Scheinschwangerschaft

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Scheinschwangerschaft

Beitrag von Mrs Rabbit » Mi 3. Jun 2015, 14:11

Meine Havanna ist nun dieses Jahr das zweite mal Scheinschwanger. :?
Wie oft werden Kaninchen in der Regel scheinschwanger?
Wann muss ich davon ausgehen das mit ihrer Gebärmutter u.U. etwas nicht stimmt?
Gibt es Kräuter die ich ihr unterstützend geben kann? :grübel:


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Re: Scheinschwangerschaft

Beitrag von Murx Pickwick » Mi 3. Jun 2015, 14:40

Was meinst du mit Scheinschwanger?

Die Hitzigkeit, bei der Kaninchendamen anfangen, Nester zu bauen, Gegenstände durch die Gegend zu schleppen und alles, was anderes Kanin ist, anzugiften und teilweise sogar aggressives Verhalten gegenüber den gewohnten Menschen zu zeigen?

Oder meinst du Milcheinschuß, verstärkte Durchblutung der Gebärmutter und damit einhergehende Schwellung der Scheide, teilweise Ausfluß aus der Scheide etc?

Hitzigkeit ist die normale Reaktion von Kaninchendamen auf unnatürliche Lebensbedingungen, wie beispielsweise nie gedeckt zu werden und nie Kinder bekommen zu dürfen, gleichmäßige Klimabedingungen (wie in der Wohnung), zuwenig ungefiltertes Sonnenlicht, zuwenig saisonale Reize etc - halt eine Reaktion auf die Haltungsbedingungen, welche die meisten von uns den Kaninchen bieten.
Man kann versuchen, mit einer saisonalen Ernährung (im Sommer artenreiche Wiese, im Herbst Wiese mit Früchten, Samen und Gehölz, im Winter Gemüse, Gehölz und Sämereien, im Frühjahr artenreiche Wiese) gegenzusteuern - manchmal hilft auch eine Balkonhaltung oder Haltung im Garten, um das Problem zu minimieren. Wirklich verhindern kann man Hitzigkeit im Grunde genommen nur, wenn man die Kaninchen Junge bekommen läßt, so oft sie wollen - und das geht wiederum nur, wenn man die Jungen auch irgendwie wieder los wird, sei es durch Verkauf, sei es durch Schlachtung ... geht also gar nicht in Liebhaberhaltung.
Also wird man als Liebhaberhalter mit dem Problem Hitzigkeit leben müssen ... schließlich sind es oft die gesündesten Kaninchendamen, welche die stärksten und häufigsten Hitzigkeiten zeigen. Kaninchen sind nunmal nicht daran angepaßt, in Gefangenschaft gehalten zu werden.

Scheinschwangerschaft mit Milcheinschuß dagegen ist ein krankhafter Zustand, der fast immer mit starken Veränderungen der Gebärmutter einhergeht bis hin zu Gebärmuttertumoren. Hier sollte tatsächlich möglichst bald die Gebärmutter entfernt werden. Scheinschwangerschaft ist bei Kaninchen recht selten.



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Re: Scheinschwangerschaft

Beitrag von Mrs Rabbit » Mi 3. Jun 2015, 15:55

Milcheinschuss hat sie nicht, soweit ich es sehen konnte. Baut aber Nester, rupft sich Fell aus, schleppt Heu, Stroh und Gräser durch die Gegend. Im ersten Moment kuschelt Havanna mit Plüsch und im nächsten bekommt er ein arschvoll. Sie buddelt zur Zeit auch wieder vermehrt. :hm:
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Plüsch reitet unter anderen auch auf, wenn Havanna zu doll nervt. Von Havannas ersten Hitzigkeit hatte ich Bilder gemacht. Zu der Zeit baute sie keine Nester und zupfte sich auch kein Fell aus, sie war eigentlich nur "nervig". Und Plüsch war ihr gegenüber vorsichtig, da sie manchmal biestig war. :hm:
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Wenn Plüsch aufritt, fiel Havanna um. :hehe:
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Nun baut sie das zweite mal Nester. Und mir wurde mal gesagt, dass das bedeutet das die Kaninchen dann scheinschwanger sind und nicht hitzig. :grübel:
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Re: Scheinschwangerschaft

Beitrag von Saubergschweinchen » Mi 3. Jun 2015, 17:01

Ich würde das nicht so strikt trennen wie Murx.

Plüsch ist für einen Kastraten sehr aktiv, er berammelt zumindest das richtige Ende (das haben meine Kastrate nie zustande bekommen). Kaninchen haben einen Deckaktinduzierten Eisprung, bedeutet die Ovulation wird durch den Akt den Plüsch ja ordentlich macht ausgelöst...alles in ihrem Körper schreiht nun Trächtigkeit denn sie ist ja gedeckt worden. Das umwerfen machen die Mädels wenns "erfolgreich" war ;).

Ich bin mittlerweile der Meinung das man schon ein Argusauge werfen sollte wenn die Hitzigkeit/Scheinschwangerschaft in kurzen Abständen auftritt. Meine Häsin war drei und hatte nie Milch während ihren "Phasen" auch sonst keine körperlichen Symptome bis ich sie morgens mit Sturtzblutung vorfand und wir sie notkastrieren mussten.
Eine Ultraschalluntersuchung bei auffällig hitzigem Verhalten würde ich also immer anraten. Ich selbst unterscheide auch noch zwischen Nestbau mit Fremdmaterial und dem Rupfen was für mich eindeutig ein körperliches Symptom ist.


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Re: Scheinschwangerschaft

Beitrag von Mrs Rabbit » Mi 3. Jun 2015, 17:45

Was genau sind denn kurze Abstände? Paar Tage, wenige Wochen, 2,3 Monate? :hm:

Im Januar war sie das erste mal Hitzig, aber ohne Nestbau. Anfang April hatte sie das erste mal 1 Tag lang Nest gebaut und heute Nacht hatte sie wohl wieder ein Nest gebaut. Ist in ihrem Verhalten aber eher unauffällig. Nicht so zickig/biestig wie beim letzten mal. :hm:


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Re: Scheinschwangerschaft

Beitrag von Murx Pickwick » Mi 3. Jun 2015, 18:16

Das Umwerfen hab ich weder bei wildlebenden, noch bei meinen Häsinnen, noch bei Buchtenhäsinnen je beobachten können - tritt aber deshäufigeren auf, wenn Häsinnen mit Kastraten zusammenleben und eben nicht erfolgreich gedeckt werden kann (oder bei von Natur aus unfruchtbaren Rammlern). Was dagegen beim erfolgreichen Deckakt eines potenten Rammlers sehr oft passiert, ist das Abfallen des Rammlers - mit glücklich verzücktem Gesicht und so einer Art zufriedenen Brummlaut. Hat man manchmal auch bei Kastraten ... aber deutlich weniger häufig, wie bei potenten Rammlern.

Hitzigkeit trat auch bei meinen Häsinnen auf - immer dann, wenn ich die Herren der Schöpfung erfolgreich davon abhielt, die Häsinnen zu decken, sprichweg bei erfolgreicher Geschlechtertrennung über einen längeren Zeitraum. Sie trat nie auf, wenn die Häsinnen erfolgreich gedeckt wurden - im Gegenteil, das Verhalten in der Schwangerschaft ist ein gänzlich anderes, sehr viel heimlicheres, wie bei der Hitzigkeit. Die Häsinnen verhalten sich auffällig unauffällig ... sie beobachten sehr genau, wenn Mensch in der Nähe ist, werden in der Regel die Bauarbeiten an der Wurfhöhle (die zwei Wochen vor Geburtstermin erfolgt) eingestellt. Ich hab deshalb nur sehr wenige Bilder vom Wurfhöhlenbau ...
einige Häsinnen polstern nun das Nest schon mit getrockneten Pflanzen vor ... aber immer am gleichen Tag des Wurfhöhlenbaues. Wenn mehrere Tage an der Wurfhöhle gebaut wird, bleibt sie fast immer leer und es wird heimlich eine zweite Wurfhöhle angelegt.
Die Wurfhöhle wird nach getaner Arbeit vollständig verschlossen, markiert und Pflanzenmaterial so drübergescharrt, daß es keinen Unterschied mehr gibt zwischen dem angrenzenden Grund und der verschlossenen Öffnung der Wurfhöhle. Fühlen sich die Häsinnen beim Bau der ersten Wurfhöhle beobachtet, legen sie oft eine zweite und eine dritte Wurfhöhle an - eben dann, wenn sie sich unbeobachtet fühlen. Sobald sie sich beobachtet fühlen, bauen sie an ihrer ersten Wurfhöhle weiter ... oder verziehen sich.

Danach passiert zwei Wochen lang gar nix mehr ... die Häsinnen verhalten sich auffällig normal, als wenn sie nicht aufgenommen hätten. Erst am Tag der Geburt wird die Wurfhöhle wieder aufgegraben, das Nest mit Pflanzenmaterial vervollständigt, Bauchfell gerupft und die Jungen kommen. Das Nest wird wieder verlassen, zugegraben, markiert und optisch versteckt - die Häsinnen verhalten sich wieder auffällig normal, als wenn sie keine Jungen hätten. Sie meiden den Blickkontakt zum Nest, grasen an beliebiger Stelle - nur halt weit weg vom Nest, sie verteidigen es auch nicht, wenn ein Mensch oder Beutegreifer in die Nähe des Wurfhöhleneinganges kommt - nur dann, wenn der Wurfhöhleneingang aufgegraben wird, werden einige wenige Häsinnen aktiv und verteidigen ihre Wurfhöhle, die allermeisten Häsinnen dagegen tun auch dann auffällig nix, was das Nest verraten könnte.
Wenn meine Häsinnen zwei Wochen vor Geburtstermin auffällig Nistmaterial durch die Gegend schleppten, wußte ich, das Nest bleibt leer, sie bauen sich ein neues Nest, weil sie sich (mal wieder, muß ich zu meiner Schande gestehen) beobachtet fühlten.

Ganz anders in der Hitzigkeit ... normalerweise wird keine Wurfhöhle gebaut (es gibt Ausnahmen davon, saloiv hatte von einer Häsin berichtet, die ne ganze Wurfhöhle baute und sie sogar ordnungsgemäß verschloß), die Häsinnen bauen ihr Nest sehr auffällig, tragen das Nistmaterial sehr auffällig durch die Gegend - und, wichtigstes Unterscheidungsmerkmal zum Nestbau zum Kinderkriegen - sie tun das meist über mehrere Tage bis Wochen hintereinander, je nach Intensität der Hitzigkeit! Das gesamte Verhalten hat nix mit der Heimlichtuerei zu tun, die bei der Schwangerschaft der Häsinnen zu beobachten ist. Es ist viel auffälliger, auch bei erfahrenen Häsinnen und somit normalerweise sehr gut unterscheidbar von einer echten Schwangerschaft.
Werden die Häsinnen nun, in dieser Phase, wo sie auffällig Nistmaterial durch die Gegend schleppen, erfolgreich gedeckt, hört dieses Verhalten schlagartig auf - die Hitzigkeit ist vorbei!
Die Häsinnen wissen also, wann sie aufgenommen haben ...

Hitzigkeit wird durch Ovulation ausgelöst - ja ... aber ovulieren tun Häsinnen auch regelmäßig ohne die Herren der Schöpfung. Ist genauso wie unsere Tage ... es heißt ja nur, der Eisprung findet statt. Sie bauen aber keine Nester zum Jungenbekommen, wenn sie ovulieren - das tun sie nur zwei Wochen, nachdem sie aufgenommen haben - und da lassen sie (auf der genügend großen Weide oder freier Natur) auch keine Rammler mehr an sich heran, bis ca. einem Tag vor der Geburt oder kurz nach der Geburt - und das auch nur, wenn die Versorgungslage für sie extrem gut ist und sie in extrem guter Kondition sind. Heißt also, das Decken und das Wurfhöhle bauen oder Nest mit Pflanzenmaterial polstern fällt bei einer echten Schwangerschaft nie zusammen - bei Hitzigkeit dagegen sehr oft.

Es gibt auch die Abstimmung zwischen Rammler und Häsin, sie ovulieren bevorzugt, wenn der richtige Rammler sie besteigt - können jedoch auch die Ovulation zurückhalten, wenn sie vom falschen Rammler vergewaltigt werden ... der Grund, weshalb Buchten- und Stallhäsinnen oft nicht aufnehmen und es mehrere Deckversuche geben muß, bis die dann doch aufnehmen, kommt auf genügend großer Weide nicht vor - sie können sich bei so beengtem Platz, wie Stall oder Bucht, dem Rammler nicht entziehen, das geht nur auf der Weide oder freier Natur.

Mit der Hitzigkeit ist es ganz einfach - wenn es allesamt, einschließlich die Kastraten, nur noch nervt, ist es einfach zuviel, da sollte überlegt werden, ob es nicht besser ist, kastrieren zu lassen ... Häsinnen können einmal im Monat ihre Ovulation haben, heißt also, theoretisch jeden Monat Hitzigkeit - tritt es häufiger auf, kann man sich sicher sein, daß ne hormonelle Störung vorliegt und das wiederum ist oft ein Zeichen für Gebärmutterentzündung oder Schlimmeres.
Besonders starke Hitzigkeiten, die über Wochen und Monate gehen, sind auch ein schlechtes Zeichen - auch hier liegt oft genug eine Hormonstörung vor, die durch zu starke Veränderungen der Gebärmutter entstehen.

Gerade bei Kaninchen findet sich ne sehr hohe Grauzone, wo beim einen Kaninchen fünfmal im Jahr hitzig zu sein normal ist, für das nächste Kaninchen aber ein Zeichen für starke Veränderungen in der Gebärmutter ist ... man kann also nicht so pauschal sagen, gut, wenn die Häsin zweimal im Jahr hitzig ist, ist es normal, wenn sie fünfmal hitzig wird, ist zuviel ...
Im Januar war sie das erste mal Hitzig, aber ohne Nestbau. Anfang April hatte sie das erste mal 1 Tag lang Nest gebaut und heute Nacht hatte sie wohl wieder ein Nest gebaut. Ist in ihrem Verhalten aber eher unauffällig. Nicht so zickig/biestig wie beim letzten mal.
Da ist die Hitzigkeit nur sehr schwach ausgeprägt - ich habs bei Bekannten deutlich stärker erlebt (allerdings bei reiner Wohnungshaltung ... deine Kaninchen sind ja auch viel im Garten, können Sonne tanken und sich den Wind um die Nase wehen lassen, das macht ne Menge aus, die Hitzigkeiten verlaufen dann viel unauffälliger)



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Re: Scheinschwangerschaft

Beitrag von Mrs Rabbit » Do 4. Jun 2015, 08:28

Havanna hat gestern Abend ein Verhalten an den Tag gelegt, das hätte ich nicht erwartet. Es war Schlafenszeit, Havanna war schon im Stall und Plüsch ging in den Stall als ich kam. Sie ging auf Plüsch los und hat ihn aus den Stall verjagt. Wenn er zur einen Hütte wollte, ging sie auf ihn los und es gab kurz Streit, zwischendurch brummte/grunzte sie. Ich hatte mir das 30 Minuten lang angeguckt und Plüsch wollte immer wieder in den Stall, aber sie hatte ihn dort überhaupt nicht geduldet. Es gab öfter mal ein kurzes Knäul. :? So musste ich ihn diese Nacht separiert unterbringen. Nun ist Plüsch wieder bei Havanna und es ist alles in Ordnung. Sie duldet ihn auch wieder im Stall. :crazy: :hm:

Sollte es heute Abend wenn es wieder Schlafenszeit ist so ein Theater geben, gucke ich mir das noch 1,2 Tage an und geh notfalls mit ihr zum Tierarzt und lasse sie kastrieren. Ich hoffe das es nun aufgehört hat. Sollte sie in nächster Zeit wieder Scheinschwanger werden, hol ich ein Termin beim Tierarzt und lasse sie kastrieren. Ich finde es gut und richtig, wenn Kaninchen ihr Verhalten ausleben dürfen und können. Aber es muss nicht in so einen Stress ausarten. :?


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Re: Scheinschwangerschaft

Beitrag von Saubergschweinchen » Do 4. Jun 2015, 10:02

Mein Großvater hat die Mastkaninchenzucht vor drei Jahren altersbedingt eingestellt, davor gut 50 Jahre Kaninchen gehalten und gezüchtet. Die meisten Zippen schmissen sich beim Deckakt hin, das die Rammler hinten über fallen is eh klar.
Für meinen Großvater war das immer das Zeichen das es geklappt hatte. :hm:

Der Eisprung beim Kaninchen kann unter gewissen Umständen (großem Stress, ersatzweises Berammeln von Gegenständen usw.) spontan ausgelöst werden aber naturgemäß ist er deckaktinduziert.

Eine Scheinschwangerschaft ist keine Schwangerschaft und unterscheidet sich natürlich im Verhalten, ich denke hier liegt einfach ein Begriffswirrwar vor. Als Scheinschwangerschaft wird alles bezeichnet was mit Nestbau zu tun hat...unter Hitzigkeit verstehe ich ein Tier das vor lauter Paarungswillen schlicht durchdreht, Frustration und Aggression entwickelt. Natürlich sind die Übergänge fließend und besonders das Kaninchen ist ein Paradebeispiel weil die Haltung als Heimtier nicht zu den Bedürfnissen passt.
Ein Milcheinschuss oder andere krankhafte Köpersymptome sind für mich Komplikationen einer Scheinschwangerschaft. So zumindest hab ich das gelernt.

Ich selber würde sie dennoch nicht ohne körperlichen Befund kastrieren lassen sondern einen Ultraschall machen lassen.
Ist das Problem vor allem psychisch gelagert und hat keine organischen Ursachen dann würde ich zuerst den Versuch starten sie über Homöopathie/Bachblüten runterzufahren.
Gerade bei Kaninchen findet sich ne sehr hohe Grauzone, wo beim einen Kaninchen fünfmal im Jahr hitzig zu sein normal ist, für das nächste Kaninchen aber ein Zeichen für starke Veränderungen in der Gebärmutter ist ... man kann also nicht so pauschal sagen, gut, wenn die Häsin zweimal im Jahr hitzig ist, ist es normal, wenn sie fünfmal hitzig wird, ist zuviel ...
Unterschreib ich so, was normal ist und was nicht kann man nicht pauschal sagen. Befreundete Tierärzte geben als Grenze 4x jährlich an andere kastrieren sofort oder gar prophylaktisch. Das wäre nicht mehr mein Weg.


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Re: Scheinschwangerschaft

Beitrag von Murx Pickwick » Do 4. Jun 2015, 11:42

Wenn es sich um psychische Faktoren handelt, bringt eine Kastration nix - im Gegenteil, es kann das Ganze noch insofern verschlimmern, wie die Häsin nun ohne saisonale Steuerung des Aggressionsverhaltens endgültig durchdreht und nur noch aggressiv ist ...



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Re: Scheinschwangerschaft

Beitrag von Mrs Rabbit » Do 4. Jun 2015, 21:51

Ich konnte Havanna vorhin auf den Arm nehmen. Ich konnte ihre Zitzen deutlich fühlen, vom Verhalten her ist sie normal. Durchgeknallt wie immer, neugierig, spielt mit mir rum und ist Plüsch gegenüber freundlich.

Ich werde es nun genau beobachten. Sollte es nicht möglichst bald besser werden, lasse ich sie beim TA untersuchen.

Könnte Mutterkraut, Frauenmantel o.ä. helfen/unterstützen?

Kaninchen können einen wirklich den letzten Nerv rauben. :?


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Re: Scheinschwangerschaft

Beitrag von Bigfoot63 » Fr 5. Jun 2015, 08:00

Murx Pickwick hat geschrieben:Wenn es sich um psychische Faktoren handelt, bringt eine Kastration nix - im Gegenteil, es kann das Ganze noch insofern verschlimmern, wie die Häsin nun ohne saisonale Steuerung des Aggressionsverhaltens endgültig durchdreht und nur noch aggressiv ist ...
Das kann ich leider aus eigener Erfahrung bestätigen. Unser Hausdrache McFly ist super agressiv und das im Prinzip ganztägig. Sie kam mehrmals aus Vermittlungen zurück. Nach der letzten wurde sie kastriert. Ein unerwünschtes Verhalten kann man nicht " wegkastrieren". Die Organe waren wohl auch ohne Befund. Leider gab es keinen Ultraschall vorher.


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Re: Scheinschwangerschaft

Beitrag von Mrs Rabbit » Fr 5. Jun 2015, 08:42

Havanna war nie zickig oder ähnliches. Ich kann mir nicht vorstellen, das Havanna ein psychisches Problem hat. Ihre Hormone drehen einfach durch. :hm: Sie benimmt sich soweit wieder wie immer, es gab auch nur die eine Nacht wo sie ihn nicht geduldet hatte.

Viel mehr macht es mir Sorgen, das sie schon 2x in 2 Monaten Scheinschwanger war. Wie gesagt, ich gucke es mir noch weiter an. Sollte sie in 1 oder 2 Monaten wieder Scheinschwanger sein, tendiere ich zur Kastration. Ich möchte weder Havanna noch Plüsch den "Stress" zumuten.
Saubergschweinchen hat geschrieben:Als Scheinschwangerschaft wird alles bezeichnet was mit Nestbau zu tun hat.
So hatte ich es gelernt. Mir wurde mehrfach gesagt, wenn ein Kaninchen anfängt Heu zu sammeln, sich Bauchfell auszupft ist es Scheinschwanger.

Hitzig habe ich Havanna auch erlebt. Erst hatte sie Plüsch gescheucht, dann haben sie sich umkreiselt, Plüsch jagte Havanna. Kurze Zeit später blieb Havanna stehen, machte sich platt und bot sich an, plüsch ist daraufhin aufgeritten. Das ging 1 Tag so und dann war Ruhe.


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Re: Scheinschwangerschaft

Beitrag von Saubergschweinchen » Fr 5. Jun 2015, 09:18

Niemand sagt das sie ein Psychisches Problem hat, natürlich ist so ein Verhalten von Hormonen gesteuert aber sowas kann man in vielen Fällen natürlich behandeln.

Man darf nicht vergessen das diese Hormone nicht nur nervig sind sondern auch wichtige körperliche Funktionen steuern und damit auch gebraucht werden. Das Entfernen der Ovarien mit samt Gebärmutter ist ein riesen Schritt der wohl überlegt sein will und meiner Meinung nach eben ausschließlich bei pathologischem Befund der Organe angezeigt ist.


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Re: Scheinschwangerschaft

Beitrag von Mrs Rabbit » Fr 5. Jun 2015, 09:45

Sie ist mein erstes Kaninchen welches Scheinschwanger wurde und auch deutlich hitzig war. Vermutlich bin ich im Moment einfach überfordert und/oder mache mir zu viele Sorgen. :hm: Ich weiss einfach nicht wann es gut ist, mit ihr zum TA zu fahren und wann nicht. Sie ist jetzt eindeutig Scheinschwanger. Sie hatte ein richtiges Nest gebaut, mit Heu, Grünzeug, hat eine Mulde gebaut und mit Bauchfell gepolstert, hatte es jedoch zerstört als ich's gefunden hatte. Auch spürte man gestern ihre Zitzen deutlich, da musste ich nichtmal suchen. Ich möchte ihr jetzt einfach nicht zu viel Stress zumuten, sie ist schon gestresst genug. :?

Vom Verhalten her ist sie eigentlich normal, sie spielt, tobt durch die Gegend, schlägt Haken, macht Bocksprünge. Sie kuschelt wieder mit Plüsch und spielen zusammen. Sie liegt auf der Seite und entspannt sich. Fressen tut sie auch gut. Das einzige andere Verhalten was sie nun zeigt, wenn man dem alten Nest zu nahe kommt, droht sie. Sie brummt wenn ihr etwas nicht passt. :hm:

Ich will heute misten. Soll ich das Nest in Ruhe lassen oder kann ich es auch entsorgen?
Wie sieht es aus mit Kräutern, könnten ihr bestimmte Kräuter helfen? Wenn ja welche?
Kann ich ihr sonst irgendwie helfen? Ablenkung, mich dazusetzen oder ähnliches?


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Re: Scheinschwangerschaft

Beitrag von Murx Pickwick » Fr 5. Jun 2015, 09:59

Du kannst es mit Frauenmantel und so versuchen - leider gibts nix Pflanzliches, was da wirklich hilft, aber Kräuter schaden auch nicht ... und wenn du einen der wenigen Fälle hast, wo Frauenmantel doch hilft, ists schön und du kannst dich freuen.
Kannst du Frauenmantel frisch besorgen?

Ein weiteres Kraut, was vielleicht hilfreich sein könnte, ist der Mönchspfeffer. Auch da, der Mönchspfeffer ist ne normale Nahrungspflanze der Kaninchen, schadet also nicht. Auch Oregano und Majoran könntest du ausprobieren ... Mönchspfeffer, Majoran und Oregano haben sich wohl bei hormonell aktiven Zysten bei Meerschweinchen bewährt.

Nest würd ich in Ruh lassen - macht nur noch mehr Streß, wenn ihr das Nest zerstört wird.



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Re: Scheinschwangerschaft

Beitrag von Mrs Rabbit » Fr 5. Jun 2015, 10:21

Frauenmantel und Mutterkraut könnte ich frisch besorgen. Mönchspfeffer kenne ich nicht.
Majoran, Oregano und co hab ich derzeit leider nur getrocknet. Das einzige wo ich frisch ran komme, ist Kamille. Die wächst hier auf der Wiese in unmengen.

Ich werde mich gleich zu den Kaninchen setzen und weiter beobachten.
Ich hoffe, das Havanna bald damit durch ist. :bet:


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Re: Scheinschwangerschaft

Beitrag von Saubergschweinchen » Fr 5. Jun 2015, 12:08

Möchspeffer ist prima und ich denke auch an Johanniskraut, hat meine letzte Häsin gern gefressen. Die war aber unauffällig.
Einen Ultraschall kannst du auch machen lassen wenn sie sich ein wenig beruhigt hat. Wenn da was ist dann sieht man das auch dann noch.

Hast du eine THP in der Nähe mit der du Bachblüten oder Psychomittel besprechen kannst?
Wenn sie körperlich gesund ist dann sollte man versuchen siesoweit einzustellen das sie mit diesen Stress besser klar kommt.


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Re: Scheinschwangerschaft

Beitrag von Mrs Rabbit » Fr 5. Jun 2015, 13:01

Danke für die Infos.

Johanniskraut habe ich bisher nicht gesehen. Auch weiss ich nicht wie die ganze Pflanze aussieht, kenne nur die Blüten. An welchen stellen findet man Mönchspfeffer? Gibt es den hier überhaupt oder muss man den Bestellen? :schäm:

Eine THP gibt es hier in der Nähe leider nicht. :?


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