Vorzeigebetrieb mit Freilandhaltung + freier Ernährung

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Vorzeigebetrieb mit Freilandhaltung + freier Ernährung

Beitrag von saloiv » So 30. Sep 2012, 03:12

Ich fand das ganz spannend... In diesem Video wird auch ein Betrieb gezeigt, bei dem die Schweine frei leben, in Symbiose mit anderen Tieren und mit 20 Pflanzen am Tag aus denen sie selektieren dürfen. Der Halter der Schweine war Metzger und hat nun eine andere Art der Haltung ausprobiert, nachdem viele der Schlachtschweine verletzt waren. Sie brauchen bei ihm keine Medikamente, dafür sorgt die Natur...

https://www.ardmediathek.de/swr-fernsehen/betrifft/schweine-fuer-den-muellcontainer-warum-es-zu-viel-fleisch?documentId=11893012" onclick="window.open(this.href);return false;


Bild
Ich wünsche Dir...
dass Du arbeitest als würdest Du kein Geld brauchen.
dass Du liebst, als hätte Dich noch nie jemand verletzt.
dass Du tanzt, als würde keiner hinschauen.
dass Du singst, als würde keiner zuhören.
dass Du lebst, als wäre das Paradies auf Erden.

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Re: Vorzeigebetrieb mit Freilandhaltung + freier Ernährung

Beitrag von Murx Pickwick » So 30. Sep 2012, 04:45

Tatsache ist, würde man sämtliche Subventionen, Vergünstigungen etc streichen, würde kein einziger dieser Massentierhaltungsbetriebe mehr überleben können. Das Schlimme an der Situation ist, daß selbst dann, wenn niemand mehr Fleisch aus Massentierhaltung kaufen würde, diese Massenhaltungen in Deutschland sehr gut verdienen würden! Sicher, der Obulus von vier bis fünf Euro pro Schwein kommt da nicht mehr obendrauf - aber das ist eben nicht der Hauptverdienst!
Der Hauptverdienst sind die Steuerermäßigungen, Subventionen, Flächenprämien etc etc etc ...



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Re: Vorzeigebetrieb mit Freilandhaltung + freier Ernährung

Beitrag von Sasse » So 30. Sep 2012, 11:36

Wie, die Betriebe müssten auch dann (vom Verdienst her gesehen) nicht schließen, wenn kein einziger Deutscher mehr Fleisch aus dieser Haltung mehr kaufen würde?
Was diese Dame am Ende erwähnt hat mit der Haltungskennzeichnung fände ich sehr gut. Ich esse nämlich hauptsächlich aus dem Grund kein Fleisch, weil ich diese Haltung so schlimm finde, dass mir beim Gedanken, dass dieses Essen daher stammt, fast schlecht wird. Dieses dahinvegetieren der Tiere stört mich am meisten.
Die Idee vom Metzger in dem Video find ich echt genial!


Die mit den unnafrängischen Tieren ;)

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Re: Vorzeigebetrieb mit Freilandhaltung + freier Ernährung

Beitrag von Murx Pickwick » So 30. Sep 2012, 17:40

Wie, die Betriebe müssten auch dann (vom Verdienst her gesehen) nicht schließen, wenn kein einziger Deutscher mehr Fleisch aus dieser Haltung mehr kaufen würde?
Si, genau so ist es!
Da ists kein Wunder, wenn die das Fleisch zu einem Preis auf den Markt knallen können, die keiner, der seine Tiere auch nur halbwegs vernünftig hält, unterbieten kann!
Was wir an Fleischpreisen haben, sind echte Dumpingpreise!

Übrigens kannst du auf Bio ausweichen - ist zwar auch größtteils keine artgerechte Tierhaltung, aber du unterstützt damit nicht diese Massenhaltungen, sondern da haben die Schweine Einstreu zum Wühlen, Platz zum Schlafen und sich umdrehen und fast immer auch ne vernünftige Suhle.
Weiterhin wird jeder, der Weideschweinfleisch verkäuft, dieses auch als solches kennzeichnen - diesen Sondermüll, den die Großmäster produzieren, der darf nicht als deutsches Weideschwein gekennzeichnet werden, nur Schweine, die für ein paar Monate ihres Lebens grüne Wiese genießen durften, dürfen als Weideschweine verkauft werden.

Ansonsten - selbst wenn es die Kennzeichnung gibt, kann ich nur jedem empfehlen, nur dort das Fleisch zu kaufen, wo er auch die Tierhaltung bewundern darf ... nur so kann man sicher sein, daß die Tiere so gehalten werden, wie man es selbst noch für sich vertreten kann.
Gilt übrigens auf für Eier ... das, was an Bioeiern unter Wiesenhof läuft, sind größtteils Eier, die aus "Volierenhaltung", also Käfighaltung in übelster Ausfertigung, stammen! Man siehts ja den Eiern nicht an - aber die unter dem Label Wiesenhof freilaufenden Hühner sind so wenige, daß die niemals die Masse an Freilauf-Eiern legen könnten, die in die Supermärkte kommen ... da stimmt also schon rein logikmäßig was nicht!



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Re: Vorzeigebetrieb mit Freilandhaltung + freier Ernährung

Beitrag von Sasse » Mo 1. Okt 2012, 17:22

Das ist irgendwie widerwärtig. Tschuldigung, dass ich sowas schreib, aber bei dem Gedanken dass diese "Haltung" von der Regierung, sprich Steuergeldern, bezahlt wird... Ne, das ist wirklich gruselig.
Also, *ich* weiß, wo ich Wildfleisch und Eier+Milch aus guter Haltung herbekäme. Schwein und Rind könnte ich ne Adresse besorgen. Bio trau ich da nämlich nicht so... Da hab ich schon von der Problematik gehört, die du beschreibst, Murx.
Also, der Betrieb "Wiesenhof" (oder die Marke?) hält ein paar Hühner frei und den Rest, also Großteil, in Standart-Käfighaltung und deklariert alle seine Eier als "Freilandhaltungseier"? Wie kann denn sowas sein?


Die mit den unnafrängischen Tieren ;)

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Re: Vorzeigebetrieb mit Freilandhaltung + freier Ernährung

Beitrag von Murx Pickwick » Mo 1. Okt 2012, 19:57

Nun, sie verkaufen auch Bodenhaltungs- und Volierenhaltungseier, diesmal vermutlich richtig deklariert ...

Wiesenhof ist eine Marke ... es sind viele Betriebe, die für Wiesenhof arbeiten. Derjenige, welcher Wiesenhof gegründet hat, ist der Hühnerbaron Lohmann.

Der Trick bei Wiesenhof scheint einfach zu sein, daß es niemanden gibt, der diese vielen Betriebe wirklich kontrolliert. Dazu kommt, daß ein Großteil dieser Betriebe sowohl Volierenhaltung (was eigentlich keine Volierenhaltung ist, sondern nur ne Zusammenlegung mehrer Quetschkäfige, damit man noch mehr Hühner pro Quadratmeter reinquetschen kann, ohne daß die Überbelegung auffällt), als auch Freilandhaltung betreiben. Einige der Betriebe nutzen ihre Freiläufe der Freilandhaltung nicht mal mehr, verkaufen jedoch immer noch unter dem Label Wiesenhof Freilandeier ... das wird einfach nicht kontrolliert, dafür sind keine Gelder da ...

Wenn alleine nur sämtliche Subventionen, Vergünstigungen, Ausgleichszahlungen etc im landwirtschaftlichen Bereich gestrichen werden würden und dann umgelegt werden würden auf jeden Einzelnen in der Bevölkerung, hätte jeder ein Grundeinkommen von 800 Euro und der Strom für jeden würde nur noch halb so viel kosten!
Aber das ist ja nicht finanzierbar - ebenso wenig wie Geld zu Kontrollen da sind - denn das Geld wird der Einfachheit halber lieber in Flächenprämien, Ausgleichszahlungen, Unternehmergründungssubventionen usw usf gesteckt ...

Ach ja ... sollte irgendwer denken, daß sowas, was momentan abläuft, so ziemlich das Perverseste ist, was staatlicherseit ablaufen kann, hat er sich getäuscht - es geht noch perverser und ich bin mir sicher, die Wirklichkeit ist jetzt schon weitaus perverser! Wir bekommen nur noch die Spitze des Eisberges mit!

Ich kann nur jedem empfehlen, damit wir da irgendwann wieder rauskommen, engagiert euch - nicht in Tierschutzorgas oder dadurch, daß ihr kein Fleisch eßt, das könnt ihr zusätzlich machen, sondern in Initiativen, welche Alternativen bieten oder aber direkt gegen den Filz angehen wollen.

Wir hätten da z. B. und unter anderem:
[url=http://www.transition-initiativen.de/]Transition Town Initiativen[/url]
[url=http://www.attac.de/startseite/?L=2]attac Deutschland[/url]
[url=http://www.transparency.de/]Transparency International[/url]
[url=http://www.foodwatch.de/]Foodwatch[/url]
[url=http://www.piratenpartei.de/]Piratenpartei[/url]

Zur Mitarbeit in der Piratenpartei braucht ihr nicht mal eintreten oder diese Partei zu wählen, es werden händeringend Leute gesucht, die sich in eigene Themen einfuchsen und Informationen zusammentragen, Alternativen auf politischer Ebene entwickeln und das Ganze soweit fertig machen, daß es als Antrag in den Bundesparteitag gehen kann und ins Programm mit aufgenommen werden kann. Insbesondere der gesamte Agrarbereich (und auch der Tierschutz) ist da gelinde gesagt etwas verwaist, weil eben den meisten Mitgliedern andere Dinge viel, viel wichtiger sind. Da brauchts einfach Mitarbeiter.

Generell geht es um Mitarbeit, in jedem dieser Zusammenschlüsse und Vereine.

Weiterhin braucht es Leute, die solcherart Initiativen bekannt machen und zusammentragen - das sind nämlich keineswegs alle dieser Art, sondern nur eine sehr willkürliche Ansammlung an größeren Initiativen, von denen ich gehört hab oder wo ich mitmache. In Berlin beispielsweise gibt es inzwischen mehrere Initiativen, damit Menschen wieder an Land kommen, damit sie ihr Gemüse selbst anbauen können - auch sowas muß unbedingt aktiv unterstützt werden.
Es geht schon lange nicht mehr darum, einzelnen Tieren ein besseres Leben zu ermöglichen, es geht darum, das an Freiheit und Menschlichkeit zu retten, was noch zu retten ist! Ansonsten wird es irgendwann keine Möglichkeit mehr geben, Tierschutz zu betreiben!



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Re: Vorzeigebetrieb mit Freilandhaltung + freier Ernährung

Beitrag von Sasse » Mo 1. Okt 2012, 20:55

800€+die hälfte der Stromkosten von jedem Steuerzahler werden dafür verwendet, solche Betriebe usw. zu bezahlen?
Okay, jetzt weiß ich auch den Hintergrund, warum die Piratenpartei für ein Grundeinkommen ist... ich dachte immer, wo die denn bitte das Geld herbekommen wollen...
Und mit deinem Aspekt "Menschenwürde retten" denke ich, liegst du gar nicht falsch. Ich hab mich bis jetzt ehrlich gesagt zu wenig damit befasst, mit dem ganzen Thema hier, dass ich dir voll und ganz zustimmen kann, aber der nächste verregnete Tag, an dem ich langeweile ha, kommt bestimmt.


Die mit den unnafrängischen Tieren ;)

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