem Aquarium schon überfordert, mir macht die Arbeit nichts aus, im Gegenteil, ich mach sie sogar gerne. Sei es das Saubermachen und neu Einrichten oder die Futterzubereitung für alle.

Traurig und schlimm wird es nur wenn jemand sich nicht traut die Überforderung zuzugeben. Dann leiden die Tiere.



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Re: Animal Hoarding in der Reptilien Welt

Beitrag von Ziesel » So 9. Mai 2010, 13:33

mal nebenbei: mir ist´n Halter lieber, der mehr Tiere hat und nach bestem Wissen & Gewissen sich um die Tiere kümmert auch wenns nicht immer optimal ist, als jemand der sich EIN Tier anschafft (meinetwegen´ne Kornnatter) weils gerade mal cool ist und sich nicht informiert, nach´ner Weile das Interesse verliert und das Tier so vor sich hinvegetieren lässt...



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Re: Animal Hoarding in der Reptilien Welt

Beitrag von lapin » So 9. Mai 2010, 13:37

Da hast du Recht Ziesel...

Ich hatte im Kopf mehr den Vergleich, ein Vogelhalter, der die ganze Wohnung einem Wellensittich Schwarm zur Verfügung stellt und dann einer der kein Raum ohne Terra Wände hat!
Das 2. Bild ist komischerweise das normalere Bild, warum auch immer :hm:!

Deswegen wollt ich mal wissen, ab wann es hier Hoarding ist :grübel:!? Oder ob es da so etwas nicht gibt? Weil es eben nichts unnormales ist!


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Re: Animal Hoarding in der Reptilien Welt

Beitrag von steffi » So 9. Mai 2010, 13:44

auch, wenn jetzt ein aufschrei der empörung durch die runde geht...
für mich sind reptilien die eindeutig pflegeleichteren tiere!

für meine frettchen, ziesel, igel und natürlich den hund brauche ich immer jemanden, die reptis kann ich auch mal zwei bis drei tage alleine lassen, ohne mir größere sorgen zu machen. da ich hin und wieder krankheitsbedingt mal weg muß, reicht es da, wenn mein bruder alle zwei tage vorbeikommt und nach dem rechten schaut (ausnahme sind die igelchen, vielleicht auch noch die ziesel, die sehr autonom jetzt sind).


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Re: Animal Hoarding in der Reptilien Welt

Beitrag von Ziesel » So 9. Mai 2010, 13:49

lapin hat geschrieben:Ich hatte im Kopf mehr den Vergleich, ein Vogelhalter, der die ganze Wohnung einem Wellensittich Schwarm zur Verfügung stellt und dann einer der kein Raum ohne Terra Wände hat!
Das 2. Bild ist komischerweise das normalere Bild, warum auch immer :hm:!
na das ist einfach: der Vogelhalter-Hoarder (hab den Bericht gesehen) kommt beim Putzen der Wohnung und dem Nachwuchs nicht hinterher. Dem ist es einfach entglitten. Er lebt quasi genau wie seine Vögel im Dreck. So´ne von oben gleichmäßig vogelvollgekackte oder durch zwölfzig katzenverunreinigte Wohnung ist eben schockiger als eine Wand mit Terras, wo bei mangelnder Hygiene der menschl. Lebensraum höchstens durch Geruch beeinträchtigt wird. Da fragt sich niemand:Wo und wie lebt der Halter

@Steffi: können wir pflegeleichter durch weniger zeitaufwendig ersetzen



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Re: Animal Hoarding in der Reptilien Welt

Beitrag von steffi » So 9. Mai 2010, 13:53

aber klar doch.... :tanz:


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Re: Animal Hoarding in der Reptilien Welt

Beitrag von lapin » So 9. Mai 2010, 14:03

Aber das Interesse des Tierschutzes liegt ja darin, dass Tier zu schützen...
wer sagt, dass diese Vögel schlechter lebten, als die Tiere hinter Glas die evtl nur etwas müffeln?
Dennoch, wird der Vogelhalter als Messi entlarvt und der Terrarienhalter ist halt eben einfach nur nen Ferkel?

Genauso ist das doch auch mit Aquas...vollgestopft mit Fischen, die überhaupt nicht zusammenpassen, völlig überladen und Algen ernähren sich an den Glaswänden...
aber keiner macht was...
iwie ist das noch so ne "nebensächliche" Tierhaltung...
dennoch eine Haltung mit deren VIELE überfordert sind...aber es wird als normal gesehen... Ich verstehs nicht :D!


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Re: Animal Hoarding in der Reptilien Welt

Beitrag von Ziesel » So 9. Mai 2010, 14:38

Sagt ja niemand, dass die Vögel schlechter leben nur der Blickwinkel ist anders. Viele sehen eben wie der Halter zwischen den Vögeln lebt und empfinden das als "schrecklichen menschenunwürdigen hygienemangelnden Zustand" weil für die eben Vögel in Käfige gehören was ja bei der Terrarienwand mit "ordentlich eingesperrten" Tieren gegeben wäre.

Was Aquas betrifft haste recht aber das würde das Reptilienhoarding-Thema sprengen



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Re: Animal Hoarding in der Reptilien Welt

Beitrag von Doro » So 9. Mai 2010, 15:22

Man muss bei dem Vogelhalter aber auch mal einen Aspekt sehen (ich hab den Bericht auch gesehen) und zwar den ob die Tiere freiwillig in so einem Schmutz leben würden. Gerade weil die Hygiene eben nicht gegeben war brachte er die, die er eigentlich schützen wollte, in Gefahr.



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Re: Animal Hoarding in der Reptilien Welt

Beitrag von lapin » So 9. Mai 2010, 16:17

Wer sagt mir, dass es bei diesen Massen an Reptilien nicht ähnlich ist? Nur scherrt man sich iwie weniger darum...so ging es zumindest immer mir, bis ich mich mehr mit dem Thema befasste!


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Re: Animal Hoarding in der Reptilien Welt

Beitrag von Ziesel » So 9. Mai 2010, 17:28

mh nö Doro..weder die Vögel werden gefragt noch die Reptilien ob sie so leben wollen..Hygieneprobs zieht es wohl bei allen Tierarten nach sich wenn man sich nicht drum kümmert.
Nur ist´s größtenteils bei der Haltung von Reptilien nicht so zeitintensiv alle gut zu versorgen und damit kommt´s zwar dazu, dass jemand viele Tiere hat aber nicht so schnell überfordert ist.
Das Hauptproblem bei der Massen-Reptilienhaltung entsteht wohl eher wenn die Jahresendabrechnung kommt (bei den Terra-Tieren die aufgrund der benötigten Wärme und der Beleuchtung einen hohen Strom-bzw Heizkostenverbauch haben)



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Re: Animal Hoarding in der Reptilien Welt

Beitrag von Doro » So 9. Mai 2010, 17:58

Kann es nicht auch sein dass es nicht auf den ersten Blick bei Reptilien ersichtlich ist weil sie langsam sterben bzw. nicht so schnell Anzeichen für Krankheiten oder auch Geruch gibt?

Ich persönlich denke es spielt auch eine große Rolle ob man Reptilien mag oder nicht. Gerade bei Schlangen wird es wahrscheinlich oft verdrängt. Rattenhalter (bitte nicht angesprochen fühlen falls hier welche dabei sind) haben oft eine sehr, sehr komische Einstellung zu Schlangen, ernähren sich diese doch von ihren "Lieblingen".



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Re: Animal Hoarding in der Reptilien Welt

Beitrag von steffi » So 9. Mai 2010, 18:12

auja, von der jahresendabrechung strom kann ich auch ein lied singen :heul: mußte 130 euro nachzahlen und hab einen abschlag von 92 euro im monat. das sind fast 20 mehr als meine 4 köpfige nachbarsfamilie :sauer:

@doro: ja, das ist ein riesenproblem: wenn man bei reptis erst mal sieht, daß es ihnen schlecht geht, ist es in den meisten fällen schon zu spät....hatte letztes jahr eine schildi, eine junge maurische, die nach dem winterschlaf nicht richtig in die pötte kam. alle zwei tage tierarzt mit spritzen und flüssigkeitszugabe, und trotzdem hat sie es nicht geschafft... :heul:


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Re: Animal Hoarding in der Reptilien Welt

Beitrag von saloiv » So 9. Mai 2010, 22:44

Es gibt ja diese schönen Stichpunkte zum Thema Animal Hoarding. Nach denen könnte man sich sicherlich auch bei den Reptilien richten.
Wenn die folgenden drei Kriterien erfüllt sind, handelt sich um einen beginnenden Fall von Tierhorten.
- Es werden mehr als die durchschnittliche Anzahl Tiere gehalten (Anlehnung an durchschnittliche
Tierhaltung in Deutschland: bis ca. 3 Hunde, ca. 3-4 Katzen, ca. 5 Nager, etc.)
- Es leben für das vorhandene Platzangebot zu viele Tiere in den Räumlichkeiten bzw. auf dem Gelände
(Minimalanforderungen nach TSchG, Einschätzung des Veterinärs)
- Die Person zeigt trotz überdurchschnittlich hoher Tierzahl und zu geringem Raumangebot keine Einsicht,
dass der Tierbestand reduziert werden muss

Je mehr der folgenden Kriterien erfüllt sind, desto fortgeschrittener ist der Fall von Tierhorten.

1. Tierbestand
1.1 Unterbringung

- Der hygienische Zustand der Wohnung/des Geländes ist bedenklich (Kot/Urin auf dem Boden, mit Fäkalien
deutlich verschmutzte Katzenklos, Käfige oder Zwinger, überweidete verschlammte Weideflächen)
1.2 Fütterung
- Die Tiere sind unterernährt, fehlernährt, es ist kein oder nur verschmutztes Trinkwasser bereitgestellt
1.3 Pflege
- Die Tiere sind krank und werden trotz bestehender gesundheitlicher Beschwerden nicht nachweislich
tiermedizinisch versorgt, erforderliche Nachversorgung durch den Tierhalter unterbleiben
- Die Tiere sind nicht geimpft
- Der Pflegezustand der Tiere ist bedenklich (verkotetes und/oder verfilztes Fell, Ohrenentzündungen,
Zahnstein, Ungezieferbefall, fehlende Huf- und Klauenpflege)
- Es findet innerhalb der Spezies trotz fehlender Kastration ohne aktives Verfolgen von Zucht keine
Geschlechtertrennung statt – die Tiere vermehren sich unkontrolliert
- Es werden tote Tiere zwischen den lebenden Tieren aufgefunden

2. Tierhalter
2.1 Sozialkontakte und Finanzen

- Die Person hat kaum noch Sozialkontakte
- Die Person ist aufgrund der Lage (Verschmutzung, Anzahl der Tiere) in ihrem Befinden und sozialen
Verpflichtungen stark behindert (Miete, Selbstversorgung, Geldmangel)
- Die Person kann die finanziellen Belastungen einer solchen Anzahl von Tieren trotz idealen Wirtschaftens
nicht aus ihren eigenen Einnahmen bestreiten
2.2 Verhalten
- Die Person versteckt vor anderen die Gesamtzahl der Tiere, verheimlicht Umstände und verweigert
Außenstehenden den Zutritt zum Areal und den Kontakt zu den Tieren
- Die Person weigert sich trotz offensichtlicher und zahlreicher Begründungen des Veterinärs davor, dass
Tiere weitervermittelt werden
- Die Person sammelt aktiv weitere Tiere (oft aus dem Bereich Tierschutz, Schlachthof- Abkauf etc.)
- Die Person hat keinen individueller Bezug mehr zu den Tieren
- Die Person hat sich bereits zuvor rechtlichen Schritten durch Umzug mit den Tieren entzogen
2.3 Problembewusstsein
- Die Person zeigt trotz offensichtlich schlechten Zustandes der Tiere kein Einsehen für das Vorliegen eines
Problems
- Die Person zeigt sich trotz offensichtlich untragbaren hygienischen Zustands der Wohnung/des Geländes,
keine Einsicht für das Vorliegen eines Problems
- Die Person weigert sich ohne eine offensichtliche Begründung Tiere zu kastrieren lassen, obwohl es zu
einer unkontrollierten Vermehrung kommt
- Die Person verweigert trotz schwer kranker und leidender Tiere die Euthanasie durch den Tierarzt
Quelle: https://www.tierschutzbund.de/fileadmin/mediendatenbank_free/Hintergrundinformationen/Heimtiere/Checkliste_fuer_das_Vorliegen_AH.pdf" onclick="window.open(this.href);return false;

Die ersten drei Punkte sind bedeutend um festzustellen ob es sich um einen Animal Hoarder handelt. Da bei Reptilien die Mindestmaße äußerst gering angegeben werden, fällt dieser Punkt in den meisten Fällen weg. Die durchschnittliche Anzahl wird bei Reptilien äußerst dehnbar gehandelt weil der Arbeitsaufwand geringer ist wei bei den meisten anderen Tieren. Daher kommt es wohl nie zu einem Verdacht auf Animal Hoarding, die Reptilienhaltung ist einfach etwas anders als die anderen Tierhaltungen.

Allerdings könnte man gleiches auch für Hamster geltend machen. Hamster haben relativ geringe Mindestmaße (in besser informierten Kreisen werden die Mindestmaße auf Höhe 40 x Länge 100 x Breite 50 cm angegeben, Veterinäre akzeptieren auch kleinere Gehegegrößen). Hamster benötigen einen recht geringen Arbeitsaufwand (seltenes Misten, pflegeleicht, praktische Fütterung). Da reicht es leicht einmal am Tag das Futter nachzufüllen (Verterinäre verlangen auch kein Frischfutter), Futterreste zu entfernen und alle 2 Monate sauber zu machen. Wenn ich das beispielweise mit meinen Kaninchen aufwiege, könnte ich 50 Hamster halten, rein vom täglichen Aufwand.
Man sollte aber auch beachten, dass man jedes Tier im Auge haben muss. Mehr als 40 Tiere (egal welcher Art) kann man nicht ausreichend unter Beobachtung haben um rechtzeitig zu reagieren. Außer es sind mehr als zwei Personen, die sich sehr in der Tierhaltung engagieren. Daher würde ich prinzipiell alles über 40 Tieren (egal welcher Art ob Kaninchen, Vögel oder Reptilien) als Grenzfall zum Animal Hoarding sehen. Das Entscheidende ist dann noch der Pflegezustand der Tiere.


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dass Du arbeitest als würdest Du kein Geld brauchen.
dass Du liebst, als hätte Dich noch nie jemand verletzt.
dass Du tanzt, als würde keiner hinschauen.
dass Du singst, als würde keiner zuhören.
dass Du lebst, als wäre das Paradies auf Erden.

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Re: Animal Hoarding in der Reptilien Welt

Beitrag von Ziesel » So 9. Mai 2010, 23:06

Mir fällt auf, dass diese Stichpunkte nicht für Reptilien/Fische ausgelegt sind. Kommts da zu selten vor?

Auf 40 Tiere kommt man schon sehr schnell wenn zB eine Gruppe von 1,2 Kornnattern oder Bartagamen Nachwuchs "produziert". Auch bei einigen Chams sind 40 Eier keine Ausnahme ...



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Re: Animal Hoarding in der Reptilien Welt

Beitrag von lapin » So 9. Mai 2010, 23:08

Genau Ziesel, dass ist eben auch das was mir auffiel...im Terra (Aqua) Bereich sind hohe Anzahlen von Tieren einfach normal und iwie ist das in meinen Augen nicht korrekt ggü den Tieren (Reptilien)!


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Re: Animal Hoarding in der Reptilien Welt

Beitrag von Ziesel » So 9. Mai 2010, 23:45

Reptilien sind teils echt vermehrungsfreudig. Das ist so´n Grund warum ich mich auf keine Zahl festlege.

Sonst schreit ihr immer alle wenn ich kommentiere, dass man Schlangen, Wasserschildkröten, Jemanchams, Bartis einzeln halten kann/soll aber jetzt ist jeder der so´n Tier nicht einzeln hält ein potentieller Hoarder ?



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Re: Animal Hoarding in der Reptilien Welt

Beitrag von lapin » Mo 10. Mai 2010, 09:47

Also solltest du es so verstanden haben, dann hast du es missverstanden :D...deswegen brachte ich (saloiv dann auch), ja das Beispiel mit den Hamstern, die in Einzelhaltung leben und jeder eine eigene Unterkunft benötigen.
Ab einer bestimmten Anzahl schüttelt man den Kopf und fragt sich, ob derjenige nicht schon langsam Hamster sammelt, bzw einfach kein Ende kennt...
so würde man aber NIEMALS bei einem Reptilien Halter denken, der seine ganze Stube komplett vollgestellt hat mit Terrarien!
Im Gegenteil, hier bestaunt und bewundert man es, (es kann ja wirklich überwältigend aussehen) aber ist es richtig? Kann jedem einzelnen Tier die Aufmerksamkeit entgegen gebracht werden, die es benötigt? (Damit meine ich keine Liebe oder Zuneigung)...ähnlich wie bei Hamstern, sind es Beobachtungstiere...


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Re: Animal Hoarding in der Reptilien Welt

Beitrag von Ziesel » Mo 10. Mai 2010, 12:03

Janee, ich versteh nix mist ;)
Eigentlich wollt damit nur folgendes klar machen:
Will ich nicht einzeln halten, sollten 1,2 oder 1,3 gehalten werden. Ist meine Haltung einigermaßen okay, kommts zu Nachwuchs und bringe ichs nicht fertig zB. meine Kornnattereier zu "entsorgen" und ziehe die kleinen Würmchen separat untergebracht auf, habe ich rasch´ne "neue Anbaureihe".
lapin hat geschrieben: Kann jedem einzelnen Tier die Aufmerksamkeit entgegen gebracht werden, die es benötigt? (Damit meine ich keine Liebe oder Zuneigung)...ähnlich wie bei Hamstern, sind es Beobachtungstiere...
Das hängt vom Halter ab. Hätte ich 40 Hamster ist auch nicht gesagt, dass ich jedes Tier täglich zu Gesicht bekomme
und da macht sich auch niemand gleich´n Kopf oder weckt jedes Tier beim tägl. Blick in´s Terra oder beim Wasser nachfüllen



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Re: Animal Hoarding in der Reptilien Welt

Beitrag von lapin » Mo 10. Mai 2010, 12:19

Ziesel hat geschrieben:Das hängt vom Halter ab. Hätte ich 40 Hamster ist auch nicht gesagt, dass ich jedes Tier täglich zu Gesicht bekomme
und da macht sich auch niemand gleich´n Kopf oder weckt jedes Tier beim tägl. Blick in´s Terra oder beim Wasser nachfüllen
Aber der Tierschutz wird sich bzw den Halter das Fragen. Und gerade bei Kleinnagern achtet man plötzlich auf soviel, dass du wirklich nicht in der Lage sein kannst, 40 Hamstern gerecht zu werden...
Der Faktor, was weiß ich 50m² Wohnung und 40 Hamster klingt ja auch gleich ganz anders als nen 120m² Haus und 40 Hamstern...das muss man auch mit einbeziehen...
dennoch denk ich (immer noch), dass in der Reptilienwelt das Wissen noch sehr klein ist...und man daher vieles selbstverständlicher nimmt, als bei anderen, häufiger gehaltenen Haustieren.

Und für mich sind 2 Wände voll mit Terrarien, sowie Keller und Garage mit je weiteren Besetzen iwie Animal Hoarding! :hm:!


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Re: Animal Hoarding in der Reptilien Welt

Beitrag von Femme fatale » Mo 14. Jun 2010, 19:18

Huhu!

Ein beliebtes Ziel für Animalhording sind Reptilien nach meiner Meinung aus einem anderem Grund:

Menschen, die an Animal Hording leiden sind meist Frauen, sozial isoliert, sehen sich selbst als Tierschützer und Retter und begreifen ihre Tiere als Ersatzfamilie. Alles Punkt die eher gegen Reptilien als "Opfer" sprechen: Sie sind nicht niedlich und kuschelig wie Säuger und als Familienersatz eignen sie sich kaum. Dazu seltener "zu retten" und weniger bevorzugt von älteren Frauen. Außerdem vermehren sie sich meistens nicht so ohne weiteres oder mangelt es an der Haltungsqualität überleben sie nicht lange, im Gegensatz zu Hunden, katzen, Nagern, Pferden und Co. die doch sehr viel "zäher" sind.

Die Motivation viele Reptilien zu halten ist meiner Meinung nach eher eine Art Sammelfieber und die Faszination am Exotischem. Teilweise werden sie auch hin und her getauscht wie Briefmarken (natürlich gibt es auch viele Positivbeispiele). Dazu ist wie hier erwähnt die Haltung von Reptilien kaum mit der Haltung von Säugern zu vergleichen. Schlangen benötigen zB. nur sehr wenig tägliche Zeit (unter der Woche: 1 Min. täglich für die Kontrolle + Wasser pro Terrarium) im Vergleich zu anständig gehaltenen Nagern (min. 5 Min pro. Käfig). Viel geeigneter ist meiner Meinung nach der Vergleich mit einem Aquarium.

Dem Krankheitsbild Animal Hording entspricht das also wohl eher in Ausnahmefällen. Sicherlich ist der ein oder andere aber auch damit überfordert (obwohl ich noch nie in einem großem Bestand war, der ungepflegt aussah. Weder bei Exoten noch bei Aquarianern. Wenn, dann trifft es eher die Futtertiere). Dafür kenne ich viel mehr Haushalte in denen nur ein oder zwei Katzen/Hund/Meerschweinchen/Kaninchen/...leben in denen die Fürsorge für und die Hygiene um das Tier zu wünschen übrig lässt.

LG
Felis


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Re: Animal Hoarding in der Reptilien Welt

Beitrag von lapin » Mo 14. Jun 2010, 19:34

Liegt es daran, dass Hunde/Katze/Kaninchen/Meerschweinchen etc. momentan so "üblich" bei den Menschen geworden sind, dass die Anforderungen bzw ja sogar eigenen Ansprüche an einer richtigen Haltung einfach einen viel höheren Wert bekommen haben, als zB bei Reptilien, die eigentlich immer noch zu einer sehr gering gehaltenen Haustiergattung gehören?

Ich seh dann einfach gern den Vergleich zum wildlife... :D... hier orientiert man sich bei den Kleintieren IMMER MEHR (noch nicht genug, aber es passiert was), an der Natur...
dass seh ICH jetzt wiederum bei der Reptilienhaltung gar nicht...
* Terra
* kleines Gebiet
* künstlich hergestellte Wärme und UV Strahlen
* Gruppen- oder Einzelhaltung bei Tieren, bei denen entweder das eine oder das andere nicht zutrifft
* Verschiedene Arten in einem Raum (verwirrende Duftstoffe im Raum?)

Das sind nur ein paar Punkte die, wie ich finde, ein leichtes verurteilen bei Massenhaltung von Reptilien schon in Betracht ziehen könnten, dies als Animal Hoarding zu schimpfen :hm:!


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