Gibt es zu viel Fläche für eine Vergesellschaftung?

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Gibt es zu viel Fläche für eine Vergesellschaftung?

Beitrag von lapin » Mo 14. Jun 2010, 18:43

Wie einige ja wissen, findet ja iwie, iwo gerade eine VG zwischen Leon und meinen 4en statt...
bis auf das sie sich Meter für Meter näher kommen, passiert da nicht wirklich was.
Sie gehen sich aus dem Weg, ein wirkiches aufeinander treffen gibt es nicht!
Jagerei hier und da mal, der Schnellere gewinnt eben, das wars :D!

Ich muss sagen, dass ich persönlich nichts von dieser "Zwangs"VG auf engerem Raum halte, da ich es für "unnatürlich" halte.
Die Frage ist nur, wie hoch sind meine Erfolgschancen, dass auf 500m² eine VG stattfinden KANN...oder kann es sein, dass einer (in dem Fall der Neue "Leon") ein Randkaninchen bleibt, da keine richtige Möglichkeit einer Integration besteht?

Wie sind eure Erfahrungen?


Lg lapin"Das Leben ist 10% was dir passiert und 90%, wie du darauf reagierst."

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saloiv
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Re: Gibt es zu viel Fläche für eine Vergesellschaftung?

Beitrag von saloiv » Mo 14. Jun 2010, 19:51

Sicherlich kommt es hier sehr stark auf die Charaktäre an. Es gibt ja Kaninchen die sofort Kontakt aufnehmen und sich immer anschließen um dabei zu sein. Andere sehen nur, dass sie gejagdt werden und leben dann auf 200m² der einen Seite des Grundstücks während die alteingesessene Gruppe die andere Seite bevölkert. In dem Fall (wenn das länger anhält) würde ich mittlerweile alle auf weniger Platz (neutral) packen und vergesellschaften, denn ansonsten kommt es ewig nicht zu einer Vergesellschaftung und oft zu starken Kämpfen. Aber das ist wieder so eine Beobachtungssache...

In der Natur gibt es keine Zwang-Vergesellschaftungen, da hast du recht. In der Natur leben zick Grüppchen mit klaren Reviergrenzen, die nicht überschritten werden. Wenn ein Kaninchen gemobbt wird, verlässt es das Revier und lebt solitär oder schließt sich einer anderen Gruppe an. Daher gibt es selten Streithähne in ein und der selben Gruppe, denn entweder trennt sich dann die Gruppe zu zwei Gruppen, oder einer wandert aus.
Wie wir Menschen auch bilden die Kaninchen also einfach so die Gruppen, wie sie sich sympathisch sind.

Versucht ein fremdes Kaninchen in eine bestehende Gruppe eingegliedert zu werden, so nähert es sich immer mehr an und unterwirft sich einfach (diese Kaninchen sind am verträglichsten, weil sie sich einfach allem unterwerfen, was ihnen über den Weg läuft), oder aber sie kämpfen mit denen, die sich ihnen nicht unterwerfen, bis sie ihren Platz in der Gemeinschaft haben und klar ist wo sie in der Rangordnung stehen.
Probelmatisch wird es, wenn man zwei Kaninchen aufeinander treffen lässt, die beide Anführer-Charakter haben und nur gegen ihren Tod eine untergeordnete Rolle eintauschen würden. Wenn man merkt, dass man zwei solche Kaninchen hat, würde ich zu zwei Gruppen raten, so wie es in der Natur auch gelöst werden würde: Die Gruppe trennt sich nach Sympathie-Faktor oder einer wandert ab.
Das Problem ist, dass man als Halter sich ungern von einem Kaninchen tennen möchte und auch ungerne zwei Gruppen hält!

Leon ist nicht wirklich extrem kontaktfreudig, zumindest war er dies nicht bei mir. Ihm war meine Kaninchengruppe relativ egal. Wenn er Kaninchenbesuch bekam rannte er im Zweifelsfall weg, richtig Kontakt aufgenommen hat er nicht allzu oft (war aber auch nicht ganz uninteressiert).
Wäre er extrem interessiert, ist die Vergesellschaftung auf viel Platz kein Problem, da können sie Heaktar zur Verfügung haben ohne das etwas passiert.
Würde er nur ausweichen und jeden Kontakt extrem meiden, so wäre es eindeutig eine schlechte Varainte für ihn, weil es wohl nie zu einer VG kommen würde.
Wenn er selten Kontakt aufnimmt, dauert die VG ewig ist jedoch kein Problem, solange man Zeit und Geduld hat.
Jetzt kommt es auch auf den Verlauf an. Kommt es bei jedem seltenen Kontakt zu extremen Kämpfen, so wäre es die falsche Methode, weil sie sich lange hinzieht und viele Wunden fordert. Gehen sie pfleglich mit sich um, so wäre es kein Problem.

Allgemein gilt nach meinen Erfahrungen:

Viel Platz = lang andauernde Vergesellschaftung: Wenn die Kaninchen pfleglich mit sich umgehen eine tolle Form der Zusammenführung, weil sie viel Zeit zum "aneinander gewöhnen" haben und nicht so extremen Stress ausgesetzt sind.

Wenig Platz = schnelle Vergesellschaftung: Gut für härtere Zusammenführungen weil man die "kurze Zeit" die Kaninchen besser im Blick haben kann als über Wochen und es schneller vorüber ist. Ständige Kämpfe und ständig einen Rivalen im Revier mit dem nicht die Rangordnung geklärt ist, schwächen die Kaninchen.


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Re: Gibt es zu viel Fläche für eine Vergesellschaftung?

Beitrag von mausefusses » Di 15. Jun 2010, 10:54

Viel Platz = lang andauernde Vergesellschaftung: Wenn die Kaninchen pfleglich mit sich umgehen eine tolle Form der Zusammenführung, weil sie viel Zeit zum "aneinander gewöhnen" haben und nicht so extremen Stress ausgesetzt sind.

Wenig Platz = schnelle Vergesellschaftung: Gut für härtere Zusammenführungen weil man die "kurze Zeit" die Kaninchen besser im Blick haben kann als über Wochen und es schneller vorüber ist. Ständige Kämpfe und ständig einen Rivalen im Revier mit dem nicht die Rangordnung geklärt ist, schwächen die Kaninchen.
Das entspricht auch meinen Erfahrungen.

Ich könnte eine VG theoretisch im Garten auf ca. 300qm machen, Problem dabei ist das ja spätestens nachts Alle in den 18qm Stall müssen, ich hab also keine "Zeit" 2 Monate zu warten bis die große Liebe ausgebrochen ist.

Ich mache VG´s meist auf ca. 20qm neutralem Boden, bisher konnte ich nach 1- 7 Tagen Alle ins gemeinsame Gehege stecken. Manchmal wurde zwischendurch noch verkleinert bzw. 2 Streithähne in ihre eigene Arena gesetzt weil die anderen längst fertig waren und nur 2 noch Streß machten...ich mach das immer nach meinem Gefühl und bisher hat es gut geklappt.


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