Immer wieder sehr matschiger Blinddarmkot

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Selbst als sehr erfahrener Kaninchenhalter kann man nicht alles kennen und wissen.

Alles, was hier im Forum speziell zu Krankheiten, Diagnosen, Medikamenten und deren Dosierungen zu finden ist, sind persönliche Erfahrungen, Tipps und Ratschläge.

Diese Tipps und Ratschläge ersetzen keinen Tierarztbesuch.

Es gibt sehr viele ernst zu nehmende Krankheiten, die man durch Eigenbehandlung/Eigentherapie noch verschlimmern kann.

Es ist daher wichtig, jede Medikamentenabgabe und Therapie unbedingt mit dem Arzt zu besprechen und gemeinsam nach der besten Lösung, für das jeweilige Tier zu suchen.

Also zieht bitte immer einen Tierarzt zu Rate. Selbstverständlich könnt Ihr die hier gegebenen Tipps und Ratschläge mit Eurem Tierarzt besprechen.
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Re: Immer wieder sehr matschiger Blinddarmkot

Beitrag von Hasilein » Di 8. Mär 2016, 20:30

Aber Sonnenblumenkerne leicht anfeuchten, und das Pulver drüber müßte doch vielleicht gehen!? Dann müssen die eben in einer bestimmten Zeit aufgefressen werden, sonst werden sie entsorgt...Das kann man doch ausprobieren... :)



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Re: Immer wieder sehr matschiger Blinddarmkot

Beitrag von jessie34 » Di 8. Mär 2016, 22:01

Also mit der Spritze, das krieg ich auf die Schnelle nicht hin, da es egal ist was da drin ist. Wenn die Hasis die Spritze sehen sind sie weg...

Die beiden fressen Grünfutter, etwas Knollengemüse wie Wurzelpetersilie, Karotten, rote Beete usw..., Saaten, Löwenzahnwurzeln, Heu, Stroh, getrocknete Blätter, Blüten, Kräuter, selten ein Stück Apfel oder Birne und das wird auch oft erst nen halben Tag später gefressen. Manchmal gar nicht.

Gekeimte Saaten hab ich schon ein paar Mal angeboten, aber wurden bislang nicht angerührt.

Ich sehe nur zwei Möglichkeiten. Ich könnte z.B. Wurzelpetersilie raspeln und das Pulver drüber streuen. Das würden sie aber wahrscheinlich erst Stunden später fressen und ich hätte überhaupt keine Möglichkeit zu sehen, wer von beiden es dann frisst. Also auch nicht so dolle.

Deshalb werd ich das mit den Saaten versuchen und diese etwas anfeuchten. Das ist eigentlich das einzige wo sie immer herkommen uns sofort davon fressen. Jeder aus seinem Schüsselchen. Wenns funktioniert wäre super!!!! :)



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Re: Immer wieder sehr matschiger Blinddarmkot

Beitrag von jessie34 » Sa 19. Mär 2016, 13:56

Ein Update:
Wir hatten den Matschkot die letzten eineinhalb Wochen so gut wie los. Es waren vielleicht noch 2-3 kleinere Matschehäufchen in ca. 10 Tagen und ich war total erleichtert.
Nachdem gestern bei uns so schönes Wetter war, haben wir unsere beiden zum ersten Mal unter Aufsicht im Garten bei uns laufen lassen.
Es hat ihnen supergut gefallen und Bubble war richtig fit und war die ganze Zeit unterwegs.
Heute früh der Schock. Frisst nichts mehr, Durchfall, verkriecht sich - vorhin war mein Freund beim Tierarzt mit ihm, weil es mir heute selber nicht so gut geht.
Er hat was gegen Schmerzen (weiß leider nicht was und mein Freund hat nicht gefragt) und Colosan bekommen. Er war aber nur leicht aufgebläht.
Tierärztin (die auch als empfohlene Tierärztin bei kaninchenhilfe aufgeführt wird) sagt er hat wahrscheinlich im Garten was falsches gefressen. Außerdem sagt sie jeden Tag Sämereien sind nicht gut für Kaninchen. Auch zu viel Wiese im Frühjahr ist nicht gut für empfindliche Tiere. Am besten sollte er jetzt zwei Tage nur Heu fressen und Wasser bekommen. Außerdem sagt sie es ist ein Gerücht, dass Kaninchen immer wissen was sie fressen dürfen. Widerspricht natürlich alles so ziemlich zu hundert Prozent dem was ich bisher gehört habe. Kennt denn jemand hier im Forum einen guten auf Kaninchen spezialisierten Tierarzt im PLZ-Bereich 90...???

Fakt ist aber, es ist doch ein ziemlicher Zufall. dass es ihm grad nach diesem Tag so schlecht geht und ich frage mich natürlich schon, ob Kaninchen tatsächlich so gut selektieren können?
Wenn Bubble das jetzt übersteht (frisst fast nichts und zittert zudem vor Angst seit dem Tierarztbesuch) soll ich ihn dann wieder im Garten frei laufen lassen???
Im Blumenbeet meiner Mutter wachsen viele Pflanzen, die ich nicht kenne. Sicher auch welche, die als giftig gelten. Außerdem gibt´s Buchs, Thuja, Efeu, Wurmfarn, Osterglocken und aktuell wahnsinnig viele Krokusse. Alles auch hier im Forum als für Kaninchen nicht wahnsinnig giftig beschrieben, aber für empfindliche Kaninchen vielleicht doch? Oder kann es doch am eiweißhaltigen Wiesengrün liegen???

Ich habe leider nicht viel Erfahrung bisher mit all dem.



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Re: Immer wieder sehr matschiger Blinddarmkot

Beitrag von jessie34 » Sa 19. Mär 2016, 17:53

Bubble zittert in Abständen immer wieder unkontrolliert (erst seit dem Tierarztbesuch). Fressen haben wir ihn auch nichts sehen. Kommt man ihm nur ein bißchen nahe verkriecht er sich sofort!!!!

Mein Freund hat gesagt, sie haben mit dem Maulspreizer zu dritt an ihm rumgemacht um seine Backenzähne zu kontrollieren. Toll!!! Die waren zwar i.O., aber ich habe totale Angst, dass sie da irgendwas verletzt haben. Auf jeden Fall steht er jetzt seit Stunden unter Schock!!! Und es geht ihm viel schlechter als vor dem Tierarztbesuch!!!!

Ich habe absolut keine Ahnung was ich jetzt machen soll..... :heul:



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Re: Immer wieder sehr matschiger Blinddarmkot

Beitrag von claudia » Sa 19. Mär 2016, 19:47

Als erstes könntest du ihm Wärme zur Verfügung stellen (Wärmflasche, wärmelampe, snugglesafe), so dass er sich aussuchen kann ob er Wärme annimmt oder nicht. Ggf Temperatur messen. Dann würde ich vermutlich nochmal zum Notdienst fahren. Vielleicht braucht er ein Schmerzmittel.


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Re: Immer wieder sehr matschiger Blinddarmkot

Beitrag von claudia » So 20. Mär 2016, 08:28

Wie geht's deinem Süßen denn heute? Ich wünsch euch weiterhin gute Besserung!


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Re: Immer wieder sehr matschiger Blinddarmkot

Beitrag von jessie34 » So 20. Mär 2016, 08:42

Leider nicht gut. Schmerzmittel hatte er ja gestern beim Tierarzt bekommen, aber nach dem Besuch ging es ihm ja noch viel schlechter. Er hat immer Panik wenn er zum Tierarzt gefahren wird und gestern haben sie ihn wohl ziemlich gequält mit dem Maulspreizer. Geröntgt haben sie ihn nicht. Ich weiß also leider nicht wirklich was er hat...Ich glaube nochmal eine Fahrt zum Tierarzt überlebt er aber nicht. Ob ich päppeln (zwangsernähren) soll weiß ich auch nicht.

Getrunken hat er auch nichts, obwohl zwei Näpfe im Gehege stehen, aber als ich grad bei ihm war und ihm den Napf direkt vor die Nase gehalten habe und unter seinem Korb gestellt hab wo er sitzt hat er sich drauf gestürzt und gar nicht mehr aufgehört zu trinken. Ich weiß nicht ob das ein gutes Zeichen ist. Ich hab irgendwie kein gutes Gefühl.



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Re: Immer wieder sehr matschiger Blinddarmkot

Beitrag von wiesenundmöhren » So 20. Mär 2016, 09:00

Hast du eine große Kotuntersuchung machen lassen? Nicht nur die Kleine?
Fakt ist, dass die Darmflora ziemlich hinüber ist.
Ich hatte das anfangs auch. Hab ein Tier, das bis heute aufhört in Abständen zu fressen.
Der kleine Kerl hat so ziemlich alles, was ein Kaninchen haben kann. Blasengrieß, e.c, lange Zähne.
Weil alle ratlos waren hat er immer Antibiotika bekommen und hatte daraufhin Durchfall.

Wir haben dann Kot von einem Partnertier hingegeben und Fibreprelex sowie Lactulose und seitdem ist es super. Okay, das hilft dir jetzt nicht viel weiter.

Ich kann nicht sagen was ich machen würde. Die Situation ist schwierig. Ich habe gute Erfahrungen mit Kräutertees gemacht und Sab Simplex und Colosan. Gibt es irgendeinen Tierarzt in der Nähe zu dem du nicht weit fährst? Wie lange fhrst du gerade?



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Re: Immer wieder sehr matschiger Blinddarmkot

Beitrag von jessie34 » So 20. Mär 2016, 09:10

Große Kotprobe haben wir machen lassen, als er nur die Matsche hatte. Bis gestern früh war das nie akut lebensgefährlich. Weiß nicht ob das jetzt was mit seinem ursprünglichen Problem zu tun hat. War doch jetzt sehr sehr plötzlich alles!!!
Colosan hat er gestern auch bekommen. Um jetzt zu fühlen wie sich sein Bauch anfühlt müsste ich ihn wieder einfangen - er hat momentan Panik ohne Ende!!!! Fast bereue ich es schon, dass wir gestern bei diesem Tierarzt waren! In unserer Nähe ist kein Tierarzt der Sonntag zu erreichen wäre. Nur Tierkliniken haben bei uns Sonntag geöffnet. Da dauert die Fahrt mind. 30 Min. Ich glaub schon allein das einfangen und hinfahren gibt ihm jetzt den Rest.
Hab ihm jetzt mal Karottenbrei hingestellt - vielleicht will er den...und dann werd ich ihm jetzt mal noch nen Kräutertee kochen....



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Re: Immer wieder sehr matschiger Blinddarmkot

Beitrag von wiesenundmöhren » So 20. Mär 2016, 09:30

Das Zittern klingt nach Untertemperatur. Dein Tier muss dringend in fachkundige Hände sprich Tierarzt. Er bräuchte Infusionen oder wenigstens Tee bzw. Wasser
Ich will dir hier keine Entscheidung abnehmen was du machst. Das ist wählen zwischen Pest und Cholera.
Ich kann dir nur sagen was ich machen würde. Wenn er noch nicht daliegt und zuckt wäre ich beim Notdienst.



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Re: Immer wieder sehr matschiger Blinddarmkot

Beitrag von Saubergschweinchen » So 20. Mär 2016, 10:21

Ich würde einen ta kommen lassen ... für mich klingt das ganz nach schock.
Einen transport halte ich auch für kritisch vor allem wenn ihm dann auch nicht kompetent geholfen wird.

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Re: Immer wieder sehr matschiger Blinddarmkot

Beitrag von wiesenundmöhren » So 20. Mär 2016, 10:43

oder so. Aber hin fahren wäre wenn du keinen Tierarzt auftreibst, der kommen kann besser als gar nichts zu unternehmen.



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Re: Immer wieder sehr matschiger Blinddarmkot

Beitrag von jessie34 » So 20. Mär 2016, 11:47

Ich war grad bei ihm. Er ist mit Momo auf ihren Balkon gehüpft, ich hab ihn heute auch noch nicht zittern sehen. Er mag aber nichts essen und jetzt auch nichts trinken. (hat er aber heute morgen getan). ich hab grad die wenigen Böbbel angeschaut. Er saß vorhin zweimal in der Toilette. Ich denke, dass die paar unförmigen Dinger von ihm waren. Und es waren wieder Würmer drin.

Was soll ich jetzt tun? Wahrscheinlich sind dann diese Mistviecher wieder der Grund allen Übels. Der Tierarzt wird mit Panacur behandeln wollen - viele hier sind ja dagegen und ich bin ja auch der Meinung, dass das auch sehr viel schadet. Aber hab ich in seinem Zustand eine andere Wahl??? Er hat bis gestern täglich Oregano und Majoran und Kürbiskerne bekommen und auch immer gefressen. Aber er kommt offensichtlich nicht dagegen an.

Also doch Panacur oder??? Hätte ich auch noch vom letzten Mal daheim. Das kann ich doch noch nehmen oder??? Ist aber schon ca. 2 Monate im Plastikbehälter abgefüllt.



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Re: Immer wieder sehr matschiger Blinddarmkot

Beitrag von Fredpe » So 20. Mär 2016, 12:40

Ich weiß nicht, ob in dem aktuellen Zustand Panacur gegeben werden sollte. Wenn er jetzt immerhin munterer ist, deute ich das als gutes Zeichen. Mit so einem panischen Tier würde ich auch nicht unbedingt losfahren wollen. Wir hatten hier auch zwei Tiere, bei denen das unmöglich war. Das ist echt eine schwierige Situation.
Vielleicht erholt er sich von dem Schock ganz allmählich und fängt später an zu mümmeln. Einfach alles anbieten, was gut schmeckt.

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Re: Immer wieder sehr matschiger Blinddarmkot

Beitrag von jessie34 » So 20. Mär 2016, 12:48

Ich habe meine Tierärztin grade telefonisch erreicht. Leider ist sie nicht in der Nähe der Praxis und unterwegs. Sie meinte, ob ich Novalgin da habe. Hab ich aber leider nicht. Kriegt man das in der Apotheke? Ist das nicht ein Schmerzmittel für Menschen und dann in Tablettenform? Kennt das jemand?

Ansonsten meint sie auf jeden Fall päppeln. Ich hab RodiCare instant da. Das soll ich mit Colosan in der Spritze mischen und evtl. noch mit Fenchel-Anis-Kümmel-Tee flüssig machen.

Soll ich oder kann ich doch noch warten??? Er hat alles drin was ich da hab - kommt zwar mit dem Köpfchen an, aber mag nix haben. Er hoppelt ab uns zu ein paar Meter und hat vorhin Männchen gemacht als eine Katze vorbei lief.

Wie kann ich dann behandeln wenn nicht mit Panacur, da pflanzlich anscheinend ja nix hilft? Thymian haben sie auch im Dauerangebot. Genauso wie Schwarzkümmel. Ingwer und Schnittlauch auch - wird aber nie gefressen.



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Re: Immer wieder sehr matschiger Blinddarmkot

Beitrag von Murx Pickwick » So 20. Mär 2016, 13:02

Klingt danach, als hätten die Würmer im Winter fröhliche Einständ gefeiert - und wo der Kleine endlich in den Garten durfte, hatte er genau das gemacht, was jedes Kaninchen im Frühjahr tut: Frühjahrskur.
Das hat nun dazu geführt, daß die Würmer mit einem mal abstarben oder am Absterben sind ... und das ist gar nicht gut, da die Gifte im eh schon marodierten Darm unter Umständen über die Darmwände aufgenommen werden und nicht ausgeschissen werden.

Wichtig ist nun, das genügend Heilerdebröckchen und medizinische Kohle da ist - und möglichst wenig Streß!
Der verschlimmert gerade bei Kaninchen alles noch ...
Efeu wäre nun eine gute Option - und Kürbiskerne des Gartenkürbis (Cucurbita pepo; Stichwort: steierscher Ölkürbis). Da sind alle Gartenkürbisse geeignet, also Zucchini, Spaghettikürbis, Ölkürbis etc - im Handel sind manchmal allerdings auch Kerne vom Riesenkürbis (Cucurbita maximus) und Moschuskürbis (Cucurbita moschata). Diese Kerne haben keine wurmtreibende Wirkung! Leider steht das auf der Packung nicht immer drauf.

Weiterhin ist Bio in diesem Fall deutlich besser - weniger Pestizidrückstände, mehr Wirkstoff.

Dafür kannst du alles, was man beim Gartenkürbis/Zucchini wegschneidet, probieren - schmeckt es bitter, ausspucken und den Kaninchen zum Futtern geben - die vertragen das nämlich im Gegensatz zu uns Menschen wunderbar, die Würmer dagegen nicht ...

Es wäre auch wichtig, die Würmer bestimmen zu lassen - beispielsweise wirken die Kerne vom Gartenkürbis auf Spulwürmer so gut wie gar nicht.

Zum Efeu ... für Kaninchen sind Efeustücke mit drei bis vier Blättern pro Kanin noch im absolut ungefährlichen Bereich, selbst das am schwersten geschädigte Kaninchen wird davon nicht krank. Aber es ist auf jeden Fall eine Menge, die gut im Darm wirkt - und dem Kaninchen hilft, all das loszuwerden, was es im Darm nicht haben will.
Man sollte immer die Kaninchen wählen lassen, wieviel sie brauchen ... gerade bei Efeu.

Der Majoran ist vor allem frisch extrem wichtig, um den Darm in Schwung zu halten - er enthält unter anderem Thymol, allerdings nicht in den heftigen Mengen, wie der Thymian. Im Kaninchendarm sitzen Rezeptoren, an die dieses Thymol andockt - und wenn es das tut, wird die Darmperistaltik angekurbelt und die Würmer samt unerwünschtem Begleitpersonal und Giften schneller nach draußen befördert.
Es ist verdammt teuer, Kaninchen mit Küchenkräutern zufriedenzustellen, wenn sie diese brauchen - aber in deinem Fall lohnt sich die Ausgabe, soviel zur Verfügung zu stellen, wie die Kaninchen davon fressen. Dabei brauchst du nicht mal zwingend auf Bio zu achten - auch konventionell wirkt frischer Majoran sehr gut.

In den vertrockneten Eichenblättern und auch in vertrockneten Blättern einiger anderer Baumarten sind Huminsäuren enthalten, deine Kaninchen kennen also schon Huminsäuren und haben sie vermutlich mit diesen getrockneten Blättern die ganze Zeit schon angewendet.
Du kannst zusätzlich die Huminsäuren in Wasser gelöst in einem Extranapf anbieten ... es wird nach meiner Erfahrung getrunken. Das Ganze läßt sich manchmal ein wenig forcieren, indem man den Napf erstmalig den Kaninchen zum Probieren vor die Nase hält ... der Geruch ist nämlich auch für Kaninchen recht gewöhnungsbedürftig, vertrocknete Blätter riechen nicht so stark und pervers für Kaninchennasen.

Mit Panacur würd ich erst loslegen, wenn formlose Matsche oder Durchfall auftritt - dann schaffen es einfach die Kaninchen nicht mehr von allein und es muß nachgeholfen werden. Während einer Panacur-Behandlung darf keine medizinische Kohle und keine Heilerde angeboten werden - das Kaninchen frißt davon sonst und das Panacur kann nicht wirken, sondern wird normal wie ein Gift ausgeschieden ... das bringt gar nix!
In Wasser gelöste Huminsäuren dagegen sollten theoretisch nicht stören.

Auf keinen Fall päppeln!
Es handelt sich um eine Darmgeschichte - da wissen Kaninchen besser, wie TÄ, wieviel Futter im Darm sinnvoll ist. Wichtig ist jedoch, daß du genügend Leinsaat und Sesam anbietest - am besten, soviel die Kaninchen futtern. Damit können sie den Mineralstoffmangel durch ihre eigene Wurmkur, die sie im Garten veranstaltet haben, besser ausgleichen.

Das Ausscheiden der Würmer kann übrigens bis zu einer Woche dauern ... das wird auch mit Panacur nicht schneller gehen. Du hattest deine Kaninchen erst gestern (oder vorgestern?) in den Garten gelassen ... die sind noch munter dabei, ihre Würmer loszuwerden.
Wichtig ist, daß du mal schaust, möglichst viele Köttel täglich zu entfernen - auch matschigen Blinddarmkot entfernen, so gut es geht. Mach dich dabei nicht verrückt, alles wirst du nicht wegbekommen - aber sei dennoch so gründlich, wie geht - ohne die Kaninchen endgültig in den Wahnsinn zu treiben.

Kotprobe ist sinnvoll, um die Würmer zu bestimmen - das hilft weiter, geeignete wurmtreibende Pflanzen anzubieten.



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Re: Immer wieder sehr matschiger Blinddarmkot

Beitrag von Fredpe » So 20. Mär 2016, 13:06

Novalgin wäre meiner Meinung nach gut. Das ist aber nur mit Rezept möglich. Vielleicht kannst du die Tropfen später von deiner Tierärztin holen, wenn sie wieder da ist?
An natürlichen Sachen gegen die Würmer hast du ja alles da und im Angebot. Mehr fällt mir nicht ein.
Vielleicht hat er doch einfach eine Verletzung im Mund von dem Spreizer gestern? In dem Fall wäre ja ein Schmerzmittel sinnvoll, damit er überhaupt erstmal wieder anfängt zu fressen.

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Re: Immer wieder sehr matschiger Blinddarmkot

Beitrag von jessie34 » So 20. Mär 2016, 13:27

Er ist zwar wieder auf den Balkon hoch gesprungen, aber er zittert jetzt wieder. Die nächste Tierklinik ist ca. 30-35 km von uns weg. Einen Tierarzt, der nach Hause kommt finde ich nicht.

Meine Tierärztin krieg ich heut nicht mehr ran. Ich könnte es höchstens in der Tierklinik versuchen, aber die werden mir vermutlich kein Schmerzmittel geben ohne das Tier gesehen zu haben.

Murx, sie haben all das im Gehege. Auch Heilerdestückchen und Kohle. Bis jetzt haben sie das sowieso nicht angerührt, aber er frisst ja seit gestern GAR NICHTS!!! Ich kann reinlegen was ich will. Es liegen auch ein paar Efeublätter drin. Er mag nix!! Und das zittern bedeutet sicher nichts Gutes!!!

Frischen Majoran, Oregano, Thymian, steirische Kürbiskerne hat er bis vorgestern regelmäßig gefuttert.

Sollte ich Wärme anbieten? Könnte aber nur ne Wärmeflasche rein legen. Was andres hab ich nicht da. Soll ich ihm zumindest Colosan geben? Muss ich ihm halt auch reinzwängen. Freiwillig geht nix.

Normalerweise trinken sie gar nix. Heute morgen hat er das erste Mal seit ca. einem halben Jahr Wasser angerührt. Wahrscheinlich funktioniert das mit den aufgelösten Huminsäuren deshalb nicht.
:hm:

Die Kotprobe werd ich abgeben. Momentan macht er aber ja so gut wie nix. Er frisst ja auch nix und ich hab nur ein paar wenige Böbbel die vermutlich von ihm sind. Durchfallhaufen hab ich gestern morgen einen gefunden und 3-4 Matschhäufchen. Jetzt wie gesagt kommt eigentlich gar nix mehr raus.

Und ich hab eben auch Bedenken, dass sie sein Mäulchen gestern verletzt haben. Das er überhaupt nix anrührt war noch nie da...

Bin grad etwas überfordert mit der Situation!



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Re: Immer wieder sehr matschiger Blinddarmkot

Beitrag von jessie34 » So 20. Mär 2016, 13:36

Noch eine Frage. Momentan rührt er ja auch die Samen nicht an, aber ist es bei Leinsaat nicht so, dass das extrem quillt? Kann das dann nicht leicht zur Verstopfung führen??? Vor allem in der momentanen Situation?



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Re: Immer wieder sehr matschiger Blinddarmkot

Beitrag von Murx Pickwick » So 20. Mär 2016, 14:40

Wärme ist gut und wichtig ... das Zittern dürfte ein Zeichen für die Vergiftung durch die Absterbenden Würmer sein - und da hast du Recht, das ist kein gutes Zeichen!
Eventuell mußt du ihn in die warme Wohnung holen ... wenn er nicht eh schon in der Wohnung ist.
Ansonsten - Wärmeflasche, mit Stoff umwickelte Flasche mit heißer Flüssigkeit, Rotlichtlampe ... was du da hast, er braucht Wärme.

Colosan kannst du geben, ebenso Schwarzkümmelöl (nur eins von Beiden) - das sorgt für ne gute Darmperistaltik, damit der ganze Käse rauskommt. Du hast ja auch Huminsäure da - auch das kannst du ihm zwangsapplizieren, macht in diesem Fall sogar Sinn, weil auch Huminsäuren entgiften.

Versuch herauszubekommen, welcher TA Elektrolyte spritzt ... wenn das Kaninchen gar nix futtert, trocknet es irgendwann aus. Er hat nun ungewöhnlich viel gesoffen, das müßte für heute an Flüssigkeit reichen, vermutlich auch für morgen - wenn er bis dahin gar nix futtert und auch nicht säuft, ist es notwendig, daß ihm Flüssigkeit und Elektrolyte, wenn der TA das für sinnvoll ansieht, auch Glucose gespritzt wird.
Das ist in diesem Fall besser, wie päppeln, da der Darm sich sanieren kann - das kann er nicht, wenn da immer wieder Futter nachkommt.

Leinsaat quillt zwar auf, aber produziert auch eine Menge Schleim. So wird die Darmpassage sogar noch gefördert, weil die aufgequollene Leinsaat alles, was nun nicht weiter kann, gnadenlos weiterschiebt und wo es "klemmt", wird der Schleim zwischen die hängenden Futterbreiteile geschoben, so daß auch das gut aneinander vorbeigeschoben werden kann. Deshalb wurde früher Leinsaat unter anderem auch beim Menschen als Abführmittel bei Verstopfung eingesetzt.
Der Magen eines Kaninchens ist so konstruiert, daß die gespannte Magenwand ein Signal an den Magenpförtner rausgibt, damit dieser rechtzeitig geöffnet wird und der Mageninhalt in den Zwölffingerdarm geschoben wird - also wird auch da nix passieren durch die Leinsaat.

Ich wollte, ich könnte dir jemand vorbeischicken oder so ... daß man mit so einer Situation total überfordert ist, ist verständlich, vor allem, wenn man das allein durchstehen muß. Ich schick dir ganz viel Kraft, das durchzustehen.



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Re: Immer wieder sehr matschiger Blinddarmkot

Beitrag von jessie34 » So 20. Mär 2016, 16:32

Er ist jetzt in der Tierklinik. Er hat nicht mehr aufgehört zu zittern und ist immer mehr in sich zusammengesunken. Hat sich noch nicht mal groß bewegt als ich ihn hochgehoben habe.

Er ist sehr aufgebläht und hat Untertemperatur 36,1. Er bekommt jetzt eine Infusion und Novalgin und Lefax (hab sie auf Colosan angesprochen, aber sie meinte Lefax hilft schneller und besser) und MCP-Tropfen will sie ihm auch gebe. Jetzt hab ich grad schon wieder gelesen, dass viele von MCP-Tropfen abraten. Und zufüttern tun sie auch. Grad bei der Tierärztin wusste ich das aber noch nicht. Irgendwie weiß ich grad gar nix mehr und es bleibt mir ja schlussendlich nichts anderes übrig als der Klinik und der Ärztin jetzt zu vertrauen. Ansonsten wäre mir nur geblieben ihn wieder mitzunehmen...

Mit der Tierklinik waren wir als Momo mit einer Magenüberladung dort war auch sehr zufrieden und sie hat auch hinsichtlich Kaninchen eigentlich gute Bewertungen.

Ich hoffe jetzt einfach nur, dass es gut geht. Hab aber kein gutes Gefühl...

Bubble ist fast in die Tierärztin reingekrabbelt - hat sich richtig bei ihr versteckt. So kenne ich ihn überhaupt nicht. Und er tut mir so unendlich leid... :heul:



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Re: Immer wieder sehr matschiger Blinddarmkot

Beitrag von Fredpe » So 20. Mär 2016, 16:40

Ich denke an Euch und drücke fest die Daumen.

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Re: Immer wieder sehr matschiger Blinddarmkot

Beitrag von jessie34 » So 20. Mär 2016, 17:00

Ich danke euch! :lieb:



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Re: Immer wieder sehr matschiger Blinddarmkot

Beitrag von Murx Pickwick » So 20. Mär 2016, 17:01

Ich drück die Daumen, das alles gut geht ... mehr machen kannst du nun nicht mehr.
Ich wünsch dir viel Kraft.



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Re: Immer wieder sehr matschiger Blinddarmkot

Beitrag von Bigfoot63 » So 20. Mär 2016, 18:19

Drücke auch die Daumen und dir Kraft und Zuversicht


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Re: Immer wieder sehr matschiger Blinddarmkot

Beitrag von jessie34 » Mo 21. Mär 2016, 20:44

Bubble ist noch in der Klinik - er frisst leider nicht selbständig und köttelt nicht. Seine Temperatur hält er aber wieder selbständig und er ist einigermaßen fit, sagten sie mir am Telefon. Er hat ein eigenes Zimmer mit viel Platz in der Klinik. Aber leider halt allein und Bubble kann nicht gut allein sein :heul:
Ich hab ihm heute morgen ein Care-Paket vorbeigebracht. Sämereien, verschiedene getrocknete Blätter, Kräuter und Blüten, Löwenzahnwurzeln, frische Kräuter und ein bisschen Wiese und eine Petersilienwurzel. So überrascht haben die Mädels an der Anmeldung gar nicht geguckt - anscheinend gibt´s noch mehr so "Verrückte" wie mich :)
Außerdem hatte ich die Kotprobe, die ich gestern vergessen hatte, vorbei gebracht. Es wurden massig Wurmeier gefunden. Hab vergessen zu fragen welche - werd ich noch nachholen. Leider haben sie ihm heute Panacur gegeben, obwohl ich gestern mit der Ärztin vereinbart hatte, dies erst mal nicht zu tun. Frage mich halt wie lange Leber, Nieren usw. diese häufigen Medis verkraften. Sein Darm ist ja sowieso total hinüber.
Andererseits hatte er jetzt alles mögliche an natürlichen Wurmmitteln dauerhaft zur Verfügung und es hat nichts geholfen.

Momo hatte bisher nie Symptome wegen Würmern - sollte ich ihn jetzt trotzdem behandeln damit sich Bubble (falls ich ihn wieder mit nach Hause nehmen kann) nicht wieder ansteckt? Wie lange sollte man denn Panacur nun eigentlich geben? Es gibt so viele unterschiedliche Aussagen. Von einmalig bis zu 5-10-5. Was ist nun empfehlenswert?

Ich habe momentan ca. 1000 Fragezeichen im Kopf.

Ich habe ja im Aussengehege einen Bereich von 6qm mit Erde. Das Ganze ist auch überdacht. Vermutlich ist das auch der Grund, dass wir die Würmer nicht los werden?! Allerdings hatte er auch schon im Vorgängergehege 2x Würmer und da waren nur Steinplatten und Rasenteppich und das wurde alles komplett ausgetauscht bzw. gereinigt. Ich werde wohl trotzdem nicht drum rum kommen statt Erde Platten zu legen, oder gibt es noch eine andere, natürlichere Möglichkeit, die besser als Erde sauber zu halten ist? Ich finde Steinplatten eigentlich total gruselig :grübel:

Soll ich die Huminsäure nun geben wenn Bubble wieder da ist - trotz Panacur? Oder besser erst im Anschluss? Und notfalls mit Spritze geben, falls sie es z.B. über die Sämereien gegeben nicht fressen? Hab nur Angst. dass das durch den Stress dann mehr schadet als nützt. Was könnte ich ihm sonst evtl. noch anbieten, was er nicht sowieso schon dauerhaft bekommen hat?

Eine Sache, an die ich eigentlich gar nicht denken mag. Wie macht ihr es, wenn ein Tier beim Tierarzt eingeschläfert wird und sich das Partnertier nicht verabschieden konnte? Ich habe gelesen, dass man das tote Tier noch einmal zum Partnertier legen kann, damit sich dieses verabschieden kann - was haltet ihr davon? Ich weiß gar nicht, ob ich das durchstehen könnte. aber wäre es für das Partnertier hilfreich zu verstehen? :hm: Ich sehe bei Momo jetzt zwar momentan nicht, dass er trauert. Er wirkt vielmehr nervös und will sich nicht anfassen lassen...also eher durcheinander. Evtl. würde danach aber die Trauer kommen...



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Re: Immer wieder sehr matschiger Blinddarmkot

Beitrag von Murx Pickwick » Mo 21. Mär 2016, 21:37

Mit der Gabe von Panacur kannst du dich nur auf das Beurteilungsvermögen der Tierärzte verlassen ... deine Aufgabe wird sein, sobald er zurück kann, seine Darmgesellschaft wieder aufzubauen.
Es wird langsam wieder Frühling, da ist das deutlich einfacher, wie im Winter.

Es gibt manchmal Konstellationen, wo es ein Tier nicht mehr schafft, gegen ein Überwuchern mit was auch immer anzukämpfen. Dann muß man mit Chemie ran, anders wird man das Tier nicht mehr retten können.

Der Grund, weshalb ihr die Würmer nicht loswerdet, liegt im Kaninchen ... und nur, wenn das Gehege zu feucht ist oder aber Kaninchen über fünf Jahre innerhalb des Geheges waren, sollte auch der Boden vom Gehege in Betracht gezogen werden. Du kannst allerdings auf Nummer sicher gehen und den Boden untersuchen lassen.
Da man nur findet, wonach man sucht, solltest du dazu die Bestimmung der Würmer in Bubble abwarten - wenn du weißt, was für Darmwürmer deinem Bubble das Leben so schwer machen, dann kannst du den Bodengrund auf diese Würmer samt ihrer Eier untersuchen lassen - macht in deinem Fall auf jeden Fall Sinn, denn dann weißt du, ob du den Bodengrund tatsächlich besser austauschst oder ob alles noch im Rahmen ist.

Steinplatten sind ein deutlich besserer Nährboden für viele Darmparasitenarten, wie Erde. Steine erwärmen sich gut, sie halten gut Feuchtigkeit (vor allem nährstoffreichen Kaninchenurin!) und beherbergen in ihren Poren eine ganze Menge an Mikroorganismen. Darmparasiten passen da gut rein ...
Eine bessere Methode wäre da eher entweder die Erde auszutauschen (was du nur dann machst, wenn da tatsächlich die fraglichen Würmer zuhauf drin sitzen, meist ist das nämlich gar nicht der Fall) oder aber die Erde aufzuwerten - mit Kompost!
Allerdings darf auf dem Kompost nur pflanzliches Material geschmissen worden sein - wenn da auch Joghurt und ähnliches gelandet ist, ist der Kompost zur Aufwertung von Kaninchenvolieren nicht geeignet.

Vermutlich wäre Apfel oder Apfelpektin besser, wenn er wiederkommt ... einfach, weil die Blinddarmgesellschaft wieder angefüttert und vermehrt werden muß. Huminsäure stört dabei eher. Nach einigen Tagen geht dann wieder Huminsäure - das sollte dann eh nach der Panacurbehandlung sein.
Und dann solltest du es ganz davon abhängig machen, in welchem Zustand Bubble ist ... wenn er sich gut fühlt, kein unnötiger Streß durch Zwangsapplikation von Huminsäure, dann lieber die Huminsäure in Wasser gelöst anbieten und wenn er trinkt ist gut, wenn nicht, dann nicht.

Ob und wie wichtig Abschiednehmen für Kaninchen ist, finde ich, ist eine sehr schwere Frage - und noch schwerer, ob man ein eingeschläfertes Tier zum Abschiednehmen nach Hause nehmen sollte, oder nicht ...
Meine Überlegungen dazu:
Kaninchen zeigen selten ein Verhalten, was auf Trauer schließen läßt - ist natürlich doof für uns, weil keiner sagen kann, ob Kaninchen generell trauern und es nur nicht zeigen, oder ob sie tatsächlich nur selten trauern.
Bei mir waren zwei Kaninchen sehr eng befreundet, Mr. Prißkowitz und Baby ... als Mr. Prißkowitz starb, war zwar Baby mit auf der Weide, aber er schien sich nicht die Bohne für den Toten zu interessieren, er hielt sogar viel Abstand zum Toten. Allerdings sah man ihm an, daß er verunsichert war und irgendwie Halt verloren hatte.
Er hätte sich bei Mr. Prißkowitz verabschieden können und bei ihm Totenwache oder irgendsowas abhalten können - tat er jedoch nicht. Ich vermute, daß die meisten Kaninchen gar nicht Abschied nehmen, so wie Meerschweinchen oder so (gibt aber definitiv Ausnahmen!)

Bei dir kommt nun noch etwas dazu ... wenn ein Tier eingeschläfert wird, ist es voll mit Gift - und das riecht der Partner. Wenn er nun den ehemaligen Partner tatsächlich trotz des giftigen Geruches wiedererkennen sollte, was soll er dann von dir denken, wenn du nen vergifteten toten Partner nach Hause schleppst?
Ich hab das bei Chinchillas erlebt - sie drehen dann einfach durch, weil sie bei einem "Mörder" leben und nicht wissen, wann sie auch umgebracht werden ... zumindest bei Chinchillas kann es zu regelrechter Panik führen, dabei nehmen Chinchillas normalerweise sichtbar Abschied und es ist auch sehr wichtig für sie, Gewißheit zu haben.

Kaninchen reagieren nicht so krass, sie sind mehr praxisbetont - was sie wirklich denken, bleibt uns Menschen verschlossen. Ich neige jedoch dazu, zwar ein Kaninchen, was alleine stirbt, vorsichtshalber zum Abschiednehmen bei den Anderen zu lassen - aber Kaninchen, die eingeschläfert wurden, bring ich erst gar nicht mehr mit nach Hause.



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Re: Immer wieder sehr matschiger Blinddarmkot

Beitrag von jessie34 » Mo 21. Mär 2016, 22:09

Deine Überlegungen zum Thema Abschied nehmen sehe ich genauso. Ich habe gelesen, dass einige ihre Tiere zum Abschied nehmen noch einmal ins Gehege legen, aber ich krieg da irgendwie Gänsehaut wenn ich nur dran denke.

Wie kann ich denn den Erdboden im Gehege untersuchen lassen und wo??
Sie sind erst seit knapp einem Jahr dort und ja auch nur zu zweit. Feucht ist es da nicht besonders, da es ja voll überdacht ist. Regen oder Schnee kommt da nur am Rand hin oder durch meine Gießkanne :)

Apfel kriegt der kleine Mann wenn ich ihn wieder nach Hause holen kann. Momo werde ich nicht mit Panacur behandeln oder? Schadet ihm nur und bringt Bubble wenig?!

Habe noch eine irrsinnige Idee. Bubble frisst ja bis jetzt nicht und köttelt nicht. Das hat er auch nicht getan, als er gesund und daheim und Momo eine Nacht in der TK war. Erst als er seinen Großen wieder hatte, hat er sofort gefressen und geköttelt. Habe deshalb kein gutes Gefühl, dass er das allein schafft. Irgendwie ist er immer ein Baby geblieben. Hier kann ich mich aber nicht genug um ihn kümmern, da ich den ganzen Tag arbeiten bin. Habe daran gedacht, Momo zu ihm in die Klinik zu bringen, komme mir aber gleichzeitig bei dem Gedanken selber schon verrückt vor. Keine gute Idee oder? Ist ja auch Stress für Momo...



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Re: Immer wieder sehr matschiger Blinddarmkot

Beitrag von Bigfoot63 » Mo 21. Mär 2016, 22:50

Die Bodenproben kann man z.B. bei den Landwirtschaftskammern testen lassen. Die meisten bieten da einen entsprechenden Service an. Die Kosten liegen je nach Untersuchung um die 80€. Die Landwirtschaftskammern haben da ganz ordentliche Homepages. Einfach mal googeln.
Nach meinen Beobachtungen sind die Kaninchen, wenn sie mal ein paar Tage vom Partner getrennt werden, meist viel ruhiger und fressen auch weniger bzw. deutlich ruhiger. Vielleicht weil klar ist, das es niemand wegfrisst.
Ich persönlich würde das Partnertier nicht mit in die Klinik geben, es wäre mir zu stressig für das Partnertier.
Drücke die Daumen das er bald wieder fit und munter daheim bei euch ist.


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Re: Immer wieder sehr matschiger Blinddarmkot

Beitrag von Saubergschweinchen » Di 22. Mär 2016, 06:58

Zum Thema Abschied habe ich völlig andere Erfahrungen gemacht.
Leider war keinem meiner kaninchen ein natürlicher tod vergönnt und ich bringe tote tiere immer nochmal zum Partner bzw. In die gruppe.

Hier waren die kaninchen immer sehr deutlich in trauer. Sie brauchten alle sehr lange bis sie das Interesse verloren.
Das verstorbenen tier wurde zum aufstehen animiert...geputzt, geschubst und am ende min. Eine halbe Stunde bekuschelt.

Ich habe das tier immer erst begraben wenn der Partner sich angewendet hat. Sie lagen immer stumm auf Körperkontakt und ließen sich auch nicht ablenken...sie nahmen sich die zeit die sie brauchten.

Sicher reagiert jedes tier anders bei den meeris beobachte ich sowas nicht...die halten Abstand oder trampeln einfach drüber...aber nach dem was ich erlebt habe würde ich jedem kaninchen zumindest die Möglichkeit geben zu verstehen das der partner nicht wieder kommt.

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