Fachfrage: Fettstoffwechsel bei inappetanten Mopskaninchen

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Es ist daher wichtig, jede Medikamentenabgabe und Therapie unbedingt mit dem Arzt zu besprechen und gemeinsam nach der besten Lösung, für das jeweilige Tier zu suchen.

Also zieht bitte immer einen Tierarzt zu Rate. Selbstverständlich könnt Ihr die hier gegebenen Tipps und Ratschläge mit Eurem Tierarzt besprechen.
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Fachfrage: Fettstoffwechsel bei inappetanten Mopskaninchen

Beitrag von Da4nG3L » Do 18. Sep 2014, 21:26

Leidet bei Kaninchen auch der Fettstoffwechsel mit Auswirkungen auf die Leber wenn ein mopsiges Tier nicht mehr ordentlich frisst?



Kopiert aus: https://www.tierpla.net/katzen-gesundheit/dakota-ist-schlimm-krank-t19063.html" onclick="window.open(this.href);return false;
Saubergschweinchen hat geschrieben:
Sie war schon etwas mopsig, aber hat natürlich durch die paar Wochen wenig futtern schon sichtbar abgenommen, aber mager ist sie keinesfalls.
Ja, deswegen frage ich. Denn hier liegt bei Katzen schnell der hase im Pfeffer. Mopsige Tiere die dann aus irgendwelchen Gründen nicht fressen oder nicht fressen können weil zum Beispiel bei Freigang irgendwo eingesperrt waren bekommen schnell ein großes Problem mit dem Fettstoffwechsel.

Daraus entsteht der Teufelskreis einer Hepatischen Lipidose, ich vermute das die Leberwerte nicht gut sein werden aber dann lass dir nicht gleich ein Leberproblem als Ursache einreden. Das ist die häufigste Fehldiagnose.
Erhöhte Leberwerte sind in so einem Fall die Folge des Gewichtsverlustes nicht die Ursache.

Kurz: Das Tier frisst nicht - Fett wird mobilisiert und überschwemmt die Leber - die Leber verfettet und ist schnell überfordert (schneller als bei anderen Tieren) - Giftstoffe überschwemmen den Körper - dem Tier wird übel und es frisst erst recht nicht mehr


Liebe Grüße,
Sabrina

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Re: Fachfrage: Fettstoffwechsel bei inappetanten Mopskaninch

Beitrag von Hasilein » Do 18. Sep 2014, 21:54

Ich denke schon.
Hier gibt´s auch einen Thread.
Ich such gleich mal...

edit:
Zitat aus:[url]http://www.tierpla.net/post311220.html?hilit=leber%20kaninchen#p311220[/url]
Ja. Diese Geschichte ist keine eigenständige Krankheit sondern ein Symptom das zu einem Teufelskreis wird.
- ein Tier frisst aus irgendeinem Grund nicht
- es werden Fettreserven mobilisiert
- die Leber wird damit überschwemmt -> es kommt zur Fettleber
- kommt das Tier nicht schnell wieder ans Fressen kann der Körper das nicht lange kompensieren und der Stoffwechsel entgleist
- die Leber kommt nicht hinterher und im Blut stauen sich Ketonkörper und Ammoniak
-> davon geht es dem Tier schlecht und es frisst nicht auch wenndas Problem eigentlich schon nicht mehr besteht

Ein Teufelskreis. Ob das nun auf dieses Tier in dem Umfang zutrifft kann ich natürlich nicht sagen da ich den Grund für die Gewichtsabnahme nicht kenne. Hat sie denn die ganze Zeit uneingeschränkt gefressen? das es so lange dauerte bis sie wieder Kot abgesetzt hat spricht ja dafür das der Verdauungstrakt sehr leer war, sie kann also kaum gut gefressen haben.

Egal ob nun Ursache oder Symptom ein Tier das sein Körpergewicht in rel. kurzer Zeit halbiert bekommt immer ein Leberproblem denn die muss diese Fettmassen verarbeiten und vergrößert sich auch dementsprechend. Von Kokzidiosetypischen Blutwerten höre ich zum ersten mal. Wäre aber sehr interessant wie das genau ausschaut.



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Re: Fachfrage: Fettstoffwechsel bei inappetanten Mopskaninch

Beitrag von Saubergschweinchen » Fr 19. Sep 2014, 07:37

Richtig, zwei Zitate von mir.

Diese Störung tritt bei allen Tierarten auf wenn adipöse Tiere nicht fressen oder nicht fressen können. Auch die Trächtigkeitstoxikose beim Meerschweinchen unterliegt den gleichen Prinzipien. Fettmobilisationsstörungen gibt es bei allen Tierarten inkl. Mensch, bei der Katze ist der Fachbegriff Hepatische Lipidose weil es bei Katzen sehr viel schneller und öfter auftritt als bei anderen Tieren.

Hier ein Textauszug, etwas dramatisiert und auch die Schlussfolgerung das man darum unbeidngt päppeln muss damit sowas nicht passiert teile ich nicht. Eine Vollelektrolyt-Infusionslösung tuts auch, ganz ohne den Darm zu versauen.
Stoffwechselentgleisung:
Wenn ein Meerschweinchen also keine Nahrung mehr zu sich nimmt, verschlechtert sich sein Ge
sundheitszustand innert weniger Tage rapide und es stirbt an einer Stoffwechselentgleisung. Denn wenn die Energiezufuhr zu gering ist, greift der Körper zwecks Energiegewinnung auf seine Fettdepots zurück, letztendlich kommt es zu einer krankhaft gesteigerten Fettmobilisation (Fett wird zur Leber transportiert, um dort in leicht verfügbare Energie umgewandelt zu werden). Beim Ab-
und Umbau zu Kohlenhydraten jedoch entstehen giftige Stoffwechselabfallprodukte, die aufgrund der in Mitleidenschaft gezogenen Organe nicht mehr ausreichend abgebaut werden können und somit zur Vergiftung des Tieres führen. Bei der eintretenden Azidose (Störung des Säure-Basenhaushaltes, mit pH-Verschiebung zur sauren Seite hin) entstehen in der Leber aufgrund des gestörten Kohlenhydraht- und Fettstoffwechsels "Ketonkörper", die über den Urin (feststellbar mittels Urinteststreifen) ausgeschieden und in Form von Aceton über die Lunge abgeatmet (Atemluft riecht süsssäuerlich) werden. Die Säureausscheidungskapazität der Nieren kommt zum Erliegen, es kommt zu Urin-pH-Verschiebungen (ebenfalls messbar per Urinteststreifen). Durch anhaltenden Hungerzustand kann es auch zu einer Übersäuerung des Darmes mit Verschiebung der Darmflora kommen. Als Folge können pathologische Krankheitserreger leichter bzw. ungehindert die Darmwände passieren und den Organismus überschwemmen, was das schon dramatische Krankheitsbild noch zusätzlich erschweren kann. Befindet sich das Meerschweinchen in diesem Zustand herrscht akute Lebensgefahr und oft helfen auch sofort eingeleitete Therapieversuche nicht mehr.
https://www.tierliparadies.ch/ZwangsfuetternInfotext.pdf

Man sollte immer schauen das ein adipöses Tier nicht zu schnell an Gewicht verliert, und wenn es schlecht frisst eher schonmal mit Traubenzucker oral unterstützen. Der Körper braucht Energie von Aussen um eben nicht zuviel Fett auf einmal abzubauen. Das darf sich gern auch jeder für seine nächste Diät hinter die Ohren schreiben - meine Mutter hats mal geschafft sich zur Gelbsucht zu fasten.


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Re: Fachfrage: Fettstoffwechsel bei inappetanten Mopskaninch

Beitrag von Da4nG3L » Fr 19. Sep 2014, 16:22

Oh danke, das merk ich mir, mein Lieschen ist ja mopsig und Zahni, deshalb hatte mich das besonders interessiert.


Liebe Grüße,
Sabrina

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