heimische Fischarten

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halloich
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Re: heimische Fischarten

Beitrag von halloich » Fr 10. Feb 2012, 09:49

Also die einheimischen Fische sind ungeeignet für ein Aquarium.

Du must einfach nur mal bedenken wie die Wassertemperatur ist.
Aktuell kalt, sehr kalt. Das könntest du in einem Aquarium gar nicht erreichen.
genauso wie die Wasserwerte.
Die würden für einheimische Fische nie stimmen.

Das Ökologische Gleichgewicht von Flüssen kann man in keinem Aquarium hinbekommen. Ist schließlich ein Fließgewässer.
Bei Seebewohnern könnte ich mir vorstellen das man die in einem sehr großen Teich halten kann.

Warum willst du denn überhaupt heimische Fische wild fangen?
Was heißt für dich kleines/normal großes Aquarium?


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Re: heimische Fischarten

Beitrag von Venga » Fr 10. Feb 2012, 10:00

Das Moderlieschen ist ein sehr hübscher Schwarmfisch.
Wenn sie hin und herschwimmen haben sie den hellen Schimmer von Quecksilber.
Es wird ca. 6-9cm groß.
Wir haben früher Moderlieschen im Aqua gehalten. Allerdings nicht nur zum angucken, sondern als Köderfisch für Forellen.
Es ist sehr anspruchslos und vermehrt sich in Mengen.
[url=http://de.wikipedia.org/wiki/Moderlieschen]Moderlieschen[/url]
Auch der Gründling kann im Aqua gehalten werden, er bewegt sich vorwiegend am Grund.
https://de.wikipedia.org/wiki/Gr" onclick="window.open(this.href);return false;ündling (Link kopieren und einfügen)
Beide kommen gemeinsam in einheimischen Gewässern vor und sind sehr leicht zu halten, sie fressen auch ungefähr das Gleiche.
Wir haben Fischfutterflocken gefüttert, Fliegenmaden und im Sommer Mückenlarven aus der Regentonne.
Man bekommt sie als Köderfisch in Angelgeschäften.


LG
Venga

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Re: heimische Fischarten

Beitrag von RuJo » Fr 10. Feb 2012, 11:46

Hallöchen Lappilein,

erstmal herzlich willkommen im Forum!

Grundsätzlich ist die Haltung von einheimischen Fisch im Aquarium durchaus möglich. Aber gleich vorneweg: das ist ein ziemlich anspruchsvoller Bereich der Aquaristik, den ich ohne Erfahrung nicht unbedingt angehen würde.
Das größte Problem sind hier die Temperaturen. Idealerweise herrschen in einem Kaltwasserbecken nicht mehr als 18°C, ab spätestens 24°C wirds dann wirklich kritisch. Das heißt, dass man sich für den Sommer unter Umständen ein ausgeklügeltes Kühlsystem überlegen muss. Es ist leichter ein becken bei Bedarf zu erwärmen, als das Gegenteil zu erreichen. Wenn die Temperaturen dauerhaft über 18°C steigen, steigt auch der Keimdruck enorm und die Sterblichkeit der Tiere steigt ebenso sprunghaft an.
Unter anderem aus diesem Grund, sind kleine Becken für Kaltwasserhaltungen gar nicht geeignet. Hier können die Temperaturen schneller und heftiger schwanken. Zudem sind die allermeisten einheimischen Arten auch aufgrund ihrer Größe und/oder ihres Verhaltens nicht in kleinen Becken zu halten. Im Klartext heißt das, unter 120L braucht man gar nicht erst drüber nachdenken, idealer wäre ab 200l (was jetzt aber eigentlich gar nicht so dramatisch ist... so riesig sind 200l nun auch nicht, und ein becken ab der Größe ist für Anfänger eh besser geeignet als ein kleines)

Das Moderlieschen ist eine der kleineren heimischen Arten, und daher potentiell geeignet. Aber auch diese Art wird locker 15cm groß, und sollte daher definitiv nicht in ein 60L-Becken. Zudem handelt es sich um einen recht schwimmfreudigen Schwarmfisch... ich würde da nicht unter 200l anfangen.

Stichlinge sind auch ganz nette Fische und toll zu beobachten, aber recht revierbildend und dann auch aggressiv untereinandder...also auch nichts für zu kleine Becken.

Ich denke, Kaltwasseraquarien sind sehr faszinierend, aber sie gehören definitiv schon zur hohen Kunst der Aquaristik und sind definitiv nicht einfacher zu handhaben als normale Süßwasserbecken.

Achso, was die Entnahme aus der Natur angeht: Du solltest dich da unbedingt vorher informieren, in wieweit die erlaubt ist. Ohne Angelschein wirds generell schwierig, einige Arten dürfen gar nicht entnommen werden.
Ich persönlich bin unabhängig von irgendwelchen Gesetzen gar kein Fan von Naturentnahmen. Mal abgesehen davon, dass diese Tiere definitiv eine deutliche Verschlechterung ihrer Lebensverhältnisse erfahren und ich das schon aus Prinzip unmoralisch finde: Diese Tiere sind dann im Aquarium auch besonders anfällig, vertragen die höheren temperaturen schlechter.. leicht schleppt man sich auch Parasiten mit ein. Solltest du ein Kaltwasserbecken wirklich einrichten, möchte ich dir ans Herz legen, dich nach einem Züchter umzuschauen.

liebe Grüße
Aj


"Ein gutes Buch, das von majestätischer Unerschlossenheit an seiner Stelle im Regal steht, stellt die aufmunternste Form intellektueller Wandverkleidung dar!" (David Quammen "Die Hörner des Rhinozeros")

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Re: heimische Fischarten

Beitrag von Venga » Fr 10. Feb 2012, 12:05

Grundsätzlich gebe ich RuJo recht.
Das Moderlieschen wird allerding nur bis 12 cm groß. In der Größe findet man sie nur sehr selten und nur unter optimalen Bedingungen.
Im allgemeinen wird es kaum länger als ein Finger.
Sie haben, als karfenartige, auch mit höhreren Wassertemperaturen kein Problem, wenn die Sauerstoffversorgung gewährleistet ist.
Wir haben vor Jahren über tausend Moderlieschen aus der Suhle der Ochsen im Tierpark Neumünster gefangen, weil die Suhle gereinigt werden sollte.
Sie sind wahrscheinlich von Enten als Eier dort eingeschleppt worden und in der warmen Brühe munter gewachsen.

So weit ich weiß, dürfen weder das Moderlieschen, noch der Gründling aus freien Gewässern entnommen werden.
Sie vermehren allerdings erfolgreich in Privat- und Zuchtteichen und können als Besatzfisch gekauft werden.


LG
Venga

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Re: heimische Fischarten

Beitrag von RuJo » Fr 10. Feb 2012, 19:00

Yo, ok, 15cm sind selten, da hast du recht. Aber auf die Größe kommt es bei der Wahl des richtigen Aquariums nur sekundär an...wie gesagt, sie sind sehr schwimmfreudig und brauchen Platz. (das ging jetzt nicht an dich, sondern an Lappilein, nicht das jetzt daraus geschlussfolgert wird, sie können doch in ein 60l Becken)
Venga hat geschrieben: Sie haben, als karfenartige, auch mit höhreren Wassertemperaturen kein Problem, wenn die Sauerstoffversorgung gewährleistet ist.
"Kein Problem" ist relativ. Fakt ist, dass man mit Temperaturen über 20°C den Optimalbereich des Moderlieschens verlässt, und das sich das auf die Fitness der Tiere auswirkt. Fakt ist auch, dass sich mein technikloses 112l-Becken damals im Sommer Problemlos auf 28°C erwärmt hat... in Extremfällen ist da auch mehr drin. Kurzzeitige Temperaturerhöhungen kann die Art abfangen, aber so ein Sommer ist nicht zwangsläufig immer so kurzweilig wie der letzte.
Aber es gibt da mit Sicherheit auch Methoden, um dem gerecht zu werden. Es gibt ja Leute, die Kaltwasserbecken haben. Man sollte eben nur nicht mit dem Gedanke dran gehen, dass ein Becken mit einheimischen Tieren sicherlich einfacher zu pflegen ist, als eins mit Exoten.. dem ist halt nicht so.


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Re: heimische Fischarten

Beitrag von RuJo » Mo 20. Feb 2012, 14:36

na was heißt so viel Platz... ich denke 200l wären für Moderlieschen schon eine angemessene Beckengröße.. und 200l sind ja noch völlig normaler Aquaristikbereich auch für Anfänger. Also ist ja nicht überdimensioniert.
Wie gesagt, ich finde das mit den Temperaturen schwieriger (und bei kleinen Becken besonders kritisch... größere Becken sind nicht so Schwankungsanfällig).. aber auch das ist machbar. Aber ist halt unter Umständen aufwändiger, als wenn man tropische Arten hält.


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Re: heimische Fischarten

Beitrag von robin » Di 10. Jun 2014, 23:15

Hi ich habe selber erfahrung mit nem kaltwasserbecken gemacht. Ich hatte zwei moderlieschen und drei rotfedern.
Die rotfedern haben die ganzen wurzeln und umgeworfen und die pflanzen gefressen. Die se fische brauchen sehr abwechslungsreiches futter und die sehn ja auch nicht soo toll aus wie zum beispiel kampffische oder kardinalfische.
Ich würde es dir definitiert nicht empfehlen.



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