Bio Eier Skandal

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Bio Eier Skandal

Beitrag von lapin » Fr 1. Mär 2013, 18:22

Bio Eier, sind keine Bio Eier, somit der Verbraucher der angearschte und keinem Tier geholfen...
dass Ziel, warum man eben zur teureren Variante greift.
Man will Tierleid auf eigene Kosten vermeiden und dann gibt es diese "Offenbarung".

Inwiefern ist Otto Normal Verbraucher noch möglich wirklich zu wissen, ob er gerade gutes tut oder nur möchte, aber dabei auch noch beschissen wird?

Mag es auf dem Dorf oder in einer stark bäuerlich besiedelten Gegend genügend Möglichkeiten geben...was tut der, der all das nicht um sich rum hat.

Am Ende müssen wir alle einfach nur Vertrauen....
Doch back to the roots und selber halten....?!

Was meint ihr?


Lg lapin"Das Leben ist 10% was dir passiert und 90%, wie du darauf reagierst."

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Re: Bio Eier Skandal

Beitrag von darie » Fr 1. Mär 2013, 18:39

Ich würde es begrüßen, wenn die entsprechenden Höfe viel transparenter wären....letzte Woche gab es einen Bericht über diese Höfe die Bio-Eier verkaufen bzw hat der Journalist anhand der Nummer auf den Eiern die Höfe ausfindig gemacht und ist dort überraschend aufgetaucht.....ich hab nicht alles geguckt, aber 2 oder 3 waren sofort bereit ihren Betrieb zu zeigen.

Man darf Bio Eier natürlich nicht mit scharrenden Hühnern auf einer grünen Wiese verbinden....hier gibts Verbände von bis zu 5000 Hühnern in einer Stalleinheit, ich weiß grad nicht die Quadratmeter, die pro Huhn zur Verfügung stehen müssen.....aber die Schnäbel waren z.B. nicht gekürzt, sie hatten mehrere Etagen, Beschäftigung und bei einem Betreib hatten sie sogar Stroh unter den Füßen.

Tja, was tun....selber halten in der Stadt? Quasi unmöglich.....

Man müsste halt versuchen, über die Nummer, die auf den Eiern steht, mehr über den Betrieb herauszufinden :hm:

War Stern-TV...hier ist der Link zum Video:

https://www.stern.de/tv/discounter-hoefe-unter-der-lupe-die-realitaet-der-bio-huehnerhaltung-1977643.html" onclick="window.open(this.href);return false;



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Re: Bio Eier Skandal

Beitrag von Feli » Fr 1. Mär 2013, 18:42

Ich bin gelangweilt. Nehmen wir alle 4 Monate ein Tier oder eines seiner Produkte und hängen hinten "-Skandal" dran und schwupps sind wir wieder 2 Wochen unterhalten und können hysterisch sein.

Vertrauen, verzichten oder mehr oder weniger hohen Aufwand betreiben, um sich sicher zu sein was man kauft. Wie du sagst, für einen Stadtmensch ist der Aufwand höher zu einem Bauernhof zu kommen, für einen Dorfmensch könnte es verhältnismäßig einfacher sein.

Ich persönlich kaufe keine Bio- sondern Freiland-Eier, weil ich den Begriff konkreter/nachvollziehbarer finde. Und nein, ich mag gar nicht wissen, ob ich da auch beschissen werde.



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Re: Bio Eier Skandal

Beitrag von darie » Fr 1. Mär 2013, 19:05

Und wo bekommt man Freilandeier im Winter her? ;)

Dann werden nämlich Eier aus Bodenhaltung als Freilandeier verkauft.....denn Hühner, die im Winter draussen sind, legen keine Eier :)



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Re: Bio Eier Skandal

Beitrag von Feli » Fr 1. Mär 2013, 19:08

Ich sag doch, ich wills gar nicht wissen :D



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Re: Bio Eier Skandal

Beitrag von Curly » Fr 1. Mär 2013, 19:18

darie hat geschrieben:.....denn Hühner, die im Winter draussen sind, legen keine Eier :)
Bist du sicher?
Unsere Hühner legten im Winter auch Eier. Weniger, als im Frühjahr - Herbst aber dennoch.
Sie hatten auch nur nachts und zum Eier legen ihren Stall.
Ähnlich ist es wohl auch mit den Freilandhühner.
Und ich denke es kommt auf die Rasse an... Legehühner können ja fast nicht anders.



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Re: Bio Eier Skandal

Beitrag von Bigfoot63 » Fr 1. Mär 2013, 19:20

Ich hoffe ich verwechsel nichts, aber Bio Ei heisst doch Huhn mit Auslauf nach draussen das mind. 50 v.H. Futtermittel aus Hofherstellung bekommt. Sonst nichts weiter. Also müsste die Haltung an sich mit der 1er Kennzeichnung auf dem Ei identisch sein, der Freilandhaltung.
Die Hühner leben doch alle nicht draussen, sondern können nur in einen Auslauf. Nichts weiter meine ich mal gehört zu haben. Auch Bio Huhnereiproduzentinnen wohnen nicht dauerhaft draussen.
Ich bekomme die Eier vom Nachbarn, der hat eigene Produzenten. Im Winter muss ich halt mal auf dem Bauernhof in der Nähe ein paar Eier zukaufen. Sie legen halt im Winter nicht wirklich gut.

Langsam wird es ein bisserl schwierig mit der Ernährung, sah gerade den Futtermittelskandal im Fernsehen....grusel...


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Re: Bio Eier Skandal

Beitrag von darie » Fr 1. Mär 2013, 19:29

Curly hat geschrieben:
darie hat geschrieben:.....denn Hühner, die im Winter draussen sind, legen keine Eier :)
Bist du sicher?
Unsere Hühner legten im Winter auch Eier. Weniger, als im Frühjahr - Herbst aber dennoch.
Sie hatten auch nur nachts und zum Eier legen ihren Stall.
Ähnlich ist es wohl auch mit den Freilandhühner.
Und ich denke es kommt auf die Rasse an... Legehühner können ja fast nicht anders.
nee sicher bin ich nicht, aber ich denke schon dass sie dann zu wenig legen dass es rentabel ist- aber ich habs auch nur in den Medien so gehört. :hm:



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Re: Bio Eier Skandal

Beitrag von Bigfoot63 » Fr 1. Mär 2013, 19:32

hier mal ein link zum Deutschen Tierschutzbund, da sind die Haltungsformen erklärt worden

https://www.tierschutzbund.de/legehennen_haltungssysteme.html" onclick="window.open(this.href);return false;


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Re: Bio Eier Skandal

Beitrag von Curly » Fr 1. Mär 2013, 19:32

Ich war immer der Meinung, dass BIO auch Bodenhaltung sein kann.
Es wird lediglich auf AB und fragwürdige Fütterung verzichtet.
Für die Hühner an sich hat sich nichts geändert, nur für uns Verbraucher...



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Re: Bio Eier Skandal

Beitrag von Entensusi » Fr 1. Mär 2013, 19:43

Curly hat geschrieben:Ich war immer der Meinung, dass BIO auch Bodenhaltung sein kann.
Es wird lediglich auf AB und fragwürdige Fütterung verzichtet.
Für die Hühner an sich hat sich nichts geändert, nur für uns Verbraucher...
.. das ist ja die Krux.. wirklich sicher kann man sich nur sein, wenn man die Haltung persönlich kennt - und selbst da, wenn zugekauft wird..?

Mein Geflügel legt übrigens im Winter nicht, was daran liegt, das es keine speziellen Legerassen sind. Legerassen legen aber meist auch nur die ersten 2 Jahre so gut, dann lässt die Leitung nach. Und Legehuhn wird zum Suppenhuhn.
Falls ich meine Hühnerpopulation vergrößere, möchte ich diesmal auch nach einer passenden Legerasse suchen. Wobei selbst die auf Legeleistung gezüchteten Laufenten Winterpause machen. Ich denke, es ist für so eine Henne auch nicht besonders gesund, "durchzulegen". Darum Ostern.. die Freude über die Eierlegerei, die wieder begonnen hat.
Unser Problem ist, egal von welcher Seite betrachtet, dass wir nicht verzichten wollen. :hm:


Liebe Grüße, Entensusi und ihre Tiere

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Re: Bio Eier Skandal

Beitrag von Venga » Fr 1. Mär 2013, 20:13

Ich bekomme Eier von einem Kollegen meines Mannes. Die sind sooo Bio. Er bringt die Hühner fast noch ins Nest und deckt sie zu. In deren Futter ist kein Krümel Chemie. :D
Wenn ich Eier zukaufen muss und unsere Bäuerin keine hat, kaufe ich welche aus Bodenhaltung.

Ein Bekannter, der Hühnerhalter berät, erzählte mal, dass die Freilandhühner zwar raus können, aber meistens so viel Schiss vor der freien Fläche haben, dass sie sich nicht trauen.


LG
Venga

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Re: Bio Eier Skandal

Beitrag von Curly » Fr 1. Mär 2013, 20:58

Ja, Hühner gehen grundsätzlich nicht auf freie Fläche.
Die brauchen Büsche, Unterholz usw.

Mit dem Tierfutter kann man sich ja auch nicht sicher sein.
Vergifteter Futtermais...
Was soll man da noch glauben?
Am Besten selbst machen, wenns möglich ist oder wirklich verzichten.



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Re: Bio Eier Skandal

Beitrag von Murx Pickwick » Fr 1. Mär 2013, 21:05

Das liegt allerdings an den Ausläufen ...

Sowohl in Bio, als auch in Freilandhaltung (die übrigens eindeutig weniger Platz für die Hühner zubilligt, wie Bio) wird der Fehler gemacht, daß die Hühner in absolut offenen Grasausläufen gehalten werden ...
hallo?
Gehts noch?
Hühner kommen aus dem Wald!
Die wollen Büsche!
Die wollen Bäume!
Die wollen was zum Verstecken!

Dazu kommt, daß die Hybridhühner, die schwachsinniger Weise auch von den meisten Biolegehennenbetrieben eingesetzt werden, eh nen deutlich verringerten Aktivitätsradius haben ... naja, dafür kommen die im Jahr in den ersten zwei Jahren ja auch auf 400 Eier!
Spätestens im dritten Jahr ist dann ihr Legeapparat futsch ... also allein aufgrund der Schmerzen können die dann schon gar nicht mehr legen.

Es gibt einige Rassen, die von jeher viele Eier gelegt haben und auch echte Winterleger waren und sind ... und ohne sich aufzubrauchen viele Eier legen, soweit sie nicht, wie ihre wilden Vorfahren, mit drei bis vier Jahren das große Brüten bekommen.

Die Italiener legen zwar im Winter deutlich weniger Eier, wie im Sommer, aber kommen immerhin in Leistungszuchten auf 320 - 350 Eier pro Huhn ... die Hühner meines Opas brachten diese Leistung auch nach sechs Jahren noch! Und das trotz Krieg und damit verbundener schlechter Fütterungslage ...

Totleger wurden sogar nach ihrer Eigenschaft benannt, sie legten viele Eier, bis sie tot waren ... und auch hier wieder haben wir es mit echten Winterlegern zu tun, die sogar fast so viele Eier im Winter legen, wie im Sommer. Allerdings kommen sie auf "nur" 280 - 300 Eier im Jahr, wenn sie aus Showlinien stammen, kommen sie mit Ach und Krach sogar nur auf 180 - 200 Eier im Jahr. Die Pause zum Erholen liegt bei den Totlegern meist pünktlich zu Ostern ... wo sie tatsächlich so gut wie gar kein Ei mehr legen.
Totleger legen auch noch mit über 10 Jahren soviele Eier, da sie nur äußerst selten brütig werden.

Appenzeller Spitzhauben sehen nicht nur sehr abgefahren aus, sondern dort, wo mal tatsächlich ne Fallnestkontrolle gemacht wurde über längere Zeit, kamen diese Hühner auf stolze 250 - 300 Eier im Jahr ... teilweise noch mit 10 Jahren!

La Fleche ist wiederum ne reine Leistungsrasse, die kommen teilweise auf über 350 Eier im Jahr, legen allerdings im Winter deutlich weniger Eier und die Legeleistung läßt mit zwei bis drei Jahren nach, mit 5 Jahren sind sie dann "nur noch" bei 200 Eiern ca. (allerdings muß man sich die Leistung mal vor Augen führen, das sind immer noch alle zwei Tage nen Ei!)

Wenn man mal diese alten Legerassen vergleicht mit den Hybridhühnern, hat man hier ein ganz, ganz anderes Verhalten ... so stehen Italiener und Appenzeller Spitzhauben schon vor Aufgehen der Sonne auf, wenn sie dann auch rausdürfen, fangen sie also schon in der Morgendämmerung an, nach Futter zu suchen! Das tun sie dann sehr akribisch bis spät in den Abend hinein und sitzen dann erst, wenn die Sonne untergegangen ist, auf der Stange und schlafen. Dabei laufen die Appenzeller Spitzhauben, wenn sie denn dürfen und sie nicht eingezäunt werden, durchaus auch über freie Landschaft und durchaus bis zu einem Kilometer vom Stall weg ... die Italiener wandern nicht so weit, aber auch hier hat man es mit fleißigen Sammlern zu tun, die immerhin im 500qm Radius um den Stall drumrumsuchen.

Da es schon im Mittelalter gewisse Probleme mit zu weit weg laufenden Hühnchen gab, beispielsweise in der Stadt, wurden schon früh kurzbeinige Legerassen gezüchtet ... beispielsweise die Krüper.
Die bleiben im unmittelbaren Umfeld des Stalles (sie müssen ja auch zwei Schritte laufen, wo son Italiener einen Schritt macht!). Weil sie da natürlich weniger Insekten und so finden, legen sie auch weniger - und halten oft im Winter Winterruhe, da kann man dann froh sein, wenn man alle zwei Wochen ein Ei von der Henne hat ... sind eben keine Winterleger. Dennoch legen sie über den Sommer fast jeden Tag ein Ei, man kommt also auf 150 - 200 Eier pro Henne - und das, bis sie tot umfallen, was bei diesen Kurzbeinern durchaus mit 15 - 20 Jahren sein kann!

Die meisten anderen Hühnerrassen werden brütig, heißt also, mit dem 3. - 4. Lebensjahr beginnen sie, jedes Jahr Eier auszubrüten und Junge aufzuziehen, genau wie ihre wilden Vorfahren. Praktischerweise legten die Junghühner ihre Eier dann gleich ins Nest der Glucke, um die mitaufziehen zu lassen - auch ein Erbe der wilden Vorfahren, so bekommen auch junge, unerfahrene Bankivahühner ihre Jungen hoch ... und der Hühnerhalter hatte mehr Broiler, als wenn die Glucke nur ihre eigenen Eier ausbrüten würde.
Da man jedoch immer nur eine Glucke brauchte, hatte man alle anderen brütig werdenden Hennen kurzerhand in den Kochtopf befördert ... das war dann halt mit über zwei Jahren und daher kommt es dann auch, daß es heißt, daß Hühner nur zwei Jahre lang legen würden (was paradoxerweise für die mordernen Hybridhennen sogar zutrifft, die sind nach zwei Jahren verbraucht, die können dann einfach nicht mehr legen, weil sie sich krankgelegt haben!)



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Re: Bio Eier Skandal

Beitrag von Feli » Fr 1. Mär 2013, 21:39

Murx Pickwick hat geschrieben:(die übrigens eindeutig weniger Platz für die Hühner zubilligt, wie Bio)
Das sieht der Link von Bigfoot anders. Bei Freiland steht 4qm/Tier, bei Bodenhaltung bis zu 9-18 Tiere pro Quadratmeter.



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Re: Bio Eier Skandal

Beitrag von Murx Pickwick » Fr 1. Mär 2013, 22:15

Bio <> Bodenhaltung!

Bio taucht in dem Link unter Ökologische oder biologische Hennenhaltung auf.
Also ...

Freiland:
Freifläche 4qm pro Henne, Innenhaltung wie Bodenhaltung, also 18 Tiere pro Quadratmeter Bodenfläche und Anzahl der Tiere pro Stall unbegrenzt.

Bio:
Freifläche 4qm pro Henne, Innenhaltung höchstens 6 Hennen pro Quadratmeter Bodenfläche und Anzahl der Tiere sind auf 3000 begrenzt.

Die einzelnen Anbauverbände sind da weitaus schärfer, beispielsweise verlangt Bioland nen zusätzlichen Wintergarten/überdachten Auslauf, der ganzährig betretbar sein muß (heißt also, der muß so konzipiert sein, daß er bei zwangsweiser Henneninnenhaltung, wie sie aus tierschutzrechtlichen Gründen inbesondere bei Vogelgrippe staatlich verlangt werden kann, immer noch betreten werden darf, der darf nicht gesperrt werden), läßt nur 140 Legehennen pro Hektar zu (Bio ists schon bei 230 Legehennen pro Hektar) und der Auslauf muß strukturiert sein.
[url=http://www.bioland.de/wissen/biotiere/legehenne.html]Bioland[/url]

Auf der Seite hat sich ein Fehler eingeschlichen ... denn der Auslauf muß für Bioland strukturiert sein, der braucht nicht mit Büschen und Bäumen bepflanzt werden, sondern es ist auch zulässig, Sichtschutzbarrieren oder ähnliches anzubringen.



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Re: Bio Eier Skandal

Beitrag von Nicmaerz » Fr 1. Mär 2013, 22:36

Ich sage euch ich bin so was von sauer!
Da versucht man etwas für die Tiere zu tun
und dann so was?


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Re: Bio Eier Skandal

Beitrag von Felli » Fr 1. Mär 2013, 23:13

der Endverbraucher wird von vorne und hinten beschi..en....was für eine Sauerei!!! :shock:
ich kaufe Eier ausschließlich beim Bio-Bauern, die Hühner haben dort das reinste Paradies und leben frei am Hof :top:
ich lebe in einer Stadt und habe trotzdem dieses Privileg Eier von glücklichen Hühnern zu erwerben


Liebe Grüße
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Und Gottes guter Geist ihm fehlt;
mag noch so vornehm drein er schauen,
man sollte niemals ihm vertrauen.
Johann Wolfgang von Goethe

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Re: Bio Eier Skandal

Beitrag von Noraja » Sa 2. Mär 2013, 00:30

Nicmaerz hat geschrieben:Ich sage euch ich bin so was von sauer!
Da versucht man etwas für die Tiere zu tun
und dann so was?
Bio für Tiere? Das funktioniert meiner Meinung nach auch dann nicht, wenn die Vorschriften eingehalten werden.

Bio ist ja kein Label, dem es um gute Tierhaltung geht, dazu war es nie gedacht.
Biohaltung ist Massentierhaltung. Massentierhaltung, in der die Tiere Bio-Futter bekommen, mehr nicht.

Ich denke nicht, dass ein Hühnersozialleben funktionieren kann, wenn Hühner in so grosser Zahl zusammenleben müssen. Ich kenne mich nicht besonders aus mit Hühnern, aber so vom Gefühll her würd ich schon 40 Hühner in einer Gruppe als "zu viel" einstufen. Denn nur wenn die Hühner sich gegenseitig kennen, können sie auch differenziert miteinander umgehen.

Ich bekomme Eier von einem Kollegen meines Mannes. Die sind sooo Bio. Er bringt die Hühner fast noch ins Nest und deckt sie zu. In deren Futter ist kein Krümel Chemie.
Ach was, das ist kein Bio, sondern sehr viel besser als Bio.
Wenn er nicht ein zertifizierter Betrieb ist, ist das kein Bio. Und wenn er nicht zertifiziertes Bio-Futter füttert, kann das Futter noch so naturbelassen sein. Dann ist es auch kein Bio.
Aber das ist auch gut so.

Gut gemachte Hobbyhaltung im kleinen Stil ist sehr viel tierfreundlicher.



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Re: Bio Eier Skandal

Beitrag von Murx Pickwick » Sa 2. Mär 2013, 03:45

Es würde auch im großen Stil gehen ... wenn man den Hühnern Abteile pro Familiengruppe geben würde, wenn ein Hahn mit 4 - 10 Hennen zusammengepackt würde, wenn jedes Abteil seinen privaten Vorhof hätte und nur der Auslauf gemeinsam wäre, in welchem die Hühner ihr Futter suchen würden ...

... der Witz der Sache ist dabei, es würde nicht mehr Platz brauchen, wie der Platz für den Anbau des Hühnerfutters plus des Massenhaltungsstalles.

Grzimek hatte damals recht, es ist nicht nötig und erst recht nicht wünschenswert, massenweise Hühner in Legebatterien zu stopfen! Er hatte damals auch viele Hühner gehalten - aber artgerecht, heißt also in kleinen Gruppen ein Hahn, 4 - 6 Hühner, viele solcher Gruppen ...

Würde man nun noch die Haltung im Privaten fördern und nicht behindern, würden mit Sicherheit sehr viel mehr Menschen ihr Geflügel halten - sowas ist selbst mitten in der Stadt möglich, auf Hinterhöfen, auf Dächern, teilweise sind sogar Balkone groß genug dafür. Dann bräuchte man eh keine Massenansammlungen von Hühnern, da alles klein aufgeteilt ist.



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Re: Bio Eier Skandal

Beitrag von Feli » Sa 2. Mär 2013, 06:48

Murx Pickwick hat geschrieben:Bio <> Bodenhaltung!
Äh ja, sorry. Wer lesen kann ist klar im Vorteil :D



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