Oxyuren, wie kann ich den Darm stärken?

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Re: Oxyuren, wie kann ich den Darm stärken?

Beitrag von Amitaba » Di 14. Okt 2014, 08:34

Das Panacur soll nun das zweite Mal gegenen werden, noch 5 Tage.
Ich gab ihr gestern noch das Laufrad und da klebte nach kurzer Benutzung leider wieder Kot drin :(. Die hat keinen Durchfall, aber weich ist es. Sie soll noch ein drittes Mal das Panacur bekommen, wenn noch welche im Kot nachgewiesen werden, was wahrscheinlich ist...der Befall war bei ihr hoch.

Ich hatte ja eine Maus, die ich spotten lassen habe. doch es wurden ja keine Milben nach gewiesen, lediglich das Fell an den Füßen hat bei ihr gefehlt. Ich habe auch Haare testen lassen, also ein Pilz war es nicht. Die Umgebung habe ich aber nicht behandelt, weil ich ja gar nicht wusste ob es tatsächlich Milben waren.
Soll ich denn das mit denn Chrysanthemenblüten und Samen mal vorsorglich füttern? soll ich da eine Pflanze normal kaufen? Oder wo bekomme ich das her?


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Re: Oxyuren, wie kann ich den Darm stärken?

Beitrag von Saubergschweinchen » Di 14. Okt 2014, 09:21

Ich denke nicht das du bei deinen geschwächten Tieren an einen Punkt kommst wo sich keine Oxyuren mehr nachweisen lassen und Matschkot ist bei den Panacurgaben nicht verwunderlich.
Das ist ein Teufelskreis - das Immunsystem ist runter, der Darm durch übervorsichtige Fütterung und BeneBac belastet - es werden Oxyuren nachgewiesen - Panacur in rauen Mengen draufgeschossen - der Darm ist restlos geschädigt - in einem geschädigten Darm vermehren sich immer wieder Parasiten

Oxyurenfrei bekommt man die Tiere so nicht, wenn es nicht sogar so ist wie Murx vermutet und Oxyuren zur Rennmaus "gehören".

Ich weis nicht was ich dir raten soll aber ich weis das ich nur die Keule schwinge wenn es wirklich nötig ist (also in diesem Fall wenn Durchfall auftritt oder sich ein starker Gewichtsverlust einstellt) und ansonsten so gut es geht versuche zu unterstützen.

Ich denke auch das alle Tips die du bekommen hast, keine Verbesserung bringen solange weiter mit Chemie behandelt wird.
Auch die ganze Stresserei und Testerei...es bringt nichts zu wissen was sie alles für Parasiten haben könnten und wie man dann dieses oder jenes behandeln muss. Es gibt für alles eine einheitliche Therapie und das ist die Natur.
Ich weis das es extrem schwierig zu glauben ist und ich weis auch was für Antworten man in dem Forum bekommt aus dem du kommst. Und ich weis auch was ich da noch 2011 herum geantwortet habe aber ich bin mit diesen Methoden ständig an Grenzen gestoßen, man hatte immer und immer wieder andere Probleme denen man mit anderen Chemiekeulen zu Leibe rücken musste und am Ende kamen die Tiere nie wieder richtig auf die Beine.
Ich hab die Notbremse gezogen und radikal Haltung und Fütterung umgestellt, seit dem ist Ruhe und wenn mal was ist dann bei weitem nicht so dramatisch wie zu Zeiten von Heu und Gemüse (jett mal auf die Kaninchen und Meerschweinchen bezogen).

Die Chrysanthem sind fast durch, also unsere zumindest aber Rainfarn findet man noch in rauen Mengen. Ich denke nicht primär an ein Milbenproblem sondern wirklich an einen Mangel, wenn der Darm kaputt ist kann er auch nicht mehr alle Nährstoffe in benötigter Menge aufnehmen....man dreht sich im Kreis, zuerst muss der Darm gesund gefüttert werden...


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Re: Oxyuren, wie kann ich den Darm stärken?

Beitrag von Amitaba » Di 14. Okt 2014, 09:36

zum Glück klebt nicht moch mehr Kot im Laufrad...un ich muss sagen er hat auch noch eine runde Form. Zumindest im Sandbad.
Ja das ganze Spot-on Gedöns und dann die Kokzidien und jetzt das und nebenbei noch der Stress des allein seins. Also dann mache ich aber noch die zweite Runde...weil sie ja sonst resistent werden die Würmer. Dann ist aber erst mal Ruhe...wie sieht das denn mit einer Vg aus?
wenn sie geschwächt ist, dann dauert es mit der Natürlichen Behandlung ja was länger...
Aber eine kleine Partnerin ist schon reserviert.


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Re: Oxyuren, wie kann ich den Darm stärken?

Beitrag von Saubergschweinchen » Di 14. Okt 2014, 09:41

Wenn es ihr nicht sichtbar schlecht geht dann würde ich sie vergesellschaften, Alleinsein ist auch Stress. Wie alt wird denn die neue Partnerin sein?


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Re: Oxyuren, wie kann ich den Darm stärken?

Beitrag von Venga » Di 14. Okt 2014, 10:57

Amitaba hat geschrieben: Soll ich denn das mit denn Chrysanthemenblüten und Samen mal vorsorglich füttern? soll ich da eine Pflanze normal kaufen? Oder wo bekomme ich das her?
Kaufen würde ich keine.
Die Chrysanthemen, die man teilweise noch gekauft bekommt, sind alle chemisch behandelt, damit sie hübsch klein und kompakt im Topf bleiben.
Vielleicht gibt es einen Garten in deiner Umgebung, wo du fragen kannst ob du ein oder 2 Blüten bekommen kannst.
Hobbygärtner sind sicher interessiert, dass die heilende Wirkung haben.
Ich weiß nicht, wie bei dir das Witterung ist, hier legen die Chrysanthemen jetzt richtig los.
Sie werde auch [url=http://www.pflanzenversand-gaissmayer.de/group_view,Chrysanthemum+-+Herbst-Chrysanthemen,a9eae8c7faaeaa6017de30905f3e226c,de,SID.html]Herbst- oder Winterastern[/url] genannt.


LG
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Re: Oxyuren, wie kann ich den Darm stärken?

Beitrag von Amitaba » Di 14. Okt 2014, 20:53

Die kleine ist am 1.9.14 geboren. Sollte ich Glück haben wollte ich sie am 1.11 abholen.
Aber falls Shaya dann nicht ganz frei ist, weiß ich natürlich nicht ob die Züchterin mir sie schon gibt.
Shaya geht es so ganz gut. Sie sitzt halt oft rum und starrt Löcher in die Luft, aber das machte sie schon immer gern....sitzen und beobachten. Also die Augen sind noch auf, sie zeigt so keine Kranheitanzeichen. Nur hat sie eben wieder die Hand von Manu abgeleckt...er meinte ob es auch sein könnte, dass sie nur das gegenseitige putzen vermisst. Aber sie hat noch ein salzkörnchen bekommen . Eine andere Ta hat mir den Tipp gegeben...den Darm mit Naturjoghurt (Laktosefrei) zu stärken. Was haltet ihr davon?
Ach ja und ich habe noch Estragon und Coriander geholt, können die Mäuse das fressen?


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Re: Oxyuren, wie kann ich den Darm stärken?

Beitrag von Murx Pickwick » Di 14. Okt 2014, 23:47

Das Problem mit dem Joghurt ist, die sind inzwischen fast alle Bifidus-verseucht ... Kaninchen bekommen davon Durchfall, ich auch - und viele Menschen haben sich ihren Darmtrakt mit diesen mordernen Joghurtkulturen vollständig ruiniert, ohne es zu wissen ...

Wenn du also Joghurt anbieten willst, dann sog. Bulgara-Joghurt. Der ist nicht nur sauteuer, sondern es sind eben auch noch die alten Kulturen drin, wie Bulgaricus und Co. Diese Joghurts tun tatsächlich ihren Dienst bei vielen Darmgeschichten, insbesondere, wenn der Joghurt genügend lange hat reifen können, so daß die Lactose aufgebraucht ist.

Der böse Hintergrund der Geschichte, irgendwann wurde von irgendwem mal behauptet, Joghurt würde eine so wohltuende Wirkung auf den Darm haben, weil die Bakterien aus dem Joghurt in den Darm gelangen würden und dort die Darmgesellschaft stützen würden ... das ist jedoch absoluter Kappes und nirgendwo niemals nie nicht nachgewiesen! Läßt sich nämlich auch nicht nachweisen, dieweil der wirkungsvollste Joghurt bei Darmgeschichten ist und bleibt das Originalrezept, ein Joghurt, wo Bulgaricus-Kulturen (Lactophilus delbrueckii subsp. bulgaricus) eingesetzt werden und dann auch noch der Joghurt solange reifen kann, bis die Bulgaricus-Kultur tot, töter, am tötetsten ist ... kurzum, selbst wenn es möglich wäre, daß die Bakterien unbeschadet das Säurebad im Magen überleben, hätten sie keine Chance im Darm lebendig anzukommen und sich anzusiedeln, weil sie schon vor dem Magen tot sind ...

Aufgrund dieser Fehlinformation, daß die Joghurtbakterien in den Darm gelangen, sich dort ansiedeln und die bösen Bakterien verdrängen, fing die Nahrungsmittelindustrie an, ganz neue Bakterien zu züchten - dazu nahmen sie Darmbakterien, welche bei den meisten Menschen im Darm vorkommen, die Bifidusbakterien - und da diese natürlicherartundweise nunmal das Säurebad im Magen nicht überstehen, sondern über den Anus einwandern bzw über den Fötus übertragen werden, hat man sie kurzerhand ein wenig umgezüchtet auf Säureresistenz, die mordernen Bifidusbakterien kommen tatsächlich lebendig im Dickdarm an und siedeln sich da in rauhen Mengen an ...

... hat nur nen winzigkleinen Nachteil, denn sie verdrängen nicht nur die böse Bakteriengesellschaft, sondern so ziemlich alles, was sich natürlicherweise im Dickdarm rumtreibt - also auch die Guten!
Und als wenn das noch nicht alles ist - die blöden GVO- und sonstig gezüchteten Bifidusbakterien können sich im Darm gar nicht vermehren, werden irgendwann als fremd erkannt und vom Immunsystem gekillt ... wird nun nicht ständig der Bifidusjoghurt gefuttert, verschwinden die Bifidusbakterien wieder und hinterlassen ein Mikrobenvakuum, prima Gelände für schnellwachsende Bakterien, die viel Gase produzieren und jeder Menge Parasiten, die sich diese lauschige, organismenarme Nische nicht entgehen lassen!
Bifidusbakterien schaffen es also, die Darmgesellschaft in Grund und Boden zu wirtschaften!
Gibt einige Säuger, die da sehr empfindlich drauf reagieren, wie beispielsweise Kaninchen, und es gibt einige sehr robuste Säuger, wie beispielsweise Ratten - aber es gibt keinen einzigen Säuger, dem es mit den Bifidus-Kulturen wirklich besser geht wie vorher!

Die Renner liegen von der Empfindlichkeit her irgendwo zwischen Kaninchen und Ratten ... ist die Darmgesellschaft eh schon durcheinander, kann so ein Bifidus-Joghurt ihm den Rest geben.

Estragon und Koriander sind sogar sehr gesund für Renner, genau wie für uns ... Estragonkraut wird sogar als Futterpflanze gefuttert, Koriander meist nur als Gewürz, ähnlich wie wir es tun.
Die Samen dieser beiden Pflanzen werden meist nur in geringen Mengen aufgenommen - und tun wahre Wunder im Darm, genau wie die anderen aromatischen Sämereien und Kräuter auch (Fenchel, Kümmel, Schwarzkümmel, Kreuzkümmel, Ajowan, Anis, Sternanis, Wacholderbeere ... )
Grundregel - was wir an aromatischen Kräutern und Samen in der Küche verwenden, vertragen auch die Renner (einschließlich Pfeffer und Paprikakernen übrigens, gerade Paprikakerne werden oft sehr gern gefuttert, weil sie die Galle anregen, die Dickdarmgesellschaft ein wenig auslichten und Hodenkrebs verhindern. )



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Re: Oxyuren, wie kann ich den Darm stärken?

Beitrag von Amitaba » Mi 15. Okt 2014, 08:37

Oh da lerne ich wieder viel dazu...die Paprikakerne, habe ich immer aussortiert...weil sie ja immer als nicht gut und schädlich kommtiert wurden, in dem alten Forum. wenn gab es dann eben nur die Paprika zu futtern.
Ich habe Kümmelsamen, Fenchel und Anis bestellt. Ich hoffe es kommt bald an. Außerdem ich gestern mein Kräuterbuch angekommen.
Die Blätter z.b. vom Holunder stehen dort als erntebereit bis Juli.....kann ich sie denn für die Mäuse trotzdem abmachen? Eine Pflanze steht bei meinen Eltern im Garten.


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Re: Oxyuren, wie kann ich den Darm stärken?

Beitrag von Murx Pickwick » Mi 15. Okt 2014, 10:39

Hollunderblätter können bei Rennern zu Matsche führen, wenn sie sich verschätzen - besser sind da die Blüten, genau wie für uns Menschen. Allerdings wissen die meisten Renner nach dem ersten Probebiß schon, daß Hollunder keine Futterpflanze ist, die meisten Renner werden Hollunderblätter einfach liegenlassen oder nur sehr, sehr wenig von futtern.

Hollunderblätter sind also auch nix, was Renner wirklich gefährdet oder so ...



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Re: Oxyuren, wie kann ich den Darm stärken?

Beitrag von Amitaba » Mi 15. Okt 2014, 19:01

Wenn ich jetzt in dem Buch lesen, dass zum Beispiel für Menschen die Blätter geeignet sind, mache ich dann nur die Blätter bei den Mäusen rein, oder get auch der Rest der Pflanze.
Das ist für mich nicht ganz klar.....
Habe grade eine Stelle gefunden an der sehr viel Rotklee steht...wäre das mal Reinfarn, den habe ich immer noch nicht gefunden.
Gut dann gebe ich jeder MAus ein kleines Blatt vom Holunder.....dann ist es nicht zu viel. Aber sie probieren eh das neue irgendwie nicht, auch die Asseln haben sie nicht ineressiert.


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Re: Oxyuren, wie kann ich den Darm stärken?

Beitrag von Murx Pickwick » Mi 15. Okt 2014, 21:27

Die Blätter haben eigentlich keine andere Wirkung, wie die Blüten ... sie sind aber höher dosiert, weshalb wir Menschen Tee aus den Blättern machen. Um in einem Tee überhaupt noch irgendeine Wirkung zu haben, muß die Pflanze schon ganz schön wirkungsvoll sein ...

Nun ist es jedoch gerade das, was so toll gegen Erkältungen etc hilft, was auch die Matsche auslöst ... und hier kann man sich ne Grundregel merken, die das Überschätzen ziemlich wirkungsvoll unterbindet: Du fängst mit den Pflanzenteilen an, welche die geringere Wirkung haben und gibst dann erst, wenn probiert wurde, die Pflanzenteile mit der höheren Wirkung. Der Effekt, das Tier kennt die Wirkstoffe schon und kann sie korrekt und richtig dosiert einsetzen - egal, ob es nun in den Blüten oder in den Blättern sitzt ...

Die Rinde hat ne Doppelfunktion, sie hat einmal die gleichen Wirstoffe, wie die Blüten und die Blätter, aber sie enthält auch viele Lignine und ein paar Gerbstoffe ... und die kann die Rennmaus nutzen, im Gegensatz zu uns Menschen, wir können die kaum nutzen. Die Lignine und die Gerbsäure wirken Durchfall entgegen ...
An der Stelle wirst du nicht drumrumkommen, einfach auszuprobieren, was vom Hollunder wird überhaupt gefressen ... wenn du mit den Blüten anfängst und erst in zwei bis drei Wochen auch Blätter und Rinde anbietest, sollte es keine Probleme mit Blättern und Rinde geben. Bleiben Blätter und Rinde unangetastet, aber die Blüten werden gefressen, ist das ein deutliches Zeichen, daß dieser Rennmaus die geringe Wirkstoffkonzentration in den Blüten ausreicht, sie also Blätter und Rinde nicht braucht. Dies ist jedoch sehr individuell.
Meist ist es eher so, daß alles vom Hollunder liegenbleibt, egal ob frisch oder getrocknet - er wird nur im Bedarfsfall gefressen, sonst nicht. Gerade Rennmäuse wählen da lieber Sämereien mit ähnlicher Wirkung - können sie nunmal besser mit umgehen.
Aber sie probieren eh das neue irgendwie nicht, auch die Asseln haben sie nicht ineressiert.
Deine Rennmäuse wissen einfach (noch?) nicht, was gut für sie ist! :D
Meine wurden zu Raubtieren, wenn es Asseln gab ... dafür hatten sie sich ziemlich angestellt, wenn ich mal Regenwurm mitbrachte.

Es ist aber gut, wenn sie so vorsichtig an Neues rangehen, dann brauchst du nämlich keine Angst haben, mal das Falsche zu füttern, in der Futterselektion vorsichtige Rennmäuse verschätzen sich nicht, weil sie nur ganz wenig probieren und lange, lange testen, bevor sie sich entschließen, mal mehr vom Neuen zu futtern, wie nur homöopathische Mengen. Bis dahin haben sie das vollständige Wirkungsspektrum ausgetestet und wissen, wieviel sie davon vertragen.
Problematischer sind Rennmäuse, die wirklich alles gleich von Anfang an in großen Mengen futtern ... die verschätzen sich schonmal.



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Re: Oxyuren, wie kann ich den Darm stärken?

Beitrag von Amitaba » Mi 15. Okt 2014, 22:31

Also von der Kamille die ich heute morgen geben habe, sind bei den Jungs nur die Blüten abgefressen worden. Farin hat mal am Stengel getestet, aber hat wohl nicht geschmeckt.
Shaya stürzt sich gerne auf alles was sie kennt....aber bei den neuen Sachen hat sie auch vorsichtig geschaut. Hat die Rinde von der Birke vorsichtig beknabbert....aber mehh hat sie nicht gemacht. Obwohl sie eine Fliege gefressen hat, an der Assel hatte sie kein interesse. Die krabbeln jetzt bei denen noch bis morgen rum, dann nehme ich die raus...
Gut dann fange ich bei allem mal mit Blüten und ein paar Blättern an. Ich habe die ganze Pflanze (also Stengel, Blüte, Blätter) reingetan von den ganzen Kräutern. Ich muss wohl sagen eine Maus hat sie nicht mal angesehen, die anderen haben sie angeknabbert aber es ist nie alles weg gewesen bisher.
Mit dem Holunder muss ich noch warten, es sind keine Blätter mehr dran...dann wird es also nächstes Jahr. Wie ist das mit Fette Henne?


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Re: Oxyuren, wie kann ich den Darm stärken?

Beitrag von Murx Pickwick » Mi 15. Okt 2014, 22:39

Fette Henne sollte sehr gutes Futter sein - aber ich hatte damals nie fette Henne an meine Renner verfüttert, bin halt nie auf die Idee gekommen. Ich hab daher keine eigenen Erfahrungen ...

Fette Henne ist einigen im Verbreitungsgebiet der mongolischen Rennmaus verbreiteten Pflanzen sehr ähnlich, auch von der chemischen Zusammensetzung - und es gibt keinen Grund für mich anzunehmen, daß diese Pflanzen nicht als Wasserlieferant genutzt werden. Von irgendwoher müssen schließlich die wildlebenden Renner ihr Wasser bekommen ...



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Re: Oxyuren, wie kann ich den Darm stärken?

Beitrag von Amitaba » Do 16. Okt 2014, 13:01

Heute wieder sehr viel klebender Kot im Laufrad von Shaya...:( trotzdem morgen Kräuter geben? am Sonntag beginnt die zweite Panacurgabe.
Ich habe ihr jetzt ein wenig Heilerde rein getan und die Saaten sind auch da und ich habe davon einen Löffel gegeben...
Wie wäre es denn mit Milchsäurebakterien aus der Apotheke..ich meine damit Perenterol....kann man das den Tieren auch geben?


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Re: Oxyuren, wie kann ich den Darm stärken?

Beitrag von Murx Pickwick » Do 16. Okt 2014, 13:26

Ich würd trotzdem Kräuter geben ... vor allem Schafgarbe und Basilikum sollte nun gute Wirkung zeigen, allerdings brauchen Pflanzen immer ein paar Tage - und das Panacur, was Matsche fördert, gibst du ja auch noch.



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Re: Oxyuren, wie kann ich den Darm stärken?

Beitrag von Saubergschweinchen » Do 16. Okt 2014, 13:26

Ich würde trotzden (oder gerade deswegen) weiter Kräuter geben.
Bakterien von außen, ob BeneBac oder sonst was (Perenterol ist meiner Erinnerung nach ein Hefepräparat?) würde ich nicht geben. Hast du mittlerweile Fenchel, Anis oder Kümmelsamen im Angebot?

Ich würde jetzt nicht in Panik verfallen, es ist nicht zu erwarten das nun von einem Tag auf den anderen alles gut wird, ich würde sogar erwarten das es dann unter Panacur erstmal wieder schlechter wird. Aber darum braucht sie nun gesundes Futter welches reich an sekundären Pflanzenstoffen ist und ihr hilft damit besser zurecht zu kommen.
Ich selbst hatte lange mit einem geschrotteten Darm zu kämpfen und meine HP hat immer gesagt es dauert ein paar Tage um den Darm restlos zu ruinieren (AB und andere Medis) aber es dauert Jahre das wieder in Ordnung zu bringen.

Ich denke deine Tiere werden lange, lange anfälliger sein als andere, vlt. ist das Rennmausleben auch zu kurz um alles wieder hinzubiegen aber man muss eben anfangen. Und das tust du ja jetzt. Wegen der Matsche kannst du ihr ja noch Dill und Fenchelgrün anbieten.


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Re: Oxyuren, wie kann ich den Darm stärken?

Beitrag von Amitaba » Do 16. Okt 2014, 14:08

Habe jetzt Kümmel und Fenchelsammen da...auf Anis warte ich noch. Die samen habe ich mit Wildsaaten und getrockneter Schafgarbe gemischt. Morgen gibt es wieder firsche Sachen und ich habe auch Schafgarbe finden können. Dill gab es gestern und Fenchelgrün, morgen gibt es was von der Knolle.


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Re: Oxyuren, wie kann ich den Darm stärken?

Beitrag von Amitaba » Sa 18. Okt 2014, 22:55

Haben heute das Laufrad von Shaya gesäubert. Ist jetzt grade seit 3 Stunden wieder drin und die Hälfte ist schon voll mit Kot...alles platt getreten...Morgen muss ich wieder Pana geben.....hach ich mach mir langsam Sorgen.

Außerdem ist mir etwas aufgefallen, ich weiß nicht ob normal...sie putzt sich die eine Hinterpfote..habe ich noch nie gesehen. Sie hat sie jetzt schon drei Mal geputzt...Morgen noch mal zum Ta wegen dem Durchfall, oder bis Montag warten?
Also es ist denke ich eher weich...
Sie läuft aber im Rad und futtern tut sie auch.


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Re: Oxyuren, wie kann ich den Darm stärken?

Beitrag von Murx Pickwick » Sa 18. Okt 2014, 23:08

Solange du Panacur gibst, wird es vermutlich bei Matsche bleiben ... das wird auch noch ne Woche mind. brauchen nach der letzten Gabe, bis es wieder feste Köttel sind. Sie scheint da sehr empfindlich auf Panacur zu reagieren.

Wie sieht es mit dem Gewicht aus?
stabil?
Oder Trend abwärts?

Wie ist ihre Aktivität?
Eher gesteigert?
Oder wird sie langsam apathischer?

Nimmt sie genug Flüssigkeit zu sich?
Gerade dies ist ein sehr kritischer Punkt, Rennmäuse halten mit zuwenig Wasser nicht lange durch.
Wasser wird dabei hauptsächlich übers Futter aufgenommen. Wird also weniger gefressen, müßte mehr getrunken werden, um das fehlende Wasser zu ergänzen.

Es ist möglich, daß sie sich Matsche in das Fell der Hinterpfote gedrückt hat - das juckt, sie wird solange putzen, bis das weg ist - notfalls auch solange, bis das Fell weggeputzt und die Haut langsam wund wird. Das muß beobachtet werden.
Es ist jedoch auch an einen Pilz, eingetretenen Fremdkörper oder ähnliches zu denken ... es muß also nix tragisches sein, kann aber ...



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Re: Oxyuren, wie kann ich den Darm stärken?

Beitrag von Amitaba » Sa 18. Okt 2014, 23:34

Das kann wohl sein, sie läuft ja die ganze Zeit durch ihren Kot....weil er ja im Laufrad ist.
Am 1. Oktober war ihr Gewicht 82g und heute ist es auch noch so. Allerdings lag das am 23.9 noch bei 83g
Ich war jetzt immer arbeiten, weiß daher nicht ob sie trinkt. Aber heute morgen hat sie viel geknabbert und auch trockene Kräuter usw. gefuttert...also...das sieht gut aus. Hat auch Heu geknabbert. Ich habe so einen Salzleckstein besorgt (wollte leiber Himalaya salz aber das gabs nicht. Sie hat jetzt so einen roten...von Vitakraft...da kann sie morgens kurz was abbeißen und abend dann noch mal....soll ich das solange anbieten, bis sie davon nichts mehr nimmt?
Da sie alleine ist und das schon seit Ende Juli, ist sie nicht ganz so aktiv....kommt mir manchmal einsam vor. Aber sie hat heute und auch sonst immer mal das Bedürfniss, zu knabbern oder ins Laufrad zu gehen und ist auch so noch neugierig.
Ich merke, dass die Jungs die zu zweit sind es besser wegstecken...als die einzelnen Mäuse.
Sie sitzt viel rum, ist oft ein wenig aufgeplustert...aber die Augen sind auf.
Gestern hat sie aber Tomate und Fenchel bekommen und ich meinte sie hat da auch was von gefuttert.
Also kann der Matschkot auch in der Pana Pause sein? Ich hatte ja jetzt 10 Tage Pause...aber man darf nicht vergessen, sie hat ja am 15.9 zu letzt noch Baycox bekommen und das soll ja ein Hammer Mittel sein. Am 4. Oktober habe ich dann mit dem Panacur begonnen.
Kann man da was zum stopfen geben?


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Re: Oxyuren, wie kann ich den Darm stärken?

Beitrag von Saubergschweinchen » So 19. Okt 2014, 09:23

Hat sie denn Durchfall oder geformte Knödel die "nur" weicher sind?

Was soll der TA tun?
Das Gewicht ist super für das was sie dieses Jahr schon mitmachen musste. Ich würde mir auch Sorgen machen aber nur in Hinblick darauf ihr nun wieder Panakur zu geben denn die Chancen stehen bei der Ausgangslage nicht schlecht das sie dann wirklich richtigen Durchfall bekommt.

Hast du ein Holzlaufrad? Ich würde, um den Kot tgl. gut entfernen zu können ein Plastikrad anbieten...ist eben blöd das sie gerade das Laufrad als Toilette auserkoren hat.

Tomate und Co. finde ich jetzt auch nicht so hilfreich. Man könnte mit Heilerde und Kohle den Kot stabilisieren und Giftstoffe aus dem Körper schleusen, das ist prima zur Darmsanierung aber wir drehen uns hier im Kreis denn das kannst du nicht mit Panacur zusammen geben.

Du kannst das nun nur mit allen Konsequenzen durchziehen, auf das Gewicht achten und den Kot ignorieren. Der TA verordnet nur wieder BeneBac oder ähnliches und irgendwann ist wirklich nichts mehr zu retten.
Ich sehe aber das Problem das ganz sicher in folgenden Kotuntersuchungen wieder irgendwas gefunden wird und so wird es immer weiter gehen.
Erst wenn die Tiere irgendwann frei von Medis sind und nicht´s aber auch garnichts mehr bekommen kann man versuchen den Darm gesund zu füttern. Bisdahin kannst du mit unseren Tips versuchen den Schaden so gering wie möglich zu halten...aber Heilung gibts solange keine... :hm:


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Re: Oxyuren, wie kann ich den Darm stärken?

Beitrag von Amitaba » So 19. Okt 2014, 10:42

Also meinst du jetzt erst noch mal Panacur geben?
Sie hatte den Kot ja schon vor der ersten Gabe weich....und da hat er sich nicht verängert, bei der Gabe....
Ich weiß das die würmer restistent werden sollen, wenn man die zweite Gabe dann nicht macht...da habe ich jetzt auch Angst...das es dann auch noch so kommt.
Sie trinkt ...das habe ich schon beobachtet.....
Laufrad ist aus Holz, habe auch kein anderes...


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Re: Oxyuren, wie kann ich den Darm stärken?

Beitrag von Saubergschweinchen » So 19. Okt 2014, 11:21

Ich meine garnichts, ich kann und darf dir nicht sagen was du jetz noch alles für Medis geben sollst.

Ich kann nur sage das ich diese ganze Orgie nicht gemacht hätte da ich nur im äußersten Notfall wenn alles natürliche nichte bringt und das Tier unter Durchfall leidet und es ihm schlecht geht zur Chemie greife. Aber ich kann das auch anders einschätzen und meine Tiere können sowas eher ab weil sie vom Immunsystem her stabil genug sind und vieles selbst in den Griff bekommen.
Würde ich nun eine Kotuntersuchung bei meinen Rennern machen lassen würde man 100% auch was finden, sie bekommen viel Futter von draußen...aber solange hier keiner Symptome hat werd ich nichts untersuchen lassen und mich da nicht heiss machen.

An die Resistenzgeschichte mag ich nicht so recht glauben, ich denke das könnte genauso auch eine Fehlbeobachtung sein. Bedenkt man wie Rennmäuse von der breiten Masse gehalten und gefüttert werden hat man schon empflindliche Tiere die sich schnell was aufladen, darauf dann Panacur killt zwar erstmal die Oxyuren, schrottet aber auch den Darm, der ist nun noch attraktiver für Parasiten. Und die setzen sich immer und immer wieder fest. Ich hab das auch so gelernt, Würmer werden resistent wenn man die Wurmkuren nicht durchzieht aber was das für eine Belastung ist davon spricht keiner. Mir persönlich sind im Zweifel resistente Oxyuren lieber mit denen ein gesundes Tier mit einem gesunden Darm unter einer naturnahen Fütterung selbst zurecht kommt als immer und immer wieder zur Chemiekeule greifen zu müssen weil das Tier mit seinem kaputten Darm keine Ruhe findet.

Das ist aber nur meine persönliche Meinung, nach 6 Jahren Arbeit in diversen TA Praxen bin ich eben nicht mehr überzeugt das Tierärzte immer nur Gutes tun.
Eine pauschale Empfehlung kann dir niemand geben, wie du mit der Medikamentengeschichte umgehst und was letztendlich dein Weg ist kannst nur du allein entscheiden. Was wir hier sagen ist nur das eine Verbesserung nicht zu erwarten ist solange das Tier unter Medis steht und das ein echter Darmaufbau erst nachher möglich ist.
Das Holzlaufrad ist hier natürlich suboptimal weil du den Infektionsdruck nicht wirklich gut nehmen kannst weil es sich so schlecht säubern lässt.


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Re: Oxyuren, wie kann ich den Darm stärken?

Beitrag von Murx Pickwick » So 19. Okt 2014, 11:27

Resistenzen entwickeln sich zufällig ... aber wenn ein Organismus mit einer Resistenz überlebt, kann es diese Resistenz weitergeben und bei erneuter Medigabe werden nur noch die Organismen überbleiben, welche resistent sind.
Oxyuren haben eine lange Lebenszeit, das sind keine Bakterien, die sich innerhalb von Stunden verdoppeln können. Sondern die Oxyuren, mit denen du es zu tun hast, sind von Anfang an in der Rennmaus drin, das heißt, entweder sind es resistente Oxyuren, oder es sind nicht resistente Oxyuren. Innerhalb einer Generation wird sich daran auch nix ändern.

Aus den Eiern, die sie legen, können wiederum resistente Oxyuren schlüpfen - die hatten dann die notwendige Mutation dafür ... das passiert bei schätzungsweise 10.000 - 100.000 Eiern einmal ... wenn man bedenkt, wieviele Eier die Oxyuren legen, liegt es immerhin im wahrscheinlichen Bereich, daß eine resistente Oxyure pro Zyklus schlüpft.

Der Zyklus der meisten Oxyuren dauert einen Monat oder sogar etwas länger ... heißt also, daß wenn du die übliche empfohlene Panacurgabe nimmst von 5 - 10 - 5, bekämpfst du nur die erste Generation Oxyuren ... das heißt, du hast durch das Panacur noch keine Verschiebung in Richtung Resistenzen, weder, wenn du das Panacur absetzt, noch wenn du es vorschriftsmäßig weitergibst.
Anders sieht die Sache aus, wenn du die Panacurbehandlung immer wieder wiederholst, weil immer noch Oxyuren feststellbar sind - nach einem Jahr sind es immerhin 10 - 12 Generationen, bis dahin hast du mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit nur noch resistente Oxyuren.
Du erhöhst also die Wahrscheinlichkeit für Panacur-Resistenz durch wiederholte Gabe von Panacur über längere Zeiträume ...
Weiterhin muß der Rhytmus der Panacurgabe natürlich dem Lebenszyklus der Oxyuren angepaßt werden, die erste Gabe ist dafür da, die Oxyuren dazu zu bringen, sich mit der Eiablage zu synchronisieren, ob sie das wollen oder nicht (man kloppt einfach alle zum Anus wandernden reifen Oxyuren weg, bis der Rest der Oxyuren sich bequemt, zu reifen, dauert es dann erstmal, da sie sich erstmal durch die Panacurgabe nicht groß weiterentwickeln können, die verlorene Zeit jedoch versuchen nachzuholen, sobald kein Gift mehr nachkommt) und die zweite Gabe kommt dann, wenn sich der Rest der endlich gereiften Oxyuren auf dem Weg zum Anus macht ...
Mit ein wenig Glück erwischt man so alle vorhandenen Oxyuren ...

Insofern ist die Frage, ob die Panacurgabe nun überhaupt noch Sinn macht ... du kloppst ja immer noch auf der ersten Generation rum, die aber schon in den ersten fünf Tagen der Behandlung eins auf den Detz bekommen haben und von daher eigentlich schon in dieser Zeit geschwächt den Geist aufgegeben haben sollten. Was noch nicht reif ist, braucht erstmal ein paar Wochen, um sich von dem Schock zu erholen, bevor sie wieder anfangen, zu reifen und gen Anus zu wandern - unreife Oxyuren können nicht mit Panacur bekämpft werden, nur was sich reif auf den Weg zum Anus macht, kann bekämpft werden. Die zweite Gabe wird also so nahezu nix null nichtig der Oxyuren erwischen ...

Die Empfehlung, wie Panacur gegeben werden soll, ist auf einen ganz anderen Entwicklungszyklus abgestellt: dem von Eimeria, einer Kokzidiengattung. Eimeria sind zwar keine Bakterien, haben aber ihr eigenes System geschaffen, um eine möglichst hohe Anpassungsrate zu bekommen. Sie sind Zellparasiten, ähnlich wie viele Viren, sind aber Mehrzeller. Die befallenen Zellen liefern den Eimeria genügend Nahrung, daß diese sich in windeseile ohne geschlechtliche Vermehrung teilen können ... das können sie ca einmal die Woche (ist von Art zu Art etwas unterschiedlich und kann sich im Wirtsorganismus in Abhängigkeit des Immunsystems verschieben.)
Werden die Eimeria mit Panacur bombardiert, werden alle Eimeria erfaßt, die ihre Zelle aufgefressen haben und sich gerade eben erst geteilt haben - die leergefressene Zelle platzt auf, die Eimeria sind schutzlos dem Gift Panacur ausgesetzt und krepieren jämmerlich ... alle Eimeria, die noch nicht soweit sind, bekommen das mit, stellen ihre Vermehrung ein, kapseln sich vorsichtshalber ab und warten auf bessere Zeiten ... die kommt ja nach fünf Tagen Panacurgabe dann auch, 10 Tage grünes, giftfreies Licht, die Eimeria fangen wieder an zu fressen und vermehren sich wieder, das dauert, bis die maximale Teilungsrate wieder erreicht wird, Eimeria sind sozusagen Morgenmuffel ... bis dieser Teilungsmechanismus voll angelaufen ist und die ersten Zellen leergefressen sind, sind die 10 Tage rum und just in dem Augenblick, wenn die leergefressenen Zellen platzen und die junge neue Generation Eimeria wieder entlassen wird - BAAAAMM! Kommt wieder die böse Giftspritze ...
Hier macht es Sinn, Panacur wie empfohlen zu geben, man hat den bestmöglichen Effekt, killt so viele Eimeria wie irgendmöglich und belastet den Wirtsorganismus so wenig wie möglich.

Bei Encephalitozoonose liegt der Fall wieder anders, da bringt dieser Rhytmus gar nix ... denn man hat es ja nicht mal mehr mit Entwicklungszyklen zu tun, sondern mit einer Art, die sich einfach im Nervenystem breit macht ... also muß Panacur durchgängig gegeben werden, ohne Pause, bis die Symptome weg sind und noch ein wenig länger, sonst machts gar keinen Sinn. Dies ist natürlich für den Wirtsorganismus extrem belastend, wenn man Pech hat, ist der Patient geheilt - aber Tod wegen Nierenschaden.



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Re: Oxyuren, wie kann ich den Darm stärken?

Beitrag von Amitaba » So 19. Okt 2014, 12:25

Der andere Ta in der Praxis hatte empfohlen 5 Tage Panacur zu geben und nach drei Wochen noch einmal, dann nach drei Wochen den Kot testen zu lassen......
Dann wäre das ja eher den Oxyuren angepasst gewesen.
Die andere Ta sagte es mir ganz normal mit den 10 Tagen Pause.....und ich habe mich daran jetzt eher orientiert, weil der andere Ta auf misch einen nicht so Renner Kundigen Enidruck machte.
Hmm habe jetzt grade schon einmal das Panacur gegeben, aber nur Shaya...aber dann hatte der andere Ta ja eher recht und es hätte mehr Sinn gemacht so zu behandeln.....
Wir werden den Jungs dann erst mal nichts geben und das mal mit den drei Wochen bei ihnen probieren...die Jungs sehen sehr gut aus...Gewicht muss ich jetzt noch kontrollieren. Aber das Fell sieht gut aus.
Dann bekommt Shaya jetzt noch die 4 Tage das Zeug :grübel:
und dann gebe ich nach sieben Tagen den Kot ab und hoffe es ist weniger und ich vg sie dannn erst einmal....nach einem Monat teste ich sie dann noch mal...dann weiß ich aber noch nicht wie ich weiter machen soll. Ich hoffe einfach das sie sich Vg läßt und dann einfach alles Bergauf geht...weil es ihr dann auch mit Partner besser geht.


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Re: Oxyuren, wie kann ich den Darm stärken?

Beitrag von Murx Pickwick » So 19. Okt 2014, 12:44

si ...

Man sollte sich auch nicht blenden lassen von wegen rennererfahrener TA, chinchillaerfahrener TA oder so ... es gibt TÄ, die haben einfach gewisse Grundlagen verstanden - und ob Renner, Nashornleguan oder Mensch, die Prinzipien zur Krankheitsentstehung, dem, was sich im Darm abspielt etc ist überall mehr oder weniger gleich.
Es gibt einige Sonderbildungen, die beachtet werden müssen - beispielsweise ist der Darm von Reptilien einschließlich Vögeln deutlich einfacher und robuster, wie der Darm von uns Säugetieren, weiterhin haben einige Tierarten Gärkammern eingebaut, Hamster beispielsweise im Magen, Kaninchen im Blinddarm ...
Aber im Großen und Ganzen wird jemand, der nen Hund korrekt gegen Oxyuren behandeln kann, es auch bei ner Rennmaus - soweit er sich das von der Dosierung her zutraut, denn da ist ein weiterer Knackpunkt der Behandlung ... ein Hund ist in aller Regel so riesengroß, daß die Menge recht ungenau sein kann, ob nu nen milligramm zuviel oder zuwenig, tut der Behandlung keinen Abbruch ... aber wenn beim Renner Mengen um die 1mg gegeben werden müssen, dann macht die Ungenauigkeit von 1mg eine Schankungsbreite von 0% - 200% aus! Im ersteren Fall kann man es gleich sein lassen, im zweiteren Fall bringt man den Renner um ...
Ich hab bis heute nicht herausbekommen, wie man solche winzigen Mengen tatsächlich aufs hundertstel Milligramm genau verabreichen soll ... und das müßte man, um unter die 1% erlaubter Ungenauigkeit zu kommen!



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Re: Oxyuren, wie kann ich den Darm stärken?

Beitrag von Amitaba » So 19. Okt 2014, 12:51

Das habe ich mich auch gefragt..ich soll ja nur einen Tropfen geben...aber da kann man auf die einzelne Maus übertragen...nie richtig dosieren...schließlich hat hier jede Maus ein anders Gewicht.


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Re: Oxyuren, wie kann ich den Darm stärken?

Beitrag von Saubergschweinchen » So 19. Okt 2014, 13:19

Das ist auch der Grund warum nicht wenige Rennmäuse die Behandlung garnicht überleben.


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Re: Oxyuren, wie kann ich den Darm stärken?

Beitrag von Amitaba » So 19. Okt 2014, 20:15

Die beiden Jungs haben jeweils 2g zugenommen. Und hier mal ein Bild von Shaya, ich finde sie sieht gar nicht soooo schlecht aus.
Du hast keine ausreichende Berechtigung, um die Dateianhänge dieses Beitrags anzusehen.


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Re: Oxyuren, wie kann ich den Darm stärken?

Beitrag von Saubergschweinchen » So 19. Okt 2014, 20:26

Die schaut fantastisch aus! :tanz:


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