[VOX] Tiermessies - Wenn Tierliebe außer Kontrolle gerät

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WELLEN
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Re: [VOX] Tiermessies - Wenn Tierliebe außer Kontrolle gerät

Beitrag von WELLEN » So 4. Sep 2011, 21:26

Es gibt ja viele Menschen, die gerne was Sammeln.
Ich habe in meiner "Jugend" Briefmarken gesammelt, Parfümflakons, Zigarettenschachteln ( :crazy: ) und schöne Flaschen. Die letzten drei Sachen habe ich mittlerweile einfach weggeschmissen. Aber man könnte heute sagen, dass ich noch Bücher (ungewollt :jaja: ) und Pflanzen sammel. Was auch immer, ich horte Dinge. Bücher wie "Simplify your life" finde ich toll, aber ich kann sie nicht realisieren, da ich mich gerade von persönlichen Sachen mit Nostalgiewert nicht trennen kann und die landen dann im Keller. Und was erinnert einen nicht an etwas :lol:
Auch ich könnte also Tendenzen haben von "Mess" Hording. Gut, dass ich immer wieder umziehe, denn hätte ich ein Haus würde ich schon eher zum Messie. Ich bräuchte dann jemanden, der mich motiviert mal auszumisten. Wenn ich ausmiste, dann bin ich aber immer froh und fühle mich auch freier.
Es ist so schön Ballast abzuwerfen! Es ist ein sehr gutes leichtes Gefühl!

Nun zurück zu den Animal Hordern. Hier sind es ja lebende Objekte die gesammelt werden. Es ist also eine Stufe weiter. Die Motivation ist hier nicht nur etwas zu horten und festzuhalten was einen nicht weiter stört. Sondern hier sind es "Dinge" um die man sich ständig kümmern muss. Hier wird also neben dem Verlangen Besitz anzureichern auch noch das Verlangen gebraucht zu werden gestillt.
Wenn man dann noch ein ausgeprägtes Helfersyndrom hat, dann denke ich ist der Weg nicht weit mal "abzurutschen".

Aber der Unterschied ist einfach der, dass man zugeben muss, wenn man Hilfe braucht. Man erkennt, dass man nicht mehr so weiter kann und gesteht es sich ein. Im Normfall geschieht das dann auch. Dazu braucht es aber dann auch die Hilfe von Außen. Wenn diese nun nicht da ist? Wenn man nicht fähig ist (warum auch immer) sich diese zu beschaffen? Oder man ist schon so weit, dass man einfach nicht erkennt, dass da was schief läuft. Auch dann braucht man die Hilfe von Außen.

@Schnuffi:
Ich denke für nicht so extreme Fälle wie deine Arbeitskollegin kann ein ruhiges Gespräch zumindest etwas die Augen öffnen. Eventuell auch sich diese Sendung auf Vox mal anzusehen.

Du erkennst ja dann ob sie die Wahrheit schon verzerrt sieht oder noch zur Vernunft zu bringen ist.

Ich stimme dir auch zu, dass man durch eine Therapie was machen kann. Der Versuch ist es zumindest immer wert. Ganz wichtig ist zu erkennen wo die wahre Motivation liegt warum ein Mensch zum Animalhorder wird. Das können ja verschiedene sein. Wenn man den erkennt, kann man versuchen da anzusetzen mit der "Therapie".

@Kampfteddy: Das habe ich auch so empfunden! Die tat mir persönlich auch am meisten Leid, da sie am "unschuldigsten" wirkte.

Die Hundefrau fand ich persönlich am krassesten, da sie die aller "hinterfotzigste" war! Die hat das wahrscheinlich hauptsächlich nur für ihr Ansehen gemacht. Das ist echt traurig! Im zweiten Teil erfahre ich dann ob sie so weiter macht in Hessen......



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Re: [VOX] Tiermessies - Wenn Tierliebe außer Kontrolle gerät

Beitrag von Feli » Mo 5. Sep 2011, 06:57

Ich wollt gern noch etwas ergänzen: das Problem sind nicht mangelnde Therapieformen, sondern, dass man hierzulande einen Erwachsenen nur in den seltesten Fällen zu einer Therapie zwingen kannst. Und was in der Doku klar rausgekommen ist, dass viele Animalhorder selber kein Problem erkennen. Sie blenden den Dreck aus, nehmen ihn nicht wahr, glauben sie tuen den Tieren etwas gutes, machen alles richtig. Warum also, aus deren Sicht, wenn gar kein Leidensdruck da ist, freiwillig eine Therapie machen? Und genau das ist das Problem und der Knackpunkt.

@Murx: Ich habe alle Möglichkeiten auf Smalltalkbasis ausgeschöpft. Deswegen hab ich ja gerade dieses Bauchgefühl. Zusätzlich kommen Auffälligkeiten die sie hat, über die man nicht reden braucht (sie riecht zB. häufig nach Tierurin). Aber die Idee von Wellen find ich gut. Ich werd das so aufziehen, dass ich anfange darüber zu plaudern was ich für eine furchtbare Doku am Wochenende gesehen habe, n bissl was von dem Kaninchentyp erzählen, von dem Typ mit den Wellensittigen und wenn sie darauf anspringt im Rahmen des Smalltalks, dann biet ich ihr an "ich kann dir ja mal den Link schicken". Ob das alles was bringt weiß ich nicht, denn wir sind da ganz schnell wieder bei dem ersten Absatz: der Betroffene muss selber einsehen, dass er ein Problem hat. Und in der Doku sind ja nur die wirklich krassen Fälle thematisiert, die Vorstufen werden nicht erwähnt. Und da wird sie vermutlich keine Verknüpfung zu sich herstellen können, sondern eher die Richtung "Na so isses bei mir ja nicht, bei mir gehts den Tieren ja gut".

Wir werden sehen.



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Re: [VOX] Tiermessies - Wenn Tierliebe außer Kontrolle gerät

Beitrag von daniii » Mo 5. Sep 2011, 07:57

Ich wollte mir die Doku gestern auch ansehen, hab aber nur die Hälfte geschafft. Ich bin echt erschüttert.
Mal ganz abgesehen von den armen Tieren, was schon wirklich furchtbar ist, aber am meisten zugesetzt hat mir der Teil über die alte Frau mit den vielen Katzen in der Trümmerfeld-Wohnung. Ich glaube, Aktion Tier waren das, die da die Tiere rausgeholt haben. Ich bin fassungslos darüber, dass da täglich ein Pflegedienst kommt und NICHTS passiert, um der Frau zu helfen!!! Das war ja nicht einfach nur eine etwas dreckige oder unaufgeräumte Wohnung, das war ... ich weiß nicht, mir fehlen die Worte. Das kann man nur noch niederbrennen, das Dreckloch. Mal abgesehen von den völlig verwilderten armen Katzen - die ganze Wohnung war ja ein einziges Gesundheitsrisiko. Dass Nachbarn sich nicht kümmern wundert mich ja gar nicht mehr, aber der Pflegedienst?!? Da müssen erst Tierschützer kommen, damit etwas passiert, ich fasse es echt nicht. Dass sowas in unserer ach so zivilisierten Gesellschaft möglich ist. Wie können einem seine Mitmenschen nur so egal sein, ehrlich.


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Tiermessi

Beitrag von serafina » Do 8. Sep 2011, 20:57

Tierheim Bad Kreuznach hat 93 Kaninchen bekommen.Sie wurden alle bei einer Tiermessitante rausgeholt.
12davon sind jetzt erst mal bei uns zur weiter Vermittlung, da das Tierheim aus allen Nähten platzt.
Einige der Tiere waren sehr schwer krank und sind gestorben.Bei unsren 12 ist eines ohne Ohren und eins mit nur einem Ohr. Leider sind die beiden keine Ausnahme.Es waren einige in diesem Zustand. Hier mal paar fotos von den Kleinen.Sie sind alle zwischen 6 Wochen und ca. 4 Monaten. Wir haben 2 Gehege,eines mit Mädels,eines mit Jungs.
Hier der kleine schwarze Einohrhase Til (Schweiger) mit nur einem Ohr.
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Hier die kleine Keinohrhase Tilli
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Ein Teil der Jungs
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Ziesel
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Re: [VOX] Tiermessies - Wenn Tierliebe außer Kontrolle gerät

Beitrag von Ziesel » Do 16. Jan 2014, 00:14

Gestern bei 24 Stunden auf SAT war das Anialhoarden wieder Thema. . .

Der in diesem Thread bereits erwähnte Kaninchenfrank hat keins seiner 122 Kaninchen ( die sich fröhlich vermehrend auf´m Berliner Balkon meist zu Fünft im handelsüblichen Meterkäfig befanden) und auch keine HP/Faceseite mehr.
Den haben die besucht, gezeigt was da vorher abging und wie es jetzt ist. Er hat erzählt, wie es zu den Kaninchen kam, wie das mit der Abgabe gleich aller war und auch, dass er jetzt wisse, was er selbst für Fehler machte, wie falsch es war die Tiere so zusammenzusperren usw >> der ist "clean" !
(Rückfallquote soll sich beim Animalhoarding auf 99 % belaufen)

Dann waren da noch 20 Pferde auf ´ner Weide (später die "Elendsten" hinten im Garten für Nachbarn unsichtbar) tagelang ohne Futter und Wasser, deutig auch´n Hoardingfall aber schwierig >> Wegnehmen ? Wohin mal eben mit 20 Pferden ? Wer zahlt den Unterhalt der für´n Monat auf glaub 6000, -€ beziffert wurde (kann hinkommen bei 10,-€ pro Tag x 20 Pferde x 30 Tage) ? Da wurde also ewig "zugeguckt", jemand vom Vet-Amt kam reelmäßig vorbei aber wirklich passiert ist da echt lange nix..

Auch die "Dame" mit 17 Umzügen in 3 Jahren, die gern ihre Tiere mal einfach zurückließ (zog halt um wenns Äger wegen der Tiere gab) fand ich krass... waren wohl so 30 Katzen, 2 Hunde und ein paar verhungerte/verdurstete Tiere (inkl. Hundewelpen). Die bekam ein Halteverbot, zog um, begann wieder von vorn - das sowas einfach geht wenn sie dich schon kennen und nichts machen können :shock:

Irgendwo hier auf´m Planeten war in Bezug auf Reptilienhalter mal die Rede von Animalhoarding, eben weil die oft viele "Glaskästen" stehen haben (was ich ja nicht abstreite *sich umguckt*). Auf eine Art mögen das zwar auch "Tiermessis" sein aber sehr selten welche die "unkontrolliert Hoarden".
Ein Beispiel dafür ist der Typ, den die Tierschützerin Ursula Bauer (die wohl bei Animalhoarding oft gerufen wird bzw eingreift) gestern in der Sendung besuchte. Der wohnt noch bei Muddi und pflegt tatsächlich 900 Spinnen vieler Vogelspinnen-Arten aber zählt nicht zu den Animalhoardern.
Klar, die Anzahl der Tiere ist krass, doch alle Spinnenunterkünfte waren gleich groß (stapelbar), ordentlich beschriftet, sauber und gepflegt, die Tiere gesund und gut ernährt, hatten frisches Wasser . .also unkontrolliert oder ausser Kontrolle war da nix
(boah Murx, da´n Fotoshooting ..... aber nimm nicht Heike mit)



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Re: [VOX] Tiermessies - Wenn Tierliebe außer Kontrolle gerät

Beitrag von Odinchen » Do 16. Jan 2014, 00:50

Ich selber habe die Folge gestern nicht gesehen, kann mich aber an den Kaninchen-Messi noch erinnern da ich dies damals gesehen habe.
Ich selber möchte nicht behaupten das ich ein Messi bin oder war, jedoch ist es mir selbst damals passiert das ich dauernd anfragen hatte ob ich nicht das übrig gebliebene Meerschweinchen aufnehmen konnte. Und war dann irgendwann ruck zuck bei 11 Schweinchen angelangt.
Ich habe selber noch geschafft die Kurve zu kriegen und einen sofortigen Aufnahme-Stopp mir zu setzten. Ich merke jedoch heute noch das ich oft den Hang habe alles zu retten was mir in die Finger kommt. Gerade bei Kleintieren kann dies ja auch mal recht schnell passieren.

Einen anderen Fall hatten wir mal in der Praxis, bei einem Hausbesuch den wir machten um eigentlich nur den alten Hund einzuschläfern sind wir an der angrenzenden Garage vorbei gekommen.
Es roch sehr stark nach Ammoniak und wir wussten das die Frau Meerschweinchen hat aber das es so viele waren. Nach langem Gespräch hat uns die Frau dann gebeichtet das sie dort ca. 40-50 Meerschweinchen beherbergt. Ihr sei das alles über den Kopf gewachsen, es fing mit einer Zucht an und plötzlich wurden es immer mehr und mehr. Kurz und gut haben wir das Vet-Amt verständigt und zusammen mit der Besitzerin damals die ganzen Tiere dann auch nach Geschlechtern getrennt. Teilweise waren die Tiere in schlechtem Zustand, voller Milben, Bissabszesse usw. teilweise aber auch in recht gutem.
Ihr wurde damals dann ein Tierhalteverbot ausgesprochen, 1 Hund wurde ihr weiterhin erlaubt aber eben keine Kleintiere mehr. Ich kenne die Frau nun seit mind. 8 Jahren und seither ist sie zumindest "clean" geblieben.

Ob man nun 900 Spinnen braucht oder nicht, das sei mal dahin gestellt. Wenn er seine Tiere pflegt und so gut wie artgerecht hält sei es ihm gegönnt.
Mir wäre es zu viel :shock:


LG Nicki und die Schweinchen
Aidan, Barclay, Finola, Mairi, Tara, Elih, Brinola

nicht zu vergessen mein Hund Mylord

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Re: [VOX] Tiermessies - Wenn Tierliebe außer Kontrolle gerät

Beitrag von eichhorn33 » Do 16. Jan 2014, 11:28

Die mit dem Waschzwang war ja echt die Krönung .
Wenn es zu viele werden , sucht sie sich eine neue Bleibe und kommt nur noch zum Füttern (was offensichtlich bedeutete Tür auf , Dosen hinwerfen und wieder weg) .
Wenn auch das ihr zu viel wird (von wegen dem Waschzwang!) , dann haben die Tiere eben Pech gehabt ....... was sauen sie auch die Wohnung so ein :X .
Und dann fragt sie doch allen Ernstes den Mann vom Tierschutz , WARUM die Tiere raus geholt wurden ............... :crazy: :crazy: :crazy:

Das war ja direkt mal keine Wiederholung , zumindest kannte ich es noch nicht :
https://www.sat1.de/sat-1-doku/video/verbotene-tierliebe-ganze-folge" onclick="window.open(this.href);return false;

Auf der Suche nach der Folge ist mir auch diese noch untergekommen :
https://www.sat1.de/sat-1-doku/video/alles-fuer-die-katz-ganze-folge" onclick="window.open(this.href);return false;



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Re: [VOX] Tiermessies - Wenn Tierliebe außer Kontrolle gerät

Beitrag von Ziesel » Do 16. Jan 2014, 12:01

An den Kaninchenfrank erinnerte ich mich auch als ich die Sendung sah, dachte erst es wäre alt bzw ´ne Wiederholung. Als der frisch gestrichene käfigfreie Balkon gezeigt wurde und er über die Fehler der Vergangenheit erzählte, fand ich, das sollte in diesen Thread hier auch erwähnt werden. Sind ja nicht alle Betroffenen so einsichtig...(was ja bei den anderen Gezeigten wie der mit den vielen Umzügen oder den Pferden mehr als deutlich wurde)

Geht man echt nur nach der Anzahl der Tiere, bin ich auch ein Tiermessi. Ähnlich wie bei dem "Spinnenmann" ist meine Tierhaltung jedoch nicht "ausser Kontrolle".
Allerdings muss ich zugeben, dass ich nicht so viele Tiere hätte bzw mich nicht so wie jetzt um alle kümmern könnte, wenn das alles zB Meerschweinchen oder Kaninchen wären.
Es ist schon ein ein gewaltiger Unterschied ob ich zB 10 Wandelnden Blätter ca alle 10 Tage mal das (kostenlose) Brombeergebüsch wechsel, 2x jährlich den Bodengrund tausche und das Terra putze oder ob ich für 10 Schweinchen täglich Futter beschaffen will, ihr zu Hause sauber halten und sie "im Auge" behalten will.
Ähnliches käme raus, wenn ich die Haltung von 5 Schlangen mit 5 Kaninchen vergleiche. Ich mach bei den Schlangen täglich ´ne "Kontrollrunde", wo ich gegebenfalls´ne Haut oder mal etwas Stoffwechselrest entferne (was ja nun beides nicht tägl. anfällt und selten bei allen gleichzeitig) , gieße 1x wöchentlich die Blümchen im Terra (was ich sparen könnte, echte Pflanzen sind kein Muss) und kümmer mich um das Wasserbecken, füttere ca alle 14 Tage mal und grundreinige 2-3x jährlich.
Kaninchen hingegen werden wohl 2x täglich gefüttert wobei du Futter erst mal täglich beschaffen musst, stoffwechseln entsprechend öfter was auch viel häufigeres Reinigen bedeutet, wollen event. noch Auslauf usw also hätte ich täglich ein sehr viel höheren Aufwand um ihnen gerecht zu werden.

Also komm ich zu der Erkenntnis, dass ich rein vom tägl. Arbeits-und Zeitaufwand bei Kaninchen und Meerschweinchen viel eher an Grenzen stoßen würde als mit der Haltung von Repts wie genannten Beispielblättern und Schlangen >> das wird der Grund sein, warum eben bei Reptilienhaltern weniger sogenannte Animalhoardingfälle auftreten, obwohl häufig die reine Anzahl der gehaltenen Tiere recht hoch ist



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Re: [VOX] Tiermessies - Wenn Tierliebe außer Kontrolle gerät

Beitrag von Murx Pickwick » Do 16. Jan 2014, 12:52

Nun ... 30 Kaninchen auf der Weide machen auch deutlich weniger Arbeit, wie 3 Kaninchen auf dem Balkon.
Zumindest im Sommer finden die Kaninchen auf der Weide ihr Futter allein (zumindest dann, wenn die Weide nicht überbelegt ist). Die Stoffwechselprodukte werden als Düngung auf der Weide gebraucht. Bleibt also je nach Weidenmanagement entweder das abendliche Eintreiben in ein Kaninchenhaus (und regelmäßige Reinigen) und morgendliche Freilassen der Kaninchen oder, wenn man ohne Kaninchenhaus und nur mit vorgeschriebenen Unterstand arbeitet, fällt sogar das flach ... da müssen nur die Unterstände regelmäßig entmistet und neu eingestreut werden.

Bleibt nur noch die Winterfütterung und frühjährliche und herbstliche Zufütterung ... und natürlich das regelmäßige nach schauen, ob auf der Weide noch genug Freßbares wächst und eventuell das Öffnen neuer Weidenstücke, bzw Absperren von abgegrasten Weidenstücken, damit diese sich wieder erholen können.

Wenn ich allerdings die Kanin sich vermehren lasse wie die Kanickel, hab ich selbst mit Weide bald ein nicht mehr zu managendes Problem, die Weide verwandelt sich dann nämlich sehr schnell zu einer gut mit Kaninchenröhren aller Art durchzogenen Mondkraterlandschaft, auf der kein Kanickel mehr satt wird - mal von der Überdüngung ganz zu schweigen, die dann irgendwann auch noch sich negativ auswirkt ... oder ich muß die Jungkaninchen töten und essen, so wie es ja auch in der Natur mit den meisten Jungkaninchen geschieht.



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Re: [VOX] Tiermessies - Wenn Tierliebe außer Kontrolle gerät

Beitrag von Ziesel » Do 16. Jan 2014, 12:58

Naja, wie viele Animalhoarderfälle von Weidehaltungskanichen sind bekannt ?! Ich wüsst keinen und denk, die sind tatsächlich selten wenn überhaupt vorhanden/bekannt. Es geht bei den allermeisten Tiermessis um die "Wohnungstiere"



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Re: [VOX] Tiermessies - Wenn Tierliebe außer Kontrolle gerät

Beitrag von Murx Pickwick » Do 16. Jan 2014, 13:06

Hier in der Nähe von mir gabs erst zwei Fälle ... im einen Fall fiel das Ganze erst auf, nachdem sich die Kaninchen auf die benachbarten Pferdeweiden, Äcker und Gärten durchwühlt haben und die umliegenden Menschen sich über Mondkraterlandschaft auf ihrem Nutzland beschwert hatten.
Im andern Fall wurden die Kaninchen zwar per Kastration an der Vermehrung gehindert, aber es wurden immer mehr zu rettende Kaninchen im Garten und die TA-Kosten und Futterkosten explodierten mit der Tieranzahl ... trotzdem das für die Frau nicht mehr zu managen war, hatte sie weiterhin Kaninchen gerettet ... naja, bis wohl mehr gerettete Kaninchen an Hunger starben, wie die nichtgeretteten Kaninchen am Solinger Stahl ...



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Re: [VOX] Tiermessies - Wenn Tierliebe außer Kontrolle gerät

Beitrag von Ziesel » Do 16. Jan 2014, 15:37

Letzteres find ich traurig. Irgendwie war die Absicht vielleicht gar nicht so schlecht aber das sind so Fälle wo ich mich frag: wer rettet die Tiere vor den "Tierschützern"



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Re: [VOX] Tiermessies - Wenn Tierliebe außer Kontrolle gerät

Beitrag von Murx Pickwick » Do 16. Jan 2014, 16:29

Das Problem fängt da sehr viel früher an, noch lange, bevor die Tiersammelei anfängt ...
Einsamkeit, hochkommende frühkindliche Traumata mit Retraumatisierungen, schwere Depressionen, Helferlein-Syndrom und viele weitere gesellschaftlich bedingte Faktoren bieten erst den Nährboden für Tiermessies aus Tierschützerkreisen. Irgendwann verlieren diese Leute aufgrund ihrer gesellschaftlichen Isolation jegliches Maß und jegliche Fähigkeit zur Selbstreflektion.
Im Grunde genommen ist jeder Tierschützer, welcher Tiere aufnimmt und vermittelt und sich gleichzeitig mehr und mehr aus der Gesellschaft zurückzieht, bzw sich nur noch in Tierschützerkreisen aufhält, gefährdet. Alleine schon die Denkungsweise, das Tier blieb mir im Sturme treu, der Mensch nicht mal im Winde, ist in Wirklichkeit ein Alarmzeichen! An der Stelle sollte mal hinterfragt werden, welche Motivationen wirklich hinter dem Bedürfnis, Tiere schützen zu wollen und sich aus der menschlichen Gesellschaft zurückzuziehen, steht ... ich denke, das Ergebnis wird sehr "überraschend" sein.

Anders die Tiermessies, die sich mal eben son süßes Pärchen Kuscheltierchen im Zooladen angeschafft haben - hier ist es oft so, daß sich erst über die ersten ach so süßen Jungen gefreut wird, dann allerdings die ganze Sache aufgrund der enormen Reproduktionsraten von Kanin und Co aus dem Ruder läuft ... man hat bei Kaninchen und Co oftmals nicht mal einen Sommer lang Zeit, zu reagieren und sich entweder Hilfe zu holen, um der Vermehrungswut Einhalt zu gebieten oder selbst Hand anzulegen, um die sich wild vermehrende Schar wenigstens nach Geschlechtern zu trennen.
Manchmal hab ich bei solcherart aus dem Ruder gelaufenen Tierhaltungen das Gefühl, als wenn einige Menschen das Prinzip von Männlein und Weiblein der gleichen Art nicht so ganz verstanden hätten - bei denen scheinen die Kinder auch heute noch vom Storch gebracht zu werden und da dieser ja eh noch recht selten ist, kann da nix passieren, wenn man Männlein und Weiblein vom lebendigen Kuschelkriechviech zusammenhält ...



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