Eselverhalten

[Bigfoot63]

Kennt sich jemand mit dem Verhalten von Eseln aus.
Gibt es wirklich gute Eselbücher und welche sind das.
Die Eselforen sind sehr komplex und zeitintensiv, kennt jemand ein gutes.
Ich will jetzt nicht Spezialist für Esel werden, aber so ein paar Dinge sind schon grundlegend anders als bei Pferden und Ponys, nicht nur die langen Ohren offenbar
Wir würden uns da gerne ein wenig in das Verhalten einlesen wollen und suchen daher Literatur oder ein gutes Foren ( mindestens Tierplanet Qualität )
Clever sind sie viel cleverer als das schlaueste Pferd. Die beiden hatten nach einem Tag raus wer sie füttert und rausholt. Diese Personen werden seit dem 2. Tag freudig begrüsst. Ich bin völlig hin und weg von diesen Tieren

[Aellin]

Da kam gestern eine tolle Sendung auf Arte. Zum Beispiel, dass sie nicht stur sondern vorsichtig sind. Wenn sie stehen bleiben, dann können sie die Lage nicht einschätzen und gehen dann eben nicht weiter. Total toll. Ich war auch ganz begeistert. Kann dir aber sonst nicht helfen :-(

[Bigfoot63]

Schade das ich nicht gestern gefragt habe

Vielleicht kann ich mir das online noch irgendwo anschauen, danke auf jeden Fall

[Murx Pickwick]

Esel sind intelligenter, einzelgängerischer, aggressiver, liebevoller, trittsicherer, abwartender, individueller und verspielter wie Pferde - und sie gehen nicht durch (bzw höchstens mal durch einen Zaun, oder so ... äh ... )

Eselhengste sind echte Einzelgänger, die unkastriert nur sehr schwer zu händeln sind. "Plötzliche" Angriffe, gefährliche Bisse und ein sehr grobes Spiel, auch mit dem Menschen, sind für unkastrierte Eselhengste normal.
Eselhengste kommen in der Natur nur selten mit anderen Eseln in Kontakt ... beispielsweise, wenn sie ne Herde Stuten finden, die gerade rossig sind - aber sie bleiben nicht lange bei den Weibern und gehen dann wieder ihres Wegs. Ist also gänzlich anders, wie bei Pferden, wo die Hengste nur selten allein umherstreifen und sonst entweder ständig bei einer Stutenherde sind und diese verteidigen oder kleine Hengstherden bilden.

Esel denken über jeden Schritt ihres Lebens nach - müssen sie auch, sie kommen aus zerklüfteten und gefährlichen Berggegenden. Ein Tritt ins Leere und das wars - eine kopflose Flucht, wie sie für Pferde typisch ist, können sich Esel nicht leisten. Wenn sie also von einem Beutegreifer verfolgt werden, fliehen sie vorsichtig, drehen sich immer wieder um und stellen sich notfalls zum Kampf. Sie sind deshalb gefährliche Gegner für ihre Freßfeinde.

[Bigfoot63]

Wir hatten überlegt ob Eselwallach und Esellady sich vielleicht garnicht so gut verstehen, aber dann ist einzeln irgenwo rumstehen also ein natürliches Verhalten.
Was ich mich frage ist zum Beispiel wie bekomme ich einen Esel dazu was neues auszuprobieren.
Sie sind superlieb und überhaupt nicht schreckhaft.
Heute sind wir mal mit den beiden spazieren gegangen ( kann ich bei Kontaktschwierigkeiten nur empfehlen ) bei einer Holzbrücke über einen Minibach haben beide dann gemeint : nö , darüber nicht
Wir haben sie eine Weile schauen lassen und wirklich gewartet ohne irgendwie lästig zu werden. Leider wollten sie da nicht vorbei.
Das hat uns eine weite Umwegstrecke eingebracht.
Wie würde man so etwas angehen, oder gewöhne ich mich besser an den Umweg ist auch kein Problem.
Leider ist Literatur wohl eher selten bzw. sehr einfach mit viel Bildmaterial.
Intelligenter sind sie wirklich, die lernen sehr, sehr schnell.
Heute durfte ich beim Abäppeln des Paddocks zweimal die Schubkarre wieder aufstellen, ein Riesenspaß für die Beiden, endlich Action Während ich damit beschäftigt war, hat er schon mal den Bollensammler mitgenommen.

[Murx Pickwick]

Die Eselwallache verhalten sich ähnlich wie Stuten, sind also sehr verträglich ... nur unkastrierte Hengste sind so "unberechenbar" und aggressiv. Deshalb sollten Eselhengste besser gelegt werden, sie sind einfach nicht so einfach, wie Pferdehengste.

Mit der Brücke ... versuch es einfach mal entweder mit besonders leckeren Belohnungshäppchen - wenn sie die Brücke dann immer noch nicht wollen, probiers mit der Schubkarre, die ihr beim Abäppeln verwendet habt
Man muß bei Eseln ein wenig spielerisch und unkonventionell denken - denn wenn sie was nicht wollen, wollen sie es nicht - also heißt es, sie locken, wenn das nicht geht, ablenken und mit ihnen spielen ...
Irgendwann findet man dann schon irgendwas, wie man Esel überzeugen kann ...

(Ach ja ... sind ja Zweie ...
Was da auch geht, man stelle einen Esel auf die eine Seite von der Brücke, den anderen auf die andere Seite und schau zu, was passiert. Unter der Vorraussetzung, die Esel finden keine dritte Möglichkeit, das Hindernis zu überqueren, sollten sie sich nach etlichen Stunden auf der Brücke treffen )

Die bislang üblichen Methoden, Esel auszubilden, gehen allesamt über Zwang und Starkzwang ... ich denke, es geht auch anders, gerade bei Eseln. Es ist nur die Kunst, das Richtige zu finden, um sie zu überreden.

Folgen die Beiden euch auch schon ohne Führstrick?

[Bigfoot63]

Wir hatten gestern nach dem Spatziergang auch schon überlegt, das ein Picknickkorb und Decke sowie Wasservorrat am besten mitzunehmen sind. Wir dachten uns auch, es braucht Zeit.
Das laufen ohne Führstrick bzw. Halfter geht bei ihr schon sehr gut. Sie läuft mit mir auf Schulterhöhe.
Der männliche Part folgt meiner Freundin ( Hofbetreiberin) auch sehr willig . Das lief aber so, daß die Esel sich das ausgesucht haben. Bei anderen wirken sie derzeit nur kurzfristig aufmerksam, mag damit zu tun haben, das wir die beiden füttern und ihnen derzeit die Abwechslung zukommen lassen.
Das sind wirklich sehr interessante Tiere. Der Eselwallach kam zu uns mit dem Hinweis, das er hinten beim Hufe geben tritt. Stimmte auch, aber wenn man den Huf so nimmt wie er ihn freiwillig gibt und nicht zerrt und zieht kann man ihn dann auch nach hinten raus nehmen und säubern ohne Stress. Nach jetzt nur 2 Tagen macht er das ganz locker mit. Meine Araberstute hat 6 !!! Wochen gebraucht bis ihr klar wurde, daß ich sie nicht töten will
Zwang ist ewas was wir überhaupt nicht anwenden .
Der Eselwallach spielt sehr gerne, er ist ein echter Spaßvogel.
Erstaunlicher Weise haben einige auf dem Hof ordentlich Respekt vor den beiden. Der Unterschied auf dem Paddock ist halt, das die Ponys/Pferde sich kaum dafür interessieren wenn du ausserhalb der Futterzeiten den Paddock / Weide betritts. Die Esel sehen das definitiv anders , ah Menschen lass uns mal gucken gehen was die vorhaben - vielleicht geht da irgendwas.
Ich hatte irgendwie gehofft es gebe Bücher, so ähnlich wie im Pferdesektor die von Mark Rashid - der einfach nur über seinen Umgang mit Pferden erzählt - auch bei Eseln. Bisher lasen wir das Buch Esel halten, das war interessant, aber es geht wenig um Verhalten....
Wir möchten natürlich nichts falsch machen oder besser gesagt die Beiden Langohren verstimmen, denn sie können sich Dinge sehr gut merken. Das ist also reiner Eigennutz.
Wir hatten es gerade in einem anderen Thread, das man selber denken muss. Ich stehe da auch sehr zu, mag aber gerne auch von erzählten Erfahrungen anderer hören. Das löst manchmal sogar Probleme von denen man garnicht wusste das man sie hatte