[Ernährung] Geht's bei Schlangen jetzt auch schon los?!

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Murx Pickwick
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Re: [Ernährung] Geht's bei Schlangen jetzt auch schon los?!

Beitrag von Murx Pickwick » So 22. Nov 2009, 03:39

Es geht auch um die Beschaffung der Futtertiere - Jungkaninchen und junge Meerschweinchen bekommt man in jedem Zoofachgeschäft, Steppenlemminge sind erst mit dem Steppenlemmingsboom so verfügbar geworden, wie sie nun sind.
Sowohl junge Kaninchen als auch junge Meerschweinchen sind genauso eine gute Abwechslung für eine Kornnatter, wie Eintagsküken oder Ratten. Also, was genau spricht gegen Kaninchen und Meerschweinchen?

Natürlich kann man auch Echsen verfüttern - nur, wie sollen die kostengünstig gezüchtet oder beschafft werden? Echsen sind allesamt weniger gut zu vermehren, wie Ratten, Mäuse, Kaninchen, Meerschweinchen, Vielzitzer und Steppenlemminge bzw Hamster.

Weiterhin geht es tatsächlich um den Tierschutz - in der Schweiz ist das Verfüttern von lebenden Wirbeltieren tatsächlich verboten ... es sei denn, man kann nachweisen, daß das gehaltene Tier tatsächlich keine getöteten Tiere annimmt. Dazu brauchts dann allerdings ne Sondergenehmigung.
Kornnattern sind wohl recht unkompliziert in der Ernährung, sie nehmen bei entsprechender Animation auch sogenannte prekilled-Beute an, also Beutetiere, die kurz vorm Verfüttern getötet wurden. Einige Kornnattern nehmen auch gefrostete und aufgetaute Beute an, die Kunst liegt nur in der Animation ... der Vorteil für die Beutetiere, sie werden nicht unnötig geängstigt oder, wenn sie von der Schlange nicht richtig erwischt werden, tödlich verletzt und langsam zu Tode gefoltert. Es gibt nämlich durchaus die Exemplare, welche ihre Beute lebendig runterschlucken oder ein Massaker veranstalten ... welch ein Tod für ein Beutetier, wenn es ganz, ganz langsam erstickt wird oder erst mal mit vielen Bissen langsam zu Tode gemartert wird.
Aus gleichem Grunde überlaß ich auch meiner Katze nach Möglichkeit nicht ihre Beute, sondern erlöse diese. Wenn der Kater seine Beute schlägt, ist das ein Kampf von teilweise zwei bis drei Stunden, bis das arme Mauseviech endlich an diversen inneren Blutungen und Knochenbrüchen krepiert. Sowas verträgt sich einfach nicht mit unseren Schlachtgesetzen und unserer Auffassung vom schmerzlosen Tod.
Es wird hier einfach von ausgegangen, daß auch die Beute von Schlangen ein Recht auf einen schmerzlosen, schnellen Tod hat und nicht nur unser Schlachtvieh.

Was das Industriefutter für Schlangen angeht ... nunja, ist auch nicht viel anders wie Industriefutter für Kanin und Co ... nur, daß der Halter nun auch noch nen reines Gewissen hat, weil, er hat ja kein Tier getötet für sein Haustierchen, schließlich ist ja allgemein bekannt, Wurst wächst bei Aldi und Schlangenwurst im Zoofachgeschäft ...



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Re: [Ernährung] Geht's bei Schlangen jetzt auch schon los?!

Beitrag von Ziesel » So 22. Nov 2009, 12:59

Um deine Ausgangsfrage zu beantworten: Nö, es geht nicht los....die Snake Steak Sausages gibts schon seit´n paar Jahren.
Laryana hat geschrieben:
Was fressen Kornnattern ?
Als Futtertiere kommen für Kornnattern in Betracht :
Mäuse , Ratten , Hamster , Gerbills , Zwerghamster , Vielzitzenmäuse ,
Meerschweinchen , Zwergkaninchen , Entenküken und Hühnerküken
Das Futtertier wird der jeweiligen Schlangengröße angepasst
*hust* Also ich weiß ja nicht recht... eine adulte Kornnatter und Kaninchen?
Bei nem Python kann ich mir das ja vorstellen, aber bei ner Korni? :X
Auch Meerschweinchen... zumindest adulte Quieker.....
Steht doch schon da: Das Futtertier wird der jeweiligen Schlangengröße angepasst.
Da ist nicht die Rede von, wie alt/groß das Futtertier ist...

Das verfüttern lebender Kleinsäuger und Vögel ist durch das
Tierschutzgesetz verboten

Irgendwo hat ich das Gesetz dazu schon mal zitiert. Es ist halt nicht eindeutig weil im TSG auch steht, dass man artgerecht füttert soll und ich denke, dass hier Lebendfutter artgerecht ist.
Laryana hat geschrieben: Zwar hat auch die Frostfütterung seine Vorteile, aber da ich auch recht empfindliche Würmer dabei habe und ich für eine der Schlangen sogar mit "Hamstergeschmack aromatisieren" muss, bleibe ich bei Lebendfütterung.
Aromatisieren ist´ne nette Umschreibung :D Obwohl das "Aroma" ganz natürlich ist würde ichs nach der 3-4. Fütterung ohne probieren. Bis dahin dürfte das kleine Würmchen genug nach bzw. aufgeholt haben . . . Das sollte ja keine Dauerlösung werden, sondern Appetit wecken, was ja funktionierte doch nun wäre gut zu wissen, ob sie wegen der "anderen" Haltung oder wegen dem Aroma futtert



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Re: [Ernährung] Geht's bei Schlangen jetzt auch schon los?!

Beitrag von Femme fatale » So 22. Nov 2009, 19:28

Mir sträuben sich hier die Haare =(
Zwar hat auch die Frostfütterung seine Vorteile, aber da ich auch recht empfindliche Würmer dabei habe und ich für eine der Schlangen sogar mit "Hamstergeschmack aromatisieren" muss, bleibe ich bei Lebendfütterung.
Du hast bei dem Tier gar nicht versucht, ob es tot frisst, weil Du unbedingt leben füttern möchtest. bei mir hat sie wiederholt tot gefressen, ich denke nicht dass sie einen Unterschied zwischen lebenden und tot macht (wenn das Aroma stimmt ;) ). Auch die Umweltbedingungen können den Ausschlag gegeben haben.

Zudem ist Lebendfütterung nicht ausdrücklich in Deu erlaubt, es handelt sich viel mehr um eine Grauzohne, in der sich Halter von Schlange und Co. bewegen wenn sie lebend füttern.

Zudem erlernen Schlangen das erlegen von Beute nicht. Bei diesem Vorgang handelt es sich um ein instinktiv ablaufenden Vorgang. Wenn das Tier nicht richtig würgt, dann weil es die Maus falsch erwischt, zu kalt ist, nicht ausreichend gehalten wird, zu schwach, trächtig, in der Haut usw. ist. Bei Kornnattern würgen die allermeisten Jungtiere ihre Beute nicht, nein sie wird lebend gefressen. Ich weiß wie erbärmlich die Würmer dabei quitschen können, und wie lange das dauert. Deswegen rate ich jedem dazu (und auch alle Futterierzüchter mit denen ich in Verbindung stehe) wenn möglich in dem Alter tot zu füttern. Trotzdem hat das nichts mit "lernen" zu tun, sondern schlicht mit dem Alter, der Futtertiergröße und dem Verändern des Fressverhaltens währen dem Heranwachsens. Eher akzeptiert wird das bei Tieren wie Grünen Leguanen, trifft aber durchaus auch auf Tiere zu bei denen keine so einschneidende Veränderung zu beobachten ist.

Auch bei den Bildern die ich dir gezeigt habe handelt es sich um kein "unerfahrendes Tier" wie Du dir das vorstellst, sondern um ein Tier was entweder langsamer war als das aggressive Futtertier oder in einer ungünstigen Situation und deswegen nicht wehrhaft genug. Mit Erfahrung oder Erlernen HAT DAS NICHTS ZU TUN.

Diese "Mäusewürste" würde ich nicht ohne Hintergrundwissen verteufeln. Die Inhaltsstoffe sind so zusammengesetzt, dass sie einer ausgeglichenen Ernährung entsprechen, und sind auf dauer sicher für die ein oder andere Schlange gesünder als immer nur Mäuse zu fressen die mit Pellets hochgefüttert oder von überforderten Müttern kommen (Würfe werden zB. nicht reduziert, keine Ammen, schlechte Ernährung...) was zB. bei ZooLaNZ der Fall ist. Zudem eröffnen diese Würste auch menschen das Hobby Schlange die bisher wegen der Fütterung davor zurückgeschreckt sind. Ähnlich wie es wohl viel weniger Hunde und Katzenhalter geben würde wenn sie mit ganzen Futtertieren gefüttert werden müssten ;) .

Junge Kaninchen und Meerschweinchen halte ich für eine gesunde Abwechslung auf dem Speiseplan von Kornnattern


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Re: [Ernährung] Geht's bei Schlangen jetzt auch schon los?!

Beitrag von saloiv » So 22. Nov 2009, 19:38

Diese "Mäusewürste" würde ich nicht ohne Hintergrundwissen verteufeln. Die Inhaltsstoffe sind so zusammengesetzt, dass sie einer ausgeglichenen Ernährung entsprechen, und sind auf dauer sicher für die ein oder andere Schlange gesünder als immer nur Mäuse zu fressen die mit Pellets hochgefüttert oder von überforderten Müttern kommen (Würfe werden zB. nicht reduziert, keine Ammen, schlechte Ernährung...) was zB. bei ZooLaNZ der Fall ist.
Mal interessehalber... Was gab es bisher für Studien zum optimalen Bedarf bei Schlangen und mit welchen Ergebnissen? Auf was muss geachtet werden und welche Stoffe in welchen Mengen?
Was ist in den Dingern genau enthalten?

Ich kenne das ganze nur von anderen Tieren... Fertigfutter ist ja bei jeder Tierart hoch in Kurs. Alle Fertigfutterhersteller versprechen, dass man das Tier damit optimal versorgt, es alle Vitamine und Nährstoffe in der richtigen Dosis bekommt usw. Aber interessanterweise ergeben genaue Nachforschungen fast immer, dass dem nicht so ist. :grübel:
Zudem eröffnen diese Würste auch menschen das Hobby Schlange die bisher wegen der Fütterung davor zurückgeschreckt sind. Ähnlich wie es wohl viel weniger Hunde und Katzenhalter geben würde wenn sie mit ganzen Futtertieren gefüttert werden müssten ;).
Das ist ja meistens der Hintergrund von Fertigfutter... Bei allen Tierarten. Es ist praktisch, kostengünstig und man muss sich keine Gedanken machen. Außerdem ist es appetitlich zubereitet, macht wenig Schmutz....


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Re: [Ernährung] Geht's bei Schlangen jetzt auch schon los?!

Beitrag von Gast Luder » So 22. Nov 2009, 20:38

Laryana hat geschrieben:Und dass Menschen, die vor der "normalen" Fütterung zurückschrecken, nun ohne Probleme Schlangen halten können, finde ich nicht in Ordnung. Das gehört einfach dazu! Das ist natürlich.
Wer es nicht kann, sollte es lassen, finde ich.
DAS müsste man dann aber auf ALLE Heimtiere projezieren!

Es dürfte keiner mehr seinem Hund oder seiner Katze Dosen- oder Nassfutter geben.

Ich denke das man sowas nicht an einer einzelnen Tierart ausmachen kann.

Das Argument der Hundehalter die Trofu füttern ist ja auch, das dort alles drin ist. Wenn es sowas in ähnlicher Form auch für Schlangen gibt, ist es dann verwerflicher? Wenn die Schlange es frisst, ist da für mich kein Unterschied zu Hund oder Katze.


Das Problem vieler Hunde ist die konsequente Inkonsequenz ihrer Halter.
Oliver Jobes, (*1966)

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Re: [Ernährung] Geht's bei Schlangen jetzt auch schon los?!

Beitrag von Ziesel » So 22. Nov 2009, 22:31

Luder hat geschrieben: DAS müsste man dann aber auf ALLE Heimtiere projezieren!
Es dürfte keiner mehr seinem Hund oder seiner Katze Dosen- oder Nassfutter geben.

Ich denke das man sowas nicht an einer einzelnen Tierart ausmachen kann.

Das Argument der Hundehalter die Trockenfutter füttern ist ja auch, das dort alles drin ist. Wenn es sowas in ähnlicher Form auch für Schlangen gibt, ist es dann verwerflicher? Wenn die Schlange es frisst, ist da für mich kein Unterschied zu Hund oder Katze.
Ähm nö, hat schon was mit der Art zu tun find ich. Saloiv schrieb ja schon:
saloiv hat geschrieben:Alle Fertigfutterhersteller versprechen, dass man das Tier damit optimal versorgt, es alle Vitamine und Nährstoffe in der richtigen Dosis bekommt usw.... Es ist praktisch, kostengünstig und man muss sich keine Gedanken machen. Außerdem ist es appetitlich zubereitet, macht wenig Schmutz....
Das wäre ein generelles Argument aber es gibt einen Aspekt der hier noch nicht zur Sprache kam.
Hunde, Katzen, Kaninchen, Vögel usw haben Freigang bzw Freiflug aber wer lässt seine Schlange in den Auslauf? Ich finde das Füttern mit Lebendfutter sorgt auch für "artgerechte Bewegung"



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Re: [Ernährung] Geht's bei Schlangen jetzt auch schon los?!

Beitrag von Ziesel » So 22. Nov 2009, 22:50

Femme fatale hat geschrieben:Zu dem erlernen Schlangen das erlegen von Beute nicht. Bei diesem Vorgang handelt es sich um ein instinktiv ablaufenden Vorgang.
Ob man´s nun lernen nennt oder peng...Natürlich erlegen sie instinktiv aber auch Schlangen verbessern ihre Fähigkeiten, werden schneller, treffsicherer usw.
Diese Notwendigkeiten bestehen beim Todfüttern nicht weil die Beute sich nicht wehren bzw. nicht ihrerseits angreifen kann

Hier im Forum wird den jahrzentelang gezüchten Kaninchen nachgesagt, dass sie instinktiv selektieren können. Doch auch ein 2 Jahre trofugefüttertes Kaninchen wird nicht erst alle für sich geeigneten Kräuter selektieren wenn ich´s plötzlich vor einen Berg Grünfutter setze, sondern erst mal drauflosfuttern. So wie eine Schlange nach jahrelangem Frofu eine rumlaufende Maus verfehlen könnte



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