Kastrationspflicht jetzt auch in Delmenhorst

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Kastrationspflicht jetzt auch in Delmenhorst

Beitrag von lapin » Mi 13. Okt 2010, 09:52

Angefangen haben damit die Paderborner und es geht in eine richtige Richtung, laut einiger Populations-beobachter von wildlebenden Katzen.

Jeder der eine Katze als Freigänger hält, ist VERPFLICHTET seine Katze (ca. 100€) oder seinen Kater (ca. 60€) zu kastrieren, um die wildlebenden Katzen zu minimieren und damit verbundene, verschiedene Infektionen (wie zB auch AIDS) einzudämmen!
Wird dies nicht befolgt, kann es zu einer Strafe von 5000€ kommen!

Man wird zwar keine 100% Erfolge damit erreichen können, da allein in Delmenhorst geschätzte 1000 Katzen wild leben und in ganz Deutschland 2 Million, aber jeder Katzenhalter für sich, kann dadurch einen kleinen Teil dazu beitragen.

Die Frage die sich mir stellt ist, inwiefern kommt diese Verordnung in Konflikt mit dem Tierschutzgesetz, Punkt Kastration?
Ist so ein Bußgeld im Zusammenhang der Missachtung der Anordnung wirklich rechtens?

Und wie will man das kontrollieren...was passiert mit evtl doch entstandenen Katzenbabies?
Es gibt doch keiner freiwillig zu, die Kastrationspflicht missachtet zu haben und zahlt 5000€ Strafe...werden so nicht noch mehr Tiere ausgesetzt?


Lg lapin"Das Leben ist 10% was dir passiert und 90%, wie du darauf reagierst."

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Re: Kastrationspflicht jetzt auch in Delmenhorst

Beitrag von Entensusi » Mi 13. Okt 2010, 10:27

tralalala - ein heißes Thema, auch hier in der Umgebung. In der Stadt Gersthofen (Nachbarstadt zu uns) hat gerade der Bürgermeister im Alleingang (voll demokratisch) die Kastrationspflicht abgelehnt.

Das Problem ist, wenn sich die Katzenhalter verstärkt nicht an so ein Gesetz halten, kommt irgendwann ein FreigangVERBOT. In Kanada zum Beispiel gang und gäbe, da darf eine Katze nicht über die Grundstücksgrenze hinaus. Und dann haben sie eine Handhabe, sprich, jede freilaufende Katze ist "illegal".

Ausprobiert wurde das Ganze ja schon zur Vogelgrippe-Zeit, als Katzen in der Sperrzone Ausgangssperre hatten. Geht alles. Die Begründung wird immer "zum Wohl des Tieres" lauten.


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Re: Kastrationspflicht jetzt auch in Delmenhorst

Beitrag von halloich » Mi 13. Okt 2010, 10:35

In Bonn gab es jetzt eine Aktion das alle Besitzer eines Bonnpasses (kann sich fast jeder Bonner holen) die Kastra bei Katzen und Kater zu einem Sonderpreis bekommt.
Halt als freiwillige Aktion und Anreiz.

Nach Analysen hat die Aktion aber nicht gewirkt, es gab keine einzige Kastra.
Jetzt wollen die auch Zwangskastra einführen.

Ich denke auch das das schlecht zu kontrollieren ist und dadurch noch mehr Katzen ausgesetzt werden.


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Re: Kastrationspflicht jetzt auch in Delmenhorst

Beitrag von Murx Pickwick » Mi 13. Okt 2010, 10:40

Ich prophezeie - das Ganze hat keine Auswirkungen auf die Katzenpopulation ...

Der Hintergrund, wenn ich die gut gefütterten, fitten, starken Kätzinnen im Revier alle kastriere, dann bleiben nur die halbwilden über - und die finden nun, da ja die starken und fitten Katzen durch die Kastra nur noch rudimentäre Reviere verteidigen, genügend Revier, um ihrerseits Junge zu bekommen - das Unheil nimmt seinen Lauf, nur ein einziger potenter Kater reicht aus, um deutlich mehr Katzenjungen zu produzieren, wie es je mit gutgefütterten Bauernkatzen der Fall wäre, weil einfach schwache Feralcats kleinere Reviere beherrschen und so eben mehr Katzen pro Quadratkilometer auch Kitten haben können ...

Das relativiert sich allerdings relativ schnell, denn Feralcats sind nunmal auf eine florierende Mäusepopulation angewiesen, also verhungert einfach der Überschuß ... aber bekommt dennoch Junge, denn sie bedienen sich eben doch am Katzenschmaus für die kastrierte Katz, die finden überall noch was ...

Es gibt dennoch einen sehr ungesunden Nebeneffekt dieser Politik:
Katzen, welche nicht genügend Beute machen und dennoch Junge bekommen, werden schneller und schwerer krank ... und dadurch wird eben genau das Gegenteil erreicht, Infektionskrankheiten nehmen zu und verbreiten sich besser!

Die Stellschraube für Katzenpopulationen liegt nicht in der Kastration ...

Ach ja, mit dem Tierschutzgesetz kollidieren solche Vorgaben übrigens nicht, denn es darf zur Bevölkerungskontrolle kastriert werden.



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Re: Kastrationspflicht jetzt auch in Delmenhorst

Beitrag von chien » Mi 13. Okt 2010, 11:01

Ich sehe das Ganze mit einem Zwiespalt, einerseits macht es schon Sinn dafür zu sorgen, dass die sinnlose und ungewollte Vermehrung eingedämmt wird, aber wenn man sich so die TH anschaut würde ich glatt behaupten, dass die "Fundtiere" etc. hauptsächlich aus privater Hand kommen und da eher die Verantwortung beim Halter liegt. Ich käme nie auf den Gedanken meine über alles geliebte Katze un kastriert in der Läufigkeit rumstreunen zu lassen. Daher halte ich den Zwang unangebracht, dagegen die Ahndung schon als Sinnvoll!



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Re: Kastrationspflicht jetzt auch in Delmenhorst

Beitrag von Entensusi » Mi 13. Okt 2010, 12:21

Hab gerade wieder mit meiner Katzenhilfe-Freundin telefoniert.. politisch herrscht da im Moment Krieg, aber das ist ein anderes Thema.
Tatsache ist: die Tierheime sind überfüllt. Das "Hiesige" kann laut Zulassung max. 65 Katzen aufnehmen, im Moment sind es aber 90, die dort untergebracht werden.
Woher sie kommen?
Fundkatzen, so die Leute sich überhaupt noch die Mühe machen, sie ins Tierheim zu bringen.. über die Feuerwehr, über die Tierärzte kommt aber sicher einiges rein.
Dann von "Privat", Frauchen verstorben, 3 Katzen, mit denen die Erben nichts anfangen können.
Oft landen auch schon trächtige Kätzinnen im Tierheim, dann gibt es mal Junge zu vermitteln.
Und leider werden dann die Katzen, die nicht 100% gesund sind, etwas schneller eingeschläfert als das ein Privater vermutlich tun würde. Da brauch ich nicht nach Spanien in die Tierheime gehen...

Was würde eine Kastrationspflicht bringen?
Der "brave Bürger" würde seine Katze erst kastriert raus lassen. Hier gab es z.B. den Fall, dass eine Familie sich geweigert hat, ihren Kater kastrieren zu lassen (dann wird er doch sooo dick!"), er war dann der einzige Potente in der Umgebung und hat sich entsprechend aufgeführt. Jetzt ist er abgewandert, und seine neue Familie, die ihn zum Glück aufgenommen hat, hat ihn kurzerhand zum Kastrieren gebracht.
So etwas könnte doch vermieden werden, gut, für den Kater ist es gut ausgegangen, aber er hätte auch Pech haben können bei seinen Streunereien.

Eine freilaufende Katze, die vom Tierschutz eingesammelt wird, könnte sofort kastriert werden. Ich denke, da gibt es im Moment noch rechtliche Probleme, ebenso wie wir als Nachbarn nicht einfach den Kater zur Kastra bringen konnten.

Der Tierschutz bemüht sich ja, die "Wilden" einzufangen, udn kastrieren zu lassen, wenn möglich auch an einen guten Platz zu vermittel. Und eventuell gibt es mehr "gute Plätze", wenn es weniger Kinderzimmer-Vermehrung bei den Katzen gibt?
Die Hoffnung stirbt zuletzt..

Mit der Kastrationspflicht würde dann wohl auch eine Kennzeichnungspflicht kommen, oder? So kann eine freilaufende Katze identifiziert werden, was bei Rückführungen etc. durchaus hilfreich ist. Verantwortung für das Ganze hätten dann natürlich auch die Tierärzte (ähnlich wie die Kinderärzte mit den Vorsorgeuntersuchungen).

Natürlich kann man sich der Sache entzeihen, und wenn einer mit Kätzin und Katerchen in seiner Wohnung jedes Jahr 3 Würfe produzieren will, dann kann ihn davon auch keiner abhalten.
Und wie es am Bauernhof gehen soll, ist mir auch nicht klar - wobei, an den Höfen, die ich kenne, läuft die Katzenvermehrung recht verantwortungsbewusst ab, es wird zumindest teilweise kastriert.

Murx, andererseits, in einer "kranken" Population ist die Lebenserwartung der Kätzinnen nicht so hoch wie bei den gesunden Hausmiezen. Wir hatten mal einen kleinen Kater von einer Kätzin, die war 10 Jahre und hat jedes Jahr mindestens 2 Mal geworfen... das schafft eine "Wilde" eher nicht.


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Re: Kastrationspflicht jetzt auch in Delmenhorst

Beitrag von Murx Pickwick » Mi 13. Okt 2010, 15:07

Damit eine Katzenpopulation innerhalb eines Jahres auf Maximum bringt, braucht nur jede zweite fruchtbare Katzen vier Kitten pro Jahr hochbekommen ... und nur ein einziger potenter Kater reicht aus, um über mehrere Ha alle potenten Kätzinnen zu schwängern.

Es ist absolut nicht möglich, alle feral cats einzufangen und zu kastrieren!

Weiterhin ... wir haben einige Städte, in denen über sehr lange Zeiträume die Katzenpopulation beobachtet wurde, London zum Beispiel. Noch um 1900 gabs in London nur wenige feral cats - die waren alle unkastriert und hatten sich dennoch nicht über die Maßen vermehrt.
Nun haben wir in London die 20fache Population von damals - entstanden in nur einem einzigen Jahrzehnt trotz Kastration ... es gibt also eine Stellschraube, die nicht Kastration heißt und sehr zuverlässig die Katzenpopulation niedrig hält.

Vergleichen wir London um 1900 mit London und jetzt, wird auch klar, wo diese Stellschraube sitzt ... denn um 1900 hatten es feralcats schwer, es gab keine tierlieben Menschen, die ihnen Futter vor die Tür stellten (oder besser gesagt, die gabs zwar wohl, aber nur wenige), nun aber holen sich die Katzen von überall her ihr Futter, sie brauchen nicht mal jagen. Gleichzeitig ist die Mäuse- und Rattenpopulation deutlich höher, wie um 1900, also auch an Beute ist viel zu holen.

Die Stellschraube für die Katzenpopulation ist also die verfügbare Futtermenge, da müßte gesetzlich eingegriffen werden! Fütterungsverbot von Feralcats ... dann gibts erst gar nicht so viel Nachwuchs, der hochkommt und es wird sich mit der Zeit eine gesunde, kräftige Katzenpopulation etablieren.



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Re: Kastrationspflicht jetzt auch in Delmenhorst

Beitrag von schweinsnase77 » Mi 13. Okt 2010, 15:59

Gibt es überhaupt normale Halter die ihre Katzen nicht kastrieren lassen? *grübel*

Unsere Katze hat zwar auch einmal junge geworfen, aber nur weil sie, als sie uns zulief quasi sofort rollig wurde und wir noch nicht wußten ob sie jemandem gehört.

Meine Kater hab ich alle möglichst zügig kastrieren lassen.


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Re: Kastrationspflicht jetzt auch in Delmenhorst

Beitrag von Entensusi » Mi 13. Okt 2010, 16:48

schweinsnase77 hat geschrieben:Gibt es überhaupt normale Halter die ihre Katzen nicht kastrieren lassen? *grübel*
mehr als genug.
Könnte Dir auf Anhieb 5 Würfe dieses Jahr nennen.. alles "normale" Leute... der Witz ist, dass die ihre Kätzchen ja normalerweise schnell vermittelt bekommen.

-- Mittwoch 13. Oktober 2010, 17:01 --
Murx Pickwick hat geschrieben: Die Stellschraube für die Katzenpopulation ist also die verfügbare Futtermenge, da müßte gesetzlich eingegriffen werden! Fütterungsverbot von Feralcats ... dann gibts erst gar nicht so viel Nachwuchs, der hochkommt und es wird sich mit der Zeit eine gesunde, kräftige Katzenpopulation etablieren.
Schwierig zu bewerkstelligen. Sieht man ja auch am Beispiel der (Stadt)Tauben.
Und ob es wirklich wünschenswert ist, wilde Katzenpopulationen zu haben, keine Ahnung. Über eine wilde Hundemeute wäre ich jetzt auch nicht so begeistert... und spätestens, wenn die Tiere in den Wald gehen, werden sie eh abgeschossen.
Der Mensch kann ja nichts in Ruhe lassen....


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Re: Kastrationspflicht jetzt auch in Delmenhorst

Beitrag von Murx Pickwick » Mi 13. Okt 2010, 17:12

Gerade in den Städten halten die Feralcats Ratten und Mäuse im Untergrund ... wenn man da die Katzen ein wenig in ihrer Arbeit unterstützen würde, bräuchten nicht so viele Giftköder gelegt werden.
Diese Gifte verursachen einen furchtbaren, qualvollen Tod über mehrere Tage, dazu kommt, daß nie sichergestellt werden kann, daß die vergifteten Ratten an die Oberfläche kommen, wo sie von Hunden, Füchsen oder ähnlichen gefressen werden, die ihrerseits qualvoll verrecken.

In dieser Beziehung wäre es auch gar nicht schlecht, auch wieder Rattler zur Rattenbekämpfung einzusetzen - ein Hund tötet in jedem Fall schneller und weniger qualvoll die Ratten, wie die modernen Gifte! Und Rattler sind äußerst effektiv ...



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Re: Kastrationspflicht jetzt auch in Delmenhorst

Beitrag von Entensusi » Mi 13. Okt 2010, 17:17

Ein Pferdestall hält Jack Russells... von allen meinen Katzen hat bisher nur Ronja Ratten gefangen.


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Re: Kastrationspflicht jetzt auch in Delmenhorst

Beitrag von Murx Pickwick » Mi 13. Okt 2010, 17:38

Auch, wenn Katzen perfekte Mausejäger sind, sie sind nicht in der Lage, Nagerpopulationen zu dezimieren ... der Effekt ist ein ganz anderer. Wo viele Katzen auf Mausejagd gehen und present sind, sind alle Nager, auch Ratten, beunruhigt, selbst dann, wenn sie nicht zur Beute zählen. Gerade die Eigenschaft, daß Katzen mit ihrer Beute gern spielen und diese weithin hörbare Schmerzenschreie ausstößt, läßt die gesamte Nagerschaft hellhörig und vorsichtig werden. Die Nager einschließlich der Ratten ziehen sich dorthin zurück, wo es weniger oder sogar gar keine Katzen gibt - in die Kanalisation. Und dort können sie durch einfache Gitter von den sensiblen Bereichen ferngehalten werden und stören somit nicht ...

Der Erfolg, die Ratten und Mäuse haben ihr Auskommen, der Mensch ist sicher vor Rattenbegegnungen, die Katzen dürfen Katzen sein und alle sind zufrieden ... zumal in der Kanalisation Ratten und Mäuse wiederum die wichtige Aufgabe zukommt, unseren Abfall unschädlich zu machen - die Gefahr, daß sich Seuchen ausbreiten, ist nämlich deutlich höher, wenn irgendwelche mit Krankheitserregern kontaminierten organischen Abfälle in der Kanalisation rumschwimmen, als wenn Ratten diese organischen Abfälle beseitigen und sich vermehren. Die Ratten dürfen halt nur nicht in den unmittelbaren Wohnbereich von uns Menschen - was sie auch nicht tun, wenn die Katzenpopulation hoch und present genug ist.

Wo es dennoch Schwierigkeiten gibt (beispielsweise dort, wo Ratten durch offene Mülltonnen und Essensreste regelrecht wieder aus der Kanalisation gelockt werden, da schafft es selbst die Anwesenheit von riesigen Massen an Katzen nicht mehr, die Ratten in die Kanalisation zu treiben), könnte gezielt mit Hunden nachgebessert werden. Auch Kinderspielplätze könnten mit Hunden gut nagerfrei gehalten werden, Katzen schaffen das nicht zuverlässig genug. Und somit bekommen unsere Stubenkläffer wieder ne Aufgabe, denn es gibt eine Menge Menschen, die sich geeignete Rattler in der Wohnung halten, die sonst einfach nur arbeitslos und unterfordert sind.

Wie effektiv eigentlich Katzen als Abschreckung fungieren, bekomm ich nun zu spüren, nachdem Bero nicht mehr wiederkommt ... ich hab inzwischen eine wachsende und stolze Waldmauspopulation in der Wohnung, welche es sich nicht nur häuslich eingerichtet hat, sondern zudem mir im wahrsten Sinne des Wortes auf der Nase rumtanzt. Die Waldmäuse sind inzwischen überall - eine Einlagerung von Sämereien für den Winter ist mir fast unmöglich, da die Mausis mir wirklich alles aufnagen ... solange Bero auf dem Grundstück und im Haus herrschte, hatte ich zwar auch Mäuse in der Wohnung, aber sie verhielten sich sehr unauffällig und der Schaden war kaum merklich.
Auf dem Grundstück gab es nicht weniger Mäuse wie jetzt auch, aber auch hier waren die Mäuse keine Belästigung, sondern blieben schön brav im Wald, wo sie hingehörten, während ich meine Sämereien in der Lagerhalle lagern konnte. Die paar Mausis, die sich da dennoch bedient hatten, waren verschmerzbar.
Daß es sich nicht um eine plötzliche Mausevermehrung handeln kann, sondern tatsächlich die Mausepopulation einfach nur mutiger geworden ist, merkt man einfach daran, daß es kaum Jungmäuse gibt. Das, was sich hier breitmacht, sind die erfahrenen Altmäuse aus dem Frühjahr ... also aus einer Zeit, wo der Kater noch aktiv auf dem Grundstück gejagt hatte.



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Re: Kastrationspflicht jetzt auch in Delmenhorst

Beitrag von schweinsnase77 » Mi 13. Okt 2010, 17:41

@Murx: Lapin hat noch zwei Fundkätzchen im Angebot :pfeif:


Wenn du die nimmst taucht Bero bestimmt auch wieder auf. :lieb:


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Re: Kastrationspflicht jetzt auch in Delmenhorst

Beitrag von Murx Pickwick » Mi 13. Okt 2010, 17:48

@schweinsnase77: Ihr seid sooo gemein! ... *g*

Mein Problem ist, der Kater ist nicht einfach so weg ... das hat nen Grund. Wir haben uns im Streit getrennt.
Ich selbst bin momentan extrem instabil, ich kann zwar noch die Kaninchen versorgen, aber Bero war zuviel ... und Katzen brauchen schon ihren Menschen und ne vernünftige Ansprache. Bei den Kaninchen kann ich mich einfach in Sicherheit bringen, wenn die mir auf den Senkel gehen, die brauchen mich nicht, die Meerschweinchen auch nicht. Sie verlangen nicht schnurrend Streicheleinheiten und laut miauend ein qualitativ hochwertiges, abwechslungsreiches Fressen.
Ich bin mir absolut sicher, wenn das Leben hier für Bero noch in Ordnung gewesen wäre, dann wäre er nun nicht weg ... und wenn er schon abhaut oder unvorsichtig aufgrund von Frust wird, dann wird sich hier auch keine andere Katze wohlfühlen, sie hätten dieselben Probleme wie Bero.



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