Was ist das?

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Giftige Pflanzen die hier aufgeführt oder vorgestellt werden, stellen für Tiere die Ad Libitum ernährt werden selten eine Gefahr dar, da sie in der Lage sind zu selektieren und daher immer wissen, was fressbar und genießbar ist und was nicht. Solltest du Interesse daran haben bei deiner Tierart genau in Erfahrung zu bringen, ob entsprechende Pflanzen nun gut oder schlecht für sie sind, bitten wir dich im entsprechenden Forum eine direkte Frage zu stellen.
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Was ist das?

Beitrag von Lepidus » Di 21. Jan 2014, 16:39

Ich hab hier eine Wiese gefunden auf der haufenweise sowas wächst:

[url=http://www.pic-upload.de/view-22019454/2014-01-09-14.49.49.jpg.html]Bild[/url]

[url=http://www.pic-upload.de/view-22019459/2014-01-09-14.50.10.jpg.html]Bild[/url]

Fässt sich "härter" an als Löwenzahn und ist rau also nicht so glatt wie Löwenzahn.

Könnte für mich Wiesenpippau, Ferkelkraut oder sowas sein. Was meint ihr?
Kann man das bedenkenlos an Kaninchen füttern?
Gibts ne Pflanze die ähnlich wie Löwenzahn aussieht und nicht so gut verträglich ist?



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Re: Was ist das?

Beitrag von suntrek » Di 21. Jan 2014, 18:04

Pippau, Wiesen und kleinköpfiger, ist hier ein ticken schmaler und glatt.
Die Grundblätter vom Ferkelkraut sind hier dunkelgrün und behaart und steifer.

Pippau
[url=http://abload.de/image.php?img=121e9foo.jpg]Bild[/url]


Ich finde es könnte Ferkelkraut sein allerdings gibt es auch einige verschiedene Löwenzahnarten. Will mich da besser nicht festlegen. An meine füttern würde ich das Ding sieht für mich nicht gefährlich aus.


Mit freundlichen Grüßen Jasmin und ihr tierischer Anhang.

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Re: Was ist das?

Beitrag von Murx Pickwick » Di 21. Jan 2014, 19:45

Du kannst alles, was so aussieht, bedenkenlos an Kaninchen verfüttern - selbst das für Menschen und Pferde krankmachende Jakobsgreiskraut ... Kaninchen haben einfach fürs Jakobsgreiskraut die richtigen Enzyme, um die Wirkstoffe gefahrlos zu verdauen :D

Wenn du Jakobsgreiskraut nicht verfüttern willst - du erkennst es an den rundgelappten Blättern ... die sind niemals so spitz, wie die Spitzen von deinem Kraut.



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Re: Was ist das?

Beitrag von Lepidus » Do 23. Jan 2014, 19:03

Find auch nich das es wie Jakobsgreiskraut aus sieht....
Habs Ernie jetzt mal angeboten und sie futtert das gern. Schmeckt ihr...
Mich erinnerts an ne gelb blühende Pflanze die ich kenne und das war definitiv kein Jakobsgreiskraut.
Glaub da auch an Ferkelkraut oder irgendeine Löwenzahnart...
Murx Pickwick hat geschrieben:Du kannst alles, was so aussieht, bedenkenlos an Kaninchen verfüttern - selbst das für Menschen und Pferde krankmachende Jakobsgreiskraut ... Kaninchen haben einfach fürs Jakobsgreiskraut die richtigen Enzyme, um die Wirkstoffe gefahrlos zu verdauen :D
Mal angenommen das macht man, schadet das auch auf die Dauer nicht? Also wie zB bei der einen Schachtelhalmart bei der das VitB gehemmt wird wenn ich mich recht erinner und dadurch dann auf die Dauer gesundheitliche Probleme entstehen.



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Re: Was ist das?

Beitrag von Murx Pickwick » Do 23. Jan 2014, 19:57

Selbst Schachtelhalm (einschließlich Sumpfschachtelhalm) macht bei Kaninchen keine Schäden ... das Enzym, was die Schachtelhalme als Fraßschutzstoff verwenden, ist Thiaminase, welche Thiamin (Vitamin B1) zerstört ... Kaninchen, Meerschweinchen, Degus und Chinchillas haben jedoch einen Magen, in welchem erstmal das Futter gesammelt wird, dieser Magen wird nie leer - das heißt, der gut durchgekaute Nahrungsbrei bleibt da, bis Nachschub kommt, und das wieder bedeutet, da Kaninchen (Meerschweinchen, Degus und Chinchillas) nicht durchgängig futtern, sondern auch mal mehrstündige Pausen einlegen, daß der Nahrungsbrei tatsächlich auch mehrere Stunden im Magen verbleibt! (Beim Menschen wäre sowas krankhaft).
Gleichzeitig wird der Mageninhalt schön brav geschichtet, er wird nicht, wie bei uns Menschen schön durchgewalkt und vermischt ... so bleiben also thiaminasereiche Schichten (Schachtelhalme, Farne) zusätzlich auch noch getrennt von den thiaminreichen Schichten (Blinddarmkot).

Hat nen ganz einfachen Grund, die proteinabbauenden Enzyme, unter anderem Enzyme, die das Enzym Thiaminase zerlegen können, können nun stundenlang einwirken und solch gefährlichen Enzyme, wie die Thiaminase, in wertvolle Aminosäuren zerlegen, welche lebenswichtig sind.
Ein Großteil des Mageninhaltes ist zudem thiaminreicher Blinddarmkot, Kaninchen nehmen durch ihren Blinddarmkot deutlich mehr Thiamin auf, wie wir Menschen! Könnten also selbst dann, wenn sie die Thiaminase nicht zerlegen könnten, locker das doppelte und dreifache an Thiaminase futtern, wie wir Menschen, ohne daß ihnen was passiert.
Meerschweinchen, Degus und Chinchillas sind hier im Nachteil, ihr Kot enthält lange nicht so viel Thiamin, wie der Blinddarmkot der Kaninchen.
Die Thiaminase kann also bei uns, bei Pferden, Katzen, Hunden, Ratten etc tatsächlich zu einem Thiaminmangel führen, schafft es jedoch aufgrund der Sonderbildung des Magens von Kanin, Meerschwein, Degu und Chinchilla nicht, diesen Tieren was anzuhaben! Deren Verdauungsprinzip ist also für dieses Giftprinzip viel zu ausgeklügelt ...

Dennoch gibts speziell für die Kaninchen ein Zuviel an Schachtelhalm, wenn sie sich fast ausschließlich davon ernähren müssen ... Schachtelhalme enthalten nämlich wenig Eiweiß, aber viel Silikate!
Die Silikate wiederum behindern erstens den Abbau von Eiweißen in Aminosäuren und zweitens, was viel fataler für die Kaninchen ist, die Aufnahme der Aminosäuren im Dünndarm! Kaninchen vertragen deshalb nicht eine so hohe Menge silikatreicher Nahrung, wie beispielsweise Chinchillas oder Meerschweinchen. Sie brauchen dringend zur silikatreichen Nahrung viel, viel Eiweiß ... wenn sie dieses nicht bekommen, kommt es auf Dauer zu Eiweißmangel.
Wird den Kaninchen also eine gras- und schachtelhalmreiche Kost geboten, dazu aber nur Heu und Gemüse, werden sie auf Dauer über die Jahre Eiweißmangel entwickeln, sie brauchen also solch eiweißreiche Pflanzen, wie Giersch, Klee etc zu einer gras- und schachtelhalmreichen Kost dazu.

Dennoch vertragen Kaninchen ohne Probleme bis zu 30% Schachtelhalm (aufs Volumen gesehen) im Futter, und das sogar für sehr lange Zeit, ohne daß ihnen was passiert - befindet sich deutlich mehr Schachtelhalm im Futter, bleibt der Schachtelhalm selbst dann liegen und wird nicht gefressen, wenn die Kaninchen hungern, sie wissen, daß sie sich damit sonst schaden würden.
Ich bezweifel, daß du so viel Schachtelhalm für deine Kaninchen ranschaffst :D

Kaninchen fressen normalerweise kein Jakobs-Greiskraut, und wenn, dann nur sehr wenig, genau wie Ziegen auch - sie wissen, wieviel sie davon vertragen, denn ihnen wird vom Körper mitgeteilt, ob die Menge der Wirkstoffe tatsächlich schnell genug durch die Magenenzyme zerlegt werden können oder nicht.
Daß ich kein Jakobs-Greiskraut geziehlt verfüttert hatte, lag daran, daß die Wirkstoffe vom Jakobs-Greiskraut auch in der Muttermilch wiedergefunden werden - und ich ein sehr, sehr schlechtes Gefühl dabei hatte, Kaninchen zu futtern, die solche für mich giftigen Substanzen in die Muttermilch schieben!
Was wäre, wenn das Zeugs nicht nur in der Muttermilch ist, sondern auch im Fleisch?
Dann vergifte ich mich nachher noch an meinen eigenen Schlachtkaninchen!
(Wobei die Angst davor wohl unbegründet war, was ich bisher zu dem Thema gelesen hab ... sie sitzt bei mir dennoch so tief, daß ich auch heute noch kein Jakobs-Greiskraut geziehlt verfütter, nicht mal an meine Chinchillas, trotzdem ich die ja nicht esse.)

Würden Kaninchen dazu gezwungen werden, hauptsächlich nur noch von Jakobs-Greiskraut und Heu zu leben, dann würden sie tatsächlich zuviel Jakobs-Greiskraut aufnehmen und ihre Leber und Niere schädigen ... schon alleine, wenn es Gemüse dazu gibt, weichen sie einfach auf Gemüse aus und lassen das Jakobs-Greiskraut liegen ...



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