Spinnen und ihre Terras

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Spinnen und ihre Terras

Beitrag von Ziesel » Sa 10. Jul 2010, 15:26

Spinnen gehören so zu den Tieren wo ich gern mal gucke
aber nicht ansatzweise auf die Idee komme, welche halten zu wollen
obwohl ich da keine Berührungsängste hab.
Die oft nackigen kleinen Würfel mit´m bißchen Bodengrund und das in
meinen Augen irgendwie muffige vollgewebte ist nicht so meins.

Hier war eine verästelte Wurzel drin, Korkhöhle, sogar ´n Pflanz im Terra, es gab´ne
Rückwand und es war auch kein Miniwürfel - also schon eher was für mich ;)

Hat noch jemand was zum Thema zu zeigen und mich eines besseren zu belehren ?
Dann her damit
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Re: Spinnen und ihre Terras

Beitrag von steffi » Sa 10. Jul 2010, 15:40

ooooh, ne brachipelma smithi, ihres zeichens bombadierspinne :D

so eine hab ich mal als spiderling bekommen, und ich hab sie mit viel liebe und fruchtfliegen auch wirklich großgebracht :top:


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Re: Spinnen und ihre Terras

Beitrag von Notechis » Mo 25. Apr 2011, 19:31

Kann jetzt nicht so richtig herauslesen worums hier geht ..... meinst du, dass dich die Pflege dieser Tiere nicht interessiert weil die Terrarien nichts hergeben (nackig sind)?

Wenn ja, dann muss ich sagen, dass du bis jetzt scheinbar nur falsch eingerichtete Terrarien gesehen hast. Im Gegenteil, Terrarien von Vogelspinnen sollten sehr sehr Artspezifisch eingerichtet werden, soll heißen: tropischen Baumbewohner bekommen ein höheres als breites Terrarium mit dichtem Pflanzenbesatz und aufrechter Korkröhre oder Versteck im oberen Bereich, tropische Bodenbewohner bekommen ein breiteres als hohes Terrarium mit an die Art angepasste Topographie.
Wüstenbewohner oder Bewohner trockener Gebiete bekommen ein ihrem Ökosystem angepasstes Terrarium. Es gibt keine Vogelspinne deren Terrarium nackig eingerichtet, richtig eingerichtet ist.

zb.


MfG.
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Re: Spinnen und ihre Terras

Beitrag von steffi » Di 31. Mai 2011, 11:01

dann hätte ich da ne frage zur größe:

es gibt ja diese spinnenwürftel, meistens auch in ganzen blöcken. deine terras sehen aber alle wesentlich größer aus :top:

kann man bei manchen spinnen sagen, sie brauchen nur wenig platz, weil eher bewegungsfaul, und andre arten brauchen mehr platz, weil lauffreudig

welches mindestmaß sollte ein spinnenterra haben? sind diese kleinen terras quälerei oder angemessen? :hm:


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Re: Spinnen und ihre Terras

Beitrag von Notechis » Di 31. Mai 2011, 11:15

Also prinzipiell gilt die Faustregel, dass die Maße des Terrariums ein Mehrfaches der Beinspannweite des Tieres (Art) ausmachen sollte - im Schnitt so 2 bis 3 mal.
Meine Terrarien sind eigentlich alle 30x30x40(H) und reichen vollkommen, dass sich das Tier häuslich einrichten und auch mal herumstreunen kann.

Diese kleinen Würfel die man so kennt .... ja, die sind ein spezielles Thema und ich halt davon eigentlich garnichts. Das Terrarium soll ja nicht nur als geeignetes Heim für das Tier dienen sondern auch ein optischer Genuß sein und das geht schwer wenn es gerade mal so groß ist, dass sich das Tier zweimal umdrehen kann und in weiterer Folge zb. alles zuspinnt. Ist in meinen Augen Schwachsinn.

Aus einem größeren Terrarium ergeben sich auch mehrere Vorteile.
Man kann es nicht nur schöner einrichten sondern es kann auch bessere drinnen "gearbeitet" werden. Ab und an mal sollte ein Kontrollblick auf das Tier geworfen werden und wenn das Terrarium genügend groß ist, besteht immer die Möglichkeit, dass dem Tier ein Fluchtweg offen bleibt falls es mal erschrickt. Besteht dieser nicht ..... naja, dann hängts einem irgendwann mal am Finger.

Größere Terrarien lassen auch eine bessere Kontrolle der Luftfeuchtigkeit und Temperatur zu und es entsteht weniger schnell Staunässe.

Alles in allem sind die Maße 30x30x40(H) für Baumbewohner und 30x30x20 oder 40x40x20(H) für Bodenbewohner der Schnitt bei gewissenhaften Pflegern. Für Arten wie zb. T. blondi reichen die natürlich nicht, da sollte man nicht unter 60x40x30 gehen aber ansonsten passen sie.

Nicht vergessen darf man allerdings, dass es auch übertrieben werden kann. Ist das Terrarium zu groß, kann es schonmal vorkommen, dass die Spinnen ihre Beute nicht mehr erwischen.

Als Faustregel sollte man sich immer merken, dass die meisten Spinennarten keinen großen Bewegungsdrang verspüren wenn sie "glücklich" sind ;).

LG.



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Re: Spinnen und ihre Terras

Beitrag von Ziesel » Di 31. Mai 2011, 11:43

Notechis hat geschrieben:meinst du, dass dich die Pflege dieser Tiere nicht interessiert weil die Terrarien nichts hergeben (nackig sind).
Ja, liegt glaub ich wirklich eher an den Terras als an den Tieren. Oft seh ich Spinnen in kleinen Würfeln, die ich irgendwie "lieblos" find. Bodengrund, Korkhöhle, Wassernapf fertig und wenn denn schon´ne Pflanze drin ist,
sieht man meist ein Plastepflanzi was mir nicht gefällt und´n "zugehäkeltes" Terra ist auch nix was ich mir jetzt unbedingt im Wohnzimmer ständig angucken möchte.

Ich hatte ja geschrieben, dass ich mich gern eines Besseren belehren lasse und das ist dir gelungen :top:
Mit solchen Terras könnt ich mich anfreunden . . (das Moos bei Goldi gefällt mir immernoch am Besten)



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Re: Spinnen und ihre Terras

Beitrag von steffi » Di 31. Mai 2011, 12:01

was das zuspinnen angeht, da gibt es ja auch gewaltige unterschiede..
frau könnte sich ja an einen spinnfaule halten :D ;)


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Re: Spinnen und ihre Terras

Beitrag von Murx Pickwick » Di 31. Mai 2011, 12:30

Viele Spinnenarten, vor allem viele große Spinnenarten, sind als Heimtiere geeignet, wie wohl kaum ein zweites Tier dieser Größe - einfach weil sie sehr seßhaft sind. Etliche Spinnenarten bewohnen in freier Wildbahn gerade mal eine Fläche eines DIN A4 Blattes ... das bekommt man noch irgendwo in der Wohnung unter. Die notwendigen Kleinklimata lassen sich leicht durch Technik und Bauweise des Terras herstellen ...

Bei so wenig Platzbedarf die armen Spinnentiere auf ein Drittel oder noch weniger Platz einzugrenzen, nur um so einen Spinnenwürfel benutzen zu können und dann nicht mal auf die Bedürfnisse der Spinne einzugehen, ist einfach sowas von unnötig, wie sein kann!
Ich mein, beim Kaninchen kann ich das noch verstehen - wer will denn schon seine 20qm Wohnung gegen eine 100qm Wohnung tauschen, nur damit er die Wohnung mit Sand füllen kann und Büsche drauf pflanzen kann, um den Kanin eine artgerechte Umgebung in der Wohnung bieten zu können?
Ich denke, da ist es doch viel, viel praktikabler, ein paar Bücher aus dem Regal rauszunehmen und da mal nen 30 - 50cm langes Terra für das Spinnentier hinzustellen, oder?
Da muß man doch nicht das arme Spinnentier auf 10cm x 10cm x 10cm einsperren, so daß es womöglich auch nur noch mit angezogenen Beinen sitzen kann.
Jedenfalls reicht da die 20qm Wohnung für ne Luxusspinnenbehausung immer noch wunderbar aus ... und die Spinne merkt letztendlich nicht mal, daß sie eingesperrt ist, weil sie eh von sich aus da gar nicht wegwill.

(Thekla, mein Kreuzspinnenweibchen, hat über 2 1/2 Jahre auf ca. 10cm x 40cm x 40cm gelebt - sie hätte weggekonnt, wenn sie wollte, aber sie hatte sich nur in ihrem Netz und in der danebenliegenden Wohnröhre am Fenster aufgehalten, sonst nirgendwo. Das Männchen, was sie beglückt hatte, ist auf seinem Liebestrip ganze 4m gewandert! Wäre er noch näher an ihr dran geboren worden, wäre er sogar noch weniger gelaufen, Kreuzspinnen sind nämlich stinkefaul, was Wandern angeht)



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Re: Spinnen und ihre Terras

Beitrag von Notechis » Di 31. Mai 2011, 14:59

Murx Pickwick hat geschrieben:Spinnen sind nämlich stinkefaul, was Wandern angeht)
Nicht alle ;-).
Jagdspinnen legen ziemliche Strecken zurück, Falltürspinnen-Männchen legen viele hundert Meter bei ihrer Partnersuche zurück aber ja, die meisten in Terrarien gehaltenen Spinnen sind jetzt eher weniger die Wanderer.

LG.



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Re: Spinnen und ihre Terras

Beitrag von Nightmoon » Di 31. Mai 2011, 15:07

Na, ich denke Mal, dass das mit der Lauffreudigkeit sehr stark von der Spinnenart abhängig ist. Wenn ich zum Beispiel eine Tegenaria (Hauswinkelspinne) aus der Wohnung "schmeiße", dann sollte ich das schon so tun, dass ich sie wenigstens 500m weit weg trage, weil sonst die Möglichkeit ziemlich groß ist, dass sie wieder "nach Hause kommt" Außerdem sind diese Hauswinkelspinnen alles Andere, als träge oder lauffaul. Mag sein, dass sie harmlos sind, aber ich krieg nen meterdicken Erpelparker, wenn ich die bei mir nur an der Wand sitzen sehe. Ich versuche sie dann einzufangen, bzw. muss ab und an mein Schatz machen und sie dann weiter wegtragen, dass sie nicht wieder kommt.
Die erste Zeit, als ich Spinnen anfing nicht wegzusaugen oder zu töten, fing ich sie ein und gab ihnen einen Freiflug gratis in den Vorgarten. Dann dauerte es allerhöchstens 24 Stunden und Madame /oder Mister Spider saßen wirder an ihrem angestammten Platz. :arg: Irgendwann erfuhr ich von ihrem sehr guten Orientierungssinn und tatsächlich, wir testeten es aus. Bei ca. 400 m schafften es nur Wenige der Spiders wieder nach Hause und das dauerte auch recht lange, beinahe ne Woche. Vermutlich wurden sie dann wohl eher Opfer von anderen Tierarten oder bleiben in ihrer neuen Heimat sesshaft. Ließ man sie nur ein paar Meter vom Haus entfernt raus, dann brauchten sie nicht wirklich lange, um wieder nach Hause zu gelangen. Wir haben das mit 5 oder 6 verschiedenen Spinnen "getestet".

Welche weniger lauffreudig zu sein scheinen, sind die kleinen Kugelspinnen, einmal ihr Netz gewebt, blieben sie auch da. Selbst, wenn man ihnen das Netz etwas nach Menschenwunsch gerecht etwas versetzte, dann hingen sie am nächsten Tag wieder passgerecht, an der alten Stelle.
Wir hatten bisher nur eine einzige kleine Kugelspinne, die sich wirklich an unsere menschlichen Richtlinien zu halten schien. Sie webte und keine Stuhllehnen ein und auch machten ihre Spinndrüsen von unserer Tischdeko Halt, auf der Terrasse. :P War irgendwie niedlich, dass sie sich scheinbar, zu benehmen wusste. :P
Hat etliche Wochen super geklappt, dafür bekam sie von mir ab und an eine kleine Fliege ins Netz gebammelt, die sich über meine Tomatenpflanzen hermachen wollte, bis es irgendwann einen mächtigen Sturm gab, danach war unsere kleine "Susi" leider weg. :(


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Meine süße kleine Tessamaus, ich hab dir immer versprochen, dich nicht leiden zu lassen, ich hoffe Du verzeihst mir.[/align]

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Re: Spinnen und ihre Terras

Beitrag von Murx Pickwick » Di 31. Mai 2011, 16:44

*schnell und heimlich ausbesser*

Hab ja auch deshalb Kreuzspinne geschrieben ... *dummdidumm* *hoffentlichmerktskeiner*

Aber ihr habt recht, gibt viele wandernde Spinnen ... gibt ja sogar "fliegende" Spinnen ...



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Re: Spinnen und ihre Terras

Beitrag von steffi » Di 31. Mai 2011, 17:05

na, also meine hausspinnen haben hier lebenslanges wohnrecht (vorrausgesetzt, sie seilt sich nicht über dem bett in mein gesicht ab :D ), denn mir wurde mal gesagt, daß spinnen für ein gutes raumklima stehen...

abgesehen davon ist mir ne friedliche spinne lieber als eine nervige stubenfliege, die mich die ganze zeit anpeilt :yo:


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Re: Spinnen und ihre Terras

Beitrag von Notechis » Di 31. Mai 2011, 22:38

steffi hat geschrieben:abgesehen davon ist mir ne friedliche spinne lieber als eine nervige stubenfliege, die mich die ganze zeit anpeilt :yo:
Ganz genau meine Meinung. Wenn man des öfteren mal in einem Klima lebt wo es dicke fette Moskitos gibt, ist man froh wenn kleine Spinnchen einem diese Mistviehcher wegfangen ;).
Giftig sollten sie halt nicht sein ;).

lg.



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