Ataxie, noch Lebensqualität?

Moderator: Venga

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Nicht jeder kennt sich mit diversen Krankheiten aus.
Selbst als sehr erfahrener Katzenhalter kann man nicht alles kennen und wissen.

Alles, was hier im Forum speziell zu Krankheiten, Diagnosen, Medikamenten und deren Dosierungen zu finden ist, sind persönliche Erfahrungen, Tipps und Ratschläge.

Diese Tipps und Ratschläge ersetzen keinen Tierarztbesuch.

Es gibt sehr viele ernst zu nehmende Krankheiten, die man durch Eigenbehandlung/Eigentherapie noch verschlimmern kann.

Es ist daher wichtig, jede Medikamentenabgabe und Therapie unbedingt mit dem Arzt zu besprechen und gemeinsam nach der besten Lösung, für das jeweilige Tier zu suchen.

Also zieht bitte immer einen Tierarzt zu Rate. Selbstverständlich könnt Ihr die hier gegebenen Tipps und Ratschläge mit Eurem Tierarzt besprechen.
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Ataxie, noch Lebensqualität?

Beitrag von lapin » Sa 23. Okt 2010, 18:17

Ataxie ist eine Störung der Bewegungskoordination.
wikipedia hat geschrieben:Jede Erkrankung, die die an der Bewegungssteuerung beteiligten Organsysteme des Nervensystems schädigt, kann eine Ataxie hervorrufen.
Häufigste Ursache von Ataxien sind Erkrankungen des Kleinhirns. Dieses ist für die Verschaltung der sensiblen Informationen aus dem Rückenmark, der Informationen des Gleichgewichtsorgans und der übrigen Sinneseindrücke und deren Umsetzung in motorische Bewegungsabläufe zuständig, also die Planung, Koordination und Feinabstimmung von Bewegungen.
Oft leiden auch Katzen darunter...
einhergehend mit Kopfschiefhaltung, Augenzittern, eingeschränkte Bewegungen der Gliedmaßen...bishin zu Lähmungen.

Gerade lief auf Vox bei Hund,Katz und Maus eine Bericht über die "Wackelkatze" Sari...die Besitzerin von Sari ist Besitzerin dieser HP:
https://www.feline-senses.de/ataxie.html" onclick="window.open(this.href);return false;

Wen die Geschichte näher interessiert kann dort ne Menge lesen.

Sari ist Gehbehindert...die Hinterläufe sind "steif"...
sie fällt ziemlich oft um, da eben auch Muskelkrämpfe auftreten können.

Früher wurde solche Tiere eingeschläfert, heute setzen sich viele dafür ein, dass man diese Krankheit als Behinderung ansieht und die Tiere damit gut umgehen, da völlig schmerzfrei!
Laut Moderatorin würden die Katzen nichts merken von der Behinderung...

:hm:!

Ich fands etwas grenzwertig...ehrlich gesagt stell ich mir dieses Leben arg eingeschränkt vor!


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Re: Ataxie, noch Lebensqualität?

Beitrag von Rennmaus » Sa 23. Okt 2010, 20:42

Ich fands auch grenzwertig, stell mir das auch nich als ideales Katzenleben vor....andererseits, hat sie die Streicheleinheiten un die Aufmerksamkeit sichtlich genossen, bin ich der Meinung. Aber wenn sie so plötzlich umfällt, furchtbar...ich glaub ich könnt so ein Tierchen nicht halten, das würd mir ständig Leid tun...



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Re: Ataxie, noch Lebensqualität?

Beitrag von Ezilie » Sa 23. Okt 2010, 21:00

Ich hatte Tränen in den Augen, aber es ist die Frage - wenn sie keine Schmerzen hat, ist es wirkl. sinnvoll das Tierchen einzuschläfern oder ihr ein behindertengerechtes Leben zu gestalten. Ich fand es gut, wie sie mit ihr geübt hat... Aber die Katze kann leider nciht sagen, wie sie sich fühlt...


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Re: Ataxie, noch Lebensqualität?

Beitrag von schweinsnase77 » Sa 23. Okt 2010, 21:04

Ich finde sowas von außen immer extrem schwer einzuschätzen, inwieweit das Tier noch Lebensqualität hat. AUf der anderne Siete ist es aber auch so, dass Halter immer auch extrem an den Tieren hängen und oft den richtigen Zeitpunkt zum euthanasieren nicht finden.....sofern es den denn gibt... :grübel:


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Re: Ataxie, noch Lebensqualität?

Beitrag von lapin » Sa 23. Okt 2010, 21:04

Ich find den Spruch von der Eichhorn etwas höhnisch, zu behaupten die Katze würde ihre Behinderung nicht merken...
also bitte jedes Lebewesen wird merken, wenn es Muskelkrämpfe hat und jedes Tier wird merken, wenn es umfällt...

Die Katze wird immer nur Innenhaltung kennen...da steht niemals der Gedanke im Raum, ob man sie nicht doch mal draußen rumtigern lassen sollte...
iwie so ein Leben...ohne Gedanke Richtung Freiheit...hier steht "Gefangenschaft" von vorn herein fest! (Das klingt jetzt böser ggü der Innenhaltung als ich es meine...die Aussichtslosigkeit ist das, was mich so traurig macht)...


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Re: Ataxie, noch Lebensqualität?

Beitrag von schweinsnase77 » Sa 23. Okt 2010, 21:11

Ich hab das mit dem nicht mbemerken der Behinderung eher so aufgefasst, dass sie im Gegensatz zu Menschen ihre Fähigkeiten nicht mit anderne vergleicht, und sie sie deshalb nicht bemerkt. Auf der anderen Seite, wenn es für sie normal ist, bemerkt sie die behinderung wirklich nicht als solch...zumindets aus menschlicher Perspektive.

Das mit dem "Problem" der vorher festgelegten innenhaltung hast du doch aber auch bei den meisten Rassekatzenhaltern oder Katzenhaltern in Großstädten...


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Re: Ataxie, noch Lebensqualität?

Beitrag von lapin » Sa 23. Okt 2010, 21:16

Bei Rassekatzen ist es aber nicht aussichtslos...sondern aus welchen Gründen auch immer, aber meist "Mensch gemacht"...
hier ist es eine Katze, die, wenn sie nicht untergehen will...auf Mensch und 4 Wände angewiesen ist...deswegen in meinen Augen noch nen ticken härter...

Die Sari konnte sich kaum so bewegen wie die anderen...Kratzbäume..wie?
Mit den anderen spielen, wie?

Streicheln lassen und Bewegungsabläufe erlernen...hart...

Ich bin da eben sehr hin und her gerissen, ich komm wahrscheinlich mit solchen Behinderungen gar nicht klar...bei egal welchem Lebewesen...ich kann es mir PERSÖNLICH einfach selbst nicht lebenswert vorstellen :hehe:!


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Re: Ataxie, noch Lebensqualität?

Beitrag von Püpü » Sa 23. Okt 2010, 22:43

Ich hab das vorhin auch gesehen.
Und klar ist die Katze eingeschränkter als gesunde Katzen...
Aber irgendwo kann man das mMn doch auch mit menschlichen Behinderten vergleichen... Die würde auch keiner einschläfern, weil sie abhängiger sind und nicht "normal" leben können...
Zum Thema Freilauf draußen: Es gibt auch anderweitig kranke Katzen (z.B. Katzenaids), die -soweit ich weiß- nicht unkontrolliert hinaus dürfen.
Ich finde, man hat der Katze Lebensfreude angesehen, sie hat ja auch die Streicheleinheiten richtig genossen...

schweinsnase77 hat geschrieben:Ich hab das mit dem nicht mbemerken der Behinderung eher so aufgefasst, dass sie im Gegensatz zu Menschen ihre Fähigkeiten nicht mit anderne vergleicht, und sie sie deshalb nicht bemerkt. Auf der anderen Seite, wenn es für sie normal ist, bemerkt sie die behinderung wirklich nicht als solch...zumindets aus menschlicher Perspektive.
So ähnlich hätte ich es wohl auch gesagt...

Lg


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Re: Ataxie, noch Lebensqualität?

Beitrag von Tierliebhaberin » So 24. Okt 2010, 12:45

Bei Ataxie liegt oft eine Störung im Gehirn oder Rückenmark vor,die durch Entwicklungsstörungen,Gewalteinwirkung oder Infektionskrankheiten verursacht werden.
Man sagt wirklich das die Ataxie als solche den Katzen keine Probleme bereitet.
Ich bin da aber auch sehr gespalten.
Es sieht natürlich schon echt hart aus wenn man so ein Kätzchen sieht,aber ich hab auch schon Katzen gesehen wo du echt gemerkt hast das sie trotz ihrer Behinderung ein lebenswertes Leben leben.
Ich glaub die Katzen arrangieren sich mit der Zeit mit ihrer Behinderung,sie gehört dazu und die Katzen lernen damit zu leben.

Anderweitig kann man die Katze ja auch unterstützen indem man kleinere Kratzbäume kauft oder baut,Futterplätze erhöht etc.

Ich habe mal irgendwo auf Youtube ein Vid über eine Ataxiekatze gesehen die die Treppe rauf und runter geht und das ohne größere Probleme.Die Katze hat sich beim rauf und runtersteigen zum Unterstützen direkt an der Wand entlanggeschlengelt.



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Re: Ataxie, noch Lebensqualität?

Beitrag von Entensusi » Fr 5. Nov 2010, 07:55

Ich denke, das Leben ist lebenswert, solange man dem Tier den Lebenswillen ansieht. Kennt Ihr das nicht, wenn Euer Tier "abgeschlossen" hat? Das macht für mich den feinen Unterschied aus... und ich vermute, viele behinderte Tiere werden eingeschläfert, weil der Besitzer es nicht aushält, keine Zeit hat, es nicht mehr schafft, sich um das Tier zu kümmern.
Wir hatten hier ja eine schlimme Zeit, als unser Kaninchen behindert wurde. Es war ja nicht so, dass von einem Tag auf den anderen die Wirbelsäule gebrochen wurde, sondern es ging schleichend... und wann ist dann der Zeitpunkt gekommen, dass ICH sage, "das ist nicht mehr lebenswert"? Wenn sie 1 mal am Tag umfällt, 3 mal am Tag, 10 mal am Tag?
Wenn ich dem Tier in die Augen sehe und sehe Lebenswille, dann ist es für mich Pflicht, mich zu kümmern.
Kaninchen Ramses mit seinem Verband - der TA meinte, das "sei kein Leben mehr". So? Ich geh mal raus und frag den Ramses.
Ente Tritta mit der Aspergillose - jetzt symptomfrei, aber im Sommer manchmal schlimm - ich geh mal raus und frag sie, schau ihr in die Augen, ob der TA nicht doch besser.. weil ist ja kein Leben mehr, oder?

Und so, denke ich, ist es mit Sari. Sie hat Leben in sich. Und wenn ihre Besitzer sich so kümmern können, dann ist ihr Leben lebenswert.


Liebe Grüße, Entensusi und ihre Tiere

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