Meerschweinchen Schmerzen, Aufgasung, keine Diagnose

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Re: Meerschweinchen Schmerzen, Aufgasung, keine Diagnose

Beitrag von Saubergschweinchen » Di 18. Nov 2014, 07:24

Hallo Liily,

also ich würde eine Kotuntersuchung machen lassen um zu schauen ob sich schon irgendwelche Parasiten eingenistet haben.

Als zweites würde ich unbedingt einen Ultraschall machen lassen um nach den Eierstöcken und der Gebärmutter zu schauen. Das Blut im Urin kann auch aus der Gebärmutter kommen und Aufgasungen treten bei Weiblichen Meerschweinchen sehr oft in Verbinung mit Veränderungen/Entzündungen der Fortpflanzungsorgane auf und dann wäre eine Kastration das Mittel der Wahl.

Das mit den Zähnen finde ich aber auch recht merkwürdig, wurde denn auch der Schädel geröntgt um zu sehen ob denn diese Backenzähne in Ordnung sind? Wenn sich da plötzlich Sachen festsetzen spricht das dafür das da eine Bewegung stattfindet und man regelmäßig schauen muss wohin die Reise geht und ob nicht gar ein Zahn raus muss.

Päppeln mit den gänigen Pülverchen ist bei einem Tier das ohnehin zur Aufgasung neigt leider kontraproduktiv, auch wenn der TA dir da was anderes weis machen will. Besser ist es dem inapetenten Tier Dinge zu reichen die es sehr gern und auch selbstständig frisst. Gut wären da z.B. Bambus und Küchenkräuter...natürlich alles frisch. Es ist immer besser was zu finden was die Tiere selbstständig fressen und was nicht aus Futtermehlen besteht.

Alles Gute und hoffentlich findet ihr die Ursache.


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Re: Meerschweinchen Schmerzen, Aufgasung, keine Diagnose

Beitrag von Murx Pickwick » Di 18. Nov 2014, 08:48

Für mich hört sich das Ganze an, wie ne ziemlich üble Nierenbeckenentzündung ... dabei brauchen nicht mal Bakterien im Harn zu sein. Heißt also, Wärme anbieten und zusehen, daß die Kleine so viel als möglich frische Wiese, frischen Bambus, frische Wildkräuter etc bekommt - alles ist recht, wo die notwendigen Wirkstoffe zur Ausheilung und das notwendige Wasser drin sind. Du kannst auch ganz leicht mit Honig und Salz gewürzten Brennesseltee, Zinnkrauttee oder Blasentee anbieten (neben dem Wasser, sie sollte nicht gezwungen werden, Tee zu saufen!)
Wenn sie kein Heu mehr anrührt, sondern nur noch Frisches futtert, seid ihr auf dem richtigen Weg.
So eine Nierenbeckenentzündung kann übrigens ein erster Hinweis auf Nährstoffmängel sein ... das Immunsystem funktioniert dann nicht mehr richtig, es kommt zu sinnlosen und überbordenden Entzündungsprozessen. Wenn die Kleine auch noch vor deiner Zeit lange mit TroFu gefüttert wurde, hat sich Calcium in den Nierentubuli abgesetzt, welche das Ganze auch noch fördern.
Das Ganze mag für eine Mangelernährung ein ungewöhnlicher Verlauf sein, aber auch ein solcher Verlauf ist leider möglich ...

Weiterhin sind Nierensteine, Gebärmutterentzündung und ähnliches abzuklären - sowas kann unbehandelt tödlich verlaufen.

Das Andere sind die Nachwirkungen von einem intensiven Gebrauch von Imogas ... es macht einfach keinen Sinn, ein Notfallmittel, was eigentlich nur dazu da ist, Trommelsucht zu verhindern, als Dauergabe zu geben - besser sind hier Kümmelöl, Fenchelöl und Schwarzkümmelöl. Bewährt und einfach zu bekommen, einfach weil man da nicht viel beachten muß, ist Rodicare akut - das sollte schon bei der ersten Imogas-Gabe dazugegeben werden, um die Heilung des Darmes einzuleiten, danach sollte nur noch Rodicare akut gegeben werden und eben kein Imogas mehr! Imogas ist nur zur schnellen Auflösung von Dünndarm- und Dickdarmblähungen, um Trommelsucht zu verhindern, weiter nix, es kann nicht die Durchlässigkeit für Gase in der Darmwand herstellen!

Dann ... der Darm braucht Zeit, auszuheilen ... alles Mögliche, was gefressen werden könnte, vorm Meerschweinchen aufbauen ist ok, es sucht sich schon raus, was es braucht - aber jegliche Art der Nötigung zu Fressen in dem Falle ist schädlich! Der Darm bekommt sonst nicht die nötige Ruhe, die er zur Heilung braucht!
Daß Meerschweinchen ständig fressen müssen, ist absoluter Quatsch ... wozu haben sie denn sonst einen Magen, wo sie Futter drin über lange Zeit lagern können und wo sie Verdauungsentzyme über lange Zeit auf den Nahrungsbrei einwirken lassen können, um auch noch den letzten Rest an Fettsäuren und Aminosäuren rauszulösen?
Wozu haben sie denn die dazu notwendige dünne und muskelarme Magenwand, wenn nicht bei einer solchen Art der Futteraufbereitung anfallende Gase möglichst schnell durch die Darmwand abzuleiten (kann nämlich der Mensch mit seinem gut bemuskelten Magen überhaupt nicht)?
Wozu stopfen sie denn ihren Magen so voll, daß die Magenwand ständig derartig unter Spannung steht, wie die Wand eines aufgeblasenen Luftballons, nur um den Gastransport in den Körper noch mehr zu vereinfachen?
Wozu haben sie denn die Möglichkeit, selbst noch Cellulose im Blinddarm von Mikroorganismen aufschließen zu lassen, wenn sie das nicht brauchen, um Energie im Überschuß zu produzieren, welches sie in Fettreserven einlagern können für schlechte Zeiten?

Wozu dieser Aufwand, wenn sie im Grunde genommen für einen Zustand, wo sie ständig fressen müssen, ihnen auch so ein bemuskelter Magen, einfacher Darmtrakt und ein einfacher Stoffwechsel, wie bei Spitzmäusen ausreichen würde?
Die müssen nämlich tatsächlich ständig fressen, wenn die nen Tag nix zu futtern bekommen, sind sie tot ... Meerschweinchen können länger hungern, wie wir Menschen!

Nach meiner Erfahrung ist es bei Darmproblemen so, daß Meerschweinchen, die man die Zeit gibt, die sie brauchen, ihren Darmtrakt wieder herzustellen, deutlich schneller nach der Hungerzeit wieder zunehmen, wie Meerschweinchen, die man zum Füttern genötigt hat. Es ist sogar so, daß wenn der Darm nicht die Ruhe zum Heilen bekommt, die er braucht, die Meerschweinchen oftmals gar nicht mehr ihr Endgewicht erreichen können, sondern im Gegenteil, über die Jahre immer mehr abbauen.
Ich hab den Meerschweinchen immer die Möglichkeit der freiwilligen Hungerkuren gegeben - und das Ganze war fast immer innerhalb von vier Wochen ausgestanden!

Für die Heilung des Darmes wichtig sind Gerbstoffe - also alles, was du an Zweigen findest, Haselnuß, Tanne, Fichte, Kiefer, Linde, Birke, Weide, Brombeeren mit Blätter (nicht in den Weg liegen, besser aufhängen, damit sich die Meerschweinchen an die Stacheln gewöhnen können, ohne sich zu verletzen) ... alles, was du noch in der Richtung findest, ist gut.

Das Problem mit unserem mordernen Gemüse ist - es enthält zwar das notwendige Wasser, aber es fehlen jede Menge Wirkstoffe im Gemüse, welche unsere Meerschweinchen zur Gesunderhaltung nunmal brauchen. Und das wird schlimmer, nicht besser, da das Gemüse immer mehr den mordernen Anbaumethoden und einer gleichmäßigen, genormten Reifung angepaßt wird. Da stehen die Wirkstoffe der Pflanzen sogar im Wege - die schützen nämlich die Pflanze bei Schädlingsbefall etc ... und dadurch wachsen sie dann krumm und schief und eben nicht mehr genormt.

Als Wasser solltest du natürliche EM nutzen - heißt also, kein Volvic, das ist klinisch rein ... sondern vielmehr wenn du nicht gerade in der Stadt wohnst, Regenwasser ... das für zwei bis drei Tage stehenlassen und dann erst als Trinkwasser anbieten. Wenn du in der Stadt wohnst, kannst du dazu auch Leitungswasser nehmen, das ist lange nicht so tot wie Volvic oder ähnliche Mineralwasser, da keine Lösungsmittel aus den PET-Flaschen drin gelöst sind.

Gekaufte EM sowie auch die Systeme zum Heranzuüchten sind nicht nur schweineteuer, sondern bringen einfach auch nicht so viel, wie die natürlichen EM, die man sich leicht durch Stehenlassen von Wasser selbst herstellen kann ...



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Re: Meerschweinchen Schmerzen, Aufgasung, keine Diagnose

Beitrag von Heike » Mi 19. Nov 2014, 22:52

Wie geht es deiner Emmi mittlerweile?



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