Rinder geniessen Freilandhaltung

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Rinder geniessen Freilandhaltung

Beitrag von lapin » So 12. Apr 2009, 20:06

Sind das nicht schöne Rinder?
Aber was haltet ihr von diesen Ohrmarken? Sind die heut zu Tage noch notwendig?
Leider weiß ich nicht, um was für eine Rasse es sich handelt, aber seht selbst:
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Re: Rinder geniessen Freilandhaltung

Beitrag von Gast58 » So 12. Apr 2009, 20:23

Ist es nicht so, das wenn sie der Fleischgewinnung dienen, sie eine Ohrmarke brauchen, ich hab da leider auch keine Ahnung von, aber es sind West Highland Rinder, sehen zumindest so aus wie die wo bei uns stehen, sind reine zur Fleischgewinnung und können das ganze Jahr draußen leben, im Winter sehen die total Fellig aus ^^



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Re: Rinder geniessen Freilandhaltung

Beitrag von saloiv » So 12. Apr 2009, 23:28

Ich habe mal mit einem Schafhalter gesprochen, der fand die Dinger alles andere als nützlich (um in kurzform seine Meinung wieder zu geben :lach:).
Er berichtete, dass eben zwei Marken reingemacht werden müssen (an beiden Ohren) und die Dinger rund um die Uhr wieder rausreißen und wieder reingemacht werden müssen (Vorschrift). Dadurch bekommen die Schafe ausgefranste Ohren bis nichts mehr übrig bleibt... Bei Rindern ist das aber sicherlich anders, da sie ja dickere Ohren haben.

Was mich an den Dinger stört: Sie sind austauschbar. Deshalb erfüllen sie nicht mehr ihren Sinn. Bei Tauben der Fußring tut das hingegen, da man nicht später einen anderen anbringen kann (also Beispiel). Desweiteren machen sie ein Tier zur Ware. Das soetwas in der Landwirtschaft vielleicht wichtig ist finde ich noch nachvollziehbar, dass man es aber auch Hausrindern hinmachen muss, ist eigentlich unschön.


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Re: Rinder geniessen Freilandhaltung

Beitrag von milli » Di 14. Apr 2009, 17:04

Hi

Ja die Ohrmarken sind leider Vorschrift und zwar an beiden Ohren.
Die Tiere sind dadurch beim Veterinärsamt gemeldet und ist eben auch wichtig wegen der Schlachtung.
Die Ohrmarken sind sowas wie ein Pass für die Tiere.

Meine Zwergschafe und Zwergziegen mussten auch welche bekommen und mein kleiner Ziegenbock sah im Alter von 3 Wochen damit aus wie ein Christbaum :roll:. Die Dinger sind auch noch so schön hellgrün :roll:.

Schweine müssen auch solche Ohrmarken tragen allerdings nur in einem Ohr



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Re: Rinder geniessen Freilandhaltung

Beitrag von Murx Pickwick » So 7. Jun 2020, 11:56

Die Rinder auf dem Photo sind mit hoher Wahrscheinlichkeit Salers-Rinder. Diese Rinderrasse ist durch einen sehr schlanken, eleganten Körperbau, rotbrauner bis mahagonyfarbener Färbung und langen Hörnern gekennzeichnet. Es sind sehr marschfähige, temperamentvolle und robuste Rinder, die sich sehr gut für die ganzjährige Weidehaltung eignen. In Deutschland werden sie fast immer in Mutterkuhhaltung zur Fleischmast gehalten.

Die Ohrmarken reißen nachweislich immer wieder mal aus oder brechen, sowohl in Stallhaltung, als auch in Weidehaltung. Deshalb gibt es die Regel, daß rausgerissene Ohrmarken vom Tierarzt ersetzt werden dürfen - auch dann, wenn beide Ohrmarken rausgerissen sind.
Betrug ist hier Tür und Tor geöffnet ...

Es gibt zwar Haltungen, wo es noch nie passiert ist, daß Ohrmarken rausgerissen wurden, nur sind das überproportional Haltungen, die ihre Rinder in Anbindehaltung halten. Auch ganzjährige Laufstallhaltungen ohne Massagegeräte haben seltener Probleme mit rausgerissenen Ohrmarken, wenn die Halter darauf achten, daß die Ställe entsprechend so gestaltet sind, daß die Rinder mit ihren Ohrmarken nirgends hängenbleiben können.
In Weidehaltungen dagegen sieht das schon gänzlich anders aus ... je artgerechter die Weidehaltung ist (also viele Büsche, auch Dornsträucher, auf der Weide, große unübersichtliche Weiden), desto häufiger bleiben die Rinder mit ihren Ohrmarken an Büschen und Sträuchern hängen und reißen sich diese Ohrmarken raus. Je temperamentvoller die Rinder, desto häufiger passiert es.
Dazu kommt, daß die Marken durch Sonneneinstrahlung, aber auch durch Alter, brüchig werden ... bei Hochleistungskühen, die eh nur wenige Jahre leben, nicht so tragisch, aber langlebige Rassen, wie beispielsweise Hinterwälder, die durchaus 30 - 40 Jahre auf der Weide stehen, brauchen mehrfach in ihrem Leben neue Ohrmarken, weil diese einfach nach einigen Jahren bei der geringsten Belastung brechen und aus dem Ohr fallen.

Es gibt hier deutlich fälschungssichere und weniger schmerzhafte Arten der Kennzeichnung, beispielsweise das Implantieren eines Transponders an der Schwanzwurzel. Dieser Transponder kann nicht rausgerissen werden, wird er entfernt, bleiben charakteristische Narben zurück. Auch das Austauschen eines Transponders ist nicht möglich, ohne daß charakteristische Narben entstehen. Das Austauschen von Ohrmarken ist dagegen kein Problem. eben weil es so oft vorkommt, daß Ohrmarken irgendwo hängenbleiben und ausreißen oder brechen und dann vom Tierarzt nachgesetzt werden müssen. Zerfranste Ohren sind also kein Beweis dafür, daß illegal die Ohrenmarken ausgetauscht wurden.

Das Einsetzen des Transponders ist vergleichbar mit einer Impfung oder einer Blutabnahme, etwas was eh bei Rindern regelmäßig gemacht werden muß. Die Kälber zucken meist nicht mal, wenn ihnen ein solcher Transponder eingelegt wird. Bei den Ohrmarken sieht es deutlich häufiger gänzlich anders aus. Die Kälber zeigen beim Einsetzen extreme Abwehrbewegungen, die beim Einsetzen der zweiten Marke deutlich stärker ausfallen.

Das Einsetzen der Ohrmarken ist NICHT schmerzarm, wenn noch kein Loch da ist, was wiederbenutzt werden kann:


Es ist normal, das Rinder ihre Ohrmarken verlieren und diese Ohrmarken nachgesetzt werden müssen - im Vergleich dann auch noch das Einsetzen eines Transponders (Mikrochip) bei einem Kalb. Man sieht deutlich, das Kalb zuckt zwar, steht aber nicht mal auf.
Weiterhin kann beobachtet werden, daß Kälber, denen nach dem Einsetzen der Ohrmarken die Ohren desinfiziert werden, nochmals Abwehrbewegungen zeigen (auch hier im Film sichtbar). Weiterhin gebärden sich viele Kälber kopfscheu, Kälber, denen keine Ohrmarken eingesetzt wurden und ähnlich gehalten werden, zeigen diese Kopfscheuheit nicht.



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