Piraten haben endlich den Tierschutz im Wahlprogramm!

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Piraten haben endlich den Tierschutz im Wahlprogramm!

Beitrag von Murx Pickwick » So 25. Nov 2012, 21:39

Mehrere AGs hatten sich zusammengesetzt, ein Komplettpaket quer durch umweltpolitische Ziele zusammenzustellen, welches dadurch genügend Interesse bei den Piraten im Bundesparteitag Bochum bekommen hat, als daß es vorgezogen wurde. In diesem Paket ist auch der Tierschutz enthalten.

Heute haben wir über das Komplettpaket abgestimmt und es ist mit überragener Mehrheit angenommen worden! :D

Natürlich ist das noch nicht perfekt und bislang wirklich nur ein Anfang - aber immerhin ... mit diesem Anfang ziehen wir in den Wahlkampf! Außerdem wird das nun Grundlage werden, weitere Details auszuarbeiten. Jeder Mandatsträger von uns ist zudem daran gebunden, genau diese Ziele auch im Bundestag oder wohin auch immer sie verschlagen werden, zu vertreten.

Einige Punkte sind noch sehr schwammig, man kann die noch schärfer formulieren, aber dennoch würde, wenn wir das irgendwo durchbekommen, eine enorme Verbesserung der jetzigen Situation darstellen.

Der wichtigste Teil für uns als Tierhalter, Tierfreunde und Tierliebhaber dürfte dieser Teil sein:
Landwirtschaft
Stärkung der Landwirtschaft

Wir wollen eine leistungsfähige, regional angepasste Landwirtschaft, an der auch Kleinbetriebe gleichberechtigt teilnehmen können und die unter den Voraussetzungen von nachhaltigem Wirtschaften und ökologischem Verbraucherbewusstsein wettbewerbsfähig ist.

Das erfordert, dass Landwirte und deren Verbände zusammen mit dem Lebensmittelhandel, Qualitätssiegeln, Naturschutz- und Tierschutzverbänden, aber auch die Vertreter der Politik und die Verbraucher vernetzt und transparent die Bedingungen, Möglichkeiten und deren Umsetzung gemeinsam aushandeln.

Verbraucherwille

Wir wollen erreichen, dass die landwirtschaftlichen Betriebe nicht wie bisher unter dem Preisdruck der Lebensmittelkonzerne und der verarbeitenden Industrie stehen. Wir wollen keine Landwirtschaftspolitik, die ausschließlich auf Wachstum abzielt, dabei aber weder die Nachhaltigkeit noch den Verbraucherwillen berücksichtigt.

Industrielle Tierproduktion

Wir lehnen eine industrielle Massentierhaltung ab. Sie beeinträchtigt unser aller Lebensqualität besonders in den ländlichen Räumen, geht in der Regel mit unakzeptablen Standards in der Nutztierhaltung einher und gefährdet die traditionelle bäuerliche Landwirtschaft.

Wir setzen uns für eine artgerechte Haltungsform aller Nutztiere ein.

Die Standards der Legehennenhaltung wollen wir für die gesamte Geflügelhaltung erreichen. Wir halten die derzeitige Stallfläche für Masthähnchen und Puten am Mastende für zu klein. Der Platzbedarf ist mit entsprechenden Fachleuten zu überprüfen und gegebenenfalls konsequent nachzubessern.

Die Haltung von Paarhufern ist über den Schlüssel der Großvieheinheiten (GVE) pro Hektar der landwirtschaftlichen Nutzfläche in der Region anzupassen. Nur so ist sichergestellt, dass eine ökologisch sinnvolle und nachhaltige Tierhaltung gewährleistet ist, da sowohl die Erzeugung von Futter als auch die umweltschonende Verwertung der Exkremente im Einklang mit der verfügbaren Fläche stehen und die Nährstoffkreisläufe geschlossen werden.

Bereits bestehende Gesetze und Verordnungen müssen konsequent angewendet und deren Einhaltung strenger als bislang kontrolliert werden.

Natürliche Ressourcen

Wir bekennen uns zu einer Landwirtschaft, die langfristig die natürlichen Ressourcen schont.

Saatgut, ob gentechnisch oder konventionell resistent gegen Pflanzenschutzmittel gezüchtet, kann durch Auskreuzung in bestehende Ökosysteme eine besondere Gefährdung der Umwelt darstellen. Resistent gezüchtete Pflanzen funktionieren in der Landwirtschaft nur durch den gleichzeitigen Einsatz von speziell darauf abgestimmten Pflanzenschutzmitteln. Hierdurch wird die Landwirtschaft gezwungen, spezifische Mittel bestimmter Hersteller zum Einsatz zu bringen. Dieser Produktionszwang führt die Landwirtschaft in die direkte Abhängigkeit von den Rechteinhabern an Saatgut und Pflanzenschutzmitteln.

Eine Kombination von Saatgut mit Pflanzenschutzmitteln und deren Schutz durch Patente lehnen wir grundsätzlich ab.

Agrarsubventionen

Die Piratenpartei Deutschland setzt sich auf EU- und Bundesebene dafür ein, dass künftig keine öffentlichen Gelder in Form von Agrarsubventionen ohne Gegenleistung in den Bereichen Klima, Umwelt, Natur sowie Tier- und Artenschutz vergeben werden.

Dazu bedarf es einer laufenden Neubewertung dieser Leistungen im Hinblick auf ihren Nutzen für die Gesellschaft.

Langfristiges Ziel ist ein Abbau der Agrarsubventionen. Um die landwirtschaftlichen Betriebe vor den Folgen des plötzlichen Wegfalls der Subventionen zu schützen, sollen diese in der Übergangsphase degressiv ausgerichtet und ab einer zu bestimmenden einzelbetrieblichen Auszahlungshöhe gekappt werden.

Tierschutz
Verbandsklagerecht

Wir befürworten die Einführung eines bundesweiten Verbandsklagerechtes für anerkannte Tierschutzorganisationen. Tiere können als Lebewesen nicht selbst für ihre Rechte eintreten, daher sind sie auf eine Vertretung in Form von Verbänden angewiesen. Obwohl Tier- und Umweltschutz nach Art. 20a GG denselben Verfassungsrang haben, ist bisher in mehreren Bundesländern keine entsprechende Gesetzgebung existent.

Tierschutz in der Nutztierhaltung

Wir setzen uns für die gesetzliche Festschreibung höherer Mindeststandards in der Nutztierhaltung ein.

Der Platz in Ställen muss ausreichend sein und ein artgerechtes Verhalten der Tiere ermöglichen, so dass die Tiere weitestgehend ihrem natürlichen Bewegungsdrang nachkommen können. Die Haltungsform muss zuträgliche natürliche Sozialkontakte, beispielsweise zwischen Artgenossen, ermöglichen und ausreichend Ruhemöglichkeiten bieten. Dauerlärm, der die Psyche der Tiere beeinträchtigt, ist zu vermeiden. Den Tieren muss ausreichend Zugang zu frischer Luft und Tageslicht ermöglicht werden.

Die Haltungsform von Nutztieren muss - sofern Arbeits- und Tierschutzrichtlinien dem nicht entgegenstehen - so gestaltet sein, dass keine Amputationen von Körperteilen notwendig werden. Maßnahmen wie Schnäbel kürzen oder Schwänze abschneiden, die bei zu enger Haltung eingesetzt werden, sind zu verbieten.

Die Tötung von Großtieren wie Rindern und Schweinen, sowie gravierende Eingriffe, wie etwa die Kastration von Ferkeln, dürfen nur unter Betäubung erfolgen. Transportzeiten von Großtieren vom Hof bis zum Schlachthof dürfen sechs Stunden nicht übersteigen. Wirtschaftsweisen, die dazu führen, dass ein Großteil der Tiere - zum Beispiel auf Grund des Geschlechts - sofort getötet und als Müll entsorgt werden, sind umzustellen. Brandzeichen, zum Beispiel Schenkelbrand bei Pferden, sind konsequent zu verbieten.

Tierversuche

Tierversuche sollen, insbesondere wenn tierversuchsfreie alternative Verfahren vorhanden sind, für pharmazeutische Stofftests und andere qualvolle Experimente nicht mehr verpflichtend sein. Um einen Rückgang von Tierversuchen zugunsten von Forschungen an alternativen Methoden bewirken zu können, ist es notwendig, Subventionen für Tierversuche zu streichen und sie auf tierversuchsfreie Forschungsmethoden zu verlagern. Gibt es wissenschaftlich erprobte Alternativmethoden für bestimmte Testverfahren, dürfen dafür keine Tierversuche eingesetzt werden. Außerdem soll eine möglichst lückenlose, globale Veröffentlichung aller Ergebnisse erfolgen, um wiederholende Versuche zu vermeiden.

Genehmigungen für Tierversuche sind abhängig vom "Schweregrad" unterschiedlich zu genehmigen. Versuche, die großes Leid über lang anhaltenden Zeitraum verursachen, sollen erheblich schwieriger zu genehmigen sein als Versuche, die kein oder nur sehr kurzfristig Leid verursachen. Genehmigungsverfahren sollen transparent und nachvollziehbar sein. Im nichtmedizinischen Bereich, wie zum Beispiel für Kosmetik- und Körperpflegeprodukte, lehnen wir Tierversuche ab. Dies gilt auch für Versuche bezüglich einzelner Bestandteile der Produkte.

Zur Prüfung der Einhaltung gesetzlicher Regelungen sind unabhängige unangekündigte Kontrollen der Versuchslabore durchzuführen.
Das volle Komplettpaket kann hier nachgelesen werden:
[url=http://www.janschejbal.de/piraten/antragsviewer122/#antrag=PAPA188]Anträge zum BPT 2012.2: umweltpolitische Ziele (Wahlprogramm 2013) (Wahlprogramm)[/url]

Was auch durchgekommen ist, das ist die Stärkung der Landwirtschaft:
Stärkung der Landwirtschaft

Wir wollen eine leistungsfähige, regional angepasste Landwirtschaft, an der auch Kleinbetriebe gleichberechtigt teilnehmen können und die unter den Voraussetzungen von nachhaltigem Wirtschaften und ökologischem Verbraucherbewusstsein wettbewerbsfähig ist.

Das erfordert in erster Linie ein Zusammenwirken aller Beteiligten. Neben den Landwirten und deren Verbänden gehören dazu auch der Lebensmittelhandel, Qualitätssiegel, Naturschutz- und Tierschutzverbände, aber auch die Vertreter der Politik und die Verbraucher. Wir wollen entsprechende Netzwerke transparent aufbauen und pflegen, in denen die Bedingungen, Möglichkeiten und deren Umsetzung gemeinsam ausgehandelt werden.

Verbraucherwille

Wir wollen erreichen, dass die landwirtschaftlichen Betriebe nicht wie bisher unter dem Preisdruck der Lebensmittelkonzerne und der verarbeitenden Industrie stehen. Wir wollen keine Landwirtschaftspolitik, die ausschließlich auf Wachstum abzielt, dabei aber weder die Nachhaltigkeit noch den Verbraucherwillen berücksichtigt.

Netzwerk gentechnikfreier Regionen

In der Charta von Florenz bekennen sich Regionen verschiedener europäischer Staaten dazu, gentechnisch veränderte Pflanzen nicht für den Anbau im Freiland zuzulassen und für die Landwirtschaft insgesamt abzulehnen.

Wir wollen, dass Deutschland der Charta von Florenz beitritt und gentechnikfreie Region wird. Beeinträchtigungen der natürlichen Umwelt durch gentechnisch veränderte Organismen sind – einmal im Freiland ausgebracht – irreversibel und unvermeidbar.

Es ist erwiesen, dass die Erträge durch konventionelle Zuchtverfahren stärker gesteigert werden konnten als durch die Gentechnik, dies bestätigt auch regelmäßig der Weltagrarbericht. Niemand müsste hungern, wenn Ressourcen, Wissen und die Möglichkeiten Lebensmittel zu erzeugen, gerecht verteilt würde.

Industrielle Tierproduktion

Die Piratenpartei Deutschland lehnt eine industrielle Massentierhaltung ab, weil diese die Lebensqualität in den ländlichen Räumen beeinträchtigt, mit unakzeptablen Standards in der Nutztierhaltung einhergeht, sowie die traditionelle bäuerliche Landwirtschaft gefährdet.

Die Piratenpartei setzt sich für eine artgerechte Haltungsform aller Nutztiere ein.

In dem Bereich der Federviehhaltung wollen wir die gleichen Ziele/Standards wie in der Legehennenhaltung erreichen.

Die Haltung von Paarhufern ist über den Schlüssel der Großvieheinheiten (GVE) pro Hektar der landwirtschaftlichen Nutzfläche in der Region anzupassen.

Bereits bestehenden Gesetzte und Verordnungen müssen konsequent angewendet und deren Einhaltung strenger als bislang kontrolliert werden.
Nachzulesen hier:
[url=http://www.janschejbal.de/piraten/antragsviewer122/#antrag=PAPA084]Stärkung der Landwirtschaft (Grundsatzprogramm)[/url]

Auffällig im landwirtschaftlichen Bereich sind die niedrigen Forderungen in der Geflügelhaltung, das geht mir bei weitem nicht weit genug, die Legehennenhaltung ist genauso katastrophal, wie alles, was in Massentierzucht gehalten wird ... ich hoffe, das wird noch nachgebessert, ich fürchte nur, daß selbst wenn es nachgebessert wird, es wieder Jahre dauert, bis die Nachbesserung endlich auch in den Bundesparteitag zur Abstimmung kommt ...
Aber - die Landwirtschaft ist nun im Grundsatzprogramm drin und nicht nur mit einem lapidaren wir lehnen Gentechnik ab, sondern es zeigt deutliche Tendenzen, wo wir hinwollen.



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Re: Piraten haben endlich den Tierschutz im Wahlprogramm!

Beitrag von Hasilein » So 25. Nov 2012, 22:31

Klasse! :freu:
Ein Hoch auf die Piraten!



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Re: Piraten haben endlich den Tierschutz im Wahlprogramm!

Beitrag von Curly » So 25. Nov 2012, 22:52

Solang es nur im Wahlprogramm steht, gebe ich da noch garnichts drauf.



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Re: Piraten haben endlich den Tierschutz im Wahlprogramm!

Beitrag von Hasilein » So 25. Nov 2012, 23:03

"...bislang wirklich nur ein Anfang - aber immerhin" :smile:



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Re: Piraten haben endlich den Tierschutz im Wahlprogramm!

Beitrag von Curly » So 25. Nov 2012, 23:08

Nen Anfang? Wahlversprechen werden oft gemacht.
Die Piraten wollen/machen all das, was andere Parteien nicht wollen/machen.
Lockt neue Wähler an. Das ist schön.
Ein Anfang wäre es, wenn nachher wirklich was getan würde.
Bisher ist es für mich nur Bauernfängerei.
Denn... "Hinten ist die Ente fett"



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Re: Piraten haben endlich den Tierschutz im Wahlprogramm!

Beitrag von Venga » So 25. Nov 2012, 23:41

Es zeigt es auf jeden Fall die Richtung wo die Piraten stehen.

Wir brauchen eine Partei, die "Streit macht", aufdeckt, wachrüttelt und die großen Parteien behindert.
Unsere großen Partein sind einfach zu selbstgefällig und selbstherrlich geworden und entfernen sich immer weiter vom Volk.
Früher waren die Grünen die Streitmacher, als sie noch Strickpullover und Latschen trugen und mit dem Fahrrad fuhren.
Inzwischen sind sie zu angepassten Schlipsträgern verkommen.
Wir brauchen eine Partei, die sich für unsere Bedürfnisse einsetzt und nicht in erster Linie der Industrie und Europa Rechnung trägt.
Ob die Piraten am Ende was erreichen, werden wir sehen. Man muss ihnen Zeit zugestehen.


LG
Venga

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Re: Piraten haben endlich den Tierschutz im Wahlprogramm!

Beitrag von darie » Mo 26. Nov 2012, 07:05

Wurde dort nicht auch über eine Zeitmaschine abgestimmt? Damit man schon vorher weiß, was hinterher beschlossen wurde? :grübel:

Ich finde die Richtung auch gut.....aber es bleibt abzuwarten, was dann wirklich umgesetzt wird :)



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Re: Piraten haben endlich den Tierschutz im Wahlprogramm!

Beitrag von Murx Pickwick » Mo 26. Nov 2012, 09:09

Jap, die Zeitmaschine wurde genauso ernst abgestimmt wie alle anderen Anträge auch, aber nachdem Gerwald Claus-Brunner extra aus der Zukunft kam und uns warnte, die Entwicklung der Zeitmaschine zu beschließen, gewann dann doch die Schwarmintelligenz und die Zeitmaschine bekam nicht die notwendige 2/3 Mehrheit, welche sie gebraucht hätte, um ins Grundsatzprogramm aufgenommen zu werden.
Übrigens läßt der Zustand von Gerwald Claus-Brunner darauf schließen, daß in der Geriartrie erstaunliche Fortschritte gemacht werden, denn er sah, trotzdem er 40 Jahre älter war, genauso jung aus, wie wir ihn kennen ...
:lol:

Der Spaß war einfach nötig gewesen, am Samstag sollte über diverse Wirtschaftsthemen abgestimmt werden, tja, wie immer mußten dann wohl doch einige ausprobieren, wo die Grenzen einer Basisdemokratie liegen - jedenfalls wurde dann erstmal stundenlang drüber diskutiert, ob ausgezählt werden soll oder nicht ... ein Auszählen bei über 2000 Leuten dauert einfach ein wenig länger, wie wenn man mal in der Familie Stimmen auszählen geht ... irgendwann wurde dann geheim abgestimmt.
[Sarkasmus]Auch gut, waren ja nur insgesamt vier Stunden, die mit den ganzen Diskussionen etc draufgegangen sind ...[/Sarkasmus] dementsprechend waren die meisten ziemlich frustriert. Am Sonntag gings dann auch noch mit Verzögerung erst los, was dann auch nicht unbedingt für einen Stimmungsanstieg sorgte. Da kam die Zeitmaschinenabstimmung gerade recht, um das alles wieder ein wenig aufzulockern - hinterher hatten wir jedenfalls deutlich produktiver arbeiten können wie vorher!

Man darf bei der ganzen Geschichte auch nicht vergessen, daß wir ohne offizielle Pause von 10:00 bis 19:30 am Samstag und von 10:30 (wegen halbstündiger Verzögerung, weil die Technik nicht mitmachte) bis 17:30 durchgearbeitet haben. Da das eigentlich alles wichtige Themen waren, hatten sich auch nur wenige ihre Pausen gegönnt. Da brauchts manchmal einfach so eine Auflockerung.

Umgesetzt werden kann nur von uns, wenn wir die Chance dazu bekommen - wenn wir kaum Mandate eringen, können wir genausoviel oder wenig bewirken, wie wir als Tierplanet.
Daß aber unsere Mandatsträger schon eine Menge erreicht haben, ist unzweifelhaft - in vielen Landtagen, Bürgerhäusern etc wird inzwischen mit Streamingtechnologie gearbeitet, um zu ermöglichen, daß jeder sich das Elend dort live anschauen kann. Das [url=http://de.wikipedia.org/wiki/Informationsfreiheitsgesetz]Informationsgesetz[/url] wird in immer mehr Bundesländern installiert. Es wurde öffentlich gemacht, was im Bundestag tatsächlich abläuft und so richtig in der Öffentlichkeit verbreitet, wie viel in Wirklichkeit hinter verschlossenen Türen verhandelt wird.
[url=de.wikipedia.org/wiki/ACTA]ACTA[/url] wurde von der EU nicht ratifiziert, wo eben auch Piraten mit eine Rolle spielten, daß die EU ACTA nicht ratifiziert hat (was allerdings nicht viel heißen muß, denn die nächsten ähnlich lautenden Vorschläge sind bereit, um durchgesetzt zu werden. Sie heißen dann halt nur anders), [url=http://de.wikipedia.org/wiki/Indect]INDECT[/url] wurde deutlich öffentlicher, wie es den Verantwortlichen für INDECT überhaupt recht sein kann. Wir hoffen, daß wir auch das verhindern können.

Der Vorteil bei uns ist halt, daß jeder in den Arbeitsgemeinschaften mitarbeiten kann, der will, also auch Nichtpiraten. Was bei uns momentan zunehmend verloren geht, das ist die Transparenz, die Piraten-Wiki, eigentlich dafür da, daß man sich informieren kann, ist ein einziger Wust an Informationen, die so ungeordnet sind, daß da eh keiner mehr durchblickt. Eigentlich sollten gerade wir das besser können ... aber es ist eben viel Arbeit und es machen zuwenig mit ... auch in den Arbeitsgruppen braucht es einfach noch mehr Leute, die da mitarbeiten, koordinieren, die Vernetzung mit nichtpolitischen Organisationen vorantreiben etc.
Es geht nicht um die Piratenpartei an sich, sondern vielmehr um die Bündelung aller Organisationen, die für das Gemeinwohl und gegen eine weitere Monopolisierung der Macht im weitesten Sinne arbeiten. Die Piratenparteien weltweit haben nur den Sinn und Zweck, das, was aus den ganzen anderen nichtpolitischen Organisationen kommt, so aufzubereiten, daß es irgendwann nach und nach auch politisch weltweit durchgesetzt werden kann. Sobald wir zum Selbstzweck werden, hat es sich ausgepiratet, da wir dann einfach unsern Sinn und Zweck verfehlt haben ... das ist dann auch der Punkt, wo ich austreten werde.



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Re: Piraten haben endlich den Tierschutz im Wahlprogramm!

Beitrag von WELLEN » Mo 26. Nov 2012, 21:12

Das Verbot von Qualzuchten muss auch noch mit ins Programm :yeah:
Und die finanzielle Förderung der Erforschung und Aufdeckung solcher Qualzuchten :D



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Re: Piraten haben endlich den Tierschutz im Wahlprogramm!

Beitrag von Murx Pickwick » Mo 26. Nov 2012, 21:29

Mit den Qualzuchten haben wir ein echtes Problem, denn die tatsächlichen Qualzuchten sitzen als Nutztiere in den Massenhaltungsbetrieben ... Kühe, die gar nicht mehr in der Lage sind, ihre Kälber aufzuziehen, geschweige denn, sich mit Gras und Heu zu ernähren, ohne zu verhungern, Hühner und Hähnchen, welche nicht in der Lage ist, länger wie 10m zu laufen, Puten, welche mit Eintritt der Geschlechtsreife nicht mehr laufen können usw usf ... kurzum, die wahren Qualzuchten sind nicht das, was uns so im Allgemeinen als Qualzuchten verkauft wird!

Im Hobbybereich wirst du zwar auf Extremzuchten treffen, wo einzelne Merkmale derartig stark für Ausstellungen übertrieben gezüchtet werden, daß die Tiere damit leiden, aber du wirst keine Qualzuchten finden - zumindest nicht in Deutschland. Was die Extremzuchten angeht - da werden keine Verbote der Welt was bringen, sondern nur Aufklärung und das Bevorzugen von weniger extrem gezüchteten Rassevertretern seitens der Kunden. Ebensowenig wirst du mit Verboten verhindern können, daß Züchter ihre Rassen in Grund und Boden züchten ... denn wenn es eine Möglichkeit gäbe, das zu verhindern, würde es schon längst über das Tierschutzgesetz verhindert werden, da Hobbyzüchter extremen Repressalien ausgesetzt sind.
Da wird uns vom falschverstandenen Tierschutz manch eine Rasse als Züchten von Tieren unter Duldung /Förderung von Schmerzen/Verhaltensstörungen">Qualzucht verkauft, die in Wirklichkeit gar keine Züchten von Tieren unter Duldung /Förderung von Schmerzen/Verhaltensstörungen">Qualzucht ist ... teilweise sind da über Jahrhunderte bewährte und äußerst robuste Nutztiere bei, wie beispielsweise Nackthalshühner.



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