Tipp: Themenabend auf ARTE: "Dürfen wir Tiere essen?"

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Tipp: Themenabend auf ARTE: "Dürfen wir Tiere essen?"

Beitrag von Kaktus » Di 27. Mär 2012, 14:24

Heute kommen einige interessante Reportagen und Berichte zum Thema Fleisch, Fleischkonsum & Co.
Ab 20.15 Uhr auf ARTE.

Dürfen wir Tiere essen? - Themenabend

Immer mehr Menschen essen immer mehr Fleisch. Und obwohl zahlreiche wissenschaftliche Untersuchungen zeigen, dass zu viel Fleisch ungesund ist, ändern sich die Essgewohnheiten nur wenig. Ganz im Gegenteil. Schätzungen zufolge wird sich die Fleischproduktion in den nächsten 35 Jahren weltweit verdoppeln. Wohin wird das führen? Der Themenabend klärt über die globalen Folgen des Fleischkonsums auf, diskutiert Lösungsansätze und zeigt Alternativen auf.

Dienstag, 27.03.2012 um 20.15 Uhr - 27/03/12

Ob erschreckende Zustände in der Putenmast, massiver Antibiotikaeinsatz in der Geflügelzucht, nicht fachgerecht ausgeführte Tötung von Rindern - Fleischproduzenten stehen in der Kritik. Hinzu kommt, dass Futterexporte aus Dritte-Welt-Ländern dort zu Hunger und Elend führen und dass Fleischexport nach Afrika die Märkte vor Ort zerstört. Die Filmemacherin Jutta Pinzler hat über ein Jahr lang weltweit recherchiert. Ihre Aufnahmen zeigen, welche verheerenden Konsequenzen die massenhafte Fleischproduktion hat.

In den letzten 50 Jahren hat sich der weltweite Fleischkonsum verfünffacht. Während man in Europa schon immer viel Fleisch gegessen hat, wächst die Lust darauf nun auch in Ländern wie China und Indien. Doch der Hunger nach Fleisch hat verheerende Konsequenzen. In China nehmen gesundheitliche Probleme der Bevölkerung durch die veränderte Ernährung stetig zu, in Paraguay führt der Futterexport nach Europa zu extremer Armut, in Frankreich und Deutschland ist das Grundwasser durch die extensive Landwirtschaft gefährdet und weltweit leidet das Klima. Viele Masttiere gleichen mittlerweile Futterverwertungsmaschinen und verbringen ihr kurzes Leben zusammengepfercht in dreckigen Ställen.

Die Industrie hingegen wirbt mit Heilsversprechen für ihre Produkte - Fleisch sei gesund und für eine ausgewogene Ernährung notwendig. Dabei belegen Studien, dass der Konsum von zu viel rotem Fleisch nicht nur krank macht, sondern das Leben sogar verkürzen kann. Auch weißes Fleisch ist problematisch, denn Hühner und Puten werden erschreckend häufig mit Antibiotika behandelt. Moderne Mastbetriebe haben sich zu Hightech-Firmen entwickelt, in denen die Tiere lediglich Produkte sind. Dass es sich um Lebewesen handelt, wird gerne vergessen.

Jährlich produziert Europa rund 40 Millionen Tonnen Fleisch, das Futter für die Tiere kommt oft aus Südamerika, zum Beispiel aus Paraguay. Einige wenige Unternehmer verdienen dort an dem Export sehr gut, die Mehrheit der Bevölkerung leidet darunter. Denn die Sojapflanzen werden mit extrem giftigen Pflanzenschutzmitteln besprüht. Eine wissenschaftliche Studie der Universitätsklinik von Asunción belegt, dass in Dörfern in der Nähe von Sojafeldern auffällig oft Kinder mit Missbildungen geboren werden.
Aber nicht nur der Import nach Europa, auch der Export führt zu Hunger und Elend. Fleisch wird in Europa so günstig hergestellt, dass es für viele Afrikaner billiger ist, europäische Produkte zu kaufen als selber zu produzieren. Eine Folge ist die Zerstörung der einheimischen Märkte, denn die Bauern sind der industriellen und staatlich subventionierten Konkurrenz aus Europa schutzlos ausgeliefert, wie Berichte aus Ghana und Benin beweisen.
Quelle, Sendung zum Ansehen: https://www.arte.tv/de/Nie-wieder-Fleisch/6449602.html" onclick="window.open(this.href);return false;

Dienstag, 27.03.2012 um 21.20 Uhr - 27/03/12

Die neuen Vegetarier

Vegetarier sind eine Minderheit. Doch besonders in den Großstädten gibt es eine wachsende Zahl jüngerer Menschen, die sich fleischlos ernähren und damit einen neuen Trend setzen. Sie sind smart, gebildet und problembewusst. Ihr Fleischverzicht ist politisch motiviert. Sie sind angeekelt von der Massentierhaltung und verweisen auf die fatalen ökologischen Folgen des ungehemmten Fleischkonsums. Filmemacher Michael Richter hat eine Hamburger Familie begleitet, die beschlossen hat, sich fleischlos zu ernähren.

Was geschieht, wenn man auf Fleisch verzichtet? Familie Wittmann aus Hamburg hat es ausprobiert. Die beiden Töchter essen sowieso kein Fleisch, da zogen die Eltern einfach nach. Die Dokumentation "Die neuen Vegetarier" begleitet die Familie auf ihrer Entdeckungsreise in eine Welt ohne Fleisch.
Um zu zeigen, dass man auch ohne Fleisch hervorragend essen kann, propagieren die Vegetarierverbände in Deutschland und Frankreich einen fleischfreien Tag in öffentlichen Kantinen. In Frankreich sind die Vorbehalte noch immer groß. Dabei gibt es inzwischen eine fantasievolle Gemüseküche, wie Sternekoch Michael Hoffmann beweist, der in seinem Berliner Restaurant Margaux ein siebengängiges Menü aus Dutzenden von Gemüsen und Kräutern präsentiert.

In Indien dagegen muss sich niemand rechtfertigen, weil er vegetarisch lebt. Etwa jeder Vierte ernährt sich dort meist aus religiösen Gründen fleischlos, also etwa 300 Millionen Menschen. Im Lauf der Jahrhunderte hat sich eine facettenreiche vegetarische Küche entwickelt, die keinen Vergleich zu scheuen braucht.
Besonders die Verwendung von proteinreichen Hülsenfrüchten bewirkt, dass eine Ernährung ohne Fleisch nicht zu Mangelerscheinungen führt. Eine wahre Proteinbombe ist Soja. Die Pflanze könnte die globalen Ernährungsprobleme lösen. Wissenschaftler in den Niederlanden wollen auf der Basis von Soja Produkte entwickeln, die genau wie Fleisch schmecken. Würstchen, Nuggets und Schnitzel auf pflanzlicher Basis gibt es bereits im Handel.
Familie Wittmann aus Hamburg hat sie getestet. "Die neuen Vegetarier" zeigt, wie vielfältig Vegetarier essen können und dass sie sehr gute Argumente für ihre Lebensweise haben.
Quelle, Sendung zum Ansehen: https://www.arte.tv/de/Die-neuen-Vegetarier/6449624.html" onclick="window.open(this.href);return false;

Dienstag, 27. März 2012 um 22.00 Uhr - 27/03/12

Gesprächsrunde

Moderation: Emilie Aubry

Studiogäste:

Dr. Rupert Georg Ebner
1979 – 1984: Studium der Veterinärmedizin in München und Hannover
1985: Eintritt in den Bundesverband praktizierender Tierärzte e.V.
1999: Promotion zum Doktor der Veterinärmedizin
seit 1997 Mitglied bei „Slow Food"
seit zwei Jahren zuständig für Landwirtschaft im Vorstand von „Slow Food” Deutschland
„Slow-food” ist eine weltweite Vereinigung von mündigen Konsumenten, die es sich zur Aufgabe gemacht haben, eine Kultur des Essens und Trinkens zu pflegen. Sie fördern eine verantwortliche Landwirtschaft und Fischerei, eine artgerechte Viehzucht, das traditionelle Lebensmittelhandwerk und die Bewahrung einer regionalen Geschmacksvielfalt.


Noélie Vialles
Professorin für Anthropologie, Collège de France
Mitglied des Wissenschaftlichen Ausschusses zur Beobachtung der Ernährungsgewohnheiten (OCHA) im französischen Milchbranchenverband CNIEL.
Forschungen zum Thema Fleischproduktion und -konsum, und im weiteren Sinne über das Verhältnis des Menschen zum eigenen Körper, zu seinen Artgenossen und allen anderen Lebewesen.



Brigitte Gothière
Projektmanagerin https://www.viande.info" onclick="window.open(this.href);return false;
Mitglied des französischen Vegetarier- und Tierschutzverbands L214 und der Bürgerinitiative „Stop Gavage“ („Stoppt Stopfen“), die sich für das Verbot der Foie-Gras-Produktion einsetzt.
Brigitte Gothière prangert die grausamen Praktiken in der Fleischproduktion an. Der Name des Verbands "Stop Gavage" ist eine Anspielung auf den seit 1976 bestehenden Paragraphen L214 des französischen Landwirtschaftsgesetzes, nach dem Tiere als „empfindliche Lebewesen“ gelten.
Quelle: https://www.arte.tv/de/Gespraechsrunde/6548690.html" onclick="window.open(this.href);return false;


Es grüßt Flora mit den geliebten Plüschbällchen
Bild

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Re: Tipp: Themenabend auf ARTE: "Dürfen wir Tiere essen?"

Beitrag von Ziesel » Di 27. Mär 2012, 14:55

Für mich wäre dann die nächste Frage: Darf der Mensch Milch trinken bzw Milchprodukte konsumieren ?

"Milchkühe" sind auch Tiere die wegen der Milchproduktion ziemlich oft in Massentierhaltung ein relativ kurzes nicht schönes Leben haben (werden laut Statistik um die 5 Jahre alt > Quelle Planet Wissen) und auch hier gibts typische "Leistungsdruckkrankheiten" wie zB Euterentzündungen die mit Antibiotika behandelt werden, welche dann auch in die Milch bzw Milchprodukte gelangen können.
Ausserdem ist es doch so, dass jetzt nicht jede Kuh mal eben Milch gibt sondern die Kuh erst mal befruchtet werden muss (ob nun auf natürlichem Weg oder künstlich) und´n Kalb kriegen,damit sie überhaupt zur Milchkuh wird.
Kuh wird also ca 2 Jahre alt um dann befruchtet zu werden, ist 9 Monate trächtig, bekommt´n Kalb das ihr kurz drauf weggenommen wird um es mit "günstigerer Ersatzmilch" aufzuziehen und das wiederholt sich dann regelmäßig zur Steigerung der Milchproduktion ..und das alles, damit wir Menschen an die Milch kommen >> dürfen wir das?!

Ehrlich, es mag ja sein, dass man auf Fleisch, Milch-und Milchprodukte verzichten und sich trotzdem gesund und ausgewogen ernähren kann aber haltet ihr es wirklich für gut, sich ausschliesslich von Pflanzlichem bzw "Ersatzprodukten" zu ernähren?
Verzichtet man nicht nur auf Fleisch und Milch wegen der Tiere und der Ideologie sondern auch auch auf Obst, Gemüse, Getreide usw was durch "Ausbeutung" produziert wird (also statt normaler Bananen, Kaffee ect nur fair trade ect) oder ist das dann nicht so wichtig weil ja "nur Menschen" ....



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Re: Tipp: Themenabend auf ARTE: "Dürfen wir Tiere essen?"

Beitrag von saloiv » Di 27. Mär 2012, 15:19

Verzichtet man nicht nur auf Fleisch und Milch wegen der Tiere und der Ideologie sondern auch auch auf Obst, Gemüse, Getreide usw was durch "Ausbeutung" produziert wird (also statt normaler Bananen, Kaffee ect nur fair trade ect) oder ist das dann nicht so wichtig weil ja "nur Menschen" ....
Keiner ist perfekt. Ich bin der Meinung: So viel wie man zwanglos umsetzen kann, sich finanziell leisten kann (fair trade ist teurer, für den einen machbar, für den anderen ist es erst einmal wichtiger das Essen für sein Kind zu finanzieren, bevor er an fair trade denkt...).

Zum Thema mein Leibslingsvideo



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Re: Tipp: Themenabend auf ARTE: "Dürfen wir Tiere essen?"

Beitrag von mone » Di 27. Mär 2012, 15:38

Ich denke alles im Rahmen.Das würde schon helfen
1-2 mal die Woche Fleisch wenn überhaupt bei uns kann es mal auch wochen ohne Fleisch geben
wen man sich mal überlegt wieviel Lebensmittel weggeworfen werden.

Wenn Sich die Menschen mehr gedanken machen würden.
Wieso muss es im Lebensmittelgeschäft abgepacktes Fleisch geben.
Weil es Biliger ist .!
Es schmeckt doch ganz anders also ich kann kein abgepacktes Hackfleisch vom Aldi essen z.b. das geht einfach nicht.
Und was das GEld angeht dann kauf ich halt weniger Fleisch/Wurst aber halt beim Metzger
So mach ich es auch bei den Eiern dann gibt es halt weniger oder gar keine aber wenn dann von meinem Bauern ! Wo ich weiss Wie die Tiere Leben.



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Re: Tipp: Themenabend auf ARTE: "Dürfen wir Tiere essen?"

Beitrag von saloiv » Di 27. Mär 2012, 15:43

Genau, kleine Schritte im Rahmen des Möglichen.

Vielleicht ein vegetarisches Kochbuch kaufen und nach Lust und Laune mal das ein oder andere Rezept ausprobieren und dadurch auch vegetarische Lieblingsrezepte entdecken und in das feste Rezept-Sortiment aufnehmen.

Fleisch bewusst zu essen, wissen woher das Fleisch kommt (z.B. Mutter-Kind-Kuhhaltung), schmeckt nicht nur besser sondern ist auch gesünder, weil die Tiere direkt auf der Wiese grasen und kein Fertigfutter fressen. Und den Tieren geht es auch besser.

Soweit möglich lieber mal zu einem anderen Produkt greifen, von dem man weiß - es ist gesünder und besser für die Tiere un die Umwelt.

Die Eier von jemanden kaufen, dessen Hühner man vor Ort anschauen kann und die wie früher frei umherlaufen (solche Halter sind nicht selten).

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Re: Tipp: Themenabend auf ARTE: "Dürfen wir Tiere essen?"

Beitrag von Schnubbels » Di 27. Mär 2012, 16:12

Natürlich ist es wichtig auf die Herkunft zu achten, aber es ist leider so, dass 95% unseres Fleisches aus Massentierhaltung kommt. Es gibt keine/kaum Alternativen! Es gibt keine Bauernhöfe mehr, die ein paar Nutztiere unterschiedlicher Art halten!! Es gibt Schweinemastanlagen mit zig tausend Schweinen, Hühneranlagen mit zig tausend Hühnern usw.
Und man kann so viel Fleisch, wie wir Menschen momentan essen, nicht auf eine ethisch vertretbare Weise herstellen. Das geht nur mit Massenbetrieben. Also hilft es schon, wenn jeder sein möglichstes versucht.

Ja Ziesel, der nächste sinnvolle Schritt wäre ganz auf tierische Produkte zu verzichten. Ich zieh den Hut vor denen, die das schaffen und probiere selbst mein Möglichstes.
Aber es würd auch schon helfen, wenn es wieder zurück geht zu kleineren Bauernhöfen. Wir könnten zwar deutlich weniger konsumieren, aber auf einem anderen Weg.
Da sollte meiner Meinung nach die Politik eingreifen, anders wird das Problem kaum in den Griff zu bekommen sein. Die Massenanlagen dürften nicht subventioniert werden und die kleinen Höfe stark gefördert werden.

Die Menschen selbst haben doch meist gar keine Ahnung, wie die Tiere leiden. Es würde kein Mensch Schweine unter solchen Bedingungen in seinem Garten halten, weil es derart unmenschlich ist. Das machen nun andere Leute für uns und es geht uns iwie kaum was an. Ist ja so weit weg und alles verschlossen, ich muss da nicht hinschauen!


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Re: Tipp: Themenabend auf ARTE: "Dürfen wir Tiere essen?"

Beitrag von Ziesel » Mi 28. Mär 2012, 00:49

Schnubbels hat geschrieben:Natürlich ist es wichtig auf die Herkunft zu achten, aber es ist leider so, dass 95% unseres Fleisches aus Massentierhaltung kommt. !
Das trifft doch auch für Milch/Milchprodukte zu
Schnubbels hat geschrieben:Die Menschen selbst haben doch meist gar keine Ahnung, wie die Tiere leiden. Es würde kein Mensch Schweine unter solchen Bedingungen in seinem Garten halten, weil es derart unmenschlich ist. Das machen nun andere Leute für uns und es geht uns iwie kaum was an. Ist ja so weit weg und alles verschlossen, ich muss da nicht hinschauen!
Stimmt schon, ist aber so gewollt denk ich, von beiden Seiten (Produzent & Konsument) Ich kann ja nicht möglichst billig Fleisch, Kaffee, Banane , Milch ect kaufen wollen und anderseits gegen Massenhaltung protestieren, demonstrieren, petitionieren ect bzw über Anbaumethoden schimpfen (von unwürdigen Arbeitsbedingungen, eingesetzten Chemikalien/Düngemitteln usw). Da beisst sich für mich die Katze in den Schwanz..das fängt bei meiner Ernährung an, geht über die Kids bis zu den Haustieren.
saloiv hat geschrieben:Keiner ist perfekt. Ich bin der Meinung: So viel wie man zwanglos umsetzen kann, sich finanziell leisten kann (fair trade ist teurer, für den einen machbar, für den anderen ist es erst einmal wichtiger das Essen für sein Kind zu finanzieren, bevor er an fair trade denkt...).
Das ist für mich schwierig weil ich entweder von was überzeugt bin, nach meiner Überzeugung lebe und somit zwanglos verzichte (selbst wenn ich mir´n Nebenjob suche um meine Überzeugung ernährungstechnisch zu finanzieren) oder andere Prioritäten setze.
mone hat geschrieben:Wenn Sich die Menschen mehr gedanken machen würden.
Wieso muss es im Lebensmittelgeschäft abgepacktes Fleisch geben.
Weil es Biliger ist .!
Es schmeckt doch ganz anders also ich kann kein abgepacktes Hackfleisch vom Aldi essen z.b. das geht einfach nicht.
Und was das GEld angeht dann kauf ich halt weniger Fleisch/Wurst aber halt beim Metzger .
Ich denke Eier vom "bekannten Bauernhof" zu kaufen, zB auf Wiesenhofprodukte zu verzichten ect sind so Sachen die einige berücksichtigen aber nur weils eben "schlagenzeilenträchtig" war und sich dann ein paar leute Gedanken machten - nur warum? Wegen den armen Massenhaltungstieren oder weil sie es eklig finden solche Produkte zu essen ?!

Was weiss ich denn wo der Metzgerladen von nebenan sein Tier zum Schlachten herbezieht bzw sein Fleisch zur Weiterverarbeitung anliefert - Mone weisst du woher dein Metzger ...?!

Soja ist auch´ne Massenanbaupflanze und Tofu´n Produkt aus Soja. Ist der durch Gentechnik zum Massenbau geeignete und häufig in Monokultur angebaute Fleischersatz echt die Lösung aller Probleme ? Für mich nicht wirklich :hm:



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Re: Tipp: Themenabend auf ARTE: "Dürfen wir Tiere essen?"

Beitrag von saloiv » Mi 28. Mär 2012, 13:05

Das ist für mich schwierig weil ich entweder von was überzeugt bin, nach meiner Überzeugung lebe und somit zwanglos verzichte (selbst wenn ich mir´n Nebenjob suche um meine Überzeugung ernährungstechnisch zu finanzieren) oder andere Prioritäten setze.
Im Grundprinzip stimme ich dir zu. Allerdings bin ich in diesem Punkt etwas weniger radikal. Jeder Mensch hat viele Prioritäten in seinem Leben. Ein paar Bespiele:
- sein eigenes Wohlbefinden und Gesundheit
- Gesundheit und Wohlbefinden der eigenen Kinder, Verwandten und guten Freunde
- Das Wohlbefinden seiner Tiere
- Ausbeutung von Kindern oder Menschen der dritten Welt zu stoppen
- Tier-Ausbeutung nicht zu unterstützen
- ...

Als Beispiel nehme ich nun eine junge Mutter, die diese Prinzipien für richtig hält. Ihr eigenes Baby ist schwer krank und braucht eine teure OP, die sie sich eigentlich nicht leisten kann. Also muss sie extreme Überstunden machen und Freunde und Bekannte fragen, ob sie ihr etwas leihen. Natürlich bleibt dadurch weniger Geld für Lebensmittel und den Lebensunterhalt übrig. Sie konzentriert sich also auf ihre höchste Priorität, das Kind zu retten, und stellt die anderen in den Hintergrund. Wenn es ihr aber wieder möglich ist, diese in Angriff zu nehmen, setzt sie sie wieder um.

Oder ein anderes Beispiel...
Fast jeder Mensch ist gegen Kinderarbeit und Kinderausbeutung. Trotzdem kaufen 98% aller Bürger ihre Kleidung in normalen Geschäften, die ihre Kleidung durch Kinderarbeit recht günstig verkaufen können (H&M, C&A usw.). Es gibt auch wenige Alternativen und ohne Kinderarbeit ist es deutlich teurer. Gäbe es nun einen anderen Laden mit ähnlichen Angebot ohne Kinderausbeutung, wäre es mehr Menschen möglich, dort einzukaufen.

Ps. der Themenabend war übrigens sehr gelungen, besonders diese Reportage: (online anschauen) https://videos.arte.tv/de/videos/nie_wieder_fleisch_-6547386.html" onclick="window.open(this.href);return false;


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