Unkastrierter älterer Meeribock bekommt keinen Partner

[Dajanira]

Hallo

Böckchen können sehr wohl unkastriert miteinander zurecht kommen. Es hängt aber stark vom Charakter der Tiere ab. Manche Böckchen akzeptieren keine anderen männlichen Gefährten, selbst wenn sie kastriert sind oder sie akzeptieren nur bestimmte Tiere.
Man muss darauf achten, welche Position ein Tier in bisherigen Gruppen eingenommen hat. War es eher dominant, sollte das Partnertier eher unterwürfig sein.
In dem Alter ein Meeri kastrieren zu lassen hängt vom Gesundheitszustand ab. Wenn das Tier fit ist und keine gesundheitlichen Probleme hat, ist eine Kastration sehr wohl noch möglich.

Leben 2 oder mehr Böcke zusammen, sollte kein Weibchen in der Nähe sein. Der Geruch kann zu Streiterein zwischen den Böcken führen (natürlich gibt es hier auch Ausnahmen).

Inzwischen vergeben auch Züchter Leihmeerschweinchen (bei Züchtern hat man mit einer Bock-Bock-Konstellation mehr Chancen, da Zuchtböcke teils in Männer-WGs gehalten oder Babyböcke zu erwachsenen Böcken zur Erziehung gesetzt werden), vielleicht kann sich deine Freundin dort mal kundig machen. https://www.leihmeerschweinchen.ch/seite3.htm" onclick="window.open(this.href);return false;

[Saubergschweinchen]

Kastrieren lassen würde ich persönlich das Tier auch nicht mehr aber gegen ein Partnertier spricht absolut nichts.
Die Vergesellschaftung mit einem jungen Bock bietet sich in so einem Fall an, da das sehr unkompliziert ist und die Chance auch am größten das es dauerhaft gut funktioniert.

Am verträglichsten zeigen sich Frühkastrate da sie die Pubertätsphasen minderheftig durchleben und die adulten Tiere selten in Frage stellen. Aber auch die VG mit einem jungen Bock der nach wenigen Monaten kastriert wird ist möglich.

Die Kastration des neuen Partners ist auch zwei Gründen wichtig:
1. Damit dieser dann nicht in die selbe Situation gerät und immer schnell einen Partner oder eine Partnerin finden kann.
2. Damit die Chance höher ist das er den niederen Rang akzeptiert und es für das ältere Tier nicht noch unnötigen Stress gibt.

Die VG erwachsener Böcke/Kastrate kann mit unter sehr tubolent verlaufen und sollte nur versucht werden wenn man die Charaktere gut einschätzen kann und viel Erfahrung hat. Das kann klappen, kann aber auch gehörig ins Auge gehen.

Leben 2 oder mehr Böcke zusammen, sollte kein Weibchen in der Nähe sein. Der Geruch kann zu Streiterein zwischen den Böcken führen (natürlich gibt es hier auch Ausnahmen).

Diese "Ausnahme" wäre dann bei ziemlich jedem Züchter gegeben, das ist in meinen Augen ein völliger Mythos. Wenn eine Bockgruppe harmonisch ist dann auch mit Weibergeruch, das ist meine Erfahrung und ich kenne auch keinen Züchter der seine Böcke streng getrennt von den Weibchen unterbringt.

Ich rate deiner Bekannten zu einem Jungtier, viele Züchter geben auch bereits frühkastrierte Böckchen ab.

[Dajanira]

Am verträglichsten zeigen sich Frühkastrate da sie die Pubertätsphasen minderheftig durchleben und die adulten Tiere selten in Frage stellen. Aber auch die VG mit einem jungen Bock der nach wenigen Monaten kastriert wird ist möglich.

Auch bei Frühkastraten besteht eine recht hohe Chance, dass sie sich mit dem alten Bock verkrachen. Die Chance mag wohl etwas geringer sein als bei unkastrierten oder spätkastrierten Tieren, sollte aber nicht unterschätzt werden.

Ich würde es nicht davon abhängig machen, ob das Tier kastriert ist oder nicht, sondern eher vom Charakter und den Lebensumständen, aus dem das Tier kommt. Es gibt auch ältere Böcke, die sich ohne Probleme mit einem älteren Böcken vergesellschaften lassen. Meiner Meinung nach kann man das Ganze nicht pauschalisieren.

Junge Böcke kann man zwar leichter mit einem älteren Tier vergesellschaften, aber es kann erfahrungsgemäß bei Bock-WGs immer krachen, selbst wenn die Tiere schon Monate oder gar Jahre zusammen sitzen. Bei 2 Böcken ist das Risiko recht gering, bei 3 oder 4 wird es schon sehr schwierig (Revierbildung, Rangordnung etc.). Häufig ist es auch eine Frage des Platzes, pro Bock sollten es min. 0,75 m² sein, eher 1 m² oder mehr.

Teils hört man auch, dass CH-Teddys besonders verträglich sind, aber da gibt es keine Garantie.

[Saubergschweinchen]

Krachen kann es immer auch bei Weibchen.

Die Wahrscheinlichkeit sinkt aber bei kastrierten, jungen Tieren erheblich. Und die Kastration halte ich aus schon genannten Gründen für sehr wichtig. Diese Situation hat sich nur ergeben weil das Tier eben nicht kastriert wurde und nun gepaart mit Halbwahrheiten und Mythen als nicht zu vergesellschaften gilt.
Ich habe auch schon mehrfach adulte, potente Böcke vergesellschaftet, sogar Tiere mit Deckerfahrung aber sowas ist eben nicht pauschal empfehlenswert. Einem 5jährigen Tier würde ich so eine VG nicht zumuten wollen da diese dem Tier mehr zusetzen kann als es die Kastration getan hätte.

[Dajanira]

Pauschalisieren kann man eh nicht kommt immer auf die Tiere an.

Als bei mir der erste Bock gestorben ist, habe ich ein junges männliches Tier zum verbliebenen Tier (5 Jahre) gesetzt. Es schien zu funktionieren, bis das Kleinschwein in die Pubertät kam und sehr dominant wurde. Dann ist Schwein 2 gestorben und es gab eine 3er-Bock-Gruppe. Alles war über Monate harmonisch bis Kleinschwein wieder ein Rappel bekam.

Nun sitzen meine beiden "Alten" zusammen (5 und knapp 7) und ich hatte nie eine harmonischere Bock-Bock-Konstellation, kein Bespringen, kein Gemaule, gar nix und das obwohl der Jüngere von beiden nur bedingt bockverträglich ist.

[Saubergschweinchen]

Ich kann nur für mich sprechen.
In meinen Bockgruppen gab es selten und nur Probleme wenn potente Jungböcke so ca. 10-12 Monate alt waren und damit das Alter hatten "abzuwandern". Kastierte Tiere haben hier nie sichtbar gerappelt, von Krach gar keine Rede.
Darum empfehle ich immer junge Kastraten zu alten Böcken. Viele Züchter halten dauerhaft 1 Zuchtbock mit 1 Frühkastrat zusammen, setzen Weibchen zur Verpaarung dazu und nichts passiert. Das ist auf eine Art eine schöne Lösung dem Zuchtbock einen dauerhaft konstanten Partner zu geben. Ich selbst sehe die eigentliche Frühkastration mittlerweile kritischer denn meiner Meinung genügt auch eine Kastra bis zum 6. Lebensmonat.

[schweinsnase77]

Ich habe ähnliche Erfahrung wie Saubergeschweinchen gemacht. Generell funktioniert meiner Meinung nach die Kombination Jungtier (am besten Kastrat) mit Altbock am besten.

Prinzipielll würde ich aber sagen, dass Charakter der einzelnen Tiere, Sozialisierung und Platz mehr Einfluß haben als der Geschlechtsstatus.

Ich würde auch unbedingt zu einem Kastraten als Zweittier raten, alleine schon weil bei Todesfall des Alttieres dann die Vermittlung/Vergesellschaftung erheblich vereinfacht wird.